Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Herry
Wohnort: 
Nalbach

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2023
Dämonen der Speicherstadt
Denzau, Heike

Dämonen der Speicherstadt


ausgezeichnet

Dämonenjäger

Die Autorin Heike Denzau hat mit "Dämonen der Speicherstadt“ eine spannende Kombiantion aus Kriminalroman und Urban Fantasy geschaffen. Die Protagonistin die junge Hamburger Kommissarin Rahel Bathlevi nimmt seit ihrer frühesten Kindheit Dinge wahr, die andere gar nicht bemerken. Als sie erkennt, dass es in ihrem neuen Fall um Dämonen geht, schließt sie sich beim BKA einer streng geheimen Gruppe von Dämonenjägern an. Teil des Teams ist ein dubioses Zwillingspaar, das von dämonischer Abstammung ist. Der Spannungsbogen in diesem Mystery-Krimi ist stets hoch und hält viele Wendungen bereit. Es gelingt an einer deutschen Lokation ein Szenario aufzubauen, dass man sonst nur von amerikanischen oder englischen Schauplätzen kennt.

Durch den Cliffhanger.am Ende wird klar, dass es sich bei dem Buch um den Auftakt einer ganzen Serie handelt. Ein absolut rundum gelungenes Debut, das das Warten auf die Fortsetzung fast unerträglich macht.

Bewertung vom 13.03.2023
Der Bojenmann
Schlenz, Kester;Jepsen, Jan

Der Bojenmann


sehr gut

Debut eines Duos

Mit „Der Bojenmann“ hat das Autorenduo Kester Schlenz und Jan Jepsen den Auftakt für eine Hamburg-Krimireihe geschrieben. Im LKA in Altona ermittelt Kommissar Thies Knudsen mit Dörte Eichhorn und der Forensikerin "Spusi" Diercks. Unterstützung erhält er in diesem ersten Fall noch von seinen alten Freund dem ehemaligen Lotsen Oke La Lotse Andersen. Es fängt spannend an als die hölzerne Kunstfigur "Bojenmann," die bei Övelgönne im Fluss auf einer Tonne steht über Nacht gegen eine plastinierte Leiche ausgetauscht wurde. Im mittleren Teil verflacht der Spannungsbogen und das Buch hat einige unnötige Längen. So wird Dörtes Mops Günther, genannt Günsen, zuviel Platz im Buch eingeräumt. Das Ende ist dann wieder spannend und überraschend. Die Reihe hat noch Luft nach oben und es ist zu sehr zu erkennen, dass hier doch zwei sehr verschiedene Autoren am Werk waren, was auch im Nachwort thematisiert wird.

Bewertung vom 09.03.2023
Letzter Tropfen / Gasperlmaier Bd.10
Dutzler, Herbert

Letzter Tropfen / Gasperlmaier Bd.10


ausgezeichnet

Mord und Models

Autor Herbert Dutzler hat mit „Letzter Tropfen“ bereits den zehnten Band der Reihe mit dem liebenswürdigen Altausseer Polizisten Franz Gasperlmaier veröffentlicht. Eigentlich hat der Dorfpolizist Urlaub, da seine Tochter Stefanie ihre Katharian heiraten möchte und sein Sohn, dessen Frau und Enkel Theo deshalb aus Kanada kommen. Zeitgleich wird die Castingshow TOMOTY (Top Model of the Year) am Altaussee produziert. Als der Fotograf der Show tot im See gefunden wird nimmt Franz mit Frau Doktor Kohlross vom Bezirkspolizeikommando Liezen die Ermittlungen auf. Der Schreibstil ist flüssig, es gibt einige Wendungen und der Spannungsbogen bleibt bis zur Auflösung hoch. Dieser Band hat Alles, was einen guten Regionalkrimi ausmacht, Spannung, Humor und jede Menge Lokalkolorit.

Bewertung vom 03.03.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


sehr gut

Ein Spiegelbild
Der Bestsellerautor Daniel Glattauer zeichnet in seinem neuen Roman „Die spürst du nicht“ ein Sittenbild der privilegierten österreichischen Gesellschaft. Zwei Familien gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Es sind die Strobl-Marineks bestehend aus der grünen Top-Politikerin Elisa, ihrem Ehemann Oskar und den Kindern Sophie Luise und Lotte (9) sowie Engelbert und Melanie Binder mit ihrem neunjährigen Sohn Benjamin, die ein Öko-Weingut in der Provinz betreiben. Die vierzehnjährige Sophie Luise erzwang im Vorfeld die Mitnahme ihrer Klassenkameradin Aayana, Flüchtlingskind aus Somalia. Schon bald kommt es im Swimmingpool zur Katastrophe. Der weitere Verlauf beschreibt, wie die Betroffenen versuchen mit der Tragödie umzugehen. In die Schilderungen fügt der Autor Pressemitteilungen, Mails, Briefe, Interviews und Chatverläufe ein. Das Ganze ist ein kritischer dabei aber stets unterhaltsamer Blick auf die westliche Gesellschaft, mit ihren Wohlstandsbürgern, selbsternannten Gutmenschen und den Menschen am Rande.

Bewertung vom 03.03.2023
Spüre meinen Zorn
Brun, Georg

Spüre meinen Zorn


sehr gut

Opfer wird Täter

Autor Georg Brun beginnt mit "Spüre meinen Zorn" eine Regionalkrimiserie in München mit dem Protagonisten Nathan Weiß. Dieser ist frisch pensioniert, hätte aber gerne seine Dienstzeit noch verlängert, was ihm aber verwehrt wurde. Seinen Nachfolger als Leiter der Mordkommission K 11 Kriminalhauptkommissar Wolfgang Stöhrl sieht er sehr kritisch. Die mutmaßliche Täterin macht der Leser sehr schnell aus, breiten Raum nimmt ein, warum sie vom Opfer zum Täter wird. In zwei Nebenhandlungen wird noch das Liebesleben der Protagonisten ausgebreitet. Die Auflösung kommt dann aber sehr abrupt. Nathan und die anderen Protagonisten sind ausbaufähige Charaktere, der Plot hat noch Potential nach oben.

Bewertung vom 27.02.2023
Das Schweigen der Puppen (eBook, ePUB)
Bartsch, Simon

Das Schweigen der Puppen (eBook, ePUB)


sehr gut

Jagd auf einen Serientäter

Im Kriminalroman „Das Schweigen der Puppen“ von Autor Simon Bartsch beschäftigt ein Serienkiller die beiden Bonner Kommissare Reinhard Weller und Philipp Jansen. Junge Frauen werden getötet und dann wie Puppen geschminkt. Die Kölner Kommissarin Kristina Kuhn ermittelt wegen dem Mord an einer alten Frau auf deren Bauernhof im Kölner Hinterland. Schon bald kreuzen sich die Wege der Ermittler, da die Taten miteinander in Verbindung stehen. Der Kriminalroman wechselt die Perspektiven zwischen den Sichten der Ermittler hin zu der Gedankenwelt und den Motiven des Täters. Das Buch besteht aus 313 spannenden Seiten. Der Krimi lebt von den eigenwilligen Protagonisten und der hintergründigen Darstellung des Täters. Lediglich die Auflösung wirkt dabei überhastet.

Bewertung vom 27.02.2023
Echte Hitzeprofis
Lugerbauer, Katrin

Echte Hitzeprofis


sehr gut

Robuste Stauden

Das Sachbuch „Echte Hitzeprofis, Nachhaltige Gartengestaltung mit trockenheitsliebenden Stauden“ von Autorin Katrin Lugerbauer hat 144 Seiten, 118 Farbfotos und 14 Tabellen. Da immer regenärmere Sommer, Dienstreisen und Urlaube meinem Garten zusetzen, hat das Cover meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Autorin widmet sich seit ihrer Jugend dem Gärtnern. Ihr besonderes Interesse gilt dabei der standortgerechten Verwendung von Stauden, denn mit geschickter Pflanzenauswahl können auch schattige, heiße oder trockene Gärten zum Blühen gebracht werden. In ihren Büchern verbindet sich ihr Gartenwissen mit ihrer großen Leidenschaft fürs Fotografieren und Schreiben. In dem vorliegenden Buch stellt sie fünfzehn Pflanzenkombinationen mit Alternativen und jahreszeitlichen Ergänzungen vor und regt den Leser zum Nachpflanzen an. Lediglich die kleine Schriftart macht mir Mühe beim Lesen und es fehlten mit Fotos der einzelnen Stauden. Auf Umsetzbarkeit wird erst demnächst getestet.

Bewertung vom 18.01.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


sehr gut

Das Jahr danach

Die Ich-Erzählerin in dem Debütroman „Ohne mich“ von Esther Schüttpelz bleibt für den Leser namenlos. Sie ist Mitte zwanzig, fertig mit dem Jura-Studium an der Uni Münster und hat bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich. Den Ehemann in der Studenten-WG kennengelernt und wurde sehr schnell geheiratet. Der Roman erzählt von dem Jahr nach dieser Trennung. Nun stolpert sie durch die Tage, taumelt durch die Nächte, lässt keinen Drink aus, nimmt Drogen und lässt sich auf flüchtige Begegnungen ein. Sie sucht den Plan für die Zukunft, sieht dabei Vieles glasklar, belügt sich dabei aber immer wieder selber. Das 208 Seiten umfassende Debut ist humor- und gefühlvoll und hat manchen Tiefgang. Die Stimmung im Buch ist doch meist traurig und die vom Leser erhoffte Wendung tritt nicht ein. Die Zukunft der Erzählerin bleibt offen und lässt dabei viele Fragen bei mir zurück.

Bewertung vom 09.01.2023
Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1
Goldammer, Frank

Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1


ausgezeichnet

Autor Frank Goldammer hat für seine neue Reihe ein außergewöhnliches Ermittlerduo geschaffen. Nicole Schauer, aus Hamburg nach Dresden versetzt, hat eine ganz kurze Zündschnur und ihr Kollege Felix Bruch ist tablettensüchtig und sehr schweigsam. Der erste gemeinsame Fall ist die vermisste 12jährige Celina. Ihre Freundin Linda aus der Nachbarschaft, war vor zwei Jahren verschwunden und tauchte nach zwei Wochen wieder auf, ohne je ein Wort zu ihrem Verschwinden zu sagen. Die Eltern lehnen Nachforschungen strikt ab. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht bald ein alter verlassener Bauernhof und einige Verdächtige.

Die 368 Seiten bleiben spannend mit vielen Wendungen bis zur nicht gedachten Lösung. Die Handlungen im Mittelteil des Buches ziehen sich und haben einige Längen. Das Duo Bruch und Schauer hat aber viel Potential für weitere fesselnde Fälle.

Bewertung vom 19.09.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


sehr gut

Verschwundener Picasso
„Das neunte Gemälde“ von Autor Andreas Storm ist der Auftakt zu einer mehrteiligen Krimiserie mit dem Kunstexperten und Ermittler Lennard Lomberg als Protagonist. Die Handlungen spielen sich in drei verschiedenen Zeitebenen ab, die häufig wechseln, im Jahr 2016 in Deutschland und Frankreich, 1943 in Paris und 1966 im Rheinland.

Lomberg wird von einem Mann namens Dupret kontaktiert, der ihn drängt, die Rückgabe eines verschollenen kubistischen Gemäldes zu organisieren. Kurz darauf wird Dupret tot in einem Bonner Hotel aufgefunden. Von dem Gemälde fehlt jede Spur. Bei den Ermittlungen wird Lomberg mit der Vergangenheit seines Vaters konfrontiert, dieser hatte sich vom einfachen Nazi-Leutnant für Kunstschutz im besetzten Paris bis zum Generalbundesanwalt der Bonner Republik hochgearbeitet.

Geschickt verknüpft der Autor historische Hintergründe, mit dem Thema NS-Beutekunst und einem fiktiven Mord im Jahr 2016.