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Benutzername: 
Ella
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2020
Mord in Highgate / Hawthorne ermittelt Bd.2
Horowitz, Anthony

Mord in Highgate / Hawthorne ermittelt Bd.2


gut

"Mord in Highgate" ist ein schlecht umgesetzter Sherlock & Watson Abklatsch, der im Verlauf viele Lücken aufweist. Vom Grundkonzept bin ich nicht abgeneigt, aber beide Hauptprotagonisten waren einfach unsagbar unsympathisch und flach gehalten. Es entstand keine echte Dynamik zwischen dem "Ermittler-Duo", sondern eher eine Rivalität, welche dem Fall Spannung bereiten sollte. Noch dazu wäre es mir mit nichten möglich gewesen, den Mord nachvollziehbar aufzuklären oder auch nur ernsthaft mitzurätseln. Die große Auflösung fand ich regelrecht langweilig und ab da konnte ich nur noch mit den Augen rollen.

SPOILER: Noch dazu hat mich massiv gestört, dass der Fakt, dass Hawthorne so gerade heraus homophob ist und das auch noch so deutlich hervorgehoben wird, absolut nichts zur Geschichte beigetragen hat oder wirklich nochmal zum tragen kam. Außer das es aufzeigen sollte, in welchen Zwiespalt Horowitz ist, hatte diesen Punkt keine Funktion und auch wenn Horowitz gerechtfertigt hat, er würde diese Seite von Hawthorne kritisch beleuchten, wurde er dafür nie wirklich weiter kritisiert.

Bewertung vom 21.12.2020
Gefährlicher Auftrag / City Spies Bd.1
Ponti, James

Gefährlicher Auftrag / City Spies Bd.1


ausgezeichnet

Fünf Kinder aus der ganzen Welt wurden ausgewählt, um ein streng geheimes Spionageteam beim MI6 zu bilden (von dem selbst die meisten Mitarbeiter des MI6 nichts wissen). Die Geschichte konzentriert sich auf die jüngste Rekrutin, Sara aka Brooklyn, ein Pflegekind aus New York mit unglaublichen Computer- und Hacking-Fähigkeiten. Die Geschichte beginnt auf mysteriöse Weise, als Sara von einem MI6-Agenten, der sich als ihr Anwalt ausgibt, aus der Jugendhaft entlassen wird. Sie schließt sich Paris, Kat, Rio und Sydney an, die jeder für sich ihre eigenen besonderen (und fast übermenschlichen) Talente haben. Ihre Mission ist es, einen globalen Jugendumweltgipfel zu infiltrieren und den nächsten Angriff einer globalen kriminellen Vereinigung zu stoppen.

„City Spies“ ist ein sehr schnelllebiges Jugendbuch. Es geht in der Geschichte wirklich Schlag auf Schlag voran, wobei die Charaktere trotzdem außreichend beleuchtet werden, so dass man für jeden einzelnen aus der Gruppe ein stimmiges Bild vor Augen hat. Da sie alle so unterschiedlich sind, entsteht eine wirklich tolle Dynamik in der Gruppe. Ich fand auch den Aspekt sehr schön, dass hier gezeigt wird, dass man nicht auf Anhieb gleich mit jedem befreundet sein muss um gut miteinander auszukommen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Sobald die Mission beginnt, nimmt das Tempo noch mehr an Fahrt auf und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Einige der Elemente sind typisch für Jugendbücher etwas übertrieben, aber es schien mehr zu der Tatsache zu passen, dass es sich trotz allem um Kinder handelt. Sie streben hier nicht nach Leben oder Tod (siehe Spoiler), es stand viel auf dem Spiel, aber die tatsächliche Umsetzung machte angesichts des Alters der Charaktere Sinn. Wir lernen noch nicht alle Charaktere wirklich detailliert kennen, was sich sicherlich in weiteren Teilen ändern wird. Trotzdem sieht man bereits im ersten Band eine tolle Entwicklung der Gruppe. Es gibt einige wirklich herzerwärmende Augenblicke, sowie Momente, die mich wirklich laut zum Lachen gebracht haben.

FAZIT: Internationales Spionage-Abenteuer mit James Bond Feeling in Jugendbuchform.

Bewertung vom 21.12.2020
Ungezähmt
Doyle, Glennon

Ungezähmt


weniger gut

Zu aller erst möchte ich gern sagen, dass ich mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut habe und es direkt anfangen musste, als es bei mir ankam. Der Klappentext klang einfach großartig und dank Vorablesen hatte ich bereits eine ersten kleinen Einblick in das Buch erhalten. “Ungezähmt” klang für mich nach einer spannenden Erzählung rund um das Suchen & Finden, die Familie, das Leben und natürlich die Lieben. Glennon Doyle, eine ehemalige christliche Mami-Bloggerin, (er-)findet sich von Grund auf neu, nachdem sie auf einem Event die EINE Frau trifft und sich sofort (und auch wirklich sofort) Hals über Kopf in sie verliebt. Das klang für mich nach einer super interessanten Ausgangslage und nachdem ich mich Online zu ihr als Person belesen hatte, war ich wirklich sehr gespannt auf ihren Werdegang.

Auf den ersten ca. 50 Seiten hatte Glennon Doyle mich total gepackt und ich genoss ihre Geschichte und ihre Botschaft. Aber dann begann die Phase, die sich für mich angefühlt hat wie die völlige selbstgerechte und überbewertete Selbstbeweihräucherung und noch dazu auf eine Art die mit die Autorin immer mehr unsympathisch gemacht hat. Es las sich zunehmend so, als müsse Glennon Doyle sich selbst noch ständig daran erinnern, wie gut sie doch alles meistert und wie allwissend sie doch mittlerweile ist. Sie gibt einem Ratschläge über so ziemlich jedes aktuelle Schlagwortthema auf dem Planeten: Erziehung? Rassismus? Feminismus? Toxic Masculinity? Die Verdummung durch Technologie und ihre Auswirkungen auf die Achtsamkeit? Man nenne ihr ein Thema und Glennon sagt dir, was richtig ist und was nicht.

Meine Gedanken und Gefühle dem Buch gegenüber änderten sich mehrmals (gefühlt aller 5 Seiten) - von positiv zu negativ - zurück zu positiv - zurück zu negativ, und am Ende war ich einfach nur noch froh, dass ich das Buch jetzt zuklappen und weglegen kann. Ich wollte es einfach so sehr mögen. Ich bin trotzdem froh, dass ich es gelesen habe, denn, obwohl ich mit so einigen Ansichten von Glennon Doyle nichts anfangen kann, gab es einige Gedankenanstöße, die mir durchaus etwas gegeben haben.

FAZIT: Ich glaube (hoffe?), ich bin eindeutig nicht die richtige Zielgruppe für dieses Buch, aber ich bin froh, dass Glennon ihren Weg, sowie eine liebevolle Partnerin gefunden hat und ich bin mir sehr sicher, dass dieses Buch bei so manch anderem Leser einige Denkanstöße heraufbeschwört.