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erul

Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2023
Die Bibliothek der Hoffnung
Thompson, Kate

Die Bibliothek der Hoffnung


ausgezeichnet

Super emotional und berührend

Das Cover hatte mich sofort magisch angezogen. Ich liebe historische Romane aus dieser Zeit - und dann auch noch in London.

Der Schreibstil der Autorin Kate Thompson ist sehr flüssig und spannend. Der Erzählstil ist voller Emotionen, anrührend, ausdrucksstark und gut zu lesen. Die Geschichte wird abwechselnd von Clara und Ruby erzählt.

Der Roman beginnt im Jahr 1944 in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green, wo 5000 Menschen nach den Bombenangriffen Zuflucht gesucht haben. Sie haben sich dort ihr neues Zuhause eingerichtet - Schlafplätze, eine kleine Bibliothek und Kindergarten. Die junge Clara Button hat ihren Mann im Krieg verloren. Clara und Ruby Munroe haben viele Bücher gerettet. Die Bibliothek führen die beiden mit viel Leidenschaft. Sie geben den Menschen, und vor allem den Kindern im Tunnel viel Stärke, Kraft, Trost und Ablenkung durch Vorlesestunden.

Der Roman ist sehr beeindruckend und hat mich von Beginn an gefesselt. Er basiert auf einer wahren Geschichte um eine stillgelegte U-Bahn-Station.
Großartig! Empfehlenswert!!

Bewertung vom 27.02.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Großartig - spannend und fesselnd!!

Ein ausgesprochen toll gestaltetes Cover.

James Kestrel ist ein Pseudonym von Jonathan Moore. Von dem Autor habe ich (leider) bisher noch nichts gelesen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und außerordentlich spannend. Der packende Erzählstil ist angenehm und gut zu lesen.
Detective Joe McGrady und die anderen Personen sind mit ihren Charakteren detailliert und authentisch beschrieben. Die Details über die japanische Kultur fand ich sehr informativ.

Joe McGrady ist Detective beim Honolulu Police Department. 1941 - sein erster großer Fall: ein grausamer Mord an einem jungen Mann (Neffe des Oberbefehlshabers der Pazifikflotte) und an dessen Freundin, einer jungen Japanerin. Der Verdächtige wird von Joe erschossen.
Joe wird mit der Ermittlung beauftragt und fliegt nach Hongkong. Zweiter Weltkrieg - Pearl Harbour wird angegriffen - Joe wird als Gefangener nach Japan verschleppt. Der Diplomat Takahashi Kansei rettet ihn und er lernt dessen Tochter Suchi kennen ...

Der Thriller hat mich von Beginn an gefesselt. "Fünf Winter" ist der beste Thriller, den ich bisher gelesen habe - Thriller, Krimi und rührende Liebesgeschichte mit sehr viel Historischem Hintergrund. Ein atemberaubendes Meisterwerk. Das englischsprachige Original wurde bereits mit dem Edgar Award 2022 und dem Barry Award 2022 ausgezeichnet - zu Recht!

Bewertung vom 20.02.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


ausgezeichnet

Ein spannender und stürmischer Segeltörn

Das Cover mit den dunklen Blautönen gefällt mir sehr gut und passt total zum Buchinhalt.

Von der Autorin Kristina Hauff habe ich bisher noch nichts gelesen. Sie hat mich voll überzeugt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und packend. Ihr Erzählstil ist spannend und angenehm zu lesen. Sie hat die Charaktere und deren Beziehungen zueinander für mich authentisch beschrieben, ebenso die Landschaften.

Die Story wird im Wechsel aus der Sicht der einzelnen Personen erzählt. So konnte ich die Details jeweils aus einer anderen Perspektive erfahren.

Andreas, Chef einer Anwaltskanzlei, will sich mit seiner Frau Caroline einen Traum erfüllen - 10 Tage Segelurlaub in die schwedischen Schären. Andreas lädt seinen jüngeren Mitarbeiter Daniel und dessen Freundin Tanja dazu ein. Der Skipper auf dem Segelschiff 'Querelle' (Name ist Programm) heißt Eric Fauré, ist äußerst wortkarg und undurchschaubar.
Der Törn startet mit Sonnenschein, gutem Essen und Wein und Hoffnung auf ein paar schöne Tage. Schon nach Kurzem bekommt man Einblick in die Probleme der Paare und Personen untereinander. Die Enge auf dem Schiff und die Konflikte führen zu einer totalen Missstimmung, die sich immer mehr zuspitzt.

Ein Roman mit viel Dramatik und Spannung – ich war von Beginn an gefesselt und begeistert.
Absolut lesenswert!

Bewertung vom 15.02.2023
(M)ein Leben zu zweit
Maritim, Carlos

(M)ein Leben zu zweit


gut

(Mein) Leben zu zweit – Ansichten eines Mannes

Das Cover und der Klappentext hatten mich neugierig gemacht. Am Ende hat mich das Buch jedoch nicht begeistert.

Bei "(Mein) Leben zu zweit - Eine Hommage auf die Liebe und das Leben" handelt es sich für mich mehr um ein autobiographisches Werk eines älteren Mannes. Er schreibt über sein Leben bzw. seine Ehe - über alle Höhen und Tiefen.
Der Autor ist mit seiner Frau über 60 Jahre verheiratet. Seine Gedanken über das Kennenlernen, die Liebe und die Zeit während dieser Ehe teilt er in dem Buch mit.

In den einzelnen Kapiteln sind schöne Zeichnungen/Illustrationen abgebildet.

Der Schreibstil des Autoren ist flüssig und locker.

Das Buch kann man lesen – ich habe mir allerdings davon mehr erhofft.

Bewertung vom 13.02.2023
Als Großmutter im Regen tanzte
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte


ausgezeichnet

Teklas Geheimnis – Bewegend und ergreifend

Der Schreibstil der Autorin Trude Teige ist sehr flüssig, einfühlsam und spannend. Ihr Erzählstil ist angenehm und gut zu lesen.

"Als Großmutter im Regen tanzte" erzählt im Wechsel in zwei Zeitebenen die Geschichte von Großmutter Tekla und Enkelin Juni.
Juni flieht vor ihrem Ehemann nach Norwegen in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Tekla. Beim Ausräumen entdeckt sie Fotos von Tekla. Auf einem ist Tekla als junge Frau mit einem deutschen Soldaten zu sehen. Wer ist der junge Deutsche? Da auch die Mutter von Juni verstorben ist, kann Juni niemanden fragen. Sie beginnt zu recherchieren und bekommt Hilfe von Georg, einem Nachbarn. Die Recherchen führen Juni und Georg nach Deutschland – nach Demmin und Berlin.

Die 18jährige Tekla lebt in Norwegen und hat sich gegen Kriegsende in den deutschen Soldaten Otto verliebt. Die Norwegischen Frauen, die sich mit den Deutschen einlassen werden "Deutschenmädchen" beschimpft. Auch werden den Frauen die Haare komplett abgeschnitten. Als Tekla mit Otto nach Deutschland ausreist, muss sie ihren Norwegischen Pass abgeben.

Generationen-Romane finde ich faszinierend. Die dramatische Geschichte ist tiefgründig und hat mich sehr berührt. Besonders die Tragödie, die sich im Mai 1945 in Demmin abgespielt hat, und die für die meisten Deutschen unbekannt ist. Ein ergreifender Historischer Roman zum Nachdenken.

Bewertung vom 12.02.2023
Malvenflug
Wiegele, Ursula

Malvenflug


sehr gut

Österreichische Familiengeschichte - Bewegend

Das Cover zusammen mit dem Klappentext hatte mich neugierig gemacht.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und schnörkellos. Ihr Erzählstil ist gut zu lesen.

Gut finde ich am Beginn das umfangreiche Personenverzeichnis.

Die Geschichte im Teil I (1940 bis 1945) wird jeweils von den einzelnen Personen der Familie Prochazka erzählt: Mutter Emma und Vater Pavel (geschieden), die Kinder Helga, Alfred sowie Lotte und Fritz (Zwillinge). So bekommt man einen umfassenden Einblick auf die Familie Prochazka.
Es beginnt in Brünn im Jahr 1940. Emma ist von Pavel geschieden, da er ein "Schürzenjäger" ist. So lebt und arbeitet Emma im vornehmen Davos, rackert sich ab und begleicht die Schulden.

Im Teil II erzählt vorwiegend Helga im Rückblick die Erlebnisse der Familie. Helga hat nach Kriegsende das Kloster verlassen. Sie wollte eine Familie gründen.

Der Roman hat mich gefesselt, so dass ich die berührende Familiengeschichte in zwei Tagen durchgelesen habe.
Von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.02.2023
Allsberg 1871 - Der Glanz der alten Zeit
Rotenhan, Hans von

Allsberg 1871 - Der Glanz der alten Zeit


ausgezeichnet

Zwei starke mutige Frauen – Spannender Historischer Roman

Der Roman "Allsberg 1871 - Der Glanz der alten Zeit" stammt vom Autor Hans Freiherr von Rotenhan. Er wurde 1951 in Schloss Rentweinsdorf in Unterfranken geboren. Es ist der erste Band der "Schloss Allsberg-Reihe".
Der Schreibstil ist total flüssig und packend. Sein Erzählstil ist angenehm und gut zu lesen.

Die Personen mit ihren Charakteren - typisch unterfränkisch - beschreibt der Autor bildhaft und authentisch, ebenso die mir vielen bekannten Orte/Landschaften (Würzburg, Volkach, Vogelsburg, Ochsenfurt).
Sehr gut gefallen hat mir in vielen Sätzen die Schreibweise in "Unterfränkisch". Da ich selbst in Unterfranken geboren wurde, konnte ich diese Aussagen gut lesen und habe mich dabei manchmal auch amüsiert über diese Sprache.

Thea ist 26 Jahre, unverheiratet und lebt auf Schloss Allsberg in Unterfranken mit ihrem Vater, Baron Tröger. Thea soll das gesamte Vieh verkaufen, weil ihr Vater Pferde züchten will für das Militär. Er erhofft sich so wieder Wohlstand für das Schloß und die Familie. Plötzlich stirbt ihr Vater bei einem Reitunfall. Thea ist nun auf der Suche nach ihrem Bruder Cord, der als Berichteschreiber auf der ganzen Welt unterwegs ist. Die Nachkommenschaft/das Vermächtnis der Familie Tröger muss gesichert werden.

Die bewegende Geschichte hat mich von Beginn an unterhalten und gefesselt. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.01.2023
Gleißendes Licht
Sinan, Marc

Gleißendes Licht


sehr gut

Türkisch-Armenische Familiengeschichte - fesselnd und bewegend

Das düstere Cover hatte mich magisch angezogen. Es passt gut zu dem Buch.

"Gleißendes Licht" ist der erste Roman von Marc Sinan. Er ist Künstler, Komponist und Gitarrist. Sein Schreibstil ist flüssig und packend. Der Erzählstil ist wortgewaltig. Marc Sinan wechselt in dem Buch zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die Schilderungen über das Schicksal der Armenier 1915/1916.

Der Protagonist Kaan hat Türkische und Armenische Wurzeln. Er ist der Sohn einer türkischen Mutter und eines deutschen Vaters - die Großmutter Armenierin, der Großvater Türke. Kaan ist in Deutschland aufgewachsen.

Der Roman hat mich emotional gefesselt. Er hat autobiografische Züge, darauf wird im Nachwort von Marc Sinan hingewiesen. Ein Roman mit politischem Hintergrund über die Türken und Armenier, über den Massenmord von 1915/1916. Lesenswert!

Bewertung vom 29.01.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


sehr gut

Sibir - Sibirien - Tosaq: Fesselnd und bedrückend

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und packend. Die Geschichte hat sie interessant und spannend erzählt.

Als Josef Ambacher mit dem Finger etwas in den Staub schreibt, ist das ein Zeichen für seine Tochter Leila. 'Sibiren' steht auf dem Tisch, 3 x - auf Deutsch, Russisch und Kasachisch: Sibirien, Sibir, Tosaq.
Leila, die Tochter von Josef schreibt die Geschichten über seine Vergangenheit auf. Die Erinnerungen sollen erhalten bleiben, denn ihr Vater hat wahrscheinlich Demenz, kann sich vielleicht nicht mehr an alles erinnern und vermutlich auch vieles vergessen. Im Jahr 1945 wurden 100.000 Deutsche von der Sowjetarmee nach Kasachstan verschleppt, auch der damals zehnjährige Josef Ambacher. Für Josef und seine Familie ist es in Kasachstan eine sehr schlimme Zeit - Hunger, Armut, Kälte und Hitze plagen die verschleppten Menschen in der Steppe.
Nach 10 Jahren werden sie an den Stadtrand nach Mühlheide, ein Dorf in Niedersachsen, verbracht.
1990, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kommen viele Aussiedler, Russlanddeutsche nach Mühlheide. Da wird Josef wieder mit seiner Vergangenheit konfrontiert.

Die bewegende Geschichte u. a. über Vertreibung und Suche nach Heimat hat mich berührt, obwohl manches unklar bleibt.
Das Buch ist lesenswert, kann ich weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


sehr gut

Großvater und Enkel – interessant und kurios

Das Cover mit dem Auto mitten im Grünen und der Klappentext hatten mich neugierig gemacht.

Von dem Autor Michael Köhlmeier habe ich bisher noch nichts gelesen. Sein Schreibstil gefällt mir, ist locker und gut zu lesen. Schon nach wenigen Seiten wird Spannung aufgebaut.

Die Geschichte wird aus Sicht von Frank Thaler erzählt. Er ist 14 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter in Wien. Die beiden verstehen sich sehr gut. Frank kocht gerne für seine Mutter, die im Theater arbeitet. Sein 71jähriger Großvater wird nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Frank hat ihn nur wenige Male dort besucht. Den Grund der Inhaftierung kennt er nicht. Seine Mutter scheint regelrecht Angst vor ihm zu haben. Sie sind froh, dass Opa nach wenigen Tagen eine kleine Wohnung bekommt.
Obwohl Frank seinen Opa unheimlich, egoistisch und aggressiv findet, besucht er ihn und ein ungewöhnliches, skurriles Abenteuer beginnt - sogar eine Waffe ist im Spiel ...

Die Geschichte ist skurril und oft nicht ganz so realistisch. Lesenswert, wenn auch viele Fragen am Ende offenbleiben.