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Benutzername: 
JD
Wohnort: 
Kevelaer

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2021
Systemfehler
Harlander, Wolf

Systemfehler


sehr gut

Ein beunruhigendes Worst-Case-Szenario...
...bei dem die Menschen in der Not ihr wahres Gesicht zeigen und sich die Frage stellt "Einmal Verbrecher, immer Verbrecher?".
Das Cover erweckt durch seine alarmierenden Farben bereits eine Weltuntergangsstimmung.
Der Einstieg ins Buch gelingt gut durch den lockeren und verständlichen Schreibstil.
Trotz mancher Technik-Begrifflichkeiten ist es nicht nur für Gaming- und PC-Fans interessant zu lesen. Durch die technische Entwicklung ist dieses Buch für verschiedene Generationen ansprechend, da man einen Einblick bekommt mit welchen technischen Angeboten jeder groß geworden ist. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind in Erzählungen zu mehreren Charakteren untergliedert. Zum Schluss enden sie meist mit aktuellen Lageberichten zur katastrophalen Situation.
Die Geschichte spielt an mehreren Schauplätzen und bietet die Sicht auf das Leben der einzelnen Mitglieder der Familie Faber samt Großmutter und Tante und des neuen BND-Mitarbeiters Nelson Carius.
Der Vater Daniel und seine Schwester Claudia geraten in den Mittelpunkt von verschiedenen Ermittlungen, nachdem die ersten Systeme lahmgelegt wurden. Der Sohn Ben ist in seiner trotzigen Teenagerphase, macht demnach was er will und handelt durch seine unzuverlässige Art seinem Vater erst den Ärger ein. Daniel ist smart und zielstrebig und beginnt sein Problem auf eigene Faust zu lösen. Nelson ist daran beteiligt die Schuldigen zu finden und verfolgt bei seiner Arbeit beim BND auch private Ziele bei der Suche nach seinen verschwundenen Eltern. Er ist ein sympathischer Mann, mit einem guten Bauchgefühl und ergänzender Cleverness.
Eine turbulente Story, die sehr realistisch erzählt welche Auswirkungen es haben kann, wenn das Internet lahmgelegt wird. Diese Worst-Case-Szenarien fordern nicht nur viele Leben, sondern geben auch die Gefahr von Antidemokraten und Verschwörungsfanatikern preis. Die Geschichte verdeutlicht unsere Abhängigkeit von der Technik, die sich nicht nur auf die alltäglich notwendigen Geräte bezieht, sondern auch auf die Psyche. Manche Darstellungen in diesem Buch sind somit etwas überspitzt, so benimmt sich beispielsweise der Großteil der Bevölkerung unsolidarisch und vergisst jegliche Tugend und Moral. Es wird teilweise eine Vernarrtheit und Mitläuferschaft von Verschwörungsfanatikern gezeigt, die erschreckend viele Bürger ansteckt.
Bei diesem Buch ist Nervenkitzel garantiert und es bietet eine gute, durchgängige Grundspannung, die sich immer wieder zuspitzt, bis es letztendlich zu einen finalen Showdown kommt.
Die Suche nach den Verursachern und ihren Motiven bleibt lange spannend, auch wenn ein vorzeitiger Verdacht entsteht, wer dahinter stecken könnte, klärt sich alles erst zum Schluss auf. Von mir gibt es somit eine klare Leseempfehlung, auch für das abschließende Interview mit Wolf Harlander zu diesem Buch, das noch einmal einen interessanten Abschluss bietet.

Bewertung vom 26.07.2021
Unter dem Sturm / Die Halland-Krimis Bd.1
Carlsson, Christoffer

Unter dem Sturm / Die Halland-Krimis Bd.1


sehr gut

Zur falschen Zeit am falschen Ort

Ein Cover, das die ländliche Umgebung der schwedischen Dörfer widerspiegelt und meiner Meinung nach sehr gut zum Inhalt des Buches passt. So wurde auch der Titel passend gewählt, der gelegentlich im Buch aufgegriffen wird. Die ländliche Idylle und die Eigenheiten des Dorflebens werden in der Story gut geschildert und man fühlt sich unmittelbar in den schwedischen Süden versetzt. So bringen zudem die Nennung von schwedischen Traditionen und Namen ein entsprechendes Flair mit sich.
Der Einstieg in die Geschichte gelingt leicht, durch die relativ kurzen Sätze, die ohne unnütze Informationen Aussagen genau auf den Punkt bringen. Auch die Kapitellängen finde ich sehr ansprechend, da sie nicht zu lang sind. Die Erzählung wechselt hauptsächlich zwischen den Erlebnissen von dem Ermittler Vidar und Isak, dem Neffen des vermeintlichen Täters Edvard. Im Buch vernachlässigen die beiden Protagonisten über Jahre hinweg ihr eigenes Privatleben auf der Suche nach der Wahrheit und kommen ihr nur sehr langsam näher. So spielt die Story über einen längeren Zeitraum, der in drei Abschnitte unterteilt ist. Man erlebt mit wie Isak aufwächst und sich von einem lieben Jungen in eine Richtung entwickelt, die ihm anscheinend vorherbestimmt sein soll. Durch ihren familiären Hintergrund werden Isak und auch sein Onkel Edvard schnell vorverurteilt. So ist Isak verunsichert und gibt sich seinem Schicksal hin, ohne anzuzweifeln, ob wirklich das düstere Wesen seines gewaltbereiten Großvaters in ihm steckt.
Auch bei dem Polizisten Vidar ist eine Entwicklung zu erkennen, doch auch diese nimmt einen unguten Verlauf. Er ist vernünftig, arbeitet gewissenhaft, aber verbeißt sich in den Fall Edvard und vernachlässigt so seine Familie und zieht sich innerlich zurück. Nur die Klärung der Frage, ob es wirklich Edvard oder doch jemand anderes war, der damals die fröhliche Lovisa getötet hat, kann ihre Leben wieder in geordnete Bahnen lenken. Auf der Suche nach einer Antwort vergehen viele Jahre, die auch einige Schicksalsschläge mit sich bringen.
In diesem Buch rätselt man mit, ob der Verurteilte auch der tatsächlich der Täter war und wie es wirklich abgespielt haben könnte. Bis zum Schluss werden Zweifel geschürt und es findet sich eine schlüssige Auflösung. Am Ende nimmt der ansonsten recht ruhige Krimi an Fahrt auf und der Puls erhöht sich noch einmal beim Lesen. Insgesamt herrscht in der Geschichte eine drückende Grundstimmung, die allerdings auf eine fesselnde Weise zum Weiterlesen drängt. Auch sind gelegentlich Szenen mit einem leicht erotischen Touch zu finden, die das Buch auf ihre Weise auflockern.
In der Story begibt man sich auf eine jahrzehnteübergreifende Suche nach der Wahrheit und beobachtet Leben, die durch diese Tat beeinflusst werden und einen Verlauf nehmen, der hätte besser sein können. Man bekommt einen Einblick in Familiendramen mit Vorurteilen und schnellen Verurteilungen, die der Realität nur allzu nah sind. So ist auch dieses Buch eine Erzählung, die sich in dieser Art wirklich abspielen könnte. Die düstere Atmosphäre dieser Geschichte zieht einen in seinen Bann und wirkt mit ihren ländlichen Beschreibungen sehr ansprechend. Der schwedische Schreibstil ist eine angenehme Abwechslung und so empfehle ich das Buch guten Gewissens weiter.

Bewertung vom 18.07.2021
Mord auf Langeoog
Detering, Monika

Mord auf Langeoog


gut

Eine kurzweilige Urlaubslektüre mit einem mysteriösen Mord

Das Cover lädt auf die Insel Langeoog ein, über die düstere Wolken hängen. So wirft das Verbrechen an zwei Teenagerinnen Fragen auf, welche die sehr ungleichen ErmittlerInnen gemeinsam erörtern müssen.
Eine Geschichte, die sich ideal zur Urlaubszeit anbietet und zum Miträtseln einlädt. Hier ist zudem viel Lokalkolorit geboten, der auf Nordsee- und Langeoog-Fans zusätzlich ansprechend wirkt. So ist das Setting gut gewählt und auch die nordische, leicht schroffe Mentalität kommt gut zur Geltung, jedoch konnte mich der Erzählstil nicht überzeugen. Die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge und auch die Sätze sind nicht zu lang. Allerdings waren Formulierungen für mich häufig unverständlich, verwirrend und schienen abgehakt. Mir fehlten hier und da ein paar Ausschmückungen, um die ganze Story bildlicher zu gestalten. Auch bin ich mit den Charakteren nicht warm geworden, da sie durch ihre eigenbrötlerische Art wenig Sympathien bei mir weckten. Jeder ermittelte für sich und im Team wurde mehr gegeneinander als miteinander gearbeitet. Die Beziehung zwischen den KollegInnen schien undurchsichtig und jeder nahm die Ermittlungen unterschiedlich ernst. Dementsprechend stümperhaft wirkte manches Verhalten, das beim Lesen gewissen Missmut geschürt hat. Interessant war hingegen die Erzählung von zwei Handlungssträngen, deren Zusammenhang nach und nach ersichtlich wurde. Doch die Frage nach dem Täter schien für mich relativ schnell beantwortet. Der Schluss konnte durch das Fehlen einer genaueren Erläuterung des Motivs nicht ganz überzeugen.
Durch das schöne Setting und die Emotionen, die der Tod eines Kindes auslöst, konnte mich das Buch stellenweise dennoch unterhalten.

Bewertung vom 18.07.2021
Sylter Rosen
Schleich, Elke

Sylter Rosen


ausgezeichnet

Eine wunderbare Geschichte, die zwei großartige Sachen vereint: Sylt und Pferde

Ein Cover, das bereits zu einem sommerlichen Abenteuer auf der Insel Sylt einlädt, verbunden mit einer Geschichte, die einen in ihren Bann zieht.
Das Buch lässt sich durchgehend flüssig lesen und man möchte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Erzählstil ist locker und sehr bildhaft, man fühlt sich beim Lesen pudelwohl. Die Geschichte packt durch ihre Höhen und Tiefen und so beinhaltet das Leben der Protagonistin Lisa viele Rückschläge und Hürden, aber auch besondere Momente, die einen emotional mitnehmen.
Lisa ist eine sympathische junge Frau, die an das Gute in ihrem Freund Markus geglaubt hat und leider eines Besseren belehrt wurde. So sitzt sie nicht ganz freiwillig auf Sylt fest und muss sich nach einem Betrug ihrer vermeintlichen Liebe auf der Insel durchschlagen. Ihre etwas unsichere Art ist dabei nicht ganz hilfreich. Doch zeigt sie in dieser Geschichte ihr liebevolles Wesen und knüpft so wichtige Kontakte. Allerdings stellt sie ihre Sehnsüchte auch gelegentlich zurück und lässt sich bei Entscheidungen leicht beeinflussen. Im Laufe der Geschichte ist eine Entwicklung bei ihr gut mitzuverfolgen. Dies ist u.a. der Verdienst ihres wunderbaren Freundes Henning mit seinem Partner Carsten, die mit ihrer herzensguten und hilfsbereiten Art Lisa immer zur Seite stehen. Auch der raue Hofmitarbeiter Kristian des Hofs Pferdeglück, auf dem sie Zuflucht findet, lockt sie aus der Reserve. Selbst die Hoftochter Wiebke kann Lisa mit ihrem divenhaften Verhalten auf Dauer nichts anhaben. Noch viele weitere Charaktere beleben die Geschichte und schaffen Situationen, die einen emotional abholen. Die Story birgt spannende Abschnitte, wie das Verschwinden des betrügerischen Markus und die Konfrontation mit einem traumatischen Pferdeerlebnis aus Lisas Vergangenheit, aber auch romantische Szenen, wie abendliche Begegnungen mit Kristian oder humorvolle Aspekte, wie die nordische Art mancher Figuren. Der Ausgang der Geschichte bleibt bis zum Ende offen und so fiebert man bis zum letzten Satz auf ein gewünschtes Happy End hin.
Insgesamt eine Story, die einen Einblick in das Leben einer Autorin und Pferdenärrin bietet und so auch beim Leser die Liebe zu den Huftieren schürt. Zudem weckt sie bei Sylt-Fans direkt Sehnsüchte und bekannte Orte sind wunderbar beschrieben. Auch gelegentliche Aussagen auf Platt bereiten Freude beim Lesen. Die Geschichte hat vieles zu bieten und so ist nicht nur für Sylt- oder Pferde-Fans etwas dabei. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 09.07.2021
Stadt, Land, Mann
Bach, Nina

Stadt, Land, Mann


sehr gut

Eine Story zum Mitfiebern, Kopfschütteln, Schmunzeln und Verzweifeln

Ins Auge sticht zunächst das schön gestaltete Cover, das sehr gut zur Story passt.
Sobald man reinliest merkt man, dass das Buch fröhlich, humorvoll und locker geschrieben ist. Besonders mag ich die Kapitellängen, da sie nicht zu lang sind und somit das Buch abwechslungsreich zu lesen ist. Auch das Setting in einem kleinen, idyllisch beschriebenen Örtchen im Schwarzwald gefällt mir gut. Aufgelockert wird die ganze Atmosphäre zudem durch das Schwäbisch mancher Bewohner. Die Protagonistinnen sind ein Schlag für sich. Ina ist eine Pseudo-Vegetarierin, bei der man vom Schmunzeln ins Kopfschütteln gerät. Sie verliebt sich gerne in den Falschen und könnte Mr. Right unmittelbar vor der Nase haben, ohne es zu merken. Sie plant mit jedem Mann direkt ihr ganzes Leben und trägt fast ununterbrochen eine rosarote Brille. Nathalie ist eine vermeintlich gute Freundin, die in erster Linie nur an ihr eigenes Wohl denkt. Sie ist für Ina bedingt eine Bereicherung und hat Glück diese naive, aber auch liebenswerte Freundin an ihrer Seite zu haben. Nathalie macht zunächst einen vernünftigen Eindruck, hat aber auch eine unaufrichtige und oberflächliche Seite. Gefallen haben mir allerdings ihre 10-Punkte-Listen, die ich als treffend und unterhaltsam empfand. Der sexy Barkeeper Nick ist ein A****loch, wie er im Buche steht und denkt nur an sein Vergnügen. Ob Ina ihn ändern kann? Oder bricht er ihr letzten Endes das Herz? Der liebe und gutherzige Olli ist da ideal zum ausheulen. Auch, wenn er durch seine Aufmerksamkeit und Vernunft das hat was ein Mann braucht, ist er doch der nette Junge von nebenan, der den Frauen meist zu langweilig ist.
Die Story an sich ist stellenweise turbulent und hält immer mal wieder Überraschungen bereit. So steht natürlich die Liebe im Mittelpunkt, aber auch die Karriere und Freundschaft.
Stadt, Land, Mann ist ein humorvolles Buch, bei dem man hofft/froh ist nicht wieder solo zu sein. Ein ideales Buch für jeden, der gerne schmunzelt, unglücklich verliebt ist, genug von Männern hat, daran erinnert werden muss seinen Partner zu schätzen und und und, bei dem man allerdings die Protagonistinnen nicht allzu ernst nehmen sollte. Als Bonus nimmt man mit, wie man charakterlich besser nicht sein sollte und wie wichtig eine gewisse Reife ist. Alles in allem fühlte ich mich gut unterhalten.

Bewertung vom 07.07.2021
Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4
Winkelmann, Andreas

Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4


sehr gut

Zeitgemäßer und spannender Thriller der Kerner und Oswald-Reihe

Das Cover sticht zunächst ins Auge und trotz seiner Schlichtheit ist es ansprechend, wie auch passend. Ebenso treffend ist der Titel des Buches, der noch nicht allzu viel verrät, jedoch die Fantasie anregt. Die Story ist sehr gut an das digitale Zeitalter angepasst und stellt die Gefahren der sozialen Netzwerke dar. Mir gefällt es immer sehr, dass der Autor zeitgemäße Thriller schreibt, so findet auch die Corona-Krise geringfügig ihren Platz in diesem Buch, wodurch es meiner Meinung nach realistischer wirkt. Ein zentrales Thema ist zudem die Stellung der Frau. Werden Frauen von den Männern nur ausgenutzt oder sind es die Frauen, die ihre Macht missbrauchen? So finden sich in diesem spannenden Buch auch ernste Gedanken zu moralisch/ethischen Fragen.
Das Buch greift mehrere Handlungsstränge auf, die letzten Endes zusammen finden. So wird die Story teilweise aus der Sicht des Täters und größtenteils aus einer auktorialen Erzählerperspektive geschildert. Die Geschichte umfasst mehrere Straftaten, bei denen ein Zusammenhang unklar ist. So muss der Protagonist Jens immer wieder entscheiden, ob die gefundene Fährte die richtige ist, oder ob er sich letztlich die Fakten nur zurecht rückt und Verbindungen sieht, wo gar keine sind. Er wünscht sich eine schlüssige Verknüpfung, zumal der Tod eines Opfers die Emotionalität weckt. Schlussendlich ist die Auflösung verzwickt, ergibt aber ein relativ stimmiges Bild.
Das Buch ist spannend geschrieben und man fiebert vorallem auf den letzten Seiten mit, allerdings kann es meiner Meinung nach nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten. Ich bin jedoch gespannt, wie es mit einer Fortsetzung ausschaut. Der Schreibstil ist wie gewohnt bildhaft und flüssig. So fühlt man sich gut in die Story hineinversetzt und durch die angenehme Länge der einzelnen Abschnitte wird es auch zu keiner Zeit langweilig. Im vierten Buch habe ich mich mittlerweile an die außergewöhnlichen Ermittler gewöhnt und besonders Jens weckte in diesem Buch bei mir mehr Sympathien als in den vorherigen.
Ich habe bisher jedes Buch der Kerner und Oswald-Reihe gelesen und auch dieses lässt sich unabhängig lesen. Aufgrund der Aktualität und da man den verschrobenen Ermittler Jens und seine Unterstützung Rebecca irgendwie ins Herz geschlossen hat, kann ich zu diesem Buch eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 05.07.2021
Ein pikanter Mord (eBook, ePUB)
Laurence, Janet

Ein pikanter Mord (eBook, ePUB)


gut

Ein Verwirrspiel bei der Suche nach dem Täter

Ein recht ruhiger Krimi, der gefühlt aus einer anderen Zeit stammt, in der die Emanzipation noch nicht so ausgeprägt war.
Das Setting Spa gefällt mir gut, dennoch wollte sich die Wohlfühlatmosphäre nicht so ganz bei diesem Cosy-Crime einstellen. Leider hat die Geschichte einige Längen, sodass sich auch die Spannung nur mäßig aufbaut. Sobald es an die finale Aufklärung geht, nimmt das Buch allerdings noch einmal an Fahrt auf. Der Schreibstil ist jedoch angenehm und die Geschichte wird schön erzählt. Einige Stellen laden zudem zum Lachen ein und das ein oder andere Problem ist einem allzu bekannt.
Die Protagonistin Darina wirkt sympathisch, smart und taff. Die weiteren Charaktere sind vielzählig und sehr unterschiedlich, sodass man sich zunächst einen Überblick verschaffen muss, was mit der Zeit aber recht gut gelingt. Hierbei wecken manche mehr, manche weniger Sympathien. Auch an Verdächtigen mangelt es nicht und man rätselt die ganze Zeit mit, wer es war und warum das Opfer sterben musste. War es Absicht oder ein Unfall? Zumindest hatten viele ein Motiv... Darina ermittelt auf eigene Faust und erhält viele Informationen zur verstorbenen Person und ihren Beziehungen. Auch einige Überraschungen warten in dieser Story auf einen, die die Verdächtigen in ein anderes Licht rücken.
Allerdings konnte mich das Buch durch den altmodischen Stil nicht allzu stark packen. Für jeden, der gerne Bücher liest, die viele Hintergrundinformationen gewähren, nach klassischen britischen Krimis kommen und ein gut gestaltetes Taterrätsel bieten, ist dieses Buch klar zu empfehlen. Auch hier gilt die Regel, Geschmäcker sind verschieden, nicht nur beim Essen ;-)

Bewertung vom 29.06.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


ausgezeichnet

Dieses Buch gibt einem vieles mit

Ein Buch mit viel Gefühl. Es ist liebevoll und ansprechend gestaltet und die Gedanken berühren das Herz. Mal spürt man etwas Wehmut, mal spürt man die Traurigkeit hinter den Worten und mal muss man einfach lachen. Dieses Buch löst viele Gefühle aus und regt dabei zum Nachdenken an. Es vermittelt, dass man dem Druck um einen herum nicht nachgeben braucht, dass man gut ist, wie man ist und sich in erster Linie selbst gefallen muss.
Durch die Texte bekommt man eine andere Sichtweise auf alltägliche Dinge. Es ist erfrischend einmal die Perspektive zu wechseln, so wie bei Kindern, die ihre Umgebung und Handlungen ganz anders wahrnehmen.
Dieses Buch fördert die Liebe zu einem selbst und dem Leben. Es ist eine gutes Nachschlagewerk, wenn man mal etwas Aufheiterung, Motivation oder Inspiration braucht. Dieses Buch empfehle ich jedem, der sich gerne mit dem Leben, Glück/Zufriedenheit und Wertschätzung beschäftigt, aber auch allen anderen, die gerne berührenden Gedanken folgen.
Es gibt kaum Worte, um den kompletten Inhalt des Buches zu beschreiben, so kann ich nur raten - lest selbst!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.06.2021
Die Fremde - Du darfst nicht leben (eBook, ePUB)
Kerr, Leslie

Die Fremde - Du darfst nicht leben (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein etwas anderer Psychothriller

Ein Cover, das auf eine Flucht hindeutet… Doch wovor flieht diese Frau? Vor ihrer Vergangenheit? Vor dem was vor ihr liegt? Oder vor der Wahrheit?
Die Protagonistin Klara musste den Doppelmord an ihren Eltern mit anschauen und auch sie und ihre Schwester blieben nicht unversehrt. In dieser spannenden Geschichte ist die Protagonistin auf der Suche nach dem Täter, dabei gibt es nicht nur einen Verdächtigen. Kann der Täter geschnappt werden, bevor er sein Werk zu Ende bringt und auch den Schwestern noch das Leben nimmt?
Bei den Ermittlungen der Polizei und auch den eigenen Nachforschungen von Klara kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht, die ihre zuvor heile Welt in einem ganz anderen Licht dastehen lassen.
Die Figuren sind vielseitig und wecken mal mehr, mal weniger Sympathien. Klara ist eine anständige junge Frau, die an das Gute in den Menschen glaubt und dabei auch enttäuscht wird. Im Laufe des Buches lernt sie die wahren Seiten der Menschen in ihrem Umfeld kennen und man erlebt die ein oder andere Überraschung.
Auch der Schreibstil ist angenehm und man hat das Gefühl alles aus Klaras Augen wahrzunehmen.
Dieses Buch sticht hervor, da sich ein Großteil der Handlung an einem Ort abspielt und die Story aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Demnach bietet das Buch eine gelungene Abwechslung zu anderen Veröffentlichungen des Genres. Allerdings hat das Buch durch fehlende Ortswechsel Längen, die die Spannung etwas mindern. Die Spannung variiert und nimmt zum Schluss noch Fahrt auf. Beim Rätseln um den Täter und das Motiv wird man auf verschiedene Fährten gelockt, doch konnte mich hierbei das Ergebnis nicht ganz überzeugen.
Insgesamt lässt sich das Buch flüssig lesen. Durch den etwas anderen Stil ist es unterhaltsam und bis auf kleinere Durststrecken auch spannend. Lediglich die Auflösung hat mich nicht ganz überzeugt, doch dies ist definitiv Geschmackssache. So kann ich den Psychothriller beruhigt empfehlen, da er diese Bezeichnung auch verdient hat.