Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Claudia
Wohnort: 
Bonn

Bewertungen

Insgesamt 111 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2023
Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2


sehr gut

Unterhaltsam


Wie ein Überfall schief gehen kann, wird in „Die Unverbesserlichen. Die Revanche des Monsieur Lippaire” beschrieben.
Monsieur Lippaire und seine Crew (die Unverbesserlichen) sind in Frankreich unterwegs, um die Vorherrschaft der Familie Vicomte zu stoppen. Sie möchten dafür in ein Museum einbrechen, dabei geht aber viel schief. Das liegt auch an der Crew: von einer Hausfrau über einen Heimatlosen bis hin zur Bürgermeistertochter sind alle dabei. Auffällig ist, das die Utensilien „geborgt“ werden. Das heißt, man ist auf die Umgebung angewiesen.
Ich persönlich habe mich gut unterhalten gefühlt. Viele Beschreibungen führen dazu, dass ich die Situation gut vor Augen habe. Gestützt wird dies durch witzige und hitzige Dialoge, die überall auftauchen. Daher ist es eher Richtung Gangsterkomödie anzusehen. Einiges erinnert mich an Filme wie Public Enemy, die Oceans Reihe, Mr. und Mrs. Smith und ähnliches. Daher ist es eher für Anhänger von Gangsterkomödien.

Bewertung vom 30.04.2023
Sehnsucht in Sirmione aus der Reihe Liebe am Lago di Garda
Stern, Claire

Sehnsucht in Sirmione aus der Reihe Liebe am Lago di Garda


weniger gut

Auf und ab am Gardasee

Wie sich aus einem Urlaub ein neues Leben entwickelt wird in „Sehnsucht in Sirmione“ thematisiert.
Zunächst einmal möchte ich auf das Cover eingehen. Eine Frau sitzt an einer Seenlandschaft und ein Maler malt sie. Das ist für mich sehr idyllisch und weckt Urlaubsgefühle. Entsprechend motiviert gehe ich an die Story.
Leider kann die Story nur bedingt mithalten. Vivianne ist von ihren Freund betrogen wurden und auch im Job gibt es laufend Probleme. Ihre beste Freundin vermittelt ihr eine Kur in Italien- dort verliebt sie sich in einen Maler, aber auch da gibt es Probleme: er kommt nicht, versetzt sie und entschuldigt sich fadenscheinig. Und dann taucht ihr Ex auf…
Ich fand die Story sehr seicht. Spannung kam selten auf, stattdessen kann ich die Landschaft und Kultur am Gardasee genießen, sodass zumindest Urlaubsstimmung aufkommt. Zwischendurch flammen Gefühle auf, sowohl liebend als auch negativ im Bezug auf ihren Ex. Es ist ein auf und ab der Gefühle, sodass es immer wieder Wendepunkte gibt. Ich persönlich bin leicht enttäuscht und vergebe zwei Sterne für Landschaft und die Wendepunkte, welche die Spannung nicht absterben ließ.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.04.2023
Die unglaubliche Grace Adams
Littlewood, Fran

Die unglaubliche Grace Adams


gut

Hat Potenzial

Wie schafft es eine Familie, nach Schicksalsschlägen zusammen zu halten? Darum geht es in „Die unglaubliche Grace Adams“.
Zunächst möchte ich einmal auf den Buchumschlag eingehen. Ein intensives rot, auf den Cover eine Frau mit einen Geschenk und einer aufgehenden Sonne. Das Cover verspricht Intensität und tiefe Gefühle.
Die Ausgangslage ist recht simpel. Es geht um Grace, deren noch Ehemann und Tochter ausgezogen sind und die immer mehr merkt, wie alles kaputt geht. So beschließt sie, die Bindung zur Tochter zu retten und ihr eine Geburtstagstorte zu bringen. Doch der Weg ist nicht einfach…
Ich fand die Geschichte insgesamt fesselnd. Das Schuldzuweisungen und Verrat eine große Rolle spielen, wurde nach einem eher faden Anfang vor allem Richtung Ende deutlich. Durch Rückblenden konnte ich Grace’ Geschichte gut nachvollziehen und empfand Mitgefühl und Empathie, sogar Respekt und Ehrfurcht, aber dorthin zu kommen war nicht ganz einfach. Grace hat psychische Probleme, die sich erst mit der Zeit zeigen und die nicht zu 100% aufgeklärt werden. Ich würde mir wünschen, dass diese besser thematisiert werden- in einen Nachfolger Roman anhand einer Therapiesitzung oder einer Diagnose zum Beispiel. Auch die Folgen der Probleme bleiben unausgesprochen, was ich persönlich sehr schade finde.
Themen, die thematisiert wurden und in meinen Augen sehr wichtig sind, sind sexueller Missbrauch, Erpressung und der Umgang mit Trauer, der für jeden etwas sehr persönliches ist. Hinzukommen die im Roman angesprochenen fehlenden Hilfen wie wenig Therapiesitzungen und -möglichkeiten Ich finde es gut, dass diese Themen angesprochen werden, allerdings fehlt mir auch hier die Tiefe.

Insgesamt sehe ich Potenzial in den Roman, aber es gibt zwei riesige Schwachstellen. Zum einen ist die Story teilweise fad und uninteressant, vor allem am Anfang, zudem werden wichtige Themen nicht thematisiert. Das finde ich sehr schade, da ich das Buch als wichtig im Umgang mit diesen Themen sehe. Daher gebe ich den Roman drei Sterne, bleibe jedoch interessiert an einer Fortsetzung oder neuen Büchern der Autorin.

Bewertung vom 25.04.2023
Diabolisch
Wagner, Jonas

Diabolisch


sehr gut

Unfall mit Folgen

Wie hängt ein Jahrzehnte zurückliegender Unfall mit einer Mordserie zusammen? Darum geht es in „Diabolisch“ von Jonas Wagner.
In den 90ern werden Alex und Lotte nach der Turnstunde nicht abgeholt. Daher machen die Geschwister sich zu Fuß auf den Weg nach Hause, wo nur Lotte ankommt. Es folgt eine Reihe von Schuldzuweisungen ohne klares Ergebnis- auch Jahrzehnte nach dem Tod des Kindes ist einiges ungeklärt. Doch was hat der Unfall, bei dem Alex von mehreren Autos erfasst wurde, mit den aktuellen Mordfällen in der Region zu tun?
Ich fand den Thriller packend. Auch wenn ich erst einige Zeit gebraucht habe, um mich an die Zeitsprünge zu gewöhnen und den Zusammenhang zu erkennen, war es für mich von Beginn an spannend geschrieben. Jonas Wagner versteht es, mit Feingefühl und kleinen Spitzen darauf hinzuweisen, wie schnell trauernde Geschwister und Kinder im allgemeinen vergessen werden. Nicht nur, dass die Geschwister nach der Turnstunde nicht abgeholt werden, niemand hilft ihnen weiter. Und auch die trauernde Lotte erfährt außer Schuldzuweisungen sehr wenig seitens ihrer Eltern. Damit zeigt „Diabolisch“ beispielhaft , wie schnell etwas im Trauerprozess unter geht und welche Folgen es haben kann, stehen die aktuellen Morde doch alle in Verbindung mit dem damaligen Fall. Untermauert wird das durch die alltagsnahe Sprache, die häufig von Vorwürfen und Schuldzuweisungen geprägt ist. Das macht es für mich sehr authentisch und beispielhaft. Auch ergibt sich nach und nach ein Bild davon, was damals passiert ist und wie die aktuellen Opfer damit zusammen hängen, was für mich sehr angenehm ist- schließlich wird so eine Verbindung hergestellt. Aufgrund der Unübersichtlichkeit am Anfang gebe ich den Thriller vier Sterne.

Bewertung vom 25.04.2023
Träume aus Eis
Winkler, Franziska

Träume aus Eis


gut

Nette Geschichte mit Schwachstellen

Wie ein Hauch Italien nach München kommt, wird in Träume aus Eis beschrieben.
Die Familie Pankofer eröffnet Ende der 1920er Jahre eine Eisdiele in München. Als das Geschäft schleppend anläuft, hat Vater Josef eine Idee: Steckerl Eis.

Bemerkenswert an den Buch ist, dass es wirklich ein JoPa Eis, benannt nach Josef Pankofer, gibt. Dadurch hat das Buch eine historische Note, welche sehr gut passt. Ebenso passend finde ich die Sprache: authentisch und bildhaft wird die Münchener Gesellschaft und vor allem Familie Pankofer eingeführt. Dadurch kann ich die Handlung dieser netten Geschichte gut verfolgen.
Allerdings hat die Geschichte Schwachstellen. Zunächst einmal ist da die fehlerhafte Darstellung der Familiengeschichte der Eheleute Pankofer. Wie ist Josefs Ehefrau nun aufgewachsen? Und was ist mit Josefs Vergangenheit? Das sind Punkte, die unklar bleiben. Sie bringen mich zur nächsten Schwachstelle: Oberflächlichkeit. Ich lerne zwar jede Menge interessanter Charaktere kennen, aber wie sind sie hinter der Fassade? Wie hat der Krieg beispielsweise Josef beeinflusst und zu seinen Handlungen beigetragen? Wie sieht es in Lotte aus? Hier würde ich mir wünschen, der Erzähler würde mehr in die Gedanken der Figuren eintauchen.
Insgesamt vergebe ich drei Sterne. Die Geschichte ist an sich wirklich nett und spannend, aber durch die fehlerhafte Darstellung der Hintergründe und die Oberflächlichkeit lässt sie sich nicht immer fließend lesen und viele Fragen bleiben offen.

Bewertung vom 31.03.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


ausgezeichnet

Über Todesursachen und Missstände
Ist der Bienenstich wirklich Todesauslöser oder wurde etwa nachgeholfen? Diese Frage wird in „Südlich von Porto lauert der Tod“ behandelt.
Ria ist zu Besuch bei ihrer Familie in Portugal, da ihr Großvater verstorben ist. Doch statt Urlaub und der Möglichkeit zu trauern wird die deutsche Polizistin in einen Todesfall verwickelt. Ist Allergikerin Raquel wirklich an einen Bienenstich gestorben? Die Indizien häufen sich und deuten immer mehr auf einen Mord hin.
Ich habe das Buch sehr genossen. Der sanfte Einstieg auf der Trauerfeier, der es mir ermöglichte, die Charaktere kennen zu lernen, war für mich sehr hilfreich. Dann nahm die Spannung durch den Tod Fahrt auf und ich habe die Ermittlungen gebannt verfolgt. Dabei erfuhr ich Stück für Stück mehr über Ria und ihre Vergangenheit und Probleme. Gesellschaftliche Missstände, die bis zur Polizei reichen, werden authentisch aufgedeckt. Ich fand das ganze vor allem durch die neuen Hinweise und die Entwicklungen der Charaktere (Baptista zum Beispiel lernt andere Meinungen zu akzeptieren, Ria sich zu öffnen und zu kooperieren) sehr spannend und unterhaltsam. Insgesamt eine tolle Lektüre die ich ohne Einschränkungen weiter empfehlen kann.

Bewertung vom 31.03.2023
Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Authentischer Küstenkrimi

Ein Mord in einem Wohnwagen am Rande eines Kegelturniers ist Thema in „Fiese Briese in St. Peter (M)Ording.

Allein das Cover machte Lust auf mehr. Ein Schaf vor einen Holzbauten am Strand sorgt bei mir für Urlaubsfeeling. Zudem zeigt es Authentizität, so sieht es wahrhaftig am Meer aus (abgesehen vom Schaf). Damit bin ich mitten im Geschehen. Ein Kegelturnier steht an und alle bereiten sich darauf vor. Dabei wird humorvoll beschrieben, wie unter anderem eine Rentnerin und ein Polizeirevier voller Eifer bei der Sache sind. Mitten in den Vorbereitungen gibt es einen Mord sowie einen Toten am Strand. Während die Polizei eine erste Verdächtige verhört, gehen drei Lehrer einer anderen Spur nach.
Ich habe den Krimi sehr genossen. Nicht nur die authentische Darstellung von St Peter Ording mit realen Schauplätzen (ich war erst letztes Jahr vor Ort), sondern auch die Darstellung der Lehrer als Ermittler und den ein oder anderen überraschenden Sportler hat mich gut unterhalten. Dazu passt die humorvolle Sprache und der alltagsnahe Umgang miteinander. Das der Spannungsbogen kontinuierlich hoch ist, rundet für mich alles ab. Fünf Sterne.

Bewertung vom 29.03.2023
Nachtjagd
Fjell, Jan-Erik

Nachtjagd


sehr gut

Spannung mit Schwachstellen

Mit den Taten eines Serientäters, der eigentlich als überführt galt, beschäftigt sich „Nachjagd“ von Jan- Erik Fjell.
Stig Hellum wurde vor Jahren des Mordes an einigen Frauen bezichtigt und entsprechend verurteilt. Doch dann wird eine Leiche gefunden, die auf die selbe Art ermordet wurde. Ein Rennen gegen die Zeit und mit der Vergangenheit beginnt.
Ich fand das Buch insgesamt gut gemacht. Für mich ist es wichtig, dass die Spannung nicht nachlässt- und genau das ist hier der Fall. Ständig gibt es neue Hinweise und Spuren, auch in den eigenen Reihen gibt es Verdächtige. Dazu hat Fjell es geschafft, die Situationen möglichst authentisch und bildhaft zu schildern. Das macht einen richtig guten Krimi aus. Allerdings muss ich einen Stern abziehen, weil es sehr viele Personen und Nebenstränge gibt, sodass es mir als Leserin schwer fällt, die Übersicht zu behalten.Vielleicht wäre eine kurze Übersicht, wer wer ist sinnvoll. Außerdem fällt selbst mir als eingefleischte Norwegen Liebhaberin auf, dass einige landestypische Begriffe nicht erklärt wurden- das könnte zu Verwirrungen führen, wenn man diese nicht kennt. Hier könnte ein Glossar durchaus hilfreich sein. Dennoch insgesamt eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.03.2023
Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1
Janz, Tanja

Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Ein Sommer am Meer

Wie eine Hauswirtschafterin in Sankt Peter Ording den Sommer ihres Lebens erlebt , berichtet Tanja Janz in „Wo der Seewind flüstert“.
Sabine lebt in Gelsenkirchen und träumt 1959 vom Sommer am Gardasee. Doch durch das Hilfsgesuch ihrer Tante landet sie stattdessen in Sankt Peter Ording. Doch auch hier gibt es hübsche Herren, die Sabine auch zurück in Gelsenkirchen nicht in Ruhe lassen. Auch wenn sie nun durch Arbeit und Begehren eines Mannes aufblüht, sehnt sie sich zurück an die Nordsee.
Ich persönlich fand den Roman sehr angenehm zu lesen. Obwohl die Geschichte 1959/60 spielt, sind die Themen aktuell wie nie (Konkurs von kleinen Betrieben, wenig Gehalt für Musiker…). Zudem finde ich die Geschichte sehr authentisch geschrieben und kann mich der jeweiligen Situation- sei es im Café im Sommer oder beim Stiefelkauf im Winter- hingeben. Was damals geschehen konnte, kann in abgewandelter Form immer noch beobachtet werden (so lief mein Schuhkauf nach dem ersten Gehalt sehr ähnlich ab wie der von Sabine im Roman). Daher kann ich dieses Buch jeden empfehlen, der eine leichte Lektüre und den Traum vom Meer sucht.

Bewertung vom 14.03.2023
Es war einmal in Brooklyn
Atlas, Syd

Es war einmal in Brooklyn


sehr gut

Authentisch mit Abzügen

Wie funktioniert eine Freundschaft zwischen einen krebskranken jungen Mann und einer angehenden college Studentin? Darum geht es in „Es war einmal in Brooklyn“ von Syd Atlas.

Juliette genießt im Sommer 1977 die Zeit zwischen Schulabschluss und College. Während sie feiert und mit Pizzaboten Rico abhängt, geht es ihren Kindheitsfreund David immer schlechter. Er leidet an Krebs, wie Syd Atlas anschaulich beschreibt. Die Rückblenden und Gegenwartserzählungen ergeben mehr und mehr ein Gesamtbild. Wie David Juliette erobern will und immer wieder scheitert, wie sie sich entfremden und Juliette alles bereut (der Vergleich zur Davidlosen Welt zeugt von Demut, Trauer und Reue). Die Sprache ist dabei authentisch, bildhaft und humorvoll, sodass ich die Situation gut nachvollziehen kann. Insgesamt gefällt mir das Buch sehr gut, abgesehen vom Ende voller Therapiesitzungen, die ich nur bedingt nachvollziehen kann. Sicher, es folgt das typische Schema dieser Sitzungen, aber es bleibt ergebnislos. Daher vergebe ich vier Sterne.