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Benutzername: 
Robert
Wohnort: 
Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2023
VITA
Dalcher, Christina

VITA


ausgezeichnet

Nach der Lektüre von "Vita" von Christina Dalcher bin ich tief beeindruckt von der Komplexität des Themas und der Art und Weise, wie Dalcher es umgesetzt hat. Die Geschichte handelt von Justine Callaghan, einer Staatsanwältin, die sich vehement gegen die Todesstrafe einsetzt. Sie ist mitverantwortlich für ein revolutionäres Gesetz, das besagt, dass ein Staatsanwalt, der irrtümlich ein Todesurteil verhängt, selbst mit dem Leben bezahlen muss. Diese Klausel wird für Justine zu einer schweren Bürde, als sie in einem Moment der Schwäche selbst ein Todesurteil ausspricht und später Zweifel an der Schuld des Verurteilten aufkommen.

Das Buch wechselt gekonnt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und gibt Einblick in die komplexen moralischen Dilemmata, die mit der Todesstrafe verbunden sind. Besonders berührend und verstörend zugleich sind die Kapitel, die aus der Perspektive des zum Tode Verurteilten erzählt werden. Diese Passagen vermitteln ein beklemmendes Gefühl der Ausweglosigkeit und der Tragik des Justizsystems. Leider ist die Geschichte des Verurteilten aus meiner Sicht nicht ganz schlüssig bzw. die Figur extrem naiv.

Dalchers Schreibstil ist klar und nüchtern, was die schweren Themen erträglicher macht, ohne ihre Bedeutung zu schmälern. Die Charaktere, insbesondere Justine, sind tiefgründig und authentisch dargestellt, so dass die Leser*innen eine starke emotionale Bindung zu ihnen aufbauen können. Insbesondere die inneren Dialoge der Hauptfigur tragen wesentlich zum Verständnis ihres Handelns, aber auch der Thematik bei.
Die Handlung ist spannend und regt zur Auseinandersetzung mit den großen Fragen des Lebens, der Schuld und der Gerechtigkeit an.

Das Buch ist ein aufrüttelndes, faszinierendes Werk, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Das Thema Todesstrafe wird mit einer Intensität behandelt, die lange nachwirkt. Auch wenn nicht alle Entscheidungen der Figuren für mich nachvollziehbar waren und die Organisation Vita eine sehr untergeordnete Rolle spielt, fand ich das Buch insgesamt sehr beeindruckend und empfehlenswert, insbesondere für Leser*innen, die sich für moralische Fragen und die Komplexität der Rechtsprechung - insbesondere der Todesstrafe - interessieren.

Bewertung vom 02.12.2023
Der Magische Fisch

Der Magische Fisch


ausgezeichnet

Im Mittelpunkt steht Tién, ein in den USA geborener Junge vietnamesischer Herkunft. Seine Verbindung zu seiner Mutter, die aus Vietnam geflohen ist, wird vor allem durch das Vorlesen von Märchenbüchern aus der Bibliothek genährt. Diese gemeinsamen Momente stellen nicht nur eine sprachliche, sondern auch eine emotionale Brücke dar, zumal Tién hofft, durch die Märchen seine Homosexualität thematisieren zu können.
Die Graphic Novel zeichnet sich durch ihre einzigartige Struktur aus, in der verschiedene Zeitebenen - Gegenwart, Vergangenheit und Märchen - durch Farbwechsel voneinander abgegrenzt werden. Diese visuelle Differenzierung hilft dem Leser, sich in den komplexen Erzählsträngen zurechtzufinden und verstärkt die Verbindung zwischen Tiéns Leben und den Märchen.
Ein weiteres Highlight ist der Zeichenstil. Er ist märchenhaft und detailreich, so dass man sich stundenlang in den Bildern verlieren kann. Die Illustrationen tragen wesentlich dazu bei, die tiefgründigen Themen wie kulturelle Identität, Familienzusammenhalt, Umgang mit Verlust und Freundschaft zu vermitteln.
Wer dieses Buch liest, erlebt eine wahre Achterbahn der Gefühle. Es ist nicht nur unterhaltsam, sondern regt auch zum Nachdenken an. Die Geschichten und Themen bleiben noch lange nach der Lektüre präsent.
Besonders hervorzuheben ist die sensible und vielschichtige Darstellung von Tiéns Homosexualität. Sein Umgang damit und die Reaktionen seiner Umwelt, einschließlich der Schule und seiner Familie, werden eindringlich dargestellt. Die Beziehung zwischen Tién und seiner Mutter, die von der Herausforderung geprägt ist, eine gemeinsame Sprache zu finden, ist tief bewegend.
"Der magische Fisch" ist eine beeindruckende Graphic Novel, die aufgrund ihrer Tiefe und Vielschichtigkeit besonders für Jugendliche ab ca. 14 Jahren und Erwachsene geeignet ist. Sie regt zum Nachdenken an und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Wer Geschichten mag, die Realität und Märchen miteinander verweben und sich für die Themen Identität und kulturelle Zugehörigkeit interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Bewertung vom 02.12.2023
Kunst? Kann ich! (Kunst für Kinder)
Seblon, Joséphine

Kunst? Kann ich! (Kunst für Kinder)


ausgezeichnet

Nachdem ich das Buch "Kunst? Kann ich!" gelesen habe, bin ich wirklich begeistert von der Idee, Kinder auf spielerische und kreative Weise an die Welt der Kunst heranzuführen. Das Buch, geschrieben von der Kunsthistorikerin Joséphine Seblon, bietet eine wunderbare Einführung in verschiedene Kunstformen - von der Höhlenmalerei bis zur zeitgenössischen Kunst. Besonders hervorzuheben ist die Art und Weise, wie das Buch die Kinder nicht nur über bekannte Kunstwerke informiert, sondern sie auch dazu anregt, selbst Kunst zu schaffen.

Die bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind klar und einfach zu befolgen und ermöglichen es Kindern, mit wenigen Materialien, die meist im Haushalt vorhanden sind, eigene Kunstwerke zu schaffen. Die Projekte sind so konzipiert, dass sie schnell auf- und abgebaut werden können, so dass kein Chaos entsteht - ein Aspekt, den ich besonders schätze.

Was dieses Buch wirklich auszeichnet, ist die Kombination aus lehrreichen Informationen über Kunst und der Aufforderung, selbst kreativ zu werden. Die Naturkunstprojekte zum Beispiel eröffnen einen ganz neuen Blickwinkel und bieten eine einzigartige Möglichkeit, Kunst zu erleben und zu schaffen.

Der Autorin ist es gelungen, ein Buch zu schaffen, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene anspricht. Es bietet zahlreiche Anregungen und Ideen, die nicht nur zu Hause, sondern auch in Schulen und Kindergärten wunderbar umgesetzt werden können. Die inspirierenden Bastelanleitungen, die sich an berühmten Kunstwerken orientieren, sind eine hervorragende Möglichkeit, Kinder an Kunst heranzuführen und ihre Kreativität zu fördern.

Alles in allem ist Kunst? Kann ich!" ein inspirierendes, gut strukturiertes und äußerst anregendes Buch, das ich jedem empfehlen kann, der Kinder auf kreative und unterhaltsame Weise an Kunst heranführen möchte.

Bewertung vom 02.12.2023
Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen
Becker, Carola

Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen


ausgezeichnet

"Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen" von Carola Becker erzählt die Geschichte des Schafes Mäc Mief, das am liebsten in Ruhe auf seiner Weide liegen und Gras fressen möchte. Doch als die besonderen Unterhosen seines Lieblingsmenschen Finn gestohlen werden, begibt es sich zusammen mit dem Hütehund Bonnie auf eine spannende und humorvolle Ermittlung. Die Geschichte ist geprägt von überraschenden Wendungen und führt das Ermittlerduo durch verschiedene Abenteuer.

Die Geschichte besticht durch Humor und spannende Wendungen. Sie fesselt sowohl Vorleser*innen als auch junge Leser*innen. Die Erzählweise ist bildhaft und lebendig, was das Buch besonders ansprechend macht. Die Figuren, vor allem Mäc Mief, sind liebevoll gestaltet und gewinnen schnell die Herzen der Leser. Die Mischung aus Spannung und Humor macht die Geschichte zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis für Kinder.

Die Zeichnungen im Buch sind detailreich und liebevoll gestaltet. Sie ergänzen die Geschichte hervorragend und tragen wesentlich zur Visualisierung der Handlung bei. Die schwarz-weißen Illustrationen sind ansprechend und fügen sich nahtlos in den Erzählfluss ein. Sie sind dabei nicht nur dekorativ, sondern unterstützen auch das Verständnis der jungen Leser*innen.

Fazit
"Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen" ist ein bezauberndes Kinderbuch, das durch seine humorvolle und spannende Erzählweise besticht. Die Illustrationen sind ein echter Hingucker und bereichern das Leseerlebnis. Das Buch ist ideal für junge Leser*innen, auch für Leseanfänger*innen, und bietet eine wunderbare Mischung aus Abenteuer, Freundschaft und Humor. Es ist nicht nur unterhaltsam, sondern regt auch die Kreativität und Fantasie der Kinder an. Insgesamt verdient das Buch eine klare Empfehlung und fünf Sterne für die gelungene Kombination von Geschichte und Illustration.

Bewertung vom 14.11.2023
Autismus - 15 Dinge, die dir niemand gesagt hat
Elley, Debby

Autismus - 15 Dinge, die dir niemand gesagt hat


sehr gut

Debby Elley hat zwei Söhne im Autismusspektrum. In ihrem Buch erzählt sie von ihrem Leben mit den beiden. Dabei geht sie in 15 "Tipps" auf verschiedene Themen ein. Sie tut dies immer in einer lockeren Sprache, mit vielen praktischen Beispielen, reflektiert und mit einem großen Augenzwinkern. Mit Leichtigkeit, ohne die harten Herausforderungen des Alltags zu verschweigen. Eingerahmt wird das Buch von einer Einführung, was heute unter Autismus verstanden werden kann, und einem abschließenden Plädoyer, die Perspektive der Betroffenen zu stärken.
Ich habe beruflich mit Kindern im Autismus-Spektrum zu tun und konnte feststellen, dass dieses Buch ein weiterer Puzzlestein ist, um Verständnis für das Leben dieser jungen Menschen zu entwickeln. Die Perspektive der Eltern finde ich immer sehr spannend, da sie viel intensiver mit ihren Kindern "arbeiten", als ich es als Pädagoge könnte. Insofern sind die hier beschriebenen Herausforderungen, aber vor allem auch die 'Lösungen' eine große Bereicherung. Anderen Eltern von Kindern im Autismus-Spektrum kann ein solches Buch sicherlich Mut machen, gerade kurz nach der Diagnose.
Einen Punkt Abzug gibt es für die aus meiner Sicht unzureichende Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Ergebnissen. Natürlich handelt es sich nicht um eine akademische Abhandlung, aber wenn man schon Studien zitiert, dann sollte man das auch richtig machen (Literaturangaben). Ausführungen wie, dass die Autorin irgendwo etwas gelesen hat, sich aber nicht mehr genau erinnern kann, halte ich für unzureichend. Dann hätte sie lieber darauf verzichtet. Auch die Erwähnung von Therapieansätzen ohne deren Beschreibung lässt mich etwas ratlos zurück.
Dennoch ein starkes Buch von einer starken Mutter!

Bewertung vom 13.11.2023
Club der Honks
Uhrig, Betsy

Club der Honks


sehr gut

Das Buch "Club der Honks" von Betsy Uhrig richtet sich an Leser*innen ab etwa 11 bis 12 Jahren und erzählt die Geschichte einer Gruppe von Siebtklässlern, die sich an ihrer Schule in einen mysteriösen Club eintragen. Was zunächst als 'Überwachungsclub' beginnt, entwickelt sich schnell zu einer faszinierenden Geschichte über Zukunftsvisionen und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens.
Die Charaktere sind vielfältig und sehr realistisch in ihren Teenagerproblemen. Der Hauptprotagonist fungiert als Chronist des Clubs und verleiht der Geschichte eine amüsante Note. Die verschiedenen Persönlichkeiten in der Gruppe bringen eine interessante Dynamik in die Geschichte und ich konnte mich gut in ihre unterschiedlichen Herausforderungen hineinversetzen.
Der Schreibstil von Betsy Uhrig ist flüssig und passt aus meiner (erwachsenen) Sicht gut zur Denkweise eines Siebtklässlers. Die kurzen Kapitel machen das Buch zugänglich, besonders für junge Leser*innen. Der Wechsel zwischen Spannung, Humor und nachdenklichen Momenten sorgt für ein durchaus abwechslungsreiches Leseerlebnis.
Allerdings empfand ich die Darstellung von Jasons jüngerer Schwester Alice als etwas übertrieben und unrealistisch. Ihre Art, ihren Bruder zu schikanieren, ohne dass die Eltern eingreifen, wirkte auf mich nicht ganz authentisch. Auch die (zu) späte Einführung der pädagogischen Elemente gegen Ende des Buches hätte meiner Meinung nach früher erfolgen können. Kritisch anzumerken ist auch, dass der Realismus in der Geschichte zunehmend verloren geht. Aber das mag Jugendliche weniger stören.
Insgesamt hat mir "Club der Honks" aber recht gut gefallen. Die Geschichte über Freundschaft, Selbstvertrauen und die Auseinandersetzung mit den eigenen Unsicherheiten ist ansprechend verpackt. Die humorvollen Momente und die originelle Prämisse des Buches machen es zu einer empfehlenswerten Lektüre für junge Leser*innen, die auf der Suche nach einer unterhaltsamen Geschichte sind.

Bewertung vom 12.11.2023
Trommeltraumgirl
Engle, Margarita

Trommeltraumgirl


ausgezeichnet

Das Buch "Trommeltraumgirl" von Margarita Engle mit Texten von Anne Brauner und Illustrationen von Rafael López, das für Kinder von 4 bis 8 Jahren empfohlen wird, entführt die Leser in die faszinierende Geschichte eines chinesisch-afrikanisch-kubanischen Mädchens, das beschließt, das traditionelle Tabu gegen Trommlerinnen in Kuba zu brechen.

Die 48-seitige Hardcover-Ausgabe erzählt die Geschichte des Trommel-Traummädchens, das trotz gesellschaftlicher Barrieren und Geschlechterstereotypen an ihrem Traum vom Trommeln festhält. Die Geschichte ist einfach, aber poetisch und vermittelt wichtige Botschaften über Durchhaltevermögen, das Überwinden von Vorurteilen und die Unterstützung durch Familie und Lehrer.

Besonders beeindruckend sind die lebendigen Illustrationen von Rafael López, die der Geschichte Tiefe und Lebendigkeit verleihen. Die bunte karibische Welt des Trommelträumermädchens wird durch die kunstvollen Darstellungen auf jeder Seite lebendig.

Die Geschichte ermutigt die jungen Leser*innen, an ihren Träumen festzuhalten, sich nicht von gesellschaftlichen Normen entmutigen zu lassen und zeigt die Kraft der Unterstützung, um Ziele zu erreichen. Es ist nicht nur eine unterhaltsame Geschichte, sondern auch eine, die wichtige Lebensweisheiten vermittelt.

Insgesamt hat mich "Trommeltraumgirl" durch seine eingängige Erzählweise, die inspirierende Handlung und die lebendigen Illustrationen beeindruckt. Es ist ein Buch, das mit seiner positiven Botschaft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene anspricht. Ich empfehle es gerne als bereicherndes Leseerlebnis für alle Altersgruppen.

Bewertung vom 05.11.2023
Was uns zusammenhält
Fenderl, Birgit

Was uns zusammenhält


sehr gut

"Was uns zusammenhält" von Birgit Fenderl ist ein wunderbares Buch, das die Bedeutung und die Facetten von Freundschaft auf vielfältige Weise beleuchtet. Ich war beeindruckt von der Tiefe und dem Reichtum an Erkenntnissen und Perspektiven, die in diesem Werk zu finden sind.

Birgit Fenderl stellt uns eine breite Palette von Freundschaften vor, von jung bis alt, von Mann zu Mann, von Frau zu Frau, von Mann zu Frau, sogar Fern- und Geschwisterfreundschaften. Jede dieser Geschichten ist einzigartig und hat ihre eigene Ausstrahlung. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie überwinden Höhen und Tiefen und zeigen, dass Freundschaften trotz unterschiedlicher Meinungen und Weltanschauungen bestehen können.

Das Buch bietet auch eine wissenschaftliche und philosophische Betrachtung der Freundschaft, was es zu einem interessanten Werk macht. Es macht deutlich, wie wichtig und wertvoll Freunde und Freundschaften in unserem Leben sind. Birgit Fenderl hat ein Kompendium geschaffen, das uns die Bedeutung von Freundschaft auf spannende Weise näher bringt und uns daran erinnert, wie sie unser Leben bereichert. "Was uns zusammenhält" ist eine bereichernde Lektüre, die die Vielschichtigkeit und Bedeutung von Freundschaft eindrucksvoll einfängt.

Einziges Manko des Buchs: Bis auf Goethe und Schiller kannte ich als Nicht-Österreicher niemanden der Vorgestellten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2023
Nightbitch
Yoder, Rachel

Nightbitch


ausgezeichnet

"Nightbitch" ist ein bemerkenswerter Roman, der auf einzigartige Weise die Schwierigkeiten des Mutterseins und die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen thematisiert. Die Geschichte beginnt mit einer Mutter, die sich in einer Welt des Schlafmangels und der eintönigen Routine gefangen fühlt. Sie empfindet zunehmende Frustration und Selbstzweifel, was eine Veränderung in ihr auslöst.
Rachel Yoder stellt in diesem Buch gekonnt Geschlechterrollen und den Perfektionismus dar, dem viele Mütter ausgesetzt sind. Die Protagonistin kämpft mit ihrem Alltag als Mutter und der fehlenden Unterstützung seitens ihres Mannes. Durch ihre Verwandlung zur "Nightbitch" kann sie ihre unterdrückten Gefühle ausleben und ihre Wut auf unkonventionelle Weise kanalisieren. Dieser Prozess wird intensiv und fesselnd beschrieben.
Im Verlauf des Buches verliert die Geschichte leider an Darstellung der Verwandlung und weicht von ihren ursprünglich gesellschaftskritischen Aspekten ab. Dieser Bruch im Handlungsstrang kann bei den Leser*innen Frust auslösen und das Ende hinterlässt einige Fragen offen.
Zusammenfassend bietet "Nightbitch" eine unkonventionelle und provokante Erzählung, die zum Nachdenken anregt. Die ersten beiden Abschnitte des Buches sind packend und tiefgründig, während der dritte möglicherweise nicht für jeden Geschmack geeignet ist. Trotzdem fand ich die Lektüre als eine interessante Erfahrung.

Bewertung vom 24.10.2023
Diese Schuld ist nicht meine
Kohler, Ulrich

Diese Schuld ist nicht meine


ausgezeichnet

Das Buch "Diese Schuld ist nicht mein" von Ulrich Kohler ist sowohl umfangreich als auch tiefgründig. Der Titel allein hat mein Interesse geweckt und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Das Buch behandelt das wichtige Thema der unbewussten Schuld und wie sie unser Leben beeinflussen kann. Oft geben wir anderen oder Umständen die Schuld für unsere eigenen Misserfolge und unglücklichen Gefühle, ohne es zu bemerken. Es wird erklärt, wie diese unbewusste Schuld uns auf vielfältige Weise negativ beeinflussen kann und wie wir sie loswerden können.Der Autor analysiert das Konzept der Schuld detailliert und zeigt uns, wie wir uns dieser unbewussten Schuld bewusst werden können.

Besonders hilfreich fand ich die LösUS-Technik, die im Buch vorgestellt wird. Der Verfasser erklärt die Technik anhand vieler Beispiele detailliert, damit die Leser*innen sie sicher anwenden können. Diese Methode zeigt, wie man seine versteckten Schuldgefühle erkennt und loswerden kann. Ulrich Kohlers Schreibstil ist einfach und leicht verständlich. Er gibt klare Anweisungen, wie man seine eigenen verborgenen Schuldgefühle bewältigen kann.

Es handelt sich um ein Arbeitsbuch, das Zeit und Reflexion erfordert. Es zeigt, wie unbewusste Schuld unser Leben beeinflusst, und zeigt, wie man sie lösen kann. Der Autor beschreibt seine eigene Reise zur Entwicklung der LösUS-Technik und erklärt ausführlich, wie sie angewendet wird.

Das Buch beinhaltet nützliche Anweisungen für Selbsthilfe, um sich von belastenden Schuldgefühlen zu befreien, die durch aktuelle Erlebnisse entstanden sind. Diese Anweisungen sind sehr hilfreich, wenn man bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen.

Insgesamt kann ich "Diese Schuld ist nicht meine" wärmstens empfehlen. Es hat mir geholfen, viele Zusammenhänge in meinem eigenen Leben zu verstehen und mich mit dem wichtigen Thema der Selbstvergebung zu beschäftigen. Dieses Buch ist ein hilfreicher Ratgeber für persönliche Weiterentwicklung und Heilung. Es bietet wertvolle Anleitungen zur Förderung des individuellen Wachstums.