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Benutzername: 
Clemens
Wohnort: 
Bergkamen

Bewertungen

Insgesamt 72 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2021
Dicke Biber
Balàka, Bettina

Dicke Biber


gut

Interessante Geschichte, der es an Spannung fehlt!

Bettina Balaka erzählt in "Dicke Biber" die Erlebnisse von Pico, der statt am Mittelmeer, die Sommerferien in einem Sommerhaus umgeben von einer Auenlandschaft zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester Marie verbringt. Dank einer schnellen Bekanntschaft mit Juanita und der interessanten Flora und Tierwelt in den Auen gefällt es ihm recht gut. Nach einiger Zeit kann Pico Juanita überreden, ihm die Biber aus der Nähe zu zeigen.
Als ein Biber erschossen aufgefunden wird, überlegen die Kinder, wer dieses Verbrechen wohl begangen haben könnte.

Der Autorin gelingt es sehr gut die jungen Leser für die Auenlandschaft und ihre Flora und Fauna zu begeistern. Auch zu den beiden jungen Hauptprotagonisten, Pico und Juanita, entwickelt man schnell Sympathie und kann sich sehr gut in ihre Gefühlswelten hineinversetzen. Natürliche Zusammenhänge werden jugendgerecht gut erläutert und in die Handlung gekonnt eingebettet.

Das große Manko für mich besteht jedoch darin, daß der Untertitel "ein Naturschutz-Krimi" verspricht. Das ist dieses Buch für mich leider auf keinen Fall! Wenn die einzige Spannung für die Leser darin besteht, daß sie Seite für Seite darauf warten, daß endlich etwas passiert, ist das für einen Krimi deutlich zu wenig.

Das Buch bietet eine gute und interessante Lektüre über Naturschutzthemen innerhalb einer Auenlandschaft, verpasst jedoch die Erwartungen an einen Krimi zu erfüllen. Daher leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 04.09.2021
Pacific Crest Trail Killer (eBook, ePUB)
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bestialische Morde einer zerstörten Seele auf dem Trail!

In der "Pacific Crest Trail Killer" von Christian Piskulla wird auf dem Trail eine mitsamt ihrem Zelt verbrannte Leiche einer jungen Frau entdeckt. Der ehemalige Militärpolizist Mark Stetson, der eigentlich bei der Wanderung Ablenkung und einen Ausgleich zur Vergangenheit sucht, ist in der Untersuchung des Fundortes involviert und wird vom FBI Los Angeles rekrutiert. Auf der Suche nach dem Täter soll Mark die Fahndung auf dem Trail übernehmen. Aufgrund der durchdachten Ausführung des Mordes gehen Mark und das FBI von einem Serienmörder aus. Wann und wo wird er oder sie wieder zuschlagen und wieviele Morde stehen den Wanderern noch bevor?

Schon das Cover weckt spannende und zugleich auch ängstliche Erwartungen an den Inhalt des Buches. Dargestellt ist die bei Dunkelheit einsame Wildnis entlang des Trails, an dem etwas entlegen an einem See ein orangefarbenes Zelt steht, in dem durch die innere Beleuchtung der Schemen einer Person zu erkennen ist, die anscheinend hilfesuchen die Hände gegen das Zeltinnere legt, um nur schnell das Zelt verlassen zu können.

Dem Autor gelingt es, aufgrund seiner eigenen Erfahrung auf einem Teilstück des Trails, das gesamte Paket einer derartigen "mörderischen" - im wahrsten Sinne des Wortes -Wanderung dem Leser glaubhaft und authentisch darzustellen. Bildhafte Beschreibungen der wunderschönen Landschaft, charakteristische Zeichnungen der Protagonisten und eine atemberaubende Jagd nach dem Mörder/ der Mörderin zeichnen diesen Thriller aus. Dabei schafft es Christian Piskulla auch mit einer Prise Erotik den Spannungsbogen nie außer Acht zu lassen oder gar zu verlieren. Im Gegenteil: Nach einem erotischen Zwischenteil baut sich die Spannung immer mehr auf, um in einem dramatischen Finale zu enden.

Selten bin ich sowohl Wanderern, Ermittlern, Opfern und sogar dem/ der Täter(in) so nah gewesen wie in diesem Thriller. Erzeugt wird dieses durch ständig wechselnde Sichtweisen während des einzelnen Kapitel, ohne das diese den Lesefluß stören. Vielmehr wird dadurch noch mehr Spannung bewirkt. Für jeden, der schon mal alleine auf einer Wanderung der Zivilisation entlegen unterwegs war, ist die Hilflosigkeit der Opfer mehr als nachvollziehbar. Wer spannende Thriller, gepaart mit einem Hauch Erotik, wunderbaren Landschaftskoloriten und authentischen Charakteren mag, die selbst am Ende des Buches ihn noch weiter fesseln und nicht loslassen können, der ist mit "Pacific Crest Trail Killer" goldrichtig!

Eines der wahrhaft absoluten Thriller-Highlights diesen Jahres für mich.
Christian Piskullas Thriller habe ich nicht zum letzten Mal gelesen.

Bewertung vom 21.08.2021
Die Tote mit der roten Strähne
Kent, Kathleen

Die Tote mit der roten Strähne


ausgezeichnet

Blutige Ermittlung im texanischen Drogenmilieu

In dem Thriller "Die Tote mit der roten Strähne" von Kathleen Kent ermittelt die junge Detective Betty Rhyzyk nach ihrem Wechsel vom Departement in Brooklyn, New York nach Dallas, Texas direkt im dortigen Drogenmilieu, wo sich Mexikaner und Texaner einen blutigen Drogenkrieg liefern. Bei Bettys Ermittlungen stößt sie auf zahlreiche Morde und Mißhandlungen. Sogar das eigene Team bleibt davon nicht verschont, so daß Betty immer wieder Trost bei ihrer Lebensgefährtin Jacky suchen muß. Bei der Verfolgung einer ganz heißen Spur, begibt sich Betty dann selbst in allergrößte Gefahr.

Das Cover besticht durch seine schlichte Gestaltung: Auf dem weißen Umschlag ist ein roter Flügel dargestellt. Beides, sowohl die Farbe rot als auch der Flügel haben einen direkten Bezug zum Inhalt des Thrillers, ohne bereits hier schon zu viel verraten zu wollen.
Der Thriller verläuft in einem rasanten Tempo und gipfelt in einem furiosen Finale, welches mich sehr an die Filme von Quentin Tarantino erinnert hat. Während die ersten Kapitel noch die Charaktere dem Leser sehr authentisch näherbringen und die Situation des Drogenkrieges erläutert wird, bleibt im weiteren Verlauf kaum Zeit zum Luftholen.
Durch die "Ich"-Form, in dem der Thriller geschrieben ist, bleiben die Leser stets direkt an Betty dran und kämpfen und leiden Seite für Seite mit ihr.

Für alle Freunde spannender und rasanter Thrillerliteratur ein absolutes Muß. Die Nominierungen für den Edgar Award und den Nero Award sind mehr als verdient. Leider sind mehr als 5 Sterne nicht möglich!

Bewertung vom 24.07.2021
Dreieinhalb Stunden
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


ausgezeichnet

Schicksalhafte Bahnfahrt aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln

Der Roman "3 1/2 Stunden Wie entscheidest du dich?" von Robert Krause beschreibt die schicksalhafte Bahnfahrt von München nach Berlin am 13. August 1961, dem Tag des Mauerbaus, aus der Sicht von völlig unterschiedlichen Personen.
Die einzelnen Kapitel des Romans tragen entsprechend die Namen der Personen, aus deren Sichtweise gerade erzählt wird.
Dem Autor gelingt auf diese Weise wunderbar, das Gefühlschaos, welches im Zug herrscht als die Information des Mauerbaus durchsickert, authentisch und realistisch den Lesern zu vermitteln.
Die einzelnen Beweggründe der verschiedenen Figuren werden absolut nachvollziehbar nahegelegt. Die Spannung des Romans lebt genau davon und steigert sich, je näher der Zug der deutsch-deutschen Grenze kommt.

Das Cover präsentiert einen der damaligen Regionalzüge, in dem ein Schaffner in der Zeit um 1961 typischen Uniform mit seiner Kelle auf eine letzte Passagierin wartet, bevor die Fahrt weitergehen kann.
Die Art und Weise der Darstellung passt hervorragend zum Inhalt des Romans und spiegelt den Flair der 60er Jahre wieder.

Allen Lesern/-innen, die historisch authentische Fakten gepaart mit fiktiven, sehr realistisch gezeichneten Figuren und deren Schicksale verpackt in eine spannende Rahmenhandlung lieben, sei dieser Romans wärmstens ans Herz gelegt und sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 30.05.2021
Fräulein Mozart und der Klang der Liebe / Ikonen ihrer Zeit Bd.4
Maly, Beate

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe / Ikonen ihrer Zeit Bd.4


ausgezeichnet

Nannerl, beeindruckende Frau im Hause Mozart!
"Fräulein Mozart und der Klang der Liebe" - bereits der Titel des biographischen Romans von Beate Maly weist eindeutig auf das musikalische Talent von Maria Anna Mozart, besser bekannt unter ihrem Rufnamen Nannerl, hin.
Dennoch wurde Nannerl eher durch den Briefverkehr mit ihrem weltweit geschätzten Bruder Wolfgang Amadeus Mozart bekannt, denn aufgrund ihrer eigenen Musikalität und Virtuosität sowohl auf dem Klavier als auch auf der Geige.
Beate Maly erzählt in ihrem Roman die sehr bildhafte und oft sehr bedrückend wirkende Lebensgeschichte dieser einzigartigen Frau in einem wunderbar lebendigen Schreibstil, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in die Zeit von 1751 bis 1785 nach Salzburg versetzt.
In dem Roman geht es dabei vornehmlich - neben der Musik - um die große Liebe Franz d'Ippold von Nannerl und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Finanzielle Sorgen und Engpässe drängen Nannerl dabei zu einer schichsalhaften Entscheidung.

Beate Maly gelingt dabei nicht nur eine beeindruckende Darstellung einer für die damaligen Verhältnisse starken und selbstbewußten Frau, sondern auch eine besonders hervorzuhebende Gesellschaftsstudie, die die heute nicht mehr nachvollziehbaren Beschränkungen im Leben einer Frau hervorragend in den Roman eingebunden beschreibt.

Der Roman ist für jeden Mozartliebhaber und für alle, die Geschichten um und über starke Frauen lieben ein Muss.
Eine sehr lebendige und anschauliche Geschichtsstunde, die ich nur wärmstens empfehlen kann.

Bewertung vom 23.05.2021
Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Kunst, grausam und brutal interpretiert!
In dem Thriller "Der Blutkünstler" von Chris Meyer wird Tom Bachmann, ein erfahrener Profiler nach seiner Rückkehr aus den Staaten, vom BKA in einem bizarren Serienmordfall zu Hilfe gebeten. Die Art und Weise der bereits begangenen Morde im gesamten Bundesgebiet faszinieren Tom, so daß er sich gleich mit einer ihm zugeteilten Gruppe auf die Suche nach dem Serienmörder macht.
Der irrsinnig spannende Thriller überzeugt durch seine Charakterstudien - sowohl die des Täters als auch des Profilers -, seine rasante Erzählweise und die immer wieder eingebauten Rückblenden. Die Morde werden sehr detailgetreu beschrieben, ohne trivial oder zu splatterhaft zu wirken. Als Leser/in gelingt es, sich in die Gefühlswelt des Ermittlers, der Opfer und auch in die des Täters hineinzuversetzen.
Der Spannungsbogen ist gezielt und gekonnt aufgebaut und zieht sich konsequent durch den kompletten Thriller hindurch.
Sehr passend sind dazu das mit Blutbahnen überdeckt wirkende Cover und der rote Seitenschnitt gewählt. Diese runden den ausgezeichneten Gesamteindruck perfekt ab.

"Der Blutkünstler" ist ein Thriller, den ich nur schwer aus der Hand legen konnte und binnen 2 Tagen durchgelesen habe. Von Chris Meyer möchte ich gerne mehr lesen. Klasse!

Bewertung vom 09.05.2021
Erste Stunde: Tierisch laut! / School of Talents Bd.1
Schellhammer, Silke

Erste Stunde: Tierisch laut! / School of Talents Bd.1


sehr gut

Besondere Geschichte um ganz besondere Kinder!

In der "School of talents" von Silke Schellhammer werden Kinder und Jugendliche geschult, mit ihren ganz besonderen Eigenschaften umzugehen.
Der Direktor der Schule, Thomas Franzen, bemerkt das besondere Talent seiner Nichte Alva, die Tiere sprechen hören kann, und nimmt diese für eine Art Praktikum in seiner Schule auf.
Alva ist zunächst sehr schüchtern und unsicher, wie sie sich verhalten soll. Doch als die Zukunft der Schule auf dem Spiel steht, findet sie schnell Freunde, bei dem Unterfangen, die scholl of talents zu retten.

Das Buch von Silke Schellhammer besticht durch eine wunderbare Prise Humor und wunderbare Illustrationen der Zeichnerin Simona M. Ceccarelli, die gerade für junge Leser für liebenswerte Abwechslung zwischen den Kapiteln sorgen.
Im zweiten Drittel der Geschichte verliert sich die Autorin ein wenig in zu detailierte Auseinandersetzungen mit den einzelnen Besonderheiten der Schüler(innen) und Lehrer(innen). Aber davon abgesehen ist die "Erste Stunde" nicht nur "Tierisch laut!", sondern auch tierisch gut.

Ich freue mich schon auf die 2.Stunde: Stromaufall der Scholl of talents und vergebe wohlverdiente 4 Sterne.

Bewertung vom 02.05.2021
Das Mädchen im Nordwind
Baldvinsson, Karin

Das Mädchen im Nordwind


ausgezeichnet

Ergreifender Rückblick auf eine dramatische Liebesbeziehung

Bei Renovierungsarbeiten in einem Haus in einem abgelegenen Örtchen auf Island entdeckt Sofie Wagner während ihres Work & Travel Aufenthaltes durch Zufall das Notizbuch einer jüdischen Frau namens Luise Rosenberg.
Die Lebens- und Liebesgeschichte dieser Frau bewegt Sofie dermaßen, dass sie nicht aufhören kann zu lesen und zu recherchieren.
Wie sehr hängt vielleicht sogar ihr eigenes Schichksal mit dem von Luise zusammen?

Von Beginn der ersten Seiten an fällt sofort auf, wie sehr die Autorin, Karin Baldvinsson, mit den Hauptschauplätzen des Romans, Lüneburg und Siglufjörtur, vertraut ist. Die Örtlichkeiten werden so beeindruckend bildhaft beschrieben, dass man sich trotz der steten Ortswechsel stets direkt vor Ort fühlt. Während der Lektüre hat man sogleich das Gefühl die ganze Zeit an der Seite von Sofie zu sein und die ergreifende Geschichte um Luise und ihrer großen Liebe Jonas mitzuverfolgen.

Neben einer sehr bewegenden und ergreifenden Liebesgeschichte um Luise und Jonas ist Karin Baldvinsson durch die ständigen Wechsel der Blickwinkel auch eine hervorragende Darstellung einer starken Frau in der landschaftlich einmaligen Einsamkeit von Island gelungen.
Die dramatischen historischen Darstellungen des jüdischen Lebens ab der Machtergreifung durch Hitler bis zum Ende des 2. Weltkrieges bescheren dem Roman noch die zusätzliche Spannung.
Als zusätzliche Bonbons seien hier ein Rezept für ein isländisches Nationalgebäck und die Karte mit den Schauplätzen der Insel Island im Buchdeckel zudem erwähnt.

Ein Roman, der mich von Anfang bis Ende nicht losgelassen hat.

Bewertung vom 25.04.2021
Paradise Pirates Bd.1
Spencer, Jay

Paradise Pirates Bd.1


ausgezeichnet

Aufregende Schatzsuche mit tierisch guter Besatzung!

"Paradise Pirates" von Jay Spencer ist eine herrlich aufregende, spannende und zugleich immer wieder auch humorvolle Piratengeschichte um die beiden Eichhörnchen Salty und Ozeane.
Die beiden befreundeten Tiere werden auf einem ihrer Handelswege zu Wasser von einem anderen Schiff überrollt. Bei diesem Manöver wird das Eichhörnchen-Mädchen Ozeane von der Besatzung des Schiffes verschleppt und Salty macht sich auf die Suche nach einem Schiff und einer Crew, um Ozenae zu befreien. Als Motivation dient ihm dabei eine alte Schatzkarte, die er von seinen Eltern bekommen hat.

In der Abenteuergeschichte von Jay Spencer werden die allesamt tierischen Protagonisten so hervorragend arttypisch ihren Rollen zugeteilt, dass die Leser sich sofort in jeden einzelnen Charakter sofort hineinversetzen kann.
Durch die unmittelbar ereignete Entführung von Ozeane wird sogleich Spannung erzeugt, die Jay Spencer bis zum überraschenden Ende durchweg aufrecht erhalten kann.

Eine wunderbare Piratengeschichte im Stile der "Schatzinsel" oder "Piraten der Karibik", die neben der spannenden Geschichte an sich auch noch durch ein brilliantes Cover, einer Übersichtskarte im Buchdeckel und zahlreichen kolorierten Zeichnungen absolut zu überzeugen weiß.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, deren Vorhaben am Ende des Buches verraten wird. Verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 01.04.2021
Gefangen und frei
Sheff, David

Gefangen und frei


ausgezeichnet

Die Gedanken sind frei...

"Gefangen und frei" von David Sheff ist eine einzigartige Biographie des im Gefängnisses San Quentin inhaftierten Jarvis Jay Masters, der nach einer prägenden Kindheit, erst kleinerer Delikte bis zum Vorwurf der Mithilfe des Mordes an einen Wärter in den Todestrakt kommt.
Über seine Anwältin Melody Ermachild lernt Jarvis erste Schritte zur Meditation. Diese Art der Selbstfindung und Entspannung machen ihn stärker, beruhigen ihn und lassen zu, dass es ihm gelingt, wieder Kontakte zu seiner Familie und zu anderen Insassen und auch Wärtern zuzulassen.

Das Buch ist in vier Teilen gegliedert, die sich alle um das Thema Leiden bewegen: Von der eigentlichen Bezeichnung, über Ursache und dem Ende bis aus dem Schritt hinaus.
"Gefangen und frei" ist keine bloße Aneinanderreihung von biographischen, dokumentarisch beschriebenen Fakten, sondern eine sehr lebendig erzählte Geschichte eines Häftlings, der - so widersprüchlich wie der Titel es bereits beschreibt - seinen Gefängnisalltag lernt zu meistern, Aggressionen abzubauen und über das Mitgefühl gegnüber anderen Menschen erkennt, dass man über seine Gedanken selbst in Haft ein gewisses Maß an Freiheit "geniessen" kann.

Also: Die Gedanken sind frei. Nur, dass wir ,anders als im bekannten Lied, sie nicht erst erraten müssen, sondern einfach dieses ausgezeichnete Buch lesen können, um dieses Phänomen zu erkennen.
Eine unbedingte Leseempfehlung von mir!!