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Benutzername: 
melanie82
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 97 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1
Hennig von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Eine besondere Geschichte
Die Geschichte von der über 90jährigen Klara, die ihr Leben auf Kassetten aufnimmt und so darauf zurück blickt, hat mich tief bewegt. Das Buch ist nicht nur historisch begründet, sondern dazu auch noch eine wunderschöne Erzählung - ein Spagat, der oft bei ähnlichen Büchern scheitert, den Alexa Hennig von Lange mit „Die karierten Mädchen“ aber wunderbar meistert. Das Buch spielt in der Zeit des Nationalsozialismus und geht zugleich auf die geschichtlichen Gegebenheiten, aber auch auf die ganz persönlichen Auswirkungen auf und die Gedanken von Klara ein, als diese erst nach und nach erkennt, mit wem sie sich eingelassen hat. Die Schreibweise hat mich in den Bann gezogen, sehr packend und persönlich und dadurch emotional. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen und freue mich bereits jetzt auf die noch folgenden Bände der Trilogie.

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Bewertung vom 27.07.2022
An den Ufern von Stellata
Raimondi, Daniela

An den Ufern von Stellata


ausgezeichnet

Eine italienische Familiengeschichte
Ich fand das Cover schon wunderschön und der Klappentext war auch vielversprechend - umso gespannter war ich auf das Buch selbst. Daniela Raimondis Epos ist schon durch die über 500 Seiten mächtig und der Inhalt ist es ebenfalls. Die Familiengeschichte nimmt seinen Lauf dadurch, dass Giacomo Casadio sein Herz verliert - der Beginn einer über sieben Generationen reichenden Erzählung. Zu Beginn habe ich etwas gebraucht, ins Buch zu finden, aber der Schreibstil lässt den Leser mit der Zeit automatisch in die Geschichte eintauchen, nimmt einen mit und lässt einen nicht mehr los. Die einzelnen Charaktere - derer es wirklich viele gibt - sind differenziert dargestellt und die Eigenheiten werden stringent aufgebaut. Die Perspektivwechsel und die vielen Charaktere haben zwischendurch dazu geführt, dass ich noch einmal ein paar Seiten zurückblättern und nachlesen musste, aber je tiefer man eintauchte, desto weniger kam das dann vor. Vom Stil her erinnert es teils an die Saga von Elena Ferrante - wem ihre Bücher gefallen haben, der wird also sicherlich auch hier großes Lesevergnügen erwarten. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 27.07.2022
Kein Sommer ohne dich
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


ausgezeichnet

Toller Sommerroman - und mehr als das

Das Cover hat für mich einen lockeren Sommerroman versprochen - und das ist es einerseits auch, aber es steckt auch mehr dahinter. Im Zentrum der Geschichte stehen die beiden Freunde Poppy und Alex, die seit dem letzten gemeinsamen Urlaub vor zwei Jahren nicht mehr miteinander gesprochen haben. Poppy fehlt ihr bester Freund und sie bittet ihn, nochmal mit ihr in den Urlaub zu fahren um alles zu klären.
Das Buch war sehr leicht und locker-flockig zu lesen, ohne dabei zu banal zu werden. Die Autorin schafft es, die Charaktere und deren Beziehung zueinander vielschichtig und durchdacht zu gestalten und eine nachvollziehbare Entwicklung zu gestalten. Sowohl Poppy als auch Alex waren mit beim Lesen sehr sympathisch. Man merkt gar nicht, wie man nur so durch die Seiten fliegt - ein wirklich tolles Buch für den Urlaub oder für entspannte Tage auf dem Balkon.

Bewertung vom 17.07.2022
Das Haus der stummen Toten
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


sehr gut

Geheimnisse aus der Vergangenheit

Nachdem Eleanor den Mörder ihrer Großmutter noch auf frischer Tat bzw. bei der Flucht erwischt hat, diesen aber aufgrund ihrer Gesichtsblindheit nicht identifizieren kann, erfährt sie, dass sie einen Hof geerbt hat und macht sich gemeinsam mit ihrem Freund, ihrer Tante und einem Notar, der mit dem Erbe beauftragt ist, auf den Weg dorthin um alles abzuwickeln. Schnell wird aber deutlich, dass der Hof mit einigen Familienverhältnissen behaftet ist und die Gruppe dort auch nicht alleine zu sein scheint. Es ist eigentlich eine ganz klassische Geschichte mit dem düsteren Familiengeheimnis hinter das Eleanor nach und nach kommt - dennoch hat die Story aber Potential. Ich fand jedoch, dass es sich nach dem Beginn etwas zieht und bei der Schilderung der Zeit auf dem Hof Längen entstehen. Gegen Ende, wenn sich alles dann auflöst, ist es wirklich spannend, wenn auch vielleicht sehr konstruiert. Die Schreibweise an sich hat mir sehr gut gefallen, auch die Charaktere sind sehr fein und gut gezeichnet. Für die Längen zwischendurch gebe ich etwas Abzug, ansonsten aber insgesamt empfehlenswert.

Bewertung vom 23.06.2022
Das Letzte, was du hörst
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


ausgezeichnet

Gewohnt gut
Bei Winkelmann macht man irgendwie nichts verkehrt - seine Bücher und sein Schreibstil packen mich jedes Mal aufs Neue und auch „Das Letzte, was du hörst“ war hier keine Ausnahme. Schon ab der ersten Seite hat mich das Buch gepackt und ich konnte kaum aufhören zu lesen, wollte wissen, wie es weitergeht. Den Plot fand ich spannend und originell und mit dem Thema Podcasts liegt er auch voll in der Zeit - bzw. er überträgt diesen Trend in den Fall und die Opfer haben bei ihrem Tod jeweils den Podcast von Marc Maria Hagen auf dem Ohr gehabt. Es sind immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit eingewoben, die erst im Verlauf des Buches klarer werden bzw. am Ende fügt sich schließlich alles schlüssig. Die Charaktere sind sorgfältig und differenziert dargestellt. Vielleicht ist die Auflösung etwas weit hergeholt, was die Verbindungen angeht, aber dennoch schlüssig. Klare Leseempfehlung, nicht nur für Winkelmann-Fans!

Bewertung vom 12.06.2022
Freunde. Für immer.
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


gut

Bleibt leider hinter meinen Erwartungen zurück
Nach „Eine perfekte Ehe“ war ich sehr gespannt auf „Freunde. Für immer.“, zumal der Klappentext wirklich vielversprechend klang. Leider blieb das Buch dann doch ein wenig hinter meinen Erwartungen zurück. Ich kam nicht ganz in einen Lesefluss, die Charaktere blieben farblos, ich konnte keine Sympathien aufbauen. Für meinen Geschmack wurde etwas viel mit Klischees bei der Personendarstellung gearbeitet. Es dauerte sehr lange, bis die Geschichte in Schwung kam, dann war es auch spannend - aber irgendwie zu spät. Die Auflösung des Plots kam dann sehr plötzlich, allerdings nicht in Form einer wirklich unerwarteten Wendung, was die Spannung sicher zusätzlich erhöht hatte, sondern es wirkte ein wenig so, als habe die Autorin dringend das Buch zu einem Ende bringen müssen. Schade, denn Potential war auf jeden Fall da und wenn es zwischendurch nicht etwas langatmig gewesen wäre, würde meine Bewertung in jedem Fall besser ausfallen. So war das Buch für mich leider nur durchschnittlich.

Bewertung vom 12.04.2022
Der Papierpalast
Heller, Miranda Cowley

Der Papierpalast


sehr gut

Ein etwas anderer Sommerroman

„Der Papierpalast“ war ein Buch, auf das ich mich lange gefreut habe und auf das ich unglaublich gespannt war, da ich viel Positives darüber gehört habe. Das setzt die Messlatte immer etwas hoch und ganz konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen - aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn ich habe den Roman wirklich gerne gelesen, nur das letzte Bisschen hat mir noch gefehlt. Das Buch handelt von Elle Bishop und stellt ihre innere Zerrissenheit und die Konflikte, die sie mit sich selbst ausmacht, ins Zentrum. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, für mich hat sich die Atmosphäre sehr gut aufgebaut und hat mich als Leserin darin einbezogen. Die Figuren sind gut und differenziert gezeichnet. Die Wortwahl in Hinblick auf Sexuelles fand ich an einigen Stellen zu derb und das hätte ich mir anders gewünscht. Davon abgesehen hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und ich kann das Buch jedem, der ernste, tiefgründige Familiengeschichten abseits gängiger Klischees mag, nur empfehlen.

Bewertung vom 12.04.2022
Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4


ausgezeichnet

Absoluter Volltreffer

Ich habe bereits die anderen Bücher der Reihe um Tom Babylon von Marc Raabe begeistert gelesen, so dass „Violas Versteck“ ein echtes Muss für mich war. Das Cover finde ich sehr ansprechend, das Buch wirkt dadurch sehr wertig. Eigentlich schrecken mich Bücher und vor allem Thriller mit über 500 Seiten eher ab, da ich finde, dass oft die Spannung dann nicht gehalten werden kann, aber hier wurde ich trotz gut 600 Seiten eines Besseren belehrt. Marc Raabe schafft es, die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrecht zu erhalten und hat mit „Violas Versteck“ einen würdigen Abschluss der Reihe um Tom Babylon geschaffen - mit einigen überraschenden Wendungen und hohem Tempo. Die Reihe hat mir insgesamt unglaublich gut gefallen und „Violas Versteck“ war für mich ein echtes Highlight, das man allen Thriller-Fans nur wärmstens empfehlen kann.

Bewertung vom 12.04.2022
Die dritte Hälfte eines Lebens
Herzig, Anna

Die dritte Hälfte eines Lebens


sehr gut

Ein etwas anderer Gesellschaftsroman, der zum Nachdenken anregt

„Die dritte Hälfte eines Lebens“ kann man ohne Zweifel als ungewöhnlichen Roman bezeichnen - und das im allerbesten Sinne. Obwohl mich das Cover eigentlich gar nicht so angesprochen hat, habe ich den Klappentext durchgelesen und fand diesen sehr interessant. Es wurde schon da deutlich, dass das Buch etwas ganz anderes ist. Der Leser bekommt einen Einblick in das Dorf Krimmwing und seine Bewohner. Völlig wertfrei schildert die Autorin die Einzelschicksale, die hinter den Personen stehen - und das tut sie in einer Form, dass man beim Lesen das Gefühl hat, man ist im Dorf und Teil der Gemeinschaft, die so viel Wert auf gesellschaftliche Normen legt und danach alles bewertet. Und genau das kennt ja irgendwie auch jeder selbst, der nicht in einer Stadt aufgewachsen ist: das hinter dem Rücken Tuscheln, die Gerüchte, dass viele sich nicht trauen, von der Norm abzuweichen und daran letztlich selbst zerbrechen. Der Roman ist sehr kurz, ist aber so dicht und regt so sehr zum Nachdenken an, dass es auch gar nicht mehr braucht. Wirklich ein ganz besonderes Buch.

Bewertung vom 12.04.2022
Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2


sehr gut

Absolut gelungen

Ich habe mich sehr auf den zweiten Teil der Reihe von Florian Schwiecker und Michael Tsokos gefreut - und ich wurde nicht enttäuscht. Im zweiten Fall von Rocco Eberhardt und Justus Jarmer spielt ein lange vergangene Begebenheit eine zentrale Rolle: das Jugendamt hatte im Rahmen eines Experiments Kinder an pädophile Männer vermittelt. Das kommt auf, da zwei der Opfer darüber mit der Presse sprechen wollten - und einer der beiden wird noch bevor es dazu kommt, plötzlich verschwunden ist und wenig später tot aufgefunden wird. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass vor allem ein hochrangiger Politiker darin verwickelt ist und hier natürlich wenig Interesse besteht, das ans Licht zu bringen. Nicht zuletzt durch die kurzen Kapitel lässt sich das Buch super lesen und man ist immer in Versuchung, noch ein Kapitel zu lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Ich fand das Buch sehr spannend, auch wenn es nicht die Schockmomente hat, wie das ein Thriller hat - aber den Anspruch erhebt das Buch durch sein Genre ja auch gar nicht. Auch ohne Kenntnis des ersten Falles kann man „Der 13. Mann“ super lesen - auch wenn ich immer beide Teile empfehlen würde. Grundsolide und eine absolute Empfehlung.