Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
hazlewood
Wohnort: 
aalen

Bewertungen

Insgesamt 262 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2024
Eine Fingerkuppe Freiheit
Zwerina, Thomas

Eine Fingerkuppe Freiheit


ausgezeichnet

Meinung:
Für mich war dieses Buch ein unerwartetes Highlight, dass ich mit größtem Vergnügen gelesen habe.
In diesem Buch "Eine Fingerkuppe Freiheit" erzählt der deutschsprachige Autor Thomas Zwerina die Geschichte von Louis Braille, dem Erfinder eben jener Blindenschrift. Dabei orientiert er sich stark am Leben dessen und fügt nur in umschreibenden Szenen des Geschehnisskontextes ein wenig seiner Phantasie bei. Dabei überzeugt der Schreibstil des Autors auf ganzer Linie, da er auf emotionale, aber stets literarisch angemessene Weise, das Leben voller Schwierigkeiten, Mut und Durchhaltevermögen beschreibt, sodass man einen tollen, tiefgründigen Blick, auf das Leben von Louis Braille bekommt.

Diesen Charaktere füllt er erstaunlich authentisch mit Leben, sodass es unheimlich viel Spaß macht, dieses Buch zu lesen, bei dem man natürlich auch noch klüger hervorgeht.
Für mich ein großer unterhaltsamer und lehrreicher Lesespaß, den ich verschlungen habe.

Bewertung vom 03.03.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


ausgezeichnet

Meinung:
Ich bin seit Jahren, eigentlich seit der erste Stunde, welche mit der "Trakt" so richtig begann, ein absoluter Fan von Arno Strobel. Während ich die letzten Bücher als zwar sehr solide, aber nicht mehr ganz so stark, wie eben jene Anfänge empfunden habe, musste ich nun dennoch zu seinem neuesten Thrillerwerk "Mörderfinder Stimme der Angst" greifen.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass mich das Cover überhaupt nicht angesprochen hätte, wenn dieses Buch nicht von Arno Strobel wäre. Denn ich finde es viel zu einfach, nichtssagend und lieblos gestaltet.
Trotz aller optischen "Vorbehalte" muss ich sagen, dass dieses Buch ein grandioser Pageturner ist, der alles beinhaltet, was der Autor in Perfektion kann.

Spannung von der ersten Seite aufbauen, Kapitel mit Cliffhangern enden lassen und den Leser ständig mit einem ansteigenden Spannungsbogen bei Laune halten. Durch dieses Buch fliegt man geradezu hinweg, da es einen durch den gut durchdachten und schnelllebigen Plot gefangen nimmt und man es erst zur Seite legt, wenn man das Buch komplett verschlugen hat.

Ein super Pageturner, mit dem Arno Strobel zu seinen alten Stärken zurückfindet.

Bewertung vom 03.03.2024
Annas Lied
Koppel, Benjamin

Annas Lied


sehr gut

Meinung:
Dieses Buch ist eine Mischung aus historischem Roman und einer Lebensgeschichte, die in vielen Details und unter dem Blickwinkel der Vergangenheit erzählt wird. Als Leser begleiten wir das Leben von Hannah vom Jahre 1929 an.
Der Autor legt dabei einen sehr angenehmen, einfachen und zum Zeitgeschehen passenden Schreibstil an den Tag, der mir sehr gut gefallen hat und mich perfekt durch das Buch bzw. die Geschichte begleitet hat.

Auch der Charakter der Hannah, welchem wir sehr nahe kommen, hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen. Sie schien eine durchaus authentisch gestaltete Figur zu sein, dies mag eben vor allem darin liegen, dass der dänische Autor hier seine eigene Familiengeschichte erzählt.

Und trotz allem muss ich dennoch sagen, dass ich so hundert prozentig mit diesem Buch einfach nicht warm geworden bin und es streckenweise als etwas langatmig empfand.
So war es für mich eine nette Lektüre, die mein Herz aber nie vollständig erreicht hat.

Bewertung vom 21.02.2024
Trial of the Sun Queen / Die Artefakte von Ouranos Bd.1
Tuli, Nisha J.

Trial of the Sun Queen / Die Artefakte von Ouranos Bd.1


gut

Ich lese tatsächlich sehr selten Fantasybücher, doch wenn dann gefallen sie mir meistens sehr sehr gut. Zumeist lesen ich tatsächlich die großen Namen des Genres und auch einige, mit denen "Trial of the sun queen" verglichen wurde. Was kann man daraus schließen?
Genau, die Erwartungen waren sehr sehr hoch, wie ich feststellen musste zu hoch.

Zwar hat die Autorin einen wirklich super lockeren Schreibstil, der sich gerade zu weginhalieren lässt, sodass man über die Seiten nur so hinwegfliegt, bis man die letzte Seite des Buches umgeblättert hat. Doch das was man sich nach einem kurzweiligen Ausflug in diese Phantastik fragt ist: Was bleibt?

Und da muss ich sagen, dass trotz aller Spannung und Kurzweiligkeit, die Charaktere und auch das Setting, also wie die Autorin ihre Fantasywelt und deren Begebenheiten und Regeln beschreibt, doch sehr blass und austauschbar wirkten und oft nicht bis in die Tiefe, also jedes Detail durchdacht wirkte.

Dies schmälerte für mich das Leseerlebnis trotz großem Unterhaltungswert doch etwas, sodass ich das Buch am Ende des Tages eher mittelmäßig bis ganz okay fand.

Bewertung vom 21.02.2024
Wer zuerst lügt
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


ausgezeichnet

Das Cover repräsentiert genau das, was man in diesem Thriller vorfindet. Einen sehr modernen, frischen und kecken Schreibstil. Welcher es wirklich schafft, dass man diesen Thriller innerhalb weniger Stunden wie in einem Sog verschlingen kann, oder soll ich besser und treffender sagen, muss. Hinzukommt eine ungewöhnliche, fast filmszenisch umgesetzte Handlung, die sehr spannend umgesetzt wurde, keinerlei längen kennt und mich als Leser wirklich stets fesseln konnte.

Was die Autorin zusätzlich besonders geschickt macht, ist dass sie Charaktere entwirft, die ebenso jung, unverbraucht und authentisch wirken, dass sie einem nie wie Stereotypen eines Thrillers erscheinen, sondern durchaus interessant und ein Thrillerniveau übersteigend sind.

Der Spannungsbogen ist stetig ansteigend. Der besitzt praktisch kein Wort zu viel, jede Szene hat ihre Daseinsberechtigung für den Fortgang der Geschichte und den Anstieg des Spannungsbogens.
In meinen Augen ein sehr guter und innovativer Thriller!

Bewertung vom 21.02.2024
Ein falsches Wort
Hjorth, Vigdis

Ein falsches Wort


sehr gut

Wenn man sich ein wenig mit der modernen skandinavischen Literatur beschäftigt, dann kommt man an der norwegischen Autorin Vigdis Hjorth kaum vorbei. Natürlich wirklich dabei auch die unheimlich schön gestalteten Cover, welche sehr künstlerisch und edel anmuten, auf die Erwartungen des Lesers.
Und eines muss man wirklich neidlos zugestehen, denn diese Autorin kann unwahrscheinlich gut schreiben und nicht nur das, sie schafft es mit vielen kleineren und doch sehr markanten Stilmitteln, einen ganz eigenen Schreibstil zu verfassen, sodass man sie unter hunderten erkennen könnte. Sie spielt mit knappen prägnanten Kapiteln, oft präzisen Sätzen und dann wieder sehr langen Sätzen und starken einprägsamen Wiederholungen, die zunächst eher gewöhnungsbedürftig sind, dann aber doch den gezielten Effekt der Intensitätssteigerung beim Leser erfüllen.

Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, der Plot ebenso nah am Leben spielend, wie man es sich überhaupt nur vorstellen kann. Und dennoch hatte ich ab der Mitte einen kleinen Verdruss gespürt, in dem mich die immer währenden Gefühlsregungen und die sehr erdrückende und deprimierende Stimmung des Buches etwas erschlagen haben und ich das Buch beinahe zur Seite gelegt hätte.
Doch das zweite Drittel überzeugt wieder komplett und ist psychologisch überaus raffiniert.

Eine psychologisch kluge Autorin, die ein wahnsinniges Talent besitzt.

Bewertung vom 21.02.2024
James
Everett, Percival

James


ausgezeichnet

Es gibt wenige Schriftsteller, denen ich gerne imaginär meinen Respekt zollen möchte, da sie eine ganz große Kunst erschaffen haben. Doch Percival Everett zählt definitiv dazu, was er mit seinem Roman "James" erschaffen hat, steht Mark Twain´s Huckleberry Finn in nichts nach und schließt an diesn qualitativ nahtlos an.

Everett schafft es mit einer ganz leichten und glaubwürdigen Sprache, die aber von unwahrscheinlicher literarischer Qualität zeugt einen Klassiker aus der Sicht eines Sklaven zu erzählen und dabei eine Atmosphäre zu erschaffen, die einen warm umarmt und kalt erschaudern lässt, sodass man sich als Leser nach wenigen Seiten wahrlich in den Südstaaten der USA im 19. Jahrhundert vermutet. Wie er es schafft den Charakter des Sklaven so authentisch zu schildern, so liebenswert und so intelligent, ist in meinen Augen großartig. Wie er es schafft die Schreckend der Sklaverei an kleinen Szenen festzumachen und mit einer solchen Intensität zu beschreiben, ließ mich sprachlos zurück.

Für mich ein grandioses Buch, dass sich nicht hinter seinem Urwerk verstecken muss.

Bewertung vom 21.02.2024
Der süße Duft der Reben
Haigh, Tara

Der süße Duft der Reben


weniger gut

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und wohl auch mein letztes Buch, denn dieses hat mir auf allen Ebenen nicht gefallen.
Wenn ich einen historischen Roman lesen, dann aus folgenden Gründen. Ich möchte etwas über die vergangene damalige Zeit lernen, die Atmosphäre der Historie zwischen den beiden Buchdeckeln spüren und ich möchte einfach das Feeling haben und spüren, dass ich in einer altertümlichen Zeit bin und zwar auch im Schreibstil.

Die Autorin schrieb jedoch mit dem Roman "Der süße Duft der Reben" einen solchen, der in seiner Szenerie und Zeit beinahe austauschbar war. Mir war es schlicht eine zu seichte und leichte, ja wenig identifizierbare Umsetzung eines Historischen Romans, der es sich zu einfach machte und zu wenig Fakten und Zeitgeschehen einfließen lies und auch die Umsetzung in der Sprache war mir oft zu klischeehaft, modern und nichtssagend.

Für mich leider kein gutes Buch, welches mich nicht überzeugen konnte.

Bewertung vom 09.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


weniger gut

Eigentlich bin ich ein absoluter Liebhaber der skandinavischen und isländischen Thriller- und Kriminalautoren. Denn wenn ich meinen Blick über mein Spannungsromaneregal schweifen lasse, dann stammt der Großteil meiner liebsten Schriftsteller*innen genau aus diesen Regionen der Welt.

Auch dieses Buch hörte sich für mich wirklich nach einer unsagbar spannenden und individuellen Kriminalgeschichte an, doch schon nach wenigen Sätzen, stieß ich auf das erste Problem: den Schreibstil. Dieser war in meinen Augen, komplett "unmelodisch", von einer außerordentlich schlecht formulierten und leicht nervigen Sprache geprägt, die selbst für ein seichten Kriminalroman too much war. Hinzu kam, dass mich auch die Geschichte nicht fesseln und die Spannung nicht erreichen konnte. Denn zu einer überaus seichten Sprache kam dann auch noch eine seichte Handlung. Am Ende fehlte letztlich die Überraschung und die Spannung dümpelte wohlwollend vor sich hin.

Kein schlechter Krimi, aber auch alles andere als herausragende. Eine nette Lektüre für Zwischendurch mit einigen Mängeln und wenig Spannung. 2,5, aber eher 2 Sterne.