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Sissidack
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Oberweid

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 05.06.2022
Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2
Meyer, Chris

Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich, auf jeden Fall für meine Verhältnisse, den Thriller in Rekordzeit verschlungen habe, wurde mein Eindruck aus der Leseprobe voll und ganz bestätigt. Grauen, Schrecken, Gruseln, Spannung sind über die ganze Handlung verstreut. Das soll heißen, dass der Leser überhaupt nicht zur Ruhe kommt. Ein Arzt erzieht Kinder in einem Heim mit grausigen Methoden zu Killern. In seinen Augen ist dies die Rettung der Menschheit, weil diese Kinder im Erwachsenenalter nur „minderwertige“ Mitglieder der menschlichen Rasse töten sollen. Einige seiner Zöglinge tun dies auch. Ein anderer Junge von damals, ist ein ausgezeichneter Ermittler bei der Kriminalpolizei. Dieser untersucht Fälle mit grausigen und absolut genauestens geplanten Tötungsdelikten. Hier wird es jetzt spannend. Wer ist dieser grausame, eiskalte Mörder? Warum tut er was er tut und warum in dieser Erbarmungslosigkeit? Ist auch er ein Kind aus dem Kinderheim? Fragen über Fragen, grausige Morde, das Gefühlt beim Leser – jetzt weiß ich wer der Killer ist – und es stimmt doch nicht – peitschten mich durch den Lesestoff. Eher unspektakulär war dann die abschließende Lösung und Täterüberführung. Alles in Allem ist „Der Zoom-Killer“ super, super gut zu lesen. Ich werde Chris Meyer auf jeden Fall im Auge behalten, natürlich meine ich seine Bücher!

Bewertung vom 16.05.2022
Der Duke und die unbeugsame Witwe / Liebe und Leidenschaft Bd.1 (MP3-Download)
MacBride, Freda

Der Duke und die unbeugsame Witwe / Liebe und Leidenschaft Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Der Roman hält genau, was er verspricht. Jedenfalls empfinde ich das so. Die Sitten der Londoner Gesellschaft im 19. Jahrhundert sind für uns moderne Menschen skurril und in ihrer Steifheit kaum nachzuvollziehen. Die Handlung ist ohne größere Höhepunkte flüssig zu lesen. Die Probleme der jungen Witwe mit der Sicherheit ihres Sohnes, wobei die Gefahr vom eigenen Großvater ausgeht, bringen etwas Aufregung. Es ist jedoch absehbar, dass sich hier die Macht des Standes ihres zweiten Ehegatten ausspielen lässt und endgültige Klärung schafft. Auch war mir von Beginn an klar, dass diese vorerst als Arrangement der Herren geschlossene Ehe, doch noch glücklich werden wird. Mit ein paar erotischen Szenen wird die Handlung reizvoller gestaltet. Ein Liebesroman für entspannende „Ferientage“.

Bewertung vom 26.04.2022
Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)
Holmgren, Hanna

Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)


ausgezeichnet

Erlebnisse, die man in der Kindheit hat, sind oft prägend. Genau so ergeht es der Protagonistin Ellie. An wunderschöne Ferientage, die sie schon fast vergessen hatte, wird sie durch einen Brief, der ein Hilferuf ist, erinnert. Plötzlich steht alles wieder vor ihr. Die Tante, das Cottage in Schottland, die herrliche Natur und der Freund aus Kindertagen überfluten ihre Gedanken. Sie will versuchen zu helfen. Aus dieser guten Absicht für eine gewisse Zeit, entwickelt sich Stück für Stück die Erkenntnis, dass hier in Schottland ihre wirkliche Heimat ist; sie hier bleiben möchte und alle Brücken nach Deutschland abbrechen wird. Gefühlvoll entwickelt Frau Holmgren diese Entwicklung. Bei Ellie wird alle anerzogene Rationalität durch das starke Gefühl ihrer Zugehörigkeit zu den lange vermissten Menschen ausgeschaltet. Der Roman hat mir super gut gefallen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Obwohl ich glaube, dass es solche Menschen in Wirklichkeit kaum gibt. Hilfsbereitschaft und Unterstützung zwischen Menschen sind in Wirklichkeit eher selten. Schade! Gerade darum ist der Roman so schön.

Bewertung vom 22.04.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden


sehr gut

Dieser Schweden-Krimi hat das Zeug mich noch zu einem Krimiliebhaber zu machen. In den Mord an der eher unsympathischen Jessie Andersson sind gekonnt die Probleme und Schwierigkeiten der Region in Schweden eingearbeitet. Der Leser kann sich sehr gut die einzelnen Charaktere vorstellen und zum Teil sogar in sie hineinversetzen. Interessenkonflikte treffen aufeinander ohne daraus Hektik aufkommen zu lassen. Aber auch ein Zusammenhalt für den Schutz der Natur ist in einem großen Maß vorhanden. Die Menschen sind einfach nur Personen wie sie mehr oder weniger auch in jedem deutschen Dorf vorkommen. Wie der erfahrene Kriminalist und die junge Nachwuchsermittlerin zusammenarbeiten ist sowohl ernsthaft, hat jedoch auch amüsante Aspekte. Beide Charaktere finde ich besonders gut gelungen. In Gedanken hatte ich fast jede Person für die beiden Morde als Täter aufgelistet. Wie akribisch ermittelt werden muss um Morde aufzuklären ist nachvollziehbar. Allerdings gehört auch viel Gespür und kriminalistische Erfahrung zu den wichtigsten Voraussetzungen. Die Aufklärung der Straftat nach dem Vorbild „Mr. Monk“ ist bis zuletzt spannend.
Ich finde, die Zusammenarbeit mit einem Komiker ist ausgesprochen positiv zu bewerten. Ich hatte das Gefühl, dass der Handlung dadurch etwas an Schärfe genommen wurde ohne das typisch kriminelle Flair zu schädigen.
Das Cover ist schön typisch schwedisch und lässt keinesfalls Kriminalität vermuten.

Bewertung vom 03.04.2022
Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1
Thaler, Anna

Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1


sehr gut

1925 – eigentlich schon etliche Jahre nach dem Ende des Krieges im Jahr 1918 und doch liegen die Schatten noch immer über den Menschen. Soldaten, die heimkehren konnten, deren Psyche jedoch schwer geschädigt ist, kämpfen sich durch den Alltag. Menschen, die schon immer auf ihren Höfen in den Alpen gearbeitet haben, wurden durch Gebietsreformen oder Reparationen (ich glaube so nennt man das) plötzlich zum Gebiet Italiens erklärt. Hier treten für die ehemals Deutschen erheblich Probleme auf. Aber auch althergebrachte Traditionen wie z. B., dass der älteste Sohn der Hoferbe werden muss, behindern das Leben der jungen Menschen in ihrer Entwicklung und der Region. Wie dieses eine Problem plötzlich abrupt gelöst wird, überraschte mich doch etwas. So ganz logisch ist mir diese Entscheidung und die wundersame Genesung der psychisch schwer angeschlagenen Mutter nicht. Dabei war dies das einzig Richtige. Alles in allem hat mir der Roman als schöne leichte Abendlektüre gut gefallen. Sowohl inhaltlich als auch stilistisch habe ich keinerlei Kritik zu vermelden. Das Cover gefällt mir ausnehmend gut und spiegelt die Stimmung wider. Übrigens war dieses, nennen wir es Bild, der Grund warum ich mich überhaupt für die Leseprobe entschieden hatte. Auf die Fortsetzung der Familiensaga freue ich mich schon jetzt.

Bewertung vom 27.02.2022
Ein Grab für zwei
Holt, Anne

Ein Grab für zwei


sehr gut

Die vorliegende Handlung finde ich sehr gut. Ich hatte mich auf Grund „Kriminalroman“ mit einem typischen Ablauf abgefunden. Dies soll heißen: Am Anfang gibt es einen oder mehrere Tote, die Kripo ermittelt umfassend, findet endlich einen Zusammenhang und Festnahmen finden mit viel Aufwand statt. Doch da war ich auf dem Holzweg. Doping im Sport ist angesagt. Ein ganz schlimmes Vergehen! Ich glaube, da sind sich alle Sportfans einig. Hier jedoch wird festgestellt, dass die erfolgreichste Langläuferin von Norwegen wohl kein Täter sondern ein Opfer ist. Das sympathische Mädchen hat außer der Hilfe durch ihren Vater, der von Anfang an von ihrer Unschuld überzeugt ist, von Seiten des Sportbundes keinerlei Unterstützung. In diesen Kreisen ist nur jeder sich selbst der Nächste. Selma Falk ermittelt in diesem ersten Fall für sie. Mit wenig Erfahrung aber Klugheit, Ausdauer und Engagement kämpft sie sich vorwärts. Wobei die Lösung des Falles auch für sie persönliche Vorteile bringen wird. Dabei hilft ihr ein sehr guter Freund, der zurzeit ein Leben „unter der Brücke“ führt. In Ruhe und trotzdem fesselnd läuft die Handlung und kommt am Ende zu überraschenden Auflösungen. „Ein Grab für zwei“ hat mir gut gefallen und ich werden Anne Holt im Auge behalten. Stilistisch gut, zum Mitdenken anregend ist der Krimi absolut modern. Ich habe auch die zufällige Ähnlichkeit mit dem Schicksal der jungen Eiskunstläuferin bei den gerade vergangenen Olympischen Winterspielen feststellen können. Wohin sollen die laufenden Machenschaften im Sport noch führen!?

Bewertung vom 15.02.2022
Flüchtiges Glück
Mothes, Ulla

Flüchtiges Glück


sehr gut

Mein Eindruck aus der Leseprobe hat sich bestätigt. Die Autorin hat recherchiert und die Zeit der Wende sowie das Leben der Menschen im größten Industriegebiet der DDR geschildert. Überrascht war ich von der Verbundenheit, der Freundschaft und Vertrautheit, die in den Gemeinschaften der Arbeitsgruppen, Kollektive und Wohnanlagen der DDR geherrscht hat. Obwohl ich ähnliche Erzählungen von meinen Eltern und Großeltern auch schon kenne. Da haben wir in unserer heutigen Zeit absoluten Nachholebedarf. Von einem solchen Zusammenhalt sind wir Äonen entfernt. Das Buch war insgesamt total gut. Die Schicksale der verschiedenen Generationen sind sehr gut aufgearbeitet, wunderschön verwoben und am Ende spannend, gefühlvoll und faszinierend perfekt zusammengefügt. Rätsel und Geheimnisse, auch um das leidige Thema Staatssicherheit, wurden unverblümt aufgeklärt. Überrascht hat mich, wie Frau Mothes die Oma Agnes, obwohl diese Mitarbeiterin der Staatssicherheit, war, als loyale Frau gegenüber ihrer Freundin dargestellt hat und nicht als die seelenlose Verräterin, wie die Mitarbeiter der Stasi oft abgestempelt werden. Sehr, sehr gut ist meiner Meinung nach aufgearbeitet, wie die neue Generation um Milla und ihren Lebensgefährten herum mit den „Altlasten“ umgehen kann. Modern, weltoffen aber auch mit den unterschiedlichen Gebräuchen verschiedener Volksgruppen gehen Milla und Navid mit all den Schatten, die über ihren Familien liegen um. Sie werden ihre kleine Familie schützen. Dabei, dessen bin ich mir sicher, bleiben Eltern, Großeltern, Ziehväter und alle Anverwandten auch weiterhin einbezogen. Genau das finde ich toll! Danke Frau Mothes! Bitte weiter so.

Bewertung vom 28.01.2022
Der letzte Sommer in der Stadt
Calligarich, Gianfranco

Der letzte Sommer in der Stadt


gut

Ich kann mich wirklich nicht erinnern, wann ein Roman derart widersprüchliche Gefühle in mir ausgelöst hat. Der Stil des Autors ist nicht mein Geschmack. Das Handlungsumfeld mit seinen für mich nicht nachvollziehbaren Lebensauffassungen seiner Protagonisten – insbesondere von Leo – entziehen sich komplett meinem Verständnis von Leben. Ob dies der Mentalität der Italiener geschuldet ist und sich mit der Zeit Anfang der siebziger Jahre multipliziert, ist des Nachdenkens wert. Womit sich die zweite Seite für mich bei der Bewertung der Handlung in den Vordergrund stellt. Oberflächlichkeit, Schlampigkeit, Gleichgültigkeit in vielen Lebensbereichen und das Gefühl der Protagonisten, dass das Wichtigste in ihrem Leben das Vergnügen ist, können nicht von Dauer sein. Jeder muss erwachsen werden. Hier muss Leo schweres Lehrgeld zahlen. Seine große Liebe, die in ihrer Lebensart ihm in jeder Weise gleichkommt, geht den Kompromiss ein, lieber ein Leben in Sicherheit zu führen als sich an ihre wirkliche Liebe Leo fest zu binden. Dass dieser am Romanende allerdings komplett kapituliert ist überraschend. Es zeigt aber auch, dass Leo nicht ganz so oberflächlich ist wie angenommen. Insgesamt ist der Roman nicht einfach irgendein Lesestoff sondern tiefgehende Lektüre.
Das Cover gefällt mir nicht, zeigt auf den zweiten Blick jedoch viel vom Inhalt des Buches.

Bewertung vom 20.01.2022
Weißes Gold - Im Sog der Gier (eBook, ePUB)
Bareiss, U.T.

Weißes Gold - Im Sog der Gier (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Thailand und Nachbarstaaten mit der wunderschönen Natur, dem kulturellen Umfeld, den zwischenmenschlichen Beziehungen und den korrupten Beamten und unübersichtlichen Verflechtungen von kriminellen Schichten sind Grundlage des vorliegenden Lesestoffes.
Elfenbein- und Mädchenhandel im großen Stil werden durch einheimische Polizeikräfte aber vor allen Dingen durch internationale Organisationen und engagierte Menschen aufgedeckt. Dabei ist nicht nur einmal das Leben der mutigen Menschen in Gefahr. Die beiden Deutschen Walter (Computerspezialist) und Alex (Meeresbiologe) spielen hierbei eine maßgebende Rolle. Sehr schön zeigt die Autorin auf, wie länderübergreifende Freundschaften aufgebaut werden und fest erhalten bleiben. Ein gemeinsames Ziel verschweißt zum Beispiel Alex und den Thailänder Jaidee als feste Freunde, die durch dick und dünn gehen und sich auch absolut vertrauen. Ähnlich nationenübergreifend ist die Zusammensetzung der Gruppe, die sich für die Unterbindung des Elfenbeinhandels ein setzt. Das hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt ist „Weißes Gold“ von der ersten bis zur letzten Seite ausgezeichnet zu lesen. Abgesehen von kleinen Abschnitten, in denen sich der Leser etwas von der Spannung erholen kann, bleibt ein Spannungspegel über den gesamten Roman erhalten. Das ist kaum zu glauben, aber wirklich wahr. Frau Bareiss bekommt dafür ein riesengroßes Sternchen von mir. Danke nochmals für die schönen, lehrreichen und spannenden Lesestunden.