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puppetgirl

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2018
Die Legende von Oasis
Tollot, Janine

Die Legende von Oasis


ausgezeichnet

Bisher kenne ich bis auf die Geschichte um Arielle die Meerjungfrau noch keine andere Geschichte, die sich mit den Menschen mit Schwanzflosse beschäftigt, deshalb war ich so neugierig und sehr dankbar, dass mir die Autorin die Möglichkeit gegeben hat ihr Buch zu lesen. (Nein, deshalb fällt die Rezension nicht besser aus, ich sage, was ich denke ohne mich beeinflussen zu lassen.)
Auf dem Cover sehen wir einen Schnitt, wir sehe unten die Farben eines Korallenriffes, dann das Meer in seinem schönsten Blau, in dem sich das Wasser spiegelt und über der Oberfläche erstrahlt alles in einem goldenen Farbton, zum Beispiel das Schiff, dass von Möwen verfolgt wird. Aber deutlich zieht der Meermann, der auf dem Felsen sitzt die Aufmerksamkeit auf sich. Sein langes, schwarzes Haar weht im Wind und seine grüne Flosse reicht bis ins kühle Nass. Mir gefallen die Farben wirklich sehr, die für dieses Cover genutzt werden und wenn man das Buch gelesen hat, dann kann man sich denken, welche Szene damit ausgedrückt werden soll.
Aber worum geht es nun eigentlich? Es gab zwei Götter, da wäre Este, die Göttin der Erde und Isea der Gott des Himmels. Die beiden sind Geschwister und Isea hat Este ihre Schöpfung kaputt gemacht, indem er ihr gesamtes Land überflutet hat. Somit schlägt Estes Herz nur noch für Rache an ihrem Bruder. Als Königin Trielle herrscht sie über die Terraner, die Menschen an Land und das von ihrem Schiff aus. Sie bereist die Meere und erforscht scheinbar Meerwesen und versucht die Welt zu kartographieren. Doch ihre Tochter Brielle stößt auf einen Gefangenen, den sonst niemand auf diesem Schiff entdeckt hat. Er sagt, dass er ihr Onkel sei und sie ihm Helfen müsse, da er der König der Orkusianer sei und eben auch der Gott des Himmels. Brielle hat einen Wunsch, denn auf dem Schiff treibt sie nichts mehr an, als der Wunsch eine Orkusianerin zu werden. Sie will eine Fluke und Isea gibt ihr diese, damit er ihr Hilft wieder an die Macht zu kommen. So muss sie durch sein Reich und seinen Untertanen verraten, wo sie ist. Doch das ist nicht so einfach, denn ihr Verschwinden, entfacht die Wut ihrer Mutter nur noch mehr und nun beginnt diese mit ihrem Rachefeldzug, es kommt zu einem Krieg.
Die Geschichte ist für mich genauso farbenreich, wie das Cover. Die Welten werden wundervoll beschrieben, ich hatte Bilder im Kopf von wunderbaren Welten dort unten im tiefen Blau, wenn nicht sogar eher schon Schwarz. Auch fand ich es dauerhaft spannend, da Brielle immer wieder an ihre Grenzen geführt wird, da ihre Mutter nur noch von der Rachsucht getrieben wird und nicht mehr aufzuhalten scheint. Iseas Leiden werden auch sehr gut dargestellt, denn er hängt dort nun schon zwei Jahrhunderte in den Ketten und wird immer wieder misshandelt. Es ist teilweise so schrecklich und dann doch wieder so schön, was ich dort lesen durfte. Es baut Spannung auf, treibt sie bis zum Höhepunkt und es scheint ausweglos zu sein, so als würden beide Seiten einander einfach nur vernichten wollen. Kann Brielle da noch irgendetwas retten?
Nun ist ein neuer Teil herausgekommen und ich bin gespannt, was wir dort erleben werden. Er erschien unter dem Titel „Die Legende von Oasis – Dunkelzeit“.

Bewertung vom 31.10.2018
Feuerzorn
Mühlau, Ruth

Feuerzorn


ausgezeichnet

Vor einer Weile habe ich Amruielle gelesen und die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Dies war die Vorgeschichte zu der Reihe der Zauberschmiedin.
Es ist eine ganz eigene Welt in der die Geschichte spielt. Eisland wurde schon vor langer Zeit von den Göttern verlassen oder so denken es jedenfalls die Bewohner. Und so verkommt die Welt immer mehr, wird zu einem sehr unangenehmen und finsteren Ort. Orks und Warge sind die Wesen, die vermehrt auftreten und ihr Unwesen treiben. Doch gerade in der aktuellen Zeit werden immer mehr Orks gezüchtet, denn sie sollen eine Armee stellen, sodass das Böse an die Macht gelangt.
Doch der Weltenwanderer Viator versucht dies zu verhindern, denn es gibt die Silbren, die verschollen sind und einen eventuellen Ausweg aus dieser Lage darstellen. Er erhält eine Vision, wie er an diese Silbren kommen kann, doch dafür braucht er eine junge Elbin. Diese Elbin heißt Rayka und hat so gar nichts von den anderen Elben, die sie aufziehen. Normalerweisen sind Elben sehr anmutig, können nicht fluchen und sind in allem so gefühlt wunderschön und perfekt. Doch sie ist ein Findelkind und ist so anders, denn sie flucht und kann sogar Warge zähmen. Deshalb halten sie alle für eine Hexe und geben ihr auch das Gefühl, dass sie nichts wert ist und nicht geliebt wird. Wie sich Rayka da fühlt, kann man sich vorstellen. Ob sie sich da wirklich für die gute Seite entscheiden kann und die Silbren aufspürt, um schlimmes zu vermeiden?
Die Geschichte hat mich gleich zu Beginn in ihren Bann gezogen, denn die Welt, die Ruth Mühlau schafft, ist einfach eine wunderbar fantastische Welt und ihre Wesen, die dort leben, sind einfach alle irgendwie interessant, denn sie sind alle etwas Besonders. Egal ob gut oder böse. Es wird mit einem Perspektivwechsel gearbeitet, der uns immer wieder an einen anderen Ort führt, sei es der Weltenwanderer Viartor, sei es die Elbin Rayka oder ein König oder andere Elben, die gerade wichtig sind. Man bekommt immer so viel Einblick, dass es interessant bleibt und man einfach weiterlesen muss, denn man möchte wissen, wie es Rayka ergeht, ob sie etwas für sich findet, denn mir tut sie leid. Sie ist so eine sympathische Natur und wird von anderen verstoßen, weil sie irgendwie anders ist. Dabei ist gerade diese Andersartigkeit etwas, was ihr so viel gibt, was ihre Talente ausmacht. Mit ihren Worten formt die Autorin eine Welt, die so viel zu entdecken hat. Auch wenn es düster in ihr zugeht und die Wesen sich an viele Regeln halten müssen, damit sie überleben können, gibt es doch so vieles Wunderschönes. Auch kann Ruth Mühlau Emotionen beim Leser auslösen, denn es gab viele Stellen, wo ich mit Rayka mitgefühlt habe, ihr gern an die Seite gesprungen wäre, andere Momente, wo ich mich gefreut habe, aber es gab auch Momente, wo ich Wut und auch Entsetzen empfunden habe. Ich mag solche Romane, die einen in eine andere Wirklichkeit entführen und einen ins das Geschehen eintauchen lassen, neben dem man den Alltag vergessen kann.
Deshalb bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe.

Bewertung vom 30.10.2018
Die Liga der Mutigen / Last Haven Bd.2
Jarosch, Lisbeth

Die Liga der Mutigen / Last Haven Bd.2


ausgezeichnet

Achtung, Spoiler nicht vermeidbar, denn es ist der zweite Teil einer Trilogie
Den ersten Teil dieser Trilogie habe ich etwa zu Beginn des Jahres gelesen und ich bin der Autorin danach regelmäßig mit der Frage auf den Geist gegangen, wann denn der zweite Teil kommt, denn ich wollte doch wissen, wie es weitergeht und nun ist er da und ich muss schon wieder auf den nächsten Teil warten.
Der erste Teil endete sehr grausam. Viele Charaktere waren nicht mehr da und alles war in Aufruhe, denn nichts war mehr so, wie es die Bewohner von Last Haven gewohnt waren. Doch war es gut so, wie es vorher war? Einige denken ja und andere denken nein. Nun ist der Putsch aber passiert und man müsste sich mit der neuen Situation anfreunden, doch das funktioniert nicht so richtig, denn nun hat sich eine Gruppe von Leuten zusammengefunden, die das alte System irgendwie wiederhaben will. Denn sie haben von Kindheit auf gelernt, dass man nichts mehr wert ist oder besser sogar noch, man es nicht mehr wert ist zu leben, wenn man der Gesellschaft nicht mehr von Nutzen ist. Dieser Gedanke gepaart mit der Knappheit von Ressourcen, versetzt Last Haven in eine sehr schwierige Lage, denn wenn nun alle am Leben bleiben, dann müssen die ja auch ernährt werden. Dafür braucht man eine Lösung, aber was will man machen, wenn es so gut wie keinen Regen mehr gibt und der Fluss vergiftet ist? Und so nimmt dieser Gruppe das ganze selbst in die Hand. Sie nennen sich „Die Liga der Mutigen“, denn scheinbar sind sie so mutig und machen etwas und entscheiden. Etwas, was andere ja scheinbar nicht können. So gibt es immer wieder Anschläge und Leute, die scheinbar nicht wichtig für das System sind, werden einfach ausgeschaltet. Doch ist das richtig? Kann man mit solch einer Entscheidung leben? Und woran macht man es denn fest, ob ein Mensch noch genug wert ist, dass er überleben darf?
Lisbeth Jarosch schafft es in dieser Dystopie wirklich, dass man beide Seiten verstehen lernt. Denn ich verstehe, warum „Die Liga der Mutigen“ so denkt, wie sie denkt. Ihre Ansichten kann ich aber nicht verstehen, denn ich finde nicht, dass ein Mensch das Recht hat über das Lebensende eines anderen zu entscheiden und schon gar nicht darüber, wie viel Wert der andere hat. Immer wieder wurde ich vor neue Fragen gestellt. Egal, ob es darum ging, ob ich gewisse Dinge mit meinem Gewissen vereinbaren könnte oder ob ich eine Lösung für ein Problem kennen würde. Irgendwie scheint die Lage für Last Haven ausweglos, denn egal wie sehr Aida und ihre Freunde und Kollegen vielleicht auch gegen die Liga arbeiten, irgendwie ist die Liga immer einen Schritt voraus. Und von Außen ist eben auch keine Hilfe zu erwarten, denn schließlich hat man den anderen Menschen außerhalb von Last Haven selbst immer die Hilfe verweigert.
Zudem wird in diesem zweiten Teil nochmal das Militär deutlicher beleuchtet. Auch die Entwicklungen, die in Last Haven getätigt wurden und es gibt Dinge, die ich wirklich faszinierend fand, die ich aber dann doch nicht in der Wirklichkeit haben möchte, denn es kann immer in die falschen Hände gelangen und damit ganz viel Schaden und Leid anrichten.
Die Hauptperson, durch deren Gedanken wir das ganze Erleben ist ja immer noch Aida und ich verstehe sie. Sie ist kein einfacher Charakter, aber ich finde, dass sie doch häufig die richtigen Fragen stellt, was andere in ihrem Umfeld nicht machen. Sie wächst an der ganzen Situation, denn sie will aufgeben, nachdem was sie im ersten Teil erleben musste, doch bleibt dafür ja eigentlich keine Zeit.
Wie oben schon gesagt, bin ich sehr gespannt, wie es im letzten Teil so weitergeht, wie es mit Last Haven ein Ende nimmt, ob es Last Haven am Ende überhaupt noch geht und wie man denn aus dieser verzwickten Lage rauskommen soll. Mal sehen, wie sehr die Autorin ihre Protagonisten noch quält. Seid ihr genauso gespannt wie ich?

Bewertung vom 30.10.2018
Der goldene Zahn
Golob, Tadej

Der goldene Zahn


sehr gut

Tomaz und Pero sind beide Kletterer. Das machen sie nun schon eine Weile zusammen und so planen sie einen Urlaub. Leider kann Pia doch nicht mit und so muss die Schwester von Tomaz mit. Tina ist nicht gerade begeistert, aber es wird ja doch noch interessant. Denn allein schon die Hinreise birgt ein paar Probleme, denn die öffentliche Verkehrssituation ist nicht so wirklich ausgebaut. So lernen sie Franko kennen. Sein Großvater erzählt immer wieder in einem leicht betrunkenen Zustand, dass er in seinen jungen Jahren im Bergbau tätig war und mit seinem Freund auf Gold gestoßen ist. Die soll nach einem Erdrutsch im Berg verschüttet sein, da sie es nicht bei sich zu Hause lagern konnten. Doch bisher hat es niemand gefunden, auch der Großvater hat noch keinen Weg in den Berg gefunden. Das klingt nach einer interessanten Aktion. Und so finden die beiden Jungs erneut den Weg zurück an den Berg, denn sie brauchen Geld und wenn sie das Gold finden, dann könnten sie sich einen Traum erfüllen: klettern im Himalaya. Doch sie sind leider nicht die Einzigen, die das Geld wollen und die anderen sind nicht gerade zimperlich.
Ich selbst habe an sich nichts mit dem Klettern am Hut, ich würde nicht mal an einer Kletterwand nach oben kommen. Aber irgendwie fand ich die Idee ganz interessant mal etwas über eine Schatzsuche von Kletterern zu lesen. Ich wurde nicht enttäuscht.
Auf dem Cover sehen wir mit einem sehr schönanzusehenden Himmel die Silhouette eines Kletterers, der ohne Sicherung eine Felswand erklimmt. Ich dachte nur: wenn der jetzt da runterfällt.
Und dann dachte ich, machst du doch mal mit bei der Leserunde, vielleicht bekommst du das Buch ja zur Rezension. Und so war es. Darum habe ich mal wieder gemerkt, dass ich doch nicht nur im Fantasy- und Dystopiebereich lesen muss, denn da gibt es noch viele andere interessante Sachen. Im Buch gibt es immer wieder Fachbegriffe aus dem Bereich des Kletterns, also was man denn jetzt am besten benutzt und wie denn die unterschiedlichen Bereiche der Felswand aussehen, aber das machte es irgendwie wieder total interessant. Und das war halt verbunden mit einer zusätzlich sehr interessanten Geschichte. Da sind zwei Jugendliche, die einfach mal so an eine Felswand gehen und da raufklettern. Sie müssen sich auf den anderen verlassen können und wissen eigentlich gar nicht so viel vom anderen. Und dann kommt eben noch die Sache mit dem Gold dazu. Ist es nur eine Geschichte, die der alte Mann da im betrunkenen Zustand erzählt oder ist da etwas dran? Und was hat mit der ganzen Sache ein Gamsbock zu tun?
Eine Winzigkeit hätte ich mir doch gewünscht, eine Karte, denn viel Städtenamen haben mir so gar nichts gesagt und von wo nach wo nun gereist wurde, war für mich deshalb sehr schlecht zu verfolgen, aber an sich hat es der Geschichte keinen Abbruch gemacht. Gern würde ich auch wissen, wie es mit den beiden Jungs so weitergeht, ob sie nun ihre Reise in den Himalaya machen können zum Beispiel.

Bewertung vom 17.10.2018
Die Vereinten / Rain Bd.2
Brinkmann, Caroline

Die Vereinten / Rain Bd.2


ausgezeichnet

Achtung, es handelt sich um den zweiten Teil, somit sind Spoiler wohl nicht ganz zu vermeiden

Im ersten Teil haben Rain und Lark viel verloren, nicht nur geliebte Menschen, sondern auch viel von ihrem alten Leben. Nun müssen sie lernen damit klarzukommen und das in einem Hope, was scheinbar so instabil ist, wie noch niemals zuvor. Die Spines geben nicht auf, denn sie wollen Veränderungen. Dass diese radikal sind, haben wir wohl im ersten Teil sehr deutlich miterleben dürfen. Dies ändert sich auch nicht im zweiten Teil. Doch sind die Spines nicht das einzige Problem, mit dem sich Hope zu befassen hat und Rain und Lark werden immer mehr in die Geschichte einbezogen, denn ihnen bleibt gar nichts anderes übrig, wenn sie überleben wollen. Doch wie sollen sie das anstellen, wenn einer den anderen verraten hat und man sich scheinbar nicht trauen kann? Doch gibt man das auch zu? Oder hält man an der letzten Hoffnung fest?
Lark ist definitiv kein Umgang, den Rains Vater sich vorstellt, denn der hat ganz andere Pläne, dennoch schafft es Rain, dass Lark und seiner Familie geholfen wird. So haben wir auch wieder sehr viele schöne Momente mit seiner kleine Schwester Rose.
Wer den ersten Teil gelesen hat, der weiß, dass Rain einen schweren Verlust erleiden musste, da eine ihr sehr wichtige Person ums Leben gekommen ist. Gerade diese Trauer beschreibt die Autorin sehr gut und lässt sie immer wieder einfließen, was Rain so unglaubliche echt erscheinen lässt, denn immer wieder gibt es diese kurzen Momente, die wie ein Stich für sie sind, in denen sie vielleicht am Liebsten aufgeben würde, aber sie muss kämpfen und das tut sie. Rain ist mir in den beiden Teilen sehr ans Herz gewachsen und ihre ganze Art ist für mich klar verständlich. Ihr Charakter ergibt für mich einen Sinn, so sehe ich es auch bei Lark. Doch irgendwie kommt keiner an Rose ran. Dieses kleine Mädchen, was scheinbar so verkehrt ist, dass sie von vielen einfach nur wie ein Häufchen Dreck oder sogar Abfall betrachtet wird, hat so viel Liebe in sich, dass sie selbst große und starke Männer um den Finger wickeln kann und sich auch bei mir als Leserin einen Platz in meinem Herzen erschlichen hat. Aber es geht ja nicht nur um die Menschen, sondern auch um die Welt, die hier aufgebaut wurde und die finde ich sehr gut durchdacht. Ein wenig mehr geschichtlichen Hintergrund hätte ich vielleicht gern noch gehabt, doch da dieser scheinbar eher totgeschwiegen oder nur bis zu einem gewissen Grad überhaupt mit den Bewohnern geteilt wird, ist es verständlich, dass wir nicht so viel erfahren, wie wir vielleicht möchten.
Als die Geschichte dann dem Ende immer näher kam, kam bei mir so eine Unlust auf, aber nicht etwa wegen der Geschichte selbst, sondern wegen dem nahenden Ende. Ich wollte nicht, dass es ein Ende nimmt. Ich wollte nicht Abschied nehmen von den Charakteren, denn ich würde sie gern noch weiter begleiten. Aber so ist es ja mit Serien immer. Leider haben sie irgendwann ein Ende und wenn es ein Ende hat, dann ist es wie eine kurze Zeit des Trauerns, weil jemand gegangen ist. Das war hier wirklich der Fall. Deshalb kann ich diese zwei Bände einfach nur empfehlen!

Bewertung vom 04.10.2018
Aurafeuer / Das Erbe der Macht Bd.1 (Ungekürzt) (MP3-Download)
Suchanek, Andreas

Aurafeuer / Das Erbe der Macht Bd.1 (Ungekürzt) (MP3-Download)


sehr gut

Das Erbe der Macht kann man antreten oder eigentlich wird man eher selbst ausgesucht, denn wenn ein Erbe stirbt, dann geht sie auf einen anderen Menschen über. Auch das Wissen geht mit über, doch wer das Wissen nicht festigt, der verliert es. Doch von welcher Macht rede ich da? Uns zwar geht es dabei um Magie, denn vor unserem menschlichen Auge ist etwas versteckt, nämlich die magische Gesellschaft. Denn diese ist hinter einem Wall versteckt, sodass der Frieden und die Gleichheit herrschen. Doch das Böse hat da keine Lust mehr drauf, denn irgendwie verstecken sie sich ja vor den Menschen und das soll nicht mehr sein, schließlich sind sie etwas Besonderes. Doch der Rat des Lichtes mit den Lichtkämpfern versucht sie aufzuhalten.
Ich habe den Einstieg über das Hörbuch genommen und musste häufig schmunzeln. Andreas Suchanek schafft es auf eine sehr amüsante Art auch sehr drastische Situationen aufzuheitern. Doch nicht etwa, dass hier alles nur ins Lächerliche gezogen wird, das auf keinen Fall. Nur gibt es wunderbare Anspielungen auf Hogwarts, die einen schmunzeln lassen und so manche Größe unserer Geschichte, die einen Platz im Rat besetzen. Da Vinci und Einstein zum Beispiel. Die Lichtkämpfer haben eine schwierige Aufgabe, deshalb gibt es aber auch einige von ihnen. So habe ich mich noch etwas schwer getan alle handelnden Personen zu erfassen. So ein Team braucht halt eine gewisse Anzahl von Leuten, aber ich glaube, dass es in den nächsten Teilen besser wird, wenn man alle etwas näher kennenlernt. Denn dieser erste Teil führt uns in die Geschichte ein, führt uns vor Augen, dass da etwas Böses ist, was nicht länger die Füße stillhalten will und es macht eindeutig Lust auf mehr.
Auch der Sprecher Clemens Benke passt sehr gut zu der Reihe. Zu Beginn hatte ich an manchen Satzenden meine Probleme, da es mir etwas gefühllos erschien, aber mit der Zeit des Hörens habe ich mich immer mehr an ihn gewöhnt und bin gespannt, wie er die Geschichte um die Lichtkämpfer weiter erzählen wird, denn irgendwie gehört er einfach schon dazu.

Bewertung vom 04.10.2018
Die Lichtstein-Saga: Aquilas
Erdmann, Nadine

Die Lichtstein-Saga: Aquilas


sehr gut

Die Lichtstein-Saga beginnt in unserer Welt. Wir lernen Liv kennen. Sie hat es nicht ganz so einfach im Leben, ihre Adoptiveltern haben sich getrennt und sind irgendwie mehr mit sich selbst beschäftigt, als sich um ihre Tochter zu kümmern. Zudem ist Liv sonst auch eher der Typ dafür, sich mit einem guten Buch in ihrem Zimmer zu verkriechen und die Welt Welt sein zulassen. Nur irgendwie ist sie plötzlich nach dem Aufwachen nicht mehr da, wo sie noch am Abend vorher eingeschlafen ist. Denn das ist definitiv nicht ihr Bett, in dem sie da liegt. Sie ist in einer anderen Welt, in der es einen Übergang zur Schattenwelt geht und sie erfährt sehr schnell, dass sie einem Element zugeordnet ist und eine Aufgabe hat. Sie muss das Licht stärken, denn wenn das nicht passiert, so nimmt die Macht der Schatten zu und könnte somit die Welt in Schutt und Asche legen. Ich muss gestehen, ich wäre mit diesen Informationen maßlos überfordert gewesen, so bin ich froh, dass es nicht meine Aufgabe ist, die Welt zu retten. Doch Liv muss da nicht allein durch, denn ihr stehen zu dem jeweiligen Element noch drei Herren zur Seite, die den Auftrag mit ihr gemeinsam erfüllen müssen. Sie begeben sich auf eine Reise zu den unterschiedlichsten Wesen um dort die Lichtsteine abzuholen und an den richtigen Platz zu bringen. Doch gibt es natürlich einen Bösewicht, der schon ein Mal versucht hat allem ein Ende zu setzten und an die Macht zu gelangen. Wie wird sich die Vergangenheit wiederholen?
Mir sind die Charaktere über die fast 370 Seiten sehr ans Herz gewachsen. Jeder ist etwas anders und passt wie die Faust aufs Auge zu seinem Element. Wir erfahren die ersten Hintergrundinformationen, lernen das Land kennen und begeben uns auf die erste Reise. Die Gestaltung und Ausschmückung der Geschichte und auch der Umgebung gefällt mir sehr gut. Man wird nicht einfach so ins Wasser geworfen, wahrscheinlich, weil wir mit Liv alles so langsam kennenlernen, auch wenn die Zeit knapp ist und man sich nicht ausruhen kann. Auch gibt es so wundervolle Hasscharaktere, die ich ja sehr gern habe, denn dann möchte ich so wahnsinnig gern ins Buch oder eben in den Reader springen und die Unholde doch gern mal schütteln oder eben auch in den Hintern treten. Diese Charaktere hat Nadine Erdmann für mich doch sehr passend geschrieben, denn ich war richtig sauer! Nur bin ich sonst gerade was Emotionen angeht ein sehr mitfühlender Mensch und gerade das Thema Trauer wäre hier doch sehr intensiv gewesen, doch konnte mich da die Autorin nicht ganz überzeugen. Doch kann das ja alles noch werden.
Deshalb bin ich auch sehr gespannt, wie es mit dieser Reihe weitergeht, da noch ein langer Weg vor den vier Auserwählten und auch dem Leser liegt.

Bewertung vom 20.09.2018
Roma Nova
Vogt, Judith

Roma Nova


ausgezeichnet

Das alte Rom wurde in das Weltall verlagert. Nicht etwa, was wäre gewesen, wenn die alten Römer ins All gekommen wären, sondern die römische Geschichte einfach mal ins Weltall verlagert. Auf dieser Idee basiert der Roman „Roma Nova“ von Judith Vogt, der im Juli erschienen ist. Ich durfte das Buch im Zuge einer Leserunde auf Lovelybooks lesen und hatte somit den Austausch mit anderen Lesern und der Autorin.
Der Roman war mein erster richtiger SciFy-Roman. So hatte ich am Anfang ein paar kleine Probleme mit dem Kopfkino, da ich mir das mit den Raumschiffen und alles nicht so gut vorstellen konnte. Aber die Autorin hat da Abhilfe geschaffen, denn wer auf ihrer Homepage mal vorbeischaut, der kann ein paar Arts sehen und das half mir sehr gut weiter um die Geschichte in Bildern in meinem Kopf abspielen zu lassen.
Wir haben verschiedene Charaktere die wir begleiten. Zum einen eine Familie, die nicht nur Sklaven im Haus hält, sondern auch Gladiatoren erworben hat und damit ihren Stand in der Gesellschaft festigen will. Dann haben wir auch die Gladiatoren selbst und ein paar weitere wichtige Personen in Rom, die alle von einer Seherin beeinflusst werden. Am Anfang ist man sofort in der Handlung drin, denn auf den Raumschiffen ist richtig etwas los, denn es gibt den Hades, ein schwarzes Loch und dieses schwarze Loch beinhaltet Dämonen. Sonst hat man gedacht, es handle sich nur um Legenden und Märchen, die man sich erzählt, doch die Familie bekommt es sehr deutlich zu spüren. Dieser Kampf auf dem Schiff bleibt nicht ohne Folgen und dann sorgt ihr Gladiator Spartacus auch noch für einen Aufstand, der ungeahnte Folgen nach sich zieht.
Der Sklavenaufstand im Weltall. Mit seinen 624 Seiten hat dieser Roman so einiges zu erzählen. Erst dachte ich: na was will man denn da alles erzählen? Die Gladiatoren wenden sich gegen ihre Herren und dann war es das, doch ganz anders, denn die dämonischen Elemente aus dem Hades und einfach die Menschlichkeit und ihre Verfehlungen sorgen für dauerhafte Intrigen, Machtgier und das Umdenken, ob das Leben, so wie es geführt wird, wirklich richtig ist. Mit Hilfe der oben beschriebenen Bilder habe ich recht schnell in die Handlung gefunden, konnte mir den Aufbau von Rom und auch die Raumschiffe gut vorstellen. Die Charaktere wachsen und verändern sich, manche nur innerlich, manche auch äußerlich, denn die nötige Technik macht es möglich. Oft habe ich beim Lesen den Gedanken gehabt, warum sind Menschen so? Wieso werden sie in diesem Buch so dargestellt, aber dann kam dieser kleine Stimme aus dem Hintergrund, dass ich mich doch an meinem Geschichtsunterricht erinnern soll: Die Römer waren einfach so.
Denn dieses Buch schafft es die römische Geschichte, die Art der Menschen einzufangen und in einer spannenden Geschichte zu erzählen. Aber es geht nicht nur um Mord und Totschlag, es gibt auch einen Funken Liebe, der dort in der Luft liegt. Wobei eine Menge Sex bei den Römern auch dabei sein muss… Und dann diese Wortwahl.
Findet euch ein im alten Rom, aber vergesst nicht euren Raumanzug anzuziehen, denn sonst bleibt euch hin und wieder die Luft weg.

Bewertung vom 19.09.2018
Die Krone der Unendlichkeit
Adin, Ebru

Die Krone der Unendlichkeit


sehr gut

Violet lebt in einem Internat. Das ist vielleicht auch besser für sie, denn ihr Vater hat nicht wirklich eine gute Meinung von ihr und ihre Mutter ist leider schon gestorben. So hat sie nur ihre beiden Freunde, mit denen sie sich durch den Alltag schlägt. Rose und Nathan begleiten sie nicht nur durch den schulischen Alltag, sondern sind für sie so etwas wie ein Familienersatz. Und diese Bindung wird durch höhere Mächte auf die Probe gestellt. Das Verhältnis zu ihrem Vater hat eine schwierige Grundlage, denn Violet ist nicht so, wie ihr Vater mit einer besonderen Gabe ausgestattet. Er bekämpft Dämonen und sie scheint nur ein „normaler“ Mensch zu sein. Deshalb ist sie scheinbar nur etwas sehr Unerwünschtes für ihn, was er sie auch spüren lässt. Auch mit den anderen Schülern im Internat hat sie es nicht so. Bis auf ihre Freunde, steht sie eher allein auf weiter Flur und dann gibt es da auch noch diesen einen Schüler, der seit dem letzten Jahr am Internat ist und ihr das Leben schwermacht. Cole. Doch recht schnell wird klar, dass Violet gar nicht so normal ist, denn es treten immer mehr Dämonenangriffe in ihrer Nähe auf und so lernen wir mit ihr gemeinsam eine andere Welt kennen. Wir bewegen uns zwischen Himmel und Hölle, zwischen Göttern und Dämonen, aber auch zwischen verschiedenen Reichen hin und her und lernen so einiges kennen.

Das Cover des Buches macht unglaublich neugierig. Für mich war die erste Assoziation ein Engel, der eine Dornenkrone oder ähnliches trägt. Obwohl ich nicht kirchlich erzogen wurde, hat es mich doch interessiert, was es mit diesem Buch auf sich hatte und so bin ich zum ersten Teil dieser Trilogie gekommen. Zu Beginn hatte ich etwas Angst, dass ich nun den Alltag im Internat erlebe, also eine Art Teeniegeschichte vor mir haben würde, doch das hat sich sehr schnell gelegt, denn hier geht es definitiv nicht um das Internat, sondern um all die Wesen und Reiche, die es da draußen zu entdecken gibt und eben die Aufgabe, die Violet in dieser Welt zu erfüllen hat. Denn jemand hat es auf sie abgesehen. Der Schreibstil der Autorin liest sie flüssig weg, die einzelnen Kapitel beginnen mit einem kleinen Zitat oder Ausspruch, der auf das kommende Kapitel neugierig macht. So war ich immer schon gespannt, was wir als nächstes erfahren. Auch finde ich die Weltenentwicklung sehr gut. Teilweise ist es aber noch ausbaufähig, was mir in Trilogien aber beim ersten Teil oft so geht, dass man erstmal in die Geschichte und die Welt eintaucht, die Charaktere langsam kennenlernt. Und dann im zweiten Teil noch etwas besser mit allem zurechtkommt. Die Autorin hat ein Händchen dafür den Leser mit Fragen zurückzulassen, die dann dazu führen, dass man einfach weiterlesen muss, denn jemand Neugieriges, wie ich, will ja auch Antworten auf seine Fragen. So bin ich auch schon gespannt, wie denn die Fortsetzung so wird und wo es uns mit Violet hinführt.