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Azyria Sun

Bewertungen

Insgesamt 569 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2024
Der Honigmann
Huth, Peter

Der Honigmann


ausgezeichnet

Genialer Gesellschaftsroman

Worum geht’s?
Im Vorzeigevorort Fischbach ist alles schön und idyllisch. Bis der Honigmann dort einen Laden eröffnet. Er hat für alle ein offenes Ohr und eine Tasse Kaffee und alle lieben ihn. Doch dann macht ein Gerücht die Runde und nichts ist mehr, wie zuvor.

Meine Meinung:
Der Roman „Der Honigmann“ von Peter Huth hält der Gesellschaft einen Spiegel vor. Erst wusste ich nicht genau, wohin er möchte, da wir den Honigmann selbst nur zweimal treffen, nämlich im ersten und letzten Kapitel. Dennoch ist er in dem Roman so präsent, es ist wirklich unglaublich.

Und unglaublich ist auch die Geschichte um ihn herum. Wir sind in einem typischen Vorort, in dem alles ist, wie es sein soll. Die Nachbarn, die Schule, die Kinder – ein richtiger Vorzeigevorort mit Vorzeigefamilien wie aus dem Bilderbuch. Man kennt sich untereinander und die Nachbarn treffen sich regelmäßig zu Grillabenden. Jeder redet mit jedem und alle haben sich lieb. Bis, ja bis…

So fängt das Buch an. Harmonisch. Glücklich. Und dann zeigt Herr Huth, wie schnell die Stimmung kippen kann. Jemand hört etwas vom Hörensagen, das die Runde macht, und schon geht die Hexenjagd los. Und ich muss gestehen, so, wie der Autor seinen Roman aufgebaut hat, wird einem wirklich eine Meinung aufgedrängt über den Honigmann. Ich musste mehrmals innehalten und mir gemeinsam mit Tim nochmals sagen: Moment, glaub nicht alles, was die Leute sagen. Dann erleben wir noch die Macht von Messengerdiensten, wie eine Online-Gruppe aus dem Ruder laufen kann. Es ist wirklich krass, aber doch auch irgendwie real, denn so geht es oftmals zu in der heutigen Zeit. Oft liest man nur eine Überschrift und denkt sich den Rest, ohne mehr zu lesen oder zu recherchieren. Oft hört man etwas und nimmt es als gegeben hin. Und Herr Huth schafft in seinem Roman eine unterschwellige Spannung und ein unterschwelliges Kribbeln, das Vermutungen real erscheinen lässt. Das die Fantasie anheizt zu Dingen, die man nicht liest, sondern sich zwischen den Zeilen denkt, die so aber nicht oder vielleicht nicht passiert sind. Er hält hier der Gesellschaft wirklich einen Spiegel vor. Dabei ist sein Roman aber nicht nur spannend und aufwühlend, sondern auch kurzweilig und interessant. Und er regt zum Nachdenken an. Ein wirklich außergewöhnliches Buch, das ich gerne gelesen habe, über dessen Inhalt ich noch einige Zeit lang nachdenken werde und das mich auch dazu gebracht hat, genauer hinzusehen. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
Peter Huths Roman „Der Honigmann“ ist ein wirklich außergewöhnlicher Spiegel der Gesellschaft. Den Honigmann selbst treffen wir nur in zwei Kapiteln, dennoch hatte ich das Gefühl, ihn zu kennen. Einfach durch das Reden der Leute. Er wird in eine Schublade gesteckt, obwohl wir nicht wissen, was wahr ist. Wir erleben, wie Gerüchte zu Wahrheiten werden, wie eine Online-Gruppe außer Kontrolle gerät und wie schnell Leute zu Mitläufern werden. Ein wirklich gelungenes Werk, das zum Nachdenken anregt und ein wichtiges Thema behandelt.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 02.09.2024
Im Labyrinth der Rache
Cross, Ethan

Im Labyrinth der Rache


ausgezeichnet

Action mit den Ackerman-Brothers

Worum geht’s?
Nach Demons Tod reisen Francis und sein Bruder nach Glasgow, um dessen Tochter und das Tablet zu finden, das Demon Francis vermacht hat. Ein Tablet, auf dem die Geheimnisse der Bösen in Steckbriefen verewigt sind. Doch nicht nur Francis möchte dieses Tablet der Macht in die Hände bekommen.

Meine Meinung:
Mit dem Thriller „Im Labyrinth der Rache“ erlöst uns Ethan Cross endlich, endlich von dem offenen Ende des letzten Teils. Und ich muss sagen: Ich liebe Ackerman und sein Team einfach. Selten gibt es so tolle Charaktere, wie Francis es ist. Und nicht oft ist eine Team-Dynamik so explosiv, wie z.B. die zwischen Ackerman und Marcus. Und obwohl ich sagen muss, dass sich das Buch vom Stil her anfangs irgendwie anders gelesen hat, ich könnte nicht mal sagen warum, so war es doch schnell wieder ein typischer Ethan Cross und ein typischer Ackerman.

Ackerman, wie wir ihn kennen und lieben und endlich wieder im Team mit seinem Bruder unterwegs. Auch wenn dieser noch beide Beine gebrochen hat. Es gibt einfach nichts besseres, als die beiden in Action zu erleben – und das werdet ihr hier. Und zwar so richtig! Ich habe es geliebt und war mit ganzem Herzen dabei, als die beiden wieder mal alles in Schutt und Asche gelegt haben!

Und auch ansonsten war der Band wieder einfach genial. Herr Cross führt uns in seine Hüter-Reihe ein und den Hüter lernen wir hier auch kennen. Neben vielen bekannten Gesichtern und bekannten und neuen Bösewichten ist der Hüter jemand, der wirklich heraussticht und der mich allein von seinem Wesen her schon neugierig auf den nächsten Band der Reihe macht. Doch auch um ihn herum haben wir Spannung pur. Das Buch ist ein absoluter Pageturner und na ja, entweder man liebt oder hasst es. Und ich liebe es! Definitiv! Ich bin mir zwar immer noch nicht sicher, wohin Herr Cross mit seiner Nadia Shirazi möchte und ob ich die Beziehung zwischen ihr und Ackerman gut finde, aber das stört nicht wirklich, denn es passt drumherum alles toll zusammen, die kurzen Kapitel heizen so richtig die Spannung ein und das Lesetempo an und es gibt keine Spannungspeaks, sondern im wahrsten Sinne des Wortes mehrere Spannungsexplosionen, bei denen man kurz vorher schon total hibbelig ist. Leider lässt uns der Autor auch hier wieder mit einem Cliffhanger zurück, der viele Spekulationen offenlässt. Was ist mit Annabelle? Was ist mit Ackerman senior? Was mit dem Hüter? Mit Spyder? So viele Fragen und das Schlimmste ist: Wir müssen mindestens ein Jahr warten, bis wir erlöst werden und endlich, endlich weiterlesen dürfen! Dem Tag des nächsten Bandes fiebere ich jetzt schon entgegen! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
„Im Labyrinth der Rache“ ist Ethan Cross‘ Start in die Hüter-Reihe. Und der Hüter ist wirklich ein ganz besonderer Bösewicht und auf das weitere Kennenlernen bin ich schon jetzt gespannt. Auch dieser erste Teil ist wieder Explosion, Spannung und Faszination pur! Ackerman und Marcus in Action – es gibt nichts besseres. Es ist fesselnd von Anfang bis zum Ende und ich liebe Ackerman einfach! In diesem Band werden wir zwar vom offenen Ende des letzten Buches erlöst, bekommen aber ein neues offenes Ende, das mich sooooo neugierig gemacht hat, dass ich nicht weiß, wie ich die Zeit bis zum nächsten Teil aushalten soll!

Ganz klar 5 Sterne für Ackerman und sein Team!

Bewertung vom 01.09.2024
Zukunft / Eine grenzenlose Welt Bd.3
Roos, Sonja

Zukunft / Eine grenzenlose Welt Bd.3


ausgezeichnet

Fesselnd und emotional

Worum geht’s?
New York 1904: Nachdem Rosie bei einem Dampferunglück ums Leben kommt, stürzt Simon in eine tiefe Krise. Erst als Macy Littleton in sein Leben tritt, sieht er wieder Hoffnung. Und auch Maggie und Nando versuchen, Ehe, Kind und Arbeit unter einen Hut zu bringen und wieder zueinander zu finden, was nicht immer ganz einfach ist.

Meine Meinung:
Mit dem Roman „Eine grenzenlose Welt – Zukunft“ endet leider schon die Trilogie, die Sonja Roos um die vier Auswanderer Maggie, Rosie, Nando und Simon schreibt. Und auch hier haben wir wieder einen Schreibstil, der direkt Bilder vor dem inneren Auge erschafft. Es ist, als würde im Kopf während des Lesens ein Film ablaufen, so eindrucksvoll und real sind ihre Worte.

Das Buch beginnt emotional mit Rosies Tod – was schon im Klappentext gespoilert wird. Und ich gestehe, ich mochte sie und ihr Tod ging mir nahe, vor allem, da ihre kleine Tochter Fay nun ohne Mama aufwachsen muss. Wir haben Simon miterlebt, wie er in eine Krise stürzte, aus der er sich auch für die kleine Fay wieder ins Leben gekämpft hat. Und Maggie und Nando, die mit- und gegeneinander gekämpft haben. Es war wieder sehr gefühlvoll.

Und es gab auch wieder spannende Momente. Die Missstände in der Bahn, die Maggie aufdecken möchte. Wir erleben die Klassenunterschiede und Vorbehalte gegen andersfarbige und gemischtfarbige Beziehungen mit. Und wir dürfen Ma Sally nochmals sehen – was mich besonders gefreut hat. Überhaupt hat das Buch perfekt an die Vorgängerbände angeschlossen und es blieb keine Frage offen oder unbeantwortet. Wir haben ein bisschen Mafia erlebt. Ein Erdbeben. Viele Schicksalsschläge, aber auch wundervolle Momente, in denen Hoffnung geschöpft werden durfte. Frau Roos hat alle wieder so empathisch und eindrucksvoll geschildert, dass es einfach eine Freude war, in diese Welt des beginnenden 20. Jahrhunderts einzutauchen und sich ein bisschen als Teil davon zu fühlen. So perfekt waren Fakten und Fiktion wieder miteinander verwoben, dass auch dieses Buch ein absoluter Pageturner war und ich vermisse sie alle jetzt schon. Zu gerne würde ich alle weiterbegleiten auf ihrem Lebensweg, so sehr sind mir die Protagonisten ans Herz gewachsen. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit „Eine grenzenlose Welt – Zukunft“ endet leider schon die Geschichte um unsere 4 Auswanderer, bei denen Sonja Roos wieder auf einzigartige Weise Fakten und Fiktion miteinander verbunden hat. Es begann emotional und es endete emotional. Zwischendurch war es fesselnd, spannend, beängstigend, hoffnungsvoll – wir wurden einmal durch die ganze Gefühlspalette katapultiert und das Buch war wieder ein absolut wundervoller Pageturner.

5 Sterne von mir und schade, dass die Trilogie nun schon vorbei ist!

Bewertung vom 31.08.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Ich war gefesselt von der ersten bis zur letzten Seite

Worum geht’s?
Auch diesmal hat es Rechtsmedizinerin Sabine Yao mit kuriosen und grausamen Fällen zu tun. Aber richtig erschreckend wird es, als ein Toter zwischen Kindersachen und Sexspielzeugen aufgefunden wird. Wer ist er? Warum die Sachen? Und wer hat ihn ermordet? Als dann noch der kleine Yasser als vermisst gemeldet wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit!

Meine Meinung:
Zunächst möchte ich unbedingt etwas loswerden: Ich habe mich noch nie sooooo gefreut, als am Anfang eines Kapitels ein Mann aus seiner Dusche gestiegen ist. Man, was habe ich innerlich gejubelt!!! Warum? Das müsst ihr schon selbst herausfinden! Jetzt aber los mit der Rezi:

„Mit kaltem Kalkül“ ist der zweite Rechtsmedizin-Thriller, den Dr. Michael Tsokos um seine Hauptprotagonistin Sabine Yao schreibt. Und wie wir es von dem Autor kennen, hält er sich bei keinem noch so grausamen Detail zurück – im Gegenteil: Hier wird alles aufs Deutlichste beschrieben und ihr braucht gute Nerven. Kurz gesagt: Ein Thriller mit einem Schreibstil, der ganz meins ist!

Hier lernen wir Sabine Yao weiter kennen und erfahren auch etwas mehr über ihre Schwester Mailin. Ich mag Sabine, ihre ruhige und genaue Art, sehr gerne. Auch ihre Kollegen, die wir ja aus anderen Thrillern des Autors bereits kennen, sind mir sympathisch. Jeder auf seine Art mit seinen ganz eigenen Eigenheiten. Überhaupt gefällt es mir, dass wir die Protagonisten in den einzelnen Serien immer wieder treffen; das macht alles noch wirklicher und realer. Wobei ich sagen muss, das Hintergrundwissen, dass es sich um an die Realität angelehnte Fälle handelt allein reicht schon aus, um mit einem noch größeren Schaudern durch die Seiten zu fliegen.

In diesem Buch beginnen wir mit drei wirklich interessanten Obduktionen. Überhaupt hat es mir gefallen, hier noch tiefere Einblicke in die Rechtsmedizin zu erhalten. Die Kapitel selbst spielen einmal um Sabine Yao, zum anderen um den ehemaligen Nachrichtendienstler Khalaf und immer wieder lesen wir aus der Sicht des 9jährigen Yasser, was besonders ergreifend ist. Gut gefällt mir, wie der Autor den Perspektivwechsel der Kapitel einsetzt, um noch mehr Spannung zu erschaffen, z.B. als wir im Wechsel aus Sicht von Khalaf und Yasser lesen. Und auch die meist kurzen Kapitel sind toll, da sie Spannungskurve und Lesetempo zusätzlich steigern. Auch so war das Buch spannend von Anfang bis Ende. Die Erkenntnisse der Rechtsmedizin. Die Ermittlungen von Monti. Die Einblicke an die Tatorte. Alles hat so schön zusammengepasst und die Spannungskurve stieg und stieg. Das Buch hat mich wirklich total begeistert! Es gab immer wieder explosive Szenen, zu Herzen gehende Kapitel und einen genialen finalen Showdown und ich glaube, dies wird mit einer meiner liebsten Thriller-Serien werden! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
„Mit kaltem Kalkül“ ist der zweite Fall, in dem Sabine Yao als Hauptprotagonistin beteiligt ist. Und Dr. Michael Tsokos heizt seinen Lesern hier wieder richtig ein. Es ist spannend, die schnell wechselnden Kapitel ziehen das Lesetempo so richtig an. Die Mischung aus rechtsmedizinischen Einblicken, solider Ermittlungsarbeit und Privatermittlung sind absolut genial und das Buch war für mich ein wirklicher Pageturner der schreit: Gib mir mehr!!!

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 31.08.2024
Eruption
Crichton, Michael;Patterson, James

Eruption


sehr gut

Explosive Spannung

Worum geht’s?
Der Mauna Loa auf Hawaii ist der größte Vulkan der Welt. Dr. John MacGregor arbeitet dort am Hawaiian Vulcano Observatory und überwacht die Tätigkeiten des Vulkans, der kurz vor dem Ausbruch steht. Dem vielleicht größten Ausbruch der Geschichte. Doch das eigentliche Problem ist nicht der Vulkan selbst.

Meine Meinung:
Michael Crichton arbeitete jahrelang an dem Projekt zu seinem Buch, stellte intensive Forschungen an, die er akribisch sammelte. Doch bevor er seine Arbeit beenden konnte, verstarb er und nun, Jahre später fand seine Frau mit James Patterson den perfekten Autoren, um das letzte Projekt ihres Mannes zu beenden. Entstanden ist hieraus der Thriller „Eruption“, der einfach unglaublich ist. Die Sprache ist absolut eindrucksvoll. Das Lesetempo ist durchgehend hoch. Und beim Lesen habe ich die Szenen vor mir gesehen, wie in einem Katastrophenfilm!

Die Charaktere sind durchweg gut gewählt. Der Wissenschaftler MacGregor gefällt mir wirklich gut, ebenso seine Assistentin Jenny. Auch ein genialer Charakter ist die Sprengstoffexpertin Rebecca Cruz und natürlich der General, der die Führung übernimmt. Alle Charaktere wirken außerordentlich authentisch und passen perfekt in die Story.

Die es wirklich in sich hat. Am Anfang war zwar ziemlich viel Fachliches, das einerseits gut erklärt war, aber andererseits mit vielen Fachtermini gefüllt war, die ich teils nachschlagen musste. Nach ca. einem Drittel des Buches hatten wir dann endlich nur noch Story pur. Kurze Kapitel, die das Lesetempo und die Spannung zusätzlich steigerten. Und die Spannungskurve stieg mit der Tätigkeit des Mauna Loa immer mehr und mehr an. Schon die Vorbereitungen und Vorbesprechungen des Teams fand ich spannend. Dann die Geheimnisse, die neben dem anstehenden Vulkanausbruch ans Licht kamen – wie die Regierung den Menschen lebenswichtiges Wissen vorenthält. Wirklich ein krasses Szenario und sicher nicht allzu weit von der Realität entfernt. Aber der eigentliche Hammer ist dann das Ende des Buches. Es wird immer kritischer, rasanter, spannender. Ich habe mit weit aufgerissenen Augen gelesen, mitgefiebert, mitgehofft und mitgetrauert, so fesselnd war es. Ich war absolut gebannt von dem Geschehen auf den Seiten. Es war einerseits Action pur, andererseits aber durch die vielen Verluste auch irgendwie real. Nicht immer gewinnt das Gute. Und am Ende hatten wir eine Unmenge an Spannungspeaks, sodass ich die Seiten eine um die andere verschlungen habe. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung, diesen Katastrophen-Thriller darf man nicht verpassen!

Fazit:
„Eruption“ ist der letzte Thriller von Michael Crichton, der von James Patterson beendet wurde. Und das Buch hat es wirklich in sich. Es ist Katastrophe pur. Spannung pur. Am Anfang gab es durch die vielen Fachtermini und Erklärungen einige Längen, aber dann wurde es spannender und spannender und am Ende explodierte die Spannung gemeinsam mit dem Vulkan. Ich habe das Buch verschlungen, konnte die Augen nicht mehr schließen, aus Angst, etwas zu verpassen und bin immer noch Fassungslos von den Geschehnissen im Buch. Fassungslos, aber auch fasziniert und mitgerissen.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 30.08.2024
Die Australierin / Auswanderer-Epos Bd.1
Renk, Ulrike

Die Australierin / Auswanderer-Epos Bd.1


ausgezeichnet

Eine faszinierende Reise

Worum geht’s?
Emilia ist 8, als ihre Eltern und ihr kleiner Bruder nach England ziehen. Die Tochter lassen sie zurück in Hamburg, bei Tante und Onkel. Dort wächst sie auf und lernt Carl Gotthold Lessing kennen und lieben. Doch der patentierte Kapitän entspricht nicht ihrem Stand. Sie bricht mit ihrer Familie, um mit ihm auf große Fahrt zu gehen.

Meine Meinung:
Mit „Die Australierin“ startet Ulrike Renk ihre Australien-Saga, die auf wahren Begebenheiten beruht. Was Fakt und was Fiktion ist, stellt sie uns im Nachwort vor und ich finde es faszinierend, wie geschickt sie beides miteinander verwebt. Überhaupt gefällt mir ihr Schreibstil sehr. Ihre Worte entführen einen direkt ins 19. Jahrhundert und in eine unglaublich spannende und bunte Welt.

Emilia mochte ich von Anfang an. Sie ist einfach so herzlich und empathisch, aber auch stark und kommt in allen Situationen zurecht. Auch die anderen Charaktere, insbesondere die Mannschaft auf dem Schiff, mochte ich gerne. Und natürlich ihren Carl.

Die Geschichte selbst ist dann einfach der Hammer. Unglaublich, dass diese auf wahren Begebenheiten beruht und teilweise die Figuren nicht nur fiktiv sind. Wir bekommen einen Einblick in Emilias Leben in Hamburg, wie sie in die Gesellschaft eingeführt wird und jemanden heiraten soll, der positiv für das Geschäft ihres Onkels ist. Dann das Leben auf dem Schiff, das war überhaupt der beste Teil! Die Begebenheiten an Bord, wie sie dort ihre Kinder bekam, das Zusammenleben mit den Seeleuten. Die Stürme und schlussendlich die Ankunft in Australien und wie sie sich dort ihr Leben aufgebaut haben. Wir bekommen auch einen kleinen Einblick in das Leben der Aborigines und deren Träume. Danach haben wir dann im letzten Kapitel Minnie, Emilias zweitälteste Tochter begleitet. Leider viel zu kurz und dann war das Buch schon zu Ende. Und ja, es war einfach wundervoll. Es war spannend und abenteuerlich, hatte genau die richtige Menge an Romantik und immer wieder Gefühle, die zu Herzen gingen. Ich habe das Buch mit offenen Augen gelesen, mit lachenden und mit weinenden Augen und ich bin so gespannt, wie es im 2. Band weitergeht! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Ulrike Renk beginnt ihre Australien-Saga mit „Die Australierin“, in der wir zunächst Emilia und im letzten Kapitel Minnie begleiten. Das Buch ist einfach wundervoll. Ich habe beim Lesen die Szenen direkt vor mir gesehen. Es war fesselnd, abenteuerlich, romantisch, spannend und emotional. Und unglaublich, dass hinter alldem eine wahre Begebenheit steckt! Die Vermischung von Fakten und Fiktion ist ebenfalls perfekt gelungen und das Buch ist eine Reise in eine andere Welt und ein wundervolles Abenteuer für die Lesenden.

5 Sterne von mir und ich freue mich jetzt schon auf Teil 2!

Bewertung vom 25.08.2024
Brennendes Grab / Kate Burkholder Bd.10
Castillo, Linda

Brennendes Grab / Kate Burkholder Bd.10


sehr gut

Spannende Geheimnisse

Worum geht’s?
Der Sohn einer amischen Familie kommt bei einem Feuer in einer Scheune ums Leben. Eingeschlossen in der Sattelkammer stirbt er einen alptraumhaften Tod. Wer wollte den Tod des allseits beliebten und fleißigen Jungen? Kate Burkholder steht vor einem Rätsel.

Meine Meinung:
Mit „Brennendes Grab“ schickt Linda Castillo ihre Chief of Police Kate Burkholder bereits auf ihren 10. Fall und es geht genauso rasant weiter, wie in den Fällen zuvor. Wobei ich sagen muss, dass es hier für mich doch einige Längen gab, was bislang noch nicht der Fall war. Dennoch hat sich auch dieses Buch fast von alleine gelesen und wie immer hat man bereits ab dem ersten Satz den Stil der Autorin wiederfinden können. Intensiv, eindrucksvoll und lebendig sind wir wieder an der Seite von Kate mitten drin.

Und auch Kate und Tomasetti lernen wir weiter kennen. Die Privatgeschichte der beiden nimmt genau die richtige Menge Anteil in dem Buch ein, sodass man die beiden immer mehr ins Herz schließt. Ebenso das Team um Kate, die sich immer näherkommen und für Mona wird endlich ein Traum wahr! Ich mag alle von ihnen und freue mich bei jedem Band aufs Neue, alle wiedersehen und weiter kennenlernen zu dürfen!

Der Fall war dann wieder so spannend, wie wir es von der Autorin gewohnt sind. Wobei ich sagen muss, dass es diesmal einige Längen in den Ermittlungen gab, was bei den Vorgängerbänden nicht der Fall gewesen war. Ich könnte nicht mal genau sagen, was hier das Lesetempo gebremst hat. Dennoch hatten wir auch hier wieder die typischen soliden und spannenden Ermittlungen, Verfolgungsjagden, Schießereien, es ging wieder aufs Ganze und am Ende kamen Dinge ans Licht, die ich nicht vorhergesehen hätte. Es gab nicht nur eine Wendung, sondern mehrere und das Ende war hier richtig rasant, spannend, explosiv und wohl eines der besten Finale, die uns die Autorin bislang hat miterleben lassen. Ein kleiner Stern Abzug wegen der Längen am Anfang, ansonsten aber eine ganz klare Leseempfehlung. Die Kate-Burkholder-Reihe muss man als Thriller-Fan gelesen haben, da kommt man nicht dran vorbei!

Fazit:
In ihrem Thriller „Brennendes Grab“ lässt uns Linda Castillo mit Kate Burkholder bereits in ihrem 10. Fall ermitteln und ich muss sagen: Es ist kaum zu glauben, aber der Thriller-Erfolg setzt sich fort. Am Anfang gab es ein paar Stellen, an denen das Lesetempo gestockt hat, aber dann wurde es spannend, spannender und noch spannender und wir hatten während der Ermittlungen einige Spannungspeaks, die mit vielen Wendungen in einem wirklich explosiven Finale geendet hatten, das wohl bislang das beste aller Finale war.

4 Sterne von mir und hier geht es direkt weiter mit dem 11. Fall, der schon griffbereit liegt!

Bewertung vom 25.08.2024
Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9
Marly, Michelle

Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9


sehr gut

Interessante Lebenswege

Heute ausnahmsweise mal nur eine Kurzrezension von mir:

Das Buch „Madame Piaf und das Lied der Liebe“ ist bereits die zweite Romanbiografie, die ich von Michelle Marly gelesen habe. Und der 9. Teil der „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ Serie. Hier nimmt sie uns mit auf den Lebensweg von Edith Piaf und vermischt auf gute Weise Fakten und Fiktion.

Doch ich muss sagen, wie auch beim letzten Buch von ihr gab es hier für mich einige Länden am Anfang, bis ich in der Geschichte drin war. Das Leben von Edith war schön erzählt, wobei im Gegensatz zu anderen mutigen Frauen ihr Leben zwar ereignisreich, aber doch auch etwas normal wirkt. Hier in dem Roman kam der Liebesteil mehr zum Tragen. Dabei hätte ich mir auch einige tiefere Einblicke in die Geschichte der damaligen Zeit gewünscht. Z.B. ihre Auftritte bei den Kriegsgefangenen und hier auch mehr über die Geschichte ihrer Assistentin, die hier die eigentlich große und spannende Rolle hatte und im Hintergrund gegen die Deutschen gearbeitet hat. Was genau sie gemacht hat, hätte mich wirklich interessiert.

Dennoch war das Buch gut zu lesen, das Liebesleben der Edith Piaf passt gut in die Reihe, auch wenn das Mutige etwas in den Hintergrund tritt.

4 Sterne von mir.

Bewertung vom 25.08.2024
Quälender Hass / Kate Burkholder Bd.11
Castillo, Linda

Quälender Hass / Kate Burkholder Bd.11


ausgezeichnet

Der bislang traurigste Fall

Worum geht’s?
Ein kleines Mädchen wir entführt, ihre Großmutter grausam niedergemetzelt. Kate Burkholder ermittelt und tut alles, um das verschwundene Mädchen zu finden. Doch je näher Kate dem Kind und der Wahrheit kommt, umso mehr Opfer findet sie auf ihrem Weg dahin.

Meine Meinung:
Linda Castillo schickt mit „Quälender Hass“ ihre Chief of Police Kate Burkholder bereits auf ihren 11. Fall. Und auch hier hat man vom ersten Satz an den Stil der Autorin erkannt. Direkte Worte ohne viele Schnörkel, aber dennoch eine bildhafte und oft brutale Beschreibung der Szenen. So, wie man sich das für einen guten Thriller wünscht.

Kate ermittelt wieder gemeinsam mit Tomasetti, ihrem Lebenspartner. Ich finde es schön, wie die beiden sich gegenseitig unterstützen und füreinander da sind. Ihr Team hat diesmal eine eher nebengeordnete Rolle, auch wenn alle mit am Start sind. Aber Kate und Tomasetti sind viel in anderen Countys unterwegs und wir kommen in diesem Buch so richtig rum und erfahren wieder ein bisschen über die Amischen.

Der Fall selbst ist einfach der Hammer. Ein Kind wird entführt, wir erleben viele grausige Tatorte und auch hier sind von Anfang an eine hohe Spannungskurve und ein rasantes Lesetempo gegeben. Besonders gut gefallen mir diesmal die Ermittlungen bzw. das, was dabei herauskommt. Es geht immer tiefer in die Vergangenheit, in die Glaubensgrundsätze und Denkweise der Amischen und je mehr Wahrheiten wir ans Licht bringen, umso trauriger wird auch das Ganze. Der Fall hat es wirklich in sich und wir haben wieder jede Menge brenzlige Situationen inklusive eines fulminanten Showdowns. Aber ich gestehe: So krass das Ende war, so traurig hat es mich doch auch gemacht. Ein krasser Fall, der aber auch eine wirklich tragische Komponente hat, die sehr zu Herzen geht. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung und ich freue mich bereits jetzt auf den 12. Fall!

Fazit:
Mit dem 11. Fall für Kate Burkholder geht es rasant weiter. In ihrem Thriller „Quälender Hass“ schickt uns Linda Castillo gemeinsam mit Kate auf Ermittlungen, die so grausam wie emotional sind. Es ist wieder spannend ohne Ende und zerrt an den Nerven. Und so grausam die Tatorte sind, so rasant die Spannungspeaks und so explosiv das Ende, so traurig ist doch auch der Hintergrund des Ganzen. Für mich setzt Frau Castillo ihre Erfolgsserie um ihre Chief of Police hier auf jeden Fall perfekt fort und ich freue mich bereits auf den nächsten Fall!

5 Sterne von mir und das ist definitiv eine meiner Lieblingsserien!

Bewertung vom 19.08.2024
Eisrausch
Muller, Roland

Eisrausch


sehr gut

Schwacher Anfang, starkes Ende

Worum geht’s?
In einem Tagebau in Kvanefjeld werden zwei Mitarbeiter ermordet. Durchbohrt von einem Speer. Auf den Mörder keinen Hinweis. Die Polizeichefin von Aarhus sieht das als Gelegenheit, ihren umstrittenen Ermittler John Kaunak loszuwerden und sendet ihn als Sicherheitschef dorthin.

Meine Meinung:
Bereits im Vorfeld habe ich auf Instagram viel von Roland Muller über das Buch und ihn selbst gelesen, über die Entstehung und seine Recherchen und auch über die Geister der Inuit. Umso gespannter war ich auf seinen Thriller „Eisrausch“. Der Schreibstil ist eingängig und immer wieder durch humorvolle Einschübe aufgelockert. Das Buch hat sich gut gelesen.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich anfangs doch gebraucht habe, um in die Geschichte reinzukommen und mit den Charakteren warm zu werden. Es gab im ersten Teil des Buches viele gute Ansätze, aber vieles kam mir einfach zu schnell und abrupt. Viele spannende Szenen waren eher oberflächlich und haben so auch verhindert, die Charaktere näher kennenzulernen und richtig in die Geschichte einzutauchen. Das fand ich sehr schade und hat mich ehrlich gesagt etwas enttäuscht, da der Autor m.E. wirklich gut und tiefgehend zu den ganzen Themen in Grönland – sei es politisch oder wissenschaftlich oder historisch, recherchiert hat und hier wirklich Potenzial gewesen wäre.

Richtig spannend wurde es dann, als John Kaunak auf Enoksen traf. Ab da war dann auch der Tiefgang und die Spannung da, die ich mir bereits zu Beginn gewünscht hätte. Enoksen ist ein wirklich toller Charakter und mit ihm habe ich dann auch John endlich näher kennengelernt. Hier kam dann auch endlich Spannung auf, es gab brenzlige Situationen, lebensgefährliche Szenen, aber auch nachdenkliche und emotionale Momente. Was am Anfang zu wenig war, war hier genau richtig. Gut gefallen hat mir auch der Einblick in die Erschließung des ewigen Eises. Die seltenen Erden. Ich habe hierüber bereits von einem anderen Autor gelesen und hatte somit ein bisschen Hintergrundwissen, auch, was die politischen Kämpfe angeht. Dies wurde hier wieder bestätigt. Zu gerne hätte ich darüber noch etwas intensiver gelesen. Aber gerade das Ende hat mich neugierig gemacht auf mehr von dem Autor und auch darauf, John näher kennenzulernen, ebenso Aka, Enoksen, die Polizisten dort. Von daher eine Leseempfehlung von mir, auch wenn der Anfang einige Längen hat, durch die ich mich durchkämpfen musste. Das Finale und der hintere Teil des Buches haben das wieder wettgemacht.

Fazit:
Mit „Eisrausch“ schreibt Roland Muller einen Thriller, der wirklich spannende Ansätze hat. Ich muss gestehen, dass ich anfangs Schwierigkeiten hatte, in das Buch hineinzukommen und mit dem Buch warm zu werden, da hier doch alles etwas schnell und oberflächlich ablief. Aber ab dem Teil, als John auf Enoksen trifft, werden meine Erwartungen mindestens getroffen. Ab da ist es wirklich spannend und rasant und ich habe Zugang zu den Charakteren und dem Fall gefunden. Der letzte Teil ist es auch, der mir Lust auf weitere Fälle mit John und von dem Autor gemacht hat.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten daher 4 Sterne von mir – ich erhoffe mir von den weiteren Fällen wirklich einiges!