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Tintenwelten

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Insgesamt 456 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2024
Die Erben von Camelot
Aschwanden, Evelyne

Die Erben von Camelot


ausgezeichnet

Als Magierin ist Caelia gezwungen, ihre Kräfte zu verbergen. Nur ihr Ziehvater Hector weiß über ihre Gabe Bescheid und nutzt diese allzu gerne, um ihr Einkommen durch kleine Betrügereien aufzubessern. Doch dann wird Camelot von Drachen angegriffen und die beiden müssen mit der Ritterin Llyn aus der Stadt fliehen. Einzig das legendäre Schwert Excalibur ist jetzt noch in der Lage den Drachen und ihrem Meister Einhalt zu gebieten. Aber kann dieses ungleiche Trio sich wirklich gegen die Finsternis behaupten?

Wir lernen einige tolle und facettenreiche Charaktere kennen: Lyn ist zwar arrogant, aber ebenso tapfer, kampferprobt und loyal. Um Camelot zu retten, ist sie bereit einiges auf sich zu nehmen und begibt sich auf eine gefährliche Reise. Es passt ihr gar nicht, dass sie dabei von zwei Zivilisten aufgehalten wird.

Dabei handelt es sich bei Caelia um keinen gewöhnlichen Menschen, schließlich ist sie magiebegabt. Doch das versucht sie geheim zu halten, weil die Menschen Magie verabscheuen und fürchten. Außerdem hat sie ihre Macht noch nicht wirklich unter Kontrolle. Und sie ist nicht halb so diskret, wie sie es sich einbildet. Beides bringt sie daher öfter in Bedrängnis.

Hector ist als Trickbetrüger lediglich mäßig erfolgreich. Dennoch hat er das Herz am rechten Fleck, scheint aber das ein oder andere Geheimnis zu hüten

Ich liebe die Schlagabtausche und das Gekabbel unter den dreien, ebenso wie ihren Sarkasmus. Dies sorgte für einige aberwitzige Situationen und hat mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. An dieser Stelle muss ich außerdem ein bestimmtes Maultier erwähnen, welches ich einfach nur ulkig fand.

Es handelt sich um eine queere Neuinterpretation der Artus-Sage. Sie ist abenteuerlich, magisch, düster und emotional. Außerdem überzeugt sie durch Humor und Charme. Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt und Liebe sowie den Kampf für Freiheit und Heimat. Ich finde diesen Auftakt der Trilogie mehr als gelungen und bin gespannt auf die weiteren Bände.

Bewertung vom 08.06.2024
Kretische Feindschaft / Michalis Charisteas Bd.1
Milonás, Nikos

Kretische Feindschaft / Michalis Charisteas Bd.1


sehr gut

Kommissar Michalis Charisteas genießt sein Leben in der malerischen Hafenstadt Chania in vollen Zügen. Alles wäre perfekt, wenn seine Freundin Hannah ebenfalls hier wohnen würde. Doch diese ist Deutsche und kommt nur selten nach Kreta. Daher ist jeder ihrer Besuche für Michalis und seine Familie ein außergewöhnliches Ereignis und versetzt alle in helle Aufregung. Besonders weil Hannahs Mentalität so anders ist als ihre eigene.

Bevor Michalis Hannah dieses Mal vom Flughafen abholen kann, findet er sich mitten in einem neuen Fall wieder. Der Bürgermeister des Nachbarorts wird vermisst und im Gegensatz zur örtlichen Polizei befürchtet seine Frau das Schlimmste. Auch Michalis gibt sich nicht mit einfachen Erklärungen zufrieden und stößt bei nicht immer ganz offiziellen Ermittlungen tatsächlich auf alte Feindschaften.

Neben den Nachforschungen um das Verschwinden des Bürgermeisters geht es um Familie, das Leben auf Kreta, die Unterschiede und eine mögliche Kluft zwischen Kretern und dem Rest von Griechenland oder auch dem Ausland.

Die Familie Charisteas erfüllt wohl einige Klischees, die mir aber immer wieder ein Schmunzeln aufs Gesicht gezaubert haben. Sie mischen sich überall ein, wissen alles übereinander und können es überhaupt nicht nachvollziehen, warum Hannah und Michalis möglicherweise die Zweisamkeit einen Abend mit der Verwandtschaft vorziehen wollen würden.

Die Beschreibungen der Landschaft sowie von lokalen Speisen und Getränken haben mir sehr gut gefallen und direkt Urlaubsgefühle ausgelöst. Wir lernen aber nicht nur die schönen Seiten Kretas kennen, sondern ebenso die eher düsteren, korrupten und gefährlichen. Traditionen, Ehre, Fehden und Rache spielen eine große Rolle.

Es handelt sich um den ersten von bisher sechs Fällen von Kommissar Michalis Charisteas und seinem Partner Pavlos Koronaios. Vor allem für Liebhaber Kretas eine Empfehlung.

Bewertung vom 07.06.2024
Wenn das Dunkel erwacht / Crescent City Bd.1
Maas, Sarah J.

Wenn das Dunkel erwacht / Crescent City Bd.1


sehr gut

Bryce Quinlan, Halb-Fae und Halb-Mensch, ist ein Partygirl. Sie liebt Musik, Flirts, Drogen, Alkohol und lässt kein Vergnügen aus. Doch dann wird ihre beste Freundin brutal ermordet und nichts ist wie es vorher war. Für Bryce bricht die Welt zusammen. Zwei Jahre später schlägt der Täter erneut zu und sie wird ungewollt in die Ermittlungen hineingezogen. Sie muss mit Hunt Athalar zusammenarbeiten, einem gewissenlosen und überall gefürchteten Engel, der als Auftragsmörder berüchtigt ist. Bryce ist zu allem bereit, um Danikas Mörder endlich büßen zu lassen.

Wir erleben die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven. Ich konnte Bryces Gefühlswelt, ihre Verzweiflung, ihre Zerrissenheit, ebenso wie die Dunkelheit, die sie zu verschlingen droht, gut nachvollziehen. Sie tat mir unfassbar leid und ich bewundere sie für ihren Mut, ihre Stärke und ihre Loyalität. Anfangs war sie mir zugegebenermaßen eher unsympathisch, aber das hat sich nach der Tragödie um Danikas Tod sehr schnell geändert, weil sie sich dadurch sehr verändert hat. Mir hat es gefallen, dass sie von vielen ziemlich unterschätzt wird.

Hunt ist eine eindrucksvolle Erscheinung. Sowohl seine Vergangenheit, als auch seine aktuelle Situation sind mehr als düster und voller Gewalt. Wo er zuerst arrogant, gefühlskalt und erbarmungslos wirkte, lernen wir ihn immer besser kennen.

Natürlich ist wahrscheinlich keiner der Charaktere „gut“. Alle haben schreckliches getan oder werden es noch tun. Jede:r hat seine eigenen Gründe dafür. Manche bereuen ihre Taten, versuchen sich zu ändern. Andere sind noch viel schlimmer als zunächst gedacht. Da befindet man sich definitiv in einem moralischen Zwiespalt.

Die Handlung streckt sich leider teilweise ganz schön. Über viele Seiten passiert verhältnismäßig wenig, nur damit man das Buch plötzlich vor lauter Spannung nicht mehr aus der Hand legen kann. Und dann dieses letzte Viertel… Das Ende gipfelt in ein emotionales und episches Finale.

Sarah J. Maas ist eine Königin was Emotionen und unerwartete Wendungen angeht. Da kann einem oft einfach nur die Kinnlade runterklappen. Sie hat außerdem wieder eine faszinierende Welt voller phantastischer Wesen und beeindruckender Magie erschaffen, die grausam, ungerecht, voller Intrigen, Machtkämpfen und Gefahren ist. Es wird blutig, brutal, herzzerreißend und nervenaufreibend. Ein gelungener Auftakt!

Bewertung vom 07.06.2024
Crushing Colors / Fletcher-University Bd.5
Fischer, Tami

Crushing Colors / Fletcher-University Bd.5


sehr gut

Summer scheint ihr Leben voller Partys, Flirts und Dates in vollen Zügen zu genießen. Doch ihr fällt es schwer zuzugeben, dass sie ihr Studium hasst und dass sie auch noch nie wirklich verliebt war. Ist sie überhaupt dazu in der Lage zu lieben? Als all ihre Freundinnen über die Feiertage verreisen, bleibt sie alleine mit ihrem nervtötenden Nachbarn Brigham zurück. Sie schließen eine brisante Wette ab, die nur in einer Katastrophe enden kann, schließlich hat Summer Brig zu ihrem Erzfeind erklärt.

Wir erleben die Ereignisse dieses Mal nur Summers Perspektive. Ich konnte ihre privaten und beruflichen Probleme sehr gut nachvollziehen. Bereits im Vorgänger bahnte sich zwischen ihr und Brigham ein Konflikt an. Sie ist völlig genervt von der Geräuschkulisse aus seiner Wohnung, die sie ständig in ihrer wohlverdienten Ruhe stört und er hingegen hat einen Mordsspaß daran sie zu provozieren. Die beiden können keine fünf Minuten in einem Raum verbringen ohne sich hitzige Wortgefechte liefern. Sehr amüsant das Ganze. Doch schnell fliegen nicht nur die Fetzen, sondern auch die Funken. Die Anziehungskraft zwischen ihnen ist nicht zu übersehen oder zu ignorieren. Ich liebe dieses hin und her, die Schlagabtausche, die fies-sarkastischen Post-its, die sie sich gegenseitig hinterlassen, das Knistern und das emotionale Chaos. Mir hat es unheimlich gut gefallen all das zu verfolgen und zu sehen wie sie sich immer besser kennenlernen.

Es handelt sich hier um den 5. und letzten Teil der „Fletcher-University“-Reihe, die mich insgesamt sehr gut unterhalten hat. Es ist schön, dass die Protagonisten der anderen Bücher wieder eine Rolle spielen und wir uns so von allen nochmal verabschieden können. Ich habe diese liebevolle und emphatische Clique wirklich sehr ins Herz geschlossen. Schade, dass es jetzt zu Ende ist.

Bewertung vom 03.06.2024
Fegoria (eBook, ePUB)
Kastner, Annika

Fegoria (eBook, ePUB)


sehr gut

Bei einer Wanderung bemerkt Alice einen Höhleneingang, der sie magisch anzieht. Ehe sie sich versieht, findet sie sich in Fegoria wieder, einer Welt, die so ganz anders ist als die unsere. Dort trifft sie auf Orks, Trolle, Drachen, Elben und noch allerlei andere Sagengestalten. Anfangs besteht ihr oberstes Ziel darin wieder nach Hause zurückzukehren, wäre da nicht der verboten gut aussehende Crispin, Prinz und Thronfolger der Elben. Zu ihrem Leidwesen straft er sie mit Verachtung und dennoch knistert es gewaltig zwischen den beiden. Als sie schließlich mit der größten Lüge ihrer Existenz konfrontiert wird, muss sie sich fragen, wer sie eigentlich wirklich ist und wo sie hingehört.

Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven von Alice und Crispin. So erhalten wir einen umfangreichen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Beide waren mir sofort sympathisch. Alice weiß, was sie will. Sie ist frech, schlagkräftig und lässt sich nichts gefallen. Sie versucht trotz allem das Beste aus der Situation zu machen. Es wundert mich allerdings ein bisschen wie schnell sie mit ihrer Vergangenheit abschließt, auch wenn man darüber sowieso nicht besonders viel erfahren hat. Crispin ist pflichtbewusst und hin und her gerissen zwischen seinen Gefühlen und dem, was er für richtig hält. Er ist oft ziemlich grantig, gemein und unverschämt. Für die, die er liebt ist er bereit alles zu opfern und zeigt ihnen eine ganz andere Seite von sich als die, welche Alice zunächst kennenlernt.

Natürlich mochte ich auch seinen Bruder Cian und seinen besten Freund Noam. Meine Highlights waren jedoch definitiv Topas und Silver, zwei ganz bezaubernde Kreaturen.

Gefallen haben mir ebenfalls die Beschreibungen der Welt, der verschiedenen Völker und gewisser Traditionen. Es wird emotional und humorvoll, aber teilweise auch recht temporeich, kämpferisch und blutig. Einige Probleme und Komplikationen sieht man als Leser:in sofort kommen, die Protagonisten jedoch leider nicht.

Es handelt sich um den Auftakt einer fünfteiligen und bereits abgeschlossenen Reihe. Der Cliffhanger ist zwar fies, aber auszuhalten. Die gute Nachricht ist ja auch, dass wir direkt weiter lesen können. Ich freue mich darauf!

Bewertung vom 29.05.2024
Moving Mountains / Fletcher-University Bd.4
Fischer, Tami

Moving Mountains / Fletcher-University Bd.4


sehr gut

Savannah ist es Leid, dass ihr Leben von Depressionen und Angst geprägt ist. Dass andere - vor allem ihre Eltern - sie deswegen wie ein kleines Mädchen behandeln, mit Samthandschuhen anfassen und nicht ernst nehmen. Sie will endlich stark, unabhängig und frei sein und erstellt deswegen eine Liste mit Dingen, die sie herausfordern, die sie über ihren Schatten springen lassen und die ihr Selbstbewusstsein stärken sollen. Eines dieser Ziele ist ein One-Night-Stand. Deshalb meldet sie sich bei einer Dating-App an und lernt dort „MadDog“ kennen.

„MadDog“ alias Maxx hat in seinem Leben schon einige Fehlentscheidungen getroffen. Diese haben ihm zuletzt eine Gefängnisstrafe eingebracht. Endlich wieder auf freiem Fuß will er sein Leben unbedingt ändern, die Vergangenheit hinter sich lassen und etwas aus seiner Zukunft machen. Doch wenn man von seinen inneren Dämonen und Schuldgefühlen niedergerungen wird, ist das gar nicht so einfach. Als er Savannah trifft, zieht sie ihn direkt in ihren Bann. Dann stellt sich heraus, dass sie ausgerechnet zur Clique seines Bruders gehört! Auf keinen Fall will er noch mehr Chaos stiften als er es in den letzten Jahren ohnehin schon getan hat.

Wir erleben die Ereignisse aus den Perspektiven von Savannah und Maxx. Ich kann sagen: es wird dramatisch, emotional und herzzerreißend. Das Knistern zwischen den beiden ist sofort greifbar. Ihre Probleme sind nachvollziehbar und ihre Gefühle sehr eindrucksvoll beschrieben. Es ist bewundernswert, wie die beiden einzeln, aber auch zusammen durch Krisen gehen und über sich hinaus wachsen.

Dieser 4. Teil der „Fletcher University“-Reihe erzählt von Savannahs und Maxx' Weg zu einem selbst bestimmten Leben und von der Kraft der Liebe, die helfen kann, Berge zu versetzen. Ich finde es toll, dass die Protagonisten der Vorgänger wieder eine wesentliche Rolle spielen und dass auch der nächste Band kräftig angeteasert wird. Die Dynamik der Clique ist unglaublich liebevoll, emphatisch und wertschätzend - einfach schön zu lesen. Auch Savannahs Freundinnen sind der Hammer, da kann man wirklich neidisch werden. Auf jeden Fall freue ich mich sehr auf das Finale der Reihe!

Bewertung vom 20.05.2024
A History of Us - Nur drei kleine Worte (MP3-Download)
DeLuca, Jen

A History of Us - Nur drei kleine Worte (MP3-Download)


sehr gut

Drei kleine Worte, die für April alles verändern: „Sei meine Freundin!“. Unglaublich! Mitch Malone, der begehrteste Junggeselle von Willow Creek, bittet sie doch tatsächlich seine Freundin zu spielen. Und das nur, um dem Gemecker seiner Verwandten beim alljährlichen Familientreffen zuvor zu kommen, die mit seinem Lebenswandel nicht unbedingt etwas anfangen können. Sie lässt sich auf den Deal ein, schließlich bietet Mitch ihr im Gegenzug Hilfe bei der Renovierung ihres Hauses an. Eine absolute Win-Win-Situation. Doch es dauert nicht lange und ihre vorgetäuschte Beziehung fühlt sich mehr als echt an.

Das Setting des Mittelalterfestivals und die dortige Atmosphäre haben mir wieder unheimlich gut gefallen. Leider spielt dieses hier eine eher untergeordnete Rolle, da es nie Teil von Aprils Leben war. Generell hat sie sich nie besonders an gesellschaftlichen Aktivitäten beteiligt. Als alleinerziehende Mutter hat sie sich mit ihrer Tochter ein gemütliches Nest geschaffen. Es galt stets: die beiden zusammen gegen den Rest der Welt. Was bisher auch gut funktioniert hat, doch bald wird Caitlin aufs College gehen. Für diese Zeit hat April eigentlich immer Pläne gehabt. Pläne, die Willow Creek definitiv nicht eingeschlossen haben. Auf mich wirkte sie teilweise ziemlich unnahbar und ungerecht gegenüber Mitch. Sie reitet ständig auf dem Altersunterschied zwischen den beiden herum, der jetzt eigentlich nicht sooo extrem ist, aber für sie anscheinend ein Problem darstellt. Sie ist lange nicht bereit sich ihren eigenen Gefühlen zu stellen und nach all der Zeit sich selbst und ihr Glück an erste Stelle zu setzen.

Ich mochte Mitch bereits in den anderen Teilen unglaublich gerne. Er ist ein unfassbar sympathischer und stets gut gelaunter Kerl, mit dem man Pferde stehlen kann und der immer für seine Freunde da ist. Auf dem Mittelalterfestival tritt er jedes Jahr als Highlander auf und verdreht den Damen mit seinem Charme den Kopf. Es könnte natürlich auch sein, dass Mitchs Anblick im Kilt einen Teil dazu beiträgt. Es ist schön, hier eine andere und verletzlichere Seite von ihm kennenzulernen.

Wie erwartet habe ich mich in Willow Creek direkt wieder wohl gefühlt. Es ist ein Ort voller Einwohner, die das Herz erwärmen und die einem sehr häufig ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Es ist schön zu erfahren, wie es den Protagonisten aus den Vorgängern weiterhin ergangen ist. Denn es handelt sich hierbei um den dritten und finalen Teil der Reihe, alle Bände sind allerdings unabhängig voneinander lesbar.

Bewertung vom 05.05.2024
Jenseits der Magie
Felton, Tom

Jenseits der Magie


ausgezeichnet

Tom Felton ist ein britischer Schauspieler, den die meisten wahrscheinlich als Draco Malfoy aus den Harry-Potter-Filmen kennen. In seiner Autobiografie erzählt er vor allem von den Anfängen und dem Verlauf seiner Schauspielkarriere. Diese wurde natürlich maßgeblich von dieser großen Rolle beeinflusst.

Wir erhalten einen umfangreichen Einblick hinter die Kulissen der Harry-Potter-Filmproduktion. Wie liefen die Castings ab? Wie wurde gedreht? Wie sind bestimmte Szenen entstanden? Wie war es mit namhaften Größen zusammen zu arbeiten? Welche Freundschaften hat er geschlossen? Was waren und sind die Höhen und Tiefen des Ruhms? Wie war es zwischen Dreharbeiten und Presseterminen immer wieder in ein normales Leben und in eine normale Schule zurückzukehren zu müssen? Wie hat es sich angefühlt nach dem Ende der Harry Potter-Filme in die Realität des Erwachsenenlebens entlassen zu werden?

Tom Felton beschreibt offen und ehrlich und mit einnehmendem Humor wie er all dies wahrgenommen und erlebt hat. Man bemerkt, dass er bei all dem Trubel und dem Medienhype um die Filme und ihn selbst sehr bodenständig und sympathisch geblieben ist. Er gibt einige interessante und amüsante Anekdoten zum Besten. Ein besonders schöner Zusatz: im Mittelteil befinden sich zahlreiche Fotos.

Wir erfahren aber auch viel darüber wie er aufgewachsen ist und lernen im Zuge dessen seine Familie näher kennen. Wir erkennen, wie wichtig diese für ihn ist und dass deren Unterstützung ihm gegenüber schon immer groß war - nicht nur was seine schauspielerische Karriere betrifft.

Zum Schluss wird es nochmal ernster und emotionaler, nämlich dann, wenn er über seine psychischen Probleme schreibt, die mit Alkohol- und Drogenkonsum einhergingen.

Ich muss zugeben, dass ich mir bis dato nie viele Gedanken um Tom Felton gemacht habe. Aber ich bin sehr froh, seine Autobiografie gelesen zu haben, die mich wirklich sehr in ihren Bann gezogen hat.