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dreamer

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Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2018
Hangman. Das Spiel des Mörders / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.2
Cole, Daniel

Hangman. Das Spiel des Mörders / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.2


ausgezeichnet

Nach Ragdoll kommt Hangman
Daniel Cole nimmt seine Leserschaft wieder mit zurück nach London, zu New Scotland Yard. Die Ragdoll-Morde liegen knapp anderthalb Jahre zurück, da ereignet sich in New York City ein Verbrechen, dass allem Anschein nach in Zusammenhang mit dieser Mordserie steht. Allerdings bleibt es nicht bei einer einzigen Tat –Emily Baxter, die gemeinsam mit ihren Kollegen die Ragdoll-Morde aufgeklärt hat, wird wiederum zu den Ermittlungen hinzugezogen. Doch dieses Mal ermittelt New Scotland Yard nicht alleine. Das FBI und selbst die CIA sind mit von der Partie, letztere mit dem charmanten, manchmal draufgängerischen und manchmal liebenswert verpeilt wirkenden Damien Rouche, der Baxter so manches Mal auf die Palme bringt. Dabei funktioniert dieses Zusammenspiel der beiden ungleichen Ermittler (Rouche eher kontaktfreudig und nett, Emily eher kratzbürstig und abweisend) erstaunlich gut. Die Auseinandersetzungen der beiden haben, trotz anhaltend hoher Spannung der Geschichte, doch für die eine oder andere lustige Situation gesorgt.
Hangman konnte mich ebenso fesseln wie es der erste Band der Reihe (Ragdoll) bereits vermochte. Wer den ersten Band bereits gelesen hat, der trifft einige wohlbekannte Personen wieder – da ist der ehemalige Kollege, Alex, der sich am Ende von Ragdoll wieder zurück ins Betrugsdezernat hat versetzen lassen, der Baxter aber ein guter Freund geblieben ist. Und Finlay, ein inzwischen pensionierter Kollege, den eine innige Freundschaft sowohl mit Baxter als auch mit dem derzeit gesuchten Kollegen Wolf verbindet.
Daniel Cole hat es für mich geschafft, dass ich von der ersten bis zu letzten Seite gespannt auf den Ausgang der Handlung mit hin gefiebert habe – das Ende ist filmreif in Szene gesetzt und lässt mich einfach unglaublich gespannt auf einen weiteren Band zurück, auf den wir hoffentlich nicht allzu lange warten müssen. Hangman erhält von mir daher fünf Sterne.

Bewertung vom 25.02.2018
Woman in Cabin 10
Ware, Ruth

Woman in Cabin 10


ausgezeichnet

Albtraumhafte Schiffsreise
Handlung
Stell dir vor, du erhältst die Chance an der Jungfernfahrt eines exklusiven Kreuzfahrtschiffes teilzunehmen. Neben ein paar schönen Tagen mit der Aussicht, das Nordlicht zu bestaunen, bietet dir diese Reise die Karrierechance, auf die du so lange gewartet hast. Klingt traumhaft? Für Laura Blacklock entwickelt sich diese Ausgangssituation allerdings zu einer wahren Schreckensodyssee, als sie während er ersten Nacht auf See eine furchtbare Beobachtung macht. In der Nachbarkabine wurde ein schreckliches Verbrechen begangen. Aber was tust du, wenn dir niemand glaubt und es keinerlei sichtbare Anzeichen für ein Verbrechen zu geben scheint? Wem an Bord kannst du trauen? Und bist du dir sicher, dass du auch gesehen hast, was du glaubst gesehen zu haben?
Meine Meinung
Die Ausgangslage der Handlung war nach meinem Geschmack sehr vielversprechend und wurde meiner Meinung nach auch fesselnd und unterhaltsam umgesetzt. Bei der bloßen Vorstellung, dass ich in eine solche Situation geraten könnte, stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Selbst wenn man zunächst gemeinsam mit dem Sicherheitschef des Kreuzfahrtschiffes an der Verlässlichkeit von Lo’s Aussage zweifeln möchte, folgt ein seltsames und beunruhigendes Ereignis auf das nächste. Nach und nach steigert sich die Spannung, während Lo mehr oder weniger auf sich alleine gestellt versucht herauszufinden, was auf dem Kreuzfahrtschiff vor sich geht und wer eventuell als Täter in Frage kommt. Dabei muss sie sich zunächst einmal mit der Frage auseinandersetzen, wer denn eigentlich das potenzielle Opfer sein könnte. Denn niemand außer ihr scheint die Frau gesehen zu haben, die Lo an ihrem ersten Abend auf dem Schiff in der Kabine neben ihrer eigenen angetroffen hat. Mir jedenfalls ging es genau wie Lo, ich wollte wissen, was da vor sich geht und konnte nachvollziehen, dass sie mit ihren Bemühungen die Wahrheit herauszufinden nicht lockerlassen wollte. Die junge Journalistin, die erst kurz vor der Kreuzfahrt einen Einbruch in ihre Wohnung zu verkraften hatte, war mir relativ schnell sympathisch, sodass ich wirklich hoffte, dass die ganze Geschichte einigermaßen gut für sie ausgehen wird. Durch die Erzählung der Geschichte aus Lo’s Perspektive wird man auch relativ schnell mit hineingezogen in den Horror, zu der sich die Kreuzfahrt entwickelt. Man ärgert sich gemeinsam mit Lo darüber, dass ihr niemand zu glauben scheint, dass sie als labile Persönlichkeit abgetan wird und zweifelt mir ihr gemeinsam zeitweise daran, ob sie nicht doch überreagiert.
„Woman in Cabin 10“ ist eine spannende Lektüre, die bis zur letzten Seite noch mit Überraschungen aufwarten kann und die ich mit einem Votum von fünf Sternen wärmstens weiterempfehle.

Bewertung vom 31.01.2018
Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
Green, John

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken


ausgezeichnet

Bewegende Geschichte

„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ist das neueste Werk des Autors John Green, der spätestens seit seinem Erfolgsroman „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ sicherlich vielen Lesern ein Begriff ist. Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich ein großer Fan von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ bin – somit waren meine Erwartungen an „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ziemlich hoch. Der Roman hat meiner hohen Erwartungshaltung allerdings sehr gut standgehalten.
Mit Aza Holmes schickt John Green eine Protagonistin ins Rennen, die mit Zwangsstörungen und Zwangsgedanken zu kämpfen hat. Hautnah erlebt man mit Aza zusammen den Schrecken, den diese Zwangsstörungen und -gedanken auch für sie bedeuten, wie es ihr Leben belastet, dass sie selbst nicht das Gefühl hat, die Kontrolle über ihr Leben zu haben. So befremdlich manche Handlungen und Gedanken von Aza auch sein mögen, es geht einem definitiv nahe, wie Aza mit eigentlich ganz normalen Situationen zu kämpfen hat.
John Green bringt seinen Lesern Azas Probleme behutsam, aber eindringlich nahe. Gerade im letzten Drittel geht es emotional hoch her. Was ich an John Greens Geschichten so liebe, ist, dass der Autor zum Ende seiner Geschichten nicht auf ein komplettes Happy End im Sinne von Hollywoodfilmen besteht – dadurch wirken die Geschichten für mich persönlich noch viel mehr wie aus dem Leben gegriffen.
Ich jedenfalls kann diesen Roman definitiv für Leser empfehlen, die ein emotional berührendes Leseerlebnis suchen und damit leben können, dass John Green nicht alle Probleme in Wohlgefallen auflösen wird. Von mir erhält „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ fünf Sterne.

Bewertung vom 29.12.2017
Mudbound - Die Tränen von Mississippi
Jordan, Hillary

Mudbound - Die Tränen von Mississippi


ausgezeichnet

Eines meiner Jahreshighlights

„Mudbound – Die Tränen von Mississippi“ von Hillary Jordan gehört definitiv zu den Highlights meines Lesejahres 2017. Dabei bezieht sich meine Rezension hier auf die Hörbuchvariante des Romans.
Die Kapitel werden abwechselnd in der Ich-Perspektive durch die verschiedenen Protagonisten der Handlung erzählt. Da ist natürlich Laura, die gemeinsam mit ihrem Mann Henry und ihren beiden Kindern auf eine Farm gezogen ist. Beide treten in der Geschichte als Erzähler auf. Hinzu kommen Henry’s jüngerer Bruder Jamie und drei Mitglieder der Familie Jackson (Florence, Hap und ihr Sohn Ronsel).
Dabei steht nicht nur Lauras Unzufriedenheit mit dem Leben auf der Farm im Vordergrund. Es geht um viel mehr: Um Rassismus, Ungerechtigkeit, Familienstreitigkeiten, Kriegstraumata…
Hillary Jordan gelingt es, die dramatische und tragische Geschichte so geschickt in Szene zu setzen, dass man die Verzweiflung einiger Charaktere hautnah miterleben kann. Nicht zuletzt tragen dazu die Sprecher des Hörbuches bei, die in ihren Rollen aufzugehen scheinen. Dabei erzählt Hillary Jordan durch die Protagonisten ihre Geschichte auf eine Art und Weise, die weder rührselig noch kitschig ist. Die Ereignisse werden dem Leser/Zuhörer einfach relativ schonungslos vor Augen geführt. Die Ungerechtigkeit, mit der man Ronsel und seine Familie behandelt, geht einem sehr nahe und man hofft einfach, dass sich für sie alles doch noch zum Besseren wenden wird.
„Mudbound – Die Tränen von Mississippi“ hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte wird mich sicher noch eine ganze Weile in Gedanken begleiten. Es ist eine aufwühlende, emotional bewegende und spannende Geschichte, die Hillary Jordan da erzählt und die von mir volle fünf Sterne erhält.

Bewertung vom 24.12.2017
The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum
Reid, Iain

The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum


schlecht

Da wäre mehr drin gewesen

„The Ending“ von dem kanadischen Autor Iain Reid verfügt zwar über einige Spannungsmomente, die aber in der Regel immer wieder ins Leere laufen. Die Empfehlung für Fans von Stephen King und Hitchcock kann ich daher auf nur bedingt nachvollziehen und bestätigen. Die Storyline verfügt zwar durchaus über Momente, in denen gruselige Spannung aufkommt, die mich an die Filme von Hitchcock erinnern. Allerdings gelingt dem Autor für mein Empfinden kein komplett stimmiges Gesamtbild.
Es gibt Passagen, die sich mit philosophischen Themen und Fragestellungen beschäftigen. Diese passen meiner Meinung nach nicht unbedingt zur Handlung und haben mich beim Lesen eher verwirrt und zu Längen in der Handlung geführt. Obwohl der Schreibstil in den Teilen, die sich nicht mit den philosophischen Fragen beschäftigen, relativ einfach gehalten ist, haben sich diese einfachen Passagen doch sehr flüssig und schnell gelesen. Auch die Spannungsmomente werden durch den Schreibstil unterstützt und aufgebaut – leider fehlt aber das gewisse Etwas, dass dafür sorgt, dass man sich wirklich fürchtet (wie auf dem Buchdeckel angekündigt).
Auch das Ende und das mehr oder weniger spannende letzte Drittel des Buches konnte mich nicht so richtig mit „The Ending“ versöhnen. Aus der Geschichte hätte Iain Reid deutlich mehr machen können. Abschließend komme ich daher leider nur auf eine Bewertung von einem Stern.

Bewertung vom 03.12.2017
Das Glück an Regentagen
Stapley, Marissa

Das Glück an Regentagen


ausgezeichnet

Von Schuldgefühlen und Vergebung

Die Geschichte beginnt eigentlich in der Mitte der Handlung, nämlich mit Mae, deren Lebensplanung durch den Verrat ihres Verlobten Peter plötzlich in Scherben liegt. Emotional angeschlagen kehrt sie in das Zuhause ihrer Kindheit zurück, um wieder auf die Beine zu kommen.
Die Geschichte beginnt somit eigentlich recht traurig und ein wenig dramatisch für Mae. Aber die Geschichte rund um Maes Rückkehr nach Alexandria Bay ist nicht der einzige Handlungsstrang, den Marissa Stapley präsentiert. Als Leser erhält man auch Einblicke in die Vergangenheit von Maes Großeltern, Lilly und George und in das Leben von Maes Mutter Virginia. Zudem erfährt man auch, was es mit Gabes Verschwinden auf sich hatte. Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich immer wieder ab, Geheimnisse werden an die Oberfläche gezerrt und werfen ein neues Licht auf die Handlung und das, was man bereits zu wissen glaubte. Dabei ist ein immer wieder auftauchendes Gefühl die Schuld, die die einzelnen Protagonisten mit sich herumtragen. Kleine und große Ereignisse aus der Vergangenheit werden bedauert und wirken sich auf das Leben in der Gegenwart aus.
Mir hat dieser Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und Zeitebenen eigentlich gut gefallen. Dadurch wurde ein gewisser Spannungsbogen aufgebaut, auch wenn mich die Geschichte nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Für mich dreht sich die Handlung im Kern um Geheimnisse, Reue, Schuldgefühle und Vergebung – dabei ist die Geschichte mal hoffnungsvoll, mal traurig. Der Schreibstil von Marissa Stapley hat mir auch sehr gut gefallen – allerdings ist „Das Glück an Regentagen“ für mich eher eine nette Lektüre für zwischendurch, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Von daher vergebe ich drei Sterne für diesen Roman, der sicher für Leser geeignet ist, die auf der Suche nach einem melancholischen, aber auch hoffnungsvollen Herzschmerzbuch sind.

Bewertung vom 03.12.2017
Crimson Lake
Fox, Candice

Crimson Lake


ausgezeichnet

Kurioses Ermittler-Duo

In „Crimson Lake“ von Candice Fox treffen zwei durch die Gesellschaft geächtete Protagonisten aufeinander: Auf der einen Seite Ted Conkaffey, dessen Leben durch schreckliche Anschuldigungen aus den Angeln gehoben wurde und der trotz Einstellung des Verfahrens in den Augen der Öffentlichkeit als schuldig gilt. Auf der anderen Seite Amanda Pharell, die aus dem beschaulichen Ort Crimson Lake stammt und wegen Mordes an einer Mitschülerin eine Gefängnisstrafe abgesessen hat und die nun in ihrem alten Heimatort als Privatdetektivin tätig ist. Als ein ortsansässiger Schriftsteller vermisst wird, ermitteln die beiden Ausgestoßenen gemeinsam.
Crimson Lake ist der erste Band einer neuen Buchreihe der Autorin Candice Fox, die einige Leser vielleicht schon durch die Trilogie (Hades, Eden, Fall) kennen. Auch diese Reihe spielt wieder in Australien. Bisher habe ich noch nicht viele Thriller gelesen, die auf diesem Kontinent spielen.
Der Thriller beschäftigt sich neben den Ermittlungen in dem bereits erwähnten Vermisstenfall auch mit den Fällen der beiden Ermittler. Obwohl Amandas Fall eigentlich schon abgeschlossen und die Strafe abgesessen ist, begibt sich Ted auf eine Spurensuche, die ihn in Amandas Vergangenheit führt. Und umgekehrt interessiert sich Amanda für Teds Geschichte und führt ebenfalls eigene Ermittlungen in dieser Angelegenheit durch. Dabei sind beide Charaktere vom Leben gezeichnet, haben schwere Schicksalsschläge hinter sich und kämpfen mit Ablehnung und offenem Hass.
Dabei gelingt es Candice Fox meiner Meinung nach sehr gut, die einzelnen Handlungsstränge zusammenzuführen, ohne dass es unübersichtlich wird. Ich bin jedenfalls auf den nächsten Band der Reihe sehr gespannt, denn das Ermittlerduo Conkaffey und Pharell ist mir irgendwie ans Herz gewachsen.
Von mir erhält Crimson Lake jedenfalls volle fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.11.2017
Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1
Shusterman, Neal

Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1


ausgezeichnet

Mitreißender Auftakt

Man stelle sich eine Zukunft vor, in der es der Menschheit gelungen ist, den Tod zu besiegen. Krankheiten, Verletzungen, Unfälle, Alter, all das sind keine dauerhaften Todesursachen mehr. Aus dem todesähnlichen Zustand werden sie in Revival-Zentren wieder zurück ins Leben gebracht. Werden sie zu alt, so können sie sich auf ein jüngeres Alter „zurücksetzen“ lassen. Das theoretisch unbegrenzte Leben, in Verbindung mit einem weiteren Bevölkerungswachstum, sorgen allerdings dafür, dass es notwendig ist, das Bevölkerungswachstum einzudämmen. Und das geht nur, wenn Menschen sterben. Wer aber entscheidet über Leben und Tod in einer Welt, in der alle theoretisch die Chance auf das ewige Leben haben?
In Neal Shustermans Zukunftsvision sind es die Scythe, die in Form von „Nachlesen“ dafür sorgen, dass Menschen dauerhaft aus dem Leben scheiden. Zusammen mit Citra und Rowan tritt man als Leser ein in die Welt der Scythe, erfährt, wie es hinter den Kulissen des Scythetums aussieht.
Neal Shusterman kannte ich bereits als Autor der „Vollendet“-Trilogie, die ich wahnsinnig gut fand und jedem, dem Scythe gefallen hat, nur wärmstens empfehlen kann. Er hat einen sehr angenehmen und packenden Schreibstil und setzt seine düstere Zukunftsvision meiner Meinung nach sehr gekonnt um. Ihm ist es auch mit diesem ersten Band der Reihe rund um Citra und Rowan gelungen, mich voll und ganz in seinen Bann zu ziehen.
Neben den im Wechsel aus der Sicht von Citra und Rowan (allerdings nicht in der Ich-Perspektive) erzählten Kapiteln, finden sich auch immer wieder Auszüge aus den Nachlese-Tagebüchern von anderen Scythe, die einen weiteren Einblick in das Gefühlsleben und die Einstellungen einzelner Scythe gewähren. Mit beiden Hauptcharakteren kann man sich identifizieren, beiden drückt man die Daumen, dass sich für sie alles noch zum Guten wenden wird.
Neal Shusterman gelingt es durch geschickte Wendungen und das Aufdecken neuer Informationen zur richtigen Zeit, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe, der für 2018 angekündigt ist.
Von mir erhält Scythe – Die Hüter des Todes fünf von fünf Sternen!

Bewertung vom 26.10.2017
Underground Railroad
Whitehead, Colson

Underground Railroad


ausgezeichnet

Cora und die Underground Railroad

Underground Railroad ist der erste Roman von Colson Whitehead, den ich bisher gelesen habe und die Art und Weise, wie der Autor die Geschichte rund um Cora erzählt hat, hat mir sehr gut gefallen. Es ist kein einfaches Thema, mit dem sich der Roman beschäftigt. Denn Colson Whitehead nimmt seine Leser mit zurück in die Vergangenheit, in ein trauriges, düsteres Kapitel der amerikanischen Geschichte. Cora ist zu Beginn des Romans eine von vielen Sklaven auf einer Baumwollplantage in den Südstaaten. Ein Leben in Freiheit – das erscheint ihr wie eine beinahe unerreichbare Wunschvorstellung. Bis ihr Caesar, ein weiterer Sklave auf der Baumwollplantage, ihr von seinen Fluchtplänen erzählt. Die Underground Railroad, so berichtet er, wird ihnen dabei helfen der Verfolgung ihrer ehemaligen „Besitzer“ zu entkommen. Obwohl Cora zögert, lässt sie sich letztlich doch auf Caesars Vorschlag ein und gemeinsam brechen die beiden auf zu einer dramatischen Reise.
Ein Großteil der Geschichte beschäftigt sich mit Cora und ihrer Flucht, aber auch die Motive und Denkweisen anderer Personen, die für die Handlung eine Rolle spielen, werden von Colson Whitehead beleuchtet. So erhält man z.B. einen Einblick zur Geschichte des Sklavenfängers, der sich im Auftrag von Coras und Caesars früherem „Besitzer“ an ihre Fersen heftet. Erschreckend fand ich, dass auch viele von denen, die es angeblich gut mit den befreiten Sklaven meinten, bei genauerem Hinsehen auch nicht erheblich besser waren als die Sklavenbesitzer selbst.
Aber Cora trifft auf ihrer Reise auch tatsächlich auf Menschen, die es aufrichtig gut meinen. Viele von ihnen sind Teil der Underground Railroad. Diese Menschen betreiben in der Version der Underground Railroad, wie Colson Whitehead sie beschreibt, tatsächliche Bahnhöfe. Es gibt Lokführer, ein Schienennetzwerk und versteckte Stationen. Zur damaligen Zeit waren unterirdisch fahrende Züge allerdings noch undenkbar. Ich habe mich nach der Lektüre noch ein bisschen mit dem Thema beschäftigt, weil mich die Handlung nicht losgelassen hat – es ist wirklich interessant herauszufinden, wie die historische Underground Railroad wohl wirklich funktioniert hat.
Underground Railroad ist ein Buch, das seine Leser auch nach der Lektüre noch beschäftigt – mir ging es jedenfalls so. Ich habe während des Lesens gebangt, gehofft, war empört über das Verhalten einiger vermeintlicher Helfer…
Der Roman wurde meiner Meinung nach völlig zu Recht mit dem Pulitzer Preis 2017 ausgezeichnet.

Bewertung vom 23.10.2017
Das verborgene Orakel / Die Abenteuer des Apollo Bd.1
Riordan, Rick

Das verborgene Orakel / Die Abenteuer des Apollo Bd.1


ausgezeichnet

Mit dem ersten Band der neuen Buchreihe rund um den Sonnengott Apollo hat es Rick Riordan geschafft, eine ziemlich gute Mischung aus Spannung und lustiger Erzählweise abzuliefern. Ganz der Entertainer, führt Apollo selbst den Leser durch sein neuestes Abenteuer. Dieses Mal wird es für den Sonnengott allerdings brenzliger als normalerweise. Er ist nämlich momentan als Teenager unterwegs, sterblich und der meisten seiner Kräfte beraubt.
Während der Ex-Sonnengott auf seine charmant-nervige-abgehobene Art so manche neue Erfahrung macht – Wer hätte gedacht, dass jemand so schockiert von dem Zweck eines Deos sein könnte? – braut sich weiteres Unheil zusammen.
Ich mag den Schreibstil von Rick Riordan einfach unglaublich gerne. Locker, flüssig und dabei unglaublich unterhaltend, versteht er es wirklich, Geschichten zu erzählen. Irgendwie hat er es geschafft, dass ich diesen selbstverliebten, arroganten, aber auch so verzweifelten Apollo doch liebgewonnen habe und ihm ganz fest die Daumen drücke, dass er seine Abenteuer einigermaßen gut übersteht.
Und für alle, die sich fragen, was mit Percy Jackson ist – auch ihm begegnen wir in diesem Buch wieder, allerdings ist die Rolle des Protagonisten diesmal eindeutig mit Apollo besetzt.
Ich bin schon sehr gespannt darauf zu erfahren, wie es im nächsten Band der Reihe weitergeht und welche Abenteuer noch auf Apollo warten.
Mit einem Glossar am Ende des Buches kann man auch schnell sein Wissen über die griechische Mythologie und die in der Handlung erwähnten Personen und Begriffe des alten Griechenlands auffrischen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen!

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