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simsa
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bei Bremen
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Ich liebe Bücher und Ihr findet mich auch auf unserem Blog: http://kapitelleserin.blogspot.de/
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Bewertungen

Insgesamt 292 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2018
Kleine große Schritte
Picoult, Jodi

Kleine große Schritte


ausgezeichnet

Jodi Picoult hat mich vor ca. zwei Jahren schon mit ihrem Buch „19 Minuten“ überzeugen können und nachdem ich den Klappentext von „Kleine große Schritte“ gelesen habe wusste ich, dass es sich hier ebenfalls um ein Buch mit einer schweren Thematik handelt.

Das Thema Rassismus ist etwas, was uns ja nicht nur mit dem Finger in Richtung USA zeigen lässt, sondern auch bei uns vor der Haustür stattfindet.
Da dieses Buch allerdings in den Vereinigten Staaten spielt, gehe ich einfach mal auf die dortige Situation ein.

Schon durch andere Bücher (u.a. Der Klang der Zeit – Richard Powers) und durch diverse Filme, hatte ich den Hauch einer Ahnung, wie tief diese Feindlichkeit zum Teil bei „Weißen“ und „Schwarzen“ Menschen sitzt. Auch das Vorwort der Autorin zeigte mir, dass es deutlich tiefer geht, als aus der Ferne zu erahnen ist.
Für mich war dieses Buch sehr erschütternd in manchen Teilen und auch so, dass ich diese bestimmten Blickwinkel mit meinen eigenen verglich. Doch beginnen wir ganz vorne.

Ruth ist Krankenschwester und sehr schnell steht nicht mehr ihre Kompetenz, sondern ihre Hautfarbe im Vordergrund. Wir erleben ihren Arbeitstag, ihre Herabstufung und auch den Tod des Babys ein paar Tage später.
Ich war erschüttert, wie es dann weitergeht. Allerdings begleiten wir sie aus ihrem Blickwinkel und wissen, wie genau sie ist, wie ihr Leben verläuft und wie sie reagiert.

Dann gibt es noch Turk, den Vater des Kindes. Sein Schmerz ist absolut präsent, aber auch sein Hass, seine Verachtung und seine Geschichte. Man erlebt wie er zu diesen Ansichten kam und wie extrem sie sind.

Und zum Schluss dürfen wir auch den Blickwinkel von Kennedy erleben. Die Pflichtverteidigerin, die sich als ganz normale Frau ohne Vorurteile sieht und mit dem Fall von Ruth durch Zufall in Kontakt kommt.

Sie alle sind dieses Buch. Ihre Blickwinkel wurden von Jodi Picoult so gut beleuchtet, dass man versteht, sich fürchtet, erschüttert ist und mitkämpft.
Zu keinem Zeitpunkt war klar, wie die Geschichte ausgehen wird und nie wusste ich, ob es eine Chance für Gerechtigkeit und Menschlichkeit gibt.

Was ich allerdings merkte war, dass es zwei verschiedene Bevorzugungen von Menschen gibt und nicht jede Person gleich behandelt wird.
Für mich selber gibt es hier etwas, was ich dadurch aus der Geschichte mitnehme. Aus meiner Sicht bin ich nämlich sehr tolerant und offen, was Menschen angeht. Aber aus dem Blickwinkel von Ruth betrachtet gehe ich nun durch die Welt und versuche an mir zu arbeiten, wenn mir eigene Defizite auffallen. Denn nach dieser Geschichte finde ich, dass auch eine vorhandene Toleranz durchaus noch ausbaufähiger in ihren Kleinigkeiten und Abstufungen sein kann, die vielleicht nicht auf den ersten Blick selber zu erkennen sind.

Ich verspreche hier allerdings, dass dieses Buch so schnell nicht loslassen wird. Es unterhält wunderbar und bringt einen Nachklang mit sich, der besser und wichtiger nicht sein könnte.

Mein Fazit:
Ein sehr bewegendes Buch und erschütternd, wie schnell sich das Leben ändern kann. Für mich ist „Große kleine Schritte“ ein Buch, welches ganz sicher ein Highlight ist und ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Bewertung vom 18.01.2018
Kalte Stille
Dorn, Wulf

Kalte Stille


ausgezeichnet

Der Psychiater Jan Forstner kämpft seit seiner Kindheit mit seinen ganz eigenen Dämonen. Jene traumatische Erfahrungen, die sein ganzes Leben auf so schlimme Weise entstellten und seine Kindheit mit einem Schlag beendet hatten.

Alles beginnt damit, dass Sven, Jans jüngerer Bruder, spurlos verschwindet. Von Jetzt auf Gleich ist Sven weg und wurde bis heute nicht mehr gesehen. Als dann auch noch Jans Vater in der Folgenacht tödlich verunglückt, ist die Familie entzweit und diese Tatsache trägt Jan sein Leben lang mit sich herum.
Doch nun, Jahre später, kehrt er in seine kleine Heimatstadt zurück. Schließlich ist die Stelle des Psychiaters die letzte Chance für ihn, um beruflich Fuß zu fassen. Jene Stelle, die auch schon sein Vater hatte...



Nach und nach habe ich mir in der letzten Zeit die Bücher von Wulf Dorn zugelegt und auch wenn „Kalte Stille“ schon bereits einige Jahre bei mir wohnt, so war es nun endlich an der Zeit diesen Thriller in die Hand zu nehmen.
Dabei kam die Frage für mich beim Lesen auf... Warum habe ich dieses Buch nicht schon viel früher gelesen?

„Kalte Stille“ birgt für mich ein großes Geheimnis. Wulf Dorn schleudert uns Leserinnen und Leser schon auf der ersten Seite mitten ins Geschehen. Dabei waren es diese ersten Seiten und das spannende Prickeln auf der Haut, die mich schon dort haben wissen lassen: Dieses Buch wird dir Spaß bringen.

Allgegenwärtig ist hier beim Lesen Jan und seine Vergangenheit. Seine Familie zerbrach an zwei großen Geschehnissen und Jan konnte sich davon nie so richtig erholen. Was für mich allerdings die Frage mit sich brachte: Was ist damals geschehen?
Fakt ist, wir wissen das Sven, Jans jüngerer Bruder verschwunden ist. Und Fakt ist auch, Jans Vater verunglückte kurz darauf tödlich.
Trotzdem müssen wir warten. Waren auf immer wiederkommende Rückblenden und immer neue Dinge, die sich in der Vergangenheit abgespielt haben.

Diese Mischung aus Rückführung, aber auch tödlicher Gegenwart, macht dieses Buch so unheimlich spannend. Denn mit jeder Erzählung aus der Vergangenheit, aber auch der gegenwärtigen Bedrohung, nimmt das Buch an Spannung zu.

Zusätzlich spielt dieses Buch in einer Kleinstadt, in der sich jeder kennt (wie das so ist) und auch einen sehr großen Teil über in der Psychiatrie, in der Jan seine neue Stelle gefunden hat. Allein dieser Schauplatz bringt einen gewissen Nervenkitzel für mich mit.

Wulf Dorn hat eine sehr fesselnde und unterhaltende Erzählweise, die mich sehr packen konnte. Aus einem kurzen Leseabend wurde das halbe Buch und aus nur mal „reinschnuppern“ wurde ein „nicht-mehr-enden-können“.
Kurz gesagt, ich habe zu Beginn gedacht dass es mich packt, doch habe ich niemals damit gerechnet, dass ich kaum von der Geschichte loskomme.

Natürlich hört und liest man von begeisterten Fans der Bücher und natürlich habe ich mir schon einen Vorrat an Geschichten zugelegt, aber selber zu erfahren wie geheimnisvoll und wie spannend dieses Buch ist, hat mir Spaß gemacht und mich dem Genre wieder einen Schritt näher gebracht.

Und ich muss gestehen, dass ich die Thriller in meinem Leben schon vermisst habe. Dies wurde mir durch „Kalte Stille“ sehr deutlich vor Augen geführt.

Mein Fazit:
Dieses Buch stand zu unrecht viele Jahre lang in meinem Regal. Wer einen spannenden Thriller sucht, der seine Geheimnisse mit sich bringt und damit von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt, ist hier richtig.

Bewertung vom 11.01.2018
Onkel Montagues Schauergeschichten 1
Priestley, Chris

Onkel Montagues Schauergeschichten 1


ausgezeichnet

Edgar liebt die Geschichten seines Onkels. Zu Hause bekommt der Junge nur wenig Aufmerksamkeit und auch zur Schule muss er auf ein Internat. Doch wenn er zu Hause ist, dann zieht es ihn zu seinen Onkel Montague.
Dabei nimmt er den Weg durch den Wald auf sich und auch das kalte Haus seines Onkels schreckt ihn nicht vor den gemeinsamen Stunden ab.



Kennt Ihr das? Ihr seht ein Buch und das Cover zieht Euch regelrecht an? „Onkel Montagues Schauergeschichten“ ist so ein Buch. Gesehen in der Bücherei, war ich sofort fasziniert. Was mich beim Thema Schauergeschichten dann auch noch überzeugte, war der Standort in der Kinderbuchabteilung. Zu gruselig sollte es schließlich auch nicht sein.

Bisherige Teile sind:
1) Onkel Montagues Schauergeschichten
2) Schauergeschichten vom schwarzen Schiff

Aber kommen wir nun zum eigentlichen Buch. Mit seinen 224 Seiten sind die Schauergeschichten von Chris Priestley sicherlich kein dickes Buch, allerdings ist es verpackt in 11 knackige Kapitel für zwischendurch.

Was mir sofort aufgefallen ist, als ich mit dem Lesen begonnen habe, war die Atmosphäre. Dieses Buch sprüht vor Bildgenauigkeit. So ist allein der Weg, den Edgar zu seinem Onkel gehen muss so ausgelegt, dass man ihn richtig spüren kann und auch das Haus, der Onkel und jede einzelne Geschichte lebt. Man merkt es auf jeder Seite, denn die Atmosphäre kommt wie ein leichter Nebel zu einem geschlichen.

Dabei sind die Geschichten nicht so gruselig, dass man nicht alleine über einen dunklen Flur gehen mag, allerdings bin ich auch über 35 Jahre alt und für junge Leserinnen und Leser kann es schon unheimlich werden.

Die Geschichten von Onkel Montague erinnerten mich ein wenig an die Gänsehaut-Serie oder X-Faktor aus den 90ger Jahren. Am Ende wurde aufgeklärt ob es so etwas schon mal gab und man saß mit offenem Mund vor der Glotze.
Ein wenig Ähnlichkeit haben die Serien und diese Geschichten schon, was mich aber nur noch mehr begeisterte.

Jedes Kapitel enthält eine Zeichnung zu Beginn und eine große Zeichnung, über eine Seite gehend im Verlauf der Schauergeschichte. Illustriert wurden sie von David Roberts, der zusammen mit dem atmosphärischen Schreibstil von Chris Priestley ein besonderes Buch erschaffen hat.

Mir hat es gefallen, bei Kindern würde ich allerdings darauf achten, was sie bis dato gruselt und es dann abwägen.

Mein Fazit:
Schauergeschichten a la X-Faktor und mir hat es sehr gefallen. Viel Atmosphäre, tolle Geschichten und eine gute Auflösung.

Bewertung vom 28.12.2017
Butterbrot und Liebe
Friedrich, Susanne

Butterbrot und Liebe


gut

Hannah ist eine Karrierefrau. Sie führt ein erfolgreiches Unternehmen und geht in ihrem Job auf. Dabei ist sie eine Chefin mit der man keine Spielchen spielt. Ihr Rückzugsort ist das alte Gut ihres Vaters, dort verbringt sie oftmals die Wochenenden und kann abschalten.
Christoph hat mit seinem Cafe „Butterbrot und Liebe“ einen Volltreffer gelandet. Seine Kreationen sind kleine Schmuckstücke und schmecken so gut, dass er sich vor Kundschaft kaum retten kann.
Als er auch Hannahs Firma beliefert, ist es um ihn geschehen und auch Hannah verguckt sich in ihn.
Doch sie will und kann eine Liebe nicht zulassen...



Zunächst einmal möchte ich mich bei dem Tredition Verlag für dieses Rezensionsexemplar bedanken. Ich habe mich wahnsinnig gefreut und war auch sehr gespannt auf diesen Roman.

„Butterbrot und Liebe“ macht Lust auf ein mit Liebe belegtes Brot. Dies sei vorab gesagt, denn die Autorin Susanne Friedrich schaffte es spielend mir immer wieder kleine Hungergefühle beim Lesen zu bereiten.
Schließlich ist es Christoph, der nicht nur Hannah mit seinen Köstlichkeiten beliefert, sondern auch irgendwie uns Leserinnen und Leser.

Die Geschichte an sich ist unterhaltend geschrieben, wenn auch nicht so flüssig, wie ich es gerne mag.
Das Hannah als Protagonistin ihren eigenen Kopf hat, merkt man schon gleich zu Beginn des Buches. Niemand macht ihr etwas vor und sie weiß was sie möchte. Dies habe ich sehr an ihr geschätzt, auch wenn sie sich selber im Weg steht, was das große Glück angeht.

Christoph hingegen ist ein Sonnenschein, gut gelaunt, offen und sehr sympathisch. Ich mochte ihn sofort.

Das er sich nun sehr schnell in Hannah verliebt war schön, aber irgendwie nicht sofort glaubhaft. Zwar wurde die Geschichte mit Ruhe und Sorgfalt erzählt, aber es fehlte mir an Liebe. Das heißt ich habe gelesen was passierte, allerdings habe ich es nicht ganz abgenommen.

Das Verlieben ging mir einfach zu schnell. Natürlich glaube ich an Liebe auf den ersten Blick, aber ich brauche bessere und nähere Umschreibungen um dies auch in einer Geschichte glauben zu können.

Was mir sehr gefallen hat waren die Nebencharaktere. Beginnend mit Ulli, Christophs Mutter, die ich besonders gerne mochte. Aber auch Hannahs Vater und Christophs bester Freund waren gute Charaktere, die mir gefallen haben.
Sie alle wollen nur das Beste für ihre Lieben und dies glaubt man auf Anhieb.

Die Nebengeschichte rund um Ellie, die auch im Cafe arbeitet, fand ich leider etwas überflüssig und ich fragte mich stetig, wohin es führen soll und warum sie ein Teil der Geschichte ist.

Man merkt, „Butterbrot und Liebe“ hat gefallen, aber leider nur bedingt, was mir wirklich sehr leid tut.

Mein Fazit:
Dieses Buch hat ein gutes Konzept, allerdings fehlte für mich das Gefühl beim Lesen. Es kam nicht so bei mir an, wie ich es brauche um komplett abtauchen zu können. Ich werde aber noch ein weiteres Buch von Susanne Friedrich lesen um ihren Stil besser beurteilen zu können.

Bewertung vom 26.12.2017
Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie - Die Filmausgabe
Oliver, Lauren

Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie - Die Filmausgabe


ausgezeichnet

Samantha (Sam) hat alles, was man sich als Highschool-Schülerin wünschen kann. Sie ist eines der beliebtesten Mädchen, mit DEM Jungen schlechthin zusammen und jeder der zählt mag sie.
Austeilen, auf schwächeren herumhacken und den Ton angeben gehört zu ihrem Tag und natürlich auch Partys.
Auch an diesem Freitag, dem Valentinstag, den Tag an dem Sam sterben wird...



Ja auch bei diesem Hörbuch/ Buch gehöre ich nicht zu den Leserinnen, die es als erstes gelesen haben. Hinzu kommt, ich habe den Film damals auch im Kino gesehen und dies ist sicherlich einer der Gründe, warum ich Sams Geschichte einfach hören musste.

Das Hörbuch beginnt mit dem Tod. Sams Tod. Den letzten Minuten. Und dies ist sicherlich nicht unbedingt der Start, den man sich wünscht. Und doch ist es hier genau der richtige Beginn.

Doch zuvor begleiten wir Sam durch ihren Valentinstag. Von Anfang bis zum Ende. Wir lernen ihre Mädchenclique kennen, merken sehr schnell wie ihr Charakter in Bezug auf Mobbingopfer und andere Menschen ist, treffen ihren Freund und den Zwiespalt in dem sie ihm gegenüber steht und gehen schließlich auf die Party.
Dies ist kein Spoiler, denn genau um diesen Tag geht es. Schließlich ist Sams Tod der Beginn eines neuen Tages. Denn die Schülerin ist gefangen in eben immer diesem Tag mit immer dem gleichen Ende. Ihrem Tod.

Wie sie dort herauskommt ist die Geschichte des Buches und hier möchte ich auch einfach nichts vorwegnehmen.
Nur so viel, Lauren Oliver hat es geschafft mich komplett in den Bann zu ziehen. Mit ihrer Sprache, mit den Geschehnissen und ganz besonders mit Sam.
Es ist kein Geheimnis. Fast jeder wird Sam am ersten Tag nicht mögen. Sie ist genau das, was wir (fast) alle nicht waren und vielleicht auch nicht sein wollten. Beliebt, aber auch sehr oberflächlich.

Wie das Ganze am Ende ausgeht, wie Sam sich wandelt und welche Kleinigkeiten manchmal einen Tag verändern können, ist hier sehr eindrucksvoll beschrieben.

Ich bin zwar nicht die Erste die es schreibt, aber auch ich gehöre nun zu den Fans von „Wenn du stirbst zieht dein Leben an dir vorbei, sagen sie“.

Gesprochen wurde dieses gekürzte Hörbuch von Anna Thalbach, die nicht nur eine tolle Schauspielerin ist, sondern auch der Geschichte Leben gegeben hat. Mir hat sie als Sprecherin sehr gefallen, gerade auch wenn sie ihre Stimme „spielen“ lies.

Mein Fazit:
Eine Geschichte die ich nicht nur hören und als Film sehen möchte, sondern auch lesen werde. So gut hat mir „Wenn du stirbst zieht dein Leben an dir vorbei, sagen sie“ gefallen. Man sollte es versucht haben.

Bewertung vom 20.12.2017
Wait for you Bd.1
Lynn, J.

Wait for you Bd.1


ausgezeichnet

Ein Neustart in West Virginia. Für Avery Morgansten ist es nicht nur ein weiter Weg von Texas zu ihrem neuen College, sondern auch eine Befreiung. Denn die junge Studentin hat ein Geheimnis, an dem sie fast zerbrochen wäre. Und so sucht Avery die Einsamkeit des neuen Ortes.
Als sie in Cameron Hamilton hineinläuft, passt dieser so gar nicht in ihr Leben. Langsam freunden sich die beiden Studenten an, doch an mehr denkt Avery nicht, auch wenn Cam sie jeden Tag bittet, mit ihm auszugehen.



Von J. Lynn bzw Jennifer L. Armentrout habe ich schon so viel positives gehört, dass dieser erste Teil der Reihe „Wait for you“ aus der Bücherei direkt mit nach Hause musste.

Die Bücher gibt es in folgender Reihenfolge:

1) Wait for you
2) Be with me
3) Trust in me
4) Stay with me
5) Fall with me
6) Forever with you
7) Fire in you

Nach meinem bisherigen Stand dürfte die Reihe mit diesen sieben Büchern abgeschlossen sein und ja, ich war auch kurz am Zögern als ich die Menge an Büchern gesehen habe, die erschienen sind.

Aber es lohnt sich! Und wie!
Gleich zu Beginn starten wir mit Avery auf dem College und schnell ist klar, sie umgibt ein Geheimnis, etwas dunkles, das sie nicht loswird und das an ihr immer wieder nagt. Schnell hat man als Leserin eine Vermutung, aber was genau passierte wird nicht sofort berichtet.
Dann lernt sie durch einen Zufall Cam kennen und er ist so erfrischend wie ein sanfter Wind an einem Sommertag. Er gibt ihr Leben und er bemüht sich um sie.
Diese Konstellation ist sehr harmonisch, auch wenn es zwischen ihnen natürlich auch gute und weniger gute Zeiten gibt.

Mir hat der Schreibstil von J. Lynn sehr gefallen. Er war auf der einen Seite schlagfertig und sehr jung und auf der anderen Seite zart und zerbrechlich.
Ich habe gelacht, geweint, wurde nachdenklich und konnte mich fallenlassen.

Natürlich ist es bei Büchern aus dem New Adult Bereich so, dass es große Probleme gibt und sie auf ihn trifft, doch ich mag es einfach.
„Wait for you“ war in diesem Genre ein Buch, welches mich nicht losgelassen hat, eben weil man die Protagonisten und ihre Freunde so gerne hat. Avery ist so lebensecht, auch wenn man sie gerne in eine Richtung drängen möchte, aber alles was sie tut ist verständlich und nicht zu weit hergeholt. Und Cam ist perfekt, zumindest in seiner Art und seiner Hilfsbereitschaft. Er ist der Freund, den man jedem wünscht.
Eine sehr gute Konstellation, die ich genossen habe.

Natürlich hat J. Lynn das Rad nicht neu erfunden, aber eine Geschichte geschaffen die man gerne liest und mit der man schöne Stunden verbringen kann.

Mein Fazit:
„Wait for you“ ist der Beginn einer Reihe, die ich definitiv weiterlesen werde und damit kann ich nicht zu lange warten.
Ich kann es Fans des New Adult-Genres nur empfehlen.

Bewertung vom 04.12.2017
Einzig
Evans, Kathryn

Einzig


gut

Der Horror für jeden Menschen.
Du hast nur 1 Jahr Zeit für dein Leben. 1 Jahr, in dem Du sein kannst wie du bist und tun kannst, was du möchtest. Nach dieser Zeit wird jemand anderes für dich weiterleben und du hast alles verloren.
Die 16 Jahre alte Teva ist genau so ein Mensch und ein halbes Jahr ihrer Zeit ist schon um. Dann wird ein anderes Ich für sie weiterleben, denn davon schlummern viele in ihr.



Auf das Buch „Einzig“ von Kathryn Evans bin ich durch einige Booktuber aufmerksam gemacht worden. Immer wieder habe ich Rezensionen zu eben diesem Jugendbuch gesehen und als ich es dann in der Stadtbibliothek fand, ging es nicht anders, es musste mit nach Hause.

Mich hat das Leben von Teva faszinierd. Natürlich nicht in dem Sinne, dass ich es für mich möchte, doch das Bewohnen von mehreren Seelen in einem einzigen Körper und lediglich die Chance auf ein Jahr Lebenszeit, war schon spannend.

Was ich zu Beginn noch dachte war, dass sich nach eben diesem Jahr das eigene Ich auflöst und ein anderes Ich in diesem Körper weiterlebt. Das dies nicht passiert ist hier kein Spoiler, sondern auf den ersten Seiten schon zu lesen. Es gibt viele Tevas, für jedes Lebensjahr ist eine neue „geboren“ und eben diese führt das Jahr dann auch zu Ende. Die alten Tevas hingegen sterben nicht, sondern sind nur nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen.
Freaky? Ja das stimmt wohl!

Und wir lernen schon auf Seite 1 die neue Teva kennen. Sie löst sich von der alten Gestalt und wir begleiten sie in ihrem Jahr. Dabei wird schnell klar, dieser Teenager denkt nicht einmal daran, nach einem Jahr in Rente zu gehen. Teva will leben, sie will ihre Freundschaften und ihre Leidenschaften nicht verlieren. Diese knappe Zeit, der Druck der auf ihr lastet und das Bemerken einer neuen innerlichen Persönlichkeit, macht das Buch interessant.

Für mich war der Schreibstil von Kathryn Evans zwar gut, allerdings auch mit Längen. Ich hätte mir etwas mehr Lebendigkeit gewünscht und auch etwas mehr Schwung. Zwar geht es in der Geschichte voran, zum Ende hin war es für mich aber, als würden die Seiten knapp werden und es mussten viele Dinge auf den restlichen 50 Seiten verpackt werden.
Auch die Auflösung und das Ende war für mich nicht zufriedenstellend. Ich hatte ganz ehrlich damit gerechnet, dass es einen Cliffhanger geben wird und dann das richtige Ende im nächsten Buch stattfindet, aber ich wurde eines besseren belehrt.

Und ja, ich wünsche mir auch oftmals Einzelbücher. Aber hier hätte etwas mehr Tiefe und ein zweiter Teil der Geschichte gut getan, denn die Idee ist interessant und die Protagonistin war so in Ordnung, als das ich noch mehr von ihr lesen würde.

Meine Abzüge gehen ganz klar auf die Länge zu Beginn von „Einzig“ und dann auf die vielen schnellen Ereignisse am Ende zurück.

Sehr schade.

Mein Fazit:
Eine gute Idee, aber eine Umsetzung die mir nicht komplett gefallen hat. Zwar gab es einen guten Mittelteil, aber einen schwachen Anfang und ein überstürztes Ende.