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Dajobama

Bewertungen

Insgesamt 132 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2023
Herz unter Wasser / Coast Guards Bd.1 (eBook, ePUB)
Atwell, Anna-Maria

Herz unter Wasser / Coast Guards Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Coast Guards – Herz unter Wasser – Anna-Maria Atwell
Dies ist der mitreißende Auftakt der neuen Reihe um die Rettungsschwimmer von Westhaven.
Eine junge Schauspielerin, Aria, und der attraktive Rettungsschwimmer Easton, der ihr die Angst vor Wasser nehmen soll um einen Filmdreh auf dem offenen Meer bewältigen zu können. Allerdings scheint es so, dass Aria und Easton eine gemeinsame Vergangenheit haben. Zudem liegen auf beiden Seiten noch etliche Traumata verborgen. Zu viel für ihre junge Liebe, oder?
Spannend fand ich an dieser Liebesgeschichte, dass man als Leser tatsächlich fast bis ganz zum Schluss im Dunkeln tappt, was damals an den Klippen eigentlich wirklich passiert ist. Sprachlich ist die Geschichte flüssig und angenehm erzählt, so dass man sich voll und ganz auf die Handlung konzentrieren kann.
Aria und Easton sind beides sehr sympathische Charaktere, die man gerne auf ihrem Weg begleitet. Gerade das Rettungsschwimmer-Thema ist natürlich total faszinierend und hochinteressant. Darüber würde ich gerne noch mehr erfahren. Gut, dass bereits einige Kollegen von Easton eingeführt wurden – die folgenden Bände scheinen vielversprechend zu sein und wandern gleich mal auf meine Wunschliste.
4 Sterne und eine Leseempfehlung für hervorragende Unterhaltung!

Bewertung vom 06.08.2023
Mattanza
Fabiano, Germana

Mattanza


ausgezeichnet

Mattanza – Germana Fabiano
Diese beeindruckende Geschichte spielt auf Katria, einer winzigen, recht isolierten Insel nahe Sizilien. Das Leben hat sich hier seit Jahrhunderten praktisch nicht verändert. Die alte Kultur, Traditionen und vor allen Dingen auch Aberglauben spielen hier noch eine große Rolle. Nun hat sich ganz Katria einen männlichen Erben für den in die Jahre gekommenen Rais, den Anführer des traditionellen Thunfischfangs gewünscht. Ohne diesen ist die Insel und der Fischfang dem Untergang geweiht, so glauben sie. Dass Nora, die 1960 geboren wird, ein Mädchen ist, ist für die konservativen Inselbewohner ein großes Problem. Trotzdem nimmt der alte Rais seine Enkeltochter zu sich um ihr alles Wissenswertes beizubringen über den Thunfischfang, die Gezeiten, die Strömungen.
Nora hat sich ihre Rolle nicht ausgesucht. Dennoch tut sie ihr Bestes um in dieser rauhen Männerwelt zu bestehen. Trotz einer gewissen Distanz ist Nora eine tolle Protagonistin, die der Leser über viele Jahre bis ins mittlere Erwachsenenalter begleiten darf. Man erhält einen tiefen Einblick in dieses karge Inselleben, das so abhängig vom Thunfischfang ist – auch viele sehr interessante Fakten, mit denen ich bisher nie Berührungspunkte hatte. Doch auch das Menschliche kommt nicht zu kurz. Die Bewohner Katrias sind liebenswerte Eigenbrötler, viele etwas schrullig, alle sehr einfach – auf jeden Fall toll ihnen allen zu begegnen, wenn auch nur in einem Roman.
Es ist an sich eine recht ruhige Geschichte. Die Handlung schreitet langsam voran, ohne jemals langweilig zu werden. Abgesehen von Nora gibt es viele kleine Geschehnisse und Intrigen, die erzählt werden. Hier tun sich durchaus auch mehr als einmal menschliche Abgründe auf. Denn trotz aller Bemühungen zieht auch auf dieser abgelegenen Insel früher oder später der Fortschritt ein und gefährdet das gesamte Gesellschaftssystem auf Katria. Nicht nur der Fischfang verändert sich, nach und nach kommen immer mehr schiffbrüchige Flüchtlinge aus Afrika, die angeschwemmt werden. Eine Aufgabe, der die wenigen Bewohner kaum gewachsen sind.
Faszinierend sind die unzähligen grandiosen Natur- und Figurenbeschreibungen – wunderschöne, besondere Bilder, die im Kopfkino entstehen. Am beeindruckendsten fand ich allerdings die Sprachkunst dieser Autorin. Poetisch, fesselnd, leicht distanziert – in der Summe einfach perfekt.
„Sobald die letzte Kammer sich hinter den letzten Thunfischen geschlossen hat, ist der Wunsch nach festem Boden bereits wieder verblasst, und der Rais beschwört erneut den ewigen Atem des Meeres und seines Rauschs.“ Seite 97
Eine wunderbare Studie dieser Inselgesellschaft zwischen Tradition und Moderne, die dennoch aus Zeit und Raum gefallen zu sein scheint.
Nach längerer Durststrecke endlich mal wieder ein literarisches Highlight. Natürlich 5 Sterne.

Bewertung vom 06.08.2023
Chicago Doctors
Eisenhardt, Annie

Chicago Doctors


sehr gut

Chicago Doctors – Herzstolpern – Annie Eisenhardt
Wer Greyˋs Anatomy mag, wird sich auch mit diesem Liebesroman anfreunden können. Es geht ganz viel um Medizin und das kommt auch recht authentisch rüber – kein Wunder, die Autorin ist selbst Chirurgin. Das ist natürlich ein Pluspunkt.
Ansonsten ist dies natürlich die Liebesgeschichte zwischen der angehenden Assistenzärztin Anna und ihrem Mentor, dem Oberarzt Sebastian Holden. Bei der Konstellation tauchen logischerweise einige Hindernisse für die Liebe auf. Ich persönlich fand die Geschichte an einigen Stellen zu langgezogen. Da hätte man sicherlich um 100 Seiten insgesamt kürzen können. Auch der Schreibstil konnte mich nicht immer zu hundert Prozent überzeugen.
Ansonsten ist das eine nette Liebesgeschichte im medizinischen Bereich, die für hervorragende Unterhaltung sorgt. 4 Sterne.

Bewertung vom 23.07.2023
Scurry 1
Smith, Mac

Scurry 1


sehr gut

Scurry – Die todgeweihte Kolonie – Mac Smith
Dies ist eine tolle Graphic Novel mit zahlreichen wunderschönen, realistischen Illustrationen und einer spannenden Geschichte. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass dies der erste Teil einer Reihe ist und die Story hier nicht fertig erzählt wird.
Es geht um eine Mäusekolonie in einer lebensfeindlichen Umgebung. Die Menschen scheinen verschwunden zu sein und mit ihnen die Nahrung. Der Winter nimmt kein Ende, immer mehr Mäuse sind schwach und krank. Neben den üblichen Feinden wie den Katzen gibt es da noch eine weitere Gefahr, die sich im Wald verbirgt. Durch genau diesen Wald führt jedoch die nächste notwendige Plündertour einige Mitglieder der Mäusekolonie.
Wunderbare Bilder, eine spannende, apokalyptische Story und furchtlose, liebenswerte Helden. Tolle Unterhaltung, die leider viel zu schnell inhaliert ist.
4 Sterne.

Bewertung vom 20.07.2023
Das Spiel erwacht / The Game Bd.1
Tielmann, Christian

Das Spiel erwacht / The Game Bd.1


ausgezeichnet

The Game 1 - Das Spiel erwacht- Tielmann
Dies ist der vielversprechende Start einer großartigen Jugendbuchreihe im Stil der Tribute von Panem.
In einer riesigen Arena sollen ausgewählte Kids Punkte sammeln, ganz wie im zugrunde liegenden PC-Spiel The Game. Es dauert jedoch nicht lange, bis klar wird, irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Die Dinge scheinen außer Kontrolle zu geraten und der Notfallcode, der zum sofortigen Ausstieg aus dem Spiel führen sollte, funktioniert ganz offensichtlich nicht. Aus einem Spiel wird ganz plötzlich ein Kampf ums Überleben.
Dieses Jugendbuch ist richtig spannend, auch für Erwachsene.
Die Kids sind sympathisch und authentisch und ganz sicher nicht perfekt. Um eine Chance zu haben, die Arena unbeschadet zu verlassen, müssen sie zusammenarbeiten, was sich als gar nicht so einfach herausstellt.
Dies ist ausdrücklich kein Einzelband. Die Geschichte ist ganz offensichtlich noch nicht zu Ende.
5 Sterne und eine große Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.06.2023
Canada Love - Herzschlag der Wildnis (eBook, ePUB)
Paris, Helen

Canada Love - Herzschlag der Wildnis (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Canada Love – Herzschlag der Wildnis – Helen Paris
Kurzentschlossen begibt sich die erfolgreiche Hotelmanagerin Sara für ein Jahr Auszeit in die abgeschiedene Wildnis Kanadas. In einer kargen Hütte will sie sich als Selbstversorgerin ausprobieren und zu sich selbst finden. Ganz so einsam wird der Aufenthalt dann aber doch nicht, denn die Dorfbewohner nehmen Sara herzlich auf und dann wäre da noch der mürrische Ranger Matt…
Eine atmosphärische Liebesgeschichte vor der atemberaubenden Kulisse Kanadas, die mir sehr gut gefallen hat. Die Beschreibungen von Landschaft und (Wild-)Tieren sind wirklich toll. Sara hat zwar mit so einigen Widrigkeiten zu kämpfen und es gibt durchaus auch spannende und gefährliche Situationen. Gerade diese Survival-Aspekte fand ich sehr interessant. Insgesamt würde ich diesen Roman jedoch als wunderbar naturnahen Wohlfühlroman beschreiben.
Dazu kommt (natürlich) eine süße Liebesgeschichte. Beide Protagonisten sind wirklich sympathisch, obwohl Matt zunächst abweisend wirkt und sichtlich ein Geheimnis birgt. Doch auch er kann die gegenseitige Anziehung nicht leugnen. Da ist es wirklich hilfreich, dass die Erzählperspektiven wechseln, da man dadurch auch einen Einblick in Matts Gefühlsleben bekommt. Besonders toll fand ich, dass sich Sara keineswegs direkt in seine Arme wirft, sondern ihr Ding durchzieht und beweist, dass sie alleine zurechtkommt.
Atmosphärisch und gefühlvoll – und das Ende lässt stark auf eine Fortsetzung hoffen! Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen in der Wildnis!
5 Sterne

Bewertung vom 21.05.2023
Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)
Boyle, T. C.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)


ausgezeichnet

Blue Skies – T. C. Boyle
Die Natur schlägt zurück. Während es in Kalifornien immer heißer und trockener wird, suchen Überschwemmungen und endlose Niederschläge Florida heim. Boyle skizziert ein dystopisches Zukunftsszenario, das soweit gar nicht von unserer Lebenswelt entfernt zu sein scheint. Die allermeisten Entwicklungen sind irgendwo auf der Welt bereits Realität bzw. sind seit längerem im Gespräch. So ist dies ein Roman, der topaktuell ist in Bezug auf klimapolitische Inhalte. Allerdings geht es hier um so viel mehr. All diese „Naturereignisse“ nehmen zwar immer wieder eine große Rolle ein, bilden im Prinzip aber nur das Gerüst, den Hintergrund für eine komplexe Familiengeschichte. Dies sind eben die Lebensumstände, mit denen diese Familie lernen muss zu leben. Und wie wir es von der Menschheit ja gewohnt sind, ist es eigentlich immer fast zu spät, bevor die Reißleine gezogen wird.
Cooper beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Insektenforschung. Auch seine Mutter Ottilie bringt er dazu, mit Heuschrecken zu backen und kochen. Wasser ist knapp und man versucht eben, sich so gut es geht, auf die neuen Umweltbedingungen einzustellen. Immer mehr Zecken tragen ernstzunehmende Krankheitserreger in sich. Das muss Cooper am eigenen Leib erfahren.
Ein ganz anderes Leben führt Coopers Schwester Cat in Florida mit ihrem Freund. Das Strandhaus ist zwar meist nur noch per Boot erreichbar und vom stetig steigenden Wasserspiegel marode, doch Cat und Todd sind Lebemenschen. Viel Party, Social media, noch mehr Alkohol - den offensichtlichen Klimawandel blenden sie einfach aus. Die Lage eskaliert, als Willi, Cats Tigerphyton, mit der sie so gerne im Internet posiert, plötzlich verschwunden ist.
Boyle hat einfach eine erfrischende Art zu schreiben. Im Wechsel zwischen Sozialkritik, Klimapolitik, Witz und Entsetzen wird es seinen Lesern mit Sicherheit niemals langweilig. Die Protagonisten sind auf eine liebenswerte Art und Weise irgendwie verrückt. Wie oft ahnt man die Tragödie bereits voraus und sieht die naiv-abgelenkten Figuren einfach in ihr Unglück rennen. Die ein oder andere Person scheint vielleicht ein wenig überzeichnet zu sein, vielleicht aber auch nicht.
Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um eine Charakterstudie. Wie verhalten sich Menschen angesichts der sich bereits ankündigenden Katastrophe? Manche verdrängen die Situation, flüchten sich in Alkohol und Traumwelten. Andere leben von Tag zu Tag, versuchen, das bestmögliche herauszuholen. Wirklich vorausschauend und -planend, Verantwortung übernehmend handelt kaum jemand. Wenig überraschend. Wie ein Spiegel, den Boyle der Gesellschaft vorhält.
Wieder einmal ein sehr lesenswerter Roman von diesem großartigen Autor! 5 Sterne und eine große Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.04.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


sehr gut

Equilon – Sarah Raich
Eine spannende (Jugend-) Dystopie mit einer interessanten, gut ausgearbeiteten Zukunftsvision.
Nachdem das Klima endgültig gekippt ist und große Teile der Welt beinahe unbewohnbar geworden sind, entscheiden ein Computerprogramm „Equilon“, wer es wert ist zur „Milliarde“ der Privilegierten aufzusteigen und die Chance auf ein lebenswertes Leben bekommt. Dazu gibt es einen Score, den man mit besonderen Leistungen oder auch Eigenschaften mit Punkten auffüllen kann.
Das Mädchen Jenna hat es endlich geschafft: sie ist aufgestiegen in die obere „Milliarde“ und darf fortan in der Luxusstadt New Valley leben und arbeiten. Auch Dorian aus Old LA ist mit einem kleinen behinderten Mädchen unterwegs nach New Valley – allerdings aus ganz anderen Gründen. Über weite Teile verlaufen die Handlungsstränge dieser jungen Menschen parallel, bis sie irgendwann in New Valley aufeinandertreffen.
Ich mochte diese Zukunftsvision, die Sarah Raich hier erdacht hat. Es ist ziemlich realitätsnah, Entwicklungen, die tatsächlich denkbar erscheinen. Sowohl die Klimakatastrophe als auch der Machtmissbrauch einer KI durch einige wenige Privilegierte scheinen nicht allzu weit hergeholt.
Die Protagonisten sind ganz normale Jugendliche ihrer Zeit. Nicht perfekt, aber authentisch. Dazu sorgt ein packender Schreibstil für ein fesselndes Leseerlebnis, das im Gedächtnis bleibt.
Hat mir sehr gut gefallen! 4 Sterne.

Bewertung vom 08.04.2023
Going Zero
Mccarten, Anthony

Going Zero


sehr gut

Going Zero – Anthony McCarten
Kaitlyn ist eine von zehn „Zeros“. Sie haben zwei Stunden Zeit, sich für 30 Tage unsichtbar zu machen, ehe die Jagd beginnt. Es ist eine wilde Verfolgungsjagd, die beweisen soll, dass Fusion, ein gemeinsames Projekt der US-Geheimdienste, jeden Menschen mit unterschiedlichsten Mitteln innerhalb weniger Tage aufspüren kann. Fusion bietet dabei alles auf, was es an technischen Spielereien besitzt. Einiges davon mutet utopisch an und würde heute bei uns ganz klar gegen jegliche Datenschutz- und Persönlichkeitsrechte verstoßen. Wem es gelingt, sich nicht erwischen zu lassen, dem winken 3 Millionen Dollar Preisgeld.
Kaitlyn ist eine einfache Bibliothekarin und überrascht alle, indem sie es immer wieder schafft, abzutauchen und unterm Radar zu bleiben. Die anderen neun Zeros werden jeweils relativ kurz in einem Kapitel „abgehandelt“- in erster Linie soll dadurch wohl die Bandbreite der technischen Möglichkeiten zur Überwachung vorgestellt werden.
Kaitlyn ist keine Hauptfigur, in die man sich gut hineinversetzen kann. Dafür hat sie zuviele Geheimnisse und überrascht selbst den Leser immer wieder. Doch das macht nichts. Anthony McCarten hat einen wunderbar bissigen Schreibstil, dem man einfach gerne folgt. Und die Story ist spannend und immer wieder für eine Überraschung gut. Etwa bei der Hälfte des Romans wird klar, dass es für Kaitlyn hier eigentlich um ganz etwas anderes geht. Der Schwerpunkt verlagert sich hier deutlich. Klar, das große Hauptthema der digitalen Überwachung bleibt. Doch die anderen neun Zeros sind nun praktisch vergessen, die Handlung erhält einen neuen Fokus.
Dies ist ein beeindruckender Roman, der nachdenklich macht angesichts der technischen Möglichkeiten und der vermutlich bald möglichen Instrumente zur Überwachung der Bevölkerung. Es ist eine Warnung allzu sorglos mit den allgegenwärtigen sozialen Medien umzugehen. Wohin führt es, wenn Technologien zur Verbrecherbekämpfung in die falschen Hände gelangen? Eine hochinteressante, sehr kritische Geschichte über den gläsernen Bürger, Machtmissbrauch und totaler Überwachung.
4 Sterne