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Juma

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2024
Du bist nicht so wie andre Mütter (MP3-Download)
Schrobsdorff, Angelika

Du bist nicht so wie andre Mütter (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Geschichte der Mutter ist zugleich eine schicksalhafte Familiengeschichte – hörenswert!

Dieses Hörbuch mit beinahe 20 Stunden Laufzeit fesselte mich tagelang!
Das Buch von Angelika Schrobsdorff ist bereits 1992 auf Deutsch bei Hoffmann & Campe erstmals erschienen. Dieses Hörbuch aber ist vollkommen neu. Und es ist wirklich sensationell gelesen von Adriana Altaras. Diese hat auch ein ähnliches Schicksal, sie wurde als Kind aus dem damaligen Jugoslawien geschmuggelt und gerettet. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass sie in der Lage ist, den schwierigen und langen Text von Angelika Schrobsdorff so einfühlsam und emotional zu lesen. Besonders zum Ende des Hörbuches ist die Stimme der Sprecherin passend zum Alter der Else Schrobsdorff, rau und leicht gebrochen, spiegelt es das Leid und den frühen Tod.
Angelika Schrobsdorff erzählt in diesem Buch nicht nur die Lebens- und Leidensgeschichte ihrer Mutter, sie berichtet von einem halben Jahrhundert Familiengeschichte, vielen Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten, aber ganz besonders auch von ihren Geschwistern, dem zehn Jahre älteren Peter, der fünf Jahre älteren Bettina. Jedes der Kinder hat einen anderen Vater, jedes der Kinder einen anderen Charakter. Angelika Schrobsdorff geht besonders mit sich selbst in diesem Lebensrückblick nicht gerade zimperlich um, die Mutter hat ihr in vielen Briefen und Diskussionen den Spiegel vorgehalten. Angelika, das schwierige Kind! Und doch ist sie es, die dieses Buch schrieb, aus Briefen und Erinnerungen zusammensetzte, was ein großes, tragisches Bild ergab. Sehr beeindruckend.
Die Mutter Else ist Jüdin, Angelika ist „nur“ Mischling ersten Grades, der Vater kein Jude. Nach dem 9. November 1938 sieht sich die Mutter gezwungen, Deutschland zu verlassen, die Ehe mit Angelikas Vater wird geschieden. Ab 1939 leben Mutter Else und ihre Töchter in Bulgarien. Auch dort immer in Angst vor den politischen Entwicklungen, dem Krieg und immer mit Armut und Schwierigkeiten konfrontiert. Aber sie erleben dort auch das Bulgarien der Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, die ihnen das Überleben ermöglichen.
Else und Angelika werden bald nach Kriegsende zurück nach Deutschland gehen, die Mutter schon schwer gezeichnet von einer tückischen Krankheit, Angelika mit einem amerikanischen Ehemann. Bettina bleibt in Bulgarien, sie hat einen Bulgaren geheiratet und beide haben einen kleinen Sohn. Der Abschied fällt schwer, fast alles, was man im Hörbuch aus den Jahren 1946 bis 1949 erfährt, steht in den vielen, todtraurigen und doch so lebenssprühenden und ironischen Briefen der Mutter.
Die Veröffentlichung dieses Hörbuchs ist gerade in der jetzigen Zeit für mich ein Zeichen, dass sich die Beschäftigung oder besser noch Wiederbeschäftigung mit der Holocaustthematik und dem momentan überall aufflackernden Antisemitismus unbedingt lohnt. Ich schreibe dies hier heute, am 27. Januar 2024, es ist der weltweite Holocaustgedenktag. Ich denke, besser und würdevoller kann man ihn nicht begehen, als ein solches Hörbuch zu hören oder Buch zu lesen. Damit auch ein großer Dank an Aufbau Audio und Adriana Altaras.
Fazit: Mehr will ich aus dem Inhalt nicht preisgeben, nur so viel: das lange Zuhören hat sich gelohnt. Hochinteressant und mitreißend wie ein spannender Roman.

Nachtrag: Für mich zeigt dieses Buch wieder einmal eine ganz andere Seite des jüdischen Lebens in Berlin, denn meine Verwandten waren arm, konnten nicht auswandern, wurden ermordet. Die Familie von Angelika Schrobsdorff aber lebte selbst nach der Machtergreifung noch einige Jahre relativ unbehelligt. Das Kind Angelika hatte manches noch gar nicht verstanden oder erfahren, erst im Nachhinein beim Recherchieren zu diesem und anderen Büchern wird sie die ganze Wahrheit und Tragweite der Geschichte erfahren.
Angelika Schrobsdorff, Jahrgang 1927 wie meine Mutter, hat ein bewegendes und interessantes Leben gelebt, sie wurde Schriftstellerin und heiratete 1971 Claude Lanzmann, der vor allem für seine Shoah-Dokumentarfilmreihe weltbekannt wurde. 2012, vier Jahre vor ihrem Tod veröffentlichte sie als letztes Buch die Briefe ihres Bruders Peter, der auf der Seite der Alliierten Anfang 1945 gefallen war.

#DubistnichtsowieandreMütter #NetGalleyDE

Bewertung vom 24.01.2024
Das Philosophenschiff
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


ausgezeichnet

Eine ungeheuer bewegende Geschichte

Anouk Perlemann-Jakob, 100 Jahre alt, berühmte Architektin und man würde umgangssprachlich sagen "mit allen Wassern gewaschen", möchte ihre Geschichte endlich auf Papier sehen. Für eine Biographie erscheint sie ihr Geschichte jedoch zu unglaubwürdig und so bittet sie einen Schriftsteller, aus ihren Erzählungen einen Roman zu machen. Schwankend zwischen Ehrgeiz und Ehrfurcht hört er ihr fasziniert zu. Ja, er wird den Roman schreiben, aber was ihm bevorsteht, das ahnt er nicht.
Jetzt, im Jahr zwei nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, ist es ein sehr bedrückendes Gefühl, an das alte St. Petersburg, die bolschewistische Diktatur, die Unterdrückung und Verjagung der "Intelligenzija" zurückzudenken. Was wird aus dem geliebten Russland werden?
Aunouk hat als Kind und Jugendliche so viel Unrecht und Hass erfahren, mit 100 Jahren erscheint sie abgeklärt und weise. Aber sie ist auch verletzlich, eine einzige Frage, die eine wunde Stelle trifft, bringt sie zuweilen aus dem Gleichgewicht. Spricht man von Schicksal, wenn man so eine Lebensgeschichte hört und aufschreiben soll? Schwer zu sagen, Anouk hat ihren schicksalhaften Weg fast vollendet. Ich erzähle hier keine Einzelheiten, jeder Leser sollte sich selbst in diese Geschichte verlieben, ich jedenfalls habe es getan.
Nach "Zwei Herren am Strand" ist auch dieser Roman von Michael Köhlmeier ein tiefgründiges und philosophisches Werk, das unbedingt noch einmal gelesen werden will! Ein wunderbares Buch!

Bewertung vom 24.01.2024
Mit Herz und Mund und Tat und Leben
Flimm, Jürgen

Mit Herz und Mund und Tat und Leben


gut

Künstlerleben aus erster Hand

Jürgen Flimm ist mir seit über 30 Jahren ein Begriff, vor der Wende in der DDR habe ich ihn nicht gekannt. Schauspieler, Regisseur, Produzent, immer mit neuen Ideen und immer überzeugt von sich und seiner Arbeit. Flimm hatte eigentlich den passenden Namen fürs Geschäft, er flimmerte! Und das ganz wunderbar und überzeugend. Dass mir seine unvollendete Autobiographie dann doch nicht so gut gefiel wie seine Theaterarbeit, hat verschiedene Gründe. Einerseits bin ich mit seinem Schreib-/Erzählstil nicht so gut zurechtgekommen, wie erhofft, andererseits waren mir die vielen persönlichen "Abrechnungen" etwas zu viel. Ich behalte ihn deshalb am liebsten als den Intendanten meiner heimatlichen Berliner Staatsoper Unter den Linden im Gedächtnis, ohne das ganze Drumherum seiner Erlebnisse.
Fazit: interessanter und tiefer, sehr persönlicher Einblick in ein vollendetes Künstlerleben.

Bewertung vom 24.01.2024
DuMont Bildband Orte zum Staunen in Deutschland
Nöldeke, Renate;Wolfmeier, Melanie;Ormo, Nadine

DuMont Bildband Orte zum Staunen in Deutschland


ausgezeichnet

Deutschlandrundreise mit 52 Aha-Erlebnissen

Wer einen Urlaub in der Heimat plant und noch unentschieden ist ob der genauen Route, der findet hier jede Menge Anregungen für eine ausgedehnte Deutschlandreise. Für mich, die ich erst seit dem Mauerfall auch über den Tellerrand der DDR blicken durfte, fanden sich einerseits Orte der Kindheits- und Jugendurlaube wieder, andererseits jede Menge Ideen im Norden, im Herzen und im Süden Deutschlands.

Um einen Eindruck von den einzelnen Empfehlungen zu bekommen, habe ich mir bekannte Orte ausgewählt, z. B. das Feldberger Seenland (Nr. 8) und Görlitz (Nr. 28) im Osten und Bremerhaven (Nr. 11) im Norden und den Eibsee (Nr. 52) ganz im Süden. Alle Ziele fand ich kurz, prägnant und unterhaltsam präsentiert, besonders gefällt mir die Rubik "Weitere wunderbare Erlebnisse". Allein für die Feldberger Seenlandschaft Nr. 8 könnte ich einen mindestens einwöchigen Urlaub mit Kunst, Kultur, Natur, Erholung, Paddeln, Baden, Wandern, Radfahren und natürlich auch Fotografieren wärmstens empfehlen. Das war schon in den 1980er Jahren eine tolle Urlaubsgegend. Ganz im Süden dann der Eibsee, den kenne ich nur total zugefroren mit einem Glühweinstand darauf. Die Fotos belehren mich natürlich eines Besseren, denn wenn sich im See die Alpen spiegeln, muss es dort herrlich sein. Da wäre ich gleich bei der Ausstattung des Buches, die Fotos sind wirklich sehr verlockend und gut ausgewählt. Die Schrift der Grundtexte für meine Augen ein bisschen dünn geraten, aber insgesamt macht das Buch einen typografisch wohlüberlegten Eindruck.

Interessant ist die Idee, die Touren per QR-Code aufs Handy zu laden. Ich nutze Komot auf einem iPhone, das ist eine schöne Alternative zur guten alten Wanderkarte, die ja immer wieder zusammengefaltet werden möchte. Außerdem ist das Buch doch besser für Zuhause geeignet, denn für unterwegs ist es natürlich zu groß und zu schwer.

Was mich teilweise irritiert hat, ist die Reihenfolge der Empfehlungen. wie man zum Beispiel den Sprung von Nr. 20, der Pfaueninsel in Berlin, zur Nr. 21, dem Zwillbrooker Venn, gestalten soll, das ist Geheimnis der Autorin. Vielleicht wäre eine Unterteilung von Norden, Herz und Süden in kleinteiligere Regionen etwas übersichtlicher. Denn eine Überleitung von Berlin ins Münsterland gibt es z. B. nicht.

Für so ein Reisebuch hätte ich mir auch noch etwas anderes gewünscht: einen Zusatz mit Empfehlungen für Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.

Fazit: ein unterhaltsames und mit Anregungen gut gefülltes Deutschlandbuch, in dem eigentlich jeder Reiselustige eine Idee für den nächsten Urlaub finden sollte.

Bewertung vom 22.01.2024
Meine Großeltern & ich!
Giebichenstein, Cornelia

Meine Großeltern & ich!


sehr gut

Liebevolles Erinnerungsbuch
Das Buch ist sehr emotional und ansprechend gestaltet. Ich könnte es mir gut als Geschenk für werdende Großeltern vorstellen, die ihre Enkel schon von der Schwangerschaft bis ganz zum Erwachsenenalter begleiten. Für mich persönlich ist es nicht so gut geeignet, denn meine Enkel sind schon fast erwachsen und wir hatten durch die große räumliche Entfernung nicht so viele gemeinsame Erlebnisse.

Besonders ansprechend und wirkungsvoll ist die "Schulkind-Seite", auf der beide Seiten, die Enkel und die Großeltern, ihre Erinnerungen einbringen können.

Fazit: es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, dieses schöne Buch gemeinsam mit dem Enkelkind zu gestalten. Vielleicht kommen da viele "Weißt Du noch?"-Momente, über die sich beide Seiten freuen.

Bewertung vom 29.12.2023
Das späte Leben (MP3-Download)
Schlink, Bernhard

Das späte Leben (MP3-Download)


ausgezeichnet

Fünf Stunden, die unter die Haut gehen
Bernhard Schlink sucht sich nie leichte, oberflächliche Themen für seine Bücher. Ob der Vorleser oder Olga, ob die frühen Selb-Romane, alles geht in die Tiefe, unter die Oberfläche der Protagonisten und unter die Oberfläche der Leser.
Dieser Roman geht beinahe noch tiefer, es macht betroffen, mit Martin, dem wichtigsten Protagonisten dieses Buches, einen sehr endlichen Weg zu gehen.
Martin, Mitte 70, später Vater des sechsjährigen David, Ehemann von Ulla, die wohl 30 Jahre jünger ist als er, erhält die tödliche Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Keine Aussicht auf Heilung oder Lebensverlängerung, ob er die Einschulung des Sohnes erleben wird, steht in den Sternen. Der Schock sitzt tief, bei allen dreien, auch der Junge beginnt zu begreifen, dass er nur noch einen Vater auf Zeit hat. Ulla möchte alles richtig machen, Martin auch, wie hinterlässt man etwas für sein Kind, ohne zu verletzen, zu kränken, sich selbst zu überhöhen.
Noch bringt Martin David in den Kindergarten, holt ihn ab, spielt mit ihm, noch empfindet er Begehren für seine Frau, hat Freude an gemeinsamen letzten Unternehmungen. Aber die Zeiger der Lebensuhr drehen sich schnell, schneller als gedacht. Und es ist nicht alles, wie es scheint, in ihrer Ehe.
Martin hat bis zum Schluss Prüfungen zu überstehen, die fast zu viel sind für ihn, aber immer bleibt er am Ende doch ruhig und verantwortungsvoll. Mit dieser Ehefrau Ulla, die manchmal sehr hart scheint, ist das nicht so einfach. Für David ist er schlimm-müde-krank. Sehr traurig. Die Betrachtung von Sterben und Tod mag für viele Leser oder Hörer sehr unangenehm, vielleicht zu eindringlich wirken, Ulrich Nöthen macht es dem Hörer etwas leichter mit seiner einfühlsamen Sprechweise. Dafür war ich am Ende am meisten dankbar.
Fazit: Tapferes Lebensende eines Todkranken, der nicht jammert, aber der es sehr bedauert, sein Kind nicht aufwachsen sehen zu können. Empfehlenswert.

Bewertung vom 26.12.2023
Geschichte Israels
Zadoff, Noam

Geschichte Israels


ausgezeichnet

Gerade jetzt, da seit dem 7. Oktober in Israel alles anders ist, das Leben auf den Kopf gestellt, der Krieg gegen die mörderische Hamas im vollen Gange, da ist es besonders wichtig, sich die geschichtlichen Hintergründe für alles noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Übersichtlich und gestrafft erhält der Leser in Geschichte Israels den notwendigen Überblick und Einblick, um sich zu orientieren.
Das gut ausgestattete Buch mit tabellarischer Übersicht über die Geschichte, Literatur- und Medienhinweisen, einem Personenregister ist für mich sehr hilfreich und es liest sich ausgezeichnet. Sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 26.12.2023
Eine halbe Ewigkeit
Kürthy, Ildikó von

Eine halbe Ewigkeit


sehr gut

Ildikó von Kürthy nimmt uns mit auf einen Seelentrip, der in die Vergangenheit bis zu ihrem "Mondscheintarif" geht und in der Gegenwart der heute 55jährigen Cora Hübsch landet. Zuerst scheint das Buch eher auf Ironie und des Wortes doppelter Bedeutung zu setzen, aber im Verlauf der Geschichte treten immer mehr die existentiellen Ängste und Sorgen von Cora, und die schwer auf ihr lastende Vergangenheit zu Tage.
Die Protagonisten sind jeder für sich von unnachahmlicher Präsenz und überaus witzig und warmherzig beschrieben. Cora hat da um sich herum ein Gruppe von (neuen) Freunden versammelt, die wirklich kaum zu überbieten ist in Schlagfertigkeit und Humor. Dass auch jede Menge Tränen fließen, bevorzugt auch männliche, gibt der Geschichte eine eigene Würze. Cora wird am Ende entscheiden müssen, wie es weitergeht ab 50, leicht macht sie es sich nicht. Ab und an driftet die Geschichte etwas ins Rührselige, die eine oder andere Stelle könnte auch gekürzt werden, um die Spannung zu erhalten, aber insgesamt eine flotte, gut erzählte Geschichte.
Ich empfehle dieses Hörbuch, mich hat es trotz trauriger Passagen ganz herzerfrischend unterhalten! Und was sehr selten vorkommt, es ist eine Autorenlesung, die sich hören lassen kann. Ildikó von Kürthy hat jedenfalls für beides Talent, fürs Schreiben und fürs Vorlesen.

Bewertung vom 25.12.2023
Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3


sehr gut

Spannender 3. Kant-Krimi

Dieser dritte Kant-Krimi hat mir gut gefallen. Der Fund von Leichenteilen, die Aufklärung von Morden, die beinahe niemand bemerkt hätte, ein Mädchen auf der Suche nach dem Glück. Die Kriminalisten kennt der "Kant-Kenner" schon, deshalb erübrigen sich ausschweifende Erklärungen und Charakteristiken, auch empfand ich es als angenehm, dass das Privatleben von Kant und seinen Leuten nicht zu sehr in den Mittelpunkt geraten ist. Kants Tochter Frida zieht nun gerade aus, er hat Entzugserscheinungen und sie bald auch. Kriminalkommissar Rademacher träumt nach seiner Genesung vom freien Leben mit seiner Frau auf einem eigenen Campingplatz. Aber auch hier kommt es anders als man denkt.

Zu Beginn des Romans lernt man Antonia, Toni, kennen, die geradewegs aus Portugal mit ihrem ererbten Bus nach München kommt und ihr Leben nach dem Tod der Mutter neu ordnen will. Leider wird ihr Lebensraum ganz schnell von der Polizei eingezogen und sie muss sich überlegen, wohin sie will. Erstes Ziel ist ihr Großvater. Der und die Lebensgefährtin nehmen Toni bei sich auf, füttern sie durch und sie hat ein Dach überm Kopf. Aber es wird ihr langsam unbehaglich in den vier Wänden. Um sie herum wird es unruhig, im Wohnviertel wird nach vermissten alten Leuten gesucht, Leichen werden in Kühltruhen vermutet, es ist gespenstisch.

Was aber hat Toni mit der ganzen Sache zu tun? Wer das wissen möchte, muss nun selbst lesen, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt. Aus meiner Sicht sind es interessante Verwicklungen und Entwicklungen, die Zufälle, die das Leben so mit sich bringt und ein Trupp nicht denkfauler Kriminalisten. Mir hat die Story Spaß gemacht, auch wenn gegen Ende schon ohne viel Kombinationswillen absehbar war, wo die Verbrecher sich verschanzt hatten.

Ich freue mich auf den nächsten Kant und hoffe, dass Marcel Häusler bei seinem gut lesbaren Stil bleibt.

Eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.12.2023
Laborwerte verstehen. Kompakt-Ratgeber
Lohmann, Maria

Laborwerte verstehen. Kompakt-Ratgeber


ausgezeichnet

Maria Lohmann hat es auf kurze und gut verständliche Art geschafft, dass ich meinen Labortest nun auch ohne Arzt deuten kann. Das kleine Buch, das erstaunlicherweise so gestaltet ist, dass es auch für ältere Brillenträger gut lesbar ist, hat mir sehr geholfen und gut gefallen.

Zu allen Werten erhält man eine kurze Erläuterung, erfährt die Referenzwerte und weiß dann auch, was sich wie auf die Körperfunktionen auswirkt. Mehr braucht man als Laie nicht, wenn es kompliziert wird, sollte man seinen Arzt fragen.

Die Kapiteleinteilung empfinde ich als sehr übersichtlich, man muss also nicht das ganze Buch lesen, wenn man z. B. nur mal schnell etwas über die Leberwerte sucht.

Fazit: ein guter kleiner Ratgeber für den Alltag von Patienten.