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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 638 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2023
Wellenreiten im Weltall
Randall, Suzanna

Wellenreiten im Weltall


gut

Sehr interessant, aber sehr viele Informationen

Suzanna Randall erklärt mal eben das gesamte Universum – zumindest den Teil, den wir schon kennen. Und das ist wohl der kleinste Teil des Ganzen. Sie erklärt alles auf einfache und verständliche Weise, sodass es auch für jemanden, der mit Astrophysik bisher nichts zu tun hatte verständlich ist. Dennoch muss ich zugeben, dass ich nach dem Lesen auch nicht viel mehr weiß als vorher. Was aber nur daran liegt, dass ich es mir einfach nicht merken konnte. Da eigentlich das ganze Buch nur aus Informationen besteht. Man müsste das Buch wohl sehr langsam, Stück für Stück und auch mehrmals lesen und immer wieder alles Gelesene noch mal geistig durchgehen. Dennoch war es sehr interessant alles mal gehört zu haben und zumindest mal zu wissen, was es denn alles so gibt. Der Vorteil an einem Buch ist ja, dass man es immer wieder in die Hand nehmen kann und noch mal etwas nachlesen kann. Nicht wie bei einem Vortrag der dann eben vorbei ist.

Gefallen hat mir, dass Suzanna Randall sehr von ihrem Beruf, oder in diesem Fall eher ihrer Berufung, begeistert und fasziniert ist. Sie möchte diese Begeisterung auch gern an ihren Leser ran bringen. Das ist ihr auch gelungen, obwohl es für mich doch sehr viele schwarze Löcher waren und blieben. Dennoch habe ich das Buch sehr gern gelesen und alles versucht aufzusaugen, ähnlich einem schwarzen Loch. Der Schreibstil ist sehr angenehm, einfach und verständlich und mit einer guten Prise Witz und Humor, sodass es nicht trocken wird. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

Bewertung vom 10.12.2022
(Fast) Alles einfach erklärt
Kolorz, Niklas

(Fast) Alles einfach erklärt


sehr gut

Viele Infos anschaulich verpackt

Wie der Titel schon sagt, erklärt Niklas Kolorz in diesem Buch beinah alles. Von der Entstehung der Erde über die verschiedenen Zeitalter, die physikalischen Hintergründe bis zur Klimakrise. Zudem erklärt er auf unterhaltsame Art und Weise wer denn was so erfunden beziehungsweise entdeckt hat. Seien es Newton, Einstein oder auch Darwin.

Das Buch ist voll mit Informationen. Die muss man auch erst einmal alle verarbeiten. Eigentlich waren es schon fast zu viele Informationen. Man müsste das Buch mehrmals lesen oder zumindest einzelne Kapitel noch einmal durchblättern. Mir hat das Buch gut gefallen. Ich habe es gern gelesen und viel gelernt. Aber wie gesagt, alles behalten konnte ich so schnell nicht. Da muss ich definitiv noch einmal nachlesen. Allerdings hat die humorvolle und unterhaltsame Schreibweise und Erklärweise gut geholfen etwas zu behalten.

Am Ende des Buches gibt es eine sehr lange Liste mit Literaturnachweisen, sodass man, wenn man denn will, die ganzen Informationen auch aus erster Hand nachlesen kann. Beeindruckend, wie viele Quelle Niklas Kolorz sich einverleibt hat und aus diesen so unterhaltsame Informationen rausgepikt hat. Denn dieses Buch liest sich ein bisschen wie ein paar Geschichten aus dem Nähkästchen und nicht die klassischen Fakten, die man im Lexikon findet.
Ich vergebe vier von fünf Sterne und kann dieses Buch gern jedem empfehlen, der wissen möchte, was es mit der Erde so auf sich hat. Wo sie herkommt, wie sie funktioniert und warum es uns gibt.

Bewertung vom 04.12.2022
Herzschuss / Kreuthner und Wallner Bd.10
Föhr, Andreas

Herzschuss / Kreuthner und Wallner Bd.10


weniger gut

Leider nicht so mitreißend wie die Vorgänger

Leichen-Leo findet mal weder eine Leiche. Ein Abgeordneter liegt erschossen in einem Rohbau. Dieses Mal sieht es für ihn aber sehr schlecht aus und er wird als Hauptverdächtiger verhaftet. Sein Chef Wallner versucht alles Kreuthner wieder aus dem Knast zu bekommen.

Ich fand diesen Band sehr langweilig und musste mich recht durchquälen. Das war ich von den Vorgängern gar nicht gewohnt. Die waren immer witzig und spannend. Hier fehlte es mir auch etwas an Witz. Es war zwar immer mal wieder was zum Lachen dabei, aber diese Prise Humor, die sonst immer auf jeder Seite mitschwang gab es nicht. Die Charaktere waren aber wie gewohnt. Urig und liebenswert. Es war wie nach Hause kommen. Kreuthner ist irgendwie ein alt gewordener Jugendlicher. Und Wallner eher ein jung gebliebener Rentner. Aber es ist schön, wie er sich um seinen Großvater kümmert. Dieser wiederum möchte noch so viel Spaß haben in seinem Leben wie nur möglich. Und er hat definitiv einen Schalk hinter dem Ohr. Kreuthner und Wallner sind ein super Team. In diesem Band fehlte es mir aber auch etwas an Ermittlerarbeit. Und irgendwie fügte sich immer wieder alles zusammen. Teilweise waren es mir aber zu viele Verbindungen.

Leider kann ich diesem Lokalkrimi nur zwei von fünf Sterne geben.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2022
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


gut

Interessante Geschichte

Gerhard Kuhn ist mit Hitlers Einstellung nicht einverstanden und gerät deshalb in Schwierigkeiten. Um nicht weiterhin ins Gefängnis zu müssen, wandert er mit seiner Frau Katharina aus. Die erwachsenen Kinder Albert und Adele bleiben in Deutschland. Problemlos geht das nicht von Statten. In der Gegenwart, im Jahr 2000, gelangt die Anwältin Cara in den Besitz von Feldpost, die mit den Kuhn zusammenhängt. Adressiert an Adele Kuhn, geschickt von einem Richard Martens. Den Briefen nach scheint es eine tiefe Liebe gewesen zu sein. Neben den Briefen, liegt dem Paket auch ein Verkaufsdokument eines Hauses bei. Was hat es damit auf sich?

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die Handlung war definitiv nicht von Anfang an abzusehen und es kam zu einigen Überraschungen. Die Wahrheit kommt eben doch immer ans Licht, auch wenn es sechzig Jahre dauert. Schön fand ich den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. So setzte sich nach und nach alles zusammen. Viel kann ich dazu nicht sagen, sonst verrate ich das entscheidende Detail und dann ist es gleich weniger spannend. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und individuell. Cara bleibt eine Randfigur, was ich aber nicht schlimm finde, da sie ja im Endeffekt nur der Auslöser ist, wieso nun doch noch alles aufgeklärt wird. Es war mal eine andere Geschichte, die ich in dieser Form noch nicht hatte. Spannend war es auch. Allerdings hätte es gern noch etwas mehr Tiefgang haben können, deshalb vergebe ich drei von fünf Sterne. Ihr Roman Grenzgänger hat mir besser gefallen.

Bewertung vom 12.11.2022
Mimik
Fitzek, Sebastian

Mimik


sehr gut

Spannend, aber ausbaufähig

Hannah Herbst in Mimik-Resonanzexpertin. Zudem leidet sie an einer Narkose-Unverträglichkeit, das heißt sie verliert nach einer Narkose einige Zeit bzw. Tage ihr Gedächtnis. So auch jetzt, nachdem sie nach einer Stichverletzung operiert werden musste. Dann sieht sie ein Video, in dem sie gesteht, dass sie ihre Familie ermordet hat. Sie kann sich das aber nicht vorstellen. Nun beginnt sie sich selbst zu analysieren und das obwohl sie sich nicht selbst anschauen kann. Ein spannendes Hin und Her beginnt.

Beim Klappentext musste ich ja erst mal mit den Augen rollen: Wieder ein neuer Thriller, in dem ein scheinbar gefälschtes Video eine Rolle spielt? Ohje, davon gibt es zurzeit ja Viele. Aber dann stellte ich fest, dass sich nicht alles um das Video dreht. Das hat mich sehr gefreut. In bekannter Fitzek-Manier geht es schnell und spannend vor sich. Dieses Mal gab es erstaunlich viele Verdächtige, die sich vor allem auf den letzten dreißig Seiten überhäufen. Mit dem Ende hätte ich nie gerechnet! Dennoch hätte es zwischendurch noch spannender und fesselnder sein können. Es war interessant Hannah dabei zu beobachten, wie sie sich selbst analysiert und Schritt für Schritt der Wahrheit näherkommt. Zudem wie immer wieder ein paar Brocken ihres Gedächtnisses zurückkommen. Das Thema ist echt sehr interessant und irgendwie auch gruselig, was geschulte Menschen einem im Gesicht oder der Gestik ablesen können.

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen und ich wollte ihn nicht mehr aus der Hand legen. Für Fitzek-Fans lohnt es sich allemal, für Fitzek-Anfänger einigen sich allerdings die älteren Thriller mehr, die binden einen deutlich mehr. Ich vergebe vier von fünf Sterne.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2022
Die Sehnsucht nach Licht
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


ausgezeichnet

Tolle Familiengeschichte mit Einblicken in den Bergbau

Luisa ist die jüngste der Bergmänner-Familie Steiner aus dem Erzgebirge. Eigentlich alle ihre Vorfahren waren Bergmänner oder Bergfrauen. Die Familie hat viel durchgemacht. Viele Unglücke erschütterten den kleinen Ort Oberschlema im Erzgebirge. Auch Luisas Großonkel wird seit den fünfziger Jahren vermisst, da er spurlos verschwand. War es ein Bergbauunglück?

Der Roman wird kapitelweise abwechselnd aus Luisas Sicht, der Gegenwart 2019, und der Vergangenheit erzählt. In den Vergangenheits-Episoden wird die Familiengeschichte von den Steiners erzählt. Schon Luisas Urgroßvater ging Untertage. Es wird erzählt, wie die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg war, während des Kriegs und wie es zur Gründung der DDR war. Während der DDR-Zeit florierte das Urangeschäft. Doch Ende der Achtziger scheint auch das ein Ende zu haben. Dieser Roman ist eine spannende, interessante und auch emotionale Familiengeschichte. Nebenbei lernt man noch Einiges über den Bergbau. Die Arbeit und auch die Schäden, die die Arbeiter davontrugen. Im Bergbau muss man sich auf seine Kumpel verlassen können. Das wird in diesem Buch sehr schön dargestellt: alle halten zusammen und sind eine Einheit, egal was passiert. Der rote Faden der Geschichte ist das Verschwinden von Rudolf Steiner Anfang der fünfziger Jahre. Super ist auch der Stammbaum ganz vorne im Buch! Hier habe ich einige Male nachgeschlagen. Eine Jahreszahl scheint aber nicht zu stimmen

Der Schreibstil von Kati Naumann gefällt mir sehr gut. Schon die beiden anderen Bücher mochte ich sehr! Schön fand ich, dass in diesem Roman sogar kurz der vorherigen mit den im Erzgebirge hergestellten Spielzeugen – einem ziehbaren Dackel – erwähnt wurde. Die Geschichte ist spannend und interessant geschrieben. Das sich mit den Kapiteln die Perspektiven wechseln und man immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt, finde ich sehr gut, so bleibt es immer schön spannend. Zudem lernt man so die gesamte Familie aus der Ich-Perspektive kennen und teilweise auch lieben. Stellenweise hätte es noch etwas tiefer in die Geschichte, die Informationen und die Gefühle gehen können. Dennoch habe ich dieses Buch sehr gern gelesen und kann es jedem nur empfehlen! Ich vergebe sehr gern volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 05.11.2022
Auf den Zahn gefühlt
Fickl, Stefan

Auf den Zahn gefühlt


sehr gut

Informativ und nicht trocken

Stefan Fickl ist niedergelassener Zahnarzt und nebenher noch Dozent an der Uni. So kennt er den Alltag in einer Praxis und ist nah an der aktuellen zahnmedizinischen Forschung dran. In seinem Buch erzählt er dem Leser alles, was man über seine Zähne so wissen muss oder kann. Er informiert darüber wie Zähne aufgebaut sind, wie man sie richtig pflegt und gibt danach Hinweise wie die Zähne behandelt werden können und müssen. Fickl erzählt alles auf recht humoristische Wiese, sodass es nicht langweilig wird. Allerdings wiederholen sich einige Stellen immer wieder. Am Ende jedes Kapitels steht noch mal eine Zusammenfassung des Kapitels und eine Übersicht über die Kosten, die eine solche beschriebene Behandlung mit sich bringen kann. Am Ende des Buchs gibt es dann noch einige Geschichten aus Fickls zahnärztlichen Alltag und er plaudert aus dem Nähkästchen. Ganz am Schluss gibt es dann noch eine ausführliche Liste mit weiterführender Literatur.

Interessant ist dieses Sachbuch eigentlich für alle – sowohl für Menschen mit gesunden als auch mit kränklichen Zähnen. Wenn man Zahnarztangst hat, wird dieses Buch einem zwar nicht unbedingt die Angst nehmen, aber es könnte einem zumindest etwas Wissen vermitteln können, sodass die Angst vielleicht unbegründet ist.

Mir hat dieses Sachbuch gut gefallen und ich vergebe vier von fünf Sterne. Gelernt habe ich beim Lesen noch Einiges!

Bewertung vom 30.10.2022
Wünsche werden wahr / Wunderfrauen-Trilogie Bd.4
Schuster, Stephanie

Wünsche werden wahr / Wunderfrauen-Trilogie Bd.4


gut

Netter Abschluss der Reihe

Ich war etwas überrascht, dass es noch einen Band zu den Wunderfrauen gibt. Da für mich mit dem vorherigen Band eigentlich die Geschichte abgeschlossen war. Umso mehr habe ich mich über die Fortsetzung gefreut. Die vier Wunderfrauen sind mittlerweile alle in ihrer zweite Lebenshälfte angekommen. Luise und Helga sind nun gemeinsame Großmütter. Auch Annabell hat mittlerweile eine selbstständige Tochter. Maries Kinderschar hat mittlerweile den Hof verlassen. In diesem Band lassen die vier Freundinnen noch einmal ihre gemeinsame Zeit Revue passieren.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr angenehm zu lesen und die Personen sind wunderbar beschrieben. Allerdings fiel es mir in diesem Band zum ersten Mal schwerer, die einzelnen Charaktere zu unterscheiden. Früher waren sie alle unterschiedlicher. Sehr schnell ist man wieder zurück in Oberbayern und findet sich bei den vier Freundinnen ein. Mir hat das Wiedersehen beziehungsweise Wiederlesen mit den Vieren gut gefallen. Der große Zeitabstand war sehr gut, so konnte man wie in einem langen Epilog lesen, wie es bei ihnen weitergegangen ist und wie es wohl enden wird. Für mich war die Geschichte eigentlich mit dem dritten Band bereits auserzählt. Dennoch gab es hier noch nette neue Geschichten aus der Gegenwart wie auch aus der Vergangenheit. Bei manch einem Thema bekam man hier noch mehr Aufklärung. Das als Mittelpunkt dieses Abschluss Weihnachten gewählt wurde, finde ich sehr treffend. Denn das ist ja immer irgendwie etwas Vergängliches. Schön fand ich, wie fest die Freundschaft zwischen den Vieren geworden ist – dabei waren sie zu Anfang des ersten Bandes doch noch vier sich fremde und grundverschiedene Frauen. Mir hat die gesamte Reihe sehr gut gefallen.
Mir hat dieser Roman gut gefallen, ich habe ihn gern gelesen und fand es spannend, die vier Freundinnen noch ein bisschen zu begleiten. Dennoch hätte es für meinen Geschmack diesen Band nicht mehr gebraucht, deshalb vergebe ich drei von fünf Sterne. Definitiv muss man die anderen Bände vorher lesen, ansonsten versteht man hier kaum etwas und ich denke der Eindruck des Romans wäre sehr schlecht. Als Abschluss der Reihe ist er gut gelungen.

Bewertung vom 22.10.2022
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


ausgezeichnet

Sehr toller, fesselnder Roman

Bei diesem Buch handelt es sich um die Fortsetzung von Der Junge im gestreiften Pyjama. Dieses Mal ist Gretel, die Schwester des Protagonisten, die Protagonistin. Der Leser begleitet sie in der Gegenwart und durch drei Etappen in ihrer Jugend. Gretel ist mit ihrer Mutter kurz nach dem zweiten Weltkrieg aus Polen nach Frankreich geflüchtet. Von dort ging es für Gretel allein nach Australien und dann nach England. Wo sie in London endlich ein neues Leben beginnen konnte und den Rest ihres Lebens auch verbleibt. Dennoch lässt sie ihre Vergangenheit und die Tätigkeit ihres Vaters nie wieder los und verfolgt sie auch mit fast hundert Jahren immer noch.

Der Roman ist unheimlich spannend geschrieben. Und der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Eigentlich wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Roman ist in drei Teile geteilt. Der erste spielt in Frankreich Ende der 40er und in der Londoner Gegenwart, der zweite in Australien in den 50ern und der Gegenwart in London und der Dritte dann in London in der Vergangenheit und Gegenwart. Und das immer abwechselnd pro Kapitel. Das war sehr gut, weil teilweise – vor allem gegen Ende hin – die Themen gut zusammengepasst haben und so in der Vergangenheit gerade Situationen aufgeklärt wurden, die in der Gegenwart nicht oder noch nicht ausgesprochen werden. Meistens gefällt mir bei solchen Romanen entweder die Vergangenheit oder die Gegenwart besser. Hier kann ich mich nicht entscheiden, beide Geschichten waren sehr spannend und interessant. Beeindruckend ist auch welch eine Schuld Gretel auf sich nimmt, dabei war sie noch ein Kind und hätte nichts verhindern können. Außer vielleicht den Tod ihres Bruders. Mir hat dieser Roman sehr, sehr gut gefallen und ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich vergebe sehr gern volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 16.10.2022
Die Vergessene (eBook, ePUB)
Slaughter, Karin

Die Vergessene (eBook, ePUB)


gut

Spannend, aber sehr amerikanisch

1982: Emily Vaughn ist gerade mit der Schule fertig und soll aufs College gehen. Doch daraus wird nichts. Auf einer Party wurde sie vergewaltigt, woraufhin sie schwanger wurde. Und ausgerechnet am Tag ihres Abschlussballes wird sie überfallen und stirbt später an den Folgen des Angriffs. Nun, vierzig Jahre später, wird Andrea Oliver zur Bewachung von Emilys Mutter abbestellt. Sie möchte unbedingt mehr über Emilys Tod erfahren.

Die Geschichte an sich fand ich spannend und gut ausgedacht. Allerdings ist mir der Schreibstil viel zu amerikanisch. Dass immer alle mit vulgären Kraftausdrücken um sich schmeißen müssen verstehe ich nicht. Das macht mir die Figuren immer recht unsympathisch. Auch dieses Machogehabe von den männlichen Polizisten gegenüber den weiblichen ist echt widerlich und unnötig.

Nach dem Lesen habe ich erfahren, dass es sich bei „Die Vergessene“ um eine Fortsetzung handelt. Mir hat allerdings für das Verständnis der Handlung dieser Vorgängerband nicht gefehlt. Lustigerweise habe ich jetzt festgestellt, dass ich den Vorgängerband sogar gelesen habe. Ich kann mich allerdings gar nicht mehr daran erinnern und fand das Buch laut meiner Rezension noch schlechter als die Fortsetzung jetzt. Die Handlung spielt abwechselnd im Jahr 1982 und 2022. Entsprechend dann aus Emilys und Andreas Sicht. Erzählt wird die Geschichte etwas zäh und holprig. Immer wieder schweift die Handlung in Belanglosigkeiten ab. Es hätte auch alles etwas gerafft sein können. Wer denn nun der Vergewaltiger und wer der Mörder von Emily war, blieb lange unaufgeklärt. Verdächtige gab es viele. Irgendwann hatte ich eine Vermutung, hatte diese aber wieder verstreichen lassen, um dann festzustellen, dass ich richtig lag. Das war gut gemacht. Das muss man Karin Slaughter lassen. Wäre dieser amerikanischer Schreibstil nicht gewesen, hätte der Thriller sicherlich vier oder fünf Sterne von mir bekommen. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Sterne.