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Brombeere

Bewertungen

Insgesamt 170 Bewertungen
Bewertung vom 09.12.2023
Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1
Wahl, Carolin

Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1


weniger gut

klischeehaftes Drama

Worum geht es?
Aleksander, reicher Millionenerbe, wird nach einem Skandal auf eine Tour durch die Wildnis geschickt, die von Norah geleitet wird. Doch das Unternehmen von Norahs Familie läuft alles andere als gut.

Worum geht es wirklich?
Geld, Selbstfindung und großes Drama.

Lesenswert?
Nein, hat mir nicht gefallen. Ich finde das Cover echt schön und auch der Klappentext klingt nicht schlecht. Die Orte an denen die Handlung stattfindet sind definitiv vielversprechend.
Ansonsten hat mir aber vieles nicht gefallen.
Die beiden Protagonist*innen sind prinzipiell nicht unsympathisch, aber Norah dramatisiert sehr oft Situationen oder zerstört sie bewusst, nur um daraufhin im Schmerz zu vergehen. Fand ich eher unangenehm zu lesen und hat sie unsympathisch gemacht.
Generell passieren viele Dinge einfach nur, weil Menschen nicht miteinander reden und sich gerne selbst bestrafen.
Ich habe das Buch nicht wie angekündigt als Slow-Burn empfunden, weil die beiden eigentlich sehr schnell heiß aufeinander sind und es nur länger dauert, bis das ganze in die Tat umgesetzt wird. Sich mit Blicken ausziehen geht aber sehr sehr schnell. Mir war das viel zu schnell - gerade wenn man dann doch so ein Drama macht.
Die Sprache war größtenteils angenehm und das Buch gut lesbar, aber zwischendrin kommen immer sehr merkwürdige Metaphern und seltsame Formulierungen vor, die das ganze unangenehm haben werden lassen.
Das Thema reicher Mann und arme Frau, deren Geschäft es zu retten gilt, ist nicht wirklich neu. Und ob es wirklich ein schönes Thema ist, wage ich auch zu bezweifeln.
Alles in allem konnte mich hier nichts wirklich überzeugen, sodass ich an den weiteren Bänden der Reihe kein Interesse habe.

Bewertung vom 26.11.2023
Das Ende der Unsichtbarkeit
Nguyen, Hami

Das Ende der Unsichtbarkeit


ausgezeichnet

augenöffnend

Worum geht es?
Hami Nguyen erzählt von ihrer Kindheit und dem Aufwachsen in Deutschland, von Alltagsrassismus und von geschichtlichen Hintergründen.

Worum geht es wirklich?
Identifikation, Ausgrenzung und Gesellschaft.

Lesenswert?
Ja, absolut. Ich habe die Lektüre als sehr bereichernd empfunden. Trotz Vorwissen beim Thema Rassismus, habe ich von diesem Buch sehr viel gelernt, weil sich mein Wissen meist auf Rassismus gegen BPoC bezogen hat.
Nguyen greift mehrere Aspekte auf, mit denen asiatisch gelesene Personen zu kämpfen haben und verwebt dabei sehr geschickt auch die Geschichte von vietnamesischen Einwander*innen in Deutschland und ihren eigenen Erfahrungen, sodass man zu den meisten Punkten Persönliches, Informatives und Historisches erfährt. Das fand ich sehr gelungen und bereichernd, weil man aus verschiedenen Blickwinkeln Dinge erfährt. Von Vorteil ist natürlich, dass es sich hierbei um eine deutsche Autorin handelt und man die Situation konkret in unserem Land erfährt und nicht in anderen Teilen Europas oder USA.
Sprachlich sehr angenehm und auch verständlich, einige Worte werden über Fußnoten erläutert. Ich denke, dass man dieses Buch sowohl mit als auch ohne Vorkenntnis lesen kann.
Einige Stellen machen fassungslos und man hinterfragt oft, warum diese Themen nicht umfänglich in der Gesellschaft und in der Schule besprochen werden. Die Lektüre macht definitiv betroffen und wütend.
Das Cover gefällt mir gut und auch die Aufmachung des Buches. Kurz war ich ob der Seitenzahl und des Preises überrascht, aber je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr kommt man zu dem Schluss, dass das durchaus berechtigt ist und Sachbücher eben diesen Preis haben. Trotzdem hoffe ich, dass das Buch auch für Menschen zum Beispiel in Bibliotheken zugänglich sein wird.
Zusammenfassend kann ich die Lektüre also wirklich empfehlen, weil es gut umgesetzt ist und es zu diesem Thema bisher an Büchern fehlt. Ich habe großen Respekt vor den ganzen persönlichen Informationen, die die Autorin hier erzählt.

Bewertung vom 26.11.2023
Geheimnisse / Brynmor University Bd.1
Gaida, Dominik

Geheimnisse / Brynmor University Bd.1


sehr gut

schönes Setting

Worum geht es?
Samuel beginnt an der Uni zu studieren, an der sein Bruder vor kurzem einen Unfall erlitten hat, seit dem er im Wachkoma liegt. Samuel möchte die Umstände aufklären und begibt sich dabei auf die Suche nach der Studentenverbindung Brynmor Dawn, die ein elitärer Kreis zu sein scheint.

Worum geht es wirklich?
Vertrauen, Versprechen und Schweigen.

Lesenswert?
Ja, hat mir gut gefallen. Manche Aspekte mehr als gedacht und manche etwas weniger. Dafür, dass dieses Buch als Dark Academia bezeichnet wird, war es mir tatsächlich nicht düster genug. Daran hat auch eine eingeschworene Verbindung mit Geheimnissen nichts geändert.
Sehr gut hingegen gefallen mir Sprache und die beiden Protagonisten und ihr Umgang miteinander.
Ich kann kaum glauben, dass es sich hierbei um einen Debüt-Roman handelt, denn Dominik Gaida schreibt wirklich ganz fantastisch und sein Buch ist so angenehm zu lesen. Ich freue mich, dass hier noch weitere Bücher geplant sind.
Die beiden Protagonisten sind sympathisch und greifbar, man konnte sich die beiden gut vorstellen. Ihr Miteinander fand ich schön dargestellt und es ist mir positiv aufgefallen, wieviel Konsens immer zwischen ihnen besprochen wird. Über die Authentizität der spicy Szenen kann ich nichts sagen, aber ich fand die schön geschildert und genau richtig. Auch die Situationen, die diesen Szenen voran gehen, finde ich gut dargestellt. Die Anziehung zwischen den beiden ist definitiv nachvollziehbar und spürbar.
Der Handlungsaufbau war eher klassisch mit dramatischen Entwicklungen Richtung Ende, was aber völlig in Ordnung ist. Schade ist, dass viel von dem Drama durch fehlende Kommunikation entsteht und dadurch überhaupt erst Probleme auftauchen. Wobei das vermutlich ein sehr menschliches Vorgehen ist.
Gerade Themen wie Konsens werden hier wunderbar eingebunden und ihre Notwendigkeit betont und dargestellt.
Auch das Setting war richtig cool, wenn auch nicht so düster wie erhofft.
Trotzdem hat mir das Buch zusammenfassend echt gut gefallen und ich werde auch die nächsten Teile der Reihe lesen.

Bewertung vom 26.11.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


gut

tödliche Geheimnisse

Worum geht es?
Emily und William heiraten, die Familien früher befreundet, nun eher verfeindet. Im Laufe der Feier wird jemand ums Leben kommen.

Worum geht es wirklich?
Familie, Schuld und Ehrgeiz.

Lesenswert?
Ja und nein zugleich. Ich habe bereits ein Buch der Autorin gelesen und auch in dem hier rezensierten Buch konnten mich ähnliche Dinge begeistern: Die Autorin schafft es unglaublich nah an den Emotionen ihrer Figuren zu sein, ich habe selten so realistisches Verhalten in Ausnahmesituationen beschrieben gelesen. Nicht, wie in vielen anderen Büchern, bei denen grausame Dinge passieren und die Personen damit ganz gut klar kommen. Der Aspekt konnte mich auch hier wieder begeistern. Die verschiedenen Erzählstimmen waren zu Beginn etwas verwirrend, aber nach und nach richtig gut und spannend. Obwohl es so viele Wechsel gibt (hinsichtlich Personen und Zeit) kann man dem ganzen gut folgen. Das ist nicht selbstverständlich und konnte mich überzeugen.
Sprachlich ebenfalls angenehm und gut aufgebaut. Hier gab es nichts zu beanstanden für mich.
Schwierig ist hingegen die eigentliche Handlung, die mich nicht überzeugen konnte. Ich bemühe mich, es möglichst spoiler-frei zu formulieren. Die Darstellung von Erik und seinem Leben haben mir nicht gefallen, weil die Figur gefühlt nur aus Leid bestanden hat. Gerade so, als würde ihm nichts anderes zugestanden werden. Das zieht sich durch die gesamte Handlung und finde ich höchst bedauerlich.
Die ganzen Informationen, die nach und nach ans Licht kommen, lassen alle Beteiligten super unsympathisch werden und irgendwie handeln sie auch bis zum Ende des Buchs beinahe alle danach.
Wie der Todesfall zustande gekommen ist hat mir nicht gefallen, weder die Auflösung noch die Umstände. Hier hätte ich mir einfach etwas anderes gewünscht.
Ich würde auf jeden Fall noch weitere Bücher der Autorin lesen, weil mir der Schreibstil und die Art des Erzählens so begeistern. Bei diesem konkreten Buch jedoch gefiel mir die Handlung einfach nicht.

Bewertung vom 26.11.2023
Wilde Minze
LaCour, Nina

Wilde Minze


sehr gut

bittersweet

Worum geht es?
Um die Liebe zwischen Sara und Emilie, ihre Unterschiede und ihre Herkunft.

Worum geht es wirklich?
Einsamkeit, Familie und Bindung.

Lesenswert?
Ja, wenn auch wirklich anders als erwartet. Die Beziehung zwischen den beiden steht zuerst einmal gar nicht im Mittelpunkt der Erzählung und entwickelt sich auch erst recht spät im Verlauf der Handlung, dann aber umso schneller.
Viel mehr lernt man die beiden grundverschiedenen Frauen mit unterschiedlichem familiären Background einzeln kennen, erfährt von ihrem Erwachsenwerden, ihren Geschwistern, den Eltern und auch von all dem, was daheim gefehlt hat.
Als sie dann schließlich aufeinander treffen ergibt alles Sinn, wirkt alles so stimmig. Doch die Vergangenheit ruht eben nicht und erwischt beide erneut.
Die erste Hälfte des Romans war ich verwirrt, weil es eben viel um die Zeit als Jugendlichen geht. Den Fokus hatte ich einfach nicht erwartet.
Dann aber ist die Geschichte zwischen den beiden so herzzerreißend süß und schmerzhaft, die Themen sind nicht leicht und die schönen Momente dafür umso zauberhafter.
Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen und auch die immer wiederkehrenden Gegenstände und Orte, die immer wieder einen Mittelpunkt bilden.
Die Szenen sind teilweise super stimmig und genau vorstellbar und auch das ganze Leben, das Miteinander und die Abende, die die Personen miteinander verbringen. Das war wirklich positiv und hat mir gut gefallen. Ich hätte nicht mit diesen stimmungsvollen Situationen gerechnet.
Zusammenfassend hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn es eine andere Richtung hatte als erwartet. Trotzdem bin ich froh über die Lektüre und würde auch weitere Bücher von der Autorin lesen.

Bewertung vom 26.11.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


gut

Interessant, aber langweilig erzählt.

Worum geht es?
Ein Kind findet einen toten Mann mitten im Wald. Der Fall benötigt fähige Ermittler*innen und so reisen Maya und Pär aus Stockholm nach Nordschweden.

Worum geht es wirklich?
Macht und Machtmissbrauch, Patriarchat und eine Welt im Wandel.

Lesenswert?
Ja, wenn auch mit mehreren Abstrichen.
Das Cover und der Klappentext sind auf jeden Fall ansprechend, auch wenn der Klappentext fast 75% des Buches wiedergibt. Das finde ich immer etwas enttäuschend.
Die Protagonist*innen waren angenehm und ich habe gerne von ihren Ermittlungen gelesen. Der Konflikt zwischen einem Team von außerhalb und den Personen vor Ort ist nichts neues, aber wird ganz gut dargestellt.
Generell merkt man, wie hier eine alte und eine moderne Welt aufeinander prallen. Dies bezieht sich auf Alter, Geschlecht und auch Wohnort. Die dabei gewählten Themen fand ich persönlich super und notwendig.
Die Umsetzung hingegen hat mir dann nur mäßig gefallen. Ich hatte das Gefühl als würde einfach keine richtige Spannung aufkommen und wirklich schwere traumatische Situationen werden mit einem einfachen Gespräch gelöst. Ich finde, dass das nicht dem Anspruch gerecht wird, wenn man versucht diese Themen gut umzusetzen. Um nicht zu spoilern möchte ich hier nicht ins Detail gehen.
Generell wird irgendwie viel erzählt und beschrieben, aber wirklich Emotionen haben die Figuren nicht. Dadurch wirken sie an vielen Stellen unglaubwürdig.
Die Autorin lebt zwar in Schweden, kommt jedoch aus Deutschland und ich finde, man merkt an vielen Stellen, dass dieses Buch für ein deutsches Publikum geschrieben wurde. Ständig werden schwedische und deutsche Redewendungen verglichen, bestimmte Begriffe werden samt Erklärung in der schwedischen Sprache genannt. Das ist an sich jetzt eine reine Tatsache, hat mir aber nicht so sehr gefallen.
Überhaupt war es allumfassend eher eine Beobachtungsperspektive von außen. Das war okay, aber nicht überzeugend. Dennoch würde ich den zweiten Teil der Reihe lesen.

Bewertung vom 16.11.2023
Staying Was The Hardest Part / Hardest Part Bd.1
Dogan, Rabia

Staying Was The Hardest Part / Hardest Part Bd.1


ausgezeichnet

Worum geht es?
Seit dem Verschwinden ihres Bruders spricht Evren nicht mehr: Nicht über ihre Wünsche, nicht über ihre Trauer, kein einziges Wort. Doch dann lernt die Talhah kennen und mit einem mal scheinen viele Dinge möglich zu sein.

Worum geht es wirklich?
Verlust, Wünsche und Erwachsenwerden.

Lesenswert?
Ja, absolut. Ich bin ganz begeistert von diesem Buch.
Es ist der erste Band einer Reihe, in sich aber abgeschlossen. Man begleitet die Protagonist*innen Evren und Talhah, die unglaublich sympathisch und realistisch erscheinen und die miteinander wirklich schön umgehen.
Es spielt Familie eine Rolle, aber auch Flucht und Erwartungen von Eltern. Zeitgleich natürlich auch Verlust und Ängste.
Ich habe die Figuren sehr gemocht und auch bei den Nebenfiguren gab es ganz zauberhafte Menschen! Der Handlung bin ich sehr gerne gefolgt, fand den Spannungsbogen schön und auch, wie der letzte Abschnitt entwickelt wurde. Ein wenig Drama findet statt, aber das fand ich gut eingebaut.
Das Buch erzählt von vielen Sehnsüchten und auch einem vorsichtigen Kennenlernen, was ich super schön und glaubwürdig fand.
Ich finde es toll, wie hier dem Kind einer Arbeiterfamilie eine Stimme gegeben wird und wie zeitgleich auch eine geflüchtete Person im Mittelpunkt steht. Liest man beides viel zu selten, nimmt viel zu selten den notwendigen Raum ein.
Von daher finde ich richtig toll, was eine junge Autorin hier in ihrem ersten Buch vollbracht hat. Ich bin wirklich begeistert und freue mich auf weitere Bücher von ihr!

Bewertung vom 16.11.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


sehr gut

Thriller mit feministischen Elementen

Worum geht es?
Ein letzter Nachzug kann im Schneetreiben noch starten um die Menschen nach Schottland zu bringen. Doch die Fahrt werden nicht alle Reisenden überleben.

Worum geht es wirklich?
Vergangenheit, Mut und Eingeständnisse.

Lesenswert?
Ja, habe ich gerne gelesen. Auch wenn ich es etwas anders erwartet habe. Ich denke, dass das Buch irgendwie an Agatha Christie angelegt ist, wozu ich aber keine Aussage oder Bewertung treffen kann.
Man verfolgt, wie die pensionierte Polizistin Roz auf dem Weg zu ihrer hochschwangeren Tochter ist um noch zu Weihnachten dort einzutreffen. Eine bunte Mischung an weiteren Reiseteilnehmer*innen fährt ebenfalls in diesem Zug.
Dann passiert ein Ereignis und mit einem Mal kommen Schlag auf Schlag neue Dinge zu Tage und Roz befindet sich plötzlich mitten in einer Ermittlung.
Ich fand die Zusammenstellung der Personen interessant, wenn auch die Charaktere nicht sonderlich tief dargestellt wurden. Positiv war hierbei, dass es definitiv moderne Aspekte mit einbindet und Social Media auch eine große Rolle spielt.
Roz als Figur gefiel mir wirklich gut, weil man von ihr ziemlich viel erfahren hat und sie gute und schlechte Eigenschaften vereint und sehr menschlich wirkt dadurch.
Das Setting ist ebenfalls richtig cool, wird jedoch manchmal vernachlässigt und die tollen Optionen werden nicht genutzt. Generell ist dieses Buch nicht cozy oder weihnachtlich, sondern an einigen Stellen recht brutal.
Die Themen, die im Mittelpunkt stehen, finde ich super und größtenteils auch die Umsetzung davon. Das Buch macht hier in vielerlei Hinsicht viel richtig. Die Auflösung ist für mich in Ordnung, den Umgang mit ihr kann ich nicht ganz teilen.
Zusammenfassend ist dieses Buch vermutlich eher für eine jüngere Zielgruppe gedacht oder für Menschen die zum Beispiel feministischen Themen offen gegenüber sind. Dann erhält man hier wirklich eine positive Überraschung.

Bewertung vom 16.11.2023
Tasmanien
Giordano, Paolo

Tasmanien


weniger gut

Mischung aus langweilig und emotional.

Worum geht es?
Das Leben und die Beziehung eines Mannes gerät durcheinander und er flüchtet sich von Thema zu Thema, unter anderem Klimakatastrophe und Atombomben.

Worum geht es wirklich?
Trauer, Flucht und Lebenswege.

Lesenswert?
Nein, für mich nicht. Ich habe etwas komplett anderes erwartet und war dann enttäuscht.
Positiv ist mir das Cover aufgefallen und auch die Inhaltsangabe klingt gut und interessant. Tasmanien - der Titel des Romans - spielt dabei im Grund keine Rolle.
Zusätzlich finde ich die gewählten Themen interessant und gerade an diesen Punkten war die Darstellung in all ihrer Schlichtheit sehr bewegend und einfach nur traurig. Das waren die wenigen Stellen, an denen das Buch etwas in mir hervorgerufen hat. Es hat definitiv zu weiterer Recherche angeregt.
Große Teile des Buches haben mir aber einfach nicht zugesagt. Ich finde die Sprache unglaublich anstrengend, den Satzbau verwirrend und die Zeitsprünge kaum verständlich. Wörtliche Rede kommt nicht vor, stattdessen merkwürdig eingebaute Aussagen, bei denen man jedes mal rätseln muss, wer jetzt was genau sagte.
Definitiv kein Buch zum nebenbei lesen oder querlesen. Ich fand es sehr verwirrend und hab auch schon bald das Interesse an der Figur als solche verloren.
Die einzigen interessanten Stellen waren wie gesagt die eher wissenschaftlich angehauchten, die das Leid in seiner Tragweite extrem gut darstellen konnten.
Ich bin überrascht, wie ein Buch so langweilig und bewegend zugleich sein kann, fand die Lektüre aber unangenehm und wollte mehrmals abbrechen.
Ich würde eine Leseprobe empfehlen, weil die Sprache möglicherweise nicht für jede Person passt.

Bewertung vom 05.11.2023
Welt in Aufruhr
Münkler, Herfried

Welt in Aufruhr


gut

Interessant, sprachlich anspruchsvoll.

Worum geht es?
Die Ordnung der Welt, wie sie zustande kommt und wie sie sich ändert. Welche Akteure gibt es und welche Ziele haben sie.

Worum geht es wirklich?
Macht, Verantwortung und Spielregeln.

Lesenswert?
Ja, definitiv. Das Buch zeigt sehr viele Zusammenhänge auf und erklärt dabei, wie es zu historischen Ereignissen gekommen ist und welche Politiktheorien es hinter Reaktionen gibt.
Gerade im Bezug auf den Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine erfährt man hier wirklich viel und versteht überhaupt erst einmal, wie die anderen Länder aus welchen Gründen gehandelt haben. Diese Tatsache bleibt einem als unwissende Person ja sonst eher verborgen.
Generell hat mir gut gefallen, dass auf kürzliche Ereignisse eingegangen wurde und diese so einen großen Stellenwert bekommen haben. Israel/Palästina sind hierbei kein Thema, wären aber natürlich auch noch sehr interessant gewesen.
Gerade auch im Hinblick auf die Verantwortung der Menschen hinsichtlich der Klimafrage war das Buch informativ und hat verdeutlicht, warum es einerseits nötig ist, dass alle an einem Strang ziehen und genau dies aber auch so schwer ist.
Nicht so gut gefallen hat mir der für mich fehlende rote Faden und das es eher herausfordernd war, die Infos aus verschiedenen Kapiteln im Kopf in ein großes Ganzes zusammen zu fügen.
Des Weiteren kommt zur Komplexität des Themas eben auch noch eine anspruchsvolle Sprache hinzu mit vielen Fremdwörtern oder auch lateinischen Begriffen. Das mag natürlich erst einmal okay sein und auch zum Thema passen, aber schränkt natürlich auch den Kreis der Menschen ein, die dieses Buch verstehen können.
Insgesamt habe ich aus dem Buch nicht so viel mitnehmen können wie ich erwartet habe und mir in Anbetracht des Umfangs gewünscht hätte. Ich fand die Lektüre in Ordnung und fachlich kann ich das ganze ohnehin nicht beurteilen.