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SiBu

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Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2020
Hundefotografie
Auerbach, Anna

Hundefotografie


ausgezeichnet

Man könnte so viel über das neue Buch von Anne Auerbach schreiben, man kann es aber auch einfach selbst erleben. Beim Lesen des Buches habe ich oft gedacht, warum hat es das nicht schon früher gegeben. Ich hatte direkt Lust bekommen selbst die Kamera zu schnappen und unsere Vierbeiner zu fotografieren, nur leider haben diese in ihrem hohen Alter keine so richtige Lust mehr, für mich vor der Kamera zu stehen.

Doch zurück zum eigentlichen Thema. Das Buch zeigt einem auf eine wundervolle Art und Weise, wie man das Wesen seines Hundes am besten einfängt und seinen Liebling ins rechte Licht rückt. Das Buch ist durchzogen mit durchweg gelungenen Hundeportraits.

Die Autorin startet mit den technischen Grundlagen. Denn sie stellt direkt klar, dass der Technik eine besondere Bedeutung zukommt, da Hunde in Bezug auf Fotoaufnahmen unberechenbar sind und gerne auch mal das tun, was sie in dem Moment nicht sollen. Es heißt also immer flexibel zu bleiben.
Auerbach stellt Kriterien an den Kamerakauf und die Wahl der Objektive vor und zeigt zudem noch nützliches Zubehör, was ein Shooting erleichtern soll. Und zwar nicht nur für den Vierbeiner.
Nebenbei gesagt, finde ich es auch gut, dass an jedem Bild die technischen Daten der Aufnahme vermerkt sind. Das macht das ganze leichter nachvollziehbar.

Kapitel 4 beschäftigt sich mit den allgemeinen Kameraeinstellungen. Fortgeschrittene Fotografen können aus meiner Sicht dieses Kapitel auch gerne überspringen, da es nicht viel Neues zu bieten hat.
Ab Kapitel 6 geht es dann richtig ins Eingemachte. Wobei ich mich beim Lesen oft dabei erwischt habe, wie mein Blick zu den Hundefotos wanderte und ich gar nicht mehr so richtig auf den Text achtete. Besonders der Abschnitt mit den Gegenlichtaufnahmen ab Seite 48 hat wundervolle Bilder zu bieten, die zum träumen und verweilen einladen. Man wünscht sich instinktiv selbst solche Bilder von seiner Fellnase.

Sehr gelungen finde ich auch die Gegenüberstellung von Bildern, wo gezeigt wird, warum ein Bild besser ist als ein anderes. Denn oft sind es nur Kleinigkeiten, die einem Bild das gewisse Etwas verleihen.
Auch werden in diversen Abschnitten verschiedene Shootinglocations mit ihren Besonderheiten vorgestellt, die man für seine eigenen Shootings adaptieren kann. Kapitel 8 befasst sich mit den Basics der Hundefotografie, wobei ich diesem Abschnitt eigentlich weiter vorne angesiedelt hätte. Aber okay, das ist natürlich Geschmackssache. Die Basics werden wieder an vielen Beispielen erklärt (Perspektive, Fokus, Bildgestaltung etc.).

Kapitel 9 ist aber mein persönliches Highlight, selbst wenn man die Texte nur grob überfliegt. Man nimmt dennoch eine ganze Menge für gelungene Hundeportraits mit. Natürlich darf bei all dem ein Action- bzw. Welpenshooting nicht fehlen. Gerade die Welpenfotos haben mich an unserer Zeit als aktiver Züchter erinnert.

Wer aber lieber im Studio, anstatt in der Natur shooten möchte, der findet in Kapitel 15 alle wichtigen Grundlagen bzw. den nötigen Überblick. Als letztes darf natürlich die Bearbeitung nicht fehlen. Auerbach gibt einem hier einen kleinen Einblick in ihre Arbeitsweise, an dem am Ende ein perfektes Foto herauskommt.

Alles in allem ist es wirklich ein ausgezeichnetes Buch, das Lust auf mehr macht. Man spürt auf jeder Seite, mit wie viel Herzblut die Autorin bei der Sache ist. Die Hundefotografie ist ein Genre für sich, dass hier kompakt und genau auf den Punkt gebracht alles Wichtige vermittelt, was man wissen muss, um selbst ausdrucksstarke Bilder zu erstellen.

Aus meiner Sicht eine klare Empfehlung für alle, die sich mit diesem Thema näher beschäftigen wollen, oder einfach nur tolle Hundeportraits sehen will.

Bewertung vom 30.07.2020
Eins reicht.
Schroeder, Sebastian H.

Eins reicht.


ausgezeichnet

Das vorliegende neue Buch von Sebastian Schröder „Eins reicht“, soll einem dabei helfen, gezielt eine ausdrucksstarke Bildauswahl zu treffen, die auf ganzer Linie überzeugt und wie der Autor selbst sagt, eine visuelle Geschichte erzählen soll. Soweit so gut.

Die einleitenden Worte des Autors über eine Reise, finde ich hierbei besonders gelungen, da ich selbst im Zusammenhang mit der persönlichen Fotoentwicklung von einer Reise spreche. Das Buch führt gekonnt durch den wirren Dschungel von oftmals ähnlichen Bildern und zeigt anhand vieler, mitunter sehr schönen Beispielen, wie man seine Auswahl trifft. Ganz nach dem Motto des Titels „Eins reicht“.

Der Fokus des Buches liegt hierbei auf dem Bildinhalt und weniger auf formale Kriterien, die man an anderer Stelle ganz einfach nachschlagen könnte. Schröders Buch steigt bei dem Thema Kommunikation ein, schlägt die Brücke hin zu Perspektiv, ehe sie in der neuen Welt landet. Das ganze Buch erinnert mich an die klassische Heldenreise, wobei sich hier der Kreis aus meiner Sicht im Bezug auf die einleitenden Worte zum Thema Reise wunderbar schließt und einem gekonnt gelungenen roten Faden folgt.

Auch das Thema Storytelling kommt nicht zu kurz. Denn zum Schluss kommt es darauf an, Geschichten mit seinen Bildern zu erzählen. Auch hier machen es die zahlreichen Beispiele einfach dem geschriebenen zu folgen, zu verstehen und zu verinnerlichen. Der letzte größere Abschnitt bildet nun die eigentliche Präsentation in Form von Print und Web ab und zeigt einem, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Der Abschluss wird von mitgelieferten Workflow Vorschlägen gebildet, die eine nette Anregung für die eigene Arbeitsweise sind.

Alles in allem ein sehr gelungenes Buch, welches leicht und verständlich geschrieben ist und in sehr gut portionierten Abschnitten eingeteilt ist. Für mich ist es sehr hilfreich, da ich mich oft mit der Auswahl meiner Bilder (wie wahrscheinlich viele andere auch) etwas schwertue, da ich mich immer mal wieder nicht zwischen zwei bis drei Bildern entscheiden kann. Das Thema hat sich hoffentlich jetzt erledigt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2020
Inspiration Leica Akademie
Mertens, Heidi;Mertens, Robert

Inspiration Leica Akademie


ausgezeichnet

Sobald der Name Leica fällt, beginnen die Augen vieler begeisterter Fotografen zu leuchten. So auch geschehen bei dem neuen Buch von dem Ehepaar Mertens "Inspiration Leica Akademie". Und als alte Wetzlarerin natürlich eine Ehrensache, sich dieses Buch zu holen. Dabei bietet das knapp 2 kg schwere Buch (ja, ich habe es zum Spaß auf die Waage gelegt) eine geballte Power aus purer Inspiration. Es weckt in einem den Wunsch besser werden zu wollen.

Doch zurück zum Buch. Es ist wie ein lang geplanter Galeriebesuch, nur dass man anstatt in den Gängen zu schlendern in den heimischen vier Wänden in aller Ruhe durch das Buch blättert. Was dabei auffällt ist, dass das Buch zweisprachig daherkommt (ich glaube das ist ein Novum im Hause Rheinwerk, zumindest fällt mir jetzt kein vergleichbarer Titel ein) und somit einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wird. Und das hat das Buch auch verdient.

Schon im Vorwort des Lektors wird deutlich, für was die Fotografie stehen kann und fasst aus meiner Sicht die Essenz, den Kern des Buches wunderbar zusammen, nämlich die Magie des Augenblicks festzuhalten und die Auseinandersetzung mit sich und der Welt. Denn letztendlich sind unsere Bilder nichts anderes als Abbilder der Welt aus unserer Sicht, die wir versuchen anderen näher zu bringen. Ein wunderschöner Gedanke wie ich finde, der im ganzen Buch spürbar wird.

Der Bildband zeigt den Blick auf die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven, welche großartig von dem Ehepaar Mertens kommentiert wurden und gleichzeitig den Leser zu neuen kreativen Möglichkeiten anregen. Es ist wie eine große Inspirationsquelle, die in verschiedene Abschnitte gegliedert ist (z.B. Wahrnehmung, Perspektive, Kreativität, Ideen, Konzepte usw.). Es zeigt, dass eben nicht die Quantität zählt, sondern die Qualität und davon hat das Buch jede Menge zu bieten.

Viele Bilder möchte man am liebsten als Großprint in die eigene Wand hängen. Ihr werden wirklich großartige Künstler gezeigt, die rund um den Globus verteilt sind und alle Teil der großen Leica Familie sind. Besonders schön finde ich auch die einleitenden Worte/Zitate am Anfang eines neuen Kapitels, die einen guten Vorgeschmack auf den kommenden Abschnitt liefern. Die begleitenden Texte zu den einzelnen Bildern, liefern wie bereits erwähnt neue Denkanstöße, um die eigene Fotografie auf eine neue Ebene zu bringen.

Auch wenn man das Buch nur durchblättert, erhält man einen wunderbaren Blick über eines der schönsten "Hobbys" der Welt. Erfrischend anders finde ich ebenfalls, dass viele Streetfotos den Weg in den Bildband gefunden haben. Man kann auch einfach mal das Buch offen liegen lassen und einfach auf sich wirken lassen. Es ist schon fast wie eine Achtsamkeitsübung. Und auch das ist im Grunde die Botschaft dieses Buches. Aufmerksam beobachten und im richtigen Moment den Finger am Auslöser haben. Besonders deutlich wird dies im Abschnitt "ungewöhnliches Zusammenspiel", welches einen dann doch zum Schmunzeln bringt.

Mertens Buch regt an, dass man seinen Blick für besondere Momente schulen sollte. Es macht aber auch Lust darauf, selbst einmal das ein oder andere Thema im Buch auszuprobieren und auf Basis dessen eigene Konzepte und Serien zu erstellen.

Ich könnte wirklich noch so viel über dieses wahnsinnig tolle Buch schreiben, aber man sollte es einfach selbst erleben und auf sich wirken lassen. Genau wie bei einem realen Galeriebesuch. Man kann uns noch so viel erzählen wie toll es war, aber wenn man nicht dabei war, ist das Gefühl eben doch ein anderes. Aus meiner Sicht eine klare Kaufempfehlung für alle Fotobegeisterten und alle die es werden wollen.

Ihr merkt sicherlich schon, wenn ich könnte würde ich mehr als fünf Sterne für diesen außergewöhnlichen Bildband geben.

Noch eine kleine Anekdote zum Schluss. Schaut euch auch mal den Titel genauer an. Dann werdet ihr die Namen der im Buch vorkommenden Fotografen entdecken, die hier eine "Leica" Kamera bilden. Wirklich sehr schön gemacht un

Bewertung vom 27.07.2020
Ideenbuch für kreative Fotografie
Yabsley, Lorna

Ideenbuch für kreative Fotografie


sehr gut

Ich muss ehrlich sein, ich habe zu Anfang etwas anderes erwartet, als ich mir das Buch von Lorna Yabsley „Ideenbuch für kreative Fotografen“ geholt habe. Der Titel versprach aus meiner Sicht neue Techniken im Umgang mit dem eigenen Fotografie-Verhalten. Ich hatte vielmehr eine Art Workshop in Buchformat erwartet, der mich neu herausfordert.

Umso überraschter war ich, als sich das Buch aus meiner Sicht als eine Art kleine Kunstgalerie entpuppte. Man fühlt sich beim Lesen des Buches ein wenig an einen Galeriebesuch erinnert, nur eben in den heimischen vier Wänden. Statt durch die Gänge zu schlendern, blättert man entspannt in Yabsleys Buch.

Auf jeweils einer Doppelseite werden Kunstwerke von verschiedenen Künstlern gezeigt. Der begleitende Text dazu dient dann in erster Linie als neuer Input für einen selbst. So zum Beispiel zu Themen wie Freelensing, Collagen, die alten Meiste nachahmen, Minimalismus, Personen, Schattenspiel, Symmetrie und so weiter und so fort. Dabei bleibt der Blick aber eher an den teils sehr ausdrucksstarken Bildern hängen und der erläuternde Text geht etwas daneben unter. Ab und an erwischte man sich doch dabei, den Text zu überspringen.

Es bleibt am Ende also jeden selbst überlassen, ob er die daraus resultierenden kreativen Tipps auf seine Fotografie anwenden kann oder nicht. Alles in allem ist das Buch aber eine gelungene Abwechslung im vielfältigen Dschungel der Fotofachbücher und lässt einen für einen kurzen Moment abtauchen in die faszinierende Welt der Fotografie. Das Buch ist sowohl für Anfänger, als auch „fortgeschrittene Fotografen geeignet.

Bewertung vom 23.07.2020
Einstieg in Lightroom Classic und CC
Kieslich, Torsten

Einstieg in Lightroom Classic und CC


sehr gut

Lightroom hat sich zu einem wahren Allround-Talent in der Fotoentwicklung und Bildbearbeitung entwickelt und bietet mittlerweile zahlreiche Funktionen, die es erst einmal zu beherrschen gilt. Zur Seite steht einem hier das neue Buch von Torsten Kieslich „Einstieg in Lightroom Classic und CC“.

Wer, wie ich das Vorgängerbuch besitzt, dem wird zwar vieles bekannt vorkommen, aber genauso viel auch an neuen Input erfahren. Gerade meine anfänglichen Zweifel bezüglich der Umstellung von Lightroom 6 auf die Abo-Version konnte mir das Buch nehmen, zumal der Autor es schafft endlich Licht ins Dunkel des verwirrendenden Namensdschungel von Adobe zu bringen. Denn eins steht fest, darin ist Adobe mittlerweile Meister.

Aber das ist natürlich nicht der einzige Pluspunkt dieses Buches. Wäre ja sonst ein wenig traurig nicht wahr? Wer noch nie mit Lightroom gearbeitet hatte, sollte besonders das erste Kapitel aufmerksam lesen und im Anschluss mit Abschnitt 1.8 direkt in die Arbeit einsteigen. Hier lernt man die grundsätzlichen Funktionen kennen und verstehen. Diese werden anhand eines allgemeinen und oft vorkommenden Arbeitsablauf dargestellt.

Auch hier bietet der Verlag wieder die Möglichkeit des Downloads der Beispieldateien. Aber nicht nur das. Man erhält auch noch zusätzliche Materialien und Presets, die das Arbeiten mit Lightroom erleichtern sollen.

In den nachfolgenden Kapiteln kann man gezielt Themen nachschlagen, um etwas genauer zu erfahren oder noch tiefer in die Materie einzusteigen. Auch hier folgt auf jedes Kapitel eine Schritt- für-Schritt Anleitung, die man aus dem Hause Rheinwerk bereits kennt. Also auch hier wird es nicht zu theoretisch.

Für alle, die das Optimum aus ihren Bildern holen wollen, dem sei Kapitel 5 wärmstens zu empfehlen. Hier dreht sich alles um das Entwickler-Modul, welches für mich das Schönste Modul im Umgang mit Lightroom darstellt.

Was mich allerdings ein wenig stutzig gemacht hat, war die Tatsache, dass das Thema Presets ein wenig zu kurz gekommen ist. Auch die mitgelieferten Template Dateien im Download Bereich entsprechen noch dem alten Format lrtemplate. Für mich wäre zumindest an dieser Stelle ein kleiner Hinweis (und sei es auch nur als zusätzlicher Download) auf die mittlerweile gültigen xmp-Dateien hilfreich gewesen. Aber gut, dass tut dem Buch keinen Abbruch und wird sicherlich in einer Neuauflage Berücksichtigung finden.

Weiterhin positiv aufgefallen ist die Tatsache, dass die Weiterbearbeitung in Luminar Erwähnung gefunden hat, da ich selbst mit diesem Programm zur Ergänzung arbeite und mir an dieser Stelle einiges neu aneignen konnte.

Mein Fazit zu diesem Buch: Wer auf der Suche nach einem Fachbuch für den Schnelleinstieg in Lightroom ist, kommt hier voll auf seine Kosten. Das Buch ist leicht und verständlich geschrieben und die einzelnen Kapitel ziehen sich nicht unnötig in die Länge, was ich persönlich sehr angenehm finde.

Bewertung vom 23.07.2020
Adobe Photoshop CC
Klaßen, Robert

Adobe Photoshop CC


ausgezeichnet

Mittlerweile ist Photoshop zu einem mächtigen Werkzeug im Bereich der Bildbearbeitung geworden. Vom einfachen begradigen von Elementen bis hin zu komplexen Composings – Photoshop lässt Träume wahr werden und ist das ideale Werkzeug für alle die ihre Bildwelten umsetzen wollen. Doch vor der Kür folgt die Pflicht und die besteht darin, Photoshop erst einmal richtig zu verstehen. Und genau an der Stelle setzt das neue Buch von Robert Klaßen an. Mit „Adobe Photoshop CC – Der professionelle Einstieg“ gelingt es dem Autor auf einfache und unterhaltsame Art und Weise komplexe Themen verständlich und in der richtigen Dosis dem Leser näher zu bringen. Das Buch ist leicht verständlich und einfach geschrieben, wodurch der Prozess des Verstehens gefördert wird. Am Ende einer jeden Kapiteleinheit warten eine Schritt-für-Schritt Anleitung, die zum Nachmachen anregt beziehungsweise animiert. Insgesamt gibt es davon 11 verschiedene Workshop-Parts. Dadurch wirkt das Buch nicht zu theoretisch. Praktisch ist auch, dass man die Möglichkeit hat, alle Beispieldateien auf der Verlagsseite herunterzuladen. So lassen sich die Workshop 1:1 nachmachen.

Ich selbst arbeite schon seit mehreren Jahren mit Photoshop und bin immer wieder überrascht wie viel es an diesem Programm noch zu entdecken gibt. Wie der Autor selbst sagt, versucht er mit seinem Werk Licht ins Dunkle zu bringen, um sich nicht mehr zu verirren und das gelingt ihm auch auf wundervolle Art und Weise.

Auch fortgeschrittene Nutzer, wozu ich mich jetzt einfach mal zähle, kommen auf ihre Kosten. Gerade Funktionen, die in der neuen Version von Photoshop vorkommen, sind entsprechend markiert und bieten einen sehr guten Überblick über die Features. Ich hatte beim Lesen doch den ein oder anderen Aha-Effekt und habe neue Funktionen kennengelernt, die meine zukünftige Arbeitsweise hoffentlich bereichern werden.

Auch interessant fand ich den Abschnitt „Trainings benutzen“, der er auch meiner Sicht gerade für Anfänger enorm hilfreich ist.

Besonderes Augenmerk sollte der Leser auf die Kapitel 3 und 4 legen, da es das Herzstück von Photoshop in einem didaktisch hervorragenden aufgearbeiteten Abschnitt in komprimierter Form wiedergibt. Die Rede ist von Auswahlen, Ebenen und der Malfunktion. Erläutert wird dies an konkreten Beispielen aus der Praxis (Horizont begradigen, Freistellen, Arbeiten mit Pinseln etc.).

Doch auch die Kapitel 5 bis 7 behandeln Themen aus dem täglichen Arbeitsablauf. Hierzu zählen Farben anpassen, Lichter und Schatte korrigieren, reparieren, restaurieren und kopieren.

Wer nun glaubt damit wäre es getan, der irrt. In Kapitel 8 werden die Grundsteine für zukünftige Bildmontagen gelegt.

Kapitel 9 befasst sich mit dem Thema Camera Raw, was mich persönlich wiederum nicht so interessiert, da ich meine Bilder mit Lightroom entwickle, aber es ist für den Anfänger trotzdem gut zu wissen, was für ein machtvolles Instrument die Raw-Entwicklung darstellt.

Alles in allem ist das Buch sehr zu empfehlen, da es logisch aufeinander aufbaut und man das Gefühl bekommt, Photoshop von der Pike auf zu lernen. Auch fortgeschrittene Anwender kommen meiner Ansicht nach auf Ihre Kosten und seit es auch nur darum, sein Wissen ein wenig aufzufrischen.

Bewertung vom 13.06.2020
Das Herz der Fotografie
DuChemin, David

Das Herz der Fotografie


ausgezeichnet

David duChemin hat es wieder getan. In seinem neuesten Werk legt er die Seele, oder besser gesagt das Herz der Fotografie offen dar und nimmt alle mit auf eine Reise, um für sich selbst zu erkennen, was einem persönlich wichtig ist, um über sich selbst hinauszuwachsen, damit man mit seiner Fotografie die nächste Stufe erreichen kann. Sein Buch beschäftigt sich mit dem tieferen Sinn der Fotografie und will dazu ermutigen, sich selbst Fragen zu stellen und nicht alles als gut oder schlecht abzutun, da dies immer subjektiv ist. Er will verhindern, sich selbst in die Verlegenheit einer Ausrede zu bringen.

Er selbst gibt an, dass es keine Abkürzungen gibt. Das Erlernen des Handwerks benötigt Zeit, ist aber nicht alles entscheidend für ein „gutes“ Foto. Wer hier ein klassisches Fachbuch erwartet, wird enttäuscht, denn es geht definitiv tiefer und bewegt etwas in einem.

Es geht um mehr als nur die richtige Technik, um ein Bild zu machen. Vielmehr ist es ein hinterfragen des eigenen Warums und die damit verbundene Positionierung als Fotograf. Denn dieser ist in erster Linie das erste und wichtigste Publikum seiner Werke und sollte sich selbst dieser entscheidenden Rolle bewusst sein. Nämlich der, dass er selbst die Seele der Kamera ist und somit selbst bestimmt was er wie fotografiert. DuChemin legt einem nahe immer offen für neue kreative Prozesse zu bleiben. Auch kommt die Rede kurz auf Wabi Sabi zu sprechen. Dieser Ansatz spiegelt sich mittlerweile in vielen Büchern zur anspruchsvollen Fotografie wider.

Das vorliegende Werk ist in vier Bereiche eingeteilt, wobei der dritte Teil den meisten Raum beansprucht. Ab und an sind die Sätze etwas verschachtelt geschrieben, so dass man manche Dinge mehrmals lesen muss, aber das tut dem Buch keinen Abbruch. Vielmehr kann man es als intensivere Beschäftigung mit der Materie verstehen.
Mir gefällt zudem der Ansatz von duChemin, die Kamera als Instrument zur Entdeckung zu verstehen und zu nutzen, worauf er im dritten Abschnitt des Buches (Besserer Ausdruck) genauer eingeht.

Jedes Kapitel, bis auf wenige Ausnahmen, bilden eine Frage, die einen inspirieren und motivieren sollen, besser zu werden und den eigenen Anspruch zu verändern. Dabei muss einem allerdings bewusst sein, dass sich Antworten im Laufe der Zeit auch ändern können, da die Weiterentwicklung ein steter Prozess ist.

Ich selbst habe mir schon oft die ein oder andere Frage die duChemin stellt selbst gefragt und fühle mich am Ende der Lektüre darin bestätigt, den richtigen Weg gegangen zu sein.

Alles in allem liefert der Autor mit seinem neuesten Buch Werkzeuge, um Motive analysieren zu können und regt zudem an, seine eigene Neugier neu zu entfachen. Das Buch ist ein Juwel, dass in keinem Bücherregal fehlen sollte, der mehr will als nur einfach halbherzig ein paar Bilder zu knipsen. Es ist eine gelungene Fortführung seines bereits erschienen Titels „Die Seele der Fotografie“ was ich auch nur wärmsten empfehlen kann, da in sich ein geschlossenes Werk darstellt.

Aber am treffendsten fasst aber eigentlich der Autor selbst sein Werk zusammen: „Wenn Sie nur für sich selbst arbeiten, und zwar auf möglichst wahrhaftige Weise, dann bekommt ihr Werk eine Authentizität, die ihm die Chance gibt, auch andere Menschen anzusprechen.“

In diesem Sinne erlebt das Buch einfach selbst und traut euch auf die Reise zu gehen, um am Ende, die Bilder zu machen, die bewegen und in Erinnerung bleiben.

Bewertung vom 21.05.2020
Adobe After Effects CC
Fontaine, Philippe

Adobe After Effects CC


ausgezeichnet

Wer After Effects beherrschen will, kommt gar nicht drum herum, als sich intensiv mit dem Programm zu beschäftigten und auseinanderzusetzen. Philippe Fontaines Buch „Abobe After Effects CC“ hilft einem gekonnt dabei, diese Mamutaufgabe zu stemmen und zu meistern. Es erwarten einen viele Aha-Momente, die einen dazu verleiten, die erlernten Fähigkeiten direkt in die Tat umzusetzen.

Im ersten Moment mag die Fülle an extrem gut aufbereiteten Inhalten abschreckend wirken, aber der Autor erklärt in kurzen und gut gegliederten Abschnitten die einzelnen Funktionen des Programmes und lässt dabei kaum noch Fragen offen. Dabei merkt man das Fontaine ein Meister in seinem Fach ist und auf einen enormen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann.

Das Buch ist in 5 große Abschnitte gegliedert, die super auf einander aufbauen und das Wissen, welches man erwirbt, Stück für Stück vertieft. Im vierten Teil kommen sogar fortgeschrittene User voll auf Ihre Kosten. Gerade der Bereich Motion Tracking und 3D sind meiner Meinung nach sehr aufschlussreich, wobei ich persönlich noch längst nicht soweit bin, um diese Techniken auch anzuwenden, ich hoffe aber, dass das bald der Fall sein wird.

Dank Fontaines Ausführungen hat sich bei mir auch der Dschungel aus Fachbegriffen bezüglich der verschiedenen Fernsehnormen gelichtet. Hier muss ich sagen, habe ich schon deutlich komplizierte Ausführungen gelesen.

Im Großen und Ganzen lässt sich das Buch schnell und flüssig lesen, obwohl es doch ab und an ein paar Stellen gibt, die aus meiner Sicht etwas kompliziert formuliert sind. Das tut dem Inhalt allerdings keinen Abbruch und sollte einen auch nicht abschrecken oder entmutigen.

Um aber nicht nur den theoretischen Teil zu pauken, bietet das Buch passend zu jedem Kapitel ein Workshop (ich glaube es sind unterm Strich um die 60 Stück. Genau nachgezählt habe ich sie aber nicht), um direkt in die Umsetzung zu kommen. Positiv zu erwähnen ist, dass der Verlag hier die Möglichkeit anbietet, das benötigte Material herunterzuladen. So lassen sich die Workshops sehr gut 1:1 nachmachen. Learning by Doing sozusagen.
Auch wenn man das Buch nicht direkt in einem Rutsch mit seinen ganzen Workshops durcharbeiten kann, da der Wissensinput so enorm hoch ist, ist es doch ein idealer Begleiter beziehungsweise Nachschlagewerk für all jene, die das volle Potenzial des Programms nutzen wollen.

Ich bin begeistert und freue mich schon jetzt auf meine zukünftigen Projekte, die ich mit After Effects umsetzen werde und will. Und das Buch wird sicherlich in nächster Zeit immer schön in Griffweite bleiben, um dann doch das ein oder andere noch einmal nachzuschlagen, anzuwenden oder aufzufrischen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2020
Canon EOS 90D
Spehr, Dietmar

Canon EOS 90D


sehr gut

Lange mussten wir auf das Nachfolgemodell der Canon EOS 80D warten. Als es dann im September letzten Jahres soweit war und die Kamera endlich auf den Markt kam, war die Freude umso größer. Die Canon EOS 90D kommt mit vielen Funktionen daher und nicht alle sind auf dem ersten Blick ersichtlich beziehungsweise haben sich gut versteckt.

Da schafft Dietmar Spehrs Buch zur Canon EOS90D Abhilfe. In insgesamt 11 Kapiteln verschafft Spehr einen guten Überblick über die Kamera und dem verfügbaren Zubehör. So fand ich zum Beispiel den Abschnitt über Speicherkarten sehr interessant, weil Speicherkarte nicht gleich Speicherkarte ist und ich mich ehrlich gesagt zuvor noch nie so genau damit befasst hatte. Das hat sich dank der Lektüre nun geändert.

Allerdings gibt es aus meiner Sicht, auch winzig kleine Abstriche, wobei das jammern auf hohem Niveau ist. So fand ich den Exkurs über die Grenzen der Motivprogramme zwar gut gemeint, aber gerade für Anfänger verwirrend und oberflächlich. Auch hätte ich es nett gefunden, wenn, wie damals schon bei dem Kamerahandbuch zur Canon EOS 600D eine Übersichtkarte mitgeliefert worden wäre, die man sich für alle Notfälle mit in die Kameratasche hätte packen können. Aber wie schon gesagt, dass ist jammern auf hohem Niveau. Im Vorfeld hatte ich schon viel über das Fokus Bracketing gehört, welches mit der 90D leicht umzusetzen ist, allerdings findet dieses Thema leider keine Beachtung in dem Buch, was ich wirklich schade finde. Auch die Erläuterungen zum Einsatz ISO, Blende und Verschlusszeit gehören meiner Meinung nach, zu den Grundlagen der Fotografie und nicht explizit zu der Kameratechnik und wie man sie einstellt. Aber gut, dem ein oder anderen kommen diese Abschnitte sicherlich zu Gute.

Alles in allem ist Dietmar Spehrs Buch aufschlussreich und man bekommt schnell ein Gefühl für seine neue Kamera. Gerade wenn man diese zur Hand hat und direkt die verschiedenen Einstellungen parallel testen kann. Gerade die Schritt für Schritt Abschnitte sind eine willkommene Handlungsaufforderung und bescheren doch den ein oder anderen AHA-Moment und die Vorfreude auf den ersten richtigen Kameraeinsatz steigt.

Bewertung vom 25.04.2020
Texten können
Rorig, Daniela

Texten können


ausgezeichnet

Wer hier befürchtet ein Buch in die Hand zu nehmen, dass auf Grund seines Themas trocken und langatmig sein könnte, der wird schon nach den ersten paar Seiten eines Besseren belehrt. Denn dieses Buch ist eine Offenbarung für all diejenigen, die ihre Texterqualitäten auf das nächste Level bringen wollen. Schon die einleitenden Worte geben einen Vorgeschmack darauf, was einem auf den folgenden knapp 400 Seiten erwartet. Daniela Rorig schreibt enorm sympathisch und löst den ein oder anderen Lacher beim Lesen aus. Ihre Erläuterungen zu verschiedenen Themen des Schreibens sind nachvollziehbar geschrieben und werden am Ende eines jeden Kapitels übersichtlich zusammengefasst. Die anschließenden Übungen sind ideal dafür geeignet, das Gelesene direkt in der Praxis zu üben, was aus meiner Sicht viele Vorteile mit sich bringt.

Meiner Meinung nach sollte dieses Buch zum Standardwerk einer Texterausbildung gehören. Während meiner eigenen Ausbildung hätte ich mir so ein Werk sehnlichst gewünscht. Gerade auch in Bezug auf Texterformeln. Da es weitaus mehr als nur die AIDA Formel gibt (auf die sich mein Professor eingeschossen hatte). Wer jetzt noch nichts mit BELA, QUEST und Co. anfangen kann, spätestens nach der Lektüre, gehören diese Formeln ins Repertoire eines jeden Texters.

Ein weiterer positiver Faktor des Buches ist, dass man direkt seine eigenen Texte am liebsten auf all den neuen Input hin überprüfen und überarbeiten will, um ihnen einen emotionalen Benefit zu verleihen, der noch dazu von einer eigenen starke Markenstimme geprägt ist.

Das Buch ist in sich stimmig aufgebaut und folgt einer logischen Abfolge die aufeinander aufbaut. Schreibtipps und Checklisten erleichtern den direkten Einstieg. Besonders der Abschnitt Storytelling zeigt einem auf, welches enorme Potenzial in "Geschichten erzählen“ liegt. Für jeden der noch eine Ebene tiefer gehen möchte, dem sei der Abschnitt "Psychologie des Textens" wärmstens ans Herz zu legen. Im, ich nenn es einmal den letzten Abschnitt, geht es aus meiner Sicht richtig ans Eingemachte und der Leser erhält das geballte Wissen der Autorin. Man spürt mit jedem Wort, dass Rorig für ihr Thema brennt und es auf den Punkt rüberbringt. Für alle die auf die Schnelle noch einmal etwas spicken müssen, dem bietet das Glossar am Ende des Buches die passende Lösung.

Rorig beschriebt aber auch ihre eigene Tonalität und Powerwörter, die sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen und sich in allem wiederspiegeln, was einem erleichtert bei der "Stange zu bleiben" (hat sich mal einer von euch gefragt, woher eigentlich dieser Spruch kommt?). Man will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und sagt zu sich selbst, nur noch dieses Kapitel, um sich dann dabei zu erwischen nur noch diese drei Seiten zu lesen, um am Ende nur noch diesen einen Absatz zu schaffen. Und schon merkt man, dass man an der "Nur noch" Krankheit leidet. Aber im positiven Sinne. Ich persönlich finde es enorm angenehm und abwechslungsreich, dass ein Fachbuch es schafft, mich derart in den Bann zu ziehen.

Bleibt nur zu hoffen, dass in Zukunft mehr Texter, Redakteure und Marketer den Mut fassen, aus alten Mustern auszubrechen und neue kreative Weg zu beschreiten und wir dadurch weniger Marketingfloskeln zu lesen bekommen, sondern viel mehr "Will ich haben" Texte. Und das Buch von Daniele Rorig trägt einen entscheidenden und großen Teil dazu bei, zukünftigen Textern und solchen die es werden wollen das richtige Handwerk mit auf den Weg zu geben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.