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Dark Rose
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NRW
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Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 634 Bewertungen
Bewertung vom 09.05.2024
Boys of Tommen 1: Binding 13
Walsh, Chloe

Boys of Tommen 1: Binding 13


gut

Sehr bewegend, aber ich habe auch Kritik


Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Triggerwarnung: Mobbing, häusliche Gewalt, Substanzmissbrauch, Selbstmordgedanken.

Shannons Leben war nie einfach, aber seit einigen Jahren ist es die pure Hölle. Sie wird seit der Grundschule massiv gemobbt, mit immer schlimmeren körperlichen Übergriffen. Erst als die Lage komplett eskaliert, schafft es ihre Mutter sich gegen Shannons Vater durchzusetzen und schickt sie endlich auf eine Privatschule. Ihr Vater ist ein tyrannischer, brutaler Alkoholiker und Schläger und ihr Zuhause somit nicht weniger die Hölle. Er ist komplett dagegen, dass Shannon die Schule wechselt, redet das Mobbing und die Übergriffe klein und lässt sowieso kein gutes Haar an irgendwem, außer ihrem Bruder Joey, der ein erfolgreicher Sportler ist und damit dem Männlichkeitsbild ihres Vaters entspricht.
Johnny ist auch ein erfolgreicher Sportler und sieht einer großen Karriere als Rugby-Profi entgegen, wenn da nicht eine Verletzung wäre, die einfach nicht verheilen will und sein ganzes Selbstbild durcheinanderbringt. In genau diesem Moment tritt Shannon in sein Leben und Johnny muss sich entscheiden, wer oder was seine Priorität ist.


Einerseits ist das Buch echt unheimlich süß, Shannon und Johnny sind wirklich niedlich zusammen. Andererseits ist es aber auch sehr, sehr heftig. Mobbing ist immer schlimm und hinterlässt tiefe Narben auf der Seele – ich weiß das, ich habe es erlebt. Bei mir war es nicht ganz so schlimm wie bei Shannon, aber ich weiß genau, wie das ist, wenn man keinen Ausweg sieht. Im Gegensatz zu ihr, war ich aber zuhause sicher. Shannon hat das nicht. Sie steht 24/7 unter Höchstspannung und weiß nie aus welcher Richtung der nächste Angriff kommt.

Ich muss hier direkt sagen, dass ich massive Probleme hatte, das Verhalten von Shannons Mutter nachzuvollziehen. Ich kann verstehen, warum eine Frau bei einem gewalttätigen Partner bleibt, aber nicht, wie sie zulassen kann, dass er die Kinder so furchtbar behandelt.

Johnny definiert sich über seine Erfolge im Sport. Er feiert ja auch einen nach dem anderen und die Profi-Karriere ist ihm praktisch sicher. Auch seine Erfolge bei vor allem älteren Mädchen und Frauen tragen viel zu seinem Selbstbild bei. Als er beides zu verlieren droht, merkt man, wie er ins Schwimmen kommt.
Er fixiert sich sehr abrupt auf Shannon. Er beschreibt sie immer wieder als extrem klein, süß, niedlich und wunderschön. Leider wiederholt er das sehr, sehr, sehr, sehr oft.


Fazit: Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Einerseits mochte ich die Protagonisten extrem gern, sie waren so süß und zusammen echt niedlich. Andererseits behandelt es auch heftige Themen und die kommen sehr gut und eindrücklich rüber. Aber es gibt auch Dinge, die mich leider gestört haben.

Allgemein hat das Buch große Probleme mit Wiederholungen. Es ist sehr dick, was an sich kein Problem ist, aber würde man die vielen Wiederholungen und die dadurch entstehenden Längen kürzen, würde das Buch deutlich mehr ziehen. So passiert einfach über weite Teile viel zu wenig. Zudem nervten mich die immer gleichen Beschreibungen der Protagonisten, sowie das ständige „Shannon, wie der Fluss“. Auch die Sprache war teilweise nicht meins.

Aber punkten kann das Buch definitiv im Bereich Gefühl.

Der Cliffhanger ist echt heftig, aber richtig gut. Ich bin echt gespannt, wie es weitergeht! Und ob es ein Happy End geben wird – auch für meinen heimlichen Liebling (ich darf aber nicht verraten, wer das ist, sonst würde ich spoilern).

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne.

Bewertung vom 09.05.2024
Die Stimme der Kraken
Nayler, Ray

Die Stimme der Kraken


schlecht

Mich hat das Buch leider enttäuscht


Vor der Insel Con Dao leben außergewöhnliche Lebewesen, sie ähneln Kraken, sind aber viel höher entwickelt. Der Großkonzern, dem die Insel gehört, wittert jede Menge Geld und schreckt vor nichts zurück, um sein Geheimnis zu bewahren. Ein Team von Wissenschaftlern erforscht die Wesen und versucht mehr über sie herauszufinden. Aber was, wenn es diese Wesen hinsichtlich der Intelligenz durchaus mit uns aufnehmen können?


Die Idee fand ich mega, deswegen wollte ich das Buch auch unbedingt lesen. Ich liebe Science-Fiction und ich liebe Tiere, gerade Kraken finde ich unheimlich interessant, weil sie so intelligent sind. Ich mag es total, wenn in Büchern mit Dingen gespielt wird, die wir einfach noch nicht erforscht haben, wie zum Beispiel der Tiefsee. Hier wird diese neue Krakenart – wenn es denn eine ist – aber nicht in der Tiefsee entdeckt, sondern quasi vor unserer Nase.
Leider hat mich die Umsetzung aber sehr enttäuscht.

Die Charaktere sind so zahlreich, dass ich mit keinem eine Verbindung eingehen konnte. Die Handlung springt ständig zwischen Sichtweisen hin und her und man muss sich echt anstrengen, um einigermaßen den Überblick zu behalten. Das empfand ich als anstrengend.

Mit dem Stil ging es mir genauso. Alles wird so langatmig und ausschweifend erzählt, dass die Versuchung, ein paar Absätze oder gar Seiten zu überspringen, echt groß ist. Immer, wenn ein Teil kommt, der interessanter ist, wird er sofort von der Langatmigkeit wieder verschluckt, dabei kann der Autor schreiben, gerade am Anfang merkt man das noch sehr gut. Zunehmend lenkt aber zu viel von der eigentlichen Handlung ab.

Auch die Spannung ist für mich total verpufft. Ich habe nicht mitgefiebert, ich hing auch an keinem einzelnen der Charaktere, sodass ich auch ihnen nicht die Daumen gedrückt habe oder so. Für mich fehlte der Thriller-Charakter komplett.


Fazit: Leider hat mich das Buch komplett enttäuscht. Es war richtig viel Potenzial da, aber es wurde in der Langatmigkeit des Erzählstils komplett ertränkt. Es war immer wieder Kritik an künstlicher Intelligenz und der skrupellosen Ausbeutung der Meere enthalten, aber auch sie ging für mich zu oft unter.
Für mich waren es zu viele Charaktere, zu viele Sichtweisen, zu viele und zu große Sprünge. Ich habe immer wieder den Anschluss verloren und hatte mehrfach das Gefühl, das Buch habe keinen roten Faden.

Ich hatte mir echt viel von diesem Buch versprochen, aber ich empfand es einfach nur als anstrengend und ermüdend. Über weite Teile habe ich immer wieder nur „Hä???“ gedacht, so auch beim offenen Ende.

Von mir bekommt das Buch leider nur 1 Stern.

Bewertung vom 29.04.2024
Trial of the Sun Queen / Die Artefakte von Ouranos Bd.1
Tuli, Nisha J.

Trial of the Sun Queen / Die Artefakte von Ouranos Bd.1


sehr gut

Ich fand das Buch sehr spannend, aber etwas Kritik habe ich auch


Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Als Kind war Lor zusammen mit ihren Geschwistern in das berüchtigte Nostraza-Gefängnis des Aurorakönigs gesteckt worden. Es folgten 12 Jahre Hölle, Misshandlungen, Übergriffe, Hunger und Folter. Jetzt ist Lor am Hof des Sonnenkönigs gelandet, aber keineswegs frei. Sie soll als Tribut an den Prüfungen teilnehmen, an deren Ende eine von ihnen zur neuen Königin an seiner Seite gekrönt werden soll. Versagt sie, landet sie wieder in Nostraza – ein Todesurteil. Lor muss also alles geben, um zu gewinnen.
Ihr Verschwinden aus dem Gefängnis ist jedoch nicht unbemerkt geblieben. Und der Aurorakönig will Lor unbedingt wieder zurück.


Der Anfang ist nur schwer zu ertragen. Was Lor alles erleben und überleben muss, diese Grausamkeit - das ist echt heftig. Man erfährt auch im Verlauf der Handlung immer wieder beiläufig mehr über das, was alles vorgefallen ist, und will am liebsten ins Buch springen und diesen Mistkerl von König selbst dort reinwerfen.

Der Hof ist für Lor ein Schock. So viel zu Essen, wie sie noch nie gesehen hat, schöne Kleider und tödliche Prüfungen. Sie weiß nicht, was sie von all dem halten soll. Die anderen Tribute wurden ihr gesamtes Leben auf die Prüfungen vorbereitet, sie dagegen hat praktisch keine Chance. Und doch hat sie keine andere Wahl, als alles zu geben, wenn sie überleben will. Dabei geht es ihr weniger um die Krone selbst, als darum, endlich frei zu sein und auch ihre Geschwister zu befreien.

Lange weiß sie nicht, was sie vom Sonnenkönig halten soll. Er ist eine Imperial Fae und Lor selbst nur eine Sterbliche. Er muss mit allen Tributen Zeit verbringen, bedeutet das also, dass Lor für ihn nur eine von vielen ist? Andererseits scheint es immer wieder so, als wäre sie etwas Besonderes für ihn. Kann sie ihm vertrauen?

Während Lor versucht am Hof zu überleben wird der Sohn des Aurorakönigs von eben jenem beauftragt die verschwundene Gefangene zu finden. Er hat keine Ahnung, worum es geht, aber hofft, dass diese Gefangene möglicherweise der Schlüssel sein könnte, um seinen Vater zu stürzen. Aber macht ihn das automatisch zu einem der Guten?


Fazit: Der Anfang des Buches ist nur schwer zu ertragen. Lor tat mir so schrecklich leid und ihre Schilderungen des Gefängnisalltags und was ihr alles in der Vergangenheit angetan wurde – das tut einfach weh.

Der Ortwechsel an den Hof ist ein ziemlicher Kulturschock, nicht nur für Lor, sondern auch für den Leser. Da erinnerte mich das Buch stark an die „Selection“-Reihe. Und es wird ziemlich schnell deutlich, dass Lor verdammt viele Feinde in diesem Palast hat. Als die Prüfungen beginnen, erinnert as Buch eher an „Panem“. Die Prüfungen sind potenziell tödlich und teilweise echt fies.

Man weiß lange nicht, was man vom Sonnenkönig halten soll. Er wirkt total nett und aufrichtig interessiert an Lor, aber es gibt auch Misstöne und es stellt sich allgemein die Frage, ob man in diesem Buch überhaupt jemandem trauen kann.

Die Enthüllung am Ende hatte ich vorausgesehen, fand sie aber trotzdem sehr gut. Obwohl ich es schade fand, dass da von Lor nicht schon viel früher Andeutungen kamen. So wirkt es für mich zu abrupt und weniger glaubwürdig. Der Cliffhanger ist echt fies, aber macht definitiv Lust auf Band 2.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

Bewertung vom 26.04.2024
Flawless / Chestnut Springs Bd.1
Silver, Elsie

Flawless / Chestnut Springs Bd.1


gut

Manches mochte ich sehr, anderes war weniger meins


Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.

Rhett Eaton kann es nicht fassen. Er hat einen ausgewachsenen Shit-Storm am Hals, bloß weil er ehrlich war, als er sich mit einem Freund unterhielt. Die Medien haben das alles total aufgebauscht und jetzt ist er bei seinen Fans total unten durch, weil er keine Milch mag! Und als wäre es nicht schon schlimm genug, dass ihn das quasi zum Staatsfeind Nummer eins macht, drückt ihm sein Manager auch noch einen Babysitter aufs Auge!
Summer will sich beweisen. Sie will ihren Vater und Boss stolz machen. Allerdings ist es für sie ein ziemlicher Schock, dass sie den Babysitter für einen erwachsenen Mann spielen soll und dann auch noch ausgerechnet Rhett Eaton, in den sie als Teenie total verknallt war. Er scheint ihr ihre Anwesenheit persönlich übel zu nehmen und benimmt sich regelmäßig wie ein Vollidiot. Wird Summer es schaffen, ihren Job zur Zufriedenheit aller zu machen? Oder wird sie am Ende gegen die goldene Regel verstoßen, nichts mit einem Klienten anzufangen?


Rhett ist zwar ein Idiot, aber er ist kein A... - okay gut, er kann ein arroganter A... sein, aber er ist nicht gleichgültig der Welt gegenüber oder fühlt sich alles und jedem überlegen. Ich denke, er steckt einfach schon zu lange in diesem Rodeo-Zirkus und hat nie verstanden, dass Sponsoren zu haben bedeutet, dass er denken muss, bevor er redet. Es dauert etwas, aber dann wird ihm klar, dass er nicht nur eine Firma, sondern eine große Gruppe Menschen verärgert hat, Menschen mit ähnlichem familiären Background wie er. Und das wollte er nicht. Ich denke, ihm war einfach nicht klar, dass er nicht immer sagen und tun kann, was ihm gerade in den Sinn kommt, wenn er von anderen abhängig ist und in der Öffentlichkeit steht.
Wenn ihm seine Fans die kalte Schulter zeigen, tut einem das selbst direkt weh für ihn. Er riskiert bei jedem Bullenritt sein Leben und lebt für den Beifall und die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Als sie ihm das verweigern, weil sie sauer auf ihn sind, tut das richtig weh.
Allerdings bekommt man von seinen Sinneswandeln ein Schleudertrauma. In einem Moment behandelt er Summer, als sei sie der Antichrist und im nächsten, verstehen sie sich gut. Dann ist er ganz plötzlich total scharf auf sie und die Verwirrung bei mir als Leserin war perfekt.

Summer, das wurde direkt klar, hat es nicht leicht gehabt im Leben. Ihr Vater ist echt nicht ohne, liebt sie aber eindeutig sehr. In seiner Firma wird sie aber aktuell einfach nur als seine Tochter wahrgenommen und ihre Kollegen glauben, und lassen sie spüren, dass sie den Job nur bekommen hat, weil sie „die Tochter von" ist, obwohl man durch ihre Gedanken weiß, dass sie hart dafür gearbeitet hat. Dazu kommt noch ihre Vergangenheit, die wirklich heftig ist, teilweise und einem schon ein bisschen das Herz für sie bricht.


Fazit: Ich fand es interessant einen Blick in die Welt des Bullenreitens zu bekommen. Allerdings hat es mir Rhett nicht leicht gemacht. Er hat so oft seine Meinung geändert, dass es schwer war da mitzukommen. Manchmal konnte er unglaublich süß sein, dann wieder wollte ich ihm eine Kopfnuss verpassen. Und manchmal konnte er echt ein A… sein.

Summer war mir sehr sympathisch. Sie hat viel durchgemacht und hat es weder beruflich noch in ihrer Familie leicht. Aber sie ist ehrgeizig und will alle, die sie liebt stolz machen, deswegen gibt sie immer alles. Ab und an reagierte sie mir aber auch etwas über.

Insgesamt fand ich das Buch gut. Aber mir war es gegen Ende zu viel künstlich aufgebauschtes Drama. Von mir bekommt es 3 Sterne.

Bewertung vom 26.04.2024
Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1
Groh, Kyra

Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1


sehr gut

Die Wendung war nicht meins, ansonsten habe ich es geliebt


Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.

Triggerwarnung: sexuelle Belästigung, Erinnerungen an Mobbing und eine toxische Beziehung.

Klara liebt die Arbeit in der Sweet Lemon Agency, einer Werbeagentur in Frankfurt. Sie mag ihre Kollegen, sie mag sie Arbeit an sich, sie weiß nur noch nicht, welche Version von sich selbst, sie dort sein soll. Sie will nicht zu laut, zu sehr sie selbst sein. Ihre WG-Erfahrung an der Uni hat ihr klar gemacht, dass sie, wenn sie sie selbst ist, bloß aneckt. Sie will aber auch nicht zu still sein, weil das auch nicht gut ankommt. Doch dann kommt Klara eine Idee für eine große Kampagne, um die sich die Firma bewirbt und plötzlich steht sie nicht nur im Mittelpunkt, sondern begegnet auch noch dem Mann, der ihr durch die dunkelsten Stunden ihres Lebens geholfen hat, ohne es zu wissen: Noel, der Sprecher ihres Lieblingshörbuches. Aber Noel ist ganz anders, als sie dachte. Er findet ihren Text, den er einsprechen soll, schrecklich und plötzlich weiß Klara nicht mehr, was sie mehr will, sich verstecken, oder ihm die Meinung geigen.
Klara ahnt nicht, dass sein Frust eigentlich nicht ihr oder ihren Texten gilt, sondern einzig und allein sich selbst.


Einerseits habe ich das Buch und die Protagonisten echt geliebt. Die Unsicherheiten von Klara und Noel kamen echt toll rüber. Klara, die sich dann eher zurückzieht und verschließt und Noel, der eher destruktive Verhaltensweisen an den Tag legt. Beide taten mir stellenweise unglaublich leid. Andererseits gab es einen Punkt, an dem ich Noel einfach bloß gegen die Wand klatschen wollte.

Klara ist als Tochter von gehörlosen Eltern als Teil von zwei Welten aufgewachsen, doch hat zu keiner wirklich dazugehört. Als sie sich das erste Mal so richtig in die Welt der Hörenden hinausgewagt hat, ging das total schief und es endete damit, dass ihr Selbstvertrauen komplett zerschmettert wurde. Doch in der Sweet Lemon Agency kommt es ganz langsam wieder zu ihr zurück. Sie fühlt sich wohl mit den Kollegen, weiß aber nicht, ob sie dem Frieden trauen kann, oder ob auch sie irgendwann ihr „wahres Gesicht“ zeigen werden und sie verletzen.

Noel ist Schauspieler ohne Engagement. Aus Geldnot hat er eine Hörbuchreihe eingesprochen, aber er hasst diese Art Arbeit. Er will auf die Theaterbühne! Er will die Chance ergreifen, die er damals hat verstreichen lassen, aber er kann die Zeit nicht zurückdrehen. Stattdessen lässt er sich immer mehr von seinem Frust auffressen und schlägt alles aus, was nicht genau das ist, was er machen will, auch wenn das bedeutet, dass er wieder bei seinen Eltern einziehen musste.

Einerseits tat mir Noel extrem leid. Diese Zukunftsängste und das Gefühl, ein Versager zu sein – ich kann das gut nachvollziehen. Ich war auch mal an so einem Punkt. Dazu noch seine Eltern, vor allem sein Vater, der immer dagegen gewesen ist, dass Noel Schauspieler wird und ihm jetzt andauernd unter die Nase reibt, er sei faul, ein Versager, kein richtiger Mann und so weiter und so fort. Dass ihn das verbittern lässt, wundert nicht. Andererseits legt Noel aber auch immer wieder ein ziemlich destruktives Verhalten an den Tag. Er schlägt um sich und trifft damit vor allem die, die es eben nicht verdient haben, so wie Klara und ihre Texte. Durch sie wird ihm klar, dass es so nicht weitergehen kann.


Fazit: Ich habe das Buch bis zur Wendung echt geliebt. Dann kam von Noel aber etwas, das ich nicht nachvollziehen konnte und das mich extrem wütend gemacht hat. Da hätte ich ihn echt gern geschüttelt. Das ergab für mich so einfach keinen Sinn. Das war mir zu abrupt und zu krass.

Trotzdem gefiel mir das Buch insgesamt echt gut und ich werde definitiv auch die anderen Bände der Reihe lesen.

Ich habe das Buch fast komplett als Hörbuch gehört. Ich hatte allerdings etwas Probleme mit der Sprecherin. Einerseits hat sie Klara echt toll getroffen, dann aber wieder bei „normalen“ Beschreibungen auf eine Art gesprochen, die ich eher als einschläfernd und irgendwie komisch empfand.

Von mir bekommen Buch und Hörbuch 4 Sterne.

Bewertung vom 25.04.2024
Yours Truly
Jimenez, Abby

Yours Truly


gut

Mir waren es zu viele Missverständnisse und Drama


Briana Ortiz’ Leben könnte so schön sein, wären da nicht ihr betrügerischer Ex-Mann, der ihren Glauben an die Liebe und Männer im Allgemeinen endgültig zerstört hat, ihr Bruder, der eine neue Niere braucht und langsam, aber sicher daran zerbricht, dass nichts mehr so ist wie früher und ihr neuer Kollege, der scheinbar hinter genau dem Job her ist, der ihr praktisch versprochen wurde.
Ihr Start ist denkbar ungünstig und Jacob nimmt absolut jedes Fettnäpfchen mit, das geht. Es wird schlimmer und schlimmer und schlimmer, bis er ihr einen Brief schreibt und sich und sein Verhalten erklärt. Denn es stellt sich heraus, dass der echte Jacob überhaupt nicht so ist, wie Briana dachte. Und als sie ihm eine echte Chance gibt, stellen sie fest, dass sie eigentlich fast wie für einander geschaffen sind.


Beide befinden sich zu Beginn in emotionalen Ausnahmezuständen und das macht alles nur noch schlimmer zwischen ihnen. Absolut alles kommt irgendwie immer falsch rüber. Jacob ist total introvertiert und ein neuer Job in einem neuen Umfeld eh schon Stress pur. Dazu kommt noch der Stress in seinem Privatleben – die Frau, die er liebt und mit der er über Jahre zusammen war, heiratet seinen Bruder! Obwohl Jacob alles richtig machen will, schafft er es bei Briana absolut alles falsch zu machen. Er manövriert sich ins Aus und kommt da einfach nicht mehr raus, bis er ihr einen erklärenden Brief schreibt, der alles ändert.

Als beide dem jeweils anderen ohne Vorurteile und Erwartungen begegnen, stellen sie schnell fest, dass sie in vielen Bereichen auf einer Wellenlänge sind. Jacob ist sooooo süß! Und nerdig und man will ihn einfach nur knuddeln. Und obwohl Briana durchaus manchmal ein wenig verbittert ist, kann sie auch ganz anders sein – wenn sie nicht gerade das Gefühl hat, an allen Fronten gleichzeitig kämpfen zu müssen und zu verlieren.

Briana, das hat Jacob schon am ersten Tag gemerkt, ist eine unglaubliche Frau und er möchte sie nur noch lächeln sehen. Als sich herausstellt, dass sie beide einander helfen können, zögert keiner von ihnen, auch wenn das alles in Gefahr bringt, was sie zwischen ihnen aufgebaut haben.


Fazit: Anfangs fiel es mir etwas schwer in das Buch reinzukommen. Gerade, weil man alles aus beiden Sichtweisen erlebte und merkte, wie absolut alles immer gnadenlos falsch rüberkam. Doch die Idee mit dem Brief rettet alles und danach entwickelt sich die Geschichte über längere Zeit in eine süße Richtung.

Jacob ist in Wirklichkeit soooooooo süß! Einfach unglaublich süß und nerdig. Und sobald sie einander wirklich kennenlernen, ist auch das Buch unheimlich süß. Wenn nur die vielen Missverständnisse nicht wären und das Drama kurz vor Schluss, wäre das Buch perfekt gewesen. Obwohl ich das Drama schon nachvollziehen konnte, war es mir insgesamt an diesem Punkt nach all den Missverständnissen einfach zu viel.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3,5 Sterne.

Bewertung vom 17.04.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


ausgezeichnet

Ich fand das Buch wirklich richtig, richtig gut!


June will nur eins: endlich erfolgreich sein! Sie träumt von einem Leben als gefeierte – oder wenigstens erfolgreiche – Autorin, doch ihr Debüt floppt. Athena dagegen, die sie schon seit der Uni kennt und die eine Art Freundin von ihr ist, macht ihr Debüt zum Star. Sie hat alles, was June sich so sehr wünscht und nie bekommen wird. Und warum? Weil Athena immer alles in den Schoß fällt, bloß, weil sie chinesische Amerikanerin ist und June lediglich Amerikanerin. Sie ist nicht divers genug, um erfolgreich zu sein – so zumindest erklärt es sich June.
Als Athena bei einem Unfall stirbt, bei dem June anwesend ist, ergreift diese ihre Chance und stiehlt den Entwurf von Athenas neuestem Roman. Sie beendet ihn und veröffentlicht ihn, als ihr Werk – unter dem Künstlernamen Juniper Song.
Doch für June bedeutet der Erfolg vor allem eins: sie hat verdammt viel zu verlieren.


Wir alle kennen Neid. Wir alle wissen, dass wir eigentlich nicht neidisch sein sollten und eigentlich jeder irgendwelche Probleme hat und nicht DAS scheinbar perfekte Leben lebt, das er oder sie zu leben scheint. Aber trotzdem kann man es manchmal einfach nicht verhindern, neidisch zu sein.
Aber es gibt mehrere Arten von Neid. Es gibt den Neid, bei dem man sich einfach wünscht, für einen Moment die Plätze mit der anderen Person zu tauschen, aber das alles genauso schnell auch wieder abhakt. Es gibt den Neid, der einem das Gefühl vermittelt, mit einem selbst stimme etwas nicht, weil man es nicht schafft, ebenfalls diese Erfolge zu erzielen und der sich negativ gegen sich selbst richtet. Und es gibt den Neid, der einen zerfrisst und sich gegen die Person richtet, die man beneidet.
Man möchte sich für seine Freunde freuen, ihre Erfolge bejubeln, als wären es die eigenen. Aber je unzufriedener man mit dem eigenen Leben ist, desto schwieriger ist das. Es tut einfach weh, zuzusehen, wie andere das erreichen, was man selbst erreichen will. Entweder man bricht also irgendwann den Kontakt ab, weil man es nicht mehr aushält neidisch zu sein und den anderen beim Verwirklichen ihrer Träume zuzusehen, oder man tut es nicht und lässt sich von Neid zerfressen.

Anfangs tat mir June extrem leid. Ich weiß noch wie das war, als ich so unsicher und unzufrieden mit meinem Leben war. Wie scheinbar jeder andere alles erreichen konnte, es ihnen regelrecht zuflog und ich steckte fest – wie June. Doch June lässt sich vom Neid zerfressen und ihn ihre Entscheidungen lenken.
June hatte nicht vor, den Roman zu vollenden oder als komplett ihren auszugeben – zumindest redet sie sich das ein. Doch June trifft nicht nur eine falsche Entscheidung aus der Situation heraus, June beschließt ein Lügenkonstrukt aufzubauen, das immer komplizierter wird und in dem sie sich immer mehr verfängt. Sie hofft dadurch alles zu bekommen, was sie immer wollte, sorgt aber selbst dafür, dass sie es nicht genießen kann. Das schlechte Gewissen, Verdächtigungen, Menschen, die glauben, die Wahrheit zu kennen, es nimmt einfach kein Ende und June muss immer mehr darum kämpfen, ihr Konstrukt intakt zu halten.

Es ist faszinierend, wie nie etwas ihre Schuld war – ihrer Meinung nach – und sie immer wieder Erklärungen und Ausreden fand, warum es wirklich nicht so schlimm war, was sie tat.
Ähnlich ist es mit dem Thema Rassismus, der toll eingearbeitet ist. Er beginnt als Teil des Neides. Als Ausrede und Erklärung dafür, warum Athena so mega erfolgreich ist und June nicht. Wir alle suchen immer nach solchen Ausreden. Es muss äußere Gründe dafür geben, es darf nicht an uns selbst liegen. Wir wissen (!) ja alle, dass andere bevorzugt werden. Doch dabei sieht June nur die eine Seite, die sie sehen will.
Ich fand das offene Ende etwas schade, ich hätte gern gewusst, ob Junes Idee aufgeht oder nicht.


Fazit: In diesem Buch steckt verdammt viel. Es geht um viele wichtige Themen und vor allem auch Themen, über die man sich als weißer Mensch bislang eher seltener Gedanken gemacht hat. Durch June wird einem da einiges um die Ohren geschlagen, aber auf eine tolle Art und Weise und nicht bloß mit erhobenem Zeigefinger.

Ich fand es toll, dass man am Anfang durchaus Mitleid mit June haben konnte. Sie war so verloren und entmutigt, zerfressen von negativem Neid auf Athena und dem Gefühl von der Welt verkannt und ungerecht behandelt worden zu sein.

Durch Junes Entscheidung, den Manuskriptentwurf zu stehlen, begibt sie sich endgültig auf die „dunkle Seite“, wenn man so will. Es geht fortan nur noch darum, ihr Geheimnis zu wahren. Gleichzeitig erhält man aber auch einen tollen Einblick in das amerikanische Verlagswesen.

Rebecca F. Kuang hat es geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Nur das Ende war nicht so ganz meins, ich hätte es mir weniger offen gewünscht.
Trotzdem bekommt das Buch von mir volle 5 Sterne.

Bewertung vom 16.04.2024
Because of You I Want to Stay / Because of You Bd.1
Kerger, Nadine

Because of You I Want to Stay / Because of You Bd.1


gut

Tolles Setting, aber bei mir kam die Liebesgeschichte leider nicht an


Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Als ihr Freund plötzlich mit ihr Schluss macht und ihr noch dazu nahegelegt wird, einen neuen Job zu finden (er ist ihr Chef), ist Josie am Boden zerstört. Sie gibt sich der Trauer um das Leben hin, das sie hatte und das sie sich erträumt hatte. Doch nicht mit ihrer besten Freundin! Liz schleppt Josie mit nach Martha’s Vineyard, wo diese einen Sommerjob antreten wird, während sie sich in Ruhe darüber klar wird, was sie jetzt tun will. An ihrem ersten Abend begegnet sie in der örtlichen Bar Blake und es funkt gewaltig. Doch am nächsten Tag muss sie feststellen, dass er ihr neuer Boss ist. Sie kann nicht wieder mit ihrem Boss zusammen sein und auch Blake will professionell bleiben. Aber ist das überhaupt möglich, wenn so die Funken fliegen?


Was mir direkt beim Aufschlagen des Buches positiv aufgefallen ist, ist die Schriftgröße und allgemein das Schriftbild. Ich fand es extrem angenehm fürs Auge und das Lesen ging dadurch nur noch schneller.

Josie tat mir natürlich leid, weil sie so unter der Trennung litt, aber andererseits steigerte sie sich da auch echt rein. Das konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich wäre eher wütend darüber, dass ich aus dem Job gedrängt werden sollte und nicht einmal bei der neuesten Veröffentlichung der Forschungsergebnisse mit benannt werden würde.

Was sich toll überträgt, ist, Josies sofortiges Gefühl der Ruhe und des Angekommen-seins, kaum dass sie die Insel betreten. Einfach alles dort gefällt ihr und lässt den Ort magisch wirken. Auch die Bewohner, die man kennenlernt, sind unglaublich sympathisch. Die Kleinstadt-Vibes sorgen dafür, dass man auch als Leser schnell eine Bindung zu den Nebencharakteren eingeht.

Leider hatte ich mehr Probleme mit der Liebesgeschichte. Ich konnte sie leider nicht fühlen. Mir ging da erst einiges etwas zu schnell, vor allem, wenn man bedenkt wie sehr sich Josie zuerst noch ihrem Liebeskummer hingibt. Dann tritt Blake auf die Bremse, als herauskommt, wer Josie ist und verhält sich auch im Jachtclub mehrmals wie ein A… - das alles ließ mich irgendwie auf Distanz bleiben.


Fazit: Ich fand das Setting mega, auch die Nebencharaktere total sympathisch. Das Buch macht Lust auf Urlaub auf Martha’s Vineyard und die Stimmung und welche Wirkung der Ort auf Josie ausübt, kommen toll rüber. Allerdings hatte ich mit Josie selbst und der Liebesgeschichte leider meine Probleme. Ich konnte ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen, obwohl es im Verlauf der Handlung besser wurde. Die Liebesgeschichte kam allerdings nicht bei mir an. Ich konnte sie nicht fühlen.

Insgesamt bekommt das Buch von mir aber ganz knappe 3 Sterne.

Bewertung vom 15.04.2024
Not Worth Saving / Brooke & Noah Bd.1
Niebler, Marie

Not Worth Saving / Brooke & Noah Bd.1


weniger gut

Mir hat sehr viel gefehlt


Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Nachdem Brookes Vater ins Krankenhaus gekommen ist, kehrt sie nach Hause zurück, doch ein wirkliches Zuhause war dieser Ort schon länger nicht mehr für sie. Zu viel ist vorgefallen, zu viel böses Blut herrscht zwischen ihr und ihrem Bruder und zu sehr ist Brooke eigentlich unerwünscht, an diesem Ort, der eigentlich ihr Zufluchtsort sein sollte. Ihr einziger Lichtblick ist Noah, der beste Freund ihres Bruders und deswegen tabu. Doch er ist der Einzige, der ihr nicht mit Vorurteilen und Vorverurteilung begegnet, der Einzige, der sie nicht spüren lässt, dass sie unerwünscht ist. Allerdings kann zwischen ihnen nichts passieren, richtig?


Es dauert sehr, sehr, sehr lange bis man erfährt, warum Brookes Bruder Greysen sie so mies behandelt, denn das tut er. So wie er über sie und mit ihr redet, könnte man meinen, Brooke sei eine hoffnungslose Drogensüchtige, die mindestens jeden in der Familie schon einmal fast umgebracht hat. Er lässt sie andauernd spüren, dass er ihr weder vertraut, noch sie respektiert oder sie auch nur irgendetwas in der Art verdient hätte. Und da ist er nicht der Einzige. In Rückblenden erfährt man, dass Brooke diese Behandlung von ihrer gesamten Familie erfahren musste. Ihr Vater sieht in ihr auch nur eine Last und ihre Mutter erstrecht. Aber warum? Tja, das Warum erfährt man erst auf den letzten vier Seiten.

Brooke schlägt ständig nur Ablehnung entgegen, außer von Noah. Er fühlt sich zu ihr hingezogen, obwohl er weiß, dass er so nicht fühlen sollte, weil sie die Schwester seines besten Freundes ist. Noah hat selbst keine Familie mehr, er ist im Pflegesystem groß geworden und kann einfach nicht verstehen, warum sich die Geschwister so wenig ausstehen können. Er wäre froh, wenn er noch Familie hätte und außerdem, so schlimm wie Greysen tut, ist Brooke doch wirklich nicht.


Fazit: Ich muss sagen, dass ich ziemliche Probleme mit dem Buch hatte. Mich hat Greysens Verhalten echt fertig gemacht. Mir ist immer wieder für Brooke das Herz gebrochen, weil ich es kenne. Ich weiß, wie sich das anfühlt, wenn einem ein Familienmitglied das Gefühl gibt, unerwünscht und eine Last zu sein. Ich weiß, wie weh das tut und deswegen hat mich das ziemlich getroffen.

Aber – und das ist ein sehr großes Aber – abgesehen davon hat mich das Buch ziemlich enttäuscht. Es war extrem vorhersehbar und man wusste genau, wie es endet. Auch die Andeutungen waren ziemlich deutlich hinsichtlich Brookes Vergangenheit, nur warum ihr Greysen das so persönlich übelnimmt, das erfährt man erst auf den letzten vier Seiten des Buches. Das fand ich extrem schade. Sein Verhalten war mir nämlich das ganze Buch über viel zu krass. Er hat Brooke behandelt, als wäre sie Dreck. Auch wenn man erfährt, warum er so handelt, ist das keine Entschuldigung. Ebenso ergibt es für mich nur begrenzt Sinn. Warum hat das nie jemand hinterfragt oder sie nach den Hintergründen gefragt? Es ist, als habe jeder von Anfang an, schon in der Vergangenheit, ein vorgefertigtes, negatives Bild von Brooke gehabt und nur das zählte. Mir war es zu einseitig. Brooke tat mir dabei furchtbar leid und Greysen hat mich damit extrem getriggert. Wobei aber auch ganz viel von ihrer Seite für mich gefehlt hat. Ich vermute, dass das erst in Band 2, wieder in Rückblenden kommt, aber ich werde Band 2 nicht lesen.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 2 Sterne. Mir hat sehr viel gefehlt, zu viel wurde zu lange krampfhaft geheim gehalten. Aber ich konnte mit Brooke bei einem Thema extrem mitfühlen. Hinsichtlich der Liebesgeschichte war mir auch zu viel zu Klischee und vorhersehbar.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2024
Die Nacht der Königinnen
Handel, Christian

Die Nacht der Königinnen


sehr gut

Mir gefiel es sehr - eine gelungene Mischung!


Ginge es nach Alix, dann soll sich niemals etwas ändern. Sie würde für immer Zuhause, bei ihrem Vater, ihrer Tante und ihren Brüdern leben und niemals heiraten und fortgehen müssen. Doch es geht nun mal nicht nach ihr. Der König, den alle nur den „Schlangenkönig“ nennen, hat andere Pläne. Er zitiert 13 junge adlige Frauen an den Hof unter denen er seine Braut wählen will, darunter auch Alix. Doch diese hat keinerlei Interesse daran Königin zu werden, aber gerade sie zieht die Aufmerksamkeit des Königs immer wieder auf sich. Bald geschehen im Schloss merkwürdige Dinge und auch der König wird nicht müde, Alix und die anderen jungen Frauen daran zu erinnern, welch grausames Verbrechen einst an seiner Mutter und seinen Schwestern verübt worden ist, und das er nicht vergessen hat. Was, wenn die Gerüchte über den König wahr sind? Und wenn ja, was bedeutet das für Alix und die anderen jungen Frauen?


Ich mochte Alix auf Anhieb. Sie ist eher ein Wildfang, weiß aber auch die Pflichten einer Burgherrin zu übernehmen, wenn nötig. Zudem gelingt ihr der Spagat zwischen Schwester und Mutterfigur für ihre jüngeren Brüder. Ginge es nach ihr, würde sich nie etwas daran ändern, doch als Grafentochter, geht es nun mal nicht nach ihr. Das zeigt sich schneller als gedacht, als der König einen Brief schickt, in dem er Alix dazu auffordert, an seiner Brautschau teilzunehmen. Nein sagen ist unmöglich. Also bleibt Alix nichts anderes, als an den Hof zu reisen und zu hoffen, dem König nicht aufzufallen – was leider so absolut gar nicht klappt.

Alix ist kein verwöhntes Prinzesschen, sie ist es gewohnt mit anzupacken. Ja, sie lebt ein durchaus privilegiertes Leben als Tochter eines Grafen, aber doch auch in gewisser Weise ein sehr bodenständiges. Sie jagt, schießt mit dem Bogen und reitet für ihr Leben gern. Mit Bällen hat sie es nicht so und mit all den anderen Dingen, die bei Hofe von ihr erwartet werden auch nicht.

Die adligen Damen, die der König zu seiner Brautschau geladen hat, teilen sich recht bald in zwei Lager, die, die keinerlei Interesse daran haben, Königin zu werden und denen, die dafür über Leichen gehen würden.

Merkwürdige Dinge ereignen sich im Schloss und bald muss sich Alix fragen, ob an den Gerüchten über den König vielleicht doch mehr dran ist, als ihr lieb ist.


Fazit: Die Geschichte erinnert mich an eine Mischung aus „Selection“ und „Panem“. Die erste Hälfte des Buches beginnt langsam, man orientiert sich und muss sich erst einmal zurechtfinden. Diese Hälfte des Buches erinnerte mich sehr an „Selection“. Dann noch die schönen Kleider, die Mahlzeiten mit dem König, der wann immer er kann, seine Spielchen spielt.
In der zweiten Hälfte wird es richtig spannend, da kommen dann Erinnerungen an „Panem“ auf. Beide Teile sind aber in meinen Augen sehr gut verbunden, es gibt keinen krassen Bruch, es passt einfach.

Das Buch hat echt was, es ist schön mysteriös und ab der Hälfte auch spannend. Aber es war hart, wann immer der König vom grausamen Tod seiner Mutter und Schwestern erzählte. Man will sich das nicht vorstellen, wird aber immer wieder dazu gezwungen. Das sind Bilder, die man nicht im Kopf haben will.

Mir persönlich war die Liebesgeschichte etwas zu wenig präsent. Für mich hatten Ty und Alix etwas zu wenig Zeit zusammen, dafür, dass sie sich verlieben sollen.

Das Buch ist teilweise echt heftig, aber ich fand es richtig gut. Ein paar Kleinigkeiten haben mich etwas gestört, aber insgesamt, mochte ich es sehr. Das Buch bekommt von mir 4,5 Sterne.