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Benutzername: 
Gabriele Marina
Wohnort: 
Stralsund

Bewertungen

Insgesamt 237 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2021
Das Geheimnis des Bücherschranks
Skybäck, Frida

Das Geheimnis des Bücherschranks


ausgezeichnet

ein echtes Wohlfühlbuch

Rebecka ist mir Joar verlobt und hat einen guten Job, bei der Beförderung ist sie allerdings übergangen worden. In dieser Situation bekommt Rebecka die Nachricht, dass ihre Oma im Krankenhaus liegt und ihre Hilfe braucht. Kurzerhand fährt Rebecka zu ihr und hütet ihr Haus, das so einige Reparaturen und Aufräumarbeiten erforderlich macht. Dabei entdeckt Rebecka in einem alten Bücherregal alte Briefe ihrer Oma, die ihr ein großes Familiengeheimnis offenbaren.

Frida Skybäck hat mit diesem Roman eine Geschichte erschaffen, in der man sich als Leser*in wirklich wohlfühlt. Die Protagonistin befindet sich an einem Scheidepunkt in ihrem Leben - ohne dies selbst zu ahnen. Ein neuer Mann tritt in ihr Leben - zunächst nur als nerviger Nachbar und die Aufgaben die das kleine Haus der Oma an sie stellen, haben eine besondere Wirkung auf Rebecka. Der Zauber des einfachen Lebens auf dem Land, die Schwierigkeiten und Möglichkeiten der Bauern bringt die Autorin auf wunderbare Weise nahe. Die langsame Entwicklung zwischen Rebecka, ihrer Oma und der Mutter lässt langsam Verständnis füreinander zwischen allen wachsen.

Frida Skybäck schreibt die Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen. Als Leser*in erlebt man die Entwicklung von Rebecka im 2007 und erhält Einblick das Leben ihrer Oma Anna in der Zeit im Jahr 1943. Dieses Erlebnis hat mir sehr gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und regt die Fantasie an. Ich habe mich mit diesem Buch sehr wohl gefühlt und gebe gern 5 Sterne.

Bewertung vom 30.12.2021
Küsse, Eis und Mr Right (MP3-Download)
Busch, M.L.

Küsse, Eis und Mr Right (MP3-Download)


ausgezeichnet

sweet, emotional und witzig

Ana und Bane sind Geschwister und leiten gemeinsam mit ihrem Vater eine Ananasfarm, die viele Hotels aus Hawaii mit leckerem Ananaseis beliefert. Bei einer dieser Lieferungen prallt Ana mit einem Traum von Mann zusammen - Strafverteidiger Pierce Huxley Junior. Damit beginnt eine interessante (Liebes)Geschichte. Natürlich fehlt der gute James Dean auch nicht.

Dieser Roman von M. L. Busch gehört, wie selbst sagt zum Genre des Chic-Lit, eine unterhaltsame Literatur, die sich mit dem Alltagsleben von jungen Frauen und Mädchen beschäftigt. Die Autorin schreibt humorvoll und lässt die Leser*innen eintauchen in die faszinierende Welt des exotischen Hawaii. Die Beschreibung der Natur weckt den Wunsch, auch einmal dort hin zu reisen. James Dean taucht ebenfalls wieder auf, diesmal als Hotelboy und leider wieder Dieb. Die Charaktere sind so lebendig, Der junge Strafverteidiger ist nicht der Einzige, der Anas Herz begehrt - das macht die Sache spannend. M. L. Busch hat auch einen echten Fiesling parat, den man als Leser*in so richtig nicht mögen darf. Ich habe diese Geschichte als Hörbuch genossen - die Sprecher sind top gewählt und verleihen den Protagonisten echte Emotionen. Ein gestrenger Bruder wacht über das Wohl der "kleinen" Schwester und zum Schluss gibt es das von der Autorin versprochene Happy End.

M.L. Busch bezeichnet ihre Bücher selbst als "Tussi-Literatur" - mir gefällt dieser Stil sehr, daher gebe ich diesem Roman gern 5 Sterne.

Bewertung vom 27.12.2021
The Lie in Your Kiss / Die Hüter der fünf Jahreszeiten Bd.1
Ocker, Kim Nina

The Lie in Your Kiss / Die Hüter der fünf Jahreszeiten Bd.1


sehr gut

fantastisch und romantisch

Obwohl Bloom eigentlich ein ganz normales Leben führen und studieren will, sieht sie sich plötzlich der Aufgabe gegenüber, für den gelungenen Übergang der Jahreszeiten zu sorgen und wird zur Hüterin des Winters ernannt. Beim Ball der Jahreszeiten soll sie das magische Amulett an den Hüter des Frühlings übergeben und den Frühling einläuten. Ihre neu erwachten Kräfte verwirren die junge Frau ebenso wie der Hüter des Frühlings, dem sie begegnet. Auch das Geheimnis um die 5. Jahreszeit gilt es zu lüften.

Kim Nina Ocker hat mit diesem Roman einen guten Auftakt ihrer Dilogie geschaffen, der die Leser*innen zunächst nach Norwegen führt, was mir als Heimat der Hüter des Winters sehr gefallen hat. Die Protagonistin Bloom ist eine starke Persönlichkeit, die sich nicht so einfach verbiegen lässt. Ihre Neugier wird geweckt, als auf dem Ball der Jahreszeiten nichts läuft wie es soll. Die Person von Bloom ist als Außenseiterin angelegt, die sich durch eine leicht arrogante Art einen Panzer gegen die Verletzungen ihrer Umwelt schützt. Anfänglich gibt es einige Wiederholungen, das bessert sich jedoch im Fortgang der Geschichte.

Die Autorin schreibt lebendig und locker, ihre humorvolle Art unterhält die Leser*innen gut. Die Geschichte entwickelt eine interessante Spannung, unerwartete Wendungen tragen dazu bei. Auch die Gefühle kommen nicht zu kurz und die Beziehungen zwischen den Charakteren sind gut beschrieben. Der Aspekt der 5. Jahreszeit hat mir sehr gefallen.

Ich gebe diesem Buch 4 gute Sterne.

Bewertung vom 26.12.2021
Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1
Engel, Henrike

Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1


ausgezeichnet

interessanter Einblick in das Leben der Frauen um 1910

Anne Fitzpatrick kommt im Jahr 1910 mit dem Schiff von London in ihre Heimatstadt Hamburg. Im Gepäck hat sie ein Geheimnis, das sie schwer belastet und ihr Leben beeinflusst. Dennoch setzt sie sich unermüdlich für die Frauen im Frauenhaus im Hamburger Hafen ein. Helen Curtius versucht aus ihrem Leben als behütete Pastorentochter auszubrechen. Der Kommissar Berthold Rheydt kommt ins Spiel als in der Nähe des Frauenhauses eine Leiche entdeckt wird - von Helene.

Dieser historische Roman von Henrike Engel führt in die bedrückende Situation der Armen in Hamburg und insbesondere der Frauen, die zu dieser Zeit dem Willen ihrer Gatten vollständig ausgeliefert sind. Die Protagonistin ist Mitglied in einem Frauenclub, der sich für Rechte der Frauen einsetzt und dadurch großen Anfeindungen ausgesetzt. Ihre eigentliche Herkunft verschweigt Anne Fitzpatrick, doch sie gerät ins Visier der Regierung und auch in das des Mörders, der es nicht bei einem Mord belässt.

Die Geschichte dieses Romans hat mich sehr berührt. Das Geheimnis der Protagonistin wird in diesem ersten Band nicht gelüftet, doch als Leser*in kann man sich bereits denken, in welcher Richtung es zu suchen ist. Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben, die Probleme der Protagonisten sehr gut nachvollziehbar. Die Rechte der Frauen gibt es noch gar nicht, wir stehen am Beginn dieser Entwicklungskämpfe. Sehr realistisch hat die Autorin die Situation von Anne und Helena dargestellt, als Leser*in möchte man ihnen hilfreich zur Seite stehen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und spiegelt die Zeit sehr gut wider, in der dieser Roman spielt. Die Gefühlswelt einer jungen Frau, die gerade das Bachfischalter hinter sich gelassen hat und das der freiheitsliebenden Kämpferin finde ich sehr gut eingefangen. Zum Ende des Buches spitzt sich die Situation zu, so dass ich atemlos las, was geschieht. Auch Berthold Rheydt und die Situation der Polizei in diesem speziellen Fall sowie der Hass auf die Frauen wird beeindruckend beschrieben.

Auf die Fortsetzung bin ich gespannt und gebe diesem Buch 5 Sterne.

Bewertung vom 22.12.2021
Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung

1918: Marlene Lindow ist an die Kinderklinik Weißensee zurückgekehrt und nun Ärztin im Praktikum. Ihre Schwester Emma unterstützt sie als Kinderkrankenschwester. Marlenes Verlobter kehrt völlig verändert aus dem Krieg zurück und der Vater von Emmas Sohn Theodor taucht auf, um Emma fort von Berlin zu führen. Die spanische Grippe, die Rolle der Frau in der Gesellschaft und die Probleme der Menschen mit den Auswirkunken des Krieges sind Thema dieses Teils der Serie von Antonia Blum.

Der Fokus der Geschichte liegt bei den Schwestern Marlene und Emma, die sich nahe stehen und doch grundverschieden sind. Marlene erlebt man als Leser*in kämpferisch und mutig - ihre Situation in der Klink ist schwierig, Die Rolle der Frau sieht in dieser Zeit vor 100 Jahren vor, dass die Frau sich mit dem Gatten identifiziert. So sieht sich Marlene in der Männerdomäne allein. Emma hingegen ist eher ruhig und zurückhaltend, als Krankenschwester hat sie ihre Bestimmung gefunden. Als Emmas Sohn an der spanischen Grippe erkrankt - hier findet man einen Bezug zur aktuellen Situation - gerät Emma in einen echten Konflikt. Theodors Vater Tomasz lockt sie mit einem Angebot fern von Berlin, um dem gemeinsamen Kind eine unbeschwerte Kindheit zu bieten. Marlene mag nicht ohne Emma sein, ist doch die Situation mit Max schwierig genug.

Dieser Roman von Antonia Blum bietet einen guten Einblick in die Zeit um das Ende des 1. Weltkrieges und die Probleme der Menschen damals. Die Autorin hat gut recherchiert und bietet Hintergrundinformation über die Arbeit der Ärzte und den Umgang mit der spanischen Grippe. Auch die Situation der Frauen, die mit dem Ende des Krieges ihre Arbeit verlieren und um ihre Rechte kämpfen sowie die psychische Verfassung der Kriegsheimkehrer kommt gut zum Ausdruck. Die Charaktere der Protagonisten sind lebendig und entwickeln sich weiter. Auch die Nebenfiguren haben mir gefallen. Antonias Schreibstil ist flüssig und angenehm. Sie spielt mit der Spannung, lässt Drama und Liebe in dieser Geschichte guten Raum.

Ich bin gespannt wie es im nächsten Jahr weitergeht und gebe diesem Buch 5 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2021
Leise kriselt der Schnee (eBook, ePUB)
Bernstein, Lilli

Leise kriselt der Schnee (eBook, ePUB)


sehr gut

Wettlauf gegen die Zeit

Kommissar Jan Giebken befindet sich am Heiligen Abend in bester Laune auf dem Weg zu seinem wohlverdienten Feierabend und träumt von der bevorstehenden Bescherung mit seiner Tochter Lea, als seine Kollegin Mia Hötte in aus diesen Träumen reißt. Ein eigentlich aufgeklärter Mord erfordert seinen Einsatz. Innerhalb von fünf Stunden will Jan diesen klären.

Lilli Bernstein hat mit diesem weihnachtlichen Kurzkrimi eine spannende Geschichte aufs Papier gebracht, die man als Leser*in atemlos verfolgt. Der Kommissar hält immer wieder Kontakt zu seiner Tochter, die er nicht enttäuschen möchte und gleichzeitig geht er mit Kollegin Mia konzentriert auf Tätersuche. Die weihnachtliche Atmosphäre wird von der Autorin sehr gut beschrieben, der Wettlauf gegen die Zeit beeindruckend eingefangen. Jan Giebken setzt sich eine Deadline, die kontinuierlich verfolgt wird. Exzellente Beobachtung und gute Kombinationen bringen die Kommissare auf die Spur des Täters. Auch die Liebe, die aus einer echten Kollegialität erwächst erhält eine kleine Chance.

Mir hat dieser Kurzkrimi gut gefallen, ich gebe gern 4 gute Sterne.

Bewertung vom 17.12.2021
Auf fremden Beinen
Buer, Conrad de

Auf fremden Beinen


sehr gut

ein ungewöhnlicher Roman

Konrad Keller gerät in einen Autounfall - ausgelöst durch herabfallenden Weltraumschrott. Durch dieses einmalige Ereignis verliert Konrad seine Beine und erwacht ohne sie im Krankenhaus. Er versucht, diesen Schock zu verarbeiten, als ihm sein Arzt eine ungewöhnliche Lösung seines Problems eröffnet: Der Professor will Konrad die Beine eines Spenders transplantieren. Dies wird dem jungen Mann ein neues eigenständiges Leben ermöglichen. Konrad stimmt dem Vorschlag verständlicherweise zu und beginnt ein Leben auf den Beinen eines anderen. Schon bald beginnen diese Beine ein Eigenleben zu entwickeln und bestimmen mehr in Konrads Leben als ihm lieb ist.

Conrad de Buer hat mit diesem Roman eine wirklich fantastisch-reale Geschichte entwickelt, welche die Leser*innen zum Nachdenken anregen. Schon die Vorstellung, etwa die Hälfte des Körpers von einem anderen transplantiert zu bekommen und auf den Beinen dieses Spenders durchs Leben zu wandern, die den Protagonisten in ein Leben führen, das ihm nicht wirklich gehört, hat mich fasziniert. Die Gedankenwelt Konrads hat der Autor gut nachvollziehbar dargestellt. Die Idee, dass Transplantate gentechnisch manipuliert werden können und die Empfänger der Spender dadurch einer Mutation ausgesetzt werden, die sie durchleben müssen, ohne etwas dagegen tun zu können, finde ich erschreckend. Diese grausame Erfahrung, einem Programm folgen zu müssen macht der Protagonist. Konrad entschließt sich dagegen zu kämpfen und ist dennoch fasziniert von der Veränderung, die mit ihm geschieht. Als Leser*in hat man im Laufe des Romans den Eindruck, sich in einem Horrorfilm zu befinden. Das Thema der Mutation wurde bereits an anderer Stelle ähnlich bearbeitet, dennoch gelingt es Conrad de Buer, dieses Szenario eindrucksvoll in Variation darzustellen. Der Autor findet einen Schluss, der nachhaltig im Gedächtnis bleibt.

Ich gebe diesem ungewöhnlichen Buch 4 gute Sterne.