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Nefret

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Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2012
Die Prüfung / Earth Girl Bd.1
Edwards, Janet

Die Prüfung / Earth Girl Bd.1


sehr gut

Jarra lebt Ende des 3. Jahrtausends. Den Menschen ist es mittlerweile möglich, mit Hilfe von Portalen andere Welten zu bereisen bzw. dort zu leben. Doch Jarra hat einen genetischen Defekt, der es ihr nicht erlaubt, die Erde zu verlassen. Doch ihr Traum ist es, die Geschichte ihrer Vorfahren zu studieren. Dafür verheimlicht sie ihre Identität, denn die sogenannten Behinderten werden als nicht vollwertig angesehen.

Die Figur Jarra dürfte nicht Jedermanns Sache sein. Sie hat ihren eigenen Kopf und scheut sich nicht, ihre Meinung lauthals zu verkünden. Mir hat sie Spaß gemacht, auch wenn sie manchmal sehr anstrengend und neunmalklug sein konnte. Im Laufe der Handlung entwickelt sie sich weiter und wird umgänglicher. Generell würde ich interessierten Käufern die Leseprobe empfehlen, damit sie sich einen ersten Eindruck von Jarra machen und selbst entscheiden können.

Janet Edwards hat eine interessante und auch schlüssige Welt geschaffen. Allerdings übertreibt sie es manchmal mit der Menge an Information, die in einem Zug geliefert wird. Das kann durchaus anstrengend sein. Faszinierend fand ich jedoch ihre Beschreibung der Ausgrabungsstätte New York mit den verlassenen Wolkenkratzern.

Die obligatorische Liebesgeschichte ist nett, hätte aber auch durchaus leidenschaftlicher sein können.

Momentan sind Dystopien sehr in. „Earth Girl“ zeichnet jedoch ein eher positives Bild von der Zukunft. Die Menschen leben mehr oder weniger friedlich miteinander, Krieg gibt es keinen.

Auch wenn für „Earth Girl“ bereits eine Fortsetzung geplant ist, kann dieses Buch für sich allein gelesen werden.

Bewertung vom 15.09.2012
Das Geheimnis der Schwestern
Hannah, Kristin

Das Geheimnis der Schwestern


gut

Winona, Aurora und Vivi Ann sind Schwestern. Doch das Familienleben ist nicht immer harmonisch, da Winona sich zurückgesetzt fühlt. Als Vivi Ann dann auch noch einen Beziehung mit Winonas Jugendliebe Luke anfängt, kommt eine Katastrophe ins rollen.

Kristin Hannah kannte ich bisher nur durch ihre Liebesromane und es ist schon eine ganze Weile her, dass ich ein Buch von ihr gelesen habe. Seit einiger Zeit scheint sie sich auf Familienromane spezialisiert zu haben.

Anders als bei ihren Liebesromanen stehen gleich mehrere Frauen und ihre Schicksale im Mittelpunkt. Leider bleibt so ein Teil der Handlung oberflächlich. Ich konnte beispielsweise nicht nachvollziehen, warum Dallas Vivi Anns große Liebe ist. Sicher, die Chemie stimmte zwischen den beiden, aber guter Sex allein reicht nicht aus.

Besonders in der ersten Hälfte waren mir die Figuren nicht sehr sympathisch, auch wenn ich ihre Gefühle durchaus nachvollziehen konnte. Vivi Ann wirkte egoistisch, weil sie Luke für ihre Zwecke nutzte und trotzdem hinterging. Winona, eine unglückliche Frau, sprühte nicht gerade vor Charme, wenn sie sich mal wieder selbst bemitleidete.

Ab der zweiten Hälfte konnte ich mich besser mit den Figuren identifizieren. Insgesamt konnte ich mehr mitfiebern. Dies ist vor allem der Figur Noah zu verdanken.

„Das Geheimnis der Schwestern“ lässt sich sehr leicht lesen. Ich hatte es innerhalb weniger Stunden durch.

Bewertung vom 17.08.2012
Dann klappt's auch mit dem Doktor
Lenz, Caroline

Dann klappt's auch mit dem Doktor


sehr gut

Anna Plüm ist Kinderärztin im Krankenhaus und ist glücklich, als sie ihre eigene Ambulanz erhalten soll. Wenn da nicht der pullundertragende Psychologe Dr. Nils Denner wäre...

„Dann klappt's auch mit dem Doktor“ ist ziemlich pink. Nicht nur äußerlich (rosa Cover, rosa Herzchen auf dem Schnitt), auch die Hauptfigur Anna liebt es pink, idealerweise mit viel Glitzer. Caroline Lenz hat ihren Spaß daran, die Klischees zu bedienen. Aber das ist so humorvoll und auch teilweise bissig, dass es wirklich Laune macht.

Political Correctness wird hier zum Glück nicht immer groß geschrieben. Die Ambulanz für Adipositaskranke heißt beispielsweise Moby Fit. Wer sich an solchen Scherzen stößt, sollte ggf. die Finger von „Dann klappt's auch mit dem Doktor“ lassen. Andere Leser dürften aber herzlich darüber lachen können, da es sich nicht bösartig, sondern mit einem Augenzwinkern geschrieben ist.

In „Dann klappt's auch mit dem Doktor“ geht es um Annas Liebeslieben und ihren Alltag im Krankenhaus. Dort wird getrascht, geklatscht und nebenbei Patienten behandelt. Nicht selten werden skurrile Szenen mit liebestollen, intriganten Ärzten oder überdrehten Eltern beschrieben.

Zusätzlich muss sich Anna mit ihrer ignoranten Mutter und einer älteren Nachbarin, die das ganze Haus terrorisiert, rumschlagen. Ich muss gestehen, dass mir die Mutter extrem auf den Geist gegangen ist und ich nicht verstanden habe, warum Anna nicht einfach immer sofort die Telefonate beendete.

Die Liebesgeschichte war ganz niedlich, auch wenn es mich störte, wie häufig Nils Anna vorwarf oberflächlich zu sein. Das hat ihm gleich einige Minuspunkte gekostet.

Fazit: „Dann klappt's auch mit dem Doktor“ hat mich positiv überrascht. Dieser Roman bietet mehr als nur eine Liebesgeschichte, sondern auch viel Humor.

Bewertung vom 31.07.2012
Der Heiler
Tuomainen, Antti

Der Heiler


sehr gut

Klimaveränderungen haben für drastische Veränderungen in der Welt gesorgt, auch Finnland ist davon betroffen. Tapani Lehtinens Ehefrau, eine Journalistin, hat sich seit einem Tag nicht mehr bei ihm gemeldet. Er vermutet, dass das Verschwinden mit den Recherchen der Journalistin zusammenhängt. Johanna stellte Nachforschungen zum „Heiler" an, einem Serienmörder, der seinen Opfern Mitschuld an den verheerenden Umweltkatastrophen gibt.

„Der Heiler“ ist der erste Roman, den ich lese, der in Finnland spielt. Besonders die für uns ungewöhnlichen Namen bereiteten mir zu Beginn etwas Schwierigkeiten.

Im Vordergrund dieses Buchs steht Tapanis Suche nach seiner Frau und seine Ermittlungen. Die Morde des „Heilers“ sind, anders als man nach dem Lesen des Klappentextes vermuten könnte, nur ein Auslöser für die folgende Handlung. Allerdings würde ich „Der Heiler“ weniger als Thriller, sondern mehr als Krimi bezeichnen.

Dank seines Weltuntergangszenarios hat Antti Tuomainen ein düsteres Buch geschaffen. Hier verursacht nicht der Serienmörder Frösteln, sondern die skizzierte Gesellschaft, die dem Untergang geweiht ist. Es herrschen Chaos und Gewalt. In dieser Welt möchte niemand leben.

Mit seinen knapp 215 Seiten ist das Buch flott durchgelesen. Besonders in diesem verregneten Sommer kann sich der Leser sehr gut von der düsteren Atmosphäre einfangen lassen. Im Endeffekt schwanke ich zwischen drei und vier Sternen. Drei, weil ich dank des Klappentextes und der Bezeichnung als Thriller einfach andere Erwartungen hatte, vier, weil ich die düstere Stimmung klasse fand.

Bewertung vom 28.05.2012
Nachricht von dir
Musso, Guillaume

Nachricht von dir


sehr gut

Auf einem Flughafen stoßen Madeline und Jonathan zusammen und vertauschen aus Versehen ihre Handys. Als sie es bemerken, ist es zu spät. Während ein Kontakt per SMS beginnt, erfahren beide immer mehr Geheimnisse des anderen.

Dies war mein erster Roman von Guillaume Musso und es wird auch nicht mein letzter bleiben.

„Nachricht von dir“ beginnt, wie man es sich von einer Liebesgeschichte erwartet. Handys werden versehentlich vertauscht, die beiden Besitzer zicken sich an, interessieren sich aber immer mehr für einander. Doch dann kommt die Wende, der Roman wird zu einem Thriller.

Jede Hälfte für sich hat mir gut gefallen. Die Liebesgeschichte war interessant, der Thrillerteil spannend. Doch mit der Kombination der beiden Hälften war ich nicht ganz glücklich, es geht ein Bruch durch die Geschichte. Die Liebesgeschichte verliert an Fahrt und das Ende wird somit weniger nachvollziehbar.

„Nachricht von dir“ ist unterhaltsam und flüssig geschrieben. Ich bin gespannt auf weitere Bücher von Musso und vergebe 3,5 Sterne, die ich auf 4 aufrunde.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2012
Der Knochenbrecher / Detective Robert Hunter Bd.3
Carter, Chris

Der Knochenbrecher / Detective Robert Hunter Bd.3


ausgezeichnet

In L.A. wird in einem verlassenen Schlachthaus eine Frauenleiche gefunden, deren Mund und Vagina zugenäht wurden. Bei der Obduktion wird eine kleine Bombe im Unterleib der Frau gefunden, die explodiert und weitere Todesopfer fordert. Robert Hunter und Garcia ermitteln wieder.

Robert Hunter ist wieder zurück und mit ihm ein besonders kranker Serienmörder. Gerade Frauen werden beim Lesen garantiert mehrmals zusammenzucken. Nicht nur, dass die Morde besonders grausam sind, auch die Art wo und wie der Mörder seine Opfer in seine Gewalt bringt, nährt die Ängste der Leser. Manche Gruselgeschichte, die im Lagerfeuer erzählt wird, wird hier wahr.

Wie bereits bei den beiden vorherigen Thrillern schafft es Chris Carter meisterlich, seine Leser ins Buch zu fesseln. Fast jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, so dass doch noch schnell ein Kapitel gelesen werden muss, obwohl eigentlich längst Schlafenszeit wäre. So sitze ich jetzt hier und schreibe mit müden Augen diese Zeilen.

Wer sich übrigens den deutschen Titel „Der Knochenbrecher“ ausgedacht hat, muss ein ganz anderes Buch gelesen hat. Der Mörder geht zwar in keinster Weise zimperlich mit seinen Opfern um, aber ihre Knochen bricht er ihnen nicht.

Insgesamt gefiel mir „Der Knochenbrecher“ besser als der zweite Teil. Wenn ich eine kleine Kritik äußern muss, dann die, dass Robert Hunter etwas zu perfekte Fähigkeiten als Ermittler hat. Ganz zufällig kann er auch Lippenlesen, was ihm bei diesem Fall mehrmals weiter hilft. Deswegen 4,5 Sterne, die ich auf 5 aufrunde.

Bewertung vom 18.04.2012
Ich bin der Herr deiner Angst / Albrecht & Friedrichs Bd.1
Rother, Stephan M.

Ich bin der Herr deiner Angst / Albrecht & Friedrichs Bd.1


sehr gut

Ein Mitarbeiter der Hamburger Polizei wird einem Club im Rotlichtviertel brutal ermordet. Während Jörg Albrecht und Hannah Friedrich ermitteln, wird eine weitere Kollegin das nächste Opfer. Der Täter scheint mit einem alten Fall zu tun zu haben.

Ich gebe zu, ein bin ein kleiner Snob was deutsche Thriller betrifft. Mir gefällt der Stil der amerikanischen oder englischen Thriller meist besser, wahrscheinlich eine Gewohnheitssache.

„Ich bin der Herr deiner Angst“ ist da eine positive Überraschung. Dieser Thriller ist spannend, kann überraschen und hat einen ungewöhnlichen Plot, auch wenn dieser natürlich etwas konstruiert ist, was mich bei solchen Büchern nicht wirklich stört.

Allerdings musste ich mich Stephan M. Rothers Schreibstil erst gewöhnen. Er schreibt in teilweise abgehackten Sätzen und baut eine Distanz zwischen seinen Figuren und den Lesern auf.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal vor allem aus der Sicht von Jörg Albrecht, der die Ermittlungen leitet und einen Packen Probleme mit sich herumträgt. Er ist geschieden und leidet im Laufe der Untersuchungen immer mehr an Schuldgefühlen. Hannah Friedrich ist die Ich-Erzählerin.

Aufgrund des ziemlich martialischen Titels hatte ich eigentlich blutigere Szenenbeschreibungen erwartet. Selbstverständlich sind die Morde grausam, aber es werden nur die gefundenen Leichen beschrieben. Es bleibt dem Leser selbst überlassen, sich die Todesqualen auszumalen. Ich gestehe, dass ich mittlerweile einiges härteres gewohnt bin.

Bewertung vom 18.04.2012
Krank
Kerley, Jack

Krank


ausgezeichnet

Detective Carson Ryder möchte eigentlich nur Urlaub in der Natur machen. Doch das scheinbare Idyll trügt, denn ein Serienmörder geht um, der seine Opfer brutal tötet. Mit Hilfe seines psychopathischen Bruders Jeremy, der selbst ein Serienmörder ist, macht sich Carson auf die Suche.

„Krank“ ist der siebte Teil um den Ermittler Carson Ryder, wobei nach meinen Recherchen nur fünf Bücher der Reihe ins Deutsche übersetzt wurden. Warum Teil 5 und 6 ausgelassen wurden, habe ich noch nicht herausgefunden.

Normalerweise mag ich es überhaupt nicht, mitten drin in eine Serie einzusteigen, aber „Krank“ ist für Quereinsteiger ganz gut geeignet.

Was diese Reihe von anderen Thrillern abhebt, ist die Figur des Jeremy. Jeremy ist ein entflohener Serienmörder, der dank seines „Einfühlungsvermögens“ in kranke Psychen seinem Bruder Carson bei der Lösung von Fällen zur Seite steht. Jeremy ist keineswegs geheilt (falls so etwas überhaupt möglich ist), sondern lebt weiterhin in seiner eigenen Welt mit ihren besonderen Regeln und Werten. Gerade dies macht das Buch so interessant.

Wie ich in Kritiken zum ersten Teil der Serie, „Einer von hundert“ gelesen habe, wird Jeremys Fall bereits vor dem Start der Reihe gelöst. Späteinsteiger müssen also keine Sorge haben, gespoilert zu werden.

J.A. Kerleys Thriller ist spannend, packend und flüssig zu lesen und kann am Ende mit der Auflösung überraschen. Die Morde sind zwar brutal, aber der eigentliche Horror ist der Auslöser dieser Mordserie. Gut gefallen haben mir die Figuren. Neben Jeremy ist da natürlich Carson, der seinen Bruder deckt. Carson hat ebenfalls an seiner Vergangenheit, einer brutalen Kindheit, zu knacken. Doch anders als Jeremy ermordete er nicht seinen Vater und tötete später mehrere Frauen.

Schade, dass ich nicht früher über Kerleys Thriller gestolpert bin. Ich werde jetzt erst einmal die Reihe vom ersten Buch an lesen.

6 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.