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leserattebremen
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Bewertungen

Insgesamt 623 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2019
Unit 8200
Alfon, Dov

Unit 8200


sehr gut

Als in Paris am Flughafen ein Israeli nach der Landung entführt und ermordet wird, werden viele Fragen aufgeworfen. War er vielleicht gar nicht das Ziel der Attentäter und alles nur eine Verwechslung? War es nur ein Fall von Drogenkriminalität oder eine große Spionageaffäre? Oberst Abadi, Chef der Unit 8200 befindet sich zufällig in Berlin und ermittelt gemeinsam mit der französischen Polizei, während seine Stellvertreterin in Israel die Fäden zusammenhalten und ihn unterstützen soll. Doch so lange sie nicht weiß, was eigentlich hinter der ganzen Geschichte steckt, fällt es ihr schwer, Abadi zu vertrauen.
„Unit 8200“ stand in Israel wochenlang auf der Bestsellerliste und begründet seine Spannung hauptsächlich aus den guten Insiderkenntnissen seines Autors. Denn Dov Alfon war selber Geheimdienstoffizier in der Unit 8200, gleichzeitig überschneidet sich seine Biographie an vielen Stellen mit der seines fiktionalen Charakters Abadi, was diesen besonders glaubwürdig macht. Stellenweise hatte der Thriller für mich ein paar längen, aber der Stil des Autors und die gute Beschreibung der Charaktere machen den ganzen Roman zu einer runden Sache. Lange tappt man als Leser selbst im Dunkeln, wie auch die Geheimdienste, es spielen so viele kleine Aspekte zusammen, die den Thriller zu einem Gesamtkunstwerk machen, das sich am Ende jedoch problemlos auflöst und keine logischen Unklarheiten zurücklässt. Dies ist eine besondere Leistung bei der Menge an verschiedenen Abteilungen der Nachrichtendienste und Personen mit den verschiedensten Eigeninteressen. Durch die gute Beschreibung verliert man jedoch auch als Leser*in nicht den Überblick und kann der Handlung gut folgen.
Mir hat der „Unit 8200“ von Dov Alfon sehr gut gefallen, der Thriller zeigt sehr realistisch das komplizierte Zusammenspiel der Nachrichtendienste und welche Kreis es ziehen kann, wenn Teile davon im Ausland agieren. Auch die Figuren fand ich toll beschrieben, alles in allem ein sehr guter Thriller, der viel Freude bei der Lektüre macht.

Bewertung vom 23.04.2019
Morgenröte / Gut Greifenau Bd.3
Caspian, Hanna

Morgenröte / Gut Greifenau Bd.3


ausgezeichnet

Der Erste Weltkrieg neigt sich dem Ende entgegen und das Leben auf Gut Greifenau muss irgendwie weitergehen. Katharina weigert sich nach wie vor, den ungeliebten Neffen des Kaisers zu heiraten und gerät in einen regelrechten Krieg mit ihrer Mutter, wer sich durchsetzen kann. Konstantin wurde schwer verletzt und versteckt sich bei der Dorflehrerin Rebecca vor möglichen Feinden. Kann ihre alte Liebe so wieder aufflammen? Während das ganze Land auf einen großen Umbruch zusteuert, versuchen alle auf Gut Greifenau, das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen.
Mir hat der dritte und letzte Band der auf Gut Greifenau spielenden Reihe wieder sehr gut gefallen, die Charaktere sind toll beschrieben und sehr gut in die historischen Tatsachen eingebunden. Am Beispiel von Katharina und Konstantin wird deutlich, wie sehr sich das Deutsche Reich nach dem Ersten Weltkrieg gewandelt hat, wie selbstbewusst Frauen und Arbeiter jetzt auftraten und auch, wie schwer es die alten Landgüter hatten, die im Krieg viel Geld in Kriegsanleihen investiert hatten. Es war eine wechselvolle Zeit in der deutschen Geschichte und die Autorin Hanna Caspian schafft es auf großartige Weise, ein Gesamtbild zu zeichnen und alle gesellschaftlichen Schichten zu Wort kommen zu lassen. Der Schreibstil ist dabei sehr flüssig und bildhaft, so dass man schnell in die Geschichte hineingezogen wird und das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen kann. Für die Lektüre würde ich jedoch empfehlen, zunächst die anderen beiden Bände zu lesen, um den Gesamtzusammenhang der Figurenkonstellationen besser verstehen zu können.
„Gut Greifenau. Morgenröte“ beendet die Trilogie rund um das Landgut Greifenau und die dort lebende Familie von Auwitz-Aarhayn mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Gründung einer Republik auf deutschem Staatsgebiet. Eine wirklich gelungene Reihe, die viel Freude beim Lesen macht und einen mitnimmt auf eine spannende Reise, zu interessanten Charakteren und großen gesellschaftlichen Umwälzungen. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung für die ganze Gut Greifenau- Reihe.

Bewertung vom 15.04.2019
Die Angehörigen
Dion, Katharine

Die Angehörigen


sehr gut

Als Genes Frau Maida stirbt, ist es nicht nur für ihn persönlich ein furchtbarer Verlust. Auch Familie und Freunde trauern. In Gesprächen mit seiner Tochter und seinen guten Freunden Gayle und Ed hat er immer mehr das Gefühl, dass „seine“ Maida nur wenig mit ihren Erzählungen zu tun hat, dass die Wahrnehmung so unterschiedlich war und er vielleicht auch einfach längst nicht alle Facetten seiner Frau kannte. Der Verlust bringt sein Leben durcheinander und zwingt ihn gleichzeitig, sich selbst und sein Leben zu hinterfragen.
Mir haben besonders die Stimmung und die poetische Sprache des Romans sehr gut gefallen. Genes Perspektive ist äußerst faszinierend und besonders die Beschäftigung mit seiner Tochter fand ich sehr emotional, dass er sich wirklich hinterfragt und versucht, Dinge richtig zu machen, während sie ihm dennoch immer weiter entgleitet. Ohne seine langjährige Ehefrau muss er plötzlich eine neue gesellschaftliche Rolle spielen, in die er nur schwer hineinfindet. Die Autorin Katherine Dion erzählt seine Geschichte so feinsinnig und sanft, als wolle sie ihn nach diesem Verlust nicht auch noch verletzen, sondern vorsichtig wieder auf die Beine stellen. Keine der Figuren fand ich gänzlich sympathisch, man stellt sich auf keine Seite, das war es, was das Buch für mich so interessant gemacht hat. Es gibt kein richtig und kein falsch, jeder versucht seinen Weg zu gehen und der von Gene steht hier deutlich im Mittelpunkt.
Mir hat „Die Angehörigen“ von Katherine Dion gut gefallen, es ist ein schöner und flüssig geschriebener Roman mit einzigartigen Figuren in einer Krisensituation ihres Lebens. Ich habe mich als Leserin sehr mitgenommen und berührt gefühlt von Genes und Maidas Geschichte.

Bewertung vom 20.03.2019
Drei Stunden / Piet Hoffmann Bd.3
Roslund, Anders;Hellström, Börge

Drei Stunden / Piet Hoffmann Bd.3


ausgezeichnet

Piet Hoffmann wollte eigentlich in Frieden leben und nichts mehr mit Ewert Grens von der schwedischen Polizei zu tun haben, nachdem er mit seiner Familie zurück nach Schweden gezogen ist und alle Altlasten beerdigt wurden. Doch als in Schweden über siebzig Leichen von afrikanischen Flüchtlingen in einem Container gefunden werden, wendet sich der Polizist an seinen alten Bekannten und bittet um Hilfe. Hoffmann ist beruflich in Afrika und soll die Schleuserorganisation infiltrieren, um die Kontaktmänner in Europa zu überführen. Wieder einmal muss er sich und seine Familie in Gefahr bringen, am Ende hat er drei Stunden Zeit, um alles zum Abschluss zu bringen.
Die Krimis um Piet Hoffmann gefallen mir einfach sehr gut und meiner Meinung nach ist jeder Band etwas besser als der Vorgänger. Hoffmann saß für die schwedische Polizei im Knast und war Kontaktmann zur polnischen Mafia, er hat sich in Kolumbien für die amerikanische Polizei in einen Drogenring einschleusen lassen und jetzt muss in er Afrika eine Schleuserbande zerstören. Die Themen sind sehr abwechslungsreich, dabei immer unglaublich gut recherchiert und detailliert beschrieben, so dass man bei der Lektüre sofort in die Story einsteigen kann. Hoffmann ist nicht unbedingt eine sympathische Hauptfigur und auch der Polizist Grens besteht überwiegend aus Ecken und Kanten, doch die beiden wachsen einem unweigerlich ans Herz und man leidet mit ihnen bei ihrem Kampf für mehr Gerechtigkeit. Der Stil des Autorenduos Roslund und Hellström ist dabei genauso spannend wie informativ, was das die besondere Grundlage des Romans ausmacht.
Den schwedischen Autoren Anders Roslund und Börge Hellström ist mit „Drei Stunden“ wieder ein spannender Thriller mit vielen aktuellen Bezügen zur Flüchtlingsproblematik und den Schleuserbanden auf dem Mittelmeer gelungen. Die Story lässt einen nicht kalt und mit den bekannten Protagonisten ist der Thriller eine großartige Unterhaltung für alle Leserinnen und Lesern.

Bewertung vom 20.03.2019
Einfach Mensch sein
Montgomery, Sy

Einfach Mensch sein


sehr gut

Sky Montgomery ist ein echter Tiermensch, egal ob Hund, Huhn oder Oktopus, sie versteht es, eine besondere Bindung aufzubauen. In diesem Band erzählt sie nun von den Tieren, die ihr in ihrem Leben begegnet sind und welchen besonderen Einfluss sie in den verschiedensten Situationen auf sie hatten. Tiere sind für sie vielleicht ein bisschen die besseren Menschen, auf jeden Fall können sie uns ein Vorbild sein in Freundschaft, Loyalität und auch Emotionalität.
Man merkt der Autorin an, dass ihr dieses Buch ein echtes Herzensanliegen war, denn sie schreibt mit so viel Zuneigung und Wärme von den Tieren, dass man sie als echte Freunde und Weggefährten wahrnimmt. Die Geschichten sind dabei genauso unterhaltsam wie lehrreich und machen aus diesem Band eine sehr schöne Lektüre. Die einzelnen Episoden lassen sich gut unabhängig voneinander lesen, so dass es möglich ist, immer wieder einzusteigen und sich eine kleine Geschichte zwischendurch zu gönnen, während man sich vielleicht durch dicke Krimis oder schwere Gegenwartsliteratur arbeitet. Dazu gibt es ganz zauberhafte Illustrationen, die das Buch zu etwas ganz Besonderem machen, denn die beschriebenen Tiere bekommen damit auch gleich ein ganz wunderbares Gesicht.
„Einfach Mensch sein“ von Sky Montgomery ist ein wunderbarer Band von Berichten über das Leben mit Tieren und ihren Einfluss auf die Autorin. Mir haben die Geschichten sehr gut gefallen, die Lektüre war einfach eine Freude.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2019
Marienfelde
Mell, Corinna

Marienfelde


sehr gut

Berlin in den 50er Jahren: Der Krieg ist endlich vorbei und das Wirtschaftswunder bringt Deutschland voran. So auch Sonjas Familie, ihr Vater erweitert den kleinen Fahrdienst und übernimmt ein VW Autohaus. Während es in Westdeutschland aufwärts geht, lebt Sonjas Onkel in Ostberlin und ist glühender SED-Anhänger. Mit dem Mauerbau reißt der Kontakt immer weiter ab, Sonja ist inzwischen verheiratet und hat zwei Kinder, als ihr Onkel sie um Hilfe bittet. Sie soll ihn und seine Familie aus Ostberlin rausholen, sie werden von der Stasi drangsaliert. Ihr Mann Jürgen sieht nicht, wieso sie ihrem Onkel helfen will und die Ehe steht auf der Kippe. Wird ihre Familie an dem Streit zwischen Ost- und Westdeutschland zerbrechen?
In ihrem Roman „Marienfelde“ schildert Corinna Mell das Leben in den 50er und 60er Jahren in Berlin und die besondere Situation durch Konfrontation von Sozialismus und Kapitalismus in einer Stadt. Sehr gut beschreibt sie die politische Lage, aber besonders auch das Leben der normalen Menschen und wie es durch die Verhältnisse beeinflusst wurde. Das geht bei der Teilung von Familien durch die Grenze los, die Angst vor einem Krieg und die damit verbundenen Vorsichtsmaßnahmen. Gleichzeitig geht es aber auch um den Alltag, die Veränderung der Mode, das Frauenbild und die Entwicklung des Wohlstandes am Beispiel des Autohauses. Mir hat die gesamte Konstruktion sehr gut gefallen, die Autorin liefert ein schönes Bild der Zeit mit sympathischen Figuren, die einen die Geschichte gut erleben lassen und mitnehmen. Man erlebt mit Sonja ihre Backfischzeit im Internat, ihre Zeit kurz vor der Ehe und ihr Leben als junge Mutter in den 60er Jahren, was ich sehr faszinierend fand. Ihr Selbstbild als Frau, die hinter ihrem Mann zurückstehen muss und dafür zuständig ist, Heim und Kinder zusammenzuhalten und sonst keine Aufgaben hat, ist mir persönlich heute sehr fremd und wirkt regelrecht antiquiert. Hier zeigt sich deutlich, wie sehr sich das Frauenbild in den letzten Jahrzehnten weiter entwickelt hat. Auch wenn Sonja schon eine sehr selbstständige Frau ist, kommt sie oftmals gar nicht auf die Idee, diese Rolle zu hinterfragen.
Der Roman liefert ein Bild der Alltagssituation, was allerdings auch dazu führt, dass es zwar interessant zu lesen ist, ihm teilweise aber etwas der Spannungsbogen fehlt, der alles zusammenhält. Es sind eher einzelne Episoden in Sonjas Leben, die ohne größeren Rahmen erzählt werden, was dennoch unterhaltsam ist. Ich habe mich allerdings gefragt, ob der Verfasser des Klappentextes den Roman überhaupt wirklich gelesen hat, so unpassend erschien mir diese Kurzfassung im Verhältnis zum gesamten Roman.
„Marienfelde“ bildet das Leben der Menschen im Westberlin der 50er und 60er Jahre sehr umfassend ab und gibt dem Leser ein schönes Bild des Lebens der Protagonisten. Eine leichte Lektüre, die unterhaltsam ist und dennoch einen schönen historischen Überblick vermittelt.

Bewertung vom 07.03.2019
Das Mädchen mit dem Schmetterling
Hannah, Kristin

Das Mädchen mit dem Schmetterling


ausgezeichnet

Dr. Julia Cates ist erfolgreiche Kinderpsychologin, bis sie die Situation einer Patientin falsch einschätzt und diese mehrere Jugendliche mit in den Tod nimmt. Als ihre Schwester Ellie sie um Hilfe in einem Fall bittet, macht sie sich also gerne auf den Weg, um L.A. und den Medienrummel hinter sich zu lassen. Doch was sie bei ihrer Schwester erwartet, übersteigt all ihre Vorstellungen: Ein kleines Mädchen wurde gefunden, sie spricht nicht und scheint jahrelang wild im Wald gelebt zu haben. Ganz langsam versucht Julia, ihr Vertrauen zu gewinnen und ihre Geschichte zu verstehen. Doch was wirklich passiert ist, kann keiner der Beteiligten auch nur ahnen.
„Das Mädchen mit dem Schmetterling“ ist eine unglaublich bewegende und anrührende Geschichte. Obwohl Julia selbst sehr verletzt ist, lässt sie sich voll auf die Therapie des Mädchens ein und beginnt, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Die Entwicklungen, die sie erreicht, sind beeindruckend und nehmen einen bei der Lektüre ganz gefangen. Julia und Ellie sind zwei sehr gegensätzliche, aber spannende Protagonistinnen, die über diesen Fall selbst ihre Familiengeschichte langsam aufarbeiten. Dadurch baut man schnell eine emotionale Nähe zu diesen beiden Figuren auf und leidet mit ihnen genauso wie man sich mit ihnen freut. Neben der Haupthandlung hat Kristin Hannah noch einige kleine Nebenhandlungen mit ebenso charmanten Figuren eingeflochten, was das Buch noch unterhaltsamer und interessanter macht. Der mitreißende Erzählstil der Autorin trägt sein Übriges dazu bei, die Geschichte zu einem wirklich tollen und bewegenden Roman zu machen. Lediglich den Titel fand ich für die Geschichte völlig unpassend, da es lediglich eine Szene in dem Roman gibt, in dem ein Schmetterling auftaucht und diese völlig unbedeutend für die Geschichte ist.
Kristin Hannahs Roman „Das Mädchen mit dem Schmetterling“ ist großartige Unterhaltungsliteratur, die einem beim Lesen sehr bewegt und nicht unberührt zurücklässt. Das kleine Mädchen wächst einem sofort ans Herz und als Leser ist eine große Freude, ihre Geschichte zu begleiten. Mich hat der Roman total begeistert, wie alle anderen Romane der Autorin bisher auch.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2019
Sündengräber / Fredrika Bergman Bd.6
Ohlsson, Kristina

Sündengräber / Fredrika Bergman Bd.6


ausgezeichnet

Endlich sind Alex Recht und Frederika Bergmann zurück. Ihr letzter großer Fall in der Salomon-Gemeinde sitzt ihnen auch lange danach noch in den Knochen und Frederika hat privat mit großen Sorgen zu kämpfen. Doch ein neuer Mord schafft schnell Ablenkung, ein Mann wird erschossen in seinem Sessel aufgefunden, der Ehering seiner toten Tochter am kleinen Finger. Wie eine Hinrichtung wirkt die Szenerie und schnell wird klar, dass es nicht der einzige Mord ist, der die beiden Ermittler beschäftigen soll. Weitere Leichen folgen, doch es fällt Alex und Frederika schwer, den gemeinsamen Nenner dieser Taten zu finden. Bis sich eine bedrückende Gemeinsamkeit zeigt, die beide eigentlich kaum glauben wollen.
Der – zumindest vorerst- letzte Frederika-Bergmann-Krimi ist wieder hochspannend und mitreißend geschrieben. Besonders der komplexe und unglaublich gut ausgefeilte Plot konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Wie die Ermittler tappt man als Leserin oder Leser die ganze Zeit im Dunkeln, fragt sich oft sogar, was einzelne Episoden des Romans mit der ganzen Story zu tun haben sollen, bis sich Stück für Stück alles zu einem Gesamtbild zusammenfügt. Nachdem ich mit der Lektüre begonnen hatte, konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, so viele Überraschungen und Wendungen gab es, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Auch der Abschluss für die Reihe, der nicht endgültig ist, aber dennoch erst einmal einen Schlusspunkt setzt, hat mir sehr gut gefallen. Kristina Ohlsson hat meiner Meinung nach mit diesem Krimi einfach alles richtig gemacht.
„Sündengräber“ von Kristina Ohlsson ist ein hochspannender Krimi mit großartigen Charakteren und einer perfekt konstruierten Story, die bis zur letzten Seite die Spannung hochhält. Ich kann dieses Buch nur allen Krimifans uneingeschränkt empfehlen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2019
Cat Person
Roupenian, Kristen

Cat Person


weniger gut

Kristen Roupenians Erzählband „Cat Person“ ist gerade in aller Munde und wird viel gelobt, das hat mich neugierig gemacht. Es sind Erzählungen über junge Menschen, meist in der Stadt, es geht um Liebe, Hass, Eifersucht und Sex. Die Figuren sind selten sympathisch, alle etwas schräg und verdreht, man läuft also keinesfalls Gefahr, sich als Leser mit ihnen zu identifizieren, eher wirkten sie auf mich wie Figuren einen Horrorfilms, die sich versehentlich in die „wirkliche Welt“ verirrt haben.
Nach dem ganzen Hype um das Buch habe ich versucht, meine Erwartungen nicht zu hoch anzusetzen. Das war in diesem Fall auch gut, denn ich war enttäuscht von dem Buch. Die Geschichten konnten mich einfach nicht begeistern, die Plots fand ich zu reißerisch angelegt ohne wirkliche Substanz. Natürlich ist es schwer, Figuren in einer kurzen Erzählung so gut zu beschreiben wie in einem langen Roman, da man viel weniger Möglichkeiten und schlicht und einfach Platz hat. Dennoch hätte ich mir von so hochgelobten Erzählungen mehr erwartet, das Personal blieb schwach und hat mich als Leser auf emotionaler Ebene in keiner Weise angesprochen. Die titelgebende Geschichte „Cat Person“ hat mir noch mit Abstand am besten gefallen, viele fand ich einfach langweilig und sperrig zu lesen.
Mich konnte Kristen Roupenian mit ihren Erzählungen nicht überzeugen, ich fand sie größtenteils schwach, weder die Figuren noch die Handlungsstränge haben mich irgendwie fesseln können.