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Bewertungen
Insgesamt 50 BewertungenBewertung vom 27.09.2021 | ||
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Bücher wie dieses muss man ganz langsam lesen, man muss sie genießen. Nur selten findet man ein Buch, das sprachlich und inhaltlich so hochwertig daherkommt und das einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. |
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Bewertung vom 27.09.2021 | ||
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Isdal, Norwegen, November 1970: Wanderer finden eine zum Teil verbrannte Frauenleiche, deren Identität bis heute - über 50 Jahre später – ungeklärt ist. Seither wurde viel darüber spekuliert, wer die Tote sei und wie sie ums Leben kam. Erst im Jahre 2016 konnte mittels einer DNA-Analyse festgestellt werden, dass die Frau ursprünglich aus Deutschland stammt. Zahlreiche Mythen ranken sich um den Fall; so war unter anderem schon die Rede davon, dass die Frau eine Geheimdienst-Mitarbeiterin war, was aber durch die Einschätzung von Experten widerlegt werden konnte. |
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Bewertung vom 27.09.2021 | ||
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Lange habe ich überlegt, wie sich die Handlung von „Das Glashotel“ am besten zusammenfassen lässt, aber es ist mir einfach nicht gelungen, dem Inhalt dieses vielschichtigen Romans gerecht zu werden, ohne etwas auszulassen. Deshalb ein paar Worte dazu, um WEN es hauptsächlich geht: Zum einen sind da Vincent und ihr Halbbruder Paul, die irgendwie miteinander verbunden sind, aber doch die meiste Zeit ihres Lebens getrennt voneinander verbringen. Dann Walter, der die Einsamkeit liebt, jedoch hauptsächlich mit Menschen arbeitet. Leon Prevant, der bei einer Reederei arbeitet und seinen Lebensabend im Wohnwagen verbringt. Schließlich Jonathan Alkaitis, der Schein-Ehemann von Vincent, dessen Finanz-Betrugssystem zusammenbricht und der eine Gefängnisstrafe von 170 Jahren absitzen muss. Und Olivia, die ein Gemälde von Jonathans verstorbenem Bruder angefertigt hat. Daneben gibt es noch einige Randfiguren, die alle mal mehr, mal weniger von den Ereignissen im Roman gestreift werden. |
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Bewertung vom 27.09.2021 | ||
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Mit dem Schluss ist es bei Romanen ja so eine Sache, finde ich. Oft ist es so, dass ich am Ende die Sätze eher überfliege, weil die Handlung vorhersehbar und wenig überraschend, wenn nicht sogar langweilig, ist. Dies war jedoch bei „Die Überlebenden“ auf gar keinen Fall so. Hier hat mich das Ende völlig überraschend getroffen, fast so wie ein unerwarteter Schlag ins Gesicht (wenn man einen bildlichen Vergleich sucht). Das passiert mir beim Lesen sehr, sehr selten und ist ein Grund, warum ich von dem Buch so begeistert bin. |
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Bewertung vom 25.08.2021 | ||
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Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García Pedro, Postbote auf Lanzarote, lebt zusammen mit Sohn Miguel und Freundin Carlota ein beschauliches, zufriedenes, ja fast schon langweiliges Leben. Er fährt mit seiner Dienst-Honda quer über die Insel, obwohl er fast keine Briefe mehr auszutragen hat, holt seinen Sohn von der Schule ab und kümmert sich um ihn, während seine Freundin mit ihrem stressigen Job in einem Hotel vermeintlich kaum noch Zeit für ihr Privatleben hat. Auch kann er mit den Worten Digitalisierung und Fortschritt nicht viel anfangen und lebt somit ein bisschen in seiner eigenen Welt. Nach einem Ausflug auf die Nachbarinsel Fuerteventura, den er heimlich mit seinem Freund Tenaro und Miguel macht, überschlagen sich die Ereignisse und Carlota verlässt mit dem Sohn die Insel. Gemeinsam mit Tenaro und dem Flüchtling Amado schmiedet er einen irrwitzigen Plan, um Miguel zurückzuholen. In dem Buch spielen auch noch verschiedene andere Elemente eine Rolle, so dass dies dem im Umschlagtext erwähnten Feuerwerk an Geschichten vollkommen gerecht wird. Was hat es zum Beispiel mit dem marokkanischen Tisch aus deutscher Eiche, der im Postamt steht, auf sich, und was hat der portugiesische Schriftsteller und Nobelpreisträger José Saramago mit allem zu tun? |
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Bewertung vom 25.08.2021 | ||
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Schmerzhaft, tragisch, berührend, hoffnungsvoll – wie man an den Worten erkennen kann, mit denen ich das in Teilen autofiktionale Werk beschreiben würde, war die Lektüre von Douglas Stuarts Roman „Shuggie Bain“ für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. |
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Bewertung vom 25.08.2021 | ||
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Der Roman „Der Panzer des Hummers“ der dänischen Autorin Caroline Albertine Minor erzählt in kurzen Episoden aus dem Leben der drei Geschwister Ea, Sidsel und Niels, die sich nach dem Tod der Eltern auseinandergelebt und auch räumlich voneinander entfernt haben. So versucht Ea, die in Kalifornien lebt, mit Hilfe einer Seherin Kontakt zur Mutter aufzunehmen, was jedoch zuerst nicht gelingt. Niels, freiheitsliebend und ruhelos, schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch. Und Sidsel, alleinerziehend und in einem Kopenhagener Museum angestellt, versucht, während einer Arbeitsreise nach London, den Gefühlen für den Vater ihrer Tochter nachzuspüren. |
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Bewertung vom 24.07.2021 | ||
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Hoffnungslosigkeit – das war das vorherrschende Gefühl, das ich nach der Lektüre von Lukas Rietzschels zweitem Roman hatte. Hoffnungslos ist die Geschichte von Jan, dessen Leben sich zwischen dem Krankenhaus, in dem er noch arbeitet, das jedoch bald schließt, und der Kellerwohnung im Haus seines Vaters, eingerahmt von Plattenbauten und leerstehenden Gebäuden, abspielt. Parallel dazu wird die Familiengeschichte des Künstlers Georg Baselitz erzählt, der noch vor dem Bau der Mauer nach West-Berlin übergesiedelt ist, während seine Eltern und sein Bruder in seinem Heimatort in Sachsen geblieben sind. Nach und nach erfahren die Leser*innen, wie die beiden Geschichten, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, zusammenhängen und wie Jan – so wie alle Protagonisten des Romans – zum Raumfahrer wird, weder der Gegenwart noch der Vergangenheit zugehörig. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 19.07.2021 | ||
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Wer gerne klassische Romane mit einem geradlinigen Plot und einer zusammenhängenden Handlung liest, wird von Sigrid Nunez‘ neuestem Buch sicher enttäuscht sein. Wer jedoch offen für ungewöhnliche Herangehensweisen an ein Thema ist und wer Essays mag, wird Freude an dem Buch haben. |
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Bewertung vom 06.06.2021 | ||
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Provence – sobald ich das Wort höre, denke ich an weite Lavendelfelder, laue Sommerabende und an die wunderbaren provenzalischen Märkte. Und genau diese Bilder sind auch beim Lesen von Hannah Julis Roman „Liebe, lavendelblau“ vor meinem inneren Auge entstanden und konnten mich zumindest kurzzeitig in Urlaubserinnerungen schwelgen lassen. |
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