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banänna

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2021
Die Erfindung der Welt
Sautner, Thomas

Die Erfindung der Welt


gut

Die Schriftstellerin Aliza Berg erhält in einem anonymen Brief den Auftrag, einen Roman über das Leben zu schreiben. Der Roman soll von einer vorgegebenen Gegend und ihren Bewohner:innen erzählen. Aliza Berg reist also nach Litstein und beginnt dort ihre Recherche. Sie stellt Nachforschungen an und trifft währenddessen auf sehr interessanten Menschen mit den verschiedensten Hintergründen.

Thomas Sautner schreibt sehr bildlich und atmosphärisch. Aufgrund der detaillierten Darstellung konnte ich mir als Leserin sehr gut den idyllischen Ort vorstellen. Und auch die verschiedenen Charaktere werden unheimlich gut beschrieben, sodass man sich sehr gut hineinfühlen kann. Sprachlich ein toller Roman!
Allerdings muss ich gestehen, dass ich keinen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Ich habe immer wieder überlegt, ob ich den Roman abbreche. Die ganze Geschichte war mir zu langatmig und es ist für meinen Geschmack einfach zu wenig Handlung gewesen. Ich fand die Idee, Aliza bei ihrer Recherche zu begleiten, anfangs sehr spannend. Aber der Roman hat mich leider nicht überzeugt.
Ich glaube, Leser:innen die Sautner bereits kennen, werden dieses Buch lieben. Ich habe aber etwas anderes erwartet.

Bewertung vom 15.02.2021
Unter Wasser Nacht
Hauff, Kristina

Unter Wasser Nacht


sehr gut

Kristina Hauff erzählt in ihrem Roman „Unter Wasser Nacht“ die Geschichte von zwei Familien, die gemeinsam auf einem Hof nahe der Elbe im Wendland leben. Die Eltern kennen sich bereits seit der Studienzeit und hatten jahrelang eine innige Freundschaft, bis der ungeklärte Tod eines der Kinder zum Bruch der Familien führte. Während Thies und Sophie um ihren Sohn Aaron trauern, leben Inga und Bodo mit ihren zwei Kindern ein scheinbar perfektes Leben. Ein Jahr später sollen die Ermittlungen eingestellt werden. Erst als eine Fremde im Ort auftaucht und sich mit den Familien anfreundet, kommen neue Erkenntnisse ans Licht. Wer ist diese fremde Person? Ist es Zufall, dass sie auf dem Hof auftaucht? Und was ist mit Aaron wirklich passiert?
Mir hat der Roman unglaublich gut gefallen. Kristina Hauff erzählt die Geschichte in einem atmosphärischen Stil. Immer wieder beschreibt sie die idyllische und traumhafte Landschaft, sodass man sich den Ort bildlich vorstellen kann.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven beschrieben. Jedes Kapitel wird aus einer anderen Sicht erzählt. Dadurch wird die angespannte Stimmung zwischen den Figuren deutlich spürbar und es ist interessant zu sehen, wie die einzelnen Personen mit der schwierigen Situation umgehen. An dieser Stelle muss ich anmerken, dass ich mir gerne ein Kapitel aus Bodos Sicht gewünscht hätte, um noch mehr über seine Gefühle zur Freundschaft mit Thies zu erfahren.
Insgesamt hat mich die Geschichte total in den Bann gezogen. Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich dieses Buch sehr schnell lesen. "Unter Wasser Nacht" ist ein sehr toller Roman über Hoffnung, Trauer, Verlust und Freundschaft.

Bewertung vom 03.02.2021
Wo wir Kinder waren
Naumann, Kati

Wo wir Kinder waren


sehr gut

Kurze Zusammenfassung: In dem Roman geht es um die Tradition der Puppenfabrik Langbein, die einst als Aushängeschild in Sonneberg galt. Die Geschichte geht zurück bis in die Kaiserzeit und beschreibt den Weg der Puppenfabrik über zwei Kriege hinweg, der deutschen Teilung und der anschließenden Wiedervereinigung. Die Protagonist:innen Eva, Iris und Jan erben die ehemalige Spielzeugfabrik Langbein und kommen in Sonneberg zusammen, um das Haus ihrer Großeltern und Urgroßeltern leer zu räumen. Die Geschichte der Familie und der Spielzeugfabrik Langbein wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Die erste Zeitebene beginnt ab April 1910, die zweite Ebene spielt in der Gegenwart. Eva, Iris und Jan haben sich seit ihrer Kindheit voneinander entfremdet. Beim Entrümpeln stoßen sie aber immer wieder auf gemeinsame Erinnerungen. Mit jedem Gegenstand, den die drei im Haus entdecken, wechselt die Autorin die Zeitebene und beschreibt die Geschichte aus der Vergangenheit der Familie.

Eigene Meinung zu Aufbau, Schreibstil & Figuren: Der Schreibstil von Kati Naumann ist sehr flüssig und mitreißend. Die Autorin erzählt die Geschichte sehr bildhalft, sodass sich der/die Leser*in gut in die Geschichte und in die unterschiedlichen Zeiten hineinversetzen kann. Da in dem Roman viele Personen vorkommen, habe ich mir des Öfteren den Stammbaum angeschaut, der im Einband abgebildet ist. Anfangs fehlte mir der Zugang zur Geschichte, aber mit jeder Seite wurde sie interessanter. Es lohnt sich wirklich, dran zu bleiben. Eine spannende Reise durch die Zeit einer Puppenfabrik.

Ich kann das Buch wirklich allen Personen ans Herz legen, die sich dafür interessieren, wie eine Tradition über die verschiedenen Zeiten hinweg weiter aufrecht erhalten wird un dbis zum Schluss gekämpft wird.