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XYZ
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Bad xxx

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Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2018
Die Schatten von Ashdown House
Cornick, Nicola

Die Schatten von Ashdown House


sehr gut

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In ihrem Roman „Die Schatten von Ashdown House“ verknüpft Nicola Cornick durch eine Rahmenhandlung in unterschiedlichen Zeitfenstern historische Fakten mit den Liebesschicksalen dreier Frauen.

Die Geschichte der drei Frauen spielen in verschiedenen Zeiten, um 1650 Elisabeth von Böhmen, um 1800 die Memoiren einer Kurtisane und in der Gegenwart Holly, die nach ihrem verschwundenen Bruder Ben sucht. Bindendes Glied zwischen den Geschichten sind eine Sistrin- Perle und ein Kristallspiegel mit zerstörerischer Kraft.

Der Schreibstil ist flüssig und die Atmosphäre der jeweiligen Epoche ist gut ausgearbeitet. Nach und nach fügen sich die Verbindungen zusammen und Zusammenhänge werden erkennbar. Die Liebesschicksale sind emotional dargestellt und die Charaktere der einzelnen Protagonisten nachvollziehbar.

Mich persönlich haben die mystischen und unrealistischen Punkte etwas gestört. Auch fand ich es anfangs schwer die Zusammenhänge zu erkennen. Am Ende ergibt sich eine in sich stimmige Geschichte rund um Vergangenheit, Liebe und Mystik.

Bewertung vom 14.01.2018
Die Lichter von Paris
Brown, Eleanor

Die Lichter von Paris


gut

In „Die Lichter von Paris“ von Eleanor Brown findet die junge Amerikanerin Madeleine die Tagebücher ihrer Großmutter.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen in der Ich-Perspektive erzählt; die Zeit der freiheitsliebenden Großmutter Magie 1924 und der nicht glücklichen Madeleine 1999. Die beiden jungen Frauen fühlen sich durch die Regeln in der Gesellschaft und ihrer Familie vorbestimmt und eingeschränkt. Ihre Art damit umzugehen, das Leben zu gestalten um die eigenen Träume zu verwirklichen, ist verschieden. Ihre Charaktere sind mit den unterschiedlichen Ausprägungen zwischen Selbstmitleid und Emanzipation gut ausgearbeitet. Es wird deutlich wie wichtig es ist das Leben selbst zu gestalten. Hier sollten wir selbst Regie führen und unsere Zukunft nicht von anderen vorherbestimmen lassen. Die Atmosphäre der wilden 20er Jahre in Paris wird deutlich, könnte aber noch weiter ausgearbeitet sein.

Der Geschichte rund um die beiden Frauen und die Tagebücher hat mich nicht gepackt. Mir fehlt es an einer gewissen Spannung und an Tiefe bezogen auf die familiären Zusammenhänge.

Bewertung vom 11.12.2017
Autsch
Dölling, Katharina

Autsch


ausgezeichnet

Anamnese:
Katharina Dölling, geboren 1966, setzt sich schon immer mit gesellschaftsrelevanten Themen auseinander. In ihrem Erstlingswerk „Autsch! Geschichten aus der Praxis“ hat sie ihre Erfahrungen als chronisch Erkrankte realsatirisch aufgearbeitet. In siebzehn Kurzgeschichten beschreibt sie wahre Gegebenheiten aus subjektiver Patientensicht und weist so ganz deutlich auf die Missstände im Gesundheitssystem hin.

Symptome:
Der Schreibstil ist locker, teilweise humorvoll angehaucht und leicht sarkastisch. Katharina Dölling schreibt über ihre vielfältigen Erlebnisse mit Ärzten, bei denen viele Kassenpatienten nur nicken können, da sie diese in ähnlicher Art auch schon gemacht haben. Die Schwachpunkte im Gesundheitswesen werden durch ihre Erzählungen deutlich.

Diagnose:
Patient – lateinisch patiens, deutsch geduldig, aushaltend, ertragend
Die heutige Realität wird in diesem Buch gut dargestellt. Als Patient leidet man nicht nur an einer Krankheit, sondern als Kassenpatient unter dem System und den Ärzten.

Therapie:
Die Autorin macht deutlich, dass wir wieder qualifizierte, empathische und patientenorientierte Kassenärzte brauchen.

Bewertung vom 29.10.2017
Zugzwang
Kohl, Erwin

Zugzwang


ausgezeichnet

In seinem Niederrhein-Krimi „Zugzwang“ beschreibt Erwin Kohl die Ermittlungen rund um die Ermordung des Inhabers einer Werbeagentur und dessen Frau. Diese steht in Zusammenhang mit nicht hörbaren Botschaften zur Beeinflussung der Menschen.

Erwin Kohl wurde 1961 am Niederrhein geboren. Er arbeitet als freier Journalist und hat elf Kriminalromane und zahlreiche Kurzgeschichten mit meist realen Begebenheiten geschrieben.

Der Schreibstil ist flüssig und detailreich. Durch die Morde wird schon am Anfang Spannung aufgebaut, die sich im Verlauf der Ermittlungsarbeit noch verstärkt. Sowohl private als auch dienstliche Aspekte spielen bei Hauptkommissar Joshua Trempe und innerhalb der Mordkommission eine Rolle. Die unbewusste Beeinflussung der Menschen durch versteckte Botschaften in Werbespots macht nachdenklich, da diese „subliminalen Botschaften“ schon 1957 angewendet wurden. Welch erschreckende Entwicklung ist vorstellbar.

Mir hat die Entwicklung des Falls rund um die unbewusste Beeinflussung gut gefallen.

Bewertung vom 21.10.2017
Und du wirst den verborgenen Schatz in dir finden
Gounelle, Laurent

Und du wirst den verborgenen Schatz in dir finden


sehr gut

In seinem Buch „Und du wirst den verborgenen Schatz in dir finden“ nimmt Laurent Gounelle die Leser mit auf eine Sinnsuche, die persönliche Entfaltung und wahres Glück ermöglichen soll.

Laurent Gounelle, der Soziologie und Philosophie studierte, ist einer der meistgelesenen Autoren Frankreichs. Seine Hauptthemen sind Philosophie, Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung.

Beschrieben wird eine Geschichte rund um die erfolgreiche Kommunikationsberaterin Alice, die ihrem Jugendfreund Jérémie dabei helfen will, dass wieder mehr Menschen seine Gottesdienste besuchen. Dabei taucht sie in die Welt der Spiritualität ein, liest die Bibel und beschäftigt sich mit Daoismus, Hinduismus und Buddhismus.

Die Rahmenhandlung ist hier in einen spirituellen Roman eingearbeitet. Insgesamt ergibt sich durch die vielen philosophischen Gedanken und Ausarbeitungen zu Bibelzitaten kein flüssiger Schreibstil. Der Leser wird allerdings durch sie an vielen Stellen zum Nachdenken angeregt. „Mangelndes Selbstwertgefühl hindert uns daran, auf unsere Fähigkeiten zuzugreifen.“ Die Bibelzitate mit ihren Metaphern sind gut gedeutet und erläutert. Den Himmel als Welt der nicht greifbaren und nicht erfassbaren Realitäten finde ich gut erklärt.

Ich kann dieses Buch weder als Roman noch als Sachbuch einordnen. Es wurde mir allerdings deutlich, dass die Theorien der Persönlichkeitsentwicklung und die spirituellen Weltanschauungen auf eine bestimmte Art miteinander verwoben sind.

Bewertung vom 08.10.2017
Sonntags fehlst du am meisten
Drews, Christine

Sonntags fehlst du am meisten


sehr gut

In „Sonntags fehlst du am meisten“ beschreibt Christine Drews eine nicht ganz einfache, generationenumspannende Familiengeschichte.

Christine Drews ist seit 2002 als freie Autorin tätig. Ihr erster Roman "Schattenfreundin" wurde in 6 Sprachen übersetzt. Sie schreibt auch Drehbücher für Filme und Serien, wie aktuell für „Soko Köln“ und Bettys Diagnose“.

Nach einem Unfall unter Alkoholeinfluss hatte Caro Streit mit ihrem Vater und danach über ein Jahr keinen Kontakt mehr. Nun steht die Goldene Hochzeit ihrer Eltern an.

„Familie ist Liebe mit Ecken und Kanten.“

Die Autorin beschreibt die Geschichte von Caro und ihrer Familie in der Zeitspanne zwischen 1944 und 2016. Dabei gibt es Zeitsprünge zwischen der Kindheit ihres Vaters, ihrer Kindheit und in ihre jetzige Lebenssituation. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Caro und ihrem Vater. Der Schreibstil ist flüssig und detailreich. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet.
Früher fühlte sich Caro bei ihrem Vater sicher und geborgen. Irgendwann konnte sie den Druck, den ihr dominanter Vater machte, eine perfekte Tochter zu sein, nicht mehr aushalten. Durch Selbstzweifel und Versagensängste verstärkten sich ihre Probleme. Diese mit Alkohol zu betäuben war dann der falsche Weg. Später hat sie sich mit den Gründen ihrer Alkoholkrankheit auseinandergesetzt.

„Probleme sind wie Unkraut. Entweder man geht dagegen an, oder sie wachsen einem irgendwann über den Kopf.“

Die persönliche Entwicklung von Caro wird gut und emotional dargestellt. Durch die Freundschaft mit einer älteren Frau kann sie Verständnis für die Generation der Kriegskinder, also auch für das Verhalten ihres Vaters entwickeln, und es gibt die Möglichkeit einer Versöhnung.

Caros Reflektion der familiären und ihrer eigenen Vergangenheit hat Christine Drews gut beschrieben. Ich empfinde den Roman durch die Zeitsprünge allerdings etwas holprig.

Bewertung vom 08.10.2017
Über den Tellerrand
Riefer, Gudrun

Über den Tellerrand


sehr gut

In ihrem Roman „Über den Tellerrand“ schreibt Gudrun Riefer über das Leid der jungen Eva, die unter dem Mobbing ihrer Familie leidet und sich dank ihres starken Willens und mit Resilienz davon befreien kann.
Für Gudrun Riefer, geboren 1963, liefern eigene Erfahrungen mit Mobbing in ihrer Jugend die Grundlage für ihre Kurzgeschichten und ihren Roman „Über den Tellerrand“. Das Schreiben in dem Genre Epik und autobiografische Erzählungen ist ihr Hobby und ihre Leidenschaft.

„Freiheit bekommt man nicht geschenkt, man muss sie sich erkämpfen.“

Die Geschichte ist in der ich-Perspektive der jugendlichen Erzählerin geschrieben. Diese beschreibt die seelischen Verletzungen und die Boshaftigkeit innerhalb ihrer Familie. Ihr Leidensweg, aber auch ihre Widerstandsfähigkeit sind deutlich herausgearbeitet. Sie kämpft tapfer und hart für ihre eigenen Ziele.
Ihre Definition von Integration regt zum Nachdenken an. "Integration ist die Fähigkeit, sich Leuten anpassen zu können, die anders sind als man selbst".

In diesem Roman werden die nicht einfachen Themen Mobbing und Resilienz angesprochen und deutlich gemacht. Dies könnte im Klappentext noch klarer herausgestellt werden.

Bewertung vom 13.09.2017
Der Frauenchor von Chilbury
Ryan, Jennifer

Der Frauenchor von Chilbury


ausgezeichnet

Jennifer Ryan schreibt in „Der Frauenchor von Chilbury“ eine bewegende Geschichte rund um die Frauen eines kleinen Dorfs in der Grafschaft Kent zu Beginn des Zweiten Weltkriegs.
„Wir müssen das Glück am Schlafittchen packen, solange es noch geht.“

Die Autorin wurde in England geboren, arbeitete als Lektorin und lebt heute in Washington, D.C.
Sie wurde durch ihre Großmutter und deren Geschichten vom Krieg und dem Zusammenhalt der Frauen in diesen schweren Zeiten zu diesem Buch inspiriert. Ihr Buch widmet sie den Frauen, die trotz Zerstörung und Leid weiterkämpften.

Das Buch beginnt am Sonntag, den 24.03.1940 mit der Bekanntmachung, dass der Kirchenchor, da die männlichen Stimmen im Krieg sind, aufgelöst werden soll. Das können die Frauen nicht gutheißen und gründen etwas später einen neuen Frauenchor. Von diesem und fünf unterschiedliche Frauen und Mädchen, deren Familien, Ängste, Trauer, Verzweiflung und Liebe handeln die Briefe, Tagebucheintragungen und Bekanntmachungen bis zum 06.09.1940. Bezogen auf diesen eher kurzen Zeitraum erhält man Einblicke aus verschiedenen Blickwinkeln, bezogen auf den Kriegsalltag, zur Zeitgeschichte aus Sicht der Frauen, zur Bedeutung von Freundschaft und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten und die Kraft der Musik.
„Dabei sein. Gehört werden. Lebendig sein. Singen macht glücklich.“

Der Schreibstil ist flüssig und durch die unterschiedlichen persönlichen Blickwinkel einfühlsam. Die Atmosphäre und die zeitgeschichtlichen Hintergründe werden deutlich. Der Zusammenhalt und die Durchsetzungskraft der Frauen sind sehr gut ausgearbeitet.

„Nur weil die Männer weg sind, heißt das nicht, dass wir es nicht allein schaffen.“

Bewertung vom 13.09.2017
Was das Herz begehrt
Schröder, Felix;Weber, NIna

Was das Herz begehrt


sehr gut

In „Was das Herz begehrt“ erklärt der angehende Kardiologe Felix Schröder zusammen mit der studierten Biochemikerin und Journalisten Nina Weber Themen rund um unser Herz – wie wir unser wichtigstes Organ bei Laune halten.
Schon durch die umfangreiche Inhaltsangabe wird der vielfältige Themenkreis deutlich. Es ist aber auch hier schon erkennbar, dass dieses wichtige Sachthema auf unterhaltsame Art angegangen wird.

Mit einem Blutstropfen auf Reisen
Das Herz im Laufe des Lebens
Frauenherzen sind anders, Männerherzen auch
Ist Kaffee gefährlich fürs Herz?
Psyche
Sportprogramm für einen einzigen Muskel
Hochdruckgebiet
Herzschmerz
Die Klempner

Es gibt zu diesen Themengebieten viele interessante Informationen und die Zusammenhänge werden, auch mit Hilfe von Zeichnung , die ich nicht immer verständlich finde, erklärt. Der Schreibstil ist humorvoll und auch für Laien gut verständlich. Die beiden Autoren geben auf unterhaltsame Weise, teilweise mit Metaphern, ihre umfangreichen Kenntnisse wieder. Es wird deutlich, dass die Herzheilkunde nicht schwerpunktmäßig gefühlsbetont sondern eher Richtung Ingenieurswesen ausgerichtet ist.
Mich hätten die gefühlsbetonten Aspekte, die Somatik, noch etwas mehr interessiert. Hier hätte ich mir weitere Informationen gewünscht. Das angesprochene Thema rund um den stillen Saboteur Bluthochdruck finde ich sehr informativ und wichtig. Auch die erläuterten Strapazen rund um den „Risikosport“ Schneeschippen sollten mehr bekannt gemacht werden.

Wenn Ihnen Ihr Herz am Herzen liegt kann ich dieses Buch empfehlen.

Bewertung vom 13.09.2017
Blutvilla
Gregg, Stefanie;Schenke, Paul

Blutvilla


sehr gut

In „Blutvilla“ beschreib das Autorenduo Stefanie Gregg und Paul Schenke die Ermittlungen zu dem Mord an der Millionärin Johanna Krogmann und die „knisternde“ Zusammenarbeit zwischen Hauptkommissar Sven Fricke und Staatsanwältin Elena Karinoglous.

Der Schreibstil ist flüssig und die unterschiedlichen Charaktere sind gut ausgearbeitet. Die Handlungsabläufe sind, trotz sehr vielen Verdächtigen, unterschiedlichen Zusammenhängen und vielen Wendungen, gut nachvollziehbar. Etwas fehlen mir die regionalen Bezüge, da dieser Kriminalroman als Kiel-Krimi beschrieben wird. Die Beziehung zwischen Sven und Elena lockert den Krimi auf besondere Weise auf.

Dieser weniger blutige, gemischt mit beruflichen und privaten Komponenten, ist zugleich unterhaltsam und spannend.