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Buecherliebling88
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Neuss

Bewertungen

Insgesamt 77 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2022
So federleicht wie meine Träume
Turk, Mariko

So federleicht wie meine Träume


ausgezeichnet

Inhalt
In „So federleicht wie meine Träume“ von Mariko Turk geht es um die 18-jährige Alina, deren Leben sich bislang fast ausschließlich um ihre große Leidenschaft gedreht hat: das Ballett. Jeden Tag hat sie stundenlang trainiert, um auf der Schule des American Ballet Theatre in New York angenommen zu werden und eine große Ballettkarriere zu starten.

Als sie sich jedoch bei einem Unfall das Bein bricht, lautet die fatale Diagnose, dass sie nie wieder auf ihrem bisherigen Niveau tanzen kann. Damit ist ihr großer Zukunftsplan von jetzt auf gleich zerbrochen. Zutiefst enttäuscht verlebt sie seitdem ihren Alltag in der Schule, bis sie sich, ausschließlich ihrer Freundin Margot zuliebe, für eine Rolle im Schulmusical bewirbt – und tatsächlich eine Rolle bekommt. Auf der Bühne und mehr auch mehr auch außerhalb der Proben kommt sie ihrem Spielpartner Jude nährt, der ihr nach und nach dabei hilft, aus ihrer wütenden Verzweiflung herauszufinden und ihrer Welt auch abseits des Balletts wieder einen Sinn zu geben. Doch wird Alina es schaffen, sich von ihrem einstigen Traum zu lösen und sich auf ihre Rolle in dem Musical und Jude einzulassen?

Meine Meinung
Der Schreibstil von Mariko Turk ist mir direkt von der ersten Seite an sehr positiv aufgefallen. Wir erleben die Geschichte aus Alinas Sicht, was sehr dabei hilft, ihr Seelenleben und ihre vielen inneren Kämpfe, die sie Tag für Tag in den unterschiedlichsten Situationen ausfechten muss, zu verstehen. Die oft sehr widersprüchlichen Gefühle, die Alina erlebt, kann die Autorin wirklich gut darstellen. Daneben kommt jedoch auch die durchaus witzige und schlagfertige Art von Alina gut rüber, was an vielen Stellen dazu geführt hat, dass ich beim Lesen in mich hineinschmunzeln musste. Die Kombination aus beiden hat mir wirklich gut gefallen.

Dadurch, dass es das ganze Buch über verschiedene „Handlungsstränge“ und auch Themenkomplexe gibt, ist die Geschichte zum einen sehr unterhaltsam und abwechslungsreich und hält auch durchgehend eine nicht unbedingt sehr vordergründige, aber doch stetig unterschwellige Spannung. Auch wenn die Geschichte an sich nicht klassisch spannend ist, hing ich trotzdem an den Seiten und wollte immer wieder wissen, wie sich alles weiterentwickelt.

Das Thema Rassismus ist meiner Ansicht nach auch gut aufgegriffen worden. Es ist in der Geschichte durchaus ein wichtiges Thema, allerdings nicht plakativ oder mit erhobenem Zeigefinger, sondern eher „leiser“ und unauffälliger, was mir gut gefallen hat. Zeigt es doch, dass Rassismus oftmals in vermeintlich alltäglichen Situationen oder Handlungen auftaucht, in denen er vielen Menschen gar nicht auffällt und teilweise von den handelnden Personen auch nicht mit Absicht entsprechend gehandelt wurde. Doch genau dort ist es umso wichtiger, hinzusehen und auf Missstände aufmerksam zu machen.

Die Charaktere haben mir alles in allem wirklich gut gefallen. Alina ist, wie schon beschrieben, oftmals sehr wankelmütig in ihren Gefühlen, man merkt über die Geschichte hinweg jedoch bei ihr eine klare Entwicklung. Nach und nach gelingt es ihr, aus ihrer Verzweiflung und Traurigkeit etwas herauszukommen und das ist schön mitzuverfolgen.

Wer mir daneben unglaublich gut gefallen hat, sind Alinas Schwester Josie und vor allem auch Alinas beste Freundin Colleen. Auch wenn beide nur Nebencharaktere sind, spielen sie letztendlich eine große Rolle in der Geschichte. Über sie hätte ich gerne noch mehr erfahren – gerade auch, wie es nach dem Ende des Buches mit ihnen weitergeht. Vielleicht gibt es ja irgendwann noch einen Band 2…

Fazit
Ein sehr gelungenes Jugendbuch mit einem tollen Schreibstil, wichtigen Themen und authentischen Gefühlen. Ein rundum perfektes Leseerlebnis!

Bewertung vom 17.08.2022
Every Little Secret / Secret Legacy Bd.1
Ocker, Kim Nina

Every Little Secret / Secret Legacy Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt
Bei „Every little secret“ handelt es sich um Band 1 der „Secret Legacy“-Dilogie von Kim Nina Ocker.

Es geht um Juliette, die bislang ein eher durchschnittliches und bodenständiges Leben geführt hat: sie lebt in New York, studiert, wohnt in einer kleinen WG zusammen mit zwei Freundinnen und versucht ihren Lebensunterhalt mit Nebenjobs zu finanzieren.

Eines Tages jedoch erfährt sie, dass ihre leibliche Mutter eine der reichsten Frauen New Yorks war und sie durch deren dramatischen Unfalltod nun ein großes Vermögen vererbt bekommen soll. Die einzige Bedingung dafür ist, dass sie zeitweise Teil des Familienunternehmens wird. Julie taucht in die Welt voller Luxus und Macht ein und lernt neben der Pharmafirma ihrer leiblichen Mutter auch deren Adoptivsohn Caleb näher kennen… Und plötzlich steht sie mehr im Fokus als ihr lieb ist, denn sie bekommt Drohanrufe und einschüchternde Briefe, die ihr neues Leben ganz schön schwierig machen.

Meine Meinung
Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut. Durch die dunklen Blautöne und das Gold wirkt es einerseits edel, aber auch ein wenig dunkel, was gut zu der Geschichte passt. Aber am besten finde ich, dass in der Geschichte erwähnt wird, dass die Visitenkarten bzw. das Firmenlogo des Unternehmens von Julies Mutter exakt in diesen Farben gehalten sind. Wenn Cover und Inhalt miteinander zusammenhängen, ist das immer noch ein kleiner Pluspunkt.

Der Schreibstil der Autorin hat mich bereits von der ersten Seite an gepackt und ich bin geradezu durch die Geschichte geflogen, weil sie so gut und bildhaft erzählt ist und der Spannungsbogen einfach perfekt ist. Es passiert zwar nicht auf jeder Seite etwas unglaublich ereignisreiches, aber eine unterschwellige Spannung ist durchgehend gegeben, was einen gewissen Suchtfaktor auslöst. Darüber hinaus gab es wirklich einige Szenen, die mich richtig gepackt haben – vom Ende brauchen wir gar nicht erst zu reden… Was für ein fieser Cliffhanger!

Die Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen. Julie ist durch ihre bodenständige Herkunft und Art sehr nahbar und ich konnte mich direkt mit ihr identifizieren und ihre Situation nachvollziehen. Obwohl sie aufgrund der ganzen Ereignisse natürlich verwirrt und überfordert ist, schlägt sie sich trotzdem echt tapfer und beweist an vielen Stellen Charakterstärke und Mut dabei, so zu sein und zu bleiben, wie sie ist und sich dabei nicht unterkriegen zu lassen.

Caleb ist anfangs klischeehaft unsympathisch, aber mit fortschreitender Handlung entdeckt man auch an ihm mehr und mehr andere Facetten und tieferliegende Charaktereigenschaften als man sie ihm zu Beginn zugetraut hätte. Über ihn musste ich an der ein oder anderen Stelle meine Meinung revidieren – wobei ich mir auch nach dem Ende noch immer nicht sicher bin, inwiefern man ihm nun trauen kann.

Die Nebencharaktere sind recht bunt und haben, soweit ich das nach Band 1 beurteilen kann, alle ihre Daseinsberechtigung und ihre Rolle in der Geschichte. Hier gefällt mir vor allem Calebs Schwester richtig gut. Ich hoffe, von ihr bekommen wir in Band 2 noch mehr zu lesen.

Fazit
Ein richtig spannendes, absolut toll geschriebenes New Adult Romance/Suspense-Buch, dessen Fortsetzung ich ganz dringend herbeisehne.

Bewertung vom 10.08.2022
Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1
Jean, Emiko

Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1


sehr gut

Inhalt
Bei „Tokyo ever after“ von Emiko Jean handelt es sich um den ersten Band der „Tokyo ever after“-Reihe von Emiko Jean.

Es geht um die 18-jährige Schülerin Izumi (auch „Izzy“ genannt), die in einer Kleinstadt in den Südstaaten der USA lebt. Izzy hat japanische Wurzeln und fühlt sich daher in ihrem Alltag oft nicht richtig zugehörig. Dass sie ihren Vater nie kennengelernt hat und ihre Mutter ihr nichts über ihn erzählen möchte, verstärkt diese Problematik noch zusätzlich.

Durch einen Zufall findet sie dann jedoch zusammen mit ihren Freundinnen heraus, dass ihr Vater tatsächlich kein Geringerer ist als der zukünftige Kaiser von Japan – was ebenfalls bedeutet, dass Izumi kaiserliche Kronprinzessin ist. Von heute auf morgen ist ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Und Izzy muss sich plötzlich nicht nur mit den üblichen Themen 18-jähriger Mädchen herumschlagen, sondern auch noch mit einer ihr gänzlich unbekannten Monarchie…


Meine Meinung
Bislang habe ich eher selten Bücher gelesen, die in asiatischen Ländern spielen und war daher umso gespannter, wie gut mir die Geschichte aufgrund dessen gefallen wird. Die Autorin hat glücklicherweise viele Informationen über Japan als Land, die japanische Kultur und Monarchie und auch die japanische Sprache einfließen lassen, was ich als echte Bereicherung empfunden habe. Die ganzen Begriffe und Dinge sind für mich größtenteils neu gewesen, aber sie wurden gut erklärt oder beschrieben und ich habe mich an jeder Stelle mitgenommen gefühlt. Nach dem Lesen fühle ich mich Japan als Land wirklich ein Stückchen näher – mein Interesse wurde geweckt.
Der Schreibstil ist sehr kurzweilig und durch den Einschub von Chatverläufen oder auch Zeitungsartikeln angenehm aufgelockert.

Die Geschichte wird größtenteils von Izumi als Protagonistin getragen, daher sind die vorkommenden Nebencharaktere an der ein oder anderen Stelle etwas blasser geblieben, was ich manchmal schade, aber insgesamt nicht schlimm fand. Dadurch, dass es in Band 2 offenbar mit Izumi als Protagonistin weitergehen wird, bekommt man vielleicht dann noch mehr Gelegenheit, den/die ein oder andere/n besser kennenzulernen.

Izzy selbst habe ich zu Anfang etwas kindlicher als 18 Jahre empfunden, allerdings hat sich ihr Charakter über die Geschichte hinweg authentisch und nachvollziehbar weiterentwickelt, was mir sehr gut gefallen hat. Sie ist einfach eine sehr offene, nicht auf den Mund gefallene und witzige Person, die ich ins Herz geschlossen habe.

Izumis Vater, der Kronprinz, spielt zwar im Grunde inhaltlich mit die größte Rolle, allerdings ist mir sein Charakter insgesamt in der Geschichte etwas zu kurz gekommen, was ich schade fand. Zum Ende hin hat sich das glücklicherweise noch ein wenig geändert.

Von der Handlung her gibt es durchaus die ein oder andere Parallele zum Film „Plötzlich Prinzessin“, weshalb so manche Entwicklung recht vorhersehbar war. Trotzdem hat es großen Spaß gemacht, Izumi auf ihrem Weg zu begleiten und ihr dabei zuzusehen, wie sie von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt, während sie versucht, sich an Japan, ihre neuentdeckte Familie und das Leben am Kaiserhof zu gewöhnen.

Fazit
Ein sehr unterhaltsames Buch mit angenehm locker-leichter Grundstimmung, das einem die japanische Kultur auf eine charmante Art und Weise ein wenig näherbringt.

Bewertung vom 03.08.2022
Mein Bruder heißt Jessica
Boyne, John

Mein Bruder heißt Jessica


ausgezeichnet

Inhalt
In „Mein Bruder heißt Jessica“ von John Boyne geht es um die Brüder Jason und Sam Weaver. Sam vergöttert und bewundert seinen großen Bruder schon seit er klein ist. Jason ist immer für ihn da, spielt richtig gut Fußball und ist ein echter Mädchenschwarm. Doch eines Tages konfrontiert Jason seine Eltern und seinen Bruder mit einem Geheimnis, das er schon länger mit sich herumträgt. Ein Geheimnis, das schon bald dazu führt, dass die bis vor kurzem noch recht intakte Familie zu zerbrechen droht…

Meine Meinung
Ich habe das Buch innerhalb eines Tages komplett durchgelesen, was mir selbst bei eher dünneren Büchern wie diesem wirklich selten passiert. Daran kann man schon erkennen, wie gut es mir gefallen hat…

John Boyne hat einen wirklich tollen Schreibstil, der einen von der ersten Seite an an die Geschichte fesselt und einen bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt.

Wir erleben die Geschichte rund um Jason Weaver durch die Augen seines kleinen Bruders Sam, was mir gut gefallen hat. Gerade im Hinblick auf das die Geschichte dominierende Thema finde ich es auch einmal interessant, die Sichtweise eines „Außenstehenden“ bzw. der Familie mitzubekommen. Es wird sehr gut dargestellt, wie hin- und hergerissen die Eltern und auch Sam gegenüber Jasons Geheimnis sind und welche Probleme sie damit haben, was ich sehr authentisch fand. Auch dass man im weiteren Verlauf der Geschichte eine gewisse Entwicklung gesehen hat, hat mir gut gefallen.

Die Charaktere sind allesamt trotz der Kürze des Buches ziemlich vielschichtig aufgebaut und beschrieben und bei jedem noch so kleinen Nebencharakter hatte ich das Gefühl, dass er/sie eine gewisse Funktion in der Geschichte hat, was für mich das Leseerlebnis nochmal eine Spur interessanter und die Welt von Jason Weaver noch detailreicher gemacht hat.

Neben dem Hauptthema der Geschichte gibt es auch noch ein paar andere Aspekte, die eine interessante Dynamik reinbringen und das Buch für ein Jugendbuch wirklich tiefgründig werden lassen. Es kommen einfach viele Dinge vor, die im Leben von Jugendlichen von großer Bedeutung für sie selbst und ihr Umfeld sind.

Meine Meinung
Ein absolut toll geschriebenes, emotionales und kluges Jugendbuch, das trotz der wichtigen und ernsten Themen einen großen Unterhaltungswert hat. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.07.2022
Nothing Left for Us (deutsche Ausgabe von Radio Silence)
Oseman, Alice

Nothing Left for Us (deutsche Ausgabe von Radio Silence)


ausgezeichnet

Die Geschichte um Aled und Frances hat mir unheimlich gut gefallen.

Allem voran mochte ich den Schreibstil der Autorin richtig gerne. Das Buch ließ sich sehr flüssig und angenehm lesen und man war direkt von der ersten Seite an in Frances‘ Welt zuhause. Gut gefallen hat mir auch, dass immer wieder zwischendurch Chatverläufe zwischen Frances und Aled oder auch Auszüge aus dem Podcast eingeflochten waren, was das Ganze zum einen aufgelockert hat und auch zum anderen sehr unterhaltsam war.

Die Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen. Neben Frances und Aled als Protagonist:innen gibt es einige Nebencharaktere, die einen doch recht großen Anteil an der gesamten Handlung und Geschichte haben und die für mich das Ganze so besonders und insgesamt rund gemacht haben. Da ist Frances‘ Mutter, die einen großen Platz in meinem Herzen hat, sowie ein paar Personen an Frances‘ Schule, die teilweise ganz unvorhergesehen auf einmal da waren und der Story noch einmal eine ganz neue Richtung gegeben haben. Sie alle fand ich authentisch und liebevoll ausgearbeitet.

Die Handlung ist fast das ganze Buch über relativ unvorhersehbar in der Hinsicht, dass man insgesamt meist nicht weiß, worauf genau die Geschichte eigentlich hinausläuft. Das habe ich jedoch nicht als störend empfunden. Ich fand es im Gegenteil eher angenehm, dass es mal einfach vor sich hingeplätschert ist, um sich dann im nächsten Moment wieder in eine ganz neue Richtung weiterzuentwickeln. An manchen Stellen ist es auch richtig spannend geworden, sodass ich förmlich an den Seiten geklebt habe.

Besonders mochte ich auch die tolle Mischung aus Humor, Spannung und Gefühlen, die die Geschichte perfekt miteinander vereint hat.

Fazit
Insgesamt ein sehr unterhaltsames und schönes Buch, an das ich auch Tage nach dem Lesen immer wieder zurückdenke. Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 15.07.2022
Tochter der Tiefe
Riordan, Rick

Tochter der Tiefe


sehr gut

Inhalt
In „Tochter der Tiefe“ von Rick Riordan geht es um Ana Dakkar, die gemeinsam mit ihrem großen Bruder Dev und ihren Freunden die Meeresakademie Harding-Pencroft besucht. Als sie und ihre Mitschüler:innen auf dem Weg zu einer Prüfung sind, fliegt plötzlich die gesamte Schule hinter ihnen in die Luft. Doch wer steckt hinter dem Angriff und was ist das Motiv? Nach und nach findet Ana ein Geheimnis nach dem anderen heraus, während sie und ihre Freunde auf und unter dem Meer auf der Flucht vor ihren Feinden sind. Ana ist eine Nachfahrin des legendären U-Boot-Kapitäns Nemo und kann daher mit dem von ihm erbauten U-Boot, der Nautilus, kommunizieren. Wird es ihr gelingen, ihren Feinden zu entkommen?

Meine Meinung
Durch die Percy Jackson-Reihe bin ich bereits ein großer Fan des Autors geworden und habe mich sehr über ein neues Werk von ihm gefreut. In „Tochter der Tiefe“ nimmt er Bezug auf die Geschichten „20.000 Meilen unter dem Meer“ und „Die geheimnisvolle Insel“ und greift einige Motive und Ideen aus diesen Büchern auf. Ohne die Werke von Jules Verne selbst gelesen zu haben, kann ich nicht beurteilen, inwiefern er die Ideen abgewandelt bzw. an die moderne Zeit angepasst hat. Der Bezug zu modernen Technologien, die es heutzutage gibt oder eben auch noch nicht gibt, fand ich aber wirklich einfallsreich und gut umgesetzt. In einem Jugendbuch habe ich diese Thematiken bislang leider nur selten finden können.

Die Charaktere sind mir allesamt – auch wenn es gar nicht mal so wenige sind – innerhalb kürzester Zeit sehr ans Herz gewachsen. Sie haben alle ihre Eigenheiten und Unterschiede, wenn es jedoch um ihr gemeinsames Ziel geht, ziehen sie alle an einem Strang und arbeiten zusammen, was aber zu jedem Zeitpunkt absolut authentisch wirkt. Wie bereits bei der Percy Jackson-Reihe hat mir auch die Diversität der Charaktere in diesem Buch unglaublich gut gefallen, da sie ganz einfach selbstverständlich ist dadurch nicht „gewollt“ wirkt.

Die Handlung ist von Anfang an ziemlich spannend und es gibt immer wieder Wendungen, die ich persönlich so nicht vorhergesehen hätte, was dazu führt, dass der Spannungsbogen die ganze Geschichte über nicht komplett abflacht. Das Buch ist also durchgehend äußerst kurzweilig und unterhaltsam. Und nach der Lektüre ist meine Neugier auf die Werke von Jules Verne nun auch geweckt…

Fazit:
Insgesamt wieder ein äußerst unterhaltsames Buch des Autors mit einem nicht alltäglichen und wirklich interessanten und gut umgesetzten Thema in der Welt unter Wasser.

Bewertung vom 04.07.2022
Up to Date - Drei Dates machen noch keine Liebe - oder doch?
O'Leary, Beth

Up to Date - Drei Dates machen noch keine Liebe - oder doch?


sehr gut

Inhalt
In „Up to Date“ von Beth O’Leary lernen wir drei Frauen kennen, die unterschiedlicher nicht sein können: Siobhan, die erfolgreiche Geschäftsfrau, die naturverbundene Baumpflegerin Miranda und die schüchterne Jane, die gerne liest und für jeden Wochentag festgelegte Kleidungsstücke hat.

Doch zwischen den Frauen gibt es eine Gemeinsamkeit: Joseph Carter. Siobhan trifft und vergnügt sich mit ihm regelmäßig im Hotelzimmer, Miranda baut eine immer ernster werdende Beziehung zu ihm auf und für Jane will Joseph auf einer Party ihrer Bekannten den Freund spielen.
Doch am Valentinstag taucht Joseph nicht zum Frühstück mit Siobhan auf, beim Valentins-Lunch mit Miranda lässt er sich nicht blicken und auch zu seiner Rolle als Fake-Boyfriend erscheint er nicht…

Meine Meinung
Wie auch bei ihren vorherigen Romanen hat mir auch bei „Up to Date“ der Schreibstil der Autorin wirklich gut gefallen. Sie schreibt so locker-leicht und angenehm, dass die Seiten geradezu dahinfliegen und man sich sofort in die Geschichte hineingezogen fühlt. Das Buch ist aus den unterschiedlichen Perspektiven der drei Frauen geschrieben, was zum einen sehr spannend und abwechslungsreich ist. Zum anderen hat es bei mir anfangs ein wenig Zeit gebraucht, bis ich die drei Frauen auseinanderhalten bzw. richtig einordnen konnte. Danach ist mir aber jede der drei auf ihre unterschiedliche Art und Weise ans Herz gewachsen. Sie haben alle eine besondere Facette in die Geschichte gebracht, was mir sehr gut gefallen hat.

Joseph ist über weite Teile des Buches für mich eher blass geblieben, was aber durch den Aufbau der Geschichte bedingt war. Da sich erst ziemlich zum Schluss hin das „Rätsel“ um Joseph gelöst hat, hat man ihn auch erst entsprechend spät wirklich kennengelernt. Das hat mich zwischenzeitlich ein wenig gestört, rückblickend betrachtet hat es aber in die Geschichte gepasst und hätte kaum anders sein können.

Da man als Leser:in erst kurz vor Schluss versteht, was genau passiert (ist) bzw. was es mit Joseph und seinen drei Frauen auf sich hat, hat sich die Geschichte in den ersten zwei Dritteln des Buches teilweise etwas gezogen bzw. konnte man einfach schwer einschätzen, wie es weitergehen und worauf es hinauslaufen würde. Das fand ich aber nicht allzu schlimm, da die verschiedenen Erzählstränge trotzdem interessant waren. Als dann langsam klar wurde, wie alles zusammenhängt, habe ich dafür umso mehr an den Seiten geklebt – das war richtig spannend, dramatisch, romantisch und einfach schön.

Fazit
Insgesamt ein wirklich unterhaltsames und lesenswertes Buch mit einer interessanten Idee und liebeswerten Charakteren.

Bewertung vom 30.05.2022
Anleitung für dein Leben
Mort, Dr. Sophie

Anleitung für dein Leben


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Da ich bislang schon den ein oder anderen Ratgeber oder auch manche Sachbücher zu Themen wie „Glücklichsein“ mit psychologischen Hintergründen gelesen habe, waren mir manche Erläuterungen oder auch Tipps für den Umgang mit gewissen Problematiken nicht komplett neu – was ich allerdings nicht als störend empfunden habe. Im Gegenteil finde ich es in der Hinsicht oft gerade gut, hilfreiche Tipps auch mehr als einmal zu lesen, um sich schließlich damit anfreunden zu können, sie auch selbst wirklich einmal für sich auszuprobieren. Wer jedoch schon richtig viel über diese Themen weiß, ist sicherlich eher nicht die Zielgruppe dieses Buchs.

Besonders gut gefallen hat mir, dass das Buch wirklich übersichtlich und gut strukturiert aufgebaut ist, sodass man als Leser:in an jeder Stelle genau weiß, wo man sich inhaltlich auf der Reise befindet. Ich denke auch, dass das sich das Buch (unter anderem) deswegen sehr gut eignet, es immer wieder neu herauszuholen und ganz oder teilweise erneut zu lesen.

In den ersten beiden Teilen, in denen es u.a. darum geht, inwiefern einen jeden Menschen die Kindheit oder auch die Gesellschaft (durch zB Medien) prägt oder auch darum, was genau Gedanken, Emotionen und Vorannahmen sind und was sie für einen Einfluss auf unser Fühlen und Handeln haben, habe ich mich an wirklich vielen Stellen in meinen eigenen Mustern wiedererkannt. Dies war zum einen sehr interessant und auch wirklich lehrreich, gerade auch in Kombination mit den eigentlich immer mitgelieferten Hinweisen darauf, wie man an gewissen negativen Gewohnheiten etwas ändern kann.

Toll fand ich auch, dass die Autorin an vielen Stellen darauf hingewiesen hat, dass es völlig normal und in Ordnung ist, wenn man bei sich Handlungsmuster oder „Probleme“ entdeckt, bei denen gewisse Dinge vielleicht nicht ganz so laufen, wie sie es optimalerweise tun könnten. So habe ich mich als Leserin stets verstanden und mitgenommen gefühlt.

In Teil drei gibt es dann jede Menge Übungen für verschiedene Anwendungsszenarien, die einem dabei helfen können, mit bestimmten Situationen besser umzugehen. Auch hier fand ich es toll, dass bei jeder Übung eine Erklärung dabei war, warum sie helfen kann. Das hat mir als eher rationaler Person durchaus an der ein oder anderen Stelle geholfen, weil ich das Gefühl hatte, dass ich genau weiß, was ich tue bzw. warum ich es tue und es mir vermutlich helfen wird.

Der einzige kleine Kritikpunkt an dem Buch ist für mich, dass es im Text viele Verweise „nach hinten“, also auf eine Seite im Buch gibt, die erst noch folgen wird. Dies fand ich beim ersten Lesen oftmals störend, da ich ungern weiterblättere, um danach wieder zurückzuspringen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass dies für ein zweites oder drittes Mal Lesen sehr hilfreich sein kann, wenn man auf einer Seite den direkten „Link“ zu einer zum Thema passenden Übung bekommt.

Fazit:
Insgesamt ein angenehm flüssig zu lesendes, hilfreiches und informatives Buch zum Thema „Glücklichwerden“, das gerade für Einsteiger sehr zu empfehlen ist.

Bewertung vom 22.05.2022
Weck niemals einen Drachen Bd.1
Roeder, Annette

Weck niemals einen Drachen Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Das Cover des Buches bzw. die Gestaltung der Buchdeckel gefällt mir unglaublich gut. Dass das Buch selbst aussieht wie das Drachengemälde mitsamt seinem Rahmen ist eine witzige Idee und die Umsetzung wirklich hochwertig gemacht.

Vor allem hervorheben möchte ich hier auch noch einmal die tollen Illustrationen von Max Meinzold, die der Geschichte eine noch persönlichere Note gegeben und die Atmosphäre des Buches sehr positiv und angenehm untermalt haben (im wahrsten Sinne des Wortes… ;)) Gerade das Coverbild strahlt so viel Wärme aus und ich finde den Drachen so liebevoll gezeichnet, dass es mir jedes Mal ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert hat, wenn ich das Buch nur angesehen habe.

Die Geschichte fängt schon richtig spannend und actionreich an und wir lernen direkt die beiden Protagonist:innen Clemens und Bahira kennen. Sie scheinen zunächst ziemlich gegensätzlich zu sein, da Clemens in der Klasse eher zu den beliebten und vielleicht auch „coolen“ Kindern gehört und Bahira eine Außenseiterin ist, die keiner so recht mag und die mit ihrer lauten und ungestümen Art oftmals nicht gut ankommt. Trotzdem entscheidet sich Clemens dazu freiwillig mit Bahira zusammen eine Gruppenarbeit zu machen.

Die Charaktere in der Geschichte haben mir richtig gut gefallen, vor allem Clemens und Bahira im Zusammenspiel miteinander. Auf den ersten Blick sind die beiden komplett gegensätzlich, nach und nach stellt man aber fest, dass sie doch mehr gemeinsam haben als man denkt und dass sie trotz ihrer Verschiedenheit ein tolles Team sind. Was der eine nicht kann, kann die andere und umgekehrt. Die Entwicklung und Annäherung der beiden in dieser Hinsicht hat mir wirklich gut gefallen und als Leser:in kann man für sich als kleine Lektion mitnehmen, dass es immer sinnvoll ist, Menschen nicht nach ihrem ersten äußerlichen Eindruck zu beurteilen, sondern ihnen Zeit zu geben, sich kennenzulernen.

Nachdem sie dabei eine geheimnisvolle Entdeckung gemacht haben, geht das Abenteuer los und aus den erst ein wenig widerwilligen „Partnern“ wird ein eingeschworenes Team, das mit Feuereifer dabei ist, Rätsel zu lösen, Geheimnisse aufzudecken und Spuren nachzugehen. Dabei kommen die beiden einer ganz großen Sache auf die Spur, die einiges an Spaß, aber auch so manchen Ärger mit sich bringt.

Von der Handlung her hatte die Geschichte für mich genau das richtige Erzähltempo. Mal war es richtig spannend und actionreich, dann gab es wieder etwas ruhigere Szenen, in denen sich alles ein wenig geordnet hat. Langweilig wurde es dadurch nie und es gab durchaus einige Dreh- und Wendepunkte, an denen ich die Richtung, in die sich die Geschichte entwickelt hat, so nicht erwartet hätte.

Allgemein muss ich sagen, dass das Buch so manche Idee enthalten hat, die ich unglaublich toll und fantasievoll fand und die das Buch auch für mich als erwachsene Leserin sehr unterhaltsam gemacht hat.

Fazit:
Insgesamt ein zauberhaftes, fantasievolles und kluges Buch, das beim Lesen wirklich viel Spaß macht.

Bewertung vom 20.04.2022
Viral. Blutrausch
Benecke, Mark

Viral. Blutrausch


gut

Nachdem ich die Sachbücher von Mark Benecke immer sehr gerne mochte, bin ich an seinen ersten Roman mit entsprechend hohen Erwartungen herangegangen. Leider wurden diese nicht ganz erfüllt.

Zunächst hatte ich am Anfang relativ große Probleme damit, in die Geschichte hineinzufinden. Die Geschichte ist in der dritten Person geschrieben, allerdings immer wieder wechselnd aus der Sicht mehrerer beteiligter Charaktere. Wer gerade „spricht“, ist nicht vorher kenntlich gemacht, sondern ergibt sich aus dem Inhalt. Da zu Beginn jedoch viele neue Personen in einer kurzen Zeitspanne eingeführt werden, die noch dazu teilweise ähnlich heißen, hatte ich anfangs ziemliche Probleme damit, zuzuordnen, um wen es gerade geht und wer genau diese Person ist bzw. welche Funktion er oder sie hat. Dadurch war der Anfang des Buches etwas anstrengender zu lesen und es kam kein guter Lesefluss auf.

Durch die Erzählweise in der dritten Person sind mir die Charaktere auch leider bis zum Schluss ziemlich ferngeblieben und ich konnte keine besonders emotionale Verbindung zu ihnen aufbauen. Ich glaube allerdings, dass dies durchaus so gewollt war. Ein wenig mehr „Verbindung“ zwischen Leser:in und den handelnden Personen hätte der Geschichte meiner Meinung nach allerdings trotzdem durchaus nicht geschadet.

Die grundlegende Handlung bzw. der zu lösende Fall hat mir insgesamt gut gefallen. Die Idee der „Schneewittchen-Morde“ und die Verknüpfung zu der „Vampir-Community“ fand ich sehr interessant, wenn auch ziemlich kurz dargestellt. Insgesamt hat mir in der gesamten Handlung leider zu großen Teilen die Spannung gefehlt. Erst im letzten Drittel hat es mich gepackt und das Buch wurde zu einem echten Pageturner. Für eine Kriminalgeschichte ist das in meinen Augen jedoch leider etwas zu wenig.

Der Handlungsstrang rund um das Thema „Verschwörungstheorien“ war mir in der Geschichte ebenfalls zu wenig präsent, insbesondere daran gemessen, dass sowohl Titel als auch Klappentext des Buches so stark auf diesen Komplex Bezug nehmen und damit werben. Losgelöst davon betrachtet mochte ich die Ausflüge in die Welt der Verschwörungstheoretiker und die damit verbundenen Gefahren für die Gesellschaft aber wirklich gerne. Ein hoch aktuelles Thema, gut eingebettet in eine interessante Crime-Noir-Geschichte.

Fazit:
Insgesamt eine solide Geschichte, die viel Potenzial hatte, davon aber leider einiges liegengelassen hat. Hier ist für einen zweiten Roman sicherlich noch deutlich Luft nach oben! Trotzdem ein unterhaltsames Buch mit einer etwas anderen Story.