Patricia Peacock und der verschwundene General

ausgezeichnet

Während Patricia Peacock immer noch versucht, den Abenteurer John Maddock aus ihrem Schlafzimmer fern zu halten, hat dieser mit Hilfe der Dogge Sir Tiny eine recht gut florierende Haustierdetektei eröffnet, die ihm endlich aus den finanziellen Schwierigkeiten heraushilft. Während des Silvesterballes im mondänen Mena House lernen Patricia und John die recht schrullige Gräfin Walburga und ihren Gatten General Huddelstone kennen. Beide Paare sind voneinander angetan und so wendet sich die Gräfin Hilfe suchend an Patricia und John als wenig später ihr Gatte entführt wird und das nur wenige Tage vor der Goldenen Hochzeit.

Auch mit dem 2. Band der Patricia Peacock Reihe konnte die Autorin mich begeistern! Gut, der Krimifall ist nicht wirklich der Rede wert und er löst sich auch mehr oder weniger unspektakulär in Nichts auf, aber die vielen schrägen Charaktere, die bizarren Verwicklungen und das ganze Drumherum sind so launig und unterhaltsam, daß man das Buch ruck zuck durchgelesen hat. Natürlich gibt es ein Wiedersehen mit vielen lieb gewonnenen Charakteren aus dem Vorgänger, auch die unangenehme Lady Blanford ist wieder mit dabei und es betreten neue schräge Figuren, wie Gräfin Walburga und ihr Ehemann, die Bühne. Hier gibt es viel Potenzial für Verwicklungen und Schwierigkeiten, durch die man den Protagonisten gerne folgt. Natürlich geht es auch mit Patricia und John weiter und auch hier ist der Unterhaltungsfaktor wieder sehr hoch.
Insgesamt hat die Autorin ihre Geschichte mit viel Witz und augenzwinkerndem Humor geschrieben, ihre Charaktere sind schon arg skurril, aber gerade dadurch sehr liebenswert und eigentlich möchte man von ihnen noch viel mehr lesen.

FaziT: ein unterhaltsamer Cozy-Crime, bei dem der Krimifall nicht unbedingt im Vordergrund steht. Die schrägen und sehr eigenwilligen Charaktere haben aber ein hohes Unterhaltungspotenzial, so dass man hier nur auf eine Fortsetzung hoffen kann.

Professor van Dusen und der Zirkusmörder. Tl.25

sehr gut

Im Zirkus Barnum und Bailey wird der beliebte Schimpanse „Popeye“ abgeschlachtet aufgefunden, auf ihm ein Zettel mit der Nummer 1. Der aufgebrachte Direktor wendet sich an Professor van Dusen, doch der will zunächst nichts von dem Fall wissen, doch noch während seines Besuchs beim Professor erhält der Direktor einen Anruf mit der Hiobsbotschaft, dass es im Zirkus eine neue Tragödie gegeben hat, der Kassenwart des Zirkus ist in seinem Wohnwagen verbrannt. Nun ist das Interesse des Professors geweckt und er nimmt seine Ermittlungen auf.

Nachdem Professor van Dusen in Folge 24 auf so unerwartete Weise das Zeitliche gesegnet hatte, war die Empörung der Hörerschaft groß und so haben die Produzenten die geniale Denkmaschine zwar nicht wieder zum Leben erweckt, aber immerhin neue Fälle konstruiert, die vor 1906 spielen und so handelt der vorliegende Fall von Ereignissen im November 1902 im Zirkus Barnum & Bailey.
Wie immer sind die Geschehnisse sehr kurzweilig und unterhaltsam in Szene gesetzt, im Zirkus gibt es naturgemäß einige ungewöhnliche Charaktere, wie den Zwerg Bobo und seine große Frau Madam Zorrina, die der Folge ihren eigenen Charme verleihen.
Professor van Dusen agiert wie immer souverän, befragt Verdächtige und Zeugen und zieht seine eigenen Schlüsse und ist wie üblich der Polizei weit voraus und natürlich gelingt es ihm wieder auf brillante Weise den Täter zu überführen.
Musik und Geräuschkulisse sind sehr stimmungsvoll eingesetzt und auch die Sprecherriege ist gut besetzt.

Fazit: wieder eine gelungen Folge für die Denkmaschine, die diesmal in New York im Zirkus angesiedelt ist. Insgesamt fand ich die Fälle während der Weltreise etwas interessanter, aber trotzdem wurde auch diese „Neustart“ Folge gelungen und unterhaltsam umgesetzt.

Nell Sweeney und die eiskalte Sünde (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Eigentlich soll Nell mit der Familie Hewitt nach Cape Code zum Sommersitz der Familie fahren, da erhält sie die Nachricht, dass ihr Freund Detective Colin Cook beschuldigt wird, einen Mord begangen zu haben, nun ist er spurlos verschwunden und wird von der Polizei gesucht, vor allem Constable Skinner, der Cook hasst, treibt die Ermittlungen voran. Für Nell ist klar, dass sie dem Detektive helfen muß, denn dass er ein kaltblütiger Mörder ist, kann sie nicht glauben.

Zunächst sieht es so aus, als müßte Nell diesmal allein ermitteln, doch Will Hewitt kommt früher als erwartet aus Shanghai zurück und kann ihr wieder zur Seite stehen, was natürlich ihre Beziehung, so aussichtslos sie zu sein scheint, weiter vertieft. Der Krimifall ist diesmal im North End, einem üblen Viertel Bostons angesiedelt und als Leser kann man hier in eine gänzlich andere Welt eintauchen, die Autorin hat hier die Lebensumstände und gesellschaftlichen Missstände sehr anschaulich beschrieben. Bei den Lebensumständen bekommt man wirklich das Gruseln, kaum vorstellbar, dass Menschen unter derartigen Bedingungen hausen mußten. Die Charaktere sind sehr realistisch und mit reichlich Facetten versehen, natürlich ist Charles Skinner, der schon in den vorherigen Folgen als Fiesling aufgefallen ist hier als Bösewicht und missgünstiger Finsterling aufgebaut, aber so einen Charakter braucht man eben auch.
Die Ermittlungen von Nell und Will sind gut nachvollziehbar und nach und nach und mit reichlich Einsatz fördern sie die wahren Umstände des Mordes zu Tage.
Natürlich wird auch die aussichtslos erscheinende Beziehung von Nell und Will weiter thematisiert und da man Nells Lebensumstände kennt, weiß man wie unmöglich das Ganze erscheint. Will scheint das genauso zu sehen, denn am Ende des Buches macht er Nell eine Eröffnung, die sie für lange Zeit trennen wird, hier darf man also gespannt sein, ob und wie es für die Beiden weiter geht.

FaziT: Auch der 5. Fall für Nell Sweeney und Will Hewitt ist spannend konstruiert und hat natürlich auch wieder etwas Romantik zu bieten. Ein historischer Krimi mit viel Lokalkolorit und einem sympathischen Ermittler Duo, dem man gerne folgt.

Professor van Dusen und der lange Weg nach Oz (MP3-Download)

ausgezeichnet

Nach einer Nagetier Attacke sitzen der Professor und sein Adlatus Hatch in einem Hotel in Monterey fest, doch wieder einmal bietet sich ein Ausweg. Eine Schauspieltruppe soll am nächsten Tag mit einem Bus abgeholt und nach San Francisco gebracht werden, wo der berühmte Theaterregisseur Dr. Wizard ein Casting für sein neues Stück abhält. Gern schließen sich Professor van Dusen und Hutchinson Hatch an. Doch bevor die Truppe starten kann, wird die exzentrische Schauspielerin Berryl East in der Hotellobby von einem Kronleuchter erschlagen. Was zunächst nach einem tragischen Unfall aussieht, entlarvt Professor van Dusen schnell als Mord.


Inhaltlich orientiert sich die Folge an der klassischen Geschichte „Der Zauberer von Oz“, so gibt es in der Folge eine junge Schauspielerin mit Namen Dorothy Gale, die beiden Hexen werden von den Schwestern Berryl East und Griselda West verkörpert und es gibt auch das Hündchen Toto und die Schauspieltruppe resit zu einem Dr. Wizard.
Rund um die klassische Geschichte von Lyman Frank Baum wurde ein unterhaltsamer und kurzweiliger van Dusen Krimi konstruiert, der beim Hören einfach Spaß macht! Neben den recht skurrilen Charakteren ist auch der Mordfall sehr gut konstruiert und man kann hier gut mitraten.
Nachdem der Professor im Hotel schon relevante Indizien gesichert hat, legt er eine Falle für den Täter aus. Während der Busfahrt zu Dr. Wizard lernen Hutch und der Professor alle Mitreisenden besser kennen und wie die einzelnen Personen zu der Verstorbenen standen. Das alles wurde kurzweilig und spannend inszeniert und im Haus von Dr. Wizard kommt es nach einigen dramatischen Vorkommnissen dann zur unvermeidlichen Auflösung durch den Professor.
Die Sprecher sind auch in dieser Folge ganz hervorragend besetzt worden. Als Dorothy Gale ist Josephine Schmidt zu hören, die ihrer Figur eine klare und mitfühlende Note gibt. Marion von Stengel als Griselda West kann man sich glatt als Hexe vorstellen, auch wenn sie hier „nur“ eine überhebliche Schauspielerin ist. Dana Friedrich ist als Beryl East ihre Schwester mit einem relativ kurzen Auftritt. Reinhard Scheunemann als etwas schusseliger Dr. Arnold Wizard, hat mir gut gefallen, ebenso wie Tortsen Münchow als Warden Brewster.

FaziT: eine sehr stimmungsvolle Folge, die inhaltlich an den Zauberer von Oz angelehnt ist. Die Charaktere aus der Kindergeschichte wurden hier wunderbar und auf kreative Weise in den Krimifall integriert und bieten so ein neues Szenario ohne den Erkennungswert der Vorlage zu beeinträchtigen.

Die Fakten im Fall Valdemar / Gruselkabinett Bd.127 (CD)

ausgezeichnet

Der Bibliothekar Ernest Valedmar wird langsam von der Tuberkulose dahin gerafft, sein Freund Dr. Pellham, der sich schon lange mit Mesmerismus beschäftigt, hat festgestellt, dass noch nie jemand im Angesicht des Todes hypnotisiert wurde und bittet daher seinen Freund, dessen bevorstehenden Tod für dieses Experiment zu nutzen. Valdemar stimmt zu und schickt Pellham kurz vor seinem Ableben eine Nachricht, vorher jedoch möchte er noch sein Gewissen erleichtern.

Mit der 127 Folge des Gruselkabinetts liegen zwei Geschichten von Edgar Allen Poe zu Grunde, die gekonnt und mit viel atmosphärischem Geschick als Hörspiel inszeniert und zusammen gefügt wurden. Gerade die Erzählung von Ernest Valdemar, in der er den Mord schildert, den er als junger Mann begangen hat, erzeugt eine Gänsehaut und ist ziemlich unheimlich, ebenso die Szene, in der der Hypnotisierte am Ende stirbt. Die gesamte Geschichte wurde einfach grandios als Hörspiel umgesetzt und erzeugt ein unheimliches Feeling, da so typisch für Geschichten von Edgar Allan Poe ist.
Die Sprecherriege ist hervorragend und trägt viel zum stimmigen Gesamtkonzept bei. Rolf Berg als Ernest Valdemar ist wirklich grandios, auch Louis Friedemann Thiele als junger Valdemar ist eindrucksvoll, es gelingt ihm wunderbar, den beginnenden Wahnsinn des jungen Mannes in seine Stimme zu legen, was beim Hören wirklich Gänsehaut erzeugt. Auch die Musik und Geräuschkulisse ist sehr stimmig und vermittelt die passende Atmosphäre.

FaziT: eine wirklich grandiose Folge des Gruselkabinetts, die zeigt, dass für ein unheimliches Hörspiel gar nicht viel Action und Blut nötig ist. Hier stimmt einfach alles, Gänsehaut inklusive!!!

Das unsichtbare Grauen (MP3-Download)

sehr gut

Während einer Party, die Professor Poole und seine Frau Ruth geben, geschieht etwas grauenvolles, Frank Hilliard, einer der Gäste, verliert plötzlich seine Hand, nur ein blutiger Stumpf ist noch zu sehen. Doch die Hand ist scheinbar noch da, sie ist nur unsichtbar geworden.
Ein Fall für Rick Masters, der Detektiv des Übersinnlichen

Die Eingangsszene startet recht dramatisch auf der Party der Pooles und endet mit dem Verschwinden der Hand, das wurde recht atmosphärisch umgesetzt und weckt die Neugier auf den weiteren Verlauf der Story.
Rick Masters kennt man ja schon aus einigen anderen Folgen der Serie, der Detektiv des Übersinnlichen hat immer mal wieder Auftritte bei Geisterschocker. Der Detektiv nimmt auch sogleich routiniert seine Ermittlungen auf, allerdings bleibt der Spannungsbogen nicht durchweg hoch, gerade im Mitteleteil gibt es immer mal recht lange Dialoge, die ein wenig zäh wirken, bevor es im letzten Drittel wieder spannend wird und Rick Masters den Fall aufklären kann. Vor allem die Szenen, in denen verschiedene Körperteile unsichtbar werden, sind sehr dramatisch und unheimlich inszeniert worden, so dass zum Ende hin die Spannung wieder deutlich ansteigt.
Die Sprecher machen ihre Sache durchweg gut, als Rick Masters ist Patrick Bach zu hören, Frank Hilliard wird von Kim Hasper gesprochen. Auch Sascha Rotermund als Ben Durant hat mir gut gefallen, ebenso wie Günter Karl als etwas verrückter Wissenschaftler Betram Ladderstile. Musik und Geräusche untermalen die Folge atmosphärisch und sorgen an den jeweiligen Szenen für die richtige Stimmung.

FaziT: eine unterhaltsame und etwas unheimliche Folge, die im Mittelteil aber einige Längen hat, trotzdem kann man sich hier gut unterhalten!

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Der tote Professor / Mörderisches Somerset Bd.1 (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Eigentlich wollte June im geerbten Haus ihrer Tante in Lower Foxdale die Sachen durchgehen und das Haus zum Verkauf leer räumen, doch als sie erfährt, dass ihr Freund mit dem sie zusammen ziehen wollte, eine Affäre mit einer Kollegin hat, beschließt sie kurzer Hand, ihr Leben umzukrempeln, sie zieht in das Haus ihrer Tante und übernimmt auch deren Buchladen. Als ihr Nachbar, der pensionierte Professor Leighton nach einem Treppensturz stirbt, vermutet die Polizei einen tragischen Unfall, doch June hat Zweifel, hatte der Professor ihr doch kurz vor seinem Tod von einer bedeutsamen Entdeckung erzählt, die er gemacht hatte. Gemeinsam mit der exzentrischen Pomona, der besten Freundin ihrer verstorbenen Tante und dem liebenswerten Antiquar Mr. Whalley begibt sie sich auf Spurensuche.

Ein gelungener und unterhaltsamer Serienauftakt mit liebenswerten und sympathischen Charakteren, der eindeutig Lust auf mehr macht.
Die Figuren sind typisch für einen englischen Cozy von schräg bis skurril und in ihrer jeweiligen Art einfach sympathisch und charmant. Ihre diversen Ecken und Kanten lassen sie teilweise etwas schrullig und exzentrisch wirken, aber das passt einfach wunderbar zur Handlung und in das Umfeld.
Der Krimifall hat mir gut gefallen, er ist wohldurchdacht und es gibt genug falsche Fährten, sodass man hier gut mitraten kann und der Mörder nicht gleich offensichtlich ist. Auch der ermittelnde Inspektor, der vermutlich auch in den Folgebänden mit von der Partie ist, ist ein guter Gegenpart zu June und man darf gespannt sein, wie die nächsten Ermittlungen verlaufen.

FaziT: Kurzweiliger und unterhaltsamer Cozy mit netten Figuren und einem gut durchdachten Krimiplot. Die Jagd auf das verschollene Manuskript macht Spaß bis zum Schluß!

Das Geheimnis von Windsor Castle / Frey & McGray Bd.6

ausgezeichnet

Frey und McGray weren mitten in der Nacht von Premierminister Salisbury zu einem Treffen beordert, was sie dort erwartet, hätten sie in ihren bösesten Träumen nicht erwartet! Niemand anders als die Queen will die Exekution der beiden ungleichen Inspektoren. Die einzige Hoffnung auf Begnadigung ist die Erfüllung einer mörderischen Mission, die sie erneut zu den Hexen von Pendle Hill führt.

Auch der 6. Band um die beiden ungleichen Inspektoren Frey und McGray hat mich wieder total begeistert! Spannend von der ersten bis zur letzten Seite, wird hier den beiden Ermittlern alles abverlangt und sie müssen bis zum Äußersten gehen um ihr Leben zu retten, denn niemand anderes als Queen Victoria trachtet danach, es ihnen zu nehmen.
Wie immer ist die Handlung zunächst recht mysteriös und undurchsichtig, bevor sich am Ende alles auf recht logische Weise auflöst. Die Story ist diesmal eng mit der Geschichte des Königshauses verwoben, im Nachwort erklärt der Autor, dass er hier auf existierende Tagebücher zurück gegriffen hat, was die ganze Sache noch spannender und interessanter macht.
Um die ohnehin schon ausweglose Situation noch zu verschlimmern, haben Frey und McGray nur 10 Tage Zeit, um ihren Auftrag zu erfüllen. Unerwartete Hilfe bekommen die Ermittler von Miss Ardglass, die ebenfalls noch eine Rechnung mit den Hexen offen hat.
Auch die ganze Situation rund um McGrays Schwester Pansy nimmt weiter Formen an und man kann hier nur hoffen, dass im nächsten Teil noch mehr Licht in diese Angelegenheit gebracht wird.
Wie immer ist das Buch nicht nur sehr spannend, sondern auch unterhaltsam und kurzweilig, das liegt wie immer an den herrlichen Wortduellen, die sich Frey und MacGray liefern.

FaziT: Wer die Vorgänger liebte, der wird auch hier nicht enttäuscht! Obwohl die Fälle immer in sich abgeschlossen sind, kann ich aber nur empfehlen, die Bücher in Reihenfolge zu lesen, da einem sonst von der Rahmenhandlung zu viel entgeht.
Die Reihe ist wirklich vom ersten Band an einfach nur wunderbar und beschert grandioses, viktorianischen Lesevergnügen!

Eisgrab / Matthew Cave Bd.2

sehr gut

Nach den dramatischen Ereignissen aus dem Vorgänger, freut sich Journalist Matthew Cave, seine Halbschwester Arnaaq kennenzulernen. Doch die verschwindet bei einem Wochenendausflug mit 3 Freunden spurlos. An dem abgelegenen Ort, den die Teenager sich für ihren Campingausflug ausgesucht hatten, findet die Polizei jede Menge Blutspuren, was auf ein Verbrechen hindeutet. Matthew macht sich auf eigene Faust auf die Such nach seiner Schwester und erhält dabei Hilfe von der rätselhaften Tupaarnaq, sie stoßen an dem abgelegenen Ort auf eine unterirdische Bunkeranlage, der vor Jahren zu einer amerikanischen Militärbasis gehörte. Bei seinen Recherchen findet Matthew heraus, dass auch sein verschollener Vater dort stationiert war.

Eisgrab ist ziemlich komplex und verwickelt, man sollte hier also unbedingt „Eisrot“, den Vorgänger gelesen haben, sonst fehlen einem einfach zu viele Zusammenhänge beim Lesen.
Spannend ist das Buch auf jeden Fall, aber schon wie beim Vorgänger fand ich die Story einfach zu überfrachtet, zu viele Verwicklungen und Intrigen, da fällt es doch schon etwas schwer, hier den roten Faden zu behalten!
Sehr gelungen ist aber wieder die Atmosphäre in Grönland, die eisigen und menschenfeindlichen Weiten werden hier wunderbar beschrieben und man kann in diese eisig kalte Welt eintauchen. Auch die Situation der Ureinwohner wird wieder anschaulich geschildert, sowie die gesellschaftlichen Probleme und der Umweltaspekt, sodass man hier einen guten Einblick in das grönländische Leben bekommt.
Die Charaktere haben reichlich Ecken und Kanten und sind nicht immer nur liebenswert, vor allem die rätselhafte Tupaarnaq ist ein sehr vielschichtiger Charakter, den der Autor glaubhaft aufgebaut hat.
Wie gesagt, spannend ist die Story, die wieder weit in Matthew Caves Vergangenheit reicht und in mehreren Zeitebenen spielt, leider bleiben aber auch in diesem Band viele Fragen offen. Zart besaitet sollte man bei diesem Thriller nicht sein, denn es geht recht blutig und brutal zu, was der Autor auch detailliert beschreibt.

FaziT: Spannender Thriller, der aber einfach etwas überfrachtet auf mich gewirkt hat, der Autor packt zu viele Verwicklungen und Intrigen hinein, was zum einen nicht ganz glaubhaft wirkt und zum anderen auch etwas konfus wirkt. Gelungen sind aber die Charaktere und die atmosphärische Beschreibung der eisigen grönländischen Landschaft.

Hamish Macbeth riecht Ärger / Hamish Macbeth Bd.9

ausgezeichnet

Das beschauliche Leben in Lochdubh gerät aus den Fugen, als der gutaussehende Gypsy Sean Gourley im Ort auftaucht. Pfarrer Wellington gestattet ihm seinen Wohnwagen im Garten des Pfarrhauses abzustellen und die Frauen im Ort sind begeistert von dem charmanten jungen Mann. Nur Hamish ahnt, dass Gourles es faustdick hinter den Ohren hat und tatsächlich häufen sich bald die unschönen Vorkommnisse. Aus der Arztpraxis verschwinden Medikamente, die Wohltätigkeitskasse des Frauenvereins wird gestohlen und die Menschen im Ort werden missgünstig und boshaft. Dann wird Gourley erschlagen aufgefunden und Hamish hat wieder alle Hände voll zu tun.
Hamish hat nicht nur mit dem Fall um den Gypsy zu tun, seit er zum Sergeanten befördert wurde hat er auch einen Untergebenen Willy Lamonte, doch der ist eher eine wild gewordene Putzfee als ein Polizist. Auch seine Beziehung zu Priscilla scheint endlich an Fahrt aufzunehmen, eine Entwicklung mit der man schon gar nicht mehr gerechnet hätte! Wie immer kann Priscilla gut zuhören und unterstützt Hamish bei seinen Ermittlungen, die sich allerdings in die Länge ziehen. Den eigentlichen Mörder zu entlarven dauert und Hamish muß mal wieder mit eigenen und nicht ganz legalen Mitteln arbeiten um den Fall zu lösen, den die Kollegen in Strathbane schon zu den Akten gelegt hatten. Auch Chef Inspektor Blair ist eklig wie immer und versucht mit allen Mitteln Hamish Steine in den Weg zu legen, also eigentlich alles wie immer……..
Mir hat aber auch dieser Fall gut gefallen, Hamishs Art sich durchs Leben zu lavieren, zu schnorren und nur dann Ehrgeiz zu entwickeln, wenn er einen kniffligen Fall hat, macht ihn sympathisch und liebenswert, ob das seine Priscilla auch so sieht bleibt abzuwarten.
Motiv und Mördersuche sind gut konstruiert und offenbaren reichlich menschliche Schwächen und zeichnen ein vielschichtiges Bild von Lochdubhs Bewohnern. Eingebettet ist der Fall wieder in die atmosphärisch raue Kulisse der schottischen Highlands.

FaziT: Hamish riecht nicht nur Ärger, er bekommt auch welchen! Wieder ein stimmungsvoller, kurzweiliger Fall, bei dem man sich bestens unterhalten kann. Die Fälle sind zwar immer in sich abgeschlossen, aber ich kann nur empfehlen, der Reihe nach zu lesen, so macht es einfach mehr Spaß.

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