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Benutzername: 
Annis-Bücherstapel
Wohnort: 
Neuenkirchen
Über mich: 
Mein Name ist Anni und ich lese am liebsten Young Adult, New Adult und historische Liebesromane, eigentlich jede Form von Liebesromanen.

Bewertungen

Insgesamt 140 Bewertungen
Bewertung vom 06.02.2024
The Queen Will Rise (MP3-Download)
Niehoff, Marie

The Queen Will Rise (MP3-Download)


ausgezeichnet

Spannende und emotionale Fortsetzung…

Nachdem Flo enttarnt wurde, sitzt sie gemeinsam mit ihrem Bruder im Kerker. Sie ist verzweifelt, denn sie hat sich in Benedict verliebt und möchte ihm gern zur Seite stehen. Doch Benedict ist enttäuscht und hat jegliches Vertrauen in sie verloren. Aber plötzlich ist seine kleine Schwester verschwunden. Um sie zu retten, bleibt Benedict nichts anderes übrig, als mit Flo zusammenzuarbeiten. Doch kann er ihr nochmal vertrauen?

Florence ist eine super sympathische junge Frau. Sie ist mutig, zielstrebig und hört auf ihr Herz. Sie hat sich selbst in eine recht ausweglose Situation gebracht und verzweifelt fast daran, denn sie weiß nicht, wie sie da wieder rauskommen soll. Doch Florence gibt nicht auf. Nie. Und das mag ich so an ihr. Sie kämpft überzeugt für das, was ihr wichtig ist und Benedicts Herz und sein Vertrauen stehen da ganz weit oben auf ihrer Liste. Aber auch wenn nicht alles beim ersten Anlauf klappt, verzagt sie nichts sondern macht beständig weiter. Und das bringt ihr Gegenüber am Ende dazu, ihre eine neue Chance zu geben. Natürlich macht Flo als junge Frau auch einige Fehler und das soll sie auch. Gut gefällt mir aber, dass sie das reflektiert und daraus lernt. Außerdem hat mir sehr gefallen, dass sie zwar die rosarote Brille aufhat, aber sich selbst und ihrer Meinung treu bleibt.

Benedict fand ich auch wieder toll. Der Vertrauensbruch hat ihn eine Distanz zu Florence aufbauen lassen, doch sein Herz lässt ihn zweifeln. So richtig kann er sich nicht vorstellen, dass sie ihm alles nur vorgespielt haben soll. Und weil er manchmal etwas länger braucht, um Entscheidungen zu treffen und neue Wege zu gehen, hilft ihm die neue Situation weiter, denn um seine kleine Schwester zu retten, braucht er Flo an seiner Seite. Mir hat sehr gut gefallen, wie seine innere Zerrissenheit, also die Anziehung zu Flo, aber auch die Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit, dargestellt wurde. Ganz langsam nähern sie sich wieder an, weil er nicht mehr so kalt ist wie am Anfang. Es ist schön zu erleben, wie beide sich nicht gänzlich verschließen. Benedict macht eine sehr schöne Entwicklung durch und hat mich von sich überzeugt.

Die Handlung hat mir auch wieder gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Ich fand es sehr spannend und mich hat es durchweg in der Geschichte gehalten. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Flo und Benedict war sehr schön und ich finde, sie passen auch einfach perfekt zusammen. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet und das Ende war aus meiner Sicht gut dosiert und hat mir sehr gefallen.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich angenehm flüssig und man fliegt nur so durch die Geschichte. Ich fand es wirklich mitreißend hinsichtlich der Spannung, aber auch emotional. Dazu beigetragen haben die Dialoge, die für mich sehr authentisch und unterhaltsam waren. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben ihr Übriges getan. Vor meinem inneren Auge ist ein Film abgelaufen und alles hat sich so echt angefühlt. Toll! Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich total abgeholt. Ich konnte mich großartig in die Figuren hineinversetzen und habe mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten.
Zu einem ganz besonderen Erlebnis haben es aber auch Dagmar Bittner und Sven Macht gemacht. Beide haben sehr angenehme Stimmen, sprechen deutlich und in einer passenden Lautstärke. Sie haben sich in die Figuren hineingefühlt und sie sehr authentisch dargestellt. Das hat so viel Spaß gemacht, ihnen zuzuhören und sie haben mich vollkommen mitgerissen.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne), weil Flo und Benedict super sympathisch sind und perfekt zueinander passen, weil die Geschichte super spannend ist bis zum Schluss, weil der Schreibstil wundervoll ist und weil es mich emotional abgeholt hat. Aber ganz besonders schön war es, die Geschichte von Dagmar Bittner und Sven Macht zu hören. Beiden ist es gelungen, es zu einem schönen Hörerlebnis zu machen.

Bewertung vom 03.02.2024
Somebody to Love / Northern Hearts Bd.1
Weiler, Rebekka

Somebody to Love / Northern Hearts Bd.1


ausgezeichnet

Emotionale und bewegende Geschichte…

Das Cover und der Farbschnitt haben mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. Es ist in diesem Genre mal etwas anderes und beides passt wirklich perfekt zu dieser Geschichte.

Freyas Freund Hendrik ist vor ca. 9 Monaten gestorben, weil ein Wachmann ihn bei einem Einbruch erschossen hat. Noch immer kann sie nicht glauben, dass Hendrik einen Wachmann angegriffen haben soll, der dann in Notwehr gehandelt hat. Doch dann stößt Freya auf einen Laptop von Hendrik, der versteckt war und möchte nun in Erfahrung bringen, wofür er den Laptop hatte. Weil es ihr nicht gelingt, das Passwort zu knacken, geht sie auf seinen Drillingsbruder Emil zu und fragt, ob er ihr helfen könnte. Emil ist sofort dabei, doch geht es sehr schnell nicht mehr nur um Hendriks Geheimnisse.

Freya ist eine junge, selbstbewusste Frau, die in der Firma ihrer Eltern arbeitet. Sie hat immer noch sehr mit dem Tod ihres Freundes zu kämpfen und verkriecht sich zu Hause. Aber ihre beiden Freundinnen passen auf, dass sie nicht vereinsamt. Doch mit dem Finden des Laptops ändert sich Freyas Leben wieder. Es wird aufregend, sie hat wieder ein Ziel und sie erlaubt sich auch wieder etwas Glück. Doch ist das ein ziemlich schwieriger Weg. Ich fand die Konstellation mit den Brüdern überaus interessant und die Gewissensbisse, das schlechte Gewissen und die Gedanken dazu super authentisch rübergebracht. Freya fühlt sich innerlich zerrissen, sie lässt sich in eine Richtung drängen und verharrt dort erstmal. Aber ist es das was man will? Sich den Erwartungen und Zwängen anderer beugen? Freya wächst an dieser Herausforderung und ich fand sie super gelungen.

Auch Emil war mir sofort sympathisch. Ihn plagen die gleichen Probleme wie Freya. Aus diesem Grund verstehen sie sich auch so gut. Emil ist super verständnisvoll, hat ein großes Herz und beschützt seine Lieben. Dabei nimmt er aber auch immer sehr viel Rücksicht auf andere und vergisst sich darüber zum Teil selbst. Es hat mich schon sehr bewegt, wie er für Frey nur das Beste möchte und selbst darunter leidet. Trotzdem gibt er ihr genau das, was sie möchte. Emil ist ein Familienmensch und hat schwer damit zu kämpfen, was Hendriks Tod mit seiner Familie gemacht hat, doch so leidet jeder für sich, anstatt einen gemeinsamen Weg zu suchen. Auch diese Situation fand ich sehr berührend. Aber auch Emil lernt dazu und es ist wirklich so schön zu beobachten, wie er mehr und mehr zu sich findet.

Alle anderen Figuren haben mir auch sehr gut gefallen. Sie waren alle sehr authentisch und hatten alle eine eigene Motivation. Gefallen hat mir, dass Emils Vater sein Verhalten reflektiert und daraus gelernt hat. In Emils Familie wurde sehr deutlich gezeigt, welche Gesichter Trauer haben kann. Das hat mir sehr gefallen. Freyas Freundinnen, aber auch Emils Freunde fand ich super. Sie waren da, als man sie gebraucht hat.

Die Handlung fand ich insgesamt auch sehr gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Gut gefallen hat mir der Handlungsstrang zu den Ermittlungen. Das hat einfach Spannung reingebracht. Trotzdem hat es sich für mich an manchen Stellen doch etwas gezogen. Es hat sich ein wenig angefühlt, als würde Freya machmal auf der Stelle trampeln und dann passiert recht lange hinsichtlich der Handlung nichts. Dafür fand ich aber diese Thematik super interessant und toll bearbeitet. Man konnte die ambivalenten Gefühle nachvollziehen und auch verstehen. Und das Ende hat mir auch sehr gut gefallen. Es war passend zu der Geschichte und hat mich zufrieden zurückgelassen.

Der Schreibstil von Rebekka Weiler ist einfach wundervoll. Alles liest sich angenehm, flüssig und harmonisch. Die Dialoge sind sehr authentisch, unterhaltsam und auch sehr gefühlvoll. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen waren ganz großartig. Ich konnte mich da super reindenken und die Atmosphäre hat mich total eingenommen. Auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich total abgeholt. Ich habe mit Freya und Emil wirklich mitgelitten und mitgefiebert bis zum Schluss. Und ihre Geschichte hat mich sehr bewegt.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil Freya und Emil zwei so sympathische und authentische Figuren sind, weil es eine ganz besondere Handlung ist, weil die Thematik sehr bewegend ist und prima bearbeitet wurde und weil der Schreibstil so einzigartig und gefühlvoll ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil es aus meiner Sicht ein paar Längen gab. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 02.02.2024
Blaues Blut / Vampire Academy Bd.2 (eBook, ePUB)
Mead, Richelle

Blaues Blut / Vampire Academy Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Zum Ende hin sehr emotional…

Rose fühlt sich von Lissa etwas vernachlässigt, weil die fast nur noch Zeit mit ihrem Freund verbringt. Und auch Dimitri scheint jemanden gefunden zu haben. Doch dafür wird die Akademie der Vampire vor eine große Herausforderung gestellt. Die Strigoi greifen königliche Familien an und töten sie, mit ihren Wächtern. Aus diesem Grund darf kein Academy-Schüler in den Ferien nach Hause und sie fahren gemeinsam in ein Skiresort, wo sie alle bewacht werden. Rose bester Freund Mason hat jetzt offensichtlich Interesse an ihr, doch dann taucht Adrian auf, der durchaus Rose Interesse weckt. Für wen schlägt ihr Herz und können die Strigoi besiegt werden?

Band 1 der Reihe habe ich nicht gelesen. Das war für mich aber okay, denn am Anfang werden verschiedene Dinge erklärt, also was sind Moroi, was sind Strigoi und Dhampire. Dadurch bin ich super in die Geschichte reingekommen. An der Seite der 17-jährigen Rose durfte ich erst die Academy und später das Resort entdecken. Rose ist sehr mutig und auch selbstbewusst. Sie schützt ihre Lieben und riskiert dafür auch ihr Leben. Das fand ich großartig. Auf der anderen Seite durfte ich aber ein Mädchen kennenlernen, dass leider häufig sehr bockig, zickig und impulsiv rüberkam, zum Teil auch etwas kindisch. Sie ist zwar erst 17, aber bei einigen Verhaltensweisen wirkte sie häufig um einiges jünger. Das fand ich sehr schade, denn hier hätte ich mir schon etwas mehr Reife gewünscht. Zum Ende hin scheint Rose ihr Verhalten aber zu reflektieren, so dass ich für die nachfolgenden Bände hoffe, dass sie sich weiterentwickelt hat.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Lissa blieb für mich ein wenig blass, obwohl sie auch eine Szene hat, in der sie über sich hinauswächst. Ich hoffe, das behält sie bei. Mason fand ich cool, aber auch er wirkte noch etwas jung und impulsiv. Dimitri fand ich irgendwie cool. Rose Mutter hat mir sehr gut gefallen. Die konnte ich total gut nachvollziehen. Aber besonders interessant fand ich Adrian und ich hoffe sehr, dass wir noch mehr von ihm hören werden.

Die Handlung fand ich insgesamt gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen mit viel Action entwickelt. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass es aus meiner Sicht in der ersten Hälfte des Buches einige Längen gab und dass man zum Ende hin dann aber kaum zum Durchatmen kam, weil so viel passiert ist. Die Beziehung von Dimitri und Rose hat mich irgendwie befremdet. Das mit dem Bann oder Schwur habe ich schon verstanden. Rose habe ich aber wie ein kleines verliebtes Mädchen wahrgenommen und Dimitri sehr distanziert und zum Teil angenervt. Leider konnte ich so gar kein Knistern zwischen den beiden feststellen. Schade. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Und das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es war sehr emotional und zu dem Zeitpunkt konnte ich dann auch eine Verbindung zu Rose aufbauen.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich angenehm und flüssig. Die Dialoge sind unterhaltsam und authentisch, zum Teil humorvoll, aber zum Teil auch sehr emotional. Das fand ich richtig gut. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich super gelungen. Vor meinem inneren Auge ist ein Film abgelaufen und ich konnte mir alles wirklich gut vorstellen und war in der Atmosphäre gefangen. Die Darstellung der emotionalen Ebene war insgesamt gut, nur konnte ich wie schon erwähnt gar kein Knistern zwischen Dimitri und Rose feststellen. Vielleicht hätte ich dafür aber auch Band 1 lesen müssen. Für mich war da eher etwas zwischen Adrian und Rose, aber wer weiß…

Von mir erhält das Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil es eine spannende Geschichte ist, weil ich die Settings und die Atmosphäre super gelungen fand und weil der Schreibstil mich echt eingenommen hat. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil ich mir für Rose deutlich mehr Reife gewünscht hätte. Aus meiner Sicht würde sie so auch sympathischer rüberkommen. Und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil es aus meiner Sicht in der ersten Hälfte des Buchs ein paar Längen gab. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 31.01.2024
The Peace That Is You / Dreamcatcher Bd.2 (eBook, ePUB)
Scott, Emma

The Peace That Is You / Dreamcatcher Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Bewegende Geschichte…

Das Cover ist ein Traum und ich finde es passt super zu der Geschichte.

Fiona lebt allein und spart auf ihren großen Traum. Niemand kennt ihr Geheimnis und weiß, was sie durchlitten hat. Aus Angst sie könnte wieder in eine ähnliche Situation kommen, lässt sie niemanden an sich heran. Bis sie Nikolai kennenlernt. Fiona erlaubt sich ein einziges Mal Spaß zu haben. Doch kann sie wirklich eine so klare Grenze ziehen?

Fiona ist eine äußerst sympathische junge Frau. Sie hat in ihrem Leben schon einiges durchgemacht und lebt nun für sich allein. Es gibt nur wenige Vertraute in ihrem Leben. Bis sie Nikolai kennenlernt. Und auch wenn es mit ihm nur einmal sein sollte, fühlt sie sich auf eine besondere Art mit ihm verbunden. Man merkt sofort, dass zwischen den beiden mehr ist und ich habe mich für Fiona gefreut, dass sie es schafft auch mal wieder glücklich zu sein. Sie erlaubt sich selbst immer mehr und kann dann auch wieder daran glauben, glücklich zu werden. Fiona ist sehr auf ihr Ziel fokussiert und sehr diszipliniert. Doch mit Nikolai an ihrer Seite erkennt sie erst, wie stark sie ist und lernt, das auch zu zeigen.

Nikolai mochte ich auch sehr. Er hat eine besondere Gabe unter der er immer sehr gelitten hat. Dadurch wurde er ein Einzelgänger und lässt niemanden an sich heran. Bei Fiona ist das aber anders. Auch er spürt sofort diese besondere Anziehung und fühlt sich in ihrer Nähe wohl. Für ihn kehrt in diesen Momenten Ruhe ein. Es war so schön, wie die beiden miteinander harmoniert haben. Doch auch Nikolai muss für sich entscheiden, wie es zukünftig weitergehen soll und an seiner Entscheidung wächst er.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen, wobei Fionas Ex schon ein echtes Ekel ist. Dafür mochte ich all ihre Freunde sehr. Es ging so herzlich zu und man hat sich mit ihnen einfach wohlgefühlt.

Die Handlung fand ich insgesamt gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Es war spannend bis zum Schluss, trotzdem musste ich für mich feststellen, dass es ein paar Längen im Mittelteil des Buches gab, wo sich die Geschichte nicht wirklich weiterentwickelt hat. Außerdem hat sich für meinen Geschmack die körperliche Ebene zu sehr in den Vordergrund geschoben. Dadurch fehlt mir persönlich ein wenig Tiefe und das Buch hat mich leider nicht so berührt, wie die anderen der Autorin. Die gewählten Themen fand ich aber sehr interessant und gut bearbeitet. Nikolais besondere Fähigkeit war auch super und bisher habe ich so etwas auch noch nicht gelesen. Zum Ende hin haben sich dann die Ereignisse überschlagen. Das war mir ein bisschen zu viel, weil ja vorher eine ganze Weile im Grunde nichts passiert war. Das Ende hat mir dann wieder gut gefallen und mich zufrieden zurückgelassen, auch wenn es dem ein oder anderen vielleicht etwas zu viel sein könnte.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich angenehm flüssig und harmonisch. Emma Scott gelingt es immer wieder eine Wohlfühl-Leseatmosphäre zu schaffen, auch wenn die Themen zum Teil echt schwer sind. Die Dialoge waren authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich sehr gelungen und sie haben mich in die Geschichte gesogen. Das war wieder ein tolles Erlebnis. Für die Darstellung der emotionalen Ebene hätte ich mir aber etwas mehr Tiefe gewünscht. Durch die vielen körperlichen Szenen bleibt es zum Teil ein wenig oberflächlich und ich mir ist es nicht wie sonst gelungen eine Beziehung zu den Hauptfiguren aufzubauen. Der Funke ist irgendwie nicht übergesprungen. Trotzdem konnte ich die Figuren zu großen Teilen in ihrem Denken und Handeln nachvollziehen.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil ich Fiona und Nikolai als Figuren echt mochte und mir Nikolais Gabe sehr gefallen hat, weil die Geschichte etwas Besonderes und spannend ist und weil der Schreibstil immer wieder Spaß macht.

Bewertung vom 30.01.2024
Fated - Der Untergang - Dritter Band der Im Bann des Schicksals-Reihe (eBook, ePUB)
Stone, Mariah

Fated - Der Untergang - Dritter Band der Im Bann des Schicksals-Reihe (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannendes Finale…

Channing und Ella sind wieder im 21. Jahrhundert, doch nichts ist mehr, wie es mal war. Ragnarök scheint nicht aufzuhalten zu sein. Channing versucht alles, um die Welt zu retten und seine Ella, doch wird es ihm gelingen?

Ella hat mir in Band 3 wieder sehr gut gefallen. Sie ist selbstbewusst, wie immer und versucht aktiv Lösungen zu finden. Besonders gut an ihr hat mir gefallen, dass sie ihren Weg geht und sich dabei treu bleibt. Durch und durch Polizistin kämpft sie immer für das Gute. Als sie dann erfährt, dass Channing einen neuen Weg abseits des Gesetzes geht, zieht sie daraus ihre Konsequenzen. Das fand ich sehr emotional, aber super stark und authentisch von Ella. Doch Ella selbst hat auch eine Aufgabe und nach und nach erkennt sie, dass sie diese lösen muss, so schwer es auch scheint. An dieser Herausforderung wächst sie nochmal und zeigt erneut ihre Stärke.

Channing kämpft auch weiter für das Gute, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht immer so scheint. Er geht auch neue Wege, um Ella zu schützen. Dabei nimmt er eine Trennung in Kauf, denn lieben heißt auch loslassen können. Für ihn ist wichtig, dass Ella in Sicherheit ist. Channing ist ein starker Charakter und ich mag seine sehr beschützende Art, nicht nur Ella gegenüber. Manchmal wirkt er vielleicht ein wenig dominant, doch Ella weiß sich zur Wehr zu setzen. Die beiden ergänzen sich einfach so perfekt. Doch um wirklich glücklich zu werden, muss auch Channing noch seine Herausforderungen bewältigen und auch er wächst nochmal daran.

Alle anderen Figuren mochte ich auch. Die Familien von Ella und Channing (die in der Wikingerzeit) finde ich so sympathisch.

Die Handlung hat mir wieder gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt, was durchweg für Spannung gesorgt und mich im Buch gehalten hat. Einige Szenen haben für mich zu plötzlich geendet, wenn ich z.B. an den Tsunami denke. SPOILER ANFANG: Das Auftreten ist nachvollziehbar plötzlich geschehen, doch nachdem sich das Wasser zurückgezogen hatte, war alles wieder gut. Aber ich gehe davon aus, dass die entstandenen Schäden länger anhalten und auch irgendwie ins Auge fallen müssten. Das wurde aber nicht weiter thematisiert. SPOILER ENDE Die Liebesgeschichte zwischen Ella und Channing hat mir immer besser gefallen. Die gewählten Themen fand ich wieder interessant und auch gut bearbeitet und das Ende hat mich echt zufrieden zurückgelassen.

Der Schreibstil ist toll. Alles liest sich sehr flüssig. Die Dialoge sind authentisch und unterhaltsam. Besonders gefällt es mir, wenn Ella und Channing sich verbal kabbeln. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben wieder einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen und das Ganze sehr lebendig werden lassen. Nur sprachlich waren mir die körperlichen Szenen etwas zu roh beschrieben und auch manche Vergleiche fand ich nicht immer gelungen. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem fand ich die Darstellung der emotionalen Ebene gelungen und ich konnte mich gut in die Figuren hineinversetzen.

Von mir erhält das Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil ich Channing und Ella nach wie vor super sympathisch finde und sie einfach so perfekt zusammenpassen, weil die Geschichte super spannend ist und weil es der Autorin aus meiner Sicht ganz großartig gelungen ist, die verschiedenen Zeiten miteinander zu verbinden. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil die Geschichte aus meiner Sicht an manchen Stellen mehr Raum gebraucht hätte, um Szenen und daraus resultierende Folgen noch besser zu beschreiben. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil für mich sprachlich nicht alles gepasst hat. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch bzw. diese Reihe zu lesen.

Bewertung vom 29.01.2024
Like words on our skin / Arwa & Tariq Bd.3
Sohail, Mehwish

Like words on our skin / Arwa & Tariq Bd.3


sehr gut

Interessante Geschichte mit schwerer Stimmung…

Seit über einem Jahr haben Ibrahim und Sadia keinen Kontakt mehr. Sadia kann bis jetzt nicht nachvollziehen, warum Ibrahim sie so plötzlich und seitdem ghostet. Doch plötzlich taucht er wieder auf und an ihren Gefühlen zueinander hat sich nichts geändert. Ibrahim trägt aber nach wie vor eine schwere Last mit sich. Wird dies weiterhin zwischen den beiden stehen?

Sadia ist eine super sympathische junge Frau. Sie studiert Jura und ist selbstbewusst. Insgesamt scheint sie recht glücklich zu sein, auch wenn manche kulturelle Traditionen in ihrer Familie sie zum Teil nerven. Der Familienzusammenhalt bei Sadia hat mir total super gefallen und auch dass sie sich frei entfalten durfte. Im Umgang mit Ibrahim war sie etwas zurückhaltender, fast schüchtern. Aus meiner Sicht war das aber nachvollziehbar, nachdem Ibrahim ihr schon einmal das Herz gebrochen hat. Und so schön manche Momente mit den beiden sind, so toxisch verhält Ibrahim sich aber manchmal auch. Sadia war für mich so ein Sonnenschein, der immer für ihn da war, der versucht hat ihn aufzufangen und der ihr Herz völlig geöffnet hatte, doch war ich dann wirklich glücklich, als sie für sich eine Grenze gezogen hat.

Mit Ibrahim habe ich mich etwas schwer getan. Ich habe gerade am Anfang sehr häufig selbstzerstörerisches Verhalten bei ihm beobachten können und konnte erst später verstehen, war er war, wie war. Als er beschließt, Sadia wieder in sein Leben zu holen, wird er positiver und fängt an zu strahlen. Leider auf Sadias Kosten, denn die verliert aus meiner Sicht mehr und mehr ihre Energie und die kleine Sonne scheint schrittchenweise zu erlöschen. Das tat mir im Herzen weh und hat Ibrahim für mich nicht sympathischer gemacht. Doch dann erfährt man, was für en Problem er hat und Ibrahim erkennt selbst, dass er es nicht allein schaffen kann und ab diesem Zeitpunkt konnte ich auch Ibrahim in mein Herz schließen.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Sadias Mutter fand ich aber besonders unterhaltsam und sympathisch.

Die Handlung fand ich insgesamt gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Leider gab es sehr viel hin und her zwischen Sadia und Ibrahim, ohne dass die Geschichte sich entwickelt hat, dass es für meinen Geschmack ein paar Längen im Buch gab. Die gewählte Themen fand ich aber interessant und gut bearbeitet. Besonders gefallen hat mir, dass man sehr ehrlich mit den Themen umgegangen ist, ohne irgendetwas zu verschönen. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass Ibrahim mich mit seiner Art runtergezogen hat und die Stimmung dadurch häufig irgendwie gedrückt und schwer war. Das Ende fand ich dann aber gelungen und passend zur Geschichte.

Mit dem Schreibstil musste ich mich auch erstmal anfreunden. Es liest sich zwar insgesamt flüssig weg, trotzdem habe ich das ein oder andere mal gestockt, weil mich manche Begriffe der Jugendsprache rausgerissen haben, über deren Bedeutung ich erstmal kurz nachdenken musste und die aus meiner Sicht nicht zum Rest des Geschriebenen gepasst haben. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Nur mit den Gerichten, die häufig gekocht wurden, konnte ich nichts anfangen und musste auch erstmal nachsehen, was das genau ist. Die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich insgesamt gut. Die Beziehung zwischen Sadia und Ibrahim ist schon bewegend, jedoch ist bei mir der Funke nicht richtig übergesprungen. Ich konnte nicht fühlen, was zwischen den beiden ist. Das fand ich schade.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Sadia eine super sympathische und selbstbewusste Hauptfigur ist, ein wirklicher Sonnenschein, weil die Handlung insgesamt spannend und mal etwas anderes war und weil die Geschichte sehr wichtige Themen behandelt. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil es ein paar Längen gab und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil mir die Geschichte zu wenig Gefühle transportiert hat. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich, dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 28.01.2024
Auden Hill University - How Far We Fall
Pauss, Julia

Auden Hill University - How Far We Fall


ausgezeichnet

Spannende Dark Academia Romance…

Das Cover hat mich sofort angesprochen, denn ich mag College bzw. Academia Romane. Und nachdem ich die Geschichte gelesen habe, finde ich, dass das Cover auch super dazu passt.

Ivy hat es geschafft an der elitären Universität ein Stipendium zu erhalten und beginnt ihr Studium mit großer Begeisterung. Doch schnell muss sie erkennen, dass sich der Nachwuchs der reichen Familien für etwas Besseres hält und dass sie noch mehr leisten muss, um angesehen zu werden. Ivy fühlt sich durch so etwas aber immer herausgefordert und so stellt sie sich Reed und bietet ihm die Stirn, aber Reed scheint auch eine andere Seite zu haben. Sie findet Briefe einer verstorbenen Stipendiatin in ihrem Zimmer und möchte gern hinter das Geheimnis kommen, wird aber immer wieder von allen anderen vor einem geheimen Zirkel gewarnt. Ivy ist aber nicht so gut darin, sich zurückzunehmen und eine Ansage einfach so zu akzeptieren.

Ivy fand ich von Anfang an toll. Sie ist selbstbewusst, hat das Herz am rechten Fleck und ist nicht auf den Mund gefallen. Sie gibt nicht klein bei, als man ihr im Grunde sagt, als Stipendiatin sei sie nichts, sondern zeigt sehr deutlich, was sie davon hält. Sie sieht es als sportliche Herausforderung und zeigt, was sie kann. Das hat mir besonders gut gefallen. Auch ihre Neugier und sich zu allem eine eigene Meinung bilden zu wollen fand ich großartig. Als Freundin ist sie loyal. Nur im Umgang mit Reed war sie anfänglich etwas zurückhaltend, aber das hat sich nach und nach gelegt und ich finde sie sind dann fair und auf Augenhöhe miteinander umgegangen. Ivy ist mutig und kämpft für das, was ihr wichtig ist.

Reed konnte ich erst nicht so richtig greifen, fand ihn sehr distanziert und von oben herab. Doch wie so oft sind das meist nur Masken, die etwas kaschieren sollen und so zeigt er Ivy und uns Lesenden schnell seinen wahren Charakter. Manchmal habe ich zwar an mir gezweifelt, ob ich mit meinem Eindruck bzw. meiner Einschätzung richtig lag, aber das war aus meiner Sicht so gewollt und das hat Julia Pauss ganz wunderbar hinbekommen, denn so hält sie die Spannung hoch. Reed hat ein Geheimnis und möchte nicht, dass es herauskommt, doch nach und nach zweifelt er daran, ob das richtig ist. Ivy gegenüber fand ich ihn sehr überzeugend. Er war offen und liebevoll und hat sie ihre eigenen Entscheidungen treffen lassen, ohne sie zu bevormunden.

Alle anderen Figuren mochte ich auch sehr. Oliver ist super gelungen, auch wenn er mir zu keiner Zeit sympathisch war. Dafür fand ich aber Gigi umso cooler und herzlicher.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat es durchweg im Buch gehalten und ich bin nur so durch die Seiten geflogen, auch wenn ich doch schon geahnt habe, wie die Auflösung aussehen wird. Julia Pauss ist es trotzdem gelungen, mich immer wieder zu verunsichern und die Spannung hoch zu halten. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Das Ende hat mir richtig gut gefallen und ich fand, es hat zur Geschichte und den Figuren gepasst.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich angenehm und flüssig. Die Dialoge sind authentisch, unterhaltsam und zum Teil recht amüsant durch die Schlagfertigkeit der Mädels. Das fand ich super. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich in die Geschichte gesogen und alles so lebendig und echt gemacht. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich total abgeholt. Ich konnte mich prima in die Figuren hineinversetzen und habe mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten. Für mich war alles rundum gelungen.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne), weil Ivy und Reed total sympathische und authentische Hauptfiguren sind, weil die Geschichte wirklich durchweg spannend war, weil die Emotionen großartig transportiert wurden und weil ich diesen Schreibstil einfach wundervoll finde. Kritikpunkte habe ich keine.

Bewertung vom 21.01.2024
In Case We Trust / Gold, Bright & Partners Bd.1 (eBook, ePUB)
Tjagvad, Tess

In Case We Trust / Gold, Bright & Partners Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannende Geschichte mit schönem Setting…

Das Cover hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Ich finde es sehr schön und nachdem ich die Geschichte gelesen habe, muss ich sagen, dass es super dazu passt.

Gracie hat Jura studiert und beginnt bei Gold, Bright & Partners, dem größten Konkurrenten ihres Vaters. Dazu hat sie sich bewusst entschieden, denn sie kann sich mit seinen Vorgehensweisen nicht identifizieren. Doch leicht wird es in ihrem neuen Job auch nicht, weil sie gleich wieder vor eine neue Herausforderungen gestellt wird. Alle neuen Anwälte werden in Teams eingeteilt und müssen an einem Fall arbeiten. Sie bekommt Ira Briggs zugeteilt, bei dem sie leider schon einen schlechten Eindruck hinterlassen hat. Doch sie stellt sich dieser Aufgabe und muss feststellen, dass es schwierig werden könnte, Ira nur als Kollegen zu sehen.

Gracie ist eine junge Frau, an die immer hohe Erwartungen gestellt wurden und die diese Erwartungen auch an sich hat. Sie ist intelligent, braucht aus meiner Sicht aber immer Zuspruch. Zum Teil fand ich sie ein wenig anstrengend, weil sie in ihre Mädchenrolle zurückgefallen ist. Als angehende Anwältin stelle ich mir eine toughe, vielleicht auch etwas vorlaute Frau vor, die sagt, was sie denkt. Doch ich habe sie einige Male eher so wahrgenommen, dass sie verzagt, sich hinter anderen versteckt und sie dann immer wieder durch andere aufgebaut werden muss. Das ist aber nur mein persönlicher Eindruck. Hier hätte ich mir mehr Aktivität und mehr Selbstbewusstsein gewünscht. Trotzdem hat sie sich entwickelt und es war schön zu beobachten, wie sie immer mehr zu sich gefunden hat.

Ira fand ich dafür richtig toll. Er kommt aus eher einfacheren Verhältnissen und seine Familie ist auch nach wie vor in einer schwierigen Situation. Als großer Bruder versucht er zu helfen und zu vermitteln. Das ist es wahrscheinlich auch, warum er sich Gracie so angenommen hat. Er kennt das alles schon. Ira ist selbstbewusst, weiß ganz genau, was er will und kämpft dafür. Ich finde, er tritt erstmal jedem offen gegenüber, lehnt aber Angeberei und Geprotze ab. Im Umgang mit Gracie war er sehr liebevoll, hat aber trotzdem seine Grenzen gehabt und auch deutlich aufgezeigt. Das hat mir richtig gut gefallen. Er ist aktiv, sucht nach Lösungen und traut sich auch mal andere Pfade zu betreten. Als großer Bruder hat er mich auch sehr gefallen. Er steht für sich ein und verbiegt sich nicht, um anderen zu gefallen.

Alle anderen Figuren fand ich ebenfalls gelungen. Jede Figur hat ein eigenes Ziel bzw. eine eigene Motivation und in der Clique ging es recht lustig zu.

Die Handlung hat mir insgesamt recht gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Leider muss ich gestehen, dass ich finde, die Geschichte hat sich an manchen Stellen gezogen. Aus meiner Sicht immer dann, wenn Gracie immer wieder mit sich gehadert hat, die Entwicklung aber nicht wirklich voranging. Auch das Thema um sie wurde mir für eine erwachsene Frau etwas zu sehr aufgebauscht, denn wenn es sie so sehr geplagt hat, hätte sie nur nachfragen müssen. Den Fall, den Gracie und Ira bearbeiten mussten, fand ich super und auch wie sie dazu recherchiert haben. Die gewählten Themen waren interessant und gut bearbeitet und das Ende fand ich dann sehr gelungen.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Alles hat sich sehr angenehm und flüssig gelesen. Die Dialoge waren unterhaltsam und authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen. Wirklich großartig, wie diese Anwaltskanzlei-Vibes rübergebracht wurden. Und die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich auch abgeholt. Ich konnte mich recht gut in die Figuren hineinversetzen und sie in ihrem Denken und Handeln nachvollziehen.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Ira wirklich eine sympathische, aktive und authentische Hauptfigur ist, weil die Geschichte wirklich spannend ist und weil die Atmosphäre der Geschichte super rübergebracht wurde. Ein halbes Sternchen ziehe sich aber ab für Gracie. Die habe ich leider ein wenig hemmend für die Geschichte empfunden. Für mich hat es sich angefühlt, als müsse sie immer wieder angeschoben werden. Hier hätte ich mir deutlich mehr Aktivität und Selbstantrieb gewünscht. Und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil es aus meiner Sicht ein paar Längen in diesem Buch gab. Hier hätte ich mir deutlichere Entwicklungsschritte für Gracie gewünscht, die sie durch bestimmte Herausforderungen und Aufgaben macht. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 19.01.2024
Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1
Niemeitz, Merit

Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1


sehr gut

Mable ist eine selbstbewusste junge Frau, die genau weiß, was sie im Leben erreichen will. Dafür arbeitet sie hart. Doch dann lenkt ihre beste Freundin sie ab. Ständig möchte Zoe auf Partys, zu denen Ashton sie einlädt. Zoe zuliebe geht Mable mit, muss aber feststellen, dass sie die anderen Partygäste nicht besonders sympathisch und auch etwas schräg findet. Bis sie Cliff trifft. Von ihm fühlt sie sich sofort angezogen. Doch er hält sie auf Abstand, so dass Mable immer zweifelt, ob nur sie etwas spürt, wenn sie zusammen sind. Ich mochte Mable total. Gerade am Anfang fand ich sie super unterhaltsam und schlagfertig. Bei einigen Dialogen musste ich laut loslachen. Im Umgang mit Zoe fand ich sie sehr fürsorglich. Cliff gegenüber war sie recht vorsichtig, vor allem als sie sein Geheimnis herausbekommen wollte. Sie ist sehr strukturiert und lässt sich so schnell von nichts abbringen. Mable ist mutig und steht für das Gute ein. Dafür kämpft sie und legt sich auch mit stärkeren Gegnern an.

Cliff/Blake konnte ich erst nicht so richtig greifen. Ich fand ihn am Anfang recht interessant mit einer mystischen Aura. Dabei war er recht dominant, konnte aber auch mit Mables Selbstbewusstsein umgehen. Das ist der Autorin aus meiner Sicht super gelungen. Aber immer mehr hat er uns dann auch sein Herz gezeigt und das hat mir ganz besonders gut gefallen. Die Entwicklung, die er da genommen hat, mit all seinen Entscheidungen, war für mich perfekt. Neben Ashton blieb er für meinen Geschmack ein wenig blass. Am Ende lege ich es aber so für mich aus, dass er einfach überlegter gehandelt und sich nicht impulsiv verrannt hat. Im Umgang mit Mable hat mir Cliff auch gut gefallen. Man merkt, dass auch er das Besondere zwischen sich und ihr spürt, weiß dass er ihr aber nicht guttut und versucht, sich zurückzunehmen. Doch Mable ist einfach zu liebenswert, so dass Cliff sich ihr nicht entziehen kann.

Alle anderen Figuren haben mir auch sehr gut gefallen. Zwar waren mir nicht alle sympathisch, aber ich gehe davon aus, das war auch nicht in jedem Fall deren Aufgabe. Ashton hat sich schon große Mühe gegeben, nicht gemocht zu werden, aber jeder hat eine zweite Chance verdient und so freue ich mich auf Band 2. Zoe kann ich noch nicht so richtig greifen, aber das liegt an dem „Einfluss“. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, um nicht zu spoilern, aber umso mehr freue ich mich, sie besser kennenzulernen. Doch am Ende war es Norah, die mich ganz besonders überrascht hat.

Die Handlung fand ich insgesamt gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Für mich gab es aber leider auch ein paar Längen, so dass sich manche Stellen doch etwas gezogen haben. Die Liebesgeschichte fand ich insgesamt schön, doch hätte sie für meinen Geschmack gern noch etwas mehr Raum einnehmen können, um die Entstehung der Gefühle der beiden einfach noch etwas glaubwürdiger und greifbarer zu machen. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet und auch das Ende hat mir gut gefallen. Es ist irgendwie ein Happy End, aber irgendwie auch nicht…

Das war mein erstes Buch von Marit Niemeitz und ich muss sagen ihr Schreibstil ist wundervoll und einzigartig. Alles liest sich sehr angenehm und flüssig. Besonders schön sind aber ihre doch recht poetischen Beschreibungen. Die haben mich so einige Male staunen lassen und ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich etwas in dieser Form noch nicht gelesen habe. Ich fand es echt beeindruckend. Auch die Dialoge haben mich total überzeugt. Sie waren authentisch und unterhaltsam. Für Mable hätte ich mir aber gewünscht, dass sie ihre schlagfertige, freche Art durchgängig beibehalten hätte. Wie bereits geschrieben, habe ich gerade am Anfang einige Male laut aufgelacht. Das hat aber im Laufe der Geschichte nachgelassen. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen und ich war mittendrin. Besser geht es für mich nicht. Und auch die emotionale Ebene fand ich insgesamt gelungen. Ich konnte mich prima in die Figuren hineinversetzen, konnte sie in ihrem Denken und Handeln nachvollziehen und habe mit ihnen mitgefiebert. Einzig für die Beziehung von Mable und Cliff hätte ich mir mehr Raum gewünscht.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Mable und Cliff besondere Hauptfiguren sind, die mir auch in Erinnerung bleiben, weil diese Geschichte bzw. die Idee dazu für mich etwas Neues und super spannend ist, weil mir gerade die düstere Atmosphäre super gefallen hat und weil ich den Schreibstil einzigartig schön finde. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil ich mir mehr Raum für die Liebesgeschichte zwischen Mable und Cliff gewünscht hätte und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil es für meinen Geschmack ein paar Längen gab. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.