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Bücherschicksal
Wohnort: 
Idar-Oberstein

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2020
Snowdrop Manor: Tage unter Krähen
Meißner, Regina

Snowdrop Manor: Tage unter Krähen


gut

Meinung:

In „Snowdrop Manor“ von Regina Meißner begeben wir uns auf ein düsteres Anwesen in England. Ich mag ja Herrenhäuser mit einer tragenden Geschichte und diese bietet uns das Setting von Snowdrop Manor allemal. Lauren muss einige Schicksalsschläge hinnehmen und steht am Wendepunkt ihres Lebens. In einem Zeitalter in dem es Frauen selten gelang, gut bezahlte Arbeit zu finden, weil es nicht dem Weltbild der Frau in der viktorianischen Zeit entsprach, hat sie es schwer. Von ´Heiraten und Kinder bekommen´ hält sie nicht viel. Sie möchte unabhängig sein und auf eigenen Beinen stehen. Als Lauren eine Einstellung auf Snowdrop Manor erhält, ist sie daher überglücklich, nichtsahnend, dass dort das Böse lauert und sich Geheimnisse tummeln, die sich nicht mehr verdrängen lassen.

Lauren wirkt geradlinig. Optisch ist sie nicht unbedingt die perfekte Schönheit, sondern eher eine natürliche Frau mit Ecken und Kanten. Sie möchte unabhängig sein und nicht nach der Etikette ihrer Zeit leben. Ihr Ziel ist es für sich selbst zu sorgen, und sich nicht von einem Mann oder einer Heirat abhängig machen zu lassen. Heute würden wir sagen, sie hat überfortschrittlich gelebt und ein Leben führen wollen, welches für viele Frauen dieser Zeit tabu war. Sie musste viele Schicksalsschläge wegstecken, ist aber bereit dadurch zu wachsen und Opfer zu bringen, egal wie schwer es ihr fallen könnte. Am Anfang verstand ich ihre Wehleidigkeit. Sie hat ihre komplette Familie verloren. Das war für mich nachvollziehbar. Ihre Trauer am Ende der Geschichte jedoch kam bei mir nicht so ganz an, da mir die emotionale Bindung gefehlt hatte, um mit ihr zu leiden.

Der Schreibstil der Autorin war angenehm und tragend.
Was die Handlungen bzw. die Intrigen angeht, hätte ich mir persönlich auch etwas mehr erwartet, allein durch das Thema im ersten Kapitel, anstatt nur solche die sich auf Snowdrop Manor abspielten. Kurz, es hätte gerne noch etwas verworrener sein können als das was sich letzten Endes dem Leser offenbart. Am Ende der Geschichte hatte ich noch jede Menge offene Fragen, die leider nicht beantwortet wurden. Klar, manches bleibt für immer im Verborgenen aber 2 bis 3 Fragen hätte man durchaus beantworten können ohne die Mystik aus der Geschichte zu nehmen. Ich bin überzeugt, dass die Geschichte noch etwas besser hätte sein können, da das Potenzial und die Grundsteine gesetzt waren nur eben nicht voll ausgeschöpft wurden.

Fazit:

Ich bin ja von Natur aus ein Drama und Gefühlsmensch, aber wenn dazu noch mit größeren actionreichen Handlungsbögen aufgewartet wird, bin ich restlos glücklich. Diese Geschichte lässt mein Herz ein bisschen trauernd zurück, und konnte mich leider nicht vollkommen von sich überzeugen. Auch sind noch ein oder zwei Fragen für mich nach der Geschichte offen. Dennoch könnte euch Snowdrop Manor sicher mit seiner tragischen und dunklen Aura faszinieren. Seite für Seite, Stück für Stück zieht dieses Anwesen die Leser mit sich abwärts ins Verderben.

Bewertung vom 02.04.2020
Die Kristallelemente (Band 1)
Pfeiffer, B. E.

Die Kristallelemente (Band 1)


ausgezeichnet

Meinung:

„Die Kristallelemente: Das silberne Herz des Meeres“ von B.E.Pfeiffer treibt uns auf das offene Meer hinaus. Ich bin immer wieder erstaunt, welch eine Vielfalt an Geschichten aus der Autorin nur so herausströmen. Jede ist unverwechselbar anders und facettenreich.

Hier geht es um Amara, die eine verborgene Gabe in sich trägt und vor ihrem zukünftigen Ehemann, einem brutalen Kaufmann, flieht. Das Meer scheint ihr der willkommene Zufluchtsort zu sein, doch sie ahnt nicht, dass dort vielleicht ein noch grausameres Schicksal bereits auf sie lauert.

Mit Amara schickt die Autorin wieder einmal eine starke und kämpferische Protagonistin in ein aufregendes Abenteuer. Schicksalsschläge hat die junge Frau bereits in Kindertagen miterleben müssen, dennoch ist in ihr ein unbestreitbarer Kampfgeist, der noch nicht bereit ist, sich ihrem von ihren Eltern bestimmten Leben als Ehefrau eines lüsternen Kaufmannes zu ergeben.

Der Captain dessen Begegnung Amara macht, scheint eines der Geheimnisse zu sein, denen sie sich stellen muss. Wird sie gegen diesen kaltherzigen und störrischen Mann bestehen können? So wirkt er zumindest auf den ersten Blick, und seine Crew scheint ebenfalls sehr sonderbar.

Mein liebster Sidekick in diesem Buch war Blanka! Sie ist so bezaubernd. Ihr müsst sie kennenlernen, aber auch sie scheint nicht das zu sein, was sie augenscheinlich ist. Findet selbst die vielen Geheimnisse heraus, die sich um Amara und ihre Abenteuer auf der hohen See ranken. Ohnehin sind das einige und euch wird beim Lesen sicher nicht langweilig.

Ich wurde bestens unterhalten und konnte mich weder der Geschichte noch den hitzigen Dialogen entziehen. B.E.Pfeiffer zeigt auch hier wieder, dass sie für Überraschungen gut ist. Ihr Schreibstil gestaltet sich wieder wie auch in ihren vorherigen Büchern, flüssig und sehr einnehmend.

Fazit:

„Die Kristallelemente: Das silberne Herz des Meeres“ erinnerte mich ein wenig an eine Mischung aus „Die Schöne und das Biest“ auf hoher See mit einem ganz ganz dezenten Hauch von „Fluch der Karibik“. Muntere Dialoge und ganz viel Gefühl findet der Leser in dieser Geschichte wieder. Viele Geheimnisse und das ein oder andere Abenteuer schreien danach von dem Leser entdeckt zu werden an der Seite einer kämpferischen Protagonistin, die selbst ein Geheimnis innezuhaben scheint. Ein prickelndes Leseerlebnis auf einem wilden und ungestümen Meer mit Piraten, alles vereinend, wonach sich das Leserherz sehnt: Die Sehnsucht nach wahrer Liebe, Geheimnisse und das unausweichliche Abenteuer. Hisst die Segel, und begebt euch auch dieses wunderbare Leseerlebnis!

Bewertung vom 25.02.2020
Götterherz (Band 2)
Pfeiffer, B. E.

Götterherz (Band 2)


ausgezeichnet

Meinung:
Wir dürfen in „Götterherz 2“ von B.E.Pfeiffer endlich erfahren wie es mit Hades und Pen weitergeht. Wie haben wir uns danach gesehnt und gehofft, dass ein weiterer Band folgen wird. Jetzt ist es endlich so weit. Die Neugierde war groß, das Vorherige in sich eigentlich abgeschlossen, aber hier endet es nicht mit einem „Sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“. Nein, Hades und auch Pen müssen sich erneut einem Hindernis zu ihrer Liebe, und zwar der Göttin der Nacht, persönlich stellen! Diese hat sich einen perfiden Plan ausgedacht um das Glück der beiden vollends zu zerstören. Ob es ihr gelingen wird? Kann Pens und Hades Liebe weiter bestehen, oder ist sie jetzt doch endgültig zum Scheitern verurteilt?

Pen ist in diesem Band noch kämpferischer als im vorhergegangenen und hat sich offenbar stark weiter entwickelt. Ebenso ist ihre Liebe zu Hades ungebrochen, und dieses Mal ist sie es, die mit all ihren Mitteln um ihre Liebe zu ihm kämpft.

Hades ist genauso charismatisch wie bereits in Band 1 und lässt die Leserherzen höher schlagen. Wer möchte nicht sein Fels in der Brandung sein? In diesem Band wirkt er wie ein Welpe, den man nur zu gerne beschützen möchte.

Die Göttin der Nacht wird hier wunderbar böse dargestellt aber auch sexy und unberechenbar.
Ich denke jede Leserin wird sie automatisch als ihre Widersacherin ansehen.

Der Schreibstil der Autorin ist gefühlvoll und einnehmend. Wir dürfen intensiv mit den Charakteren mitfiebern, leiden und magische Momente genießen. Ihre Worte lassen uns die Szenen hautnah miterleben. Ebenso bezaubern auch die actionreiche Handlung sowie die facettenreichen Charaktere- neue wie auch alte Götter die in diesem Band zur Geltung kommen.

Fazit:

Wieder einmal gelingt es der begabten Autorin B.E.Pfeiffer uns in ein Abenteuer mit unglaublich viel Gefühl aber auch Nervenkitzel zu ziehen. Ich durfte mit Pen und Hades mitfühlen und mich von der erwartungsvollen Stimmung mitreißen lassen. Es gab starke kämpferische Szenen, in denen Pen zeigt was sie kann, und außerdem dazu noch Sequenzen die mich einfach nur so dahinschmelzen ließen. Wer Romantasy liebt wird, denke ich, mit diesem Buch nicht enttäuscht, es ist ein reiner „Leseschmaus“. Solch eine tiefe und eindrucksvolle wie bedingungslose Liebe wünscht man sich sicherlich auch im wahren Leben! Unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 16.02.2020
California´s next Magician
Kritzer, Isabel

California´s next Magician


sehr gut

Meinung:

„California´s next Magician“ von Isabel Kritzer spielt in der Zunkunft in welcher Magie und „High Tech“ aufeinander treffen. Die Regentenwahl ist ein unglaublich harter Kampf, welchen in der Regel nicht alle Kanidaten überleben werden. Josephine muss sich diesem nun ungewollt stellen. Ausgerechnet sie wurde auserwählt eine der 25 Kandidaten zu sein. Eine richtige Wahl hat sie dabei nicht gehabt. Wie allen anderen untersteht sie dem Kaiser ihres Reiches, und sein Wort bestimmt das Leben jedes Einzelnen von ganz Eterny. Der Regent von California ist im besten Fall seine ausführende Hand. Wird Josephine die Wahl und deren Aufgaben überleben? Hat sie das nötige Potenzial dazu?

Josephine fürchtet nun täglich um ihr Leben und denkt unglaublich viel nach. Am Anfang fand ich das fast als ein weinig störend. Wenn etwas passiert driftet sie vom Geschehen ab. Sie ist in der Entdeckungsphase und ein kleines bisschen auf der Suche nach sich selbst. Auch wenn sie stark und stur wirkt weiß sie doch nicht alles. Sie möchte sich gerne unnahbar zeigen. Es gelingt ihr aber nicht, da so viel Gefühle und Emotionen in ihr wohnen und das Trane neu für sie ist.

Sama war der Sidekick mit dem ich mich am meisten verbinden konnte. Ich mochte ihre Art sehr, und sie gab der Geschichte neue Frische. Ich mochte sie vielleicht sogar ein kleines bisschen mehr als Josephine.

Und dann gibt es ein paar Charaktere aus denen man erst zum Ende schlau wird. Hier lassen sich wunderbar Theorien spinnen, und ich werde ihre Namen nicht benennen. Ihr sollt selbst herausfinden wohin sie euch letztlich führen werden und welche Herrschaften ich damit meinen könnte.

Der Schreibstil war flüssig und oft voll mit mitreißender Emotion. Der Weltaufbau war anders als die jetzige Welt. Sie hat etwas Neues auf etwas Altem erschaffen. An das Worldbuilding werden wir souverän herangeführt. Hightechelemente sowie auch die vielen verschiedenen Fantasy Begabungen machen den Leser neugierig.
Die Welt ist bezüglich ihres Denkens leider nicht so weit fortgeschritten wie die jetzige Zeit. Sie scheint stattdessen zurückgestuft worden zu sein und regt sehr zum Nachdenken an. In ihr geht es nicht nur um Macht und Magie, sondern auch um gesellschaftliche Fragen, die den Leser im Nachhinein sicher noch lange beschäftigen werden.

Fazit:

Ich denke Freunde von „Die Tribute von Panem“ könnten mit „„California´s next Magician““ besonders ihre Lesefreude erneut entdecken. Interessante Themen bezüglich der „neuen“ Welt in der Josephine lebt, kommen auf, über die es sich hinterher sicher sehr gut grübeln lässt. Die Fantasy-Aspekte darf man aber auch nicht „außen vor“ lassen. Es gab dort jede Menge Gaben neu zu entdecken und noch so einiges anderes Magisches. Auch die fortschrittliche Hightechausstattung war sehr anschaulich. Zur Verbesserung dieser Geschichte wäre das Einzige das ich anzumerken hätte, dass Josephines Gedankengänge in zwei oder drei Situationen etwas später hätten angesetzt oder weniger ausführlich gehalten werden können. Die Geschichte hatte viele aufregende Handlungen, sowie unvorhersehbare Wendungen, die den Leser vollends vereinnahmen werden. Der messerscharfe Cliffhanger am Ende lässt empfehlen am besten Band 2 direkt mitzubestellen um nicht länger im Ungewissen zu hadern wie es weitergeht!

15 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2020
Die Ungeheuerlichen - Das Böse ist auf deiner Seite
Durham, Paul

Die Ungeheuerlichen - Das Böse ist auf deiner Seite


sehr gut

Meinung:
In “Die Ungeheuerlichen – Das Böse ist auf deiner Seite“ von Paul Durham aus dem Dragonfly Verlag werden wir in die kleine Stadt mit dem Namen Morderfurt geführt. Einst waren die Legenden, die sich um sie ranken lebendiger denn je, doch mit der Zeit verblassten sie. Was passiert aber, wenn das Undenkbare passiert und Legenden ihre Lebendigkeit zurückerringen und sich wieder aus den Sümpfen hervor hieven? Wer kann die Stadt noch retten, wenn das Böse längst auf dem Vormarsch ist? Dieser Frage muss sich Riley annehmen und gerät selbst dabei in äußerste Gefahr. Und immer wieder kommt die Frage auf, wer sind die Guten, und wo verwischt der schmale Grat zwischen Gut und Böse?

Riley ist eine unglaublich junge Protagonistin, und dies merkt man auch deutlich an ihrem Denken und Handeln. Sie ist sehr spontan wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Aber dennoch konnte man sehen, dass sie bereits schon etwas Verantwortung tragen kann.

An ihrer Seite hat sie zwei wunderbare Freunde Folly und Quinn, welche sie unterstützen. Dies wird zu Beginn schon deutlich. Später allerdings kam ich bei Quinns Denken einmal nicht ganz mit. Da hätte ich mir gewünscht, dass man dort näher darauf eingegangen wäre. Mir gefiel, dass Riley dennoch die Gewagtere und Wissbegierigste der Truppe war.

Der Schreibstil war leicht und flüssig gehalten. Es ist allerdings ein recht düsteres Abenteuer, das Kinder ab 11 Jahren in diesem Buch erwartet. Untermalt wurde die Geschichte zu Anfang hin mit einer kleinen Karte, die uns die Ortschaft Morderfurt näher bringt. So kann man sich immer bildlich vorstellen, wo man sich gerade innerhalb der Handlung bewegt. Die Leser bekommen einen tollen Einblick in Rileys Alltag, wobei ich hier sagen muss, empfand ich hin und wieder die Erzählweise übermäßig ausführlich, wobei nach meinem Geschmack leider dadurch hin und wieder Spannungsbögen etwas zu schnell verflogen. Die Geheimnisse jedoch haben mich als Leser für sich gewinnen können und den Wunsch geweckt mehr herauszufinden.

Fazit:

Eine Geschichte die durch einige Spannungsbögen mit aufregender Handlung die Neugierde des Lesers entfacht und diesen auf diese Weise zügig durch die Seiten trägt. Natürlich gibt es ein großes Showdown am Ende der Geschichte. Es ist ein abgeschlossener Band welcher aber durch einige offene Fragen durchaus noch einen weiteren „vertragen“ könnte. Eine Fortsetzung könnte ich mir persönlich daher gut vorstellen, denn Potenzial wäre mehr als vorhanden. Eine lesenswerte Lektüre für junge Leser ab 11 Jahren!

Bewertung vom 06.02.2020
Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1
Bardugo, Leigh

Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1


gut

Meinung:

Eine kühle und düstere Umgebung empfängt euch in „Das neunte Haus“ von Leigh Bardugo aus dem Knaur Verlag.
„Das neunte Haus“ überwacht die magischen Handlungen der jeweiligen anderen acht Häuser. Uralte Magie und Campus Verbindungen erwarten den Leser. Und das auf der Universität von Yale! Die acht Häuser lenken des öfteren in die Politik ein - unter der Einhaltung von strengen Regeln. Doch offensichtlich scheint etwas im Gange zu sein, denn es sterben Studentinnen. Könnte eines der Häuser involviert sein, und bricht es somit auferlegte Regeln, oder ist es doch nur ein normaler Fall? Alex Stern ist erst neu dabei aber bereits Feuer und Flamme herauszufinden was vor sich geht. Wird ihr dabei ihre außergewöhnliche Fähigkeit Geister zu sehen helfen, oder stürzt sie das ins Verderben?

Vorsicht! Die Geschichte springt zwischen Zeitebenen. Man muss aufpassen um bei der Handlung mitzukommen. Wir bekommen Einblicke in Alex und Darlingtons Seelenleben, wobei Alex die Hauptrolle in dem Buch innehat und daher überwiegend ihre Erlebnisse uns zuteil werden.

Alex Stern ist eine sehr kühle Persönlichkeit. Weswegen sie so ist wird im Verlauf der Geschichte erst klar. Sie wirkt manchmal gespalten oder zwiespältig, hat aber dennoch bodenständige Ziele. Innerhalb der Handlung fragt man sich welche Grundzüge wirklich zu Alex selbst gehören und welche eine Maskerade sind.

Darlington ist ihr „Lehrer“ zu Beginn ihrer Ausbildung bei Lethe. Er ist ein wahrer Gentleman, bedacht auf sein Tun und zielgerichtet seine Aufgabe mit Perfektion auszuführen. Aber welche Vergangenheit hat er aufzuweisen?

Der Schreibstil war flüssig, und mir gefiel die Wortwahl welcher sich die Autorin bediente. Man wurde innerhalb des Buches in die Vorschriften von Lethe, dem neunten Haus, eingewiesen. Auch Tagebuchauszüge von ehemaligen Mitgliedern werden uns gezeigt. Die ersten 40 % konnte mich das Buch allerdings dadurch wahrscheinlich leider nicht ganz so vereinnahmen. Es wirkte wie ein Schulstoff mit dem man im ersten Moment überfordert ist auf mich persönlich. Die Einführung in die Magie der Häuser dauert also etwas an, und uns werden alle nötigen Hintergrund-Information gegeben um in der Geschichte mitzuhalten. Ab 50 % gelang es mir vollkommen in den Bann des Buches gezogen zu werden. Endlich kam Schwung und mehr Spannung in die Geschichte. Meine Gedanken ordneten die Handlungsstränge, und auch ich fieberte nun mit wohin mich die Geschichte führen würde.

Fazit:

Ein Buch bei dem es sich lohnt dran zu bleiben. „Das neunte Haus“ präsentiert sich in einem düsteren und kühlen Setting. Der Einstieg dauert vielleicht etwas, aber sobald die Handlung an Fahrt gewinnt wird die Neugierde und die Magie der Geschichte entfaltet. Wer das Campus-Leben in Verbindung mit praktizierter Magie mag wird sich sicher hier gut aufgehoben fühlen. Zeitsprünge sollten euch nicht abschrecken, denn es gilt aufmerksam zu lesen, um die Fäden der Handlung nachvollziehen zu können. Als toll empfang ich auch, dass die Geschichte nicht vorhersehbar war und man angespornt wurde herauszufinden, was alles dahinter stecken könnte.

Bewertung vom 31.01.2020
Wie kleine Kerle (wieder) mutig werden
Renners, Kai

Wie kleine Kerle (wieder) mutig werden


ausgezeichnet

Meinung:

In „Wie kleine Kerle (wieder) mutig werden“ findet ein kleiner Igel seinen Mut wieder.

Manchmal braucht es nur eine kleine Gegebenheit und man verliert den Mut, besonders wenn man noch klein ist. Was macht man aber dann? Vor der Angst selbst kann man nicht davon laufen, schließlich sitzt sie tief im Herzen. Um seine Angst zu überwinden braucht man manchmal die Erkenntnis, dass man sich weder vor ihr verstecken kann noch vor ihr davonlaufen kann. Egal wie schwer es ist, in gewissen Situationen muss man all seinen Mut zusammenraffen um der Angst ins Auge zu sehen und diese zu überwinden. Besonders dann, wenn sie unser ganzes Leben einzuschränken vermag.
Mit bunten Illustrationen und kurzen kindgerechten Sätzen wird dies den kleinsten Lesern verständlich übermittelt. Das Buch hat eine stattliche Breite weswegen es aber super in Kinderhänden liegt, und die großen Illustrationen sind für das angegebene Alter ansprechend gestaltet.

Fazit:

Meinen Kindern (4 & 5) gefiel die Geschichte des kleinen Igels sehr. Die bunten Illustrationen luden zum Verweilen ein. Die Geschichte selbst lässt die Kinder Mut schöpfen, schließlich konnte der Igel selbst seinen Mut wieder finden. Auch die Situation ließ sich auf Beispiele im Alltag oder den Kindergarten übertragen. Schließlich passiert auch schon Mal ein Missgeschick oder eine Situation mit anderen Kindern, das ein oder andere, was ein Kind vielleicht den Mut verlieren lässt. Der Igel zeigt ihnen hier wie man seinen Mut wieder finden kann und aufkommende Ängste überwinden kann um wieder glücklich und unbeschwert in den Tag zu starten.

Bewertung vom 31.01.2020
Der magische Trotz
Renners, Kai

Der magische Trotz


ausgezeichnet

Meinung:

Wer kennt sie nicht – die allseits beliebte Trotzphase? Szenen im Supermarkt oder mitten auf der Straße wenn unsere Kleinen wieder der Trotz befällt? In „Der magische Trotz“ bekommen Kinder mit bunten Illustrationen erklärt wie es gegebenenfalls anders herum wäre. Was wenn Mama auf einmal vom magischen Trotz befallen wird und nicht das Kind selbst? Mika lernt in der Geschichte sich vielleicht etwas zurückzunehmen und nicht allzu oft den Trotz als Mittel zu verwenden um seinen eigenen Willen durchzusetzen.

Fazit:

Ein wundervolles Buch welches „Trotz“ als magische Eigenschaft darstellt und so den Kindern zeigt wie Mutti vielleicht genau in diesem Moment sich fühlen könnte, wenn das Kind seinen Trotz zur Schau stellt. Die Grundaussage ist, dass man seinen Trotz nicht zu oft einsetzen sollte, weil es ohne diese recht bockigen Phasen doch viel angenehmer sein kann und auch das Miteinander schöner ist. Unterstrichen ist dieses Buch mit kindgerechten Illustrationen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Bilder im Buch auch so manchen Erwachsenen amüsiert schmunzeln lassen werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2020
Autumn & Leaf
Bloom, J. K.

Autumn & Leaf


ausgezeichnet

Meinung:

„Autumn und Leaf“ ist die neue Dystopie von J.K.Bloom, welche mich stellenweise regelrecht erschüttert hat. Ich muss gestehen, dass ich bisher noch nicht viele Dystopien gelesen habe, dennoch konnte sie mich vollends begeistern.

In dieser Geschichte geht es um den Wunsch nach Freiheit, Anerkennung, Gleichberechtigung und Liebe. Ein „Produkt“ zu sein bedeutet eine meist grausame und einsame Zukunft vor sich zu haben und einem Martyrium ausgesetzt zu sein. Autumn and Leaf sind allerdings zwei ganz besondere Produkte, und gegen aller Willen können sie fühlen, und besitzen den Wunsch frei und geschätzt zu werden. Hier wird die Frage immer lauter: was passiert mit dir wenn ein anderer grenzenlose Macht über dich ausüben kann? Wo verschwinden die Grenzen des Erträglichen? Ab wann ist es Zeit seinen eigenen Willen durchzusetzen und für all seine eigenen Wünsche zu kämpfen? Ist das überhaupt im Rahmen des Möglichen wenn man unterdrückt wird?

Die Geschichte wird uns abwechselnd aus der Sicht von Autumn und Leaf erzählt. Dadurch bekommen wir tiefe Einblicke in die Charaktere und deren persönliche Erlebnisse.
Das Schicksal der Charaktere lässt den Leser alles andere als kalt.

Zum einen werden wir von Leaf begleitet die als weibliche limited Edition mit der Produktnummer 556 geführt wird. Nach und nach wird klar, dass Produktnummer 556 durchaus ein sehr reges und intensives Gefühlsleben mit menschlichen Gefühlen hat. Gezüchtet als Produkt darf sie diese gar nicht haben, und hier verschwinden die Grenzen zwischen Mensch und Produkt, und ich bin überzeugt Autumn und Leaf als Menschen anzusehen die zu überdurchschnittlich höheren Emfindungsfähigkeiten neigen. Bezüglich der Körpereigenschaften gibt es durchaus ein paar Unterschiedlichkeiten die es für euch selbst zu entdecken gibt.

Zum anderen wird auch Autumn als männliche limited Edition mit der Produktummer 551 geführt, und auch er zeigt mehr als einmal seine Gefühle. Klar ist: aus 556 und 551 werden Namen, und aus Namen Emotionen geboren die hoffentlich stärker sind als all das, was auf sie zukommen mag.

Der faszinierende Schreibstil der talentierten Autorin schafft es, den Leser voll zu ergreifen und ihn in die Geschichte eintauchen zu lassen. Die Handlung ist spannend und erfasst das Herz oft mit einer „eiskalten Hand“, die sogleich mitfiebern und leiden lässt.

Fazit:

Eine Lektüre die dem Leser sehr nahe gehen wird. Es gibt etliche überraschende Entwicklungen welche die unterschiedlichsten Gefühle hervorrufen. Ich glaube nicht, dass dieses Buch etwas für zart Besaitete ist. Mir ging es stellenweise sehr nah, und ich empfand es wie eine Achterbahnfahrt im steilen Fall ohne Sicherheitsgurt. Es gab einige Handlungen die mich „schlucken“ ließen und mein Herz eiskalt ergriffen. Dieses Buch erfasst den Leser also nicht nur mit purer Spannung, sondern auch mit ergreifenden Emotionen. Mich konnte „Autumn und Leaf“ mitreißen und überzeugen. Solltest du Dystopien mögen wird es Dir sicher ebenso gehen!

Bewertung vom 13.01.2020
The Scars Chronicles: Dorn der Finsternis
Adin, Ebru

The Scars Chronicles: Dorn der Finsternis


sehr gut

In „The Scars Chronicles: Dorn der Finsternis“ erwartet die Leser ein düsteres Setting, verzwickte Gefühle und aufregende Einsätze zwischen Schulstress und Unterricht, welches bei der herannahenden Gefahr in den Hintergrund gedrängt wird. Eine aufregende aufbauende Handlung die uns in die Welt der Geisterkrieger einführt inklusive Gruselfaktor. Ich mochte die tiefergehenden Konflikte und die erwartungsschwangere Atmosphäre die die Autorin Ebru Adin geschaffen hat. Jeder Charakter scheint eine Hintergrundgeschichte zu haben welche alles andere als unwichtig für den weiteren Verlauf ist. Es wirkt als ob ein dichter Nebel vor dem Leser aufziehen würde, welcher erst gebändigt werden muss um hinter die Fassade zu blicken!