Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rela
Wohnort: 
Thüringen

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2018
Alles über Heather
Weiner, Matthew

Alles über Heather


weniger gut

Flache Handlung, leider überbewertet und für mich enttäuschend

Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich mir das Hörbuch bestellt und war sehr gespannt. Leider war es für mich kein Buch, welches ich als etwas Besonderes empfehlen würde. Es fehlten mir ganz einfach Höhen und Tiefen in der Handlung. Am Schluss suchte ich, ob da nicht noch eine CD zu finden wäre- aber leider war das wirklich das Ende. Ich denke, als Buch hätte ich es sehr zeitig weggelegt. Das Hörbuch so nebenbei war möglich, ohne dass man es unbedingt abschalten wollte. Schade.

Bewertung vom 20.01.2018
Die Kinder
Dorn, Wulf

Die Kinder


ausgezeichnet

Ein Ende mit offenen Fragen
Geht es um eine Familientragödie, einen fremden Mörder, die eigene Mutter als Mörderin??? Geht es um korrupte Politiker, Giftmüllskandale, Umweltverschmutzung und andere Ungereimtheiten? Fragen über Fragen, die erst ganz am Ende geklärt werden. Geklärt? Nein, geklärt wird nicht alles. Das Ende der Geschichte ist kein Ende, denn der Leser bzw. Hörer bleibt mit seinen offenen Fragen, mit vielen offenen Fragen zurück. Und wird nachdenken über das, was er gelesen oder gehört hat.

Ein gruselige Handlung und gut geschrieben. Eine Geschichte über die Herrschaft der Kinder, die nicht mehr mit ansehen möchten wie alles in die Brüche geht. Doch werden diese Kinder später zu besseren Menschen, wenn auch sie erwachsen sind?
Erst zum Ende hin versteht man auch die kurzen Sprünge in der Handlung, die, so denkt man beim Lesen, nichts miteinander zu tun haben. Sie sind jedoch notwendig, um alles in der Gänze der Handlung verstehen zu können.

Bewertung vom 19.01.2018
Das trügerische Gedächtnis
Shaw, Julia

Das trügerische Gedächtnis


gut

Wir sind die Summe unserer Erinnerungen. Aber inwieweit stimmen diese überhaupt? Und wie weit kann unser „Erinnern“ zurückgehen? Kann man sich an seine eigene Geburt zurück erinnern? Da gibt es jede Menge Fragen dieses Thema betreffend.
Wir definieren uns über unser Geschlecht, das Alter, den Beruf, unseren Stand … aber unsere eigentliche Definition liegt doch in unseren Erfahrungen. Erinnerungen helfen uns dabei, unser Leben besser zu verstehen.
Julia Shaw gibt in ihrem Buch in zehn Kapiteln einen anschaulichen Überblick über Studien und Experimente. Durch welche Mechanismen sich Erinnerungen verfälschen lassen und warum wir uns auf unser Gedächtnis nicht hundertprozentig verlassen können. Es lässt mich – als Laien - staunen, wie unzuverlässig das menschliche Erinnerungsvermögen in Wirklichkeit ist. Aber wie wirklich ist diese Wirklichkeit? Ich tauche tief in dieses Buch ein und beginne über mein eigenes Leben ganz neu nachzudenken.
Das Buch ist in einer verständlichen Sprache für den interessierten Laien geschrieben - aber es könnte auch für Polizisten, Journalisten oder Staatsanwälte interessant sein. In zahlreichen Fußnoten kann man noch tiefer in verschiedene Themen eintauchen und weiter verfolgen.
Ein großer Kritikpunkt ist für mich allerdings die Gestaltung und Verarbeitung des Buches. Für eine gute Lesbarkeit könnte die Schrift ein Punkt größer sein und der Bundsteg etwas breiter. Das Lesen in der Buchmitte ist sehr anstrengend. Es ist auch nicht möglich, das Buch aufgeschlagen liegen zu lassen (widerspenstig macht es macht sich sofort selbständig und schließt sich). Schade für den interessanten Inhalt - Umschlag und Inhalt korrespondieren nicht wirklich.
Fazit: Nicht wir machen Erfahrungen, sondern die Erfahrungen machen uns.
3 Sterne
PS: Sehr interessant finde ich den Hinweis am Ende des Buches auf ein anders Buch: „Irren ist nützlich“.

Bewertung vom 14.01.2018
Die Vergessenen
Sandberg, Ellen

Die Vergessenen


ausgezeichnet

Ein brandneues, spannendes und sehr berührendes Buch von Ellen Sandberg.
Nichts von dieser Geschichte sollte geändert, gekürzt, verlängert oder gar weggelassen werden.
Die Erzählung spielt im Zweiten Weltkrieg und im Jahr 2013. Beides ist sehr gelungen miteinander verwoben und wunderbar emotional erzählt.
Es geht in der Geschichte um Opfern und Täter. Aber auch um die, die durch ihr Schweigen auch zu Tätern werden.
Es geht um NS- Vergangenheit, um scheinbar menschliche Entscheidungen, die jedoch so unmenschlich sind, dass sie kaum zu übertreffen sind.
Es geht um Vergangenheitsbewältigung, die bei den Beteiligten nicht wirklich stattfindet.
Totschweigen ist die Devise. Doch das ist falsch.
Mehr möchte man zum Inhalt nicht verraten. Es ist keine Geschichte für einen netten Urlaubstag am Strand. Denn das Thema bleibt noch lange haften. So soll es auch sein.
Ein wunderbares Hörbuch und sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 12.01.2018
Das kleine Buch vom Aufräumen / Das kleine Buch Bd.3
Penn, Beth

Das kleine Buch vom Aufräumen / Das kleine Buch Bd.3


ausgezeichnet

Selten war ich so schnell von so einem kleinen Taschenbuch begeistert - handlich klein, ansprechend und übersichtlich gestaltet mit zahlreichen Zeichnungen.
Wohl gemerkt, von „Aufräum-Anleitungs-Büchern“ ist der Markt schon reichlich überschwemmt … und doch hat dieses Büchlein etwas Besonderes.
In jedem der sieben Kapitel bekommt man jeweils bestimmte Ideen und Anregungen zum Thema Ordnung. Aufräumen: Was ist das eigentlich? Was sind eigentlich Krempel & Co.? Zu jedem Kapitel werden auch noch Aktivitäten angeboten, die sehr hilfreich sein können.
Wenn Chaos in Schränken, Regalen, Keller etc. herrscht, sieht es meist im Kopf nicht viel anders aus. Da helfen auch Ausreden wie: nur das Genie beherrscht das Chaos oder Ordentliche sind nur zu faul zum Suchen nicht. Dabei kann Ordnung ins Leben bringen so einfach sein. Und wenn man es einmal geschafft und verstanden hat worauf es ankommt, kann man das Gefühl genießen endlich wieder durchatmen zu können … das ist sehr befreiend. Aber Achtung: Ordnung schaffen ist keine einmalige Angelegenheit, sondern sollte zur Gewohnheit werden. Wenn mich jemand fragen würde, wieso sieht es bei dir nie unordentlich aus … meine Antwort: das ist eine Lebenseinstellung – ich verschiebe nicht das Wegräumen auf später, sondern mache es gleich.
Auch wenn ich eher zu den strukturierten Menschen gehöre, beschäftige ich mich sehr gerne mit solchen Büchern. Ein schönes Gefühl etwas zu lesen, was man selbst schon so macht.
Mir gefällt dieses kleine Büchlein sehr gut und ich kann es nur weiterempfehlen. Es macht Lust aufs Aufräumen, Ausmisten und Ordnung halten (ich weiß auch schon, wem ich es schenken werde).

Bewertung vom 04.01.2018
Die Mutter meiner Mutter
Rennefanz, Sabine

Die Mutter meiner Mutter


ausgezeichnet

Eine wahre Geschichte von Flucht, Überleben, Leben nach dem Krieg und ein Verbrechen, von dem viele wussten, aber schwiegen.
Die Handlung zeigt, wie wenig Selbstbestimmung die Frauen in der damaligen Zeit hatten. Nicht sie, sondern andere haben oft darüber entschieden, wie ihr Leben verläuft. Vieles wurde gesehen, aber wenig darüber nachgedacht und schon gar nichts im Interesse der Betroffenen verändert. „Es war halt so- damals.“
Eine Geschichte, wie sie in vielen Familien so ähnlich gegeben haben könnte(oder noch geben kann).
Die Geschichte zeigt auch, wie weit in spätere Generationen solche Geschehnisse hineinreichen können.
Ein Buch zum “Ineinemrutschdurchlesen“. Schade, ich hätte gerne noch mehr davon gelesen. Das Buch hätte gut und gerne die doppelte Menge Seiten haben können.
Zu verdanken ist das dem flüssigen Schreibstil von Sabine Rennefanz. Ich mag ihn. Sie schreibt manchmal nüchtern, dann emotional und sehr informativ. Dazwischen intensive emotionale Passagen.
Ich freue mich auf weitere Bücher von ihr.

Bewertung vom 31.12.2017
Dann schlaf auch du
Slimani, Leïla

Dann schlaf auch du


sehr gut

Doch keine heile Welt

Gute Erzählung mit psychologischer Spannung

Die Thematik: arbeitende Mütter, Karrieredenken, Machbarkeit von Familie und Beruf, eine Traumnanny, die zur Mörderin wird.
Die Geschichte beginnt eigentlich mit dem Ende. Rollt von hinten auf, was geschehen ist.
Das Buch hat in einigen Passagen eine sehr emotionale Schreibweise. Doch dann wieder kurzzeitig Spannung. Aber kein Triller mit Gänsehautfeeling. Leider. Dann wirkt der Schreibstil wieder flach. Aber doch überzeugend. Manches wirkt verwirrend und nebulös.
Und einiges ist mir unklar geblieben, warum auch immer. Unklar ist es mir deshalb, weil ich wahrscheinlich doch ab und zu mit den Gedanken woanders war. Soviel zur Spannung. Im Buch könnte man noch mal zurückblättern, Passagen wiederholen. Das ist beim Hörbuch schwieriger. Und doch war es als Hörbuch für mich sicherlich einfacher zu erleben als beim Lesen des Buches.

Bewertung vom 22.12.2017
leben
Egan, Kerry

leben


ausgezeichnet

Beim Lesen des Buches wird deutlich, dass die Tätigkeit einer Hospiz- Seelsorgerin nicht nur mit Händchenhalten und Beten zu tun hat.
Sie ist bei den Sterbenden, sie schweigt mit ihnen, sie erträgt die schwer auszuhaltende Stille, aber sie hört auch zu, ohne das Erzählte zu bewerten. Sie hat in ihrer Tätigkeit tausende Geschichten gehört. Vielleicht ist es doch so, dass man am Ende auf das eigene Leben zurückschaut, Bilanz zieht.
Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte: eine seltsame, eine verrückte, eine erstaunliche, eine erschütternde, aber immer ist es seine Geschichte.
Niedergeschrieben hat sie nur diejenigen Geschichten, die die Menschen ausdrücklich anderen mitteilen wollten. Diese Menschen wollten, dass ihre Geschichte dazu bestimmt sei, aufbewahrt zu werden.
Es sind keine Geschichten, die man“ bei einer Party mit Häppchen und Sekt in der Hand erzählen würde. Kerry Kegan schreibt häufig auch in der ungeschönten Sprache ihrer Patienten. Und das berührt beim Lesen sehr.
Das Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

Bewertung vom 19.12.2017
Der Duft von Eisblumen
May, Veronika

Der Duft von Eisblumen


gut

Zwei Frauen, zwei Liebesgeschichten. Fast ein wenig wie die Groschenromane aus früherer Zeit. Sie lerne sich kennen, sie verlieben sich, die Schwierigkeiten beginnen- aber zum Schluss ist (fast) alles wieder im Lot- also ein Happy- End. Naja, ich hätte es besser wissen müssen, wenn Frau so einen Roman liest weiß man doch schon vorher, wie er endet. Es ist ein Roman zum Entspannen, für den Urlaub, für warme Abende auf dem Balkon, für kalte Abende vor dem Kamin oder für eine lange Bahnfahrt. Man braucht nicht viel nachdenken, ist nach einer Unterbrechung schnell wieder drin. Kein Roman für hohe Ansprüche, aber recht nett für zwischendurch.