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easymarkt3
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Insgesamt 766 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2024
La Louisiane
Malye, Julia

La Louisiane


sehr gut

Fakten und Fiktion über das französische Louisiane zu Beginn des 18. Jahrhunderts
In drei Teilen geht es um Frauen, die nach Louisiane geschickt wurden als Bräute, an Bord von Schiffen wie La Baleine, Der Pelikan vor jedem Romanabschnitt ist das Symboltier Louisianes, heute auch bekannt als »Pelican State«. Die Szenerie spielt zunächst in Paris, 1720. Im Hôpital de la Salpêtrière verbringt Marguerite Pancatelin 54 Jahre als Leiterin wie ein Gefängnis in der Größe einer Stadt, die Bleibe der Armen, Kranken und Waisen. Auf Geheiß von Gouverneur Bienville in Louisiane erstellt sie eine Liste von etwa neunzig Frauen, zukünftigen fähigen Müttern für diese französische Kolonie am Missisippi. Vier Frauen und ihre Lebensgeschichte folgen: Geneviève Menu, 22, Engelmacherin, in Isolationshaft
Pétronille Béranger, junge Aristokratin, mit Hautfleck im Gesicht Charlotte 5. Waisenkind mit Freundin Étiennette Janson, 9, auf der Suche nach ihrer Schwester Marceline Unter der Aufsicht von Nonnen treten sie die wochenlange Reise über Lorient zum Atlantischen Ozean an, gefolgt von einem Halt in Saint-Domingue (Haiti) und einem Piratenüberfall.
In Teil Zwei erfolgt das baldige Übersetzen aufs Festland nach Biloxi und ihrer Ankunft in einem Lagerhaus, wo sie zügig verheiratet werden mit Étiennette als Erste. Von Krankheit und Hunger bedroht folgen die Frauen ihren Ehemännern nach Fort Saint-Pierre, Fort Rosalie/ Natchez, Nouvelle-Orléans, Land der Illinois, Prairie du Rocher, Mobile. Man erfährt einiges über die Konflikte zwischen den Natchez und Gouverneur Bienville, auch über die Illinois und ihre kulturellen Riten und Gebräuche. Nouvelle-Orléans, einem Moor am Fluss, wird von einem Sturm hinweggefegt, begleitet von gewaltigen Überschwemmungen.
Im dritten Teil geht es in Zeitsprüngen um Charlotte in Nouvelle-Orléans als neunzehnjährige Witwe, die ins Ursulinenkloster wechselt und dort Lesen und Rechnen lernt. Das Wirken der katholischen Kirche um 1727 wird vorgestellt. Die Lebensbedingungen von Afrikanern auf den Tabakplantagen, von der Compagnie des Indes versklavt, werden tangiert. Der Code Noir, von Gouverneur Bienville hier verabschiedet, wird leider nur punktuell angerissen. 1729 befreundet sich Pétronille mit Utu’wv Ecoko’nesel, einer Indianerin, die ihr vieles beibringt, was sie über Pflanzen und ihre heilenden Kräfte weiß, in der Hoffnung, die Spannungen zwischen ihrem Indianerstamm und den Franzosen abzubauen. Sie und ihre zwei Kinder werden von der Indianerin vor dem Massaker der Natchez auf die benachbarten Franzosen gerettet. Daraufhin lebt sie bei Geneviève in Nouvelle-Orléans, in unruhigen Zeiten unter dem königlichen Dekret, Ländereien der Compagnie des Indes an den König zurück zu geben. Geneviève, mittlerweile 36, mit geerbter Indigofärberei nach dem Tod ihres dritten Ehemannes, überfordert bei fünf Kindern, lebt 1734 zusammen mit Charlotte als Lehrerin. Nur Pétronille weiß von ihrer Seidenraupenzucht. Ihre Indigofärberei existiert nicht mehr nach einem Orkan. Daher wird Geneviève nicht weiterhin von Monsieur Rachard und der Berater des Gouverneurs bedrängt, erneut zu heiraten. Nun ist sie endlich frei in ihren Entscheidungen.
Sehr informativ, anregend zum weiteren Googeln.

Bewertung vom 23.09.2024
Antichristie
Sanyal, Mithu

Antichristie


weniger gut

Die Geschichte des indischen Freiheitskampfes und mehr.
An einer Agatha Christie Neuverfilmung rund um die Rolle des belgischen, weißen Detektivs Poirot nimmt eine mehrköpfige Crew der Firma Florin Court Films über zwölf Tage teil, analog zu den offiziellen Trauertagen zum Tod von Queen Elizabeth II. Die Hauptperson Durga, Autorin für Science Fiction, nimmt an dem Drehbuch mit politischer Verschwörung als Locked-Room-Mystery teil. Nur leider entpuppt sich dieses Anti-Christie-Filmprojekt als verwirrendes Werk voller Fakten zu den Unabhängigkeitsbestrebungen Indiens und Fiktion in Form von Zeitreisen wie bei Doktor Who. Thematisiert wird Widerstand mit oder ohne Gewalt, weltweiter Kolonialismus, Rassismus und Diskriminierungserfahrungen - vor allem im britischen Empire. Die Geschichte des indischen Freiheitskampfes, verbunden mit Namen wie Savarkar, aber auch Gandhi, Madan, Shyamji, ist interessant. Jedoch ist der Zeitenwechsel auf den verschiedenen Erzählsträngen zwischen London 2022 und 1906 mittels der Doctor WHOs Tardis-Zeitmaschine verwirrend zu verarbeiten und stört den Lesefluss. Auch ist die Personenliste insgesamt sehr lang. Der Schreibstil ist punktuell humorvoll. Die Charaktere sind originell, z.B. Durgas pseudorevolutionäre Mutter Lila. Insgesamt bringen Fakt und Fiktion hier zu viel Verwirrung.

Bewertung vom 19.09.2024
In Zeiten des Todes
D'Andrea, Luca

In Zeiten des Todes


gut

Dies ist auch eine Geschichte über Obsession
Diese Lektüre umfasst 736 Seiten und beruht auf wahren Gegebenheiten von Kriminalfällen in Bozen, Südtirol. Ein Serienmörder ist unterwegs, der es abgesehen hat auf junge, zierliche Frauen, teils drogenabhängig, oft als Prostituierte unterwegs. Solche teils ungeklärte Fälle ziehen sich von 1985 über 1992 bis zur Urteilsverkündung 1995 hin. In dieser Zeit ist Commissario Luther Krupp, seine Partnerin Arianna Lici und der junge Journalist Alex Milla der Regionalzeitung nicht nur mit der Aufklärung dieser Verbrechen beschäftigt. Krupp kämpft auch gegen alt eingefahrenen Strukturen und fragwürdigen Verhaltensmuster in der Bozener Polizei und ihre mangelhafte Aufklärungsquote solcher Delikte. In diesem Sumpf aus Drogenhandel und Prostitution ergeben sich zusätzliche Nebenschauplätze mit vielen agierenden Nebenfiguren – teils verirrend. Dieses Katz- und Mausspiel mit ungeschriebenen Gesetzen von Korruption und Macht sorgt nicht für einen Spannungsbogen, greift aber gesellschaftliche Probleme wie Drogenhandel und Prostitution sowie gesetzeswidrige Praktiken auf. Leider ist der Thriller zu langatmig.

Bewertung vom 13.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


weniger gut

Zu unwirklich und unglaubwürdig.
Das Cover des Buches könnte den Felsen Es Vedrà, einem besonderen Ort voller Mythen bei der Insel Ibiza darstellen. Zumindest würde diese Szenerie zum Romaninhalt passen. Inhaltlich geht es in einem e-mail-Kontakt zwischen dem verzweifelten, ehemaligem Schüler Maurice und seiner mittlerweile pensionierten Mathematiklehrerin Grace Winters um Depressionen und Angststörungen, Trauer, Anhedonie und Schuldgefühle. In ihrer langatmigen Geschichte erzählt die Zweiundsiebzig-Jährige von fantastischen bis unmöglichen Vorgängen mit ihren paranormalen Fähigkeiten, erworben aus den beschützenden Kräften im blauen Licht, tief aus dem dortigen Meer bei Es Vedrà. Thematisiert wird die Ökologie der Insel mit ihren beschützendswerten Reservaten, weg von weiterer Hotellerie entlang der Küste von Ibiza. Eingebettet zwischen Erwähnungen von mathematischen Zahlenreihen oder z. B. der neuen Theorie der Unendlichkeit von Georg Cantor finden sich Nebenfiguren wie Alberto Ribas und Christina van der Berg jeweils mit ihrer Tochter, die ebenfalls für eine Atmosphäre aus Realismus, Übernatürlichem, Magie sorgen. Der Roman möchte wohl über die komplexe Hauptfigur Grace, die trotz komplizierter Vergangenheit die Kraft für einen Neuanfang findet, dem Leser vermitteln: Gib die Hoffnung auf neue Überraschungen und Erfüllung im Leben nicht auf.

Bewertung vom 11.09.2024
Invictum
Trussoni, Danielle

Invictum


ausgezeichnet

Ein Roman voller Abenteuer, Mystery und wichtiger Botschaft
In Band 2 steht wieder Mike Brink mit seinem erworbenen Savant-Syndrom als Rätselmeister der Welt im Mittelpunkt, umgeben von Freunden wie Rachel und Dr. Gupta, aber auch von seinem Erzfeind Sedge, der als KI in seinem Netzwerk die Weltordnung bedroht. Die Szenerie spielt in Japan im Jahr des Holzdrachen auf Einladung des Kaisers. Die geheimnisvolle Drachenschatulle mit kaiserlichem Schatz, durch bisherige Experten nicht enträtselt, sorgt für reichlich Spannung, bespickt mit kreativen Rätseln, Abenteuern an verschiedenen mysteriösen Orten. Nebenbei wird von japanischer Geschichte inclusive dem Kaiserhaus, deren Kultur und Mythen, Göttinnen, über die Traditionen der Samurai berichtet. Diese langwierige Schatzsuche in zweiundsiebzig Schritten verläuft in zwei Erzählsträngen mit den charakterlich gegensätzlichen Schwestern Ume und Sakura. Neben der problematischen Öffnung dieser gefährlichen Drachenschatulle durch den schlussendlich richtigen Empfänger geht es auch um die wichtige Botschaft vielleicht nicht nur an Mike allein: Alles, was wir in diesem Leben lernen müssen, ist, mit uns selbst zufrieden zu sein, mit dem, wer wir sind.

Bewertung vom 09.09.2024
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


sehr gut

Eine detaillierte Reise durch kranke Psyche
Das künstlerische Coverbild zeigt eine schwarz haarige Frau, doch die Protagonistin hat blond gefärbtes Haar. Diese Ich-Erzählerin, 40 Jahre alt, seit 15 Jahren verheiratet mit einem gut aussehenden, erfolgreichen, perfekten Mann, beschreibt im Verlauf einer Alltagswoche von Montag bis Sonntag ihre toxische Beziehung und emotionale Abhängigkeit zu ihrem geliebten Mann. In langen inneren Monologen wird der Leser Zeuge ihrer Ängste und Unsicherheiten, die sie durch Kontrollmechanismen versucht zu vermindern. Teilweise wiederholt sich ihr ständiger Kreis aus Selbstzweifeln und irrationalen Schlussfolgerungen bezüglich ihrer gegenseitigen Liebe. Jeder Wochentag, behaftet mit anderer Farbgebung, assoziiert mit anderen Gemütslagen und Lebensumständen, steigert sich zum Sonntag in etwas Rasendes und Unkontrollierbares hin, indem sie jede seiner Gesten und Äußerungen weiterhin akribisch notiert, durchdenkt und analysiert. Ihre krankhafte Fixierung auf ihn möchte in Bestrafung seiner Sünden wie Unachtsamkeit oder falscher, unerwünschter Wortwahl ihr gegenüber enden. Durch den recht kurzen Epilog wird die Sichtweise des Ehemannes vorgestellt als überraschenden Glanzpunkt im Spannungsbogen. Was für eine perfide Liebe!
Der Sprachstil ist gehoben, eingebunden sind passende Musikstücke, Bücher, Filmtitel verschiedener Genres.

Bewertung vom 07.09.2024
Aus dem Haus
Böttger, Miriam

Aus dem Haus


weniger gut

Kassel und das Haus voller Enttäuschungen
Das Cover zeigt das weiße, stilistisch moderne Haus der Eltern in Kassel. Um dieses Gebäude und seinen Verkauf windet sich die eigene Familiengeschichte mit Rückbesinnung auf zeitlos bunt aneinander gereihte Episoden z.B. über Großeltern, die Tante, den Kirchenchor, den Besuch eines früheren Arbeitskollegen. Im Vorfeld des Umzugs porträtiert die Ich-Erzählerin besonders ihre Mutter als unglückliche, einsame Außenseiterin, mit einer überwiegend negativen Sichtweise auf ihr gesamtes Umfeld während schwerer Depressionen. Der Schreibstil in oft langatmig aneinander gereihten Halbsätzen schafft es nur beschränkt, die deprimierende Retrospektive humorvoll wiederzugeben. Ihre Mutter, die Hohepriesterin des Unglücklich-Seins und ihr stets williger Ehemann als recht hilfloser Gehilfe sind zwei Soziallegastheniker, voller Snobismus und Lamentieren. Für die Ich-Erzählerin war das Zusammenleben mit ihren Eltern sicher nicht einfach.
Leider fügen sich die einzelnen Episoden nicht zusammen zu einem harmonischen Ganzen mit durchgängigem rotem Faden. Durch die Beschreibung von massiver familiärer Prädisposition hinsichtlich Pech und Unglück in deren Leben wirken die Hauptcharaktere unsympathisch.

Bewertung vom 07.09.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


sehr gut

Amerikanische Geschichte in Romanform
Die Szenerie spielt hauptsächlich in dem von Touristen frequentierten Küstenort Awadapquit, Maine – an der Ostküste nahe Canada. Speziell das einsam am Kliff gelegene " viktorianische lila Haus" und ihre gesamten Eigentümer stehen im Mittelpunkt der sehr umfangreichen Recherche. Diese wird von der Hauptfigur Jane Flanagan, Archivarin, betrieben. Nicht nur ihre Familiengeschichte mit Blick zurück bis zu ihrer Großmutter wird beleuchtet. Auch die vielen Familiengeschichten mit ihren speziellen Frauenschicksalen, Geheimnissen und Geistern rund um dieses lange vernachlässigte Haus werden im Auftrag von Genevieve, der neuen Besitzerin, in Auftrag gegeben. Überraschend stellt Jane nicht nur eine innige Verzahnung ihrer Familie mit den Bewohnern dieses geheimnisvollen Hauses fest. Der Verlust des geliebten Ehemanns an die See, langes romantisches Sehnen, schicksalhafte Verluste, künstlerisches Erwachen, der Verkauf von historischen Artefakten der indigenen Bevölkerung und die langen Schatten von Kolonisation durch die Engländer – all das entdeckt Jane neben ihrer Selbstfindung. Thematisiert werden weiterhin in diesem vielschichtigen und gut recherchierten Roman auch die düstere Seite von Alkoholismus, inniger Freundschaft, die Geschichte der Shaker, das Wirken von Spiritualisten. Der Schreibstil ist berührend, einfühlsam.
Insgesamt ein interessanter, amerikanischer Generationenroman.

Bewertung vom 06.09.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


gut

Lehrreich, jedoch dadurch auch spannungsärmer.
Zu Beginn des Krimis werden während der Morgenbesprechung der Spezialeinheit „Extremdelikte“ drei ungewöhnliche Todesfälle vorgestellt, die aber kaum bis gar nicht im Verlauf des Buchs behandelt werden und nur am Ende wieder kurz aufgegriffen werden. Dann bis zur Hälfte des Thrillers werden die Aktivitäten des ehemaligen jordanischen Ex- Geheimdienstleisters Hassan Khalaf beschrieben, der sich als Einzelkämpfer auf die Suche nach dem vermissten achtjährigen Yasser Khatib macht. Erst durch seine verdeckten, anonymen Hinweise an die Berliner Polizei kommen schließlich beide Erzählstränge zusammen. Mit Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao und der Leiterin der vierten Mordkommission des Berliner LKA Monica Monti stehen starke, erfolgreiche Charaktere im Mittelpunkt. Besonders im Zuge ihrer Zusammenarbeit werden viele Fachbegriffe nachvollziehbar ausführlich erklärt. Sicher lehrreich, jedoch führt ihre Häufigkeit auch zum Verlust von Spannung. Mit der Neuköllner High-Deck-Siedlung Berlin und der benachbarten Schattengesellschaft in der Bauwagensiedlung werden dortige soziale Brennpunkte benannt. Der Erzählstrang um die jüngere Schwester vom Yao, Mailin, wirkt zu sehr konstruiert, wirkt im Puzzle der Gesamtaufklärung deplatziert. Insgesamt nicht so gut wie die Vorgänger.

Bewertung vom 05.09.2024
Mein drittes Leben
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


ausgezeichnet

Kampf zurück ins Leben nach schwerem Verlust
Das Cover zeigt eine Badenixe in kunstvollem Flug vom Sprungturm, vielleicht um den erneuten, auch waghalsigen Sprung ins Leben bildlich festzuhalten, wie das Romanende suggeriert. Die trauernde Hauptperson Linda, die Ich-Erzählerin, geplagt von tiefster Depression und Schuldgefühlen nach dem Tod ihrer Tochter, zieht sich im ersten Romanteil ins dörfliche Hinterland Leipzigs zurück, fernab von ihrer interessanten Arbeit als freie Kuratorin, ohne Ehemann Richard, Familie und Freunde. Die Beschreibung ihres abgrundtief emotionalen und auch räumlichen Rückzugs wirkt authentisch, ihr Alltag bewusst nur noch konzentriert auf Haus, Garten, Hühner, Spaziergänge mit Hund Kaja, abendliche Medikamentendosis. Körperliche Arbeiten scheinen eine wichtige, heilsame Rolle zu spielen, um antisoziales Verhalten und sogar Suizidgedanken abzuschwächen im Verlauf von vielen Monaten. Besonders im zweiten Teil des tiefgehenden Romans beginnen neue Bekanntschaften das Leben wieder lebenswerter zu machen. Der Umzug zurück in die Stadt in neuer Wohnung ohne Erinnerungen scheint auch hilfreich zu sein im Genesungsprozess. Die Beschreibung ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen im Dorf und in Leipzig, besonders die erneute Annäherung der Eheleute berührt. Thematisch angeschnitten werden auch die DDR-Vergangenheit, Ost-West Dissonanzen, gesellschaftlicher Umgang mit Trauernden.
Hier gibt es feinfühlige Antworten in Bezug auf Trauerarbeit und Hoffnung auf neuen Lebensmut.