Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Aer1th | tthinkttwice
Über mich: 
www.tthinkttwice.de

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2022
Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe) / Heartstopper Bd.1
Oseman, Alice

Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe) / Heartstopper Bd.1


sehr gut

Die Erfolgsgeschichte von Charlie und Nick begann zunächst als Webcomic auf Tumblr und erreichte dort eine so große und begeisterte Leser*innenschaft, dass er als Buch veröffentlicht wurde. Dieses Jahr wird sogar eine Realverfilmung auf Netflix erscheinen.
Doch tatsächlich waren dies nicht die Gründe weswegen ich “Heartstopper” gerne lesen wollte. Vorrangig ging es mir darum herauszufinden, wie Alice Oseman die LGBTQIA+ Liebesgeschichte als Graphic Novel umgesetzt hat.

Im ersten Band von Heartstopper – Boy trifft Boy geht es um das Kennenlernen von Charlie und Nick.
Dass Charlie schwul ist, wissen seit einiger Zeit alle auf der reinen Jungenschule. Charlie musste eine ziemlich harte Zeit des Mobbings durchstehen, doch mittlerweile hat er diese schlimme Phase glücklicherweise überstanden. In einer klassenübergreifenden Lerneinheit lernt er Nick kennen. Nick, der dem Prototyp eines Rugbyspielers zu entsprechen scheint – stark, cool und sowas von hetero.
Die beiden lernen sich näher kennen und eine intensive Freundschaft entsteht, bei der sich Charlie in Nick verknallt hat, sich jedoch keine Chancen ausmalt. Nick hingegen ist verwirrt von seinen eigenen Gefühle und braucht daher ein wenig länger, um herauszufinden, dass er scheinbar nicht nur auf Mädchen steht.

Alice Oseman hat mit der Geschichte um Charlie und Nick eine sanfte, authentische und herzerwärmende queere Lovestory erschaffen, die neben all den schönen Seiten auch die Unschönen beleuchtet. Das Kennenlernen der beiden Protagonisten und Nicks Reise zu sich selbst stehen dabei eindeutig im Vordergrund.
Themen wie Mobbing, Homophobie und toxische Beziehungen werden leider nur am Rande erwähnt. Ich hätte es sehr interessant gefunden, wäre die Autorin ein wenig mehr auf die kritischen Themen eingegangen. Kann aber auch verstehen, dass sie sich dagegen entschieden hat und einfach nur eine herzerwärmende Liebesgeschichte erzählen wollte.

Der Zeichenstil der Graphic Novel ist sehr einfach gehalten – mir persönlich manchmal zu einfach. Ich hätte mir ein paar mehr Details gewünscht. Allerdings habe ich mir auch sagen lassen, dass der Zeichenstil im Laufe der Zeit an Komplexität und Detailliertheit gewinnt. Ich bin sehr gespannt.
Die Zeichnungen sind in schwarz/weiß gehalten und relativ großflächig angelegt, so dass man die Graphic Novel im Handumdrehen verschlungen hat.

Fazit

Eine sanfte, authentische und herzerwärmende queere Lovestory, die den Fokus auf das Kennenlernen und sich selber finden legt. Kritische Themen, mit der die LGBTQIA+ Community zu tun hat, spielen hier eher eine untergeordnete Rolle. ”Heartstopper” soll ein Wohlfühl-Comic sein.
Die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen, mit dem Zeichenstil hingegen musste ich mich erst anfreunden. Daher vergebe ich sehr gerne 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 03.02.2022
Die Jagd beginnt / Die Chroniken von Mistle End Bd.2
Mirow, Benedict

Die Jagd beginnt / Die Chroniken von Mistle End Bd.2


ausgezeichnet

Etwa ein Jahr ist es her, seitdem ich den ersten Band der Chroniken von Mistle End in Händen hielt und regelrecht verschlungen habe. Normalerweise brauche ich eine kleine Auffrischung, wenn ich nach einem Jahr eine Fortsetzung lese, doch nicht hier. Ich war ab Seite 1 sofort wieder in der Geschichte drin und habe auch bei diesem Band eine Seite nach der anderen inhaliert.

Cedrik hat sich mittlerweile gut in Mistle End eingelebt. Was vor einiger Zeit noch neu und furchterregend war, ist mittlerweile Alltag geworden. Auch mit seinem Dasein als Druide hat er sich mehr oder weniger angefreundet – was genau er alles kann, weiß er jedoch immer noch nicht so richtig. Zusammen mit seinen beiden Freunden Emilie und Elliot verbringt er fast jede freie Minute und so kommt es auch, dass die Drei gemeinsam beim großen Frühlingsfest sind, als ein großes Feuer droht, ganz Mistle End abzubrennen.
Mit Hilfe seines Großvaters – dem Gott des Waldes – gelingt es Cedrik den Geist des Winters dazu zu überreden noch einen Tag länger zu bleiben und Mistle End vor dem Feuer zu retten. Das Feuer war jedoch nur ein Ablenkungsmanöver, damit eins der wertvollsten und gefährlichsten Bücher aus der Bücherei gestohlen werden konnte.
Cedrik, Emilie und Elliot machen sich eigenständig auf die Suche nach dem Buch und entfachen dabei eine uralte Fehde von Neuem.

Auch der zweite Band ist optische ein echter Hingucker. Ein großartiges Cover mit Guckloch im Buchumschlag. Nimmt man diesen ab, kann man den Kraken in voller Pracht betrachten. Die drei Mistle End Bücher machen echt was her im Bücherregal.
Doch nicht nur das Optische ist toll, auch der Inhalt ist ganz wunderbar. Fans von Harry Potter, Percy Jackson und Co. werden mit den fantastischen Geschichten aus Mistle End ihre Freude haben. Mir geht es zumindest so. Ich habe den ersten Band geliebt und der zweite steht dem ersten in nichts nach.

Spannend, eindrucksvoll und mit epischen Kämpfen – Gut gegen Böse – gelingt es Benedikt Mirow mich wieder an sein Buch zu fesseln. Ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Auch in diesem Band merkt man den Regisseur in seinem Schreibstil. Wie astreines Kino sind die geschriebenen Szenen durch meinen Kopf gerauscht. Das Geschriebene ist zu Bildern geworden und ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen, wie Die Chroniken von Mistle End verfilmt aussehen könnte. Ich liebe den Schreibstil von Benedikt Mirow einfach.

In diesem Band tauchen ein paar neue Charaktere und Fabelwesen auf, was die Geschichte sehr spannend gemacht hat. Mich als erwachsene Leserin konnte die Geschichte voll packen, daher nehme ich an, dass sie für die Zielgruppe auch sehr spannend zu lesen ist.
Doch das Buch hat noch mehr drauf. Es überzeugt mit zusätzlich mit Humor und tollen Werten wie Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.

Fazit

Auch der zweite Band der Chroniken von Mistle End hat mich wieder vollauf begeistern können. Es macht richtig viel Spaß zu lesen, wie der Protagonist Cedrik sich immer weiter entwickelt und das Hauptprotagonisten-Trio gemeinsam aufbricht, um Abenteuer zu erleben.
Toller Schreibstil, spannende Geschichte, großartige Buchaufmachung – was will man mehr?

Ich vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 07.01.2022
2030
Guillén, Mauro

2030


gut

Das Jahr 2030 ist gar nicht mehr so weit entfernt, wie es sich für den ein oder die andere anfühlen könnte. Gerade mal acht Jahre trennen uns nur noch von einem Jahrzehnt, in dem sich, laut dem Soziologen Mauro F. Guillén sehr viel ändern wird.

Die nächste industrielle Revolution wird u.a. aus Subsahara-Afrika kommen, Europa und Nordamerika werden in den Hintergrund gedrängt. Durch die gestiegene Lebenserwartung, werden 60% des gesamten Vermögenswertes Menschen über 60 gehören und ganze 80% der Weltbevölkerung wird im Jahr 2030 von steigenden Meeresspiegeln bedroht sein.

In Guilléns “2030–Die Welt von morgen” geht es u.a. um Themen, wie Finanzwirtschaft, demografischer Wandel, Migration und Klimawandel. Jedes Thema beleuchtet der Soziologe sehr umfangreich, ohne dabei in Beschreibungen von Untergangsszenarien zu verfallen.

Normalerweise gehört diese Art von Buch nicht zu meiner abendlichen Lektüre, doch Klappentext und Titel sprachen mich hier sehr an. Wer nicht gerade unter einem Stein lebt, bekommt heutzutage recht deutlich mit, welchen (kritischen) Themen wir als Menschheit gegenüber stehen. Ich hatte gehofft, durch dieses Buch einen detaillierteren Blick auf die Themen zu erhalten, die uns in naher Zukunft noch bevorstehen werden.
Einen detaillierten Einblick in einige Themen habe ich auch erhalten, jedoch nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt und erhofft hatte. Ich hatte den Eindruck, dass Guilléns Schwerpunkte auf dem demografischen Wandel, der Migration und der Finanzkraft der Mittelschicht liegen. Grundsätzlich nicht schlecht, doch ich hatte beim Lesen irgendwann den Eindruck, der Autor würde sich im Kreis drehen. Dinge wurden wiederholt, aus einem leicht anderen Standpunkt betrachtet, hatten jedoch am Ende dasselbe Fazit. Zuweilen kam mir das Buch daher leider etwas langatmig vor.

Mauro Guillén schreibt leicht verständlich, jedoch auch wissenschaftlich fundiert – bedeutet also ein gewisses Maß an Konzentration, das beim Lesen von Nöten ist. Leider hat der Autor (oder der Übersetzer) einen Narren am Wort “lateral” gefressen, denn dieses kommt gefühlt in jedem dritten Satz vor. Würde man daraus ein Trinkspiel machen, wäre man wahrscheinlich schon nach dem ersten Kapitel betrunken. Ich muss ehrlich zugeben, dass es mich irgendwann angefangen hat zu nerven und ich beim Lesen doch des Öfteren die Augen verdreht habe.

Fazit

Ein interessantes Buch, das mir insgesamt jedoch, durch zu viele Wiederholungen, zu langatmig war, einen zu starken Fokus auf das Wort “lateral” gesetzt hat und für mich persönlich Themen als Schwerpunkt hatte, die mich nicht so sehr interessiert haben, wie andere Dinge, die 2030 auf uns zukommen werden.
Ich habe mir das Buch schlicht und einfach etwas anders vorgestellt.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 28.12.2021
Ein Weihnachtswunder für Familie Maus
Canosa, Oriol

Ein Weihnachtswunder für Familie Maus


sehr gut

Lichter leuchten, Kerzen flackern, es duftet herrlich nach Zimt und ihr sitzt eingekuschelt auf dem Sofa und lest. Genießt ihr es auch so sehr euch und euren Kindern die Vorweihnachtszeit mit tollen Büchern zu versüßen?
“Ein Weihnachtswunder für Familie Maus” ist mir aufgrund seines wunderschönen Covers sofort ins Auge gestochen. Zauberhafte Illustrationen und mit der Goldfolie bekommt das Buch einen ganz edlen Touch.

Bald ist Weihnachten und noch immer ist die Tanne vor der Eisenwarenhandlung der Familie Rincón nicht geschmückt. Komisch, denken sich die Rincóns, die Frau Bürgermeisterin scheint dieses Jahr sehr beschäftigt zu sein, wenn sie es immer noch nicht geschafft hat den Tannenbaum zu schmücken. Eine Etage über den Rincóns blickt die Bürgermeisterin aus dem Fenster und denkt dasselbe über die Besitzer des Eisenwarengeschäfts. Keiner der beiden weiß, dass es eigentlich Familie Maus ist, die jedes Jahr aufs Neue das Schmücken des Tannenbaums übernimmt. Doch dieses haben die Mäuse ein Problem. Sie wagen sich nicht auf die Straße, weil dort ständig eine Eule ihre Kreise zieht – und Eulen haben Mäuse bekanntlich zum Fressen gern. Wird Familie Maus es schaffen den Tannenbaum noch rechtzeitig zu schmücken?

Nicht nur das Cover des Buches verbreitet Weihnachtsstimmung, auch die süßen Illustrationen von Cuchu und die Geschichte selber lassen weihnachtliche Gefühle aufkommen.
Nach einer kurzen Einführung aller Familien im Haus am Tannenplatz Nr. 5 beginnt die eigentliche Handlung des Buches. Wir begleiten Familie Maus auf ihrer Suche nach den Euleneiern.
Die spannende Geschichte hat meine Tochter geradezu an das Buch gefesselt. Mit großen Augen lauschte sie den Erzählungen und im Nu hatten wir das Buch an einem Stück durchgelesen. Auch die schönen Zeichnungen der Illustratorin haben wir uns genau angeschaut und uns angeregt darüber unterhalten.

Für die spannende, humorvolle und weihnachtliche Geschichte von Familie Maus gibt es von uns knappe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 09.12.2021
Montags bei Monica
Pooley, Clare

Montags bei Monica


sehr gut

Kennt ihr den Film “Tatsächlich….Liebe”?
Nein? – Dann schaut ihn euch unbedingt an!
Ja? – Dann werdet ihr mit diesem Buch hier vermutlich viel Freude haben. Sofern ihr in mochtet, natürlich. Smile

“Tatsächlich….Liebe” gehört zu einem meiner Lieblingsfilme, besonders zur Weihnachtszeit. Der Vergleich zu diesem Film und der wirklich schön klingende Klappentext gaben den Ausschlag, mir das Buch doch mal genauer anzuschauen.

Sechs Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zusammengeführt von einem kleinen grünen Notizbuch. Einem Notizbuch, in dem jeder von ihnen, ganz ohne Filter und Hemmungen, aufschreibt, wie es tief in seinem Inneren aussieht – dem Projekt Aufrichtigkeit.
Monica, tough, selbstständig, mit eigenem Café – das ist das, was alle von außen wahrnehmen. In ihrem Inneren quält sie ein unerfüllter Kinderwunsch und die Sehnsucht nach einem Mann zum Ankuscheln. Julian, ein extravaganter Künstler oder doch eher ein einsamer Witwer. Oder Alice, die Mama-Bloggerin und Influencerin, die nach außen hin ein perfektes Leben lebt, um das sie alle beneiden. Doch eigentlich ist sie eine komplett überforderte Mutter.

Lebt nicht jeder von uns ein Leben, das nach Außen hin anders aussieht, als es sich in unserem Inneren anfühlt? Und wünscht sich nicht jeder mindestens einmal in seinem Leben, sich nicht verstellen zu müssen? Einfach alles rauslassen zu können, was einen belastet?
Als ich die Idee mit dem Projekt Aufrichtigkeit erfasst hatte, fand ich diese einfach nur großartig. Alles von der Seele schreiben, was einen belastet und mit der eigenen Offenheit anderen Menschen den Mut verleihen dies ebenfalls zu tun. Ich mochte die Grundidee hinter der Geschichte um Monicas Café sehr.

Auch die Charaktere, die die Autorin mit ihrem Buch erschaffen hat, haben einen Platz in meinem Herzen gefunden. Allesamt authentisch, nahbar und verletzlich – auch wenn ich nicht jeden von ihnen auf Anhieb mochte.
Angefangen mit Monica und Julian, führt Clare Pooley nach und nach alle ihre sechs Hauptfiguren ein. Die Kapitel wechseln sich hauptsächlich zwischen diesen sechs Charakteren ab und gibt den Lesenden so sehr gute Einblicke in die Gefühlswelt der einzelnen Personen. Das Schöne dabei ist, dass die Geschichten aller Personen miteinander verwoben sind. Jede*r hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, doch dabei sind sie nicht allein. Das kleine grüne Notizbuch hat sie alle zusammengebracht. Aus sechs völlig Fremden sind Freunde fürs Leben geworden.

“Montags bei Monica” ist ein absolutes Wohlfühlbuch. Während des Lesens habe ich mich wie zuhause gefühlt. Wunderbar geborgen und gut aufgehoben. Ich habe geschmunzelt, war traurig, hatte sogar richtig Tränen in den Augen und habe gebangt, ob alles gut gehen wird. Ich war Teil der sechs Freunde und habe alles hautnah miterlebt.
Ich hätte dem Buch auch liebend gerne die volle Sternenanzahl gegeben, doch leider passte das Ende nicht zu meinem Gefühl, das das Buch mir zuvor vermittelt hat. Die herzerwärmende Geschichte und das Ende passten für mich leider nicht zusammen. Für jemand anderen mag es aber das genau passende Ende sein, daher lasst euch nicht von meiner Meinung dazu bremsen.

Fazit

Ein Buch zum Wohlfühlen und Nachdenken. Eins das einsame Stunden mit Leben füllt. Authentische Charaktere und ein toller Schreibstil lassen die Geschichte zum Leben erwecken. Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gerne weiter, auch wenn ich mich mit dem Ende nicht ganz anfreunden konnte.

Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 09.12.2021
Starter-Set Sami Lesebär Größter Schatz der Welt / SAMi

Starter-Set Sami Lesebär Größter Schatz der Welt / SAMi


ausgezeichnet

Ich bin eine große Freundin des Vorlesens. Mir wurde als Kind sehr viel vorgelesen und ich selber lese meiner Tochter täglich vor. Eine Welt, in der Kindern nicht vorgelesen wird, ist für mich nur schwer greifbar und doch weiß ich, dass es viele Kinder gibt, denen kaum vorgelesen wird.

Der kleine Eisbär SAMi ist für daher die ideale Ergänzung zum persönlichen Vorlesen. Wenn die Zeit mal knapp ist oder der Haushalt zu laut schreit, animiert SAMi zum Selberbeschäftigen. Der Lesebär ist wirklich kinderleicht zu benutzen.
Zu Beginn braucht es natürlich die Hilfe eines Erwachsenen, denn SAMi muss sich zunächst mit dem WLAN verbinden. Das passiert sehr leicht und schnell. Sobald SAMi mit dem Internet verbunden ist, kann es auch schon losgehen.SAMi
Hinten in jedem SAMi-kompatiblen Buch befinden sich zwei Eisschollen, auf die der kleine Bär zu Beginn des Leseabenteuers gesteckt wird. Sollte das Kind mal vergessen, was zu tun ist, erinnert der Eisbär liebevoll daran, was gerade zu tun ist; beispielsweise zur ersten Seite zu blättern, um das Vorlesen zu starten.

Um SAMi zu starten muss man einfach nur zwei Sekunden lang auf seine gelbe Mütze drücken, dann geht es auch schon los. Seine süßen kleinen Ohren dienen als Lautstärkeregler. Einfach kurz drauf tippen, dann wird es entweder lauter oder leiser.
Ich war ganz erstaunt davon, was für eine tolle Soundqualität SAMi hat – klar, satt und harmonisch.

Der Lesebär erkennt ganz automatisch auf welcher Seite man sich gerade befindet. Schnelles vor- oder zurückblättern macht ihm nichts aus. Bei uns hat er ganz zu Beginn nicht immer die richtige Seite erkannt, da die Seiten bei dem neuen Buch zum Teil noch nicht flach genug lagen. Ein bisschen glattstreichen und schon war alles wieder in Ordnung.

Robust ist der Eisbär auch noch. Beim Aufräumen ist er mir von der Fensterbank auf den Holzfußboden gefallen, was er jedoch ohne Probleme mitgemacht hat.

Meine Tochter ist ein Riesen-Fan von SAMi. So häufig wie der kleine Lesebär in den letzten Wochen hier in Benutzung war, da wundert man sich als Elternteil doch, wie häufig so ein Kind das selbe Buch wieder und wieder hören kann. Wird Zeit, dass ein neues SAMi-Buch bei uns einzieht.

Meine Meinung zum Buch

Das Buch “Der größte Schatz der Welt” ist als Hardcover bereits 2016 erschienen und damit nicht mehr ganz neu. Das macht allerdings gar nichts, denn – meiner Meinung nach – ist es eins der schönsten Kinderbücher auf dem Markt.

Mono, dem kleinen Affenjungen ist langweilig. Seine Mama bereitet das Abendessen vor und hat leider keine Zeit mit ihm zu spielen. Sie schlägt ihm vor, er könne doch ein Bild für sie malen, doch da es im Dschungel so laut ist, versteht Mono, der solle einen Schatz für seine Mutter finden. Die Idee begeistert ihn und er macht sich sofort auf die Suche nach dem größten Schatz der Welt, den der seiner Mutter schenken möchte.
Auf seiner Suche begegnet er vielen Tieren, die alle bereits einen ganz eigenen Schatz haben. Als es dunkel wird kehrt Mono ganz traurig zurück zu seiner Mutter, ohne einen Schatz gefunden zu haben. Diese nimmt ihn ganz liebevoll in den Arm und erklärt ihm, sie hätte bereits den größten Schatz der Welt – jede Mama hat ihren eigenen Schatz.

Wunderbar leicht und flüssig geschrieben, nimmt die Autorin Andrea Schütze die Kinder mit auf Monos Abenteuer. Die wunderschönen Illustrationen von Joëlle Tourlonias runden die Geschichte komplett ab.

Da es beim SAMi auch um ein Hörerlebnis geht, kann ich hier sagen, dass ich ganz begeistert von der Sprecherin war. Sie hat die Geschichte großartig vorgelesen. Lebendig, mit unterschiedlichen Stimmen und voller Enthusiasmus.

Fazit

Nicht nur meine Tochter, sondern auch ich bin ein großer SAMi-Fan geworden. Der kleine Eisbär ist kinderleicht zu bedienen und bringt mit seiner satten Soundqualität die Freude des Vorlesens ins Kinderzimmer. SAMi kann und soll nicht das persönliche Vorlesen ersetzen, ist jedoch eine sehr gute Ergänzung dazu.

Bewertung vom 03.11.2021
Die Geister der Pandora Pickwick
Wolff, Christina

Die Geister der Pandora Pickwick


ausgezeichnet

Zwei Wochen ist es nun her, seitdem ich “Die Geister der Pandora Pickwick” zur Seite gelegt habe und immer noch ist die Magie des Buches sehr präsent in meinem Kopf. Ein schaurig-schönes, atmosphärisches Abenteuer – passend zu Halloween.

Die 12-jährige Fanny liebt den Antiquitätenladen ihrer Tante Harriet sehr! Nirgendwo anders fühlt sie sich so wohl. Daher kommt es wie gerufen, dass ihre Eltern über die Sommerferien auf einer Geschäftsreise sind und sie nicht mitnehmen können. Fanny hilft tatkräftig im Laden mit. Doch als eine, gerade von Staub befreite Truhe plötzlich wieder den Staub von 100 Jahren auf sich trägt und Fanny mitten in der Nacht von lautem Gerumpel und Gepolter geweckt wird, beginnt Fanny zu vermuten, dass im Pandoras Antiques etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Tante Harriet tut so als wäre nichts und als wäre alles, was so im Laden passiert völlig normal. Fanny ist sich ziemlich sicher, dass ihre Tante etwas vor ihr verbirgt. Was genau, das wird sie nur zu bald herausfinden.

Wieder ein Kinderbuch, das mein Herz im Sturm erobert hat! Ich liebe das neue Buch von Christina Wolff. Die Geschichte ist spannend, gruselig, humorvoll und mit viel Herz geschrieben.. Für die empfohlene Altersgruppe empfinde ich die Gesichte auch nicht als zu gruselig. Ich denke, es ist die richtige Mischung für Kinder ab 10, die gerne spannende Geschichten lesen.

Die Autorin hat, meiner Meinung nach, einen ganz wundervollen Schreibstil, der mich von der ersten Seite an gefangen nehmen konnte. Bildhaft und atmosphärisch beschreibt sie sowohl Umgebung als auch Charaktere. und das alles mit einer großen Portion britischem Flair. Ich habe mich sehr leicht direkt in die Geschichte hinein versetzen können. Die Charaktere sind alle so unterschiedlich und gleichzeitig so authentisch und lebendig – mir hat das alles sehr gut gefallen. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass Christina Wolff selbst mich, als erwachsene Leserin, mit einer Wendung am Ende doch ziemlich überraschen konnte. Ich hatte damit überhaupt nicht gerechnet und dabei empfinde ich bereits einige Thriller als zu vorhersehbar.

Abgerundet wird die großartige Geschichte von den wunderschönen Illustrationen Florentine Prechtels. Ich konnte mich an der Ahnengalerie, gleich zu Beginn des Buches, gar nicht sattsehen. Auch das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Es passt wunderbar zum Buch und bei genauerem Betrachten kann man jede Menge Dinge entdecken.

“Die Geister der Pandora Pickwick” ist das erste Buch, das ich von der deutschsprachigen Autorin gelesen habe. Zum Glück steht bereits ein anderes ihrer Bücher in meinem Bücherregal. Christina Wolff ist eine Autorin, die ich mir definitiv merken werde.

Fazit

Mit “Die Geister der Pandora Pickwick” ist Christina Wolff ein ganz wunderbares Buch gelungen – spannend, ein wenig gruselig, voller Humor und Herz. Eine Mischung, gepaart mit einem locker-leichten Schreibstil, die einen durch die Geschichte schweben lässt.
Ich kann das Buch daher voll und ganz empfehlen, für alle begeisterten Leser*innen ab 10 Jahren.

Von mir gibt es daher voll 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 13.10.2021
Heile. Dich. Selbst.
LePera, Nicole

Heile. Dich. Selbst.


ausgezeichnet

“Trauma-Heilung” klingt immer gleich so groß, so schlimm, so als würde es einen nicht betreffen. “So etwas Schlimmes, dass ich gleich ein Trauma habe, das habe ich garantiert nicht erlebt.”
So dachte ich bis vor ein paar Jahren tatsächlich auch noch und dann begann ich mich mit der Thematik zu beschäftigen.

Fast jeder von uns hat in seiner Kindheit mindestens ein Trauma und damit seelische Verletzungen erlitten. Seien es immer wiederkehrende Kommentare zur eigenen Figur, der Druck der Eltern immerzu gute Noten schreiben zu müssen oder der “Kampf” um die Aufmerksamkeit der Eltern, die häufig viel zu beschäftigt waren.
Ein Trauma muss nicht sofort (sexueller) Missbrauch oder komplette Vernachlässigung bedeuten. Viele kleine und auch größere Ereignisse können Traumata auslösen – wir als Eltern haben da nur bedingt Kontrolle drüber. Natürlich können wir kontrollieren, ob wir unseren Kindern wissentlich schaden, doch viele Traumata entstehen durch unbewusste – meist nur gut gemeinte – Verhaltensweisen oder eigene seelischen Verletzungen, die wir unbewusst weitergeben.

Das erst einmal zu verstehen, zu verinnerlichen, hat mir persönlich viel Druck genommen und mir erlaubt über die Verhaltensweisen meiner eigenen Eltern reflektierter nachzudenken. All das ändert natürlich nichts daran, dass ich mit meinen eigenen seelischen Verletzungen zu kämpfen habe. Mein inneres Kind ist ganz schön verletzt und von mir vernachlässigt worden.

Nicole LePera setzt auf Selbstheilung. Das war für sie der Weg aus ihrer misslichen Lage – einer Lage, die sie lange Zeit nicht als bedrohlich für sich und ihren Körper erkannt hat. Sie musste regelrecht ohnmächtig werden, bevor sie ihrem Körper und ihrer Seele Aufmerksamkeit und Gehör geschenkt hat.
Zu erkennen, dass man ein Problem hat, das etwas nicht so läuft, wie es eigentlich laufen sollte, ist der erste Schritt in Richtung Selbstheilung. Und LePera macht keinen Hehl daraus, dass der Weg der (Selbst-)Heilung ein sehr harter Weg ist, der eine Menge Arbeit bedeutet. Das war der Moment an dem mir die Autorin so richtig sympathisch wurde. Kein: “Wunderheilungs-Blabla, kaufen Sie nur diese 1000 Produkte von mir und sie werden innerhalb von 72 Stunden vollständig geheilt sein!” – nein, sie nennt das Kind beim Namen: Selbstheilung ist harte Arbeit, es dauert Jahre und man muss immer wieder mit kleineren Rückschlägen rechnen.

Nicole LePera veranschaulicht mit vielen Beispielen aus ihrem Leben oder dem ihrer Patienten, welche Verhaltensweisen Traumata ausgelöst haben könnten, wie sich solche seelischen Veränderungen im Leben äußern und gibt dem Lesenden konkrete Praktiken an die Hand, um sich auf den Weg der Selbstheilung zu begeben.
Sie schreibt auch immer wieder, dass man erst den ersten Schritt zur Routine werden lassen muss, bevor man mit dem zweiten anfängt. Ich habe das Buch komplett gelesen, um es rezensieren zu können, auch wenn ich natürlich noch keinen einzigen der Schritte bisher zu meiner Routine machen konnte.

Der Schreibstil der Autorin und die Übersetzung haben mir sehr gut gefallen. Das Buch lies sich einfach und flott lesen. Keine umständlichen Fachwörter und Schachtelsätze. Selbst abends, mit nur wenig Konzentration konnte ich dem Gelesenen gut folgen.

Fazit

Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen und auch sehr gut getan. Sicherlich ist – gerade für diejenigen, die sich schon länger mit dem Thema beschäftigen – nicht alles neu, was die Autorin hier schreibt. Für mich war es jedoch die erste Autorin, die keine Wunderheilung durch irgendwelche Mittelchen oder ihre Kurse verspricht, sondern eine Person, die offen und ehrlich sagt, was Sache ist.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.09.2021
Die Nacht - Wirst du morgen noch leben? / Björk und Brand Bd.2
Beck, Jan

Die Nacht - Wirst du morgen noch leben? / Björk und Brand Bd.2


sehr gut

Björk und Brand ermitteln wieder.
Nachdem die Europol Ermittlerin Inga Björk und der ehemalige Cobra-Ermittler Christian Brand nach ihrem ersten gemeinsamen Fall nicht sonderlich positiv auseinander gegangen sind, sind die beiden im zweiten Band der Björk und Brand Reihe wieder gemeinsam auf Tätersuche.
Dieses Mal sind sie auf der Suche nach dem Nachtmann. Bei einem perfiden Spiel, das nichts dem Zufall überlässt, wendet sich Der Nachtmann an die Öffentlichkeit: Fünf Menschen hält er in Glaskästen gefangen, und jede Nacht wird einer von ihnen sterben – es sei denn, jemand schafft es, eine seiner Forderungen zu erfüllen.
Opfer Nummer 1 ist ein Pädophiler auf freiem Fuß. Wird jemand die Forderung des Nachtmanns erfüllen, um einen Kinderschänder zu retten?

Björk und Brand sind wieder zurück. Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese beiden Charaktere faszinieren. Der Autor Jan Beck schafft es auch im zweiten Band genug von den beiden Preis zu geben, damit ich als Leserin nicht das Interesse verliere und sie gleichzeitig noch so geheimnisvoll zu lassen, dass ich immer mehr wissen möchte.
Die Beiden sind auf ihre Art skurril und genau das ist es, was sie zu einem meiner Lieblingsermittlerpaare macht. Beide sind unglaublich kompetent in ihrem Bereich, schroff und irgendwie unnahbar und dabei sympathisch. Ich weiß auch nicht, wie der Autor diese Mischung hinbekommen hat.

Der Schreibstil ist angenehm leicht und fesselnd. Die Kapitel haben eine angemessene Länge. Auch wenn die Geschichte interessant und der Schreibstil fesselnd war, hatte ich während des Lesens ein paar Spannungsdurchhänger. Insgesamt hätte ich mir, für mich, mehr Tempo und mehr Wendungen gewünscht, die ich nicht schon vorhersehen konnte.
Die Geschichte ist gut durchdacht und baut sich nach und nach auf, um am Ende ein rundes Ganzes zu bilden – das ist dem Autor wirklich gut gelungen. Leider konnte mich jedoch nur wenig überraschen und ich wusste bzw. ahnte bereits, worauf es hinauslaufen würde oder was als nächstes passieren würde. In einem Thriller wünsche ich mir mehr Überraschungen, mehr Fingernägelknabber-Momente. Aber gut, ich weiß, dass es bei mir nicht ganz einfach ist mich zu überraschen, was Thriller angeht, daher ist das auch nur ein kleiner Kritikpunkt.

Meiner Meinung nach kann man “Die Nacht” auch unabhängig vom ersten Band lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Wenn man allerdings Anspielungen und das große Ganze verstehen möchte, empfehle ich beim ersten Band “Das Spiel” anzufangen. Dort lernt man Björk und Brand besser kennen und versteht dann auch alles, was im zweiten Band vorkommt.

Fazit

Insgesamt hat mir der zweite Band der Björk und Brand Reihe wieder sehr gut gefallen. Die beiden Ermittler*innen faszinieren mich und daher weiß ich, dass ich auch den dritten Band lesen werde.
Für ein Lesehighlight hat es leider nicht gereicht, dafür hätte die Geschichte für mich temporeicher und unvorhergesehener sein müssen.

Von mir gibt es daher 4 von 5 Sternen.