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lehmas

Bewertungen

Insgesamt 111 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2017
Zipfelmaus und die Glitzerkatze
Becker, Uwe

Zipfelmaus und die Glitzerkatze


sehr gut

Zipfelmaus freut sich auf ein paar ruhige Wochen. Frau Bienenstich ist im Urlaub und Zipfelmaus hat sturmfreie Bude. Leider nicht lange. Denn da steht Victoria, Nichte von Zipfelmaus, mit ihrer Kuscheltierkatze Tinette vor ihr. Das war es dann wohl mit der ruhigen Zeit. Als Vicky auch noch entführt wird und der Smaragdring von Frau Bienenstich verschwindet, steht Zipfelmaus und seinen Freunden eine eher aufregende Zeit ins Haus.
Neben Zipfelmaus und Vicci gibt es noch die Siebenschläfer Flip und Flop, Maulwurf, Spitzmaus, und Fledermaus Shakira mit ihrer Hummel Fiffi. Im Gegenlager haben wir Schwarzekatze und Daddel, ein eher gemütliches Exemplar von Kater. Die Charaktere werden am Anfang alle auf einer Doppelseite vorgestellt und sind entzückend umgesetzt. Die vielen Illustrationen von Ina Krabbe, die wir auf jeder Doppelseite betrachteten, konnten uns allesamt begeistern! Mit großer Schrift, kurzen Sätzen und übersichtlichen Kapiteln ist dieses Buch unbedingt für fortgeschrittenere Leseanfänger geeignet.

Wie erging es uns persönlich mit dem Buch? Mein großer Räuber ist gerade in die zweite Klasse gekommen und noch kein ausdauernder Leser. Daher habe ich ihm das Buch vorgelesen. Wir sind sozusagen Quereinsteiger in die Zipfelmauswelt, sprich das ist unser erster Buch in dieser Reihe. In der Historie sind bereits einige umfangreichere Bände für Kinder ab 8 Jahren erschienen und dies ist nun der zweite Band, der sich an fortgeschrittene Erstleser richtet. Als Neulinge in der Zipfelmauswelt war ich als Vorleser etwas überfordert, in den vielen Dialogen jeder Figur eine eigene Stimme zu verleihen. Mein Sohn fragte in den ersten Kapiteln öfter mal "Wer war nochmal...". Die Charaktere tauchen relativ schnell und plötzlich in der Geschichte auf und haben uns am Anfang etwas überfordert. Durch die vielen temporeichen Dialoge wird es nie langweilig, erfordert aber auch jede Menge Konzentration, um den Schlagabtausch zwischen den Charakteren zu folgen. Dennoch haben uns die Charaktere und der Witz der Geschichte sehr gut gefallen (allein das eine kleine Maus eine Katze als Kuscheltier hat) und der Große fragte gleich, ob es noch mehr Bände gibt und ob wir diese kaufen können. Wir werden wohl am besten den ersten umfangreicheren Band der Reihe "Zipfelmaus jagt den Vogeldieb" lesen.

Bewertung vom 19.09.2017
Das magische Labyrinth / Die drei Magier Bd.1
Bornstädt, Matthias von

Das magische Labyrinth / Die drei Magier Bd.1


ausgezeichnet

Conrad muss mit seiner Freundin Vicky bei Mathelehrer Drachenbaum nachsitzen. Bei der brütenden Hitze hocken sie im Klassenzimmer vor ihren Aufgaben während Drachenbaum es sich wahrscheinlich vor einem riesigen Eisbecher gutgehen lässt. Also überredet die aufmüpfige Vicky Conrad zu einem Ausflug an den Badesee. Conrads Schwester Mila gesellt sich zwangsweise dazu. Als die drei Kinder beim Baden unter Wasser gezogen werden, landen sie in einer ihnen unbekannten Welt: Algravia. Hier gibt es Trolle, sprechende Bäume, leuchtende Lunies und den bösen Zauberer Rabenhorst. Als die Drei zu Fia Feu in die Mühle kommen, erfahren sie von Zauberkater Kasimir, dass sie die drei auserwählten Magier sein sollen, die die 3 stärksten Zauberstäbe aus den magischen Labyrinth holen sollen bevor dies dem bösen Zauberer gelingt und Algravia damit dem Untergang geweiht ist.

Wenn euch Cover und Titel jetzt irgendwie bekannt vorkommen, dann kennt ihr sicher das Kinderspiel des Jahres 2009: "Das magische Labyrinth" von Dreimagier (Schmidtspiele). In den Jahren danach sind noch weitere tolle Kinderspiele erschienen, die um diese Zauberwelt entstanden sind. Insgesamt die perfekten Voraussetzungen um eine Kinderbuchserie zu den Brettspielen zu entwerfen. Den Anfang macht "Das magische Labyrinth". Und in der Tat kann man hier die Parallelen zum Spiel ziehen. Wie die Spieler müssen die Kinder Symbole im Labyrinth finden. Man findet also Elemente des Spiels in der Geschichte wieder. Des weiteren erkennt man auch die Illustrationen des Spiels im Buch wieder, natürlich sind es mehr und auch die Charaktere sind zahlreicher.

Matthias von Bornstädt ist es gelungen, die Idee, die dem Brettspiel zu Grunde liegt, in eine spannende Geschichte mit sympathischen Charakteren und gelungenen Bösewichten zu verarbeiten. Die Geschichte ist spannend, atmosphärisch und magisch. Mein großer Räuber (7) hat ständig gerufen: "Noch ein Kapitel!". Und das Tolle an dem Buch ist, dass ich als erwachsener Vorleser genauso wissen wollte, wie es weitergeht. Wir waren uns in den letzten Tagen beide sehr einig, dass wir ein frühes Abendessen und möglichst schnelles Zubettgehen wollten, damit wir möglichst viel in der Geschichte weiterlesen konnten.

Die Charaktere der Kinder sind sehr unterschiedlich. Während Vicky mutig und forsch, oft vorlaut und frech ist, hat Conrad eher ein bedachteres Wesen. Er denkt nach und wägt ab, beobachtet. Mila die bleiche Bücherratte, vergräbt sich am liebsten in ihrem Zimmer in Büchern. Sie beschäftigt sich gerne mit Bäumen und Pflanzen, was sich auch im Zauberwald bemerkbar macht. Sie ist ein sehr ruhiger und schüchterner Charakter, der allerdings im Laufe der Geschichte an Selbstvertrauen gewinnt. Die drei Kinder ergänzen sich im Abenteuer perfekt und so hat jeder seine Stärken, die er im gemeinsamen Abenteuer ausspielen kann. Auch die magischen Wesen sind liebevoll ausgestaltet. Da wäre Fia Feu, die nette ältere Hexendame in der Mühle, die Cafebesucher, Kater Kasimir, die Lunies. Die sprechenden Bäume fand ich auch besonders toll. Vor allem die langgezogenen Wörter haben meinen Sohn begeistert. Ich könnte euch jetzt noch ein ganze Weile hier vorschwärmen, aber am besten ist, ihr lest es selbst! Unbedingte Empfehlung!

Bewertung vom 08.09.2017
Tom, der kleine Astronaut
Scholz, Barbara

Tom, der kleine Astronaut


ausgezeichnet

Tom baut sich ein Raumschiff und das schafft er an nur einem Tag! Als nächstes bereitet er seinen Flug vor: stellt Gepäck zusammen, besorgt sich einen Raumfahreranzug, sucht die Besatzung aus und trifft die letzten Vorbereitungen. Und dann geht es los - einen neuen Planeten entdecken und mit Außerirdischen Freundschaft schließen.

Das Buch lebt durch seine Bilder anhand derer die Geschichte erzählt wird. Der Text besteht aus 1-2 kurzen Sätzen, die das Thema der Doppelseite angeben. Es gibt viel zu entdecken. Manche Seiten haben Wimmelbuchcharakter, andere arbeiten mit Piktogrammen, die z.B. darstellen, was Tom im Weltall lieber nicht machen sollte oder wie er einzelne Dinge wegen der Schwerelosigkeit befestigen und sichern kann.

Die Kinder werden angeregt, die Geschichte und die Einzelheiten selbst zu entdecken und zu schauen, wie es den einzelnen Besatzungsmitgliedern, die aus Toms Kuscheltieren und einer Supermanfigur besteht (aber auch eine kleine vorwitzige Maus mit Köfferchen hat sich eingeschlichen), ergeht. Hier werden die Kinder gefordert, selbst zu erzählen. Außerdem regt das Buch Fantasie und Kreativität an, selbst Astronaut zu spielen: aus großen Pappkartons ein Raumschiff bauen, aus dem Spielzeug eine Besatzung zusammenzusellen und dann fremde Welten zu entdecken.

Auch für Kindergartenprojekte ist diese Buch ein perfekter Ausgangspunkt: vorlesen, entdecken und sprechen (Sprachförderung) und danach selbst kreativ werden und den Weltraumflug umsetzen.

Barbara Scholz ist eine gut durchdachte Bildergeschichte gelungen, die mit wenig Text auskommt, sondern vorwiegend über die Bilder erzählt wird. Das gibt den Kind Raum zum Erzählen. Die Bilder selbst sind seht ansprechend mit witzigen Details. Ein sehr gelungenes Gesamtpaket!

Bewertung vom 06.09.2017
Wir zwei sind Freunde fürs Leben / Wir zwei gehören zusammen Bd.2
Engler, Michael

Wir zwei sind Freunde fürs Leben / Wir zwei gehören zusammen Bd.2


ausgezeichnet

Hase und Igel, zwei sehr unterschiedliche Gesellen, sind beste Freunde und machen alles gemeinsam. Eines Tage spielen sie Inselhüpfen (man hüpft von einem Ufer auf einen Stein im Bach und von da aus an das andere Ufer) und der Hase ist dem Igel natürlich haushoch überlegen. Während der Igel mit seinen kurzen Beinen oft im Wasser landet, springt der Hase mit Leichtigkeit an das andere Ufer. Da dieses einfache Gewinnen auf Dauer langweilig wird, möchte der Hase gern etwas anderes spielen. In diesem Moment taucht ein Eichhörnchen auf und bringt den Hasen auf ganz neue Spielideen. Und so ist der Igel bald vergessen. Traurig und einsam verbringt er den Tag. Als eine Stimme ihm einflüstert, dass Hase und Eichhörnchen so toll zusammenpassen, da sie ja beide so schönes weiches Fell haben und gut springen können, begibt er sich auf die Suche, kann den Hasen aber nirgendwo finden. Der kleine Igel fühlt sich einsam und verlassen, aber auch wütend. Aber ist immer alles so, wie es auf Anhieb erscheint?

Dieses Buch zeigt die emotionalen Seiten einer Freundschaft. Die allerbesten Freunde machen alles gemeinsam, aber was passiert, wenn einer mal etwas anderes machen möchte, allein oder mit jemanden anderen? Ist das immer ein Grund anzunehmen, dass man nicht mehr der beste Freund ist? Nicht mehr geliebt wird? Total überflüssig? Nein, natürlich nicht. Aber wohl jedes Kind, dass einen besten Freund hat, kennt die Gedanken und Gefühle mit denen sich der kleine Igel nun rumplagt. Die Kinder können sich mit dem kleinen Igel identifizieren und mit ihm fühlen. Um so schöner ist die anschließende Entdeckung, dass nicht immer alles so ist wie es scheint. Das ist das, was Freundschaft ausmacht: gegenseitiges Vertrauen, Verlässlichkeit, sich gegenseitig helfen und füreinander da sein. Für eine gute Freundschaft muss man sich auch nicht ähnlich sein, jeder ist wie er ist und zusammen hat man Spaß. Michael Engler ist es sehr gut gelungen, diese Botschaften in der Geschichte zu verpacken.

Illustrationsstil und Farbgebung lassen sofort auf die beliebte Illustratorin Joëlle Tourlonias schließen. Die Bilder sind auf das wesentliche beschränkt, in gedeckten Farben gehalten, die Tiere sehr niedlich gezeichnet. Ein Detail hat uns besonders gut gefallen: die Maus und das Rotkehlchen. Sie begleiten uns auf jeder Seite, sind wie wir Zuschauer des Geschehens und leiden mit dem kleinen Igel. Kinder lieben so kleine Feinheiten. Oft suchen sie dann auf jeder Seite erst einmal den kleinen Nebendarsteller. Liebe Joëlle , wieder ein sehr gelungenes Bilderbuch. Ich würde mir mal ein schönes Malbuch wünschen, um die schönen Pflanzen und die süßen Tiere selbst zu colorieren. Vielleicht wäre auch mal ein Bilderbuch zum Ausmalen eine Idee?

Fazit: Eine emotionale Geschichte über Freundschaft und Vertrauen, unglaublich niedlich illustriert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2017
Ich bin für dich da!
Till, Jochen

Ich bin für dich da!


ausgezeichnet

Ein kleines Stachelschwein sieht einen saftigen leckeren Maiskolben, der ihn in einen wahren Glückszustand versetzt. So vollkommen zufrieden mit sich und der Welt, trifft ein dicker Wassertropfen seinen Kopf. Es ist die Träne einer Giraffe. Glück ist toll und am tollsten ist es natürlich, wenn alle glücklich sind. Aber wie erlangt man als kleines Stachelschwein die Aufmerksamkeit einer großen Giraffe?

Es folgen ganz kreative Versuche des Stachelschweins, mit der Giraffe in Kontakt zu treten. Die Bilder sind so sprechend, dass die Geschichte sogar ohne Text auskommen könnte und doch ist der Text so prägnant gehalten, dass er zum Nachdenken und Philosophieren über das Thema Glück einlädt.

Hier beweist Zapf, dass er nicht nur ausgezeichnet illustrieren kann, sondern auch wunderbare Geschichten erschafft. Co-Autor Jochen Till war bei den Texten behilflich, so dass ein wunderbar rundes Werk daraus wurde. Dieses Bilderbuch eignet sich nicht nur für Kinder ab etwa 3 Jahren, sondern auch für Erwachsene, für Freunde, aber auch für Menschen, die einfach Trost brauchen. So kann man ihnen sagen: „Hey du bist nicht allein, ich bin für dich da!“. Und so wird der Titel des Buchs zur Botschaft.

Fazit: Geteiltes Leid, ist halbes Leid und geteiltes Glück, doppeltes Glück! Ein aufmunterndes Bilderbuch, das sich auf lustige Art und Weise mit dem Thema Glücklichsein auseinander setzt.

Bewertung vom 05.09.2017
Die verflixten sieben Geißlein
Meschenmoser, Sebastian

Die verflixten sieben Geißlein


ausgezeichnet

Der Titel lässt bereits erahnen, dass dieses Buch sich nicht so ganz an die überlieferte Märchenvorlage der Gebrüder Grimm hält. Der Wolf hat Hunger und verkleidet sich als Ziegenmutter, um die sieben Geißlein zu verschlingen. Soweit kennen wir das Märchen noch. Der Wolf stürmt ins Haus und alle Zicklein haben sich versteckt und der Wolf hat ein Problem. Das Zimmer ist so unordentlich, dass es ihm unmöglich ist, die sieben Geißlein zu finden. Also wird das Wohnzimmer aufgeräumt und geputzt, aber inzwischen haben sich die schlauen 7 schon im nächsten Zimmer versteckt und auch hier herrscht das Chaos. Und so geht es durch das ganze Haus. Als alles endlich so aufgeräumt ist, dass kein Zicklein sich mehr verstecken kann, kommt die Ziegenmutter nach Hause. Den Abschlussgag, der nun folgt, bleibt mein Geheimnis. Was haben wir gelacht bei diesem Buch, klein wie groß!

Mein kleiner Räuber (4) hat sich mit Begeisterung auf jedes Zimmer gestürzt, um die versteckten sieben Geißlein zu finden. Auch der Wolf in seiner schrägen Verkleidung sorgt für viel „Mama schau hier“ und „Mama guck da“. Sebastian Meschenmoser hat das Buch nicht nur geschrieben, sondern auch illustriert. Er hat einen ganz unverwechselbaren Stil, eine Mischung von Bleistift und Aquarell, bewegungsreich und wild. Bereits auf dem Vorsatzpapier können wir sehen wie der Wolf sich verkleidet. Da werden aus Klopapierrollen Ziegenhörner gebastelt, sich mit Mehl eingestäubt, roter Lippenstift und ein rosa Kleid angelegt. Auf der nächsten Seite sehen wir dann den mit knallroten High Heels und schicken Handtäschchen ausgestatteten Wolf. Da lachen sogar die Mäuse.

Und dann stolpert er ins Chaoshaus, steht etwas ramponiert aus - einfach herrlich dieses Gesicht. Auf den Seiten gibt es so viel zu entdecken. So treibt auch eine kleine Mäusebande ihr Unwesen. Kurz und gut: Wir lieben diese lustige Märchenvariante, die sich so ganz anders entwickelt als das altbekannte Märchen. Bisher war uns der Name Sebastian Meschenmoser noch unbekannt, aber mit diesem Buch hat er uns sofort überzeugt. Es ist originell, es ist wild und bunt und wunderbar!

Bewertung vom 01.09.2017
Mick Mangodieb und die Rezepte der Sieben Weltmeere
Morshuis, Marloes

Mick Mangodieb und die Rezepte der Sieben Weltmeere


ausgezeichnet

Als ich dieses Buch entdeckte, ging mir in etwa folgende Gedanken durch den Kopf: "Was für ein schönes Cover...so märchenhaft....Mangodieb...ich liebe Mangos...Rezepte der sieben Weltmeere?...eine Geschichte, in der es ums Kochen geht? Muss ich lesen!" Und dann habe ich dieses Buch verschlungen. Es geht um den 11jährigen Mick, der zusammen mit seiner kleinen Schwester Lori und zwei dem Waisenhaus entflohenen Kinder Pieke (ein Mädchen) und Remo in einer Hütte am Strand wohnt. Seine Eltern wurde auf eine kleine Felseninsel verbannt. Herrscher von Minelotte ist ein Kaiser, der nur Weißbrot mit Zucker isst. Als Mick beim Diebstahl von Mango im kaiserlichen Garten erwischt wird, schlägt er dem Kaiser einen Handel vor: Er kocht sieben Tage für ihn und wenn es dem Kaiser schmeckt, lässt er alle Gefangenen der Felseninsel frei. Im Gegenzug verlangt der Kaiser Micks Tod in der Haibucht, sollte es ihm nicht schmecken. Mick kocht also um sein Leben!

Der Kaiser ist ein ziemlich verwöhnter, arroganter und selbstsüchtiger Herrscher. Sein Volk leidet Hunger, seine Vorratskammern sind voll, aber er isst ja nichts außer Weißbrot und Zucker (und sieht auch entsprechend beleibt aus). An seiner Seite ist der heimtückige Ratsherr, der Mick das Leben mehr als einmal schwer macht. Er möchte unbedingt verhindern, dass Mick diese Wette gewinnt. Hat Mick da überhaupt eine Chance? Er kommt sich vor wie eine Maus und die Katze kostet ihr Spiel mit ihm aus. Seine einzige Rezeptquelle ist ein altes Kochbuch, das ein Schiffskoch geschrieben hat. In diesem Kochbuch hat er Rezepte aus allen bereisten Regionen gesammelt. Ganz frech tischt Mick dem Kaiser am ersten Tag ein Mangomousse mit hauchdünnen Schokotäfelchen an und überlebt.

Durch einen Traum, in dem seine Mutter vorkommt, wird Mick klar, dass in Minelotte nicht mit Kräutern gekocht wird. Als er auch der Suche nach Kräutern, ein kleines altes Haus mit einem Gemüse- und Kräutergarten findet, erschliesst sich Mick eine neue Welt. Der Besitzer des Haus hilft Mick, aber besitzt keine Hoffnung für ein gutes Ende. Zu verdorben ist die Hofgesellschaft. Auch Remo, Pieke und Lori tun ihr bestes um für Mick immer alle nötigen Zutaten zu beschaffen. Natürlich nimmt das Kochen einen großen Teil der Geschichte ein, aber es passieren auch immer wieder unvorhersehbare Dinge. Schön ist zu sehen, wie Mick und seine Freunde immer mehr Unterstützer und Rückhalt in der Bevölkerung bekommen.

Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, was uns auch immer wieder tief in Micks Seele und Wünsche schauen lässt. Der Leser fühlt mit ihm, entdeckt die Welt der Kräuter und des Kochens, was so schön beschrieben ist, dass einen regelrecht das Wasser im Mund zusammenläuft. Zum Glück gibt es im Anschluss an die Geschichte die Rezepte, die Mick für den Kaiser gekocht hat, als Auszug aus dem Schiffkochbuch. Hierbei können wir immer erst den Eintrag des Schiffskochs lesen und dann Zutaten und Zubereitung, wobei wir zwischen Micks Zubereitung (also z.B. Nudelteig selbst machen) und einer bequemeren Variante (Nudeln kaufen) wählen können.

Das Buch ist flüssig zu lesen. Es ist eine bunte Mischung aus Spannung, kulinarischen Freuden, aber auch nachdenklichen und philosophischen Einschlägen. Mir hat dieser Mix sehr gut gefallen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich könnte mir bei diesem Buch auch sehr gut eine Verfilmung vorstellen. Fazit: Ein Buch für Liebhaber von Märchen, Kochen und guten Essen, das Kindern ab etwa 9 Jahren Mut macht, sich mehr in der Küche auszuprobieren und auch neue Gerichte zu probieren.