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Nordseemädchen
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Stade

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Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2022
Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
Wendt, Lena

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.


ausgezeichnet

Lena Wendt erzählt in Episoden von ihren verschiedenen Reisen in Afrika von 2008 bis heute und von ihrer neuen Heimat Marokko, in der sie seit 2020 lebt. In den Berichten stehen die Menschen und Lenas eigene Erlebnisse im Mittelpunkt.
Lena berichtet abwechselnd von verschiedenen Ländern und ihrem neuen Leben in Marokko. Jeder Bericht ist spannend und man hat das als Leser das Gefühl direkt am Geschehen teilzunehmen. Man merkt, dass Lena in Afrika regelrecht auflebt und den Kontinent und besonders die Menschen liebt. Teilweise reist sie als Touristin, dann als Freundin oder einfach um längere Zeit zu bleiben. Die Geschichten (manchmal sind es auch nur kurze Sequenzen) werden sehr persönlich, ehrlich und liebevoll erzählt.
Jedes Kapitel erzählt von einem anderen Land und beginnt mit einer Bildseite. Der Schreibstil ist locker und lässt sich angenehm lesen. Zu Beginn erschienen mir die Episoden etwas aus dem Zusammenhang gerissen (vielleicht hatte ich auch etwas anderes erwartet), aber alles fügte sich zu einem kompletten Bild zusammen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Das Buch bringt dem Leser Afrika näher- auf sehr ehrliche und persönliche Art. Es ist nicht der typische Reisebericht, aber gerade das macht das Buch so faszinierend. Ich finde Lena sehr mutig- sie lebt ihr Leben ohne gesellschaftlichen Zwang und ohne Luxus. Ich kann Lenas Buch von ganzem Herzen empfehlen.

Bewertung vom 26.04.2022
Ich, die Kämpferin
Aduse, Sara;Pomper, De_sire_e

Ich, die Kämpferin


ausgezeichnet

Sara Aduse lebt in Äthiopien bei ihrer Großmutter, die Sara mit 7 Jahren nach alter Tradition beschneiden lässt. Nicht nur der körperliche, sondern besonders der seelische Schmerz traumatisieren das Mädchen. Sara kann sich selbst nicht lieben und kann zuerst die Ursache nicht auf die Beschneidung und die Folgen dieser Erfahrung zurückführen. Erst viel später, als sie in der Schweiz lebt, beginnt sie sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Der Heilungsprozess beginnt. Sara entscheidet sich nach Äthiopien zu reisen, um ihre Beschneiderin zu sprechen und macht ihre Beschneidung öffentlich. Sie spricht in Schulen auf Kongressen, hat einen Film gedreht und dieses mutige und wichtige Buch geschrieben.
Dies ist die Autobiographie einer mutigen Frau, denn es bedarf einer großen Portion Mut, um gerade in Afrika gegen die Beschneidung zu sprechen. Obwohl es in Äthiopien gesetzlich verboten ist, Mädchen zu beschneiden, ist diese Praxis noch weit verbreitet und eng mit der alten Tradition verwoben.
Sara erzählt offen, einfühlsam und sehr persönlich über die Beschneidung und die seelischen Folgen, die sie so lange gequält haben. Dieses wichtige Buch macht Mut und Hoffnung. Der Schreibstil ist flüssig und es fühlt sich an, als wenn Sara einem gegenüber sitzt und ihre Geschichte erzählt. Ergänzt wird der Bericht von einem großen Bildteil in der Buchmitte und einem Interview mit einer Ärztin in der Schweiz, die Beschneidungen (teils erfolgreich) rückgängig macht.

Bewertung vom 21.04.2022
Caffè in Triest
Neuwirth, Günter

Caffè in Triest


ausgezeichnet

Triest 1907. Der Seemann Jure Kuzmin erarbeitet sich einen Aufstieg zum Kaffeeimporteur und gewinnt Ansehen in Triest. Er lernt Elena, die Tochter eines Großhändlers kennen. Dario Mosetti hat auch Gefühle für Elena und heuert aus Eifersucht Freunde an, um Jure einen Denkzettel zu verpassen. Die Ereignisse geraten jedoch außer Kontrolle, es gibt einen Toten und es besteht zudem die Gefahr eines Bandenkrieges. Bruno wird beauftragt, die Angelegenheit diskret und schnell zu lösen, da hoher königlicher Besuch in Triest erwartet wird.
Dies ist der 2. Band der Reihe um Inspektor Bruno Zabini. Man merkt, wie schon im 1. Band, dass der Autor sehr gut recherchiert hat und so lernet der Leser viel über das Leben in Trier am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ich habe mich beim Lesen in die Zeit zurückversetzt gefühlt. Dies Buch ist nicht nur ein spannender Krimi mit dichter Atmosphäre, sondern auch ein Sittengemälde der Zeit.
Bruno ist sympathisch und man lernt ihn nicht nur als Inspektor kennen, sondern auch als Mann mit einem kompliziertes Privatleben, in dem er sich diesmal verzettelt. So runden diese Geschehnisse die Geschichte wunderbar ab.
Am Anfang des Romans gibt es eine Personenliste, die Lesern zu Beginn der Geschichte hilft, die Personen einzuordnen.
Fazit: ein atmosphärisch dichter, spannender Krimi aus der Reihe um Inspektor Bruno Zabini. Ich hoffe es folgen noch viele weitere Bände!

Bewertung vom 20.04.2022
Willkommen in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.1
Janz, Tanja

Willkommen in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.1


sehr gut

Nach einiger Zeit in Hamburg kehrt Ilva Feddersen nun wieder in ihre alte Heimat St. Peter-Ording zurück. Da geschieht ein Mord in dem beschaulichen Urlaubsort und Ilvas Jugendliebe Eike steht unter Verdacht. Der Architekt des umstrittenen Dünenhotels wird mit einem Protestplakat der Umweltschutzinitiative, die von Eike angeführt wird, in den Dünen gefunden. Ilva glaubt, im Gegensatz zur Polizei, an Eikes Unschuld und ermittelt auf eigene Faust.

Ein Krimi von Tanja Janz! Nachdem ich einige Ihrer Wohlfühlbücher gelesen habe, war ich sehr gespannt auf den Krimi. Erwartet hatte ich einen Cosy-Krimi und wurde nicht enttäuscht.

Dies ist der erste St. Peter (M)Ording Krimi und so lernt man erst die Personen kennen, was natürlich etwas von der Krimi-Spannung wegnimmt. Die Geschichte nimmt dann aber rasant Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich. Die Autorin legt verschiedene Fährten und es passieren weitere Morde. So wird der Leser immer wieder überrascht. Ich war bis zum Schluss nicht sicher, wer hinter den Morden steckte und was das Motif war.

Der Schreibstil ist, wie in allen Tanja Janz Büchern, angenehm und flüssig. Alle Charaktere werden liebevoll dargestellt und Ilva ist sehr sympathisch. Der Krimi ist gespickt mit einer Prise Humor und viel Lokalkolorit. Was mich allerdings etwas störte, waren die etwas abgedroschenen norddeutschen Sprüche.

Fazit: ein schöner Cosy-Krimi mit vielen Überraschungen. Ideale Urlaubslektüre (vorzugsweise in St. Peter- Ording!)

Bewertung vom 11.04.2022
Wieder da und doch nicht hier
Nabert, Uta-Caecilia

Wieder da und doch nicht hier


ausgezeichnet

In diesem wunderbaren Buch erzählen 23 deutsche und internationale Auswanderer und Weltenbummler von ihren Reisen und was es für sie bedeutet hat nach Ende der Reise wieder in der alten Heimat anzukommen. Hier geht es in erster Linie nicht um die Reise selbst, sondern um das Leben danach. Dabei sind die Berichte sehr individuell: manchen fällt es leicht sich wieder einzuleben und manchen sehr schwer. Einige schaffen es überhaupt nicht. Was aber immer bleibt sind wertvolle Erfahrungen und die Sehnsucht nach der nächsten Reise. Es braucht Mut zu reisen, aber es braucht fast noch mehr Mut zurückzukommen.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Die Autoren (u.a. Helge Timmerberg und Nick Martin) erzählen lebendig, ehrlich und offen von ihren Erfahrungen. Man hat beim Lesen das Gefühl, dem Autor gegenüber zu sitzen. Jeder Bericht wird mit einer kurzen Biographie des Autors und schwarz-weiß Fotos ergänzt. Am Ende des Buchs gibt es wichtige Tipps, was schon vor der Reise bedacht werden sollte und wie man die Rückkehr am besten gestaltet.
Das Buch ist hochwertig gebunden und ausgestattet- wie alle Bücher aus dem Delius-Klasing Verlag.
Fazit: ein ganz anderes „Reisebuch“- spannend und lehrreich. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 05.04.2022
Die Liebe tanzt barfuß am Strand / Zauberhaftes Lütteby Bd.1
Engelmann, Gabriella

Die Liebe tanzt barfuß am Strand / Zauberhaftes Lütteby Bd.1


sehr gut

Lina lebt mit ihrer Grossmutter in dem kleinen Städtchen Lütteby an der Nordsee. Lina liebt ihr Leben in Lütteby im Kreis der Freunde und mit einem Job im Touristenbüro. Alles ist perfekt- wenn da nicht die Sehnsucht nach der großen Liebe wäre- schließlich ist Lina 35 und seit einiger Zeit von ihrem Verlobten Olaf getrennt. Dann kommt ein neuer, attraktiver Chef ins Büro und zu allem Überfluss kommt auch noch Olaf zurück nach Lütteby. Das Chaos ist perfekt.
Dies ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie (Lütteby-Reihe) der Autorin Gabriella Engelmann.
Die kleine Stadt Lütteby hat einen Markplatz mit Läden,Restaurants und dem Touristenbüro und hier spielt ein Großteil der Geschichte. Lütteby wird zwar liebevoll beschrieben, aber so richtig „heimisch“ wie in anderen Büchern der Autorin habe ich mich nicht gefühlt. Die Charaktere sind aber sympathisch und der Schreibstil ist, wie immer, flüssig. Die Geschichte ist durchweg schön zu lesen und nimmt zum Schluss richtig Fahrt auf. Natürlich ist einiges hervorsehbar, wie in allen Wohlfühlbüchern, aber das offene Ende war dann doch überraschend! Also warte ich mal auf den 2. Band der Reihe!
Fazit: ein schöner leichter Wohlfühlschmöker, der aber nicht ganz an die Büchernest-Reihe und andere Romane der Autorin rankommt. Trotzdem zu empfehlen.

Bewertung vom 03.04.2022
Mordseefest / Caro Falk Bd.3
Johannsen, Emmi

Mordseefest / Caro Falk Bd.3


sehr gut

Auf dem Borkumer Sommerfest gibt es einen schrecklichen Unfall. Einer der Fallschirmspringer stürzt vor den Zuschauern in den Tod. Die Polizei geht von einem tragischen Unfall aus. Schon bald stellt sich jedoch heraus, dass der Tote sehr unbeliebt war. Caro zweifelt an einem Unfall und nimmt die Ermittlung auf…
Dies ist mein erstes Buch aus der Mordsee-Serie und am Anfang war ich mir nicht sicher, ob der Humor so meiner ist. Zudem waren Abschnitte in Kursivschrift geschildert, die zu Beginn noch keinen Sinn machten. Doch sehr schnell war ich mitten im Geschehen und Caro ist mir schnell ans Herz gewachsen, obwohl sie sehr neugierig und oft so richtig aufdringlich ist. Ihr Partner Jan ist eher der ruhige, sachliche Typ aber ebenfalls sehr sympathisch. Zusammen bilden sie das perfekte Team. Das Buch wurde dann von Seite zu Seite spannender und die Kursivabschnitte machten mehr und mehr Sinn. Natürlich wird der Fall aufgeklärt, aber man wusste bis zum Schluss nicht, wer der Täter war. Die Charaktere und die Insel Borkum werden liebevoll beschrieben. Im Einband gibt es eine Karte der Insel, auf der die Schauplätze des Krimis markiert sind.
Der Schreibstil ist angenehm und das Buch lässt sich flüssig lesen.
Fazit: das Buch ist der ideale Urlaubsbegleiter für heitere und spannende Lesestunden. Ein echter Wohlfühl-Krimi.

Bewertung vom 23.03.2022
Und dann kommt das Meer in Sicht
Kallert, Tamina

Und dann kommt das Meer in Sicht


sehr gut

Dies ist das zweite Buch von Tamina Kallert, der Moderatorin der Reise-Fernsehsendung „Wunderschön!“
Tamina Kallert erzählt in ihrem neuen Buch (204 Seiten) von den Erlebnissen auf Reisen, den Dreharbeiten von „Wunderschön!“ und verrät einiges aus ihrem privaten Leben. Man bekommt einen sehr guten Einblick hinter die Kulissen der bekannten Fernsehsendung. Was für den Zuschauer so spontan erscheint, ist oftmals mehrmals gedreht worden. Manchmal wird auch etwas getrickst. Oder wer wusste, dass es immer zwei rote Rucksäcke gibt?
Die Mischung von Reisen, Dreharbeiten und Privatleben ist gelungen, wobei für mich das Reisen manchmal etwas zu kurz kommt und einiges aus Tamina Kallerts Privatleben doch eher banal ist.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und der Leser hat das Gefühl, dass Tamina einem gegenüber sitzt und bei einer Tasse Kaffee plaudert. Schade finde ich, dass es in dem Buch keine Bebilderung/Bildteil gibt. Schöne Fotos hätten das Erzählte wunderbar ergänzen können.
Insgesamt ein interessantes Buch, dass ich empfehlen kann.

Bewertung vom 07.03.2022
Neuanfang in Little Cove
Monaghan, Damhnait

Neuanfang in Little Cove


gut

1985: Little Cove (389 Einwohner) in Neufundland. Die junge Lehrerin Rachel findet hier nach dem Tod ihres Vaters eine Stelle in der Dorfschule. Die Einwohner sind eine eingeschworene Gemeinschaft und stehen Rachel zuerst skeptisch und teils sogar feindselig gegenüber. Der Anfang wird Rachel schwer gemacht und auch ihr Kollege Doug verhält sich störrisch und feindselig. Wird Rachel sich in dem kleinen Dorf einleben?
Ich hatte mir einen Wohlfühlroman mit ein bischen Liebe erhofft. Also keinen literarischen Wurf, sondern einfach etwas fürs Wochenende oder für den Urlaub. In Wohlfühlromanen ist ja einiges vorhersehbar, aber etwas Spannung und Gefühl muss trotzdem sein.
Leider hat mich dieser Roman nicht abgeholt. Nach einem interessanten Start mit der Ankunft von Rachel in Little Cove und der teils feindseligen Haltung der Einwohner, war noch Spannung vorhanden. Leider ließ diese schnell nach und der Roman plätscherte nur so dahin. Ich konnte mich auch nicht mit den Charakteren identifizieren und alle blieben mir fremd. Der gesamte Roman erschien mir emotionslos. Der Schreibstil ist allerdings sehr angenehm und man kann den Roman zügig lesen.
Fazit: leider hat mich das Buch überhaupt nicht abgeholt. Ein seichter Roman ohne Spannung. Ich vergebe 2.5 Punkte.

Bewertung vom 05.02.2022
Mein Leben für die Hexenkinder
Obot, Maïmouna

Mein Leben für die Hexenkinder


ausgezeichnet

Maimouna und ihre Freundin sehen einen Bericht über Nigerias Hexenkinder und sind erschüttert. Maimouna nimmt Kontakt zu einem nigerianischen Kinderheim auf, das verstoßene Hexenkinder aufnimmt und reist selbst in die Heimat ihres Vaters, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Die Erlebnisse und die Schicksale der Kinder lassen sie nicht mehr los und sie gründet einen Verein und setzt sich für diese Kinder ein. Der Verein „Storychangers“ betreibt auch Aufklärung vor Ort.
Hexenkinder- das sind Kinder, die von sogenannten christliche Priestern als Hexen erklärt werden und dann von ihren Familien verstoßen oder sogar umgebracht werden. Die verstoßenen Kinder führen fortan ein erbarmungsloses Leben als Straßenkinder und nur mit viel Glück finden sie den Weg in ein Kinderheim, wo sie wenigstens etwas Liebe bekommen.

Es ist ein Thema, das hier nur wenig bekannt ist, Umso wichtiger ist Maimounas Arbeit. In ihrem Buch schildert sie von Erfolgen und Rückschlägen und lässt einige Kinder selbst zu Wort kommen. Die Kinder schildern ihre Erlebnisse und bringen dem Leser die Grausamkeit sehr nahe.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Der Verlag SCM, in dem das Buch erschienen ist, ist ein christlicher Verlag und so spielt Gott auch im Leben Maimounas eine Rolle und es werden auch einige Bibelzitate genannt. Das hält sich aber sehr in Grenzen und stört nicht.
Insgesamt ist das ein wichtiges Buch und macht auf das Elend der Hexenkinder aufmerksam.