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Geschichtenliebhaberin

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Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2021
Eine Destillerie für Kirkby / Highland Hope Bd.3
McGregor, Charlotte

Eine Destillerie für Kirkby / Highland Hope Bd.3


ausgezeichnet

Hochprozentige Liebe & jede Menge flauschige Vierbeiner



Inhalt:
Shona ist das Küken der Familie Fraser. Mit der Eröffnung einer eigenen Destillerie in ihrem kleinen Heimatort Kirkby hat sich die inoffizielle Whiskeykönigin einen Lebenstraum erfüllt, auch wenn sie bis vor Kurzem noch gar nicht wusste, dass dieser überhaupt in ihr schlummerte.
Als ihr Alpaka Nessie beim Eröffnungsfest ihrer Destillerie vor das Auto des neuen Tierarztes Kendrick läuft, kann sie es nicht fassen. Und auch er ist außer sich und reichlich sauer auf die unaufmerksame Besitzerin des flauschigen Vierbeiners. Kein guter Start also.
Doch seitdem gehen sich die zwei nicht mehr aus dem Kopf. Als sie schließlich entdecken, dass sie beide noch mehr als nur ihre Leidenschaft für’s Tanzen und besonders für Highland Dancing verbindet, müssen sie sich überlegen, wie es weitergehen soll. Denn beide stehen vor wichtigen Wendepunkten in ihrem Leben und jeder nächste Schritt will gut überlegt sein. Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, lebensveränderte Entscheidungen zu treffen? Wie soll ihre Zukunft aussehen? Und welche Rolle wird der jeweils andere darin spielen?

Meine Gedanken zum Buch:
Auch dieser Teil der Highland Hope-Reihe war wieder wunderschön, wenn auch anders als seine Vorgänger. Die Autorin hat einen so wunderbaren Schreibstil, dass man sich sofort direkt in die Geschichte hinein versetzt fühlte. Man befand sich mitten unter den liebenswerten Dorfbewohnern im kleinen Kirkby und in den wunderschönen schottischen Highlands.
Was mir wieder besonders gut gefiel, war, dass auch dieser Teil der Reihe wieder viel mehr als nur ein einfacher Liebesroman war. Es wurden Thematiken behandelt, die wahnsinnig wichtig und gut recherchiert waren und mich sehr zum Nachdenken anregten. Am allerwichtigsten war dabei für mich die Thematik des Erwachsenwerdens. Hier gab es jede Menge, das die Protagonisten tief drinnen beschäftigte und mehr werde ich an dieser Stelle nicht verraten. Es hat mir auf jeden Fall gut gefallen, wie die Autorin dieses Thema behandelte, wie sehr ich dadurch zum Nachdenken angeregt wurde und auch selbst so einiges mitnehmen konnte, auch wenn ich selbst vielleicht anders gehandelt hätte.
Besonders gut gefiel mir die Charakterentwicklung von Shona, dem Fraser-Küken. Sie hat in kürzester Zeit vieles erreicht und dennoch nagen Zweifel an ihr. Doch sie schafft es, diese zu überwinden und dafür bewundere ich sie! Aber auch Kendrick und sein vielschichtiger Charakter gefielen mir wahnsinnig gut. Der Tierarzt war weit mehr als nur ein attraktiver Schotte und das war toll!
Das Buch enthält wie schon erwähnt weit mehr als nur eine einfache Liebesgeschichte und war dadurch definitiv die ganze Zeit über spannend und an vielen Stellen auch aufwühlend. Man musste einfach mitfiebern, wollte dringend wissen, wie es weitergeht und was noch passiert. Dadurch war das Buch die ganze Zeit über sehr kurzweilig zu lesen.

Fazit:
Highland Hope - Eine Destillerie für Kirkby – ein weiterer wunderschöner, spannender und vielschichtiger Teil einer tollen Reihe, der mich unglaublich gespannt auf das Finale in Band 4 macht! Dieses Buch ist weit mehr als nur ein einfacher Liebesroman. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der gerne unterhaltsame, facettenreiche und romantische Geschichten über’s Erwachsenwerden, garniert mit jede Menge flauschigen Vierbeinern, liest.

Bewertung vom 06.10.2021
Ein Bed & Breakfast für Kirkby / Highland Hope Bd.1 (eBook, ePUB)
McGregor, Charlotte

Ein Bed & Breakfast für Kirkby / Highland Hope Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ist man einmal in Kirkby, möchte man nie wieder weg


Inhalt:
Colleen folgt dem Wunsch ihres Vaters und reist nach dessen Tot das erste Mal in seine alte Heimat Kirkby. Das kleine 600-Seelen Dorf in den schottischen Highlands liegt fernab von jeglichem Großstadttrubel und ist so ganz anders, als sie es bisher aus Boston gewohnt war. Anfangs ist Colleen noch skeptisch, wirken das regnerische Wetter und die isolierte Lage des Ortes doch nicht sehr einladend auf sie. Aber nach und nach lernt sie Kirkby und besonders dessen Einwohner immer besser kennen. Sie wird derart herzlich und bedingungslos in deren Reihen aufgenommen, dass sie sich schon bald in den malerischen Ort verliebt.
Besonders von Familie Fraser wird Colleen mit offenen Armen aufgenommen. Sie lenken sie einerseits von ihrer Traurigkeit nach dem Tot ihres Vaters ab. Auch helfen sie ihr mehr über ihre schottische Herkunft herauszufinden, über die ihr ihr Vater so gut wie nichts erzählt hat. Alexander Fraser, der Besitzer von The Cosy Thistle, das Bed & Breakfast in dem sie sich eingemietet hat, löst dabei jedoch mehr als nur freundschaftliche Gefühle bei ihr aus. Aber auch Colleen scheint dem attraktiven, alleinerziehenden Vater nicht mehr aus dem Kopf gehen zu wollen.


Meine Gedanken zum Buch:
Zuallererst muss ich sagen, dass Ein Bed & Breakfast für Kirkby zwar der erste Teil der Highland Hope-Reihe ist, jedoch in sich abgeschlossen lesbar ist und somit keine essenziellen Handlungsfragen offen bleiben. Dennoch hat die Autorin mit der Highland Hope-Reihe und Kirkby eine wundervolle Welt geschaffen, aus der man am liebsten gar nicht mehr auftauchen und einfach nur sofort weiterlesen möchte.
Mit Kirkby hat die Autorin wie schon erwähnt eine Wohlfühlwelt für traumhafte Lesestunden geschaffen. Die Dorfgemeinschaft ist unvergleichbar, für den Leser fühlt es sich an wie nach Hause kommen. Alles ist so unglaublich familiär, mit sämtlichen Facetten die dazu gehören, dem Guten als auch weniger Guten. Am liebsten würde man Alice‘ Shepherd’s Pie probieren, einen Ausritt mit einem der Clydesdales machen oder eine Nacht in The Cosy Thistle verbringen. Oder am besten gleich ganz dorthin ziehen! Und die Wahl der Highlands als Handlungsort für die Geschichte hätte nicht besser gewählt werden können. Einfach nur perfekt!
Der Charakter bzw. die Charakterentwicklung der beiden Protagonisten Colleen und Alex gefiel mir auch sehr gut. Aber auch Marlin mit seiner brummigen, aber eigentlich liebenswürdigen Art musste ich einfach ins Herz schließen.
Besonders gut gefiel mir auch, dass es sich bei diesem Buch meiner Meinung nicht nur um eine reine Liebesgeschichte handelt, sondern viel mehr dahinter steckt. Colleen hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten und versucht sich trotz schwieriger familiärer Verhältnisse neu zu finden. Alex ist ein alleinerziehender, selbstständiger Vater und hat es dementsprechend auch nicht leicht. Aber beide arbeiten an sich und ihren Schwierigkeiten und wachsen daran. Wie genau werde ich an dieser Stelle nicht verraten, um nicht zu viel vorweg zu nehmen. Doch man kann definitiv einiges mehr aus diesem Buch mitnehmen als so manch einer vielleicht denkt, nämlich, dass sich mutige Schritte manchmal wirklich lohnen, wenn man sich nur traut. Das gefiel mir wahnsinnig gut!


Fazit:
Highland Hope – Ein Bed & Breakfast für Kirkby – für mich ein wundervoller Wohlfühlroman und der perfekte Auftakt einer unvergleichlichen Reihe. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und würde am liebsten sofort nach Kirkby umziehen! Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für jeden, der facettenreiche Liebesgeschichten mit großem Wohlfühlfaktor und absolut liebenswerten Charakteren im unvergleichlichen Setting der schottischen Highlands liebt.

Bewertung vom 21.09.2021
Salzburger Rippenstich
Eigner, Katharina

Salzburger Rippenstich


ausgezeichnet

Mehr als nur einfache Hobby-Ermittlungen im Wetterfleck



Inhalt:
Rosmarie Dorn ist eine neugierige Arzthelferin aus dem beschaulichen Glanegg am Salzburger Teil des Untersbergs. Ganz so beschaulich ist es dann aber doch nicht, denn eines Tages wird eine arg zugerichtete Leiche gefunden. Rosmaries Ermittlergeist ist geweckt, doch noch bevor sie dem Täter auf die Spur kommen kann, passiert ein zweiter grausiger Mord.
Mithilfe einer guten Freundin, einer ordentlichen Prise Glück und gut informierten Bekannten kommen sie nach einigen Umwegen dem Täter auf die Spur. Liegen sie mit ihren Ermittlungsergebnissen richtig? Und werden sie schnell genug sein und einen dritten Mord verhindern können?

Meine Gedanken zum Buch:
Mir gefiel das Buch wahnsinnig gut. Der geniale Schreibstil im ländlichen Salzburger Charme war einmal etwas anderes, sehr authentisch und unterhaltsam! Man musste ständig schmunzeln, auch über die ein oder andere absurd-komische Situation.
Auch die Einbindung der schönen Gegend rund um Salzburg bzw. Grödig gefiel mir sehr. Es war, als wäre man dort und man merkte, dass die Autorin diese Orte wie ihre Westentasche zu kennen scheint! Für mich fühlte es sich eigentlich wie ein kleiner Ausflug direkt hinein in die Salzburger Land-Kultur an, toll!
Sämtliche Charaktere hatten einen gewissen Charme und passten einfach perfekt zur Geschichte. Allen voran war Rosmarie natürlich ein Hammer. Sie konnte es nicht lassen, ihre Nase überall hinein zu stecken und bewies dadurch Ermittlergeschick (mit einer ordentlichen Prise Glück), das über das einer einfachen Hobby-Detektivin hinaus ging. Und das wahnsinnig amüsant, unterhaltsam und kurzweilig, super!
Ich persönlich fand auch, dass die Handlung nie langweilig wurde, ganz im Gegenteil. Die Geschichte hatte immer einen durchgehenden roten Faden in der Handlung und der Spannungsbogen steigerte sich kontinuierlich bis zu einem grandiosen Finale!

Fazit:
Salzburger Rippenstich – ein grandios unterhaltsamer Erstling der Autorin, der Lust auf mehr macht. Die Handlung war von Anfang an spannend und kurzweilig. Von mir eine Leseempfehlung für jeden, der gerne authentische Salzburg-Krimis mit jeder Menge Charme, Witz und schrullig-liebenswerten Charakteren liest!

Bewertung vom 10.09.2021
Junge mit schwarzem Hahn
vor Schulte, Stefanie

Junge mit schwarzem Hahn


ausgezeichnet

Ein reines Herz kann selbst noch so tiefste Dunkelheit überwinden



Inhalt:
Martin ist ein Junge wie kein anderer. Mit seinem schwarzen Hahn, den wachen Augen und dem reinen Herz ist er den anderen Dorfbewohnern suspekt. Bereits in jungen Jahren ist er zum Waisen geworden und schlägt sich seitdem alleine durch. Das Elend und die Armut sind überall, doch irgendwie hat er es dennoch geschafft, älter zu werden.
Als schließlich ein Maler in das Dorf kommt, weiß Martin, er wird mit ihm weiterziehen. Als einziges erkennt der Mann den guten Kern dieses Jungen mit dem schwarzen Hahn. Für ihn ist er nicht seltsam, nein, er ist der einzig wahrhafte Mensch an diesem gottverlassenen Ort. So kommt es, dass sie schließlich tatsächlich miteinander fortziehen.
Das Geheimnis der schwarzen Reiter ist ein wichtiger Grund, der Martin antreibt. Er möchte herausfinden, was dahintersteckt. Die Reiter suchen die Menschen bereits seit sehr langer Zeit heim und entführen ihre Kinder. Keines davon ward je wiedergesehen. Als schließlich auch eines aus dem Dorf verschwindet, will Martin das nicht hinnehmen. Und so hat seine Reise ein Ziel. Doch der Weg ist beschwerlich und unglaublich düster.
Schließlich findet er den Ort, an dem alles zusammenläuft. Mit viel Geschick versucht er, die Kinder zu retten. Wird es ihm gelingen? Werden ihm sein guter Kern und sein schwarzer Hahn dabei helfen? Und kann er vielleicht endlich selbst ankommen?


Meine Gedanken zum Buch:
Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Der Schreibstil war zuerst zwar etwas gewöhnungsbedürftig, passte aber im weiteren Verlauf einfach perfekt zur Stimmung des Buches. Sehr gut gefiel mir auch, wie die Autorin es schaffte, durch ihre Ausdrucksweise die einzelnen Charaktere hervorzuheben und jedem seine eigene Nuance zu geben.
An sehr sehr viele Stellen ist die Geschichte keine leichte Kost. Normalerweise ist das nicht mein Fall, aber für die Handlung und die Atmosphäre des Buches hat es einfach perfekt gepasst. Der Junge mit seinem schwarzen Hahn wirkte darin wie ein Leuchtturm im Gegensatz zu all dem; der Finsternis, dem Elend und Leid, dem Aberglauben. Selbst die stärksten Erschütterungen konnten ihn nicht zu Fall bringen, auch wenn sie ihm viel abverlangten. Er bewahrte sich doch immer seinen guten Kern, seinen wachen Verstand und handelte danach. An ihm kann man sich wahrlich ein Beispiel nehmen.
Je weiter man las, desto mehr mutete das Buch wie ein sehr düsteres Märchen an. Es wurde nie genau definiert, wann die Handlung eigentlich genau stattfand und auch die Figuren und die Erzählsprache passten in dieses Schema. All das und auch das Ende machten das Buch zu einer in sich unglaublich stimmigen Sache.


Fazit:
Junge mit schwarzem Hahn – für mich ein weiteres Lesehighlight in diesem Jahr! Streckenweise keine leichte Kost, ist diese märchenhafte Geschichte ein Ansporn dazu, auch den eigenen guten Kern weiter herauszukehren. Von mir eine Leseempfehlung für jeden, der gerne eine anspruchsvollere, düstere und fesselnde Lektüre mit einer wichtigen Botschaft liest.

Bewertung vom 06.09.2021
Das Geheimnis der Hyazinthen (eBook, ePUB)
Romes, Claudia

Das Geheimnis der Hyazinthen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wo die wahren Wurzeln liegen, dort ist auch das Herz zu Hause



Inhalt:
Lilly folgt dem letzten Wunsch ihrer krebskranken Mutter Iris und begibt sich für einen Kurzurlaub zurück in ihre alte Heimat, das kleine Portree auf der wunderschönen Isle of Skye. Dort soll sie im Garten ihres alten Cottage eine besondere und seltene Hyazinthe finden. In dem beschaulichen Ort angekommen und wild entschlossen, den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen, trifft sie auf Liam, einen alten Bekannten aus ihrer Kindheit. Früher als Snob bekannt, ist Lilly ihm gegenüber skeptisch und möchte eigentlich nichts mit ihm zu tun haben. Doch nach und nach lernen sich die beiden besser kennen und sie merkt schnell, dass Liam nicht mehr der ist, für den sie ihn immer gehalten hat. Gemeinsam setzen sie die Suche nach der Hyazinthe fort und kommen sich dabei immer näher.
Während ihres Aufenthaltes entdeckt Lilly aber nicht nur die schönen Seiten des Cottage und ihrer alten Heimat wieder. Auch lernt sie nach und nach Menschen kennen, die in der Vergangenheit eine wichtige Rolle im Leben ihrer Mutter spielten. Sie erfährt immer mehr Ungeahntes über Iris und ihre Familie, wodurch schlussendlich ihr gesamtes Dasein ins Wanken gerät. Was ist wirklich der Grund dafür, dass ihre Mutter sie nach Portree schickte? Wo liegen ihre wahren Wurzeln? Und findet sie mit Liam in Portree vielleicht doch mehr, als sie erwartet hätte?


Meine Gedanken zum Buch:
Ich war von Anfang an begeistert von diesem wunderbaren Buch. Der Schreibstil der Autorin war sehr gekonnt, sie schaffte es, dass man sich sofort direkt in der Geschichte befand. Auch der Aufbau des Spannungsbogens war sehr gelungen. Bei manchem meinte man im Laufe der Kapitel vielleicht schon eine Vermutung zu haben, jedoch kamen immer wieder neue Aspekte hinzu und man fieberte bis zum Ende mit.
Was mir besonders gut gefiel war, dass die Geschichte nicht abrupt zu Ende war, sondern die Handlung einen sehr schönen Ausklang fand und sogar ein Epilog vorhanden war. Mir persönlich gefällt das immer besser, da man während des Lesens ja doch immer mit den Figuren mitfühlt und –fiebert. Ein Ende, bei dem viele Fragen offen bzw. der Vorstellung des Lesers überlassen bleiben, finde ich daher immer sehr schade. Hier wurde die Geschichte aber wunderschön abgeschlossen, sodass man nach dem Beiseitelegen des Buches gleichzeitig wehmütig und glücklich war.
Sehr gut gefielen mir auch die Entwicklungen der Charaktere und der Beziehung von Lilly und Liam. Anfangs mit einem holprigen Start, lernten sich die beiden in diversen Gesprächen immer besser kennen und entwickelten sich schließlich miteinander zu glücklicheren Menschen weiter. Das gefiel mir persönlich sehr gut. Auch war die Liebesgeschichte meiner Meinung nach nicht kitschig, sondern sehr schön in die Handlung eingeflochten.
Auch die Wahl der Isle auf Skye als Setting für die Handlung war eine tolle Entscheidung. Durch die raue Landschaft und den einzigartigen Charme der Insel bekam die Geschichte nochmal einen ganz eigenen Charakter, der mir persönlich sehr gefällt.
Schön fand ich auch, wie einfühlsam das Thema der Krebserkrankung von Iris vermittelt wurde. Man litt während des Lesens mit den Protagonisten mit und hatte immer wieder die ein oder andere Träne in den Augen. Das Buch war dadurch nicht nur ein reiner Liebesroman. Es bot viel mehr, eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle.


Fazit:
Das Geheimnis der Hyazinthen – für mich ein wundervolles, vielschichtiges und spannendes Buch, das viel mehr als nur ein Liebesroman ist. Die Geschichte konnte mich von Anfang an fesseln und am liebsten hätte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand gelegt. Ein neues Lieblingsbuch! Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die spannende Bücher mit Tiefgang im wunderschönen Setting der Isle of Skye lieben.

Bewertung vom 04.09.2021
Sokrates in Sneakern
Wiss, Elke

Sokrates in Sneakern


ausgezeichnet

Wer möchte nicht in Sokrates‘ Sneakern stecken?



Meine Gedanken zum Buch:
Ich weiß, dass ich nichts weiß

…und dennoch kann ich sagen, dass ich durch dieses Buch viel dazu gelernt habe. Elke Wiss erläutert auf 258 Seiten, wie man durch das Stellen der richtigen Fragen Gespräche mit Tiefgang führen kann. Sie zeigt, wo die Fallstricke in der alltäglichen Kommunikation liegen und was uns oft daran hindert, gute, qualitativ hochwertige Konversation zu betreiben, die eben mehr als nur an der Oberfläche kratzt.
Das Buch ist sehr gut aufgebaut. Nach der Vermittlung der Grundlagen führt der rote Faden über den Kern guter Fragen - der sokratischen Haltung - zu weiteren wichtigen Aspekten in ihrer praktischen Anwendung bis hin zum schlussendlichen Gespräch. Die Informationen sind sehr dicht gepackt und laden dazu ein, das Buch auch nach Abschluss der Lektüre in Zukunft immer wieder zur Hand zu nehmen, um sein Wissen gelegentlich aufzufrischen.
Aufgelockert durch viele Beispiele aus Wiss‘ Alltag als praktische Philosophin und gelegentliche Übungen liest sich dieses Buch sehr leicht. Während der Lektüre werden einem wiederholt die Augen dafür geöffnet, wo vielleicht auch in der eigenen, bisherigen Kommunikation manchmal ungeschickte Fehler gemacht wurden. Man erkennt sich wieder, entdeckt für sich selbst, wo Verbesserungspotential besteht und lernt, wie man wirklich gute Fragen stellt und dadurch tolle Gespräche führen kann.


Fazit:
Sokrates in Sneakern - für mich ein sehr lehrreiches, informatives und aufschlussreiches Buch, das zum Nachdenken und -machen einlädt. Ich werde es definitiv noch öfter zur Hand nehmen. Von mir eine Leseempfehlung für jeden, der wissen möchte, was eine sokratische Haltung bedeutet und der seine Fähigkeiten in der Führung von wertvollen Gesprächen mit Tiefgang ausbauen möchte.

Bewertung vom 26.08.2021
Die Straße der Hoffnung / Die Frauen von Hampton Hall Bd.2
Whitmore, Felicity

Die Straße der Hoffnung / Die Frauen von Hampton Hall Bd.2


sehr gut

Neuanfang in weiter Ferne und verwobene Familiengeheimnisse



Inhalt:
21. Jahrhundert: Melody entdeckt mit ihrem Freund Dan einen Hinweis auf den Verbleib ihrer Ahnin Abigail, nachdem diese England Mitte des 19. Jahrhunderts verlassen hatte. Sie stößt auf eine Spur, die sie und ihre Töchter nach Oregon und zu einer weitverzweigten und sehr betagten Verwandten führt. Dort angekommen erfährt sie, wo Abigail sich nach ihrer Reise nach Amerika schlussendlich niederließ und was ihr neuer Lebensinhalt war. Als ihr die 92-jährige Frau ein Haus hinterlässt, entdecken die Frauen schließlich dunkle Kapitel und verstörende Geheimnisse ihrer Vorfahrin, denen es noch weiter nachzuforschen gilt. Wieder zurück in England muss Melody schließlich mit Dan eine schwerwiegende Unterhaltung führen vor der sie sich bereits viel zu lange gescheut hat.
19. Jahrhundert: Abigail muss mit ihrem geliebten Oliver nach Amerika fliehen und neue Namen annehmen. Als das ist notwendig, weil Oliver für Abigails Sohn eine schwere Last auf sich genommen hat. Drüben angekommen müssen sie wiederholt fliehen, da sie ihre Vergangenheit immer wieder einholt. Sie schließen sich dem ersten großen Siedler-Treck in den Westen an und finden dort ihr vermeintliches Glück. Doch alles ist nicht so wie es scheint, das müssen die beiden schlussendlich schmerzlichst feststellen. Dann widerfährt Abigail das Schrecklichste, das man sich vorstellen kann und sie muss erneut fliehen. Doch schafft sie es oder gibt sie sich vorher auf?


Meine Gedanken zum Buch:
Das Buch war an vielen Stellen sehr informativ, besonders im Hinblick auf die ersten Siedler-Trecks und wie sich die ersten Menschen im Westen Amerikas niederließen. Man merkte das umfangreiche Wissen der Autorin, dass immer wieder sehr spannend in die Geschichte eingeflochten wurde. Auch die Einbindung realer Persönlichkeiten, die zur damaligen Zeit eine wichtige Rolle gespielt haben, fand ich toll. Es gab dem Roman ein gewisses Etwas.
Das Buch bot immer wieder neue, sehr plötzliche oder unerwartete Wendungen in der Handlung und war dadurch sehr kurzweilig zu lesen. Man merkte manchmal kaum, wie schnell die Seiten beim Lesen verflogen. Am Ende blieben viele Fragen offen, welche bestimmt im dritten Teil der Reihe beantwortet werden!
Durch die Zeitsprünge in der Handlung bekam man abwechselnd beide Seiten der Geschichte mit. An manchen Stellen wäre es bestimmt von Vorteil gewesen, den ersten Teil der Reihe gelesen zu haben, das tat der Geschichte aber dennoch keinen Abbruch. Der erste Teil steht ohnehin schon länger auf meinem Wunschzettel und nun habe ich erst recht einen Grund, ihn zu lesen!
Eine Sache störte mich jedoch immer wieder. Mehrfach trafen die Protagonisten, sowohl im 19. als auch im 21. Jahrhundert, naive Entscheidungen, welche ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber die Figuren taten sich damit wiederholt keinen Gefallen. Das ist aber nur meine ganz persönliche Meinung und nichtsdestotrotz war die Handlung dadurch sehr abwechslungsreich und turbulent!
Abschließend möchte ich noch erwähnen, wie toll ich die Beschreibungen der Landschaften West-Amerikas fand. Die Autorin beschrieb die Gegenden so wunderbar, dass ich sofort große Lust bekam, diese mit eigenen Augen zu sehen! Die gigantischen Wälder, großen Weiten und die Erschließung von wunderschönen unbekannten Gegenden ließen mich richtig Fernweh bekommen!


Fazit:
Die Straße der Hoffnung – ein turbulenter, lehrreicher und streckenweise düsterer Roman über einen schwierigen Neuanfang im Westen Amerikas des 19. Jahrhunderts, ein verworrenes Familiengeheimnis und eine Nachfahrin, die versucht, die ganze Wahrheit ans Licht zu bringen. Ein Buch für jeden, der gerne informative Bücher über das Leben zu Zeiten der ersten Siedler-Trecks und düstere Familiengeheimnisse mit plötzlichen Wendungen liest!

Bewertung vom 19.08.2021
Als der Sommer verschwand
Cantrell, Josephine

Als der Sommer verschwand


ausgezeichnet

Eine Geschichte wie ein irisches Sommernachtsmärchen



Inhalt:
Das letzte Jahr war nicht einfach für die arbeitslose Journalistin Clara. Nach zwei herben Enttäuschungen steht sie vor einem Scherbenhaufen und muss herausfinden, wie es in ihrem Leben weitergehen soll. Eine große Stütze ist ihr dabei ihr betagter Mitbewohner Oscar. Der über 80-Jährige und die junge Frau sind füreinander so etwas wie eine Ersatz-Familie.
Da er selbst nichts mehr mit seiner Vergangenheit zu tun haben will und Clara für ihn wie eine Tochter ist, schenkt Oscar ihr das alte Anwesen seiner Familie. Zuerst ist sie skeptisch gegenüber solch einer großen Verantwortung. Doch schließlich wischt sie ihre Bedenken beiseite und reist schon bald darauf viele hunderte Kilometer von London in das abgelegene 500-Seelen Dorf Clonamaddy, mitten hinein ins grüne Herz Irlands.
Schon bei der Anreise ist Clara verzaubert von der Schönheit des Landes. Da ihr jedoch schnell klar wird, dass das einst prachtvolle Anwesen eine große Last sein könnte, spielt sie mit dem Gedanken, es zu verkaufen. Diese Überlegungen geraten allerdings ins Wanken, als sie in einer ereignisreichen Nacht auf ihren Nachbar Jon trifft. Die beiden lernen sich besser kennen und beginnen gemeinsam am Haus zu arbeiten. Dabei entdecken sie das Geheimnis der Familie Fitzgerald, Oscars Familie. Da dieser jedoch um keinen Preis über seine Vergangenheit sprechen will, beginnen Clara und Jon selbst zu recherchieren. Sie kommen einer düsteren Vergangenheit auf die Spur und sich gegenseitig immer näher. Wer ist Delia und was geschah vor über 60 Jahren? Welche Rolle spielen dabei Oscar und die Fitzgeralds? Und wofür wird Clara sich entscheiden? Wird Jon ein Teil ihrer Zukunft sein?


Meine Gedanken zum Buch:
Wow, einfach nur wow. Von der ersten Seite an hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist wunderschön atmosphärisch und gefühlvoll. Am liebsten würde man den Protagonisten beim Küchenfensterkaffee Gesellschaft leisten. Man riecht förmlich den Zimt, spürt den kalten Wind über die irische Landschaft wehen oder möchte sich mit einem der Werke von Yeats, Wilde oder Keats vor das wärmende Torffeuer setzen.
Besonders gut gefiel mir die Beziehung zwischen Clara und Jon. Auch sie haben ihr Päckchen zu tragen. Doch sie schaffen es, darüber zu sprechen, einander zuzuhören und miteinander zu wachsen. Man lernt, dass es möglich ist weiterzuziehen, wenn man es schafft, seine alten Dämonen hinter sich zu lassen.
Während der Geschichte durchlebt man auch ständig ein Wechselbad der Gefühle. Man fühlt und leidet mit den Protagonisten mit, hört nicht auf, sich mit ihnen zu freuen, mit ihnen mitzufiebern und sich zu wünschen, dass alles gut wird. Das gefällt mir persönlich sehr gut und ließ die Seiten während des Lesens nur so dahinfliegen.
Sehr gut gefiel mir auch, wie immer wieder der irische Charakter in die Geschichte eingewoben wurde. Es gab Pub-Besuche, original-irische Musik, wunderschöne grüne Weiten und ab und zu eine kleine Irisch-Lektion – Samhradh, Samhradh.


Fazit:
Als der Sommer verschwand – ein wunderschöner, gefühlvoller und atmosphärischer Roman. Das Buch ist für mich ein absolutes Lese-Highlight und hat alles, was ich mir für traumhafte Lesestunden wünsche! Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle Fans von Geschichten à la Kate Morton, wobei mir dieses Buch sogar noch besser gefiel!

Bewertung vom 19.08.2021
Die Leuchtturmwärter
Stonex, Emma

Die Leuchtturmwärter


sehr gut

Düstere Leuchtturmromantik



Inhalt:
1972 verschwinden drei Leuchtturmwärter spurlos vom imposanten Maiden Rock weit draußen am offenen Meer. Niemand kann sich einen Reim darauf machen, was mit ihnen geschehen ist. Das Mysterium rund um das Verschwinden der drei wird verstärkt durch mehrere unerklärliche Gegebenheiten; eine von innen verschlossene Tür, Uhren die stehen geblieben sind, Logbuch-Einträge zu einem schweren Sturm, der nie stattfand.
Noch 20 Jahre später hallen die Auswirkungen der unerklärlichen Tragödie nach. Die drei Frauen, die von den Wärtern zurück gelassen wurden, kämpfen immer noch mit den Ereignissen jener Nacht kurz vor Silvester. Jede von ihnen vermag ihre eigene Version der Geschichte zu erzählen und nach und nach zeichnet sich so ein Bild voller Entbehrungen, seelischer Schmerzen und großer Sehnsucht ab. Die Ungewissheit über den Verbleib der Männer setzt ihnen auf ihre eigene Art und Weise zu und lässt sie mehr oder auch weniger damit zurechtkommen.
Durch die Recherchearbeit eines Autors begeben sich die Frauen gedanklich erneut in die Zeit vor vielen Jahren zurück. Parallel dazu wird aus der Sicht der Wärter erzählt, was tatsächlich in der Enge des Leuchtturms passiert ist und was zu den Ereignissen jenes Winters führte. Was geschah wirklich auf diesem mittlerweile verwaisten Wegweiser? Wie war das Leben eines Leuchtturmwärters tatsächlich und was bedeutete das für deren Liebsten? Wo liegt die eine Wahrheit und gibt es sie überhaupt?


Meine Gedanken zum Buch:
Mich hat Emma Stonex‘ Roman sehr beeindruckt. Ihr Schreibstil und die Erzählweise aus den verschiedenen Perspektiven und Zeiten lässt einen in eine düstere Welt eintauchen, in der es keine Abgrenzung zwischen Schwarz und Weiß gibt.
Bisher war mir nicht bewusst (ich habe mir darüber aber auch ehrlicherweise einfach noch nie Gedanken gemacht), wie Leuchttürme zu früheren Zeiten betrieben wurden bzw. dass es diese sehr speziellen, anspruchsvollen Türme weit draußen gibt, die von Menschenhand geführt wurden. Für mich war das definitiv sehr lehrreich und dadurch auch wahnsinnig interessant. Einerseits ist der technische Aspekt dahinter beeindruckend. Was aus heutiger, moderner Sicht wie ein unverhältnismäßiger Kraftakt wirkt war damals anders schlicht nicht möglich. Andererseits regte der überwältigende psychologische Aspekt hinter der monatelangen Isolation auf engstem Raum, der Abgeschiedenheit und der Situation der an Land Zurückgelassenen zum Denken an. Zwischenzeitlich wuchs daraus beim Lesen eine derart düstere Atmosphäre, dass mich sogar ungewollt ein Gefühl der Beklemmung überkam. All das machte den Roman zu einer unglaublich vielschichtigen, atmosphärischen Erzählung, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Durch die vielen Wechsel zwischen den Protagonisten bzw. deren Passagen, die gelegentlich sehr lange ausfielen und teils zäh zu lesen waren, erschien mir der Roman jedoch auch immer wieder recht langatmig, daher auch leider ein Stern Abzug. Dies ist allerdings meine ganz persönliche Meinung und tut der Qualität des Buches keinen Abbruch, jedoch muss ich diesen Kritikpunkt einfach erwähnen.
Schlussendlich möchte ich auch noch anmerken, dass die Geschichte durch die tiefen Einblicke in die komplexe psychische Lage der Protagonisten, Rückblicke in deren Vergangenheit und gewisse andere, gewalttätige Szenen mit Sicherheit keine leichte Kost ist. Zwischenzeitlich fühlte ich mich eher an einen Psychothriller erinnert. Auch das wiederum passt aber perfekt zum Charakter und dem Mysterium, dass diese Geschichte auszeichnet und so faszinierend macht.



Fazit:
Die Leuchtturmwärter - Für mich ein beeindruckender, atmosphärischer und lehrreicher Roman. Die Geschichte mit all ihren psychologischen Aspekten hat bei mir definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich kann das Buch jedem Empfehlen, der gerne facettenreiche Geschichten mit Tiefgang, viel Meer und einer Handlung liest, die unter die Haut geht.