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Chrisbusch
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Nalbach

Bewertungen

Insgesamt 83 Bewertungen
Bewertung vom 26.05.2022
Wie eine Taube
Malcher, Adam J.

Wie eine Taube


gut

Traurig und grausam

Die Geschichte beginnt mit dem Schicksal von zwei kleinen Jungen. Die Szenarien vom Leiden der beiden hat der Autor sehr anschaulich und detailliert beschrieben. Das hat mich schon schockiert und ich litt richtig mit.
Dann gibt es einen Schnitt und die Geschichte beginnt Jahre später mit ganz anderen Charakteren. Im Verlaufe des Buches erkennt man nach und nach die Zusammenhänge.
Ehrlich gesagt, erschien mir vieles zu weit hergeholt. Das Verschwinden einer Frau mit ihrem Hund beim Waldspaziergang. Eine Mutter, die plötzlich im Koma liegt. Hängt das alles mit den beiden Jungen zusammen? Der Autor läßt einem durch Andeutungen sehr viel Platz, eigene Rückschlüsse zu ziehen.
Trotzdem hat es mich nicht richtig fesseln können. Mir war vieles oftmals zu verworren. Es hat in den vielen Charakteren der Tiefgang gefehlt. Rouven fand ich sehr gut dargestellt. Seine Verzweiflung, die Trauer um seine im Koma liegende Frau. Seine Art, dem Sohn zu erklären, was mit seiner Mutter geschieht. Das hätte ich mir von den anderen Protagonisten auch gewünscht.

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Bewertung vom 22.05.2022
Ziemlich hitzige Zeiten / Die Freundinnen vom Chiemsee Bd.1
Schwarzhuber, Angelika

Ziemlich hitzige Zeiten / Die Freundinnen vom Chiemsee Bd.1


ausgezeichnet

Spritzig, fröhlich, frech und liebenswert

Dies ist das erste Buch, daß ich von der Autorin gelesen habe. Es wird auf jeden Fall nicht das letzte sein.
Anna, eine Frau knapp um die fünfzig, hat es im Moment nicht so leicht. Ihre älteste Tochter ist im Hochzeitswahn und sie leidet permanent unter Hitzewallungen. Dann kommt auch noch ihre erste große Liebe zurück in die Stadt und die Gefühle von damals kommen wieder hoch. Beim ersten Treffen stellt Anna fest, daß dieser sich gar nicht mehr an sie erinnert. Wie gut, daß sie von ihren beiden besten Freundinnen immer Unterstützung bekommt, als sie ihnen frustriert von dem Treffen erzählt. Anna ist von den dreien als einzige geschieden. Eigentlich will sie auch gar keinen Mann mehr. Sie liebt ihr Leben genauso wie es im Moment ist. Die negative Abfuhr von ihrer Jugendliebe nagt aber schon an ihr. Dann bietet sich ihr eine Gelegenheit, wieder Schmetterlinge im Bauch zu haben und das Chaos ist vorprogrammiert.
Die Autorin hat hier eine wunderbare Geschichte zu Papier gebracht. Die Charaktere sind mit all ihren Macken so herrlich liebenswert. Es ist ein toller Roman und ich habe viel über die Situationen, die Anna im Verlaufe der Geschichte erlebt, lachen müssen.
Der Schreibstil ist leicht und locker und das Lesen hat mir sehr viel Freude bereitet. Dieses Buch kann ich nur empfehlen. Es ist unterhaltsam, humorvoll und turbulent.
Von mir gibt es wohlverdiente fünf Sterne und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 16.04.2022
Gefangen - Grauen in St. Anna
Stranzl, Nicole

Gefangen - Grauen in St. Anna


ausgezeichnet

Mord im Pflegeheim und ein stummer Zeuge

Amalia, die Hauptprotagonistin, arbeitet im Pflegeheim St. Anna. Seit ihre Mutter verstorben ist, kümmert sie sich um ihren alkoholkranken Vater. Außerdem hat sie auch noch großen Stress mit ihrem Exfreund. Dies alles zerrt an ihren Nerven. Dann geschieht im Pflegeheim ein Mord. Stefan, ein richtiger Weiberheld, wird auf brutalste Weise ermordet. Es gab sogar einen Zeugen für die Tat. Doch der kann sich nicht verständlich machen. Er leidet an fortgeschrittener ALS.
Der Prolog hat mich direkt mitgerissen. Dort wird die Tat beschrieben und man bekommt direkt einen Einblick in das Leben des ALS Patienten. Wie grausam muss es sein, etwas so schreckliches zu erleben und man kann sich nicht dazu äußern.
In dieser Geschichte gibt es von Anfang an viele Verdächtige. War es ein "gehörnter" Ehemann? Das Opfer hatte viele wechselnde Frauenbekanntschaften. War es eine verschmähte Frau oder vielleicht der Kollege des Opfers? Stefan hatte diesen tagtäglich gemobbt. Hat der Exfreund von Amalia etwas damit zu tun? Obwohl sie sich von ihm getrennt hat, stalkt er sie regelrecht und bedroht sie. Die beiden Polizisten, die mit dem Fall betraut werden, haben alle Hände voll zu tun, herauszufinden wer der Mörder ist.
Die Autorin hat hier einen spannenden Thriller hingelegt. Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Man wird im Verlauf der Geschichte immer wieder in die Irre geführt. Außerdem bekommt man einen Einblick von jeder Person in das private Leben und manches hängt in irgendeiner Weise mit diesem Mord zusammen. Als ein weiterer Mord geschieht, Amalia etwas schreckliches zustößt, mehrere Personen plötzlich verschwinden, da überschlagen sich die Ereignisse.
Ich hatte zwischenzeitlich einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Zum Teil hat sich das dann auch bestätigt. Wie das ganze am Ende aber zusammenhing, hat mich mehr als überrascht.
Die Autorin beschreibt die Taten sehr detailgetreu. Wer also etwas zartbesaitet ist, sollte dieses Buch vielleicht nicht lesen. Sie hat für dieses Buch sehr gut recherchiert. Man bekommt gute Einblicke über das Pflegeheim und den ALS Patienten. Dieser Thriller hat alle meine Erwartungen übertroffen und darum kann ich ihn nur empfehlen.

Bewertung vom 15.04.2022
Nach deinem Irgendwann
Weiß, Josefine

Nach deinem Irgendwann


ausgezeichnet

Eine junge Frau auf der Suche nach dem Glück

Anna, eine junge Frau, kümmert sich liebevoll um ihre Geschwister. Für die beiden ist sie wie eine Mutter, da die leibliche mit der Erziehung der beiden regelrecht überfordert ist. Den größten Teil ist sie unterwegs und überlässt ihrer großen Tochter gerne deren Erziehung. Manchmal verschwindet sie tagelang ohne sich zu melden. Dadurch bleibt Anna kaum Raum für ein eigenes Leben. Sie hat ihr Studium abgebrochen und kellnert. Einziger Lichtblick ist der Freitagabend, der ihr heilig ist, und ihre Kollegin, die ihr eine gute Freundin ist und auch einiges über ihr Privatleben weiß. Darüber halt sich Anna fremden Menschen gegenüber sehr bedeckt. An einem dieser Abende lernt sie einen Mann kennen, der ihr sehr durchstrukturiertes Leben durcheinanderbringt. Dieser Mann stellt sich als neuer Nachbar heraus. Er schafft es, mit seiner lockeren Art, Annas Leben wie es bisher war, komplett auf den Kopf zu stellen. Das erste Mal seit langem beginnt sie auf ein privates Glück zu hoffen und wird plötzlich jäh in ihre alte Welt zurückgestoßen.
Josefine Weiss beschreibt hier sehr eindrucksvoll und emotional das Leben von Anna. Das Leben einer jungen Frau, die mehr als nur Ersatzmutter sein will. Mehr als einmal hinterfragt Anna Anna ihr Verhältnis zu ihrer Mutter. Warum verhält sich diese so herzlos und unnahbar gegenüber ihren Kindern? Diese Fragen werden nach und nach im Verlaufe der Geschichte beantwortet.
Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet. Man fühlt mit Anna. Man möchte ihre Mutter manchmal schütteln, damit diese sich endlich ihrer Pflichten stellt. Dies beschreibt die Autorin sehr gut, ohne daß es zu kitschig wird
Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt. Immer mal wieder habe ich mich gefragt, ob Anna ihre Mauern zum einstürzen bringt. Lest selbst, ob sie es schafft und glücklich wird. Eine klare Leseempfehlung von mir für alle, die Liebesromane mit einem ernsten Hintergrund mögen.

Bewertung vom 02.04.2022
Das unerwünschte Mädchen (eBook, ePUB)
Hope, Tina

Das unerwünschte Mädchen (eBook, ePUB)


gut

Die wahre Geschichte der Autorin

Dieses Buch durfte ich über eine Wanderbuchgruppe lesen. Das Titelbild sprach mich an und der Klappentext klang nach einer Autobiographie.
Ehrlich gesagt hat mir dieses Buch nicht so zugesagt. Ich habe es gelesen und bin enttäuscht. Im Vorwort wird ja erwähnt, daß sich die Autorin erst ab einem gewissen Alter an die schrecklichen Geschehnisse erinnert. Sie muss schon als Kleinkind viel Gewalt ertragen als sie zu einer Pflegefamilie kommt. Die sexuellen Praktiken, die sie da als Kleinkind beschreibt, dürften ihr da eigentlich so noch kein Begriff sein. Dies alles zieht sich über weitere Jahre bis ins Erwachsenenalter so durch.
Nachdem sie älter ist, bekommt sie zwischenzeitlich Hilfe angeboten, und ich kann nicht nachvollziehen, warum sie diese Hilfe nicht annimmt. Immer wieder läßt sie sich von neuem quälen. Immer wieder läßt sie sich mit Personen ein, die sie auf unerdenkliche Weise demütigen. Sich und ihr Kind, daß sie dann bekommt. Warum hat sie so lange gewartet, die Hilfe anzunehmen, die man ihr bot?
Natürlich mahlen die deutschen Mühlen verschiedener Institute langsam die sich mit Gewalt befassen.
Besonders wenn das Opfer sich nicht dazu äußert. Ich glaube auch, daß sie als Kind große Angst hatte, und nicht verstand was da mit ihr geschah. Sie wurde von der Pflegefamilie bedroht und eingeschüchtert. Trotzdem ist es für mich unverständlich ihr eigenes Kind dann auch in einem Umfeld von Gewalt aufwachsen zu lassen. Da hätte sie viel früher die Reißleine ziehen müssen.
Ich hoffe, daß ihr das Schreiben dieses Buches als Therapie geholfen hat und sie jetzt mit ihrem Leben glücklich ist.

Bewertung vom 02.04.2022
Rendezvous mit dem Fettnäpfchen (eBook, ePUB)
Buchholz, Katy

Rendezvous mit dem Fettnäpfchen (eBook, ePUB)


sehr gut

Tagebuchgeschichten aus dem Leben der Autorin

Das Cover ist mir direkt ins Auge gefallen. Sehr schön gestaltet. In diesem Buch gewährt die Autorin Einblicke in ihr bisheriges Leben. Unter anderem sind auch private Bilder darin enthalten. Das fand ich sehr gut gemacht. Der Schreibstil ist locker zu lesen.
Man muss dieses Buch als ein privates Tagebuch der Autorin sehen. Es ist kurzweilig und mit der recht kurzen Seitenzahl auch mal etwas für zwischendurch. Es sind interessante Geschichten dabei und ab und an musste ich schmunzeln.
Durch dieses Buch lernt man Katy Buchholz etwas besser kennen und ich freue mich auf ein nächstes von ihr. Sie schreibt ja in verschiedenen Genres, z. B. auch Krimis. Mit diesen kurzen Geschichten hat sie mir eine schöne Lesezeit beschert.

Bewertung vom 01.04.2022
Ein gut gemeinter Rat zum Morden
Gaw, Andreas

Ein gut gemeinter Rat zum Morden


ausgezeichnet

Unfall oder Mord? Findet es selbst heraus.

Vanessa und Chris, ein deutsches Ehepaar, leben in Schweden. Die Ehe kriselt schon seit längerem. Der Sohn ist ausgezogen und lebt in England. Eines Abends liegt Chris im Flur. Tot. Hat Vanessa ihn nach einer erneuten Eskalation die Treppe heruntergestoßen? Ist es vielleicht einfach nur ein Unfall gewesen?
Somit beginnt diese Geschichte und ich war sofort gefesselt. Der Autor hat hier mit seinem lebendigen Schreibstil ein wunderbares Buch verfasst. Es hat sehr viel Witz, aber auch eine gewisse Dragik. Vanessa war mir sofort sympathisch. Was muss die Arme im Verlauf der Geschichte alles durchmachen. Sie tritt von einem Fettnäpfchen ins andere.
Nach dem Tod ihres Mannes beginnt sie ein neues Leben. Eine andere Stadt, ein neuer Job. Hier will sie ganz neu anfangen. Doch so einfach, wie sie sich das vorstellt, ist es leider nicht.
Es ist einfach köstlich zu lesen, wie sie immer wieder versucht ihr Leben in den Griff zu kriegen. Ihr neues Umfeld lässt das leider nicht zu. Im Hintergrund stellt sie sich immer wieder dieselben Fragen. Habe ich Chris wirklich gestoßen? War es nicht doch nur ein Unfall? Warum kann ich mich nicht erinnern? Um das herauszufinden, muss man unbedingt dieses Buch lesen.
Wer Sinn für makabren Humor hat ist mit diesem Buch bestens bedient. Der Schluss ließ ja einiges offen. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.03.2022
Geheimniskrämer
Niedieck, Edith

Geheimniskrämer


ausgezeichnet

Ein spannender Krimi aus Köln

Plötzlich gehen im Kölner Norden alle Lichter aus. Auch Kriminalhauptkommissar Brandt, der eigentlich auf den Lieferservice mit seinem Essen wartet, steht auf einmal in seiner Wohnung im Dunklen. Kurze Zeit später bekommt er einen Anruf auf seinem Handy. Es wurde eine Leiche gefunden. Der Vertriebsleiter der Rheinischen Überlandwerke ist ermordet worden. Hängen der Stromausfall und der Mord vielleicht zusammen?
Am Anfang des Buches gibt es ein Personenverzeichnis. Da konnte man schon mal die Protagonisten kennenlernen, was mir sehr gut gefiel. Schon dort könnte man den zügigen Schreibstil der Autorin erkennen.
Edith Niedeck hat hier einen interessanten Krimi geschrieben. Es geht um Mord, Ökostrom (oder doch nicht?), Naturschutz, Korruption, Aktivisten und Geld. Ferdinand Krämer, der Chef der Werke, macht sich von Anfang an verdächtig. Hat er seinen Vertriebsleiter auf dem Gewissen? Brandt ist davon von Anfang an überzeugt. Dann liegt ein Aktivist plötzlich im Koma. Hat Krämer auch damit was zu tun?
Im Verlauf der Geschichte verstand es die Autorin sehr gut mich immer wieder zu verblüffen. Wenn ich glaubte die Lösung zu kennen, änderte sie wieder die Richtung. Sehr gut durchdacht. Besonders Brandt, mit seiner etwas verschrobenen Art, gefiel mir immer besser.
Der Schluss hat mich sehr überrascht. Mit diesem Ende hätte ich nicht gerechnet. Ein toller Abschluss.
Wer Regionalkrimis mag, sollte diesen auf jeden Fall lesen. Eine ganz klare Empfehlung von mir.

Bewertung vom 30.03.2022
Das Strandhaus
O'Donoghue, Deborah

Das Strandhaus


gut

Politik, Tod und grausame Machenschaften

Für Juliet, eine engagierte Politikerin, ist nichts mehr wie es vorher war, als sie vom Tod ihrer Nichte erfährt. Sie kann einfach nicht glauben, daß Beth sich umgebracht hat. Ihre Partei steckt zur gleichen Zeit in Schwierigkeiten. Juliet nimmt sich eine Auszeit. Sie fährt in das Strandhaus, in dem Beth bis zu ihrem sogenannten Suizid gewohnt hat. Sie will der Sache auf den Grund gehen, denn sie ist der festen Überzeugung, daß dies kein Selbstmord war. Dort trifft sie auch auf ihre Schwester, die Mutter von Beth. Ihr Verhältnis ist nicht gerade das Beste.
Die Geschichte begann sehr zäh. Erst über der Hälfte des Buches nahm es etwas Fahrt auf. Juliet lag mit ihrer Vermutung richtig. Sie ahnt aber nicht, in was für ein Wespennest sie sticht. Sie beginnt vieles zu hinterfragen. Was für ein Geheimnis haben die Nachbarn des Strandhauses? Beth hatte vor ihrem Tod sehr viel Kontakt mit der Gruppe. Haben sie etwas damit zu tun? Plötzlich beginnt Juliet auch über ihren Lebenspartner nachzudenken. Er hat ihr einige Dinge über Beth vorenthalten. Sein Schweigen macht auch ihn plötzlich verdächtig. Nach und nach kommt das ganze grausame Ausmaß des Todes ihrer Nichte ans Licht.
Als Thriller würde ich dieses Buch nicht beschreiben. Mir hat dafür die Spannung gefehlt, die sich ja letztendlich immer mehr aufbauen soll. Vieles ist vorhersehbar gewesen.
Die Autorin hat hier ein Thema aufgegriffen, daß sehr realitätsnah ist. Ein interessanter Ansatz für eine Geschichte, die leider durch viele Längen immer wieder an Spannung verlor.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, doch von einem Thriller erwarte ich etwas mehr.