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Carry
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Essen

Bewertungen

Insgesamt 79 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2023
Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2
Burton, Jessie

Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2


gut

Die Geschichte beginnt 1705 in Amsterdam, eine einst wohlhabende Familie verliert alles. Ihr einziges Ziel ist es, Thea, ihre farbige Tochter gut und reich zu verheiraten, damit sie der Familie somit ihren Wohlstand zurück gibt und sichert. Die Familie wohnt in einen der prächtigsten Häusern Amsterdam und tut alles, um den Schein zu bewahren.

Auf einer Brautschau lernt Thea schließlich Jacob kennen, der sich bereit erklärt, sie zu ehelichen. Man fragt, sich aus, welchem Grund? Thea ist eigensinnig und verliebt, in einem Maler. Sie liebt das Theater und möchte die Welt sehen. Bis ein hartes Schicksal alles ändert.

Dann gibt es noch ihre Tante (ihre Geschichte fand ich fast schon interessanter, als die von Thea). Ihr würde ich es gönnen, dass sie ihre Ruhe und auch die Liebe findet, nach der sie sich sehnt. Die Tante tut alles, damit die geplante Heirat stattfinden kann und doch holt die Vergangenheit die Familie ein.

Im Klappentext habe ich später gelesen, dass es wohl noch einen 1. Teil zu dieser Reihe gibt, diese Geschichte ist an sich abgeschlossen, aber vielleicht wäre es doch besser gewesen, man hätte das Vorgängerbuch auch gelesen.

Mein Fazit: Es ist zwar spannend zu lesen, aber auch etwas zäh und es bleiben zum Schluss auch einige Fragen offen, vielleicht gibt es ja noch einen dritten Teil?

Bewertung vom 11.02.2023
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


ausgezeichnet

Mein absolutes "Must-have" Buch des Frühjahres 2023! Das Buch ist SEHR gut!
Alleine das Buchcover flasht schon sehr. In leuchtender Schrift ist der Titel vermerkt und der Sensenmann sitzt an der Bar - tief betrübt, so scheint es.

Eine lockere und fesselnde Schreibweise. Der Tod hat eine Erschöpfungsdepression und landet durch Zufall bei der Psychologin Livia und bringt ihr Leben ordentlich durcheinander. Das alleine ist schon an Lustigkeit kaum zu toppen. Die Figuren sind so lebensecht beschrieben und man muss nach jedem 2. Satz einfach schmunzeln.

Sei es, der Sensenmann besucht die Seniorenresidenz, um alte Bekannte zu besuchen oder auch das Krankenhaus etc.

Innerhalb von 2 Tagen hatte ich das Buch ausgelesen, da ich es kaum weglegen konnte, auch möchte man wissen, war der Besucher nur zufällig bei Livia oder hat er doch einen anderen Auftrag.

Die beste Freundin, ihr Exmann etc. alle machen mehr oder weniger Bekanntschaft mit dem höheren Wesen. Und am Ende des Buches fragt man sich selbst, wieviel Lebenszeit bleibt einem noch und sollten wir nicht jeden Tag genießen, als wenn es der letzte wäre?

Bewertung vom 11.02.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


weniger gut

Selten, dass ich ein Buch zur Seite lege. Hier ging es irgendwann nicht anders. Das Thema an sich - Familiengeschichte, Schicksal und Verschleppung ins tiefste Sibirien, Wunden die nicht heilen, kaputte Seelen - klang interessant.

Die ersten Kapitel gingen auch recht flott weg, die Vertreibung eine Gruppe Menschen, in Wagons eingesperrt und ab ging es, nach Sibirien, nicht jeder schafft es. Die Menschen, versuchen, zu überleben, essen rohe Kartoffelscheiben, essen Stroh, Kinder sterben jämmerlich.

Jahrzehnte später versuchen die Nachfahren, zu begreifen, was damals geschehen ist, was es mit den Menschen gemacht hat.

Ich fand insgesamt die Erzählweise wirklich sehr schwer und auch schleppend. Es war für mich auch nicht fesselnd genug. Sehr selten breche ich ein Buch ab, aber hier konnte ich leider nicht bis zum Ende lesen, da es mich irgendwann nur noch gelangweilt hat bzw. ich musste mich doch sehr aufraffen.

Lt. Klappentext wird das Buch gelobt, dass es ein mitreißender Roman ist. Vielleicht ist das Genre auch derzeit zu schwer.

Das Buchcover spricht mich leider auch nicht so an. Der Fisch, der nach Luft schnappt, passt zwar bildlich, aber ist auch eher langweilig und schlicht gehalten.

Bewertung vom 12.01.2023
Das College
Ware, Ruth

Das College


gut

Dieses Buch wollte ich unbedingt haben! Der Inhalt las sich interessant und das Buchcover macht so richtig: BÄM! Es ist mit kräftigen Farben gestaltet und am Rand etwas rau bzw. mit Glitzer, was einen sehr coolen Eindruck hinterlässt. Aber anstatt ein knallharter Thriller zu sein, wie der Einband versprach ist es eine Art Teenie-Thriller. Anfangs auch recht spannend, dann schleppend und nervig und auch unrealistisch. Das die Autorin bekannt für ihre zahlreichen Bücher ist, war mir nicht bekannt. Naja.

Mir hat die Anfangsgeschichte von April und Hannah auf dem College und das Leben an sich gut gefallen. Auch die einzelnen Charaktere der Clique waren gut getroffen. Später als Hannah dann erwachsen ist und die Geschichte rückblickend beschrieben wird, hat mir nicht ganz so gefallen. Die Schwangerschaft von Hannah ist immer wieder ein Thema und ihre "Weh-Wehchen" werden immer wieder thematisiert und waren völlig unnötig.

Es liest sich schon flüssig und gut, aber unter Thriller verstehe ich wirklich etwas anders!

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Bewertung vom 31.12.2022
Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1
Aicher, Petra

Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1


gut

Es ist etwas schwierig, dieses Buch einzuordnen. Ist es (doch) ein Liebesroman oder Krimi? Von allem etwas - historischer seichter Krimi mit einer kleinen Art von Liebesgeschichte!
Anna, aus armen Verhältnissen, beginnt in der Gerichtsmedizin zu arbeiten. Auf dem Tisch liegt eine bekannte Schauspielerin, war es Selbstmord oder Mord? Der adelige Fritz taucht aus Langeweile in eine Verkleidung als Reporter und beginnt einen Skandal aufzudecken.
Auf dem Buchcover sind beide Protagonisten abgebildet.
Anna, teilweise etwas naiv und Fritz (der auch eine Zeitung unterhält) beginnen eine Freundschaft mit kleinen Neckereien. Man fragt sich aber mein Lesen, was beide wirklich voneinander wollen...
Auch, dass Fritz seine lieblose Ehe und seine Langeweile im Tage mit Abenteuern ausfüllen möchte, kann man einerseits nachvollziehen, aber insgesamt fügt sich nicht recht alles zusammen.
Die Recherche zu dem Tod der Schauspielerin liest sich allerdings sehr spannend meiner Meinung nach. Das Buch hat einige Wendungen und auch Überraschungen. Insgesamt ein seichter Krimi, der schon auch Spaß macht, zu Lesen.
Es erscheint noch ein weiterer Teil der Reihe, ich brauche diesen nicht unbedingt....dafür hat mir dann doch etwas die Spannung und der Reiz des Buches gefehlt.

Bewertung vom 26.11.2022
Ein Abend mit Marilyn
Wildner, Maxine

Ein Abend mit Marilyn


sehr gut

Norma Jeane Baker - eine junge Frau wird zur Ikone!

Mir hat dieses Buch sehr gefallen. Es ist als Roman geschrieben, es ist der Abend vor Marilyn´s Geburtstag, alle wichtigen Männer ihres Lebens sind erschienen und blicken auf ihren persönlichen Lebensabschnitt mit Marilyn zurück. Und die Diva lässt wie so oft in ihren Leben, auf sich warten....

Rückblickend geht es mit einer recht kargen und armen Kindheit los. Ihre Mutter Gladys wollte sie nicht, ist sie das dritte Kind und ein Klotz am Bein. Die Mutter ist labil und erkrankt im Laufe ihres Lebens psychisch. Davor hat Marilyn zeitlebens ebenfalls Angst.

In dieser Kindheit, bei wechselnden Verwandten, auch im Waisenhaus teilweise merkt man, warum Marilyn diese Verletzlichkeit und auch Unsicherheit in sich trägt und warum sie im Grunde immer an Selbstzweifel leidet. Mit Beginn der Pubertät merkt sie ihre Ausstrahlung auf Männer und der Rest ist Geschichte.

Mir hat der Schreibstil sehr gefallen, er ist flüssig und schön geschrieben, natürlich ist es irgendwo fiktiv mit Anekdoten etc. Aber man kann sich schon in das Buch hineinversetzen und dieses gewisse Etwas, die Marilyn wohl ausgefüllt hat, wenn sie einen Raum betreten hat, war greifbar.

Das Buchcover ist fantastisch!

Ich habe mir ein weiteres Buch von der Autorin bestellt!

Bewertung vom 06.11.2022
Für euch
Sayram, Iris

Für euch


sehr gut

Das Buch "Für euch" ist ein beeindruckender Familienroman. Iris, die Tochter eines türkischen Gastarbeiters und einer Hippie Mutter, lebt im Brennpunktviertel von Köln auf. Der Vater verliert seinen Job bei Ford, da er immer wieder zu spät kommt und seine Spielsucht nicht in den Griff bekommt. Die Mutter putzt, arbeitet als Klofrau in der Disco und tut alles um über die Runden zu kommen. Iris macht mit dem Nachbarskind Besorgungen für die Prostituierten, die ebenfalls in direkter Nachbarschaft wohnen. Das ganze Milieu ist tgl. in der Wohnung und Iris kennt keine Alltagsregeln.

Die Eltern triften ab und werden Kleinkriminelle. Sie versuchen trotzdem ihrer Tochter alles zu erfüllen. Kaufen ihr ALLES oder stehlen es sogar (ich finde, hier hätten sie mal nachdenken sollen, ob es förderlich ist, dem Kind jeden materiellen Wunsch von den Lippen abzulesen!). Geld für die Stromrechnung ist aber manchmal nicht da und so wird alles wieder verpfändet.

Die Mutter wandert schließlich ins Gefängnis und danach arbeitet sie auf dem Strich. Iris muss früh alleine klar kommen. Sie schafft es, auf dem Gymnasium zu bleiben und versucht, ständig den Schein zu wahren, so dass andere nicht merken, aus was für Verhältnissen sie kommt. Ganz schön anstrengend.

Sie schafft es, sogar ein Studium zu beginnen.

Mit hat der Schreibstil des Buches sehr gefallen, es liest sich so weg. Dass die Eltern nicht aus der 2-Zimmer-Wohnung rauskommen, gesundheitlich und finanziell total am Ende sind, finde ich erschreckend. Auch das Iris als Kind komplette Narrenfreiheit hat und keiner was bemerkt bzw. in der Nachbarschaft geht es halt ähnlich zu. Brennpunkt eben.

Sie hat so einen stressigen Lebenswandel, auch als Jugendliche! Da kam ich manchmal mit den ganzen Namen des jeweiligen Freundeskreis nicht klar. Dass sie die Schule & Co. schafft und später sogar in N. Y. eine zeitlang arbeitet. Ich glaube, es gehört eine Portion Mut und auch Verrücktheit hierzu.

Im Buch geht es vor allem die unerschüttlichen Liebe zur Mutter und die kommt auch ganz stark zum Ausdruck.

Ein tolles Buch für den Herbst!

Bewertung vom 02.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


gut

Dies war mein 1. Buch des dänischen Autors. Es handelt sich um Teil 1 einer Trilogie. Das Buch ist aber an sich abgeschlossen! Der Einband ist ziemlich cool gestaltet, nicht nur ein normales TB, sondern mit einem Schutzumschlag, den man auch gut als Lesezeichen nutzen kann.
Es geht um einen amerikanischen Agenten Jan Jordi Kazanski, der ziemlich am Boden ist. Alkoholkrank und sehr fertig wird er noch einmal zu einem Spezialauftrag nach Krakau berufen. Dort trifft er auf die sehr attraktive Xenia. Auch Xenia hat ein Geheimnis und erst beschattet Jan Jordi Xenia und ist sehr verschlossen uns skeptisch. Aber bald fassen beide Vertrauen zueinander und ermitteln im selben Fall.
Das Buch liest sich spannend! Später das letzte Drittel muss ich sagen, war es doch etwas langatmig, es kommen unheimlich viele Personen darin vor und es ist alles etwas klischeehaft. Wie ein amerikanischer Krimi eben. Als Thriller würde ich dieses Buch nicht bezeichnen, da ich zu keiner Zeit total gefesselt war.
Auch bei der "Witwe" war ich nicht überzeugt.
Das Buch las sich gut, aber das zweite hiervon brauche ich - tatsächlich nicht.

Bewertung vom 15.10.2022
Hinter dem hellen Schein / Schloss Liebenberg Bd.1
Caspian, Hanna

Hinter dem hellen Schein / Schloss Liebenberg Bd.1


sehr gut

Dies ist das 1. Buch, was ich von der Autorin Hanna Caspian gelesen habe und es wird mit Sicherheit nicht das Letzte gewesen sein!

Angesprochen hat es mich aufgrund des schönen Buchcovers. 2 Dienstmädchen, eines im Vordergrund, das zweite huscht zur Tür. Still und unaufdringlich, genauso, wie es sich für die Dienerschaft gehört. Ich liebe immer toll gestaltete Buchdeckel außen wie innen. Dieses Buch hat auch schöne schwarz-weiß Fotografien im Einband, was einen direkt ein kleines Bild der Spielkulisse wiederspiegelt, auch sind die Kapitel mit einer schönen Schnörkelei verziert. All diese Details finde ich Besonders!

Dieser Roman handelt hauptsächlich von Adelheit, einer bitterarmen Tochter eines Tageslöhners, bildhübsch, sie wird Dienstmädchen bei einer angesehenen Fürstenfamilie. Im Laufe der Geschichte kommen immer mehr Figuren hinzu und die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Dies fand ich erst etwas "anstrengend", da es doch recht viele Figuren sind, doch jede ist so einzigartig beschrieben, dass es den Roman sehr spannend macht.

Erst im Laufe des Buches habe ich bemerkt, dass dies Teil eins einer Trilogie ist und dadurch, dass die Geschichte unbedingt weitererzählt werden muss und so viel beinhaltet, war es für mich fast beruhigend, dass es noch Fortsetzungen gibt :-)

Alles in allem geht es um einen Skandal im Fürstenhaus und die Dienerschaft bekommt alles mit und hadert mit Gewissensbissen sowie auch der Abhängigkeit der Beschäftigung. Wunderbar recherchiert und geschrieben!

Bewertung vom 15.10.2022
Kerl aus Koks
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


gut

Auch ich bin ein Kind des Ruhrgebiets :-) Daher habe ich diesen tollen Roman hauptsächlich des Titel wegens zur Hand genommen bzw. mich sprach der "kohlenschwarze Junge" direkt an :-) Als ich las, dass das Buch ein Roman von Michael Brandner ist, war klar - es muss einfach gut sein.
Die Geschichte ist keine Biographie, jedoch mit einigen wahren Details bzw. die Hauptfigur soll es in einigen Fassetten gegeben haben.
Es beginnt mit der Kindheit in Bayern. Der kleine Paul wächst bei einer liebevollen Familie auf, wo es immer reichlich zu Essen und zu Reden gibt. Nur ist dies gar nicht seine leibliche Familie, sondern seine Tante zieht ihn in den ersten Jahren groß. Plötzlich steht seine leibliche Mutter vor der Türe und verfrachtet in ins Ruhrgebiet. So kann es man wohl benennen. Hier ist alles anders, beengte Wohnverhältnisse, Dreck, schnatternde Nachbarn, von denen man nichts verheimlichen kann. Und grundehrliche Menschen - das ist das Ruhrgebiet.
Mich hat die Beschreibung der Kindheit am meisten erfreut, sehr gut und spannend geschrieben. Die Jugend ist voller Rebellion! Paul kommt überall irgendwie durch und hat so gar keinen Plan, was er mit seinem Leben anfangen soll. Und so zieht es sich weiter durch die Geschichte, zahlreiche Frauengeschichten (hier kam ich dann überhaupt nicht mehr mit) sowie zahlreiche schräge Vögel und Künstler, auf die er trifft. Ein gesittetes Leben ist sehr fern.
Das Buch war ab der Hälfte etwas unruhig und durcheinander. Alles in Allem muss ich sagen, das hier kein schriftstellerisches Meisterwerk vorliegt, trotzdem hat das Buch etwas und es bekommt ganz klar eine Leseempfehlung von mir!