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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sophie H.
Wohnort: 
Rastede

Bewertungen

Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Spannend und emotional - Helga ist überglücklich! Zehn Jahre nach Kriegsende ist endlich ihr Vater aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt. So können sie und ihr Bruder zurück zu ihm nach Köln. Der Vater baut sich ein Büdchen als bescheidene Existenz auf, ihr Bruder Jürgen beginnt bei Ford eine Ausbildung. Helga hilft ihrem Vater täglich im Büdchen, aber viel lieber würde sie auf das Gymnasium gehen und Schriftstellerin oder Journalistin werden. Diesen Wunsch schlägt der Vater brüsk ab und steckt sie stattdessen auf die Hauswirtschaftsschule. Warum reagiert der Vater so, obwohl er ihr sonst keinen Wunsch abschlagen kann?
Ihr Praktikum macht Helga in einem Waisenhaus und entdeckt dort Ungeheuerliches. Kann Helga das Schreckliche, das sie dort erfährt, verarbeiten? Und was hat ihre geliebte Freundin Fanny mit dem Heim zu tun?
Dieses Buch ist eine Fortsetzung des Buches „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“ und ist es doch nicht. Denn die Protagonisten aus diesem Buch spielen in Trümmermädchen nur eine ganz untergeordnete Rolle. So wird Trümmermädchen aus anderer Perspektive fortgeschrieben. Beide Bücher kann man ganz unabhängig voneinander lesen.
Mich hat von der ersten Seite an ein Leserauch erfasst. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Nicht nur die Geschichte um Helga mit ihren vielen Wendungen ist spannend, sondern auch das geschichtliche Drumherum ist mehr als sehr interessant und sauber recherchiert. Was für eine untergeordnete Rolle die Frau zehn Jahre nach Kriegsende gespielt hat, kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Sie sollte einfach eine gute Hausfrau sein. Wollte sie arbeiten, benötigte sie dafür die Einwilligung ihres Ehemannes. Beischlaf vor der Ehe? Für die Frau eine Katastrophe. All diese Dinge werden in dem Buch lebhaft thematisiert.
Der Erzählstil ist flott und sprachlich der damaligen Zeit angepasst. Die Geschichte nimmt zahlreiche Wendungen und erst ganz zum Schluss fügen sich alle Puzzleteile zusammen. Ich kann das Buch aus vollstem Herzen empfehlen!

Bewertung vom 10.07.2022
Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


ausgezeichnet

Fesselnd! - Vor einem Jahr habe ich schon „Stay away from Gretchen“ weggesuchtet. Die Geschichte eines jungen Mädchens, das sich kurz nach dem 2. Weltkrieg mit einem US-Soldaten einlässt. Schlimm genug zur damaligen Zeit, aber er ist auch noch „farbig“. Der junge Mann namens Bob schwört ewige Liebe, schwängert Gretchen und verschwindet auf nimmer Wiedersehen. Gretchen wird das „farbige Balg“ weggenommen. Nur schwer kommt sie über den Schmerz hinweg, geht eine Vernunftheirat mit Konrad ein und bekommt ein weiteres Kind: Tom. Zu Recht ein hochgelobter Roman! Doch kann der Folgeband an diesen Erfolg anknüpfen? Kann er! Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.

In Band 2 vermischen sich zwei Zeitstränge. Zum einen wird aus der Sicht von Konrad erzählt. Von seiner Kindheit, in der er alles verloren hat, bis zur Heirat mit der schwermütigen Greta und der Geburt des Sohnes Thomas, genannt Tom. Zum anderen wird die Geschichte aus der Sicht von Tom aufgerollt, dessen Vater Konrad längst verstorben ist und dessen Mutter an Demenz erkrankt ist. Eines guten Tages meldet sich bei Tom ein gewisser Hank aus den Niederlanden, der vorgibt sein Halbbruder zu sein und Tom bisher gänzlich unbekannt war. Hank wurde mittels einer Samenspende gezeugt. Sollte Konrad etwa Samenspender gewesen sein? Oder ist er einfach fremdgegangen? Gibt es womöglich noch mehr unbekannte Halbgeschwister? Bei Nachforschungen tritt Unfassbares zutage, an dem Tom fasst zerbricht.

Susanne Abel beschreibt die Handlung so, dass man sehr gut hineinversinken kann. Geschickt kombiniert sie die beiden Handlungsstränge dabei, die zwar teilweise fiktiv, aber extrem gut recherchiert sind und eine realistische Vorlage haben. Auch die Thematik, dass jedes Kind ein Recht auf das Wissen um seine Herkunft hat, wird hier sehr gut diskutiert.

Man kann das Buch sehr gut ohne Kenntnis von Band 1 lesen, da das Wissen, das man benötigt, gekonnt in kleinen Happen serviert wird. Man sollte dennoch nicht auf den Vorgängerband verzichten, weil man sich dabei um ein großes Lesevergnügen bringt. Von mir gibt es 10 von 5 möglichen Sternen!

Bewertung vom 25.06.2022
Zusammen sind wir unschlagbar! / Pfeffer & Minze Bd.1
Welk, Sarah

Zusammen sind wir unschlagbar! / Pfeffer & Minze Bd.1


ausgezeichnet

Alles wird gut

Pfeffer und Minze sind zusammen unschlagbar! Juna Pfeff und Millie Minze sind allerbeste Freundinnen und halten in jeder Lebenssituation zusammen. So auch, als Millie vor dem Sitzenbleiben gerettet werden muss. Dabei hat Juna immer die kuriosesten Einfälle, die erstaunlicherweise sogar zum Ziel führen. Doch dann müssen sich beide Mädchen einer besonderen Herausforderung stellen. Rosie, die Inhaberin ihres Lieblingsimbisses, läuft Gefahr, den Imbiss zu verlieren, weil sie horrende Mietschulden hat. Schaffen Juna und Millie es, die 2.500€ aufzutreiben?

Das Buch ist im Tagebuchstil geschrieben. Verfasserin des Tagebuches ist Millie. Die Sprache ist leicht und flockig, dabei wird die Sprache der heutigen Kinder und Jugendlichen aufgegriffen. Dies dürfte bei den Leserinnen gut ankommen. Die Geschichte nimmt schnell Tempo auf und ist manchmal etwas schwurbelig und durcheinander, aber genauso denken Kinder in dem Alter. Die Figuren sind zwar alle etwas überzeichnet, aber deshalb umso liebenswerter. Eine Figur, mit der man sich identifizieren kann, ist schnell gefunden.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Nicht nur, weil es eine temporeiche, witzige Geschichte ist, sondern auch, weil sie zwei Botschaften vermittelt: Man kann zusammen viel erreichen. Und wenn du wirklich nicht mehr weiterweißt, wende dich an die Erwachsenen, dann wird alles gut! Von mir gibt es 5 Sterne!

Bewertung vom 05.06.2022
Bekenntnisse eines Betrügers
Raina, Rahul

Bekenntnisse eines Betrügers


weniger gut

Holt mich nicht ab
Ramesh wächst in absolut ärmlichen Verhältnissen in Indien auf. Er gehört zu den Unberührbaren und hat damit in der indischen Kastengesellschaft keine Chance. Erschwerend kommt hinzu, dass er regelmäßig von seinem Vater Schläge kassiert. Ihm muss Ramesh jeden Tag an seinem Teestand helfen und Gewürze malen. Dabei wünscht Ramesh sich nichts mehr, als zur Schule gehen zu dürfen. Seine Retterin kommt in Gestalt der Nonne Claire, die ihn von seinem Vater wegholt und eine Schulbildung ermöglicht. Schnell hat sie erkannt, was für ein heller Kopf Ramesh ist. Doch dann kommt das Schicksal dazwischen und Ramesh kann seine Schulbildung nicht abschließen. Stattdessen mausert er sich zu dem Betrüger in Indien schlechthin: Er legt für Kinder aus der Oberschicht Prüfungen ab, damit diese eine Universität ihrer Wahl besuchen können. Als Ramesh die Prüfungen für Rudi als Landesbester abschließt, ändert sich wieder einmal sein ganzes Leben.
Das Cover sticht dank seiner gelben Farbe sofort ins Auge. Auffällig ist auch das etwas kleinere Format des Buches. Leider ist auch die Schriftgröße deutlich kleiner als sonst bei Taschenbüchern.
Mich konnte das Buch leider gar nicht abholen. Dabei hatte mich der erste Satz sofort in seinen Bann gezogen: „Das erste Kidnapping war nicht meine Schuld.“ Bis man jedoch erfährt, was es mit diesem Kidnapping auf sich hat, vergehen viele, viele Seiten. Für mich hatte das Buch viele Längen mit ganz viel Wiederholungen. Die Sprache habe ich als sehr vulgär und teilweise auch als abstoßend empfunden. Sehr gestört haben mich auch die vielen indischen Begriffe. Sie werden zwar im Anhang erklärt, aber das hat meinen Lesefluss sehr gestört. Zumal die Wörter im Anhang ebenfalls kursiv sind und noch eine Nuance kleiner gedruckt wurden. Ich konnte sie kaum entziffern. Von mir bekommt das Buch leider nur 2 Sterne. Schade, ich hatte mir einen großen Lesespass erhofft.

Bewertung vom 05.06.2022
Das unglaubliche Leben des Wallace Price
Klune, T. J.

Das unglaubliche Leben des Wallace Price


sehr gut

Der erfolgreiche Anwalt Wallace Price ist ein richtiges Ekelpaket. Er schikaniert seine Mitmenschen, wo er nur kann. Als er eines Tages tot umfällt, begleitet ihn der „Sensenmann“ Mei in eine Zwischenwelt. Hier soll Wallace vom Wächter Hugo auf die Reise ins Jenseits vorbereitet werden. Wallace bleibt länger als erwartet und erkennt nach und nach, dass sein Leben auf der Erde nicht so war, wie es hätte sein sollen. Er bekommt eine Chance, einige Sachen wieder ins Lot zu bringen.
Das Problem eines Beststellers wie „Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte“ ist, dass man einem weiteren Buch entgegenfiebert, dass den Bestseller nach Möglichkeit toppen soll. Das ist T.J. Klune in meinen Augen leider nicht ganz gelungen.
Ich habe das Buch gerne gelesen, obwohl ich oftmals am Rande meiner Vorstellungskräfte war. Wer kann wann was und warum berühren oder bewegen? Wie funktioniert das mit dem Seil zwischen Hugo und Wallace? Interessant fand ich überhaupt die Vorstellung einer Zwischenwelt. Aber kann man in solcher ein Zwischenwelt eine zweite Chance bekommen?
Leider hatte das Buch für mich auch einige Längen und ich musste einige Seiten zweimal lesen, weil beim Lesen meine Gedanken abgeschweift sind. Nichtsdestotrotz bietet der Lesestoff wieder viel Stoff zum Nachdenken und vielleicht auch zum Korrigieren seiner eigenen Vorstellungen.

Bewertung vom 29.05.2022
Not all heroes wear capes
Brooks, Ben

Not all heroes wear capes


ausgezeichnet

Große Überraschung
Ich kannte Ben Brooks und seine Bücher noch nicht. Deswegen habe ich ohne große Erwartungen mit dem Lesen dieses Buches begonnen. Der Titel lässt es schon vermuten: Es geht um Helden, die keinen Umhang tragen und deswegen auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen sind. Ich hatte mir vorgestellt, dass in diesem Buch eben solche Helden vorgestellt werden. Das geschieht auch auf sehr unterhaltsame Art und Weise, aber das Buch bietet einfach noch viel, viel mehr. Es ist sozusagen eine Gebrauchsanweisung, wie jeder zum (Alltags-)helden werden kann. So erfährt man beim Lesen, dass jeder eine Superkraft in sich schlummern hat, die einem zum Helden werden lassen kann. Denn ein Held ist, wer unsere Welt zu einem glücklicheren und sicheren Ort macht. In elf kurzen Kapiteln erfährt man, dass man für seine Sachen brennen muss, wenn man sein Gegenüber damit glücklich machen will. Und warum es wichtig ist, möglichst viel zu lernen. Und dass es wichtig ist zu träumen, um seinen eigenen Weg zu finden.
Auch die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Das Cover lässt auch Jungen zum Buch greifen. In den einzelnen Kapiteln gibt es jeweils zweiseitige Comics. Sprüche und Zitate sind in großen und fetten Buchstaben gedruckt, sodass der Blick sofort auf die wichtigsten Stellen fällt. Außerdem wirkt das Geschriebene dadurch nicht so erschlagend, sondern auch der nicht so geübte Leser hat das Gefühl, dass er die Seiten gut bewältigen kann. Rein theoretisch könnte man nach jedem Kapitel eine Pause einlegen. Rein praktisch konnte ich das Buch gar nicht mehr weglegen. Ich habe es in einem Rutsch verschlungen und werde es mit Sicherheit noch ein zweites Mal in Ruhe lesen. Das Buch hat einfach nur Spaß gemacht und mich auch zum Nachdenken angeregt. Der Schreibstil von Ben Brooks ist sehr überzeugend und dabei noch sehr humorvoll. Von mir die vollste Leseempfehlung und das auch für Erwachsene!

Bewertung vom 29.05.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Toller Auftakt!

Im Jahre 1956 lernen sich Betty, Martha und Clara im Strandbad Müggelsee kennen, als die drei zusammen einen älteren Herren vor dem Ertrinken retten. Von nun an sind die drei Mädchen beste Freundinnen, können aber unterschiedlicher gar nicht sein. Betty ist die Tochter des Strandbadbesitzers und ihr mangelt es an nichts. Clara träumt davon, Kosmonautin zu werden, hat aber schlechte Chancen, weil ihre Eltern nicht linientreu sind. Marthas Eltern dagegen unterstützen die DDR nach Leibeskräften, verbergen aber gleich zwei große Geheimnisse vor ihrer Tochter, deren Aufdeckung das Leben von Martha komplett aus den Fugen geraten lassen.
Wir dürfen in dem Buch die drei Mädchen bis zum Ende ihrer Schulzeit begleiten. Erste Liebeleien stellen sich ein und jedes der drei Mädchen versucht seine Träume zu verwirklichen und mit dem Regime auf seine Art zurechtzukommen. Als dann plötzlich die Mauer hochgezogen wird, stehen die Mädchen vor einer schweren Entscheidung: Sollen sie noch auf dem letzten Drücker rübermachen?
Mich hat das Buch von Anfang an in seinen Bann gezogen. Vieles, von dem berichtet wird, kenne ich noch aus Briefen, die mir meine damalige Brieffreundin aus der DDR geschrieben hat. Auch ich war noch zu Mauerzeiten ein paar Mal in Ost-Berlin. Die Autorin versteht es sehr gut, die damalige Stimmung einzufangen. Mir hat es beim Lesen teilweise den Hals zugeschnürt. Das Buch ist aber nicht nur eine nette Freundschaftsgeschichte, sondern es hält auch Lebensweisheiten bereit, über die sich ein Nachdenken lohnt. Auch das Cover passt sehr gut zum Buch. Nur zwei Mädchen? Irgendwer muss das Foto ja geschossen haben!
Von mir eine große Leseempfehlung. Ich warte schon gespannt auf den Folgeband!

Bewertung vom 15.05.2022
Du bist mehr als genug
Desai, Sarah

Du bist mehr als genug


ausgezeichnet

Wunderhaftes Buch

Ich – ein Wunder? Das würde wohl kaum jemand von sich behaupten, aber genau darum geht es in dem Buch „Du bist mehr als genug“. In dem Buch geht es darum, dass man erkennt, dass man genauso, wie man ist, richtig ist. Dass man sich selbst für wertvoll hält, also seinen Selbstwert erkennt. Hat man dies erkannt, kann man sich selbst lieben und Selbstvertrauen entwickeln. Drei große Kapitel leiten durch diesen Prozess. In jedem Kapitel gibt es Übungen, Meditationen, Visualisierungen, Atemübungen, Affirmationen und Mantras. Dies ist kein Buch, das man in einem Atemzug durchackern kann. Man sollte sich jeden Tag ein paar Minuten Zeit nehmen, um sich einen Abschnitt näher anzusehen. Dabei muss man das Buch nicht chronologisch lesen, sondern man kann sich von seiner Gemütslage oder von seinen Interessen leiten lassen. Die einzelnen Abschnitte lassen sich gut lesen und sind vom Input her auch nicht überfrachtet.
Das gesamte Buch ist wunderschön aufgemacht. Einige Seiten sind farbig gestaltet und sehen aus, wie Seidenmalerei. Und auch die Strichzeichnungen passen perfekt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde bestimmt noch oft darin lesen. Allerdings muss man auch Esoterik ein wenig mögen, aber wirklich nur wenig.

Bewertung vom 14.05.2022
Die schreckliche Adele 02
Mr. Tan;Miss Prickly

Die schreckliche Adele 02


sehr gut

Bitterböser Humor

Band zwei der schrecklichen Adele steht Band eins in nichts nach. Wer bitterbösen, schwarzen Humor mag, wird dieses Mädchen lieben. Die recht kurzen Cartoons, jeweils ein bis zwei Seiten lang, lassen sich schnell weglesen. In ihnen werden so manches Mal Weisheiten auf den Kopf gestellt. Gerne schlägt Adele ihre Eltern mit ihren eigenen Waffen. Die Zeichnungen sind bunt und fröhlich und untermalen Adeles Charakter perfekt. Viele Themen kommen einem bekannt vor, wenn man selber Kinder hat. Zum Beispiel, dass Kinder einige Essen nur zu sich nehmen, wenn sie phantasievolle Namen haben. So hieß bei uns Chili con carne Indianersuppe. Bei Adele kommt natürlich der bitterböse Humor zum Vorschein. Dort wird das Gemüse als Spinnenbeine oder als gehäckselte Feen betitelt. Diesen Humor muss man natürlich mögen und an ihm dürften sich auch die Geister scheiden. Wie schon in Band 1, bezweifele ich auch bei Band 2, dass schon Achtjährige Kinder diese Art von Humor verstehen. Ich würde diese Comics Erwachsenen empfehlen, aber keinen Grundschulkinder. Dafür einen Stern Abzug!

Bewertung vom 14.05.2022
Die schreckliche Adele 01
Miss Prickly;Mr. Tan

Die schreckliche Adele 01


sehr gut

So schrecklich bitterböse

Die schreckliche Adele wurde als echter Superstar aus Frankreich angepriesen. In Frankreich war der Comic zunächst ein Schulhof-Tipp und eroberte dann auch die Buchhändler*innen und Leser*innen im Sturm. Dort gibt es mittlerweile schon 18 Bände. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.
Adele ist ein Mädchen, dass niemanden mag. Sie hasst regelrecht ihre Mitmenschen. Dabei hat sie auch schon einen Verehrer: Gabriel. Adele findet das gut, hat sie doch so jemanden, den sie quälen kann und der das auch noch gut findet. Freunde hat Adele sonst keine mit Ausnahme von Magnus, der aber ein imaginärer Freund ist. Adele ist davon überzeugt, dass ihre Katze eigentlich ein Löwenbaby ist und hoffentlich irgendwann ausgewachsen ist und dann alle Mitmenschen auffrisst.
Die Illustrationen untermalen sehr gut, wie Adele eingestellt ist. Mit einem fiesen, sehr breiten Grinsen geht Adele durch das Leben und jeder kriegt sein Fett weg. Die Cartoons sind sehr kurz, jeweils ein bis zwei Seiten lang und dementsprechend schnell gelesen. Den Humor kann man nur als dunkelschwarz bezeichnen. Mir hat er sehr gefallen, aber ich habe große Bedenken, ob ihn auch schon Kinder ab 8 Jahren verstehen, die als Zielgruppe angegeben sind. Deshalb nur 4 Sterne von mir.