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KristallKind

Bewertungen

Insgesamt 246 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2024
Mein wunderbarer Topfgarten
Ullmann, Tina

Mein wunderbarer Topfgarten


ausgezeichnet

In Zeiten, in denen sich viele Menschen wieder mehr Verbindung zur Natur wünschen, kommt dieser Ratgeber gerade recht. Vor allem, wenn man statt Garten lediglich einen Balkon zur Verfügung hat, oder durch außergewöhnliche Pflanzentöpfe auf der Terrasse Akzente setzen will. Daher hat mich dieses Buch sofort angesprochen. Mit Töpfen als „mobile“ Balkonbepflanzung lässt sich nämlich auch die Kreativität ausleben.

Das Buch stellt sich optisch, mit seinem gebundenen Einband und in seiner Gesamtgestaltung, sehr hochwertig dar. Auch die vielen ansprechenden Bilder zu den jeweiligen Beiträgen, machen das Blättern in diesem Ratgeber regelrecht zum Genuss. Aber auch die Informationen kommen hier ganz und gar nicht zu kurz, denn die Autorin weist beispielsweise auf die richtige Auswahl der Pflanzen hin, ergänzt ihre Artikel mit den jeweiligen Pflanzensteckbriefen, oder zeigt was man gegen Schädlinge, aber für nützliche Insekten tun kann. Alles so verständlich, dass sich auch ein Gartenneuling damit zurechtfindet. Zudem wird jede Jahreszeit für sich behandelt, deren entsprechenden Vorzüge optimal für gewünschte Projekte genutzt werden können.

Am besten gefielen mir aber Tina Ullmanns Worte zum Winterschutz für Pflanzen, zu den verschiedenen Erden, aber auch die Tipps zum Ziehen von eigenem Gemüse in Töpfen und Kübeln. Zudem kommt auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz, denn ein eigenes Kapitel mit Vorschlägen für eine schöne Beleuchtung der Topfgärten rundet das Gesamtkonzept des Buches ab.

„Mein wunderbarer Topfgarten“ glänzt mit viel Info und Inspiration. Ein gelungener Ratgeber für Anfänger und Könner, wunderbar bebildert und mit persönlicher, warmherziger Note der Autorin gestaltet. Empfehlenswert!

Bewertung vom 05.02.2024
Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1
Helford, Anna

Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1


gut

Die vier Geschwister der Familie Season wachsen in einem desolaten Elternhaus auf. Die rebellische Spring verlässt daher schon mit 16 ihr ländliches Zuhause und macht sich auf nach London. Leider gerät sie dort schnell in Schwierigkeiten und muss wegen ihrer Taten Sozialstunden ableisten. Überraschenderweise entpuppt sich diese Strafe als Segen, denn die strenge Hand der Rentnerin Sophia bringt Spring wieder auf den richtigen Weg. Zudem überrascht die alte Dame mit einer bewegten Vergangenheit, denn sie ist die ehemalige Herrin von Daffodil Castle, in dessen Gärten Spring ihre erste große Liebe Ethan Fowler kennenlernte.

Die Idee dieses schicksalhaften Aufeinandertreffens und die damit zusammenhängenden Lebensfäden konnte mich sofort begeistern. Zu meiner Freude erzählte die Autorin Sophies aufregende Familiengeschichte, die sich spannend und tragisch zugleich zeigte und vorwiegend durch Zeitsprünge in die Vergangenheit aufgerollt wurde. Für mich war daher die alte Dame und nicht Spring die Hauptperson in diesem Buch. Natürlich erfuhr man auch einiges über die familiären Verhältnisse der Season-Geschwister, doch nach meinem Gefühl wurde dies hier nur angekratzt.

Leider wirkte sogar vieles in dieser Erzählung sehr reduziert auf mich, zudem schmucklos, trocken. So gut mir die Handlung an sich gefiel, es fehlte mir insgesamt an Tiefe und Atmosphäre, um die Emotionen in mir zu entfachen. Zudem entwickelte sich die gesamte Geschichte viel zu schnell, insbesondere die persönlichen Entwicklungen der Figuren. Eine Nüchternheit machte sich im Laufe der Handlung breit, fand ich. Letztlich denke ich, die Fülle an Potenzial in dieser Erzählung war einfach zu umfangreich, um auf diesen relativ wenigen Seiten seinen Platz zu finden.

Rückblickend bleibt mir „Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse“ mit gemischten Gefühlen in Erinnerung. Vielversprechende Ideen, denen einfach das Feuer fehlte, um großartig zu sein. Trotzdem werde ich die Reihe weiter verfolgen, und schauen, ob die Autorin künftig mehr über die Geschwister Season preisgibt. Macht euch einfach selbst ein Bild. / 3,5 Sterne

Bewertung vom 19.01.2024
Bretonischer Ruhm / Kommissar Dupin Bd.12
Bannalec, Jean-Luc

Bretonischer Ruhm / Kommissar Dupin Bd.12


gut

Kommissar Dupin hat es geschafft: Er hat seine Claire nun endlich geheiratet! Zufrieden befindet sich das frisch vermählte Paar auf ihrer Hochzeitsreise durch die Bretagne, als ein prominenter Winzer auf seinem Weingut ermordet wird. Da Claire mit dessen geschiedener Frau eine freundschaftliche Verbindung pflegt, ermittelt Dupin heimlich, über den Kopf des zuständigen Kommissars hinaus. Doch die Situation wird gefährlich, als Dupin Drohbriefe erhält, die ihn auffordern, seine Ermittlungen aufzugeben.

Ich kenne alle Bände der Reihe um Kommissar Dupin, und ich habe ausnahmslos alle seine Fälle geliebt! Doch dieses Buch hat mir leider nicht gefallen, denn ich fand die Konstellation der Figuren, und damit zusammenhängend in einem gewissen Maß auch die Handlung, eher abstrus, als charmant.

Die Tatsache, dass Dupins heißgeliebte Claire und ihre Freundin mit Dupin ermitteln wollten, und der Kommissar dies auch noch zuließ, zumindest kein Machtwort dagegen sprach, wirkte auf mich wie ein Spielchen von Kindern, die sich einen Spaß erlaubten. Ernst nehmen konnte ich den Fall daher kaum. Zudem ließ sich Dupin von den Frauen ziemlich auf der Nase herumtanzen, er wirkte meiner Meinung nach lange Zeit eher wie eine Nebenfigur. Gut, der Autor wollte mit dieser Idee wohl frischen Wind in die Reihe bringen, was aber für mein Dafürhalten eher in die Hose ging. Claire passte überhaupt nicht in die Rolle, die sie einzunehmen versuchte, obwohl sie durchaus über eine gute Beobachtungsgabe verfügte. Als sich dann auch noch Nolwenn meldete, die sich bekanntlich auch nie die Butter vom Brot nehmen lässt, waren mir hier letztlich zu viele herrische Frauen am Werk. Die Machart war zwar gewiss Absicht von Bannalec, doch die Handlung erinnerte mich in manchen Momenten an Szenen aus den alten Louis de Funès - Filmen, was mir einfach zu viel Situationskomik in den Krimi brachte und von dem Fall enorm ablenkte.

Gut, dass der Kommissar in der zweiten Hälfte des Buches fast wieder zu seiner alten Form zurück fand, wobei mir das Zusammenspiel des eingefleischten Ermittlerteams aus Concarneau fehlte, das dieses Mal leider viel zu wenig Raum einnahm. Charaktere wie Riwal oder Kadeg gehören einfach zu einem Dupin-Krimi dazu, meiner Meinung nach, Urlaub oder Hochzeitsreise hin oder her. Claire war eindeutig kein adäquater Ersatz für die quirlige Truppe.

Der Fall rund um die Themen Weinanbau, Wein und dessen Werte, gefiel mir allerdings sehr gut. Dazu konnte der Autor Bilder und Atmosphäre treffsicher übermitteln, sowie den inbrünstigen Stolz der Bretonen auf ihr Land, was mich auch in diesem Band immer wieder schmunzeln ließ. So mochte ich auch die Episode des unerfreulichen Spechts, der sich am Dach von Dupins Haus zu schaffen machte.

Kurzum, „Bretonischer Ruhm“ konnte mich zwar von der Idee her überzeugen, doch die Umsetzung fand ich deutlich schwächer, als in den Vorgänger-Bänden. Trotzdem ist „ein Dupin“ meines Erachtens immer ein Garant für eine gute Lesezeit, daher kann man auch mit diesem Kriminalroman eigentlich nichts falsch machen.

Bewertung vom 11.01.2024
Fallen Princess / Everfall Academy Bd.1
Kasten, Mona

Fallen Princess / Everfall Academy Bd.1


sehr gut

Zoey wurde in die Blutlinie der Tuatha De Dannan geboren und besucht daher die Everfall Academy, die auf magisch begabte Schüler spezialisiert ist. Das Erbe ihrer Familie beruft sich vor allem auf die Kunst des Heilens, worauf sich auch Zoeys Fokus richtet. Doch als sich ihre eigentliche Gabe zeigt, steht ihre Welt Kopf: Sie ist eine Banshee und besitzt dementsprechend Todesmagie! Da ihre Fähigkeiten äußerst selten sind, wird ihr ein Mentor zur Seite gestellt – Dylan, ein Reaper, der seinem Gegenüber mit einer Berührung die Seele entreißen kann, und überdies auch noch geheimnisvoll-attraktiv ist. Doch auch der unerwartete Tod eines Mitschülers beschäftigt Zoey, die mit einer Gruppe Gleichgesinnter Nachforschungen dazu anstellt.

Mona Kasten war für mich bisher immer ein Garant für gute Geschichten, daher freute ich mich sehr über ihre neue Reihe, die sich spannenderweise am irischen Mythos der Tuatha De Danann bedient - und zwar dem eher düsteren Zweig, der sich rund um das Thema des Todes rankt. Die Atmosphäre der Geschichte empfand ich glücklicherweise aber nur stellenweise sehr morbide, meistens bewegten sich die Figuren in freundschaftlich-neugierigen Momenten, wobei sich die Annäherung der Protagonisten vorsichtig und spannend zugleich gestaltete.

Ich habe allerdings etwas Zeit gebraucht, um mich so richtig in der Geschichte einzufinden. Das lag zum Teil am gefühlten Wechsel des Handlungsstrangs, denn Zoeys Entwicklung zur Banshee wurde, meiner Meinung nach, durch die Nachforschungen an Finns Tod etwas vernachlässigt, bzw. unterbrochen, was mich einige Zeit irritierte. Außerdem fand ich keinen richtigen Zugang zur Protagonistin, deren Charakter für mich kein klares Bild ergab. Mit dem aufrichtigen, zurückhaltenden Dylan konnte ich hingegen mehr anfangen, obwohl er eine ziemlich geheimnisvolle Persönlichkeit besaß. Grundsätzlich fehlte mir allerdings eine nähere Beschreibung der magischen Gaben aller Figuren, was meiner Ansicht nach leider nur angerissen wurde. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Zoey und Dylan gefiel mir aber trotzdem sehr gut, denn das Spiel zwischen Vertrauen und Zweifel sorgte für eine durchgehende Spannung, ohne mit irgendwelchen erotischen Szenen aufwarten zu müssen. Als großen Pluspunkt stellte die Autorin Zoey zudem sympathische Freunde zur Seite, die in der Krise Zusammenhalt und zu ihren kraftvollen Fähigkeiten fanden.

Obwohl mir mehr Informationen und Hintergründe hinsichtlich der irischen Mythologie gefallen hätten, hatte ich rückblickend mit „Fallen Princess“ eine prima Lesezeit. So freue ich mich schon jetzt auf Band 2 der Reihe, und damit auf die bereits angedeuteten Geheimnisse und Verschwörungen, deren Aufdeckung bereits mit einem Cliffhanger begann.

Bewertung vom 05.01.2024
Liebe, Eis und Schnee
Costa, Annabelle

Liebe, Eis und Schnee


gut

Eigentlich wollten Natalie und Chase eine Wochenendtrip machen, doch unerwartet bleibt ihr Auto im Schnee stecken, und das Handynetz funktioniert natürlich auch nicht. Gut, dass ein gewisser Jake den beiden zu Hilfe eilt und sie kurzfristig in seiner Hütte aufnimmt. Als Chase krank wird und Tage vor sich hindöst, kommen sich Natalie und Jake näher, denn Jake hat zwar etwas zu verbergen, ist aber auch verdammt attraktiv.

Ich bin hier bezüglich meiner Bewertung etwas hin- und hergerissen. Denn einerseits gefiel mir der trockene Humor und er sehr gut zu lesende Schreibstil unwahrscheinlich gut. Andererseits war mir die Story zu inhaltslos und langatmig. Zudem kam mir die Annäherung zwischen Natalie und Jake auch etwas zu plump, bzw. ungelenk und kindlich vor. Mir fehlten die feinen Töne in der Atmosphäre, die ein wenig mehr Ernsthaftigkeit und Realität in die Geschichten hätten bringen können. So wirkte das winterliche Liebesabenteuer auf das Nötigste heruntergebrochen, was mir in der Summe leider etwas zu wenig war.

Entsprechend einfach und klischeehaft empfand ich auch die Figuren, die man auf der einen Seite nicht so richtig ernst nehmen konnte, die aber andererseits den Weg in die Parodie auch nicht wirklich geschafft hatten.

Doch letztlich mochte ich „Liebe, Eis und Schnee“ irgendwie. Die Geschichte hatte doch ihren Charme und ließ sich außerordentlich gut lesen. Eine nette Erzählung für die Winterzeit, die ihre ganz eigene Art von Humor versprühte.

Bewertung vom 02.01.2024
Get you the Moon
Jo Milu

Get you the Moon


schlecht

Kehya lebt in London und hat ihr Leben im Griff. Doch als eines Tages der attraktive DJ Adam in ihr Leben tritt, erlebt sie mit ihm nicht nur Glanz und Gloria des Promilebens. Denn Feuer kann auch zu heiß brennen, denn eine Achterbahn der Gefühle stellt sich bei den Verliebten ein, bis es zu spät ist und Chaos in beider Leben herrscht.

Na, der Klappentext hört sich doch wirklich atemberaubend spannend an, oder? Dazu das wunderschöne Cover: Perfekt, um sich mit der Protagonistin zu verlieben! So hatte ich große Erwartungen an die Geschichte, die rückblickend allerdings bei weitem nicht erfüllt wurden.

Schon ab Seite 14 (!) habe ich das Buch zum ersten Mal wieder aus den Händen gelegt. Ehrlich gesagt hätte ich hier eine aufregende Zeit des Verliebens erwartet, musste mich aber gleich zu Anfang mit ausschweifenden Erotikszenen auseinandersetzen. Mittlerweile gehört es ja scheinbar zum guten Ton pornografische Inhalte in Liebesromane einzubauen, was ich außerordentlich bedaure. Wäre das Buch entsprechend gekennzeichnet gewesen, hätte ich meine Finger davon gelassen. Aufregend fand ich dein Einstieg in die Story somit nicht, und der Fokus auf Aussehen, Sex und Kehya-“Superwoman“ ziemlich nervig und oberflächlich. Dazu gesellten sich sprachliche Formulierungen, die wohl Lässigkeit und Schlagfertigkeit der Protagonistin betonen sollte. Ich mochte diese ganze Kombination einfach nicht, denn auf mich wirkte alles ziemlich gekünstelt.

Adam hat mit seiner Art nun auch nicht wirklich zur Verbesserung der Atmosphäre beigetragen. Seine Sprüche fand ich stellenweise sehr klischeehaft und ich könnte auch nicht von mir behaupten, ich hätte mich in die Beziehung der beiden hineinfühlen können oder wollen. Ebenso vermisste ich eine positive Entfaltung in alle möglichen Richtungen, mitunter auch zielführende Gespräche.

Letztlich blieb die Story für mich unspektakulär, mit viel zu vielen Nebensächlichkeiten und ohne wirkliches Gefühl – insgesamt so gar nicht, wie im Teaser vermittelt. Für mich war das Buch eine herbe Enttäuschung.

Bewertung vom 30.12.2023
Christmas at Tiffany's (Wunderschöne Weihnachtsromantik in New York)
Milán, Greta

Christmas at Tiffany's (Wunderschöne Weihnachtsromantik in New York)


gut

Ally ist in der Welt der Upperclass aufgewachsen. Doch nach einem Zwist mit ihrem Ex will sie unabhängig sein. Daher sucht Ally einen Job – und landet bei Tiffany, dem weltbekannten Schmucklabel aus New York, als Verkäuferin. Als sie dem Parfümeur Lucien begegnet, der unerwartet ihr Herz erobert, scheint die schreckliche Beziehung mit ihrem Ex Tristan schnell vergessen. Allerdings denkt Tristan überhaupt nicht daran Ally aufzugeben und spielt plötzlich unglaublich perfide Spielchen mit ihr. Eine harte Zeit für Lucien, der plötzlich die Welt nicht mehr versteht.

Ich wollte das Buch wegen der Verfasserin lesen, deren Schreibstil und Ideen mir bisher immer gut gefallen haben. Auch „Christmas at Tiffany`s“ gefiel mir, allerdings rangiert es auf meiner persönlichen Bewertungsskala lediglich im besseren Mittelfeld, da die Erzählung leider kaum bleibenden Eindruck bei mir hinterließ. Der wirklich süßen Liebesgeschichte fehlte es meiner Meinung nach einfach an Kraft und durchgehender Dynamik, denn mir plätscherten die Kapitel zu sehr vor sich hin. Außerdem gab die Handlung an sich auch nichts weltbewegendes Neues von sich, wobei ich jedoch die Handlungsschauplätze stimmungsvoll und alles um die Figur Lucien spannend fand. Ok, etwas mehr Winter-/Weihnachtsflair hätte auch noch drin sein können.

Mein deutlichster Kritikpunkt ist allerdings, dass die Story hauptsächlich vom Verheimlichen der Wahrheit lebte. Das ist etwas, was ich in vielen Büchern kritisiere, weil es mich nervt und ich es auch immer als äußerst konstruiert empfinde. Leider wurde mir die Protagonistin dadurch mit der Zeit etwas unsympathisch, wobei Ally sich irgendwann auch noch in eine Opferrolle fallen ließ. Wäre da nicht der äußerst interessante und freundliche Lucien gewesen, ich weiß nicht, ob ich mit dem Roman bis zum Ende durchgehalten hätte. Die zarte Liebe zwischen den beiden war meines Erachtens nicht immer zu spüren, doch wenn, waren die Momente wunderschön beschrieben.
Das Drama zwischen Ally und Tristan fand ich am Ende fast ein wenig skurril, wobei ich den Ernst in Allys Lage schon verstehen konnte. Hier knüpfe ich aber wieder an meinen Hauptkritikpunkt an, denn hätte die Protagonistin kommuniziert, wäre ihr so vieles erspart geblieben.

Im Grunde fand ich die Geschichte ziemlich nett, mit einem tollen Protagonisten und einer guten Idee. Ich hatte eine schöne Lesezeit, obwohl ich durch dieses Buch nicht wirklich in die erhoffte Weihnachtsstimmung kam. Ein Buch das man durchaus gut lesen kann, aber nicht muss.

Bewertung vom 28.12.2023
Auden Hill University - How Far We Fall
Pauss, Julia

Auden Hill University - How Far We Fall


weniger gut

Ein Stipendium ermöglicht es Ivy, an der renommierten Auden Hill University zu studieren. Dort angekommen, erfährt sie allerdings vom Tod der Stipendiatin Delilah Blake, der sie auf unerklärliche Weise fesselt. Während ihrer Nachforschungen trifft sie auf den Eliteschüler Reed, der sie von Anfang an im Auge behält. Als er Ivy küsst, macht sich Verwirrung in ihr breit, denn Reed hat viele Geheimnisse, von denen sie nicht weiß, ob sie diese ergründen will.

Leider hat dieses Buch meine Erwartungen ganz und gar nicht erfüllen können. Nicht nur, dass ich der Protagonistin im Laufe der Geschichte immer weniger Sympathien entgegenbringen konnte, ich fand auch den Aufhänger der Story etwas seltsam, genau wie das Festbeißen von Ivy an den Ungereimtheiten. Irgendwie fehlte mir hier eine schlüssige Verbindung. Außerdem irritierte mich der wenig glaubwürdige Umstand, dass Ivy sich durch Kontakte und Täuschereien in die geheimsten Kreise einer Uni mogeln konnte.

Kurzum, mich hat so gar nichts an der Geschichte wirklich mitgerissen, es gab hier nichts Neues, was nicht schon einmal da war. Selbst die Dialoge zwischen Ivy und Reed schienen mir eher uninteressant und ohne jegliche Atmosphäre. Ich musste mehrmals mit der Lektüre pausieren, denn diese Aneinanderreihung von Kleinkriegen und die unglaublich unsympathische Art der Protagonistin raubten mir fast den letzten Nerv.

Im Grund war mir die Story zu oberflächlich und uninteressant, mit überwiegend unsympathischen, unnahbaren Figuren, und kaum spürbarer Spannung und Atmosphäre. Daher werde ich dieses Buch nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 28.12.2023
Das Geheimnis der Mona Lisa
Rygiert, Beate

Das Geheimnis der Mona Lisa


sehr gut

Die junge Lisa Gherardini verspricht sich ein gemeinsames Leben mit Giuliano de Medici, denn schon seit einiger Zeit sind die beiden ein heimliches Liebespaar. Als Giuliano mit seiner gesamten Familie aus der Stadt flüchten muss, trennen sich allerdings die Wege der beiden Liebenden, und Lisas Vater verheiratet sie kurzerhand mit dem Seidenhändler Francesco del Giocondo. In Mailand lebt und arbeitet indessen Leonardo aus Vinci, bis dieser aus politischen Gründen mit seinen Künstlergefährten aus der Stadt fliehen muss. Sein Weg führt ihn nach Venedig, wo Giuliano de Medici ihn bittet, ein Porträt seiner Geliebten Lisa anzufertigen, um ihr über diesen Weg Nachrichten zukommen zu lassen.

Nicht nur das edle Cover war für mich ein Hingucker, sondern auch die mit viel Herzblut geschriebene Geschichte um das Leben der „Mona Lisa“. Von Anfang an spürte ich die Hingabe der Autorin zur Thematik, die ihre Idee zu Lisas, aber auch Leonardos Weg, sehr lebensnah vermittelte und mit vielen Emotionen bestückte. So war es auch kein Wunder, dass sich mein Leserherz umgehend Lisas Schicksal zuwandte, wobei ich über die Entwicklung der jungen Frau im Laufe der Geschichte sehr überrascht war. Der Figur der Lisa brachte ich nämlich nicht nur große Sympathie entgegen, sondern sah in ihr auch eine kluge, mutige und besonnene Frau. Eine erinnerungswürdige Protagonistin, meiner Meinung nach.

Mit Leonardos Wirken erfuhr ich sehr viel über seine Kunst und Techniken, über politische und geschichtliche Gegebenheiten der damaligen Zeit. Seine Persönlichkeit kam mir hier allerdings etwas zu kurz. Doch zeigte sich mir im Laufe der Handlung ein Leonardo, der zwar aus dem Herzen heraus lebte, auf mich allerdings eher melancholisch und niedergeschlagen wirkte – anders als ich ihn aus anderen Geschichten kannte. Ich mochte diesen Blick auf Leonardo ganz gern, doch die Kapitel, die seinen Weg beleuchteten, waren mir letztlich dann doch etwas zu nüchtern. Dafür konnten sich die Nebenfiguren sehen lassen, allen voran das Dienstmädchen Caterina, die Lisa zu einer Vertrauten wurde.

Rückblickend sei allerdings erwähnt, dass ich hinsichtlich des Klappentextes einen anderen Schwerpunkt in der Erzählung erwartet hatte, denn diese heimliche Liaison zwischen Lisa und Giuliano nahm am Ende nicht so viel Raum ein wie erhofft, sondern war eher der Anstoß für verschiedene Entscheidungen und Handlungen. Doch ohne zu viel zu verraten, war die Geschichte trotzdem spannend, denn brisante Momente gingen hier Hand in Hand und sogar Spionage machte nicht vor den Toren der Kunst halt.

Meiner Meinung nach ist „Das Geheimnis der Mona Lisa“ ein Buch, welches sich zu lesen lohnt. Voller emotionaler Momente und historischer Fakten, wobei auch so manch erschütternde Situation nicht zu kurz kommt – ausgelöst durch das Brauchtum der damaligen Zeit. Mir hat diese Mischung sehr gut gefallen. / 4,5 Sterne

Bewertung vom 11.12.2023
Stalking Jack the Ripper / Die grausamen Fälle der Audrey Rose Bd.1
Maniscalco, Kerri

Stalking Jack the Ripper / Die grausamen Fälle der Audrey Rose Bd.1


gut

London, 1888: Audrey Rose wächst als behütete Tochter in einer wohlhabenden Familie auf. Eigentlich könnte sie nun heiraten und ihr Leben genießen, wenn da nicht ihre Neugier wäre! Audrey liebt es nämlich, in den Vorlesungen ihres Onkels zu sitzen und sich somit unerkannt gerichtsmedizinischen Studien zu widmen. Bei dieser Gelegenheit lernt sie Thomas Cresswell kennen, der durch seine charmante und aufmerksame Art ihre Neugier erregt. Als ein Serienmörder die Stadt unsicher macht, beginnen Audrey und Thomas die gefährliche Suche nach dem grausamen Killer – und landen unerwartet im eigenen Umfeld!

Was sich spannend anhörte, war für mich in der Umsetzung letztlich lediglich im Mittelfeld anzusiedeln. Das Gesamtkonzept präsentierte sich morbide und düster, was zwar zu erwarten war, mir jedoch manchmal zu viel wurde. Blutig und detailliert wurden die Opfer des Rippers und die Arbeit an den Leichen auf dem Seziertisch beschrieben, so dass eine zartbesaitete Protagonistin hier keine Chance gehabt hätte. Glücklicherweise war Audrey Rose dies nicht, wobei mir mit der Zeit schien, als ginge es ihr überhaupt nicht unbedingt um den Berufswunsch als Gerichtsmedizinerin, sondern als wolle sie sich einfach auf Biegen und Brechen von anderen Frauen abheben. Passend dazu vermisste ich auch die von mir erwartete Liebesbeziehung zu dem charakterlich wenig aussagekräftigen Thomas, die zwar da war, mich emotional aber überhaupt nicht abholte. Außerdem lief mir die Suche nach dem Ripper nicht zielgerichtet genug, plätscherte eher vor sich hin. So hielt sich die Spannung im Gesamtkonzept der Story in Grenzen, und auch die Persönlichkeiten der Protagonisten hätten etwas mehr Tiefe verkraften können.

Am Ende bleibt mir „Stalking Jack the Ripper“ als nette, deutlich düstere Unterhaltung in Erinnerung, die mich nicht unbedingt vom Hocker reißen konnte. Die Idee fand ich allerdings sehr ansprechend, daher werde ich es wohl doch noch mit dem Folgeband der Reihe versuchen. / 2,5 Sterne.