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hundeliebhaber

Bewertungen

Insgesamt 48 Bewertungen
Bewertung vom 02.07.2018
Stille Feinde / Isaiah Quintabe Bd.2
Ide, Joe

Stille Feinde / Isaiah Quintabe Bd.2


gut

Isaiah Quintabe, genannt IQ, ist ein Privatdetektiv in L.A. und findet plötzlich das Auto, mit dem vor einigen Jahren sein Bruder Marcus überfahren wurde. Isaiah setzt alles daran, den Mörder ausfindig zu machen. Parallel dazu ruft ihn Marcus' damalige Freundin an und bittet ihn um Hilfe. Ihre Schwester Janine hat in Las Vegas Schwierigkeiten mit ihrem spielsüchtigen Freund. Mit allen Händen voll zu tun macht sich IQ mit seinem Freund Dodson auf den Weg nach Las Vegas.

Obwohl der Schreibstil von Joe Ide ziemlich flüssig ist, kommen kein Thrill und kein schnelles Lesetempo auf.
Das Buch hat zwei Erzählstränge, von denen parallel berichtet wird. Dabei werden die aktuellen Geschehnisse von Rückblenden durchbrochen, bei denen die Relevanz der verschiedenen Personen und Ereignissen nicht immer klar ist.
Daneben ist es teilweise nicht immer leicht den Überblick über die beiden Fälle, die Clans und beteiligten Personen (oftmals Randfiguren) zu behalten.
Im Endeffekt war es eine kurzweilige Lektüre, die an einigen Stellen so dahinplätscherte, jedoch keinen angehaltenen Atem oder größere Spannung hervorgerufen hat.

Bewertung vom 02.07.2018
Paula kommt
Lambert, Paula

Paula kommt


gut

Paula Lambert ist dem einen oder anderen aus Sendungen wie "Paula kommt" sicherlich bekannt. In ihrem neuen Buch "Paula kommt" beantwortet sie sämtliche Fragen, die sie aus sozialen Medien und Co. ausgewählt hat.

Aufgeteilt ist das Buch in drei Teilen: "Die Basics - gut zu wissen!", "Sextechniken - wie geht was?", "Normal? Normal! - Was ist schon normal?".
Die grobe Einteilung finde ich gelungen, allerdings sind die Grenzen teilweise schwammig. Dennoch kann sich der Leser so orientieren, in welche Richtung die gestellten Fragen und die Antworten der Sexpertin so gehen.

Für ein Sachbuch finde ich die Inhalte sehr oberflächlich und wenig konkret. Viele Fragen erinnern mich an das Format "Dr. Sommer" aus einer Jugendzeitschrift, sodass ich mir gar nicht sicher bin, welche Zielgruppe hier genau angesprochen werden soll - Teenager?
Obwohl faktentechnisch und inhaltlich nichts Neues für mich dabei war, finde ich Paula Lamberts Anekdoten ihrer eigenen Sexerlebnisse, der Ereignisse am Set und die Geschichten ihrer Freunde sehr witzig und unterhalsam.

Wer sich hier also keinen ernsthaften Ratgeber verspricht, von dem man vieles lernen kann, sondern auf der Suche nach unterhaltsamen Sexgeschichten ist, wird definitiv fündig!

Bewertung vom 10.06.2018
#EGOLAND
Nast, Michael

#EGOLAND


gut

Michael Nast prangert in #Egoland die Generation der etwa 20- bis End-30-Jährigen an. Aspekte wie Social Media, Dating-Plattformen und Pornos schreibt er der Schnelllebigkeit, des Egoismus und der Selbstinszenierung vor.

Nast bekommt ein bruchstückhaftes Mansukript des Schriftsteller-Kollegen Andreas Landwehr in die Hände, der sich umgebracht hat. Michael Nast entdeckt, dass es sich hierbei um Notizen über wahre Begebenheiten handelt und verarbeitet Landwehrs Manipulation dreier Menschen als Anregung für seinen neuen Roman zu seinem eigenen.
Was Nast an der bestehenden online-Generation kritisiert, setzt er selbst gut um: Die Protagonisten wirken unnahbar, hoppen von Event zu Event, von Liebschaft zu Liebschaft, tragen selbstzerstörerische Züge in sich und inszenieren sich, wo sie nur können. So ist in jeder sich bietenden Gelegenheit der Verweis auf Nasts erschienenes Buch "Generation Beziehungsunfähigkeit" zu finden.

Der Roman zieht sich, die Protagonisten nerven sich selbst und den Leser, die Eskapaden schocken irgendwann nicht mehr. Und doch lässt sich #Egoland sehr schnell lesen, spiegelt die Gesellschaft ganz gut wider. Ansätze zur Kritik sind zu erkennen, nachvollziehbar und dennoch spiel Nast nach genau den Regeln, die er hier an den Pranger stellt. Ob er wohl so von Twitter, Tinder und Co. abgelenkt war, dass sich so viele Fehler ins Buch geschlichen haben?

Bewertung vom 10.06.2018
Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2


gut

Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Tatort gerufen, obwohl er eigentlich keinen Dienst hat. In einem stillgelegten Bergwerk liegt eine Leiche - mit Schnitten übersät und mit Honig übergossen. Bauers katholischer Kollege Vaals erlitt beim Anblick der Leiche einen schweren Herzinfarkt und bittet Bauer um Hilfe indem er einen Namen stammelt. Danach liegt Vaals im Koma.
Bauer beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und gerät dabei immer wieder Polizistin Verena Dohr in die Quere, die im Fall der "Honigleiche" ermittelt und sich gegen Intrigen und Machtkämpfe in den eigenen Reihen bewähren muss.

Das Autorenduo Gallert und Reiter haben sich hier ein spannendes Setting mit guten Charakteren ausgedacht. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und durch die wechselnden Perspektiven werden die Ermittlungsansätze und vor allem die persönlichen Entwicklungen deutlich. Krimis, in denen Ermittler nicht nur arbeiten, sondern auch ein Privatleben mit Problemen haben, gefallen mir. Dennoch sollte der Fall im Vordergrund stehen und einem Spannungsbogen unterlegt sein.
Das kam mir in diesem Fall zu kurz. Der Prolog war sehr spannend und hinterließ ein Gänsehautgefühl. Die ersten Kapitel ließen sich flott lesen, der Mittelteil hatte einige Längen und gipfelte in einem rasanten Ende mit einer Auflösung, die noch stärker und spannender hätte inszeniert sein können.

Trotz allem handelt es sich um einen guten Krimi mit einem interessanten Fall und Ermittlern mit Ecken und Kanten.

Bewertung vom 10.06.2018
Lass uns über Style reden
Michalsky, Michael

Lass uns über Style reden


sehr gut

Michael Michalsky ist den meisten Menschen wohl aus der Fernsehshow Germany's Next Topmodel bekannt, wo er als Juror und Teamoberhaupt fungiert.
In "Lass uns über Style reden" schneidet er diverse Lebensbereiche an wie Wohnen, Arbeiten, Kleidung, Liebe etc. und erzählt von sich, welche Einstellungen er vertritt, wie er wohnt, arbeitet, liebt und isst und was seiner Meinung nach stilvoll ist.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel sind recht kurz und prägnant gehalten, sodass sie sich sehr schnell und verständlich lesen lassen.
Ich hatte Spaß an den Anekdoten aus dem Leben Michael Michalskys, an denen er den Leser teilhaben lässt, und kann vieles zustimmend abnicken.
Im Grunde bedeutet Style für ihn wohl vor allem eins: Bewusstsein und entsprechend bewusstes Handeln.

Bewertung vom 10.06.2018
Goodbye Beziehungsstress
Sohn, Elena-Katharina

Goodbye Beziehungsstress


gut

Elena-Katharina Sohn thematisiert in "Goodbye Beziehungsstress" das häufig vorkommene Problem in der heutigen Zeit: die Beziehung macht nicht glücklich und funktioniert nicht gut.

Vor allem im ersten Teil werden die zehn verbreitetsten Beziehungsirrtümer erläutert und an realen Beispielgeschichten veranschaulicht. Obwohl ich mich nur sehr bedingt in diesen Kategorien wiederfinden konnte, hat mir das Lesen Spaß gemacht und ich habe verstanden, worauf die Autorin hinauswollte. Anders verhielt es sich mit dem zweiten Teil, der sich der Frage widmete, was das Glück in einer Beziehung überhaupt ausmacht bzw. wie Beziehungsstress entsteht. Hier erfuhr ich nichts Neues. Dass eine gute Beziehung nicht in Abhängigkeit von einem Partner bestehen kann, von dem man erwaret, dass er einen glücklich macht, war mir bereits vorher klar.
Auch der dritte Teil, in dem Übungen vorgestellt wurden, die einen selbst glücklicher machen und den Stellenwert der Beziehung im gesamten Kontext veranschaulichen sollte, war Nichts für mich.

Wer sich einen hilfreichen Beziehungsratgeber verspricht, sollte ein paar Seiten probelesen um herauszufinden, ob das ist, was er sucht. Wer sich bereits mit sich selbst auseinandergesetzt hat und reflektiert in Beziehungen geht, wird hier sicher nicht richtig aufgehoben sein.
Trotz allem ist der Schreibstil sehr angenehm und das Buch flott zu lesen. Auch wenn der Lernfaktor nicht sonderlich hoch ist, war es dennoch interessant die kausalen Zusammenhänge in der Art erläutert zu sehen.

Bewertung vom 10.06.2018
Summ, wenn du das Lied nicht kennst
Marais, Bianca

Summ, wenn du das Lied nicht kennst


sehr gut

Robin ist neun Jahre alt und in einem Vorort von Johannesburg aufgewachsen. Als ihre Eltern ausgehen und nicht wieder zurückkommen, weil sie ermordet wurden, gerät Robins Welt ins Schwanken. Die schwarze Maid, die sie aufzog, macht sich nach dem Tod der Eltern und einem brutalen Verhör auf den Weg zurück in ihre Heimat. Robin verliert mit einem Schlag also die drei Personen, die das Wichtigste in ihrem Leben waren und die Konstante bildeten. Fortan lebt sie bei ihrer Tante, die jedoch als Stewardess arbeitet und nach erfolgloser Jobsuche wieder wochenlang unterwegs ist.
Beauty hat ihre 17-jährige Tochter seit dem Schüleraufstand in Soweto nicht mehr gesehen, lässt ihre Söhne und ihre Heimat zurück um sie zu suchen.

Robins und Beautys Wege kreuzen sich und schon bald lernt Robin, dass nicht alles immer so ist, wie es auf den ersen Blick scheint, dass nicht alle Schwarzen schlechte Menschen sind und dass Hautfarbe im Allgemeinen nicht über die Charaktereigenschaften entscheidet. Weil sie schon so viele Verluste hinnehmen musste, will sie Beauty nicht auch verlieren und trifft eine folgenschwere Entscheidung...

Bianca Marais hat mit "Summ, wenn du das Lied nicht kennst" einen wunderbaren Roman, eingebettet in die 1970er Jahre Südafrikas, geschaffen, der die Apartheid und die Rassenpolitik thematisiert.
Mit dem historischen Kontext als Basis zeigt sie mit Robin und Beauty, wie wichtig Halt und Liebe in einer Welt voller Unsicherheiten sind.
Die Figurenen entwickeln sich jede auf ihre Art, der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und die Handlung bis zum Schluss plausibel und authentisch.

Bewertung vom 10.06.2018
Das geheime Leben der Seele
Wery von Limont, Sabine

Das geheime Leben der Seele


ausgezeichnet

Sabine Wery von Limont hat mit "Das geheime Leben der Seele" etwas ganz Wunderbares geschaffen: Ein Sachbuch, das den Leser bei seinem (laienhaften) Wissensstand abholt, ihn an die Hand nimmt und auf leicht verständliche, authentische und humorvolle Art erklärt, was die Seele ist und welche Auswirkungen sie auf den Körper hat.
Unterteilt ist das Buch in die Beschreibung der Lage, der Wichtigkeit und Einflussmöglichkeit der Seele auf den Körper, wie Krankheiten entstehen und die Psychosomatik.
Trotz fundierten Wissens lässt sich das Buch in einem Rutsch lesen. Die Kapitel sind inhaltlich gut aufgebaut, geben so viel preis wie man zum Verstehen braucht und nicht so viel als dass sich der interessierte Leser langweilt, und verfügen über eine angenehme Länge. Ich habe sehr viele Aha-Momente erlebt, konnte alle Erklärungen nachvollziehen und habe nach der Lektüre das Gefühl, ein gutes Grundwissen über die Seele zu haben und viele Zusammenhänge im Alltag zu sehen.
Gerade die Fallbeispiele zur Veranschaulichung haben den Authentizitätsfaktor und somit die Nachvollziehbarkeit veranschaulicht - und natürlich die Sachbuch-Atmosphäre aufgelockert, wobei ich sagen muss, dass der Schreibstil sowieso sehr locker und flüssig war!
Ein Sachbuch, das ich jedem Seelen-Interessierten empfehlen kann, der auf lockere und trotzdem gehaltvolle Wissensvermittlung steht!