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Benutzername: 
Didi
Wohnort: 
Mertesheim

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2021
Hauskonzert (eBook, ePUB)
Levit, Igor; Zinnecker, Florian

Hauskonzert (eBook, ePUB)


sehr gut

Wenn ich ehrlich bin habe ich Igor Levit bisher nicht gekannt, auch weil mir diese Musikrichtung nicht sehr liegt. Allerdings bin ich sehr an Biografien interessiert und wollte einmal in ein anderes Genre schnuppern.
Auch nach diesem Buch wird mich die klassische Musik nicht weiter begleiten, aber der Mensch Igor Levit wird als besonderer Künstler in meinem Gedächtnis bleiben.
Das bisherige Leben des Pianisten wird nur kurz dargestellt und ist für mich eigentlich keine richtige Biografie. Spezifisch wird das leben in der Coronakriese dargestellt und hat mich beeindruckt. Wie alle anderen Künstler muss auch Levit damit leben keine Konzerte mehr zu spielen. Also nimmt er jeden Tag ein Hauskonzert auf und wird mit Sicherheit seine Fans begeistern. Aber nicht nur der Künstler begeistert, nein auch der Mensch der seine Stimme gegen die Demokratie erhebt. Er setzt sich ein gegen Rassismus und Antisemitismus, ist Anhänger der Grünen und unterstützt Fridays for Future.
Ein Künstler der nicht mit dem Strom schwimmt, sondern den steinigen Weg wählt .
Sehr aussergewöhnlich und bewundernswert.

Bewertung vom 25.03.2021
Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2
Kellerhoff, Lutz W.;Kellerhoff, Lutz Wilhelm

Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2


gut

Der Kriminalroman Teufelsberg von Lutz Wilhelm Kellerhoff führt den Leser zurück ins Jahr 1969.

Kommissar Heller observiert das Haus eines hochrangigen jüdischen Richters, der Morddrohungen bekommen hat. Als ihn ein nicht aufhörendes Babygeschrei im Haus nervt verläßt er seinen Posten. So bekommt er nicht mit das die Gattin brutal erwürgt wird. Der Täter jedoch wird bald gefunden doch leider ist er tot und kann nicht mehr befragt werden. In dessen Wohnung jedoch werden Hinweise auf einen Anschlag auf jüdische Einrichtungen gefunden. Die Nichte der Toten ist sehr an dem Fall interessiert und arbeitet mit dem Kommissar eng zusammen. Bis sie entführt wird.
Gleichzeitig gibt es drei tote Frauen, gibt es da eine Verbindung?

Für mich war es das erste Buch mit Kommissar Heller. Ich konnte mich gut mit ihm anfreunden und fand auch die anderen Charaktere glaubwürdig. Die dargestellte Halbschwester von Heller spiegelt die damalige Zeit der Studentenbewegung wider, die bestand zum größten Teil aus Sex, Drogen und Widerstand.
Der Schreibstil ist flüssig und man bleibt gut im Lesefluß. Leider stand für mich das Leben der damaligen Zeit im Vordergrund und nicht die Ermittlungsarbeiten.
Jedoch bekommt man sehr viel Hintergrundinformation über die Zeit des Kalten Krieges und taucht ein in die Deutsche Geschichte.
Am Ende befindet sich ein Glosar, der sehr aufschlussreich.

Bewertung vom 21.03.2021
Genug
Dalsgaard, Louise Juhl

Genug


weniger gut

Genug von der Autorin Louise Juhl Dalsgaard beschreibt die Geschichte einer jungen Frau, die immer mehr in die Magersucht verfällt, fast die Hälfte ihres Gewichtes verliert und immer mehr die Kontrolle über ihren Körper verliert.
In dem Buch wird die Krankengeschichte mit Belegen ihrer Krankenakte dokumentiert und das Verhalten ihrer Eltern und ihrem Bruder, mit dieser schwierigen Situation dargestellt.

Leider hatte ich mir etwas ganz anderes unter diesem Buch vorgestellt. Ich fand den Schreibstil nicht flüssig und sehr anstrengend. Immer wieder schwankt man zwischen den Zeiten im Jetzt und Damals hin und her und es gab für mich mit den abgehackten Kapiteln keinen richtigen Sinn. Auch mit den poetischen Einwürfen konnte die Autorin nicht bei mir punkten, im Gegenteil, ich fand es oft verwirrend.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2021
Big Sky Country
Wink, Callan

Big Sky Country


gut

In dem Roman von Callan Wink "Big Sky Country" lernen wir August kennen. Ein Junge der auf einer Farm aufwächst und mit seinem Landleben ganz zufrieden ist. Seine Mutter jedoch möchte nach ihrer Scheidung dort weg und zieht mit ihrem Jungen nach Montana, um ein neues Leben anzufangen. August versucht sich durchzubeissen, er fügt sich zwar in sein neues Leben ein, bleibt aber für sich und scheint in diesem grenzenlosen weiten Land unter zu gehen.

Mit hoher Erwartung habe ich das Buch angefangen zu lesen und fand es leider nach einiger Zeit langweilig. Zwar kann man sich gut das weite Land vorstellen, konnte mich aber trotzdem nicht richtig gepacken. Der Schreibstil war mir nicht flüssig genug, die Kommunikationen waren mir zu abgehackt. Mir fehlte die Vertrautheit unter den Protagonisten.

Ich habe mich durch das Buch gequält und kann leider nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 07.02.2021
Das achte Kind
Grabovac, Alem

Das achte Kind


ausgezeichnet

Alem Grabovac schreibt hier in "Das achte Kind" seine Kindheit bis zum Studium nieder.
Alems Mutter Smilja ist die Tochter einer armen Bauersfamilie in früheren Jugoslawien. Wie so viele träumt sie im besseren Deutschlan zu arbeiten. Eines Tages erfüllt sich ihr Traum und sie findet Arbeit in einer Schokoladenfabrik. Bald lernt sie Emir kennen. Sie wird schwanger und merkt bald, er ist ein Kleingängster und landet später auch im Gefängnis. Zu Alem sagt sie, sein Vater wäre als Bauarbeiter ums Leben gekommen. Smilja ist gezwungen ihren Sohn im Alter von 6 Wochen zu einer Pflegefamilie zu geben und sieht ihn nur alle 2 Wochenenden. Ihr neuer Partner ist ein Säufer und gewalttätig. Alem erfährt wie es wirklich in der Welt seiner Mutter aussieht.

Der Autor schreibt hier den Lebensweg seiner Kindheit nieder. Selten hat mich ein Buch so sehr fasziniert und gespalten wie dieses. Keinem Kind wünscht man das es getrennt wird von seiner Mutter, aber in diesem Fall ist man sogar froh darüber. Er hatte ein unsagbares Glück in so einer Familie, immerhin mit 7 eigenen Kindern, als achtes Kind aufgenommen worden zu sein. Im Kopfkino könnte man sich schon denken was aus ihm geworden wäre, wäre er in Frankfurt bei seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten aufgewachsen. Dennoch verliert er kein böses Wort über seine Mutter, sogar wenn er in den Ferien zu seiner verarmten Oma und Opa auf Besuch war und man sich die ärmlichen Verhältnisse förmlich vorstellen konnt. Das er die Gewalt nicht selbst umgesetzt hat, die er manchmal miterleben mußte, ehrt ihn.
Dieses Buch liest sich im Sauseschritt, dank dem natürlichen, flüssigem Schreibstil. Hier bekommt man den Einblick in eine Gastarbeiterfamilie, die es sicherlich vielerorts gab.
Mich hat das Buch sehr bewegt und ich wünsche dem Autor auf seinem weiteren Lebensweg viel Glück.
Volle Punktzaht und eine klare Weiterempfehlung.

Bewertung vom 13.12.2020
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Kinderklinik Weißensee von der Autorin Antonia Blum beschreibt unter dem Titel "Zeit der Wunder" vortrefflich was Wesentliche des Buches.

Nach einem schweren Schock, wie sie ihre Mutter verlieren, haben die Schwestern Marlene und Emma doch noch Glück als sie im Waisenhaus Zuflucht finden. Schnell kristalisiert sich heraus, das sie als Kinderkrankenschwestern ihr Leben verschrieben haben. Wobei Marlene sich strebsamerweise als Ärztin sieht. Ein steiniger Weg beginnt.

Mich hat schon alleine das hinreisende Cover angezogen. Ein kleiner Junge blickt sehnsüchtig auf ein beschützendes Gebäude.
Die Autorin hat einen feinfühligen Schreibstil und hat mich emotional genau getroffen.
Wie schwer kann das Schicksal mit Kindern umgehen und doch schlagen sie sich durch und man fühlt wie stark sich der Mensch entwickeln kann. Die Charaktere der Protagonisten kommen glaubhaft rüber und in keinster Weise schnulzig. Man erlebt die Kinderschuhe der heutigen Medizin, wie wichtig ist Sauberkeit und Hygiene. Auch kommt die Dramatik der Liebe nicht zu kurz. Der Leser leidet mit und es kommt immer wieder zum hoch wie geteilt doch der Stammesdünkel war. Freud und Leid liegen beieinander und zum Schluß erfährt man Blut ist doch dicker als Wasser.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich vergeb sehr gerne 5 Sterne.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.11.2020
Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1
Kodiak, Frank

Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1


ausgezeichnet

Frank Kodiak hat mit seinem neuen Privatdetektiven, Jan Kantzius und seine Frau Rica ein neues Privatermittlerduo erschaffen, das Spannung verspricht.

Als die Beiden auf der Autobahn in eine Massenkarambolage verwickelt werden, bekommen sie hautnah mit, wie ein Mädchen von einer Brücke springt und im Beisein von Jan, der ihre Hand hielt, stirbt.
Als Privatdetektive möchten sie natürlich Näheres erfahren und geraten in einen Strudel von grausamen Machenschaften. Auf ihren Ermittlungen stoßen sie auf die Hilfsorganisation AMISSA, die sich zur Aufgabe gemacht hat vermißte Jugendliche zu finden. Für diese Organisation arbeitet auch Rica und setzt natürlich alles daran mit Jan, der früher selbst Polizist war, Hintergründe zu erfahren.

Andreas Winkelmann, der unter dem Pseudonym Frank Kodiak schreibt, hat hier den Auftakt einer Thriologie erschaffen, die auf einem hohen Spannungsniveu liegt. Wer Winkelmann kennt, hat auch nichts anderes erwartet.
Sein Schreibstil ist schnörkellos und befasst sich nicht mit Nebensächlichkeiten. Immer wieder baut der Autor Chliffhanger ein, sodaß ein Lesefluß entsteht, bei dem man das Buch nur ungern zur Seite legt.
Glaubhafte Protagonisten runden das Bild ab und man ist mittendrin im Geschehen. Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefangen und ich erwarte sehnsüchtig den zweiten Teil dieser Thriologie.
Für Thrillerfans eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.11.2020
Uri Buri - meine Küche
Jeremias, Uri;Mangold, Matthias F.

Uri Buri - meine Küche


ausgezeichnet

Uri Buri "Meine Küche", hat mich sehr beeindruckt.
Schon das Cover hat mich angesprochen. Da schaut ein liebenswerter Mann mit Rauschbart und einem Fisch in der Hand in die Kamera und man findet ihn gleich sympathisch.
Bisher kannte ich den legendären Koch Uri Jeremias nicht, weil ich zu Israel wenig Bezug habe.
Hier wird man nicht mit Rezepten erschlagen, sondern lernt erst mal den Menschen Uri und sein Umfeld kennen. Tolle Fotos untermalen das Ganze.
Bevor es mit den Rezepten losgeht, wird erst mal erläutert, wie wir frischen Fisch erkennen und einkaufen. Im Kapitel Grundlagen der Zubereitung lernen wir die verschiedenen Zubereitungsarten kennen.
dann geht es mit den Rezepten los. Hier wird gleich deutlich, Uri kocht ohne viel Schnick-Schnack. Er legt Wert auf natürliche Zutaten, damit der Grundgeschmack des Gerichtes erhalten bleibt. Aber nicht nur Fischrezepte sind hier vertreten, sondern auch Beilagen und Desserts. Am Anfang gibt der Koch nützliche Hinweise und Erläuterungen des Rezeptes. Eindrucksvolle Abbildungen lassen das Wasser im Mund schmelzen.
Mich hat das Kochbuch sehr inspiriert und dank der einfachen Zutaten werde ich auch das eine oder andere Rezept ausprobieren.
Auch ein tolles Geschenk für Fans der besonderen Küche, die über Land und Leute mehr erfahren wollen.

Bewertung vom 04.10.2020
Und die Welt war jung / Drei-Städte-Saga Bd.1
Korn, Carmen

Und die Welt war jung / Drei-Städte-Saga Bd.1


sehr gut

Von didi2256
Die Autorin Carmen Korn nimmt uns mit in die Jahre 1950 bis 1959. Da sind drei Familien aus Hamburg , Köln und San Remo. Die Familien sind befreundet oder Verwandt.
Heinrich und Gerda Aldenhoven aus Köln führen ein karges Leben, denn die Kunstgalerie von Heinrich findet in der Nachkriegszeit wenig Zulauf.
Besser sieht es bei ihren freunden aus Hamburg aus.Kurt Botgfeldt hat seinen guten Job bei der Sparkasse und kommt mit seiner Familie gut über die Runden. Wenn da nicht der vermisste Schwiegersohn wäre, seit 5 Jahren kein Lebenszeichen von ihm.
Am besten geht es den Cannes in San Remo, wo Heinrichs Schwester mit dem Italiener Bruno lebt. Allerdings hat die Schwiegermutter das Zepter in der Hand.

Carmen Korn beschreibt hier drei Familienschicksale in einer Zeitspanne von 9 Jahren. Wir erfahren Höhen und Tiefen der drei Familien. Immer wieder zwitschen wir zwischen Hamburg, Köln und San Remo hin und her, sodaß wir die Entwicklung hautnah miterleben können. Die Charaktere sind sehr glaubhaft dargestellt . Der Schreibstil ist leicht und fließend, sodaß man sich sehr gut unterhalten fühlt.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch gerne weiterempfehlen.