Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
sursulapitschi
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


ausgezeichnet

Dieses Buch führt einen immer wieder hinterhältig aufs Glatteis.

Anfangs meint man, in einem Jugendbuch gelandet zu sein. Richard ist 13, ein Nerd, ein Außenseiter, der plötzlich Dinge erlebt, die man sonst nur in Gruselfilmen sieht. Als sein Freund Tom verschwindet, ist die Wahrheit so absurd, dass Richard sie nicht der Polizei sagen kann. Niemand würde ihm glauben. Aber mit seinen schwammigen Aussagen macht er sich selbst verdächtig.

Das Geschehen ist spooky und noch absonderlicher ist, dass man etwas liest, was man von Jo Nesbø ganz und gar nicht erwartet hat. Über etwa zwei Drittel des Buches meint man, im falschen Film gelandet zu sein, bis das Ganze dann eine unerwartete Wendung nimmt, eigentlich sogar mehrere.

Im Nachhinein betrachtet ist das genial. Jo Nesbø hat hier maximalen Grusel und Verwirrung auf mehreren Ebenen geschaffen, ein fein komponiertes Verwirrspiel, das ich gerne genossen hätte. Leider konzentriert sich das auf den letzten Teil des Buches, während man die meiste Zeit mit einem Jugendbuch beschäftigt war, das man nicht lesen wollte und das ist wirklich schade.

Das Hörbuch dauert 7 Stunden, 5 Minuten und wird von David Nathan gelesen, den man eine Winzigkeit schneller drehen muss.

Alles in allem ist dieses Hörbuch unterhaltsam und wahrlich unerwartet.

Bewertung vom 25.08.2023
Sylter Welle
Leßmann, Max Richard

Sylter Welle


gut

Das gibt es selten, aber in diesem Fall ist das Cover besser als das Buch. Ein klein wenig Feuer hätte das Buch gut gebrauchen können.

Max Richard Leßmann fährt für drei Tage nach Sylt, wo er als Kind oft Urlaub mit den Großeltern gemacht hat und wo sie auch dieses Jahr noch einmal sind. Wer weiß, wie lange sie das noch schaffen. Hier stellt er fest, dass sie alt geworden sind. Oma Lore hat zwar noch immer ihren bissigen Humor, aber sie ist gebrechlicher als früher und Opa Ludwig hat plötzlich ein Problem mit dem Gedächtnis. Max genießt drei Tage Sylt und hängt Erinnerungen nach.

Das ist das Buch, das mal humorvoll, mal anrührend manch Anekdote aus dem Leben der Familie zum Besten gibt. Ich habe einige Male gelacht, die Beerdigung von Onkel Jakob war berührend, die Geschichte von Otus, dem Eulerich, war lustig, gefehlt hat mir die Prise Besonderes.

Geschichten wie diese hat jeder von uns zu erzählen. Alle Großeltern sind eigen auf ihre Art und wir haben auch alle Schwänke aus der Jungend unserer Eltern im Repertoire, ohne dass wir ein Buch daraus machen würden. Max Richard Leßmann erzählt sehr schön, oft klug, auch originell, aber es ist weder stilistisch noch inhaltlich etwas dabei, was dieses Buch zu einem Erlebnis machen würde. Das Buch ist wie eine nette Plauderei am Kamin, man erzählt sich was und trinkt Ostfriesentee.

Das Hörbuch liest der Autor selbst und macht das gut, es dauert 4 Stunden und 19 Minuten.

Bewertung vom 01.03.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


sehr gut

Grandioser Stil, sehr loser Handlungsfaden

Dieses Buch hat einiges Einerseits , aber auch eine Menge Andererseits. Es hat zunächst mal einen wirklich umwerfenden Stil, eine ganz eigene Poesie voller origineller Bilder. Das Lesen ist ein großer Spaß.

Die Handlung ist Geschmackssache. Es wirkt beinahe märchenhaft, wenn der kleine Hans mit seinen Eltern auf eine Insel im See zieht, weil sie ein einfaches Leben in Einsamkeit suchen. Warum sie das möchten, steht ziemlich tief zwischen den Zeilen. Mag sein, dass man was findet, wenn man sehr sucht. Es ist Anfang der 60er, irgendwo in Deutschland, wo es verboten ist, Kinder auf Inseln aufzuziehen, weil Schulpflicht besteht. An dieser Stelle wandelt sich Hansens Märchen zu einer grausigen Geschichte in Dickens-Manier, um ihn dann gegen Ende, nahezu gegenwärtig, seinen Traum leben zu lassen. Das hat er nun davon.

Die Erzählweise ist grandios, aber der Handlungsfaden locker und wankelmütig. Es ist eine irgendwie lose Studie zum Außenseitertum. Mit viel Geduld kann man ganz sicher noch einiges mehr herauslesen. Ich hätte mir die Spur mehr Klarheiten gewünscht.

Halten wir fest: Das ist das Debüt eines Autors, der sagenhaft schreiben kann, und den wir im Auge behalten werden, auch wenn ihm hier die Story ein wenig entglitten ist.

Bewertung vom 30.01.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


ausgezeichnet

Schönes Buch mit Vorbehalt

Eigentlich hat dieses Buch alle Voraussetzungen für ein Lieblingsbuch. Eine fesselnde Idee, ein spannendes Setting, lebendige Figuren und sehr schöne Sprache. Leider hat sich der Plot ein bisschen verlaufen.
Es geht um die Familie Ambacher, die eine sehr wechselvolle Geschichte hat. Umgesiedelt, deportiert, vertrieben oder rückgekehrt. Josef Ambacher landet 1945 als Kind in Sibirien, in Kasachstan. Als Erwachsener verschlägt es ihn und seine Familie nach Mühlhausen in Norddeutschland. Und wo auch immer er lebte war er fremd und musste sich arrangieren.
Vielleicht bin ich mit falschen Voraussetzungen an dieses Buch herangegangen. Ich wollte die entbehrungsreiche Geschichte von Menschen lesen, die nach Sibirien deportiert wurden. Die gibt es hier natürlich auch, aber leider eher am Rande. Die Autorin wollte mehr und erweitert das Thema um einen Handlungsstrang in den 90er Jahren in Mühlheim.
Vergangenheit und Gegenwart greifen kunstvoll ineinander, das ist sehr schön gelöst und die Handlung in Sibirien ist durch und durch fesselnd. Man spürt die Kargheit, die Kälte, die Naturverbundenheit und auch Geheimnisvolles. Die kasachische Kultur ist hoch interessant und ursprünglich. Unter der russischen Knute haben alle zu leiden, Aussiedler und auch Einheimische.
Daneben erzählt Josefs Tochter Leila von ihrer Kindheit in Mühlheim und verliert dabei ein bisschen den Focus. Es liegen große Themen auf dem Tisch: Wie kommen „Rückkehrer“ in Deutschland zurecht? Sie waren in Russland noch nach Jahrzehnten „die Deutschen“ und in Deutschland sind sie „Die Russen“. Auch die zweite Rückkehrerwelle in den 90ern ist hoch spannend.
Das alles wird aber nur gestreift und tritt zurück hinter Leilas Kindheitserinnerungen, die sich hauptsächlich um einen unglücklichen Kinderstreich drehen, den ich durch und durch uninteressant fand, selbst wenn er natürlich, wie vieles in diesem Buch, einen doppelten Boden hat. Ich hatte beim Lesen ein wenig das Gefühl, wir beschäftigen uns mit Nebenschauplätzen und die interessanten Dinge bleiben liegen.
Das originelle, berührende Ende macht allerdings wieder ein bisschen gut.
Das Hörbuch ist sehr empfehlenswert, schön gelesen von Julia Nachtmann und trotz einiger Zeitsprünge nicht zu kompliziert. Es dauert genau 10 Stunden.

Bewertung vom 22.08.2022
Der Mann, der vom Himmel fiel
Tevis, Walter

Der Mann, der vom Himmel fiel


sehr gut

Walter Trevis ist ein Autor mit ungewöhnlichen Ideen, und offensichtlich ein Spezialist dafür, die Situation von Ausnahmemenschen einfühlsam in Szene zu setzen. Nicht nur das, er kann sich auch in Aliens einfühlen, wie man hier lesen kann.

Ein Mann vom Planeten Anthena kommt auf die Erde und hat eine Mission. Er ist den Menschen intellektuell weit überlegen, versucht sich anzupassen und lässt sich dann aber vom allzu Menschlichen vereinnahmen, ein einsamer Alien mit Heimweh in der Zwickmühle. Das ist eine hoch spannende Geschichte, sogar eine Tragödie, die einen mitnimmt und viele Denkansätze liefert.

Der Planet Anthena ist am Ende, ausgetrocknet, sind wir auf dem gleichen Weg und wollen es nicht hören? Und wie sollte man damit umgehen, wenn man auf tatsächlich Aliens treffen würde?

Dieses Buch wurde in den 60er Jahren geschrieben und kommt einem trotzdem sehr aktuell vor. Es liest sich leicht und hat Sogwirkung, obwohl gar nicht so viel passiert. Mir hat es sehr gefallen.

Eine ungewöhnliche Geschichte, die anrührt, einfühlsam und spannend geschrieben, mit ein paar winzigen Längen.

Bewertung vom 22.08.2022
An den Ufern von Stellata
Raimondi, Daniela

An den Ufern von Stellata


sehr gut

Diese umfangreiche Familiengeschichte beginnt im Jahr 1800 mit Giacomo Casadio, der die schöne Viollca heiratet, die mit dem fahrenden Volk nach Stellata kam. Eigentlich dachte man, die passende Frau für ihn gäbe es gar nicht, aber Viollca war da anderer Meinung.

Seitdem haben die Mitglieder der Familie entweder überraschend blaue Augen oder tiefschwarzes Haar und immer wieder hat jemand besondere Fähigkeiten, ist hellsichtig wie Viollca oder kann mit Toten sprechen. Noch Generationen später stellen sie alle ein Schälchen Milch für die Schlange des Hauses vor die Tür. So erklärt bekommen abergläubische Traditionen einen Sinn.

Sie sind alle originelle Menschen in dieser Familie, jede Generation bietet eine spannende Geschichte und erzählt gleichzeitig die Geschichte Italiens bis in die 1990er Jahre hinein. Das macht großen Spaß. Allerdings sind sie auch wirklich viele. Man rast hier durch die Zeit und lernt immer wieder neue Menschen kennen, neue Schicksale und es spricht sehr für dieses Buch, dass man sich trotzdem nicht langweilt. Es ist schön erzählt, einfühlsam, man gewinnt sie alle lieb, bangt mit, leidet mit, staunt, weint und lacht mit. Trotzdem denkt man so etwa in den 1960er Jahren, jetzt ist es genug. Irgendwann sind es dann doch zu viele Figuren. Man verliert den Überblick, da hilft auch der Stammbaum im Anhang nicht viel.

Trotzdem habe ich dieses Buch gerne gelesen. Es ist ein unterhaltsamer Schnellkurs in italienischer Geschichte und Mentalität und zeigt, die vielfältigen Gesichter dieses Landes, das wir nur allzu leicht auf blaues Meer und leckeres Essen reduzieren.

Bewertung vom 22.08.2022
Die Wunder
Medel, Elena

Die Wunder


gut

María und Alicia, Großmutter und Enkelin, verrät uns die Buchbeschreibung und nimmt damit auch das Geheimnis, das dieses Buch bietet. Wir wissen nämlich lange nicht, wer sie sind, diese beiden Frauen, eine jung, eine alt, keine hatte es leicht.

In vielen Rückblenden erfährt man vom Leben der beiden, von ihren Familien, von Schicksalsschlägen, Fehltritten, und wie sie damit umgehen, vom Leben in Madrid und von Spanien im Umbruch.
Das ist eine spannende, leidvolle Geschichte, die mich trotzdem nicht packen konnte. Ich bin mit dem sehr nüchternen, sprunghaften Erzählstil nicht warm geworden.

Zahlreiche Namen und Figuren sind zu verdauen, von denen nur wenige zum Plot beitragen. Lange Monologe und trockene Dialoge wirken zäh, selbst wenn eigentlich Berührendes erzählt wird.

Dieses Buch kann ganz sicher berühren und bereichern, hat Tiefe, Ideen und erzählt eine ungewöhnliche Familiengeschichte. Es ist wohl einfach nicht jederfraus Geschmack. Mir war es zu sperrig und schnörkellos.

Bewertung vom 21.04.2022
Der Papierpalast
Heller, Miranda Cowley

Der Papierpalast


gut

Dieses Buch scheint gerade in aller Munde zu sein und wenn man die Lobeshymnen dazu hört, kommt man wohl nicht daran vorbei. Für meinen Geschmack hält es nicht, was es verspricht.

Im Grunde ist es eine simple Liebesgeschichte: Elle ist verheiratet, hat einen Ehemann und drei Kinder, als sie plötzlich feststellt, dass sie noch Gefühle für ihre Jugendliebe hat. Sie treffen sich noch immer jeden Sommer in Cape Cod, wo sie Ferienhäuser nebeneinander haben und wo sie inzwischen mit ihren Familien aufschlagen. Plötzlich prickelt es, Tür an Tür, ein neues Leben klopft an. Lässt man dafür seine Familie im Stich? Ist es eine neue Chance oder eine alte Chance, die nie genutzt wurde?

Elle und Jonas haben viel zusammen durchgemacht in ihrer Kindheit. In Rückblenden erfährt man deren komplette Familiengeschichte, die geprägt ist von Trennungen, Scheidungen, wechselnden Vätern quer durch die Generationen. Fast könnte man den Eindruck bekommen, dass in Amerika grundsätzlich keine Beziehungen funktionieren, es trifft auch Nachbarn, Freunde und jeden, der da so auftaucht. Kinder spielen keine Rolle in dieser Welt, sie werden im besten Fall ignoriert, wenn nicht gar gequält. Ja, und dann war da noch das Ereignis, das alles veränderte.

Ich fürchte, dieses Buch ist ganz etwas anderes, als ich erwartet habe. Der Stil und der Aufbau sind toll, die Rückblenden geschickt mit der Gegenwart verwoben. Auch das Ambiente wird wunderbar geschildert, in dieser Traumgegend möchte ich auch einmal Urlaub machen.

Nur sind die Figuren durch die Bank unglaubwürdig und die Handlung dürftig, aufgeplustert mit ein paar Dramen aus der Vergangenheit, aber dennoch in Summe dürftig.

Vielleicht kann jemand, der gerne Liebesgeschichten liest, der Sache mehr abgewinnen. Für mich ist das eher viel Lärm um nichts in schöner Sprache.

Bewertung vom 20.03.2022
Die Diplomatin
Fricke, Lucy

Die Diplomatin


ausgezeichnet

Diplomatie für Fortgeschrittene

Was machen eigentlich Botschafter genau? Das ist eine Berufsgruppe, mit der man selten zu tun hat und die man nicht wahrnimmt, wenn sie nicht gerade Reisehinweise verfassen. Wie aufreibend, verantwortungsvoll und gefährlich so ein Job ist, zeigt uns Lucy Fricke in diesem Buch.

Fred ist schon seit Jahren Konsulin und kennt sich aus. In ihrer Branche wechselt man alle vier Jahr das Land. Ihr Posten im beschaulichen Montevideo scheint etwas zum Ausruhen zu sein.

Mit köstlichem Humor beschreibt die Autorin das Leben und Lebenlassen in Uruguay, einem Land, das irgendwas zwischen kuschelig und kurios ist. Herrlich zu lesen, wie sich die deutsche Botschaft damit arrangiert, bis ein unglücklicher Zwischenfall erfordert, dass jemand Verantwortung übernimmt. Auch das ist ein Aspekt von Freds Beruf.

Jahre später bekommt sie den Posten in Istanbul und da geht es anders zu. Hier ist dann echte Diplomatie gefragt, wenn einen ein falsches Wort ins Gefängnis bringen kann, Deutsche aus unterschiedlichsten Gründen in Schwierigkeiten geraten und Hilfe von der deutschen Botschaft erwarten. Ein Tanz auf dem Drahtseil. Fred muss plötzlich abwägen, was nötig, was legal und was sinnvoll ist. Und sie selbst ist auch nicht aus Stein.

Dieses Buch ist viel zugleich, ein eindrucksvolles Berufsportrait, beinahe ein Thriller, ein kritischer Blick in die Türkei, die Geschichte einer Frau, die sich in einer Männerdomäne behauptet, wobei auch das Zusammenspiel von Karrierewunsch, Älterwerden, Liebe und Einsamkeit im Alter kommt zum Tragen kommt. Es ist einfühlsam und auch urkomisch, ergreifend und staubtrocken, spannend und originell.

Bettina Hoppe ist eine geniale Sprecherin für das Hörbuch und trifft ganz wunderbar den maliziösen Ton des Textes, ein großer Spaß und ein Erlebnis. Es dauert 5 Stunden, 1 Minute. Ich hätte auch mehr davon vertragen.

Bewertung vom 23.02.2022
Tell
Schmidt, Joachim B.

Tell


ausgezeichnet

Ein Geniestreich

Die Geschichte von Wilhelm Tell hat kennt man vielleicht, hat man auf der Bühne gesehen, mehrfach gelesen, gibt es ein Musical? Auf jeden Fall hat man sie noch nicht wirklich miterlebt, bis man dieses Buch gelesen hat.
In lustig altertümelnder Sprache erzählen hier alle Betroffenen persönlich, wie sie die Geschehnisse um Tell und den Apfel erlebt haben, Tells Familie, Nachbarn, der Pfarrer, einige Soldaten und sogar Gessler, der Landvogt, der Blick wechselt ständig. Es ist ein bisschen wie ein Staffellauf, nach zwei-drei Seiten gibt man das Stöckchen an den nächsten weiter. Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig, man muss gut aufpassen, aber es macht Spaß und das Leseerlebnis sehr intensiv.
Es ist erschütternd, wenn man dabei ist, wie betrunkene Habsburger sich durchs Land schlagen, schrecklich, was die einfache Bevölkerung in der Schweiz zu erleiden hatte, herzzerreißend jedes einzelne Schicksal. Dieses Buch entwickelt nach kürzester Zeit Sogwirkung, man kann es nicht mehr aus der Hand legen, ist mittendrin und leidet mit.
Joachim B. Schmidt ist hier ein Geniestreich gelungen. Er schafft es bewundernswert, sich in jede einzelne Figur glaubhaft einzufühlen, verleiht auch der kleinsten Randfigur ein Gesicht und einen Hintergrund und das auf nur 288 Seiten. Dazu vermittelt er eindrucksvoll das Ambiente und den Zeitgeist, Mittelalter in der Schweiz, pur und authentisch, großes Kino!
Und letztlich wird auch nicht nur eine Geschichte erzählt. Man bekommt außerdem vorgeführt, wie Legenden entstehen, wie ein eigenbrötlerischer Bergbauer zum Helden werden kann, den heute noch jeder kennt.
Ich bin tief beeindruckt und würde gerne sieben Sterne verteilen für ein absolutes Ausnahmebuch mit Schleife und Glöckchen.