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Benutzername: 
omami
Wohnort: 
Lannach

Bewertungen

Insgesamt 200 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


ausgezeichnet

Ich liebe die Frauenbücher von Marie Benedict.
Auch im vorliegenden Buch versteht sie es glänzend, hervorzuheben, wie die Männerwelt in der Wissenschaft nach dem Krieg tickte.
Nach ihrem Studium ging Rosalind Franklin nach Paris, fand mit Hilfe ihrer Mentorin Adrienne Weill einen tollen Forschungsplatz im Laboratoire Central des Services Chimiques und fühlt sich dort sofort angenommen und heimisch im Gegensatz zu ihrer früheren Stelle als Forschungsassistentin bei der British Coal Utilisation Research Association ( BCURA ) in London.
Sie verliebte sich in ihren Kollegen und Leiter des Labors, Jaques Mering, der allerdings verheiratet war, was sie zu spät erfuhr, und nach einer gewissen Zeit das Interesse an ihr verlor und sich neu orientierte, der Einfachheit halber bei einer neuen Kollegin.
Rosalind ertrug die Situation nicht mehr und wechselte daher an die Forschungsabteilung des King´s College in London, wo gerade ein Fachbereich für Physik aufgebaut wurde.
Ihr neuer Chef, Professor Randall ist freundlich und umgänglich, aber ständig hinter neuen Geldern für die Forschung her und deshalb entgeht ihm auch einiges.
Zum Beispiel, dass sein Stellvertreter Maurice Wilkins so ganz nebenbei Rosalinds Forschungsergebnisse an der menschlichen DNA ausspioniert, weitergibt und Rosalind auch mental extrem zusetzt. Einzig ihr Assistent Ray Gosling ist vertrauenswürdig und steht zu 100% hinter Rosalind.
Bald steht fest, dass die Herren der Schöpfung sich alles andere als gentlemenlike verhalten, was für Rosalind wieder einmal heißt: Arbeitsplatz wechseln.

Sie bekommt zum Glück eine Stelle am Birkbeck College unter Professor J.D Bernal angeboten , die Arbeit ist nur unter erschwerten Bedingungen möglich, aber sie fühlt sich dort wohl und sicher. Nun erforscht sie Viren.
Aber dann kommt es zu gesundheitlichen Problemen....
Rosalind Franklin, der eigentlich der Nobelpreis gebührte, war eine Wissenschaftlerin mit Leib und Seele, ihr war immer das Ergebnis wichtiger, sie hätte sich aber auch über gebührende Anerkennung sicher gefreut, die wurde ihr aber zu Lebzeiten nur sparsam geboten.
Ein Roman, der viel von der Einstellung in dieser Zeit zu Frauen, Juden und Kommunisten und natürlich zu den Männern, die ihr nahestanden, preisgibt.
Ein Cover in schönen Farben lädt zum Zugreifen ein.

Bewertung vom 04.03.2024
Nostalgia Siciliana
Di Stefano, Patrizia

Nostalgia Siciliana


ausgezeichnet

Die Autorin Patrizia Di Stefano hat aus ganz viele kleinen und größeren Puzzleteilen die Lebensgeschichte ihres Vaters, Gianni di Stefano aufgeschrieben und ein sehr berührendes Bild von Heimat, Sehnsucht, Trauer, Verdrängung, Ängsten und natürlich auch Familie, Freundschaft, Verbundenheit, Sicherheit und Wohlgefühl zu einen sehr schönen Buch geschaffen.

Als ihr Vater nach Deutschland kam, war gerade die erste Gastarbeiterwelle von Italien nach Deutschland geschwappt.
Der junge Sizilianer hatte von deutschen Urlaubern bei ihm zu Hause gehört, dass jeder Arbeit und Unterkunft finden würde, wenn er bereit wäre, in Deutschland zu arbeiten. Sie hatten aber anscheinend nicht gewusst, dass diese Welle gut organisiert und ausgearbeitet worden war und man sich dafür registrieren lassen musste.
So schlief der junge Mann, der mit unterschlagenem Geld, ohne Sprachkenntnisse und nicht registriert, gerade nach Köln angereist war, erst einmal einige kalte Nächte auf einer Bank am Bahnhof verbrachte.
Zwar gab es eine italienische Gemeinschaft, aber er gehörte noch nicht dazu.
Mit einem Leidensgenossen teilte er sich dann ein Zimmer, auch einen nicht gerade gut bezahlten Job bei der Eisenbahn hatte er auch bekommen, aber mit dem reich werden und Geld zurückzahlen haperte es gewaltig. Bis er in Berlin eine Frau kennen lernte und mit Hilfe ihrer Familie ein eigenes Restaurant eröffnen konnte, vergingen Jahre. Hochzeit, Kinder, Eröffnung weiterer Restaurants, sogar einige Erfindungen, deren wichtigste die Tiefkühlpizza war, verging wieder Zeit. Er fuhr dann jedes Jahr mit der Familie nach Sizilien auf Urlaub, aber dann begann die Mafia ihre Fangarme nach Deutschland und auch zu ihm auszustrecken.....

Di Stefano starb sehr jung, er war Diabetiker, und die Familie verdrängte ihre Trauer, um das Ganze überstehen zu können.

Nach 26 Jahren starb dann Giannis Bruder und Tita, seine Tochter reiste nach Sizilien, wo sich endlich ihre Gefühle und ihre Trauer, ihre Erinnerungen und ihr Heimatgefühl lösen konnten.
Tita beschreibt im Roman, wie schön das Land ist und wie sich alles weiterentwickelt hatte in diesen Jahren.
Und natürlich die Herzlichkeit der Menschen, die sich untereinander helfen und einander beistehen.
Das Cover vermittelt sizilianisches Lebensgefühl.

Bewertung vom 24.02.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


ausgezeichnet

Gordon Korman, dem wir einige Jugendbücher verdanken, ist auch der Autor von " The Fort"
Es geht in dem Buch um zuerst vier, dann fünf Freunde, von denen jeder ein Problem vor sich herträgt, es aber vor den Freunden verbergen will. Erst Freund Nr. 5 erkennt die Situation und bringt das Eis zum Schmelzen.

Evan Donelly,
Schüler der 7. Klasse der Canaan Middle School, lebt mit seinem um 4 Jahre älteren Bruder seit dem Verschwinden der Eltern, die nach einem Entzug nicht mehr aufgetaucht sind, bei Grandpa und Grandma.

Mitchell Worth,
hat Zwangsstörungen und leidet unter Lernschwäche, besucht die Sonderklasse der Schule. Er lebt bei seiner Mutter, die, nachdem sie ihren Job in den örtlichen DelaCraft-Autoteile-Werken verloren hat, in drei verschiedenen Jobs arbeitet, um über die Runden zu kommen. Auch Michells Therapiestunden bei Dr. Breckinridge fallen daher aus.

Ricky Molina,
hochbegabter Schüler, kommt aus einer Magnetschule und überspringt 1 Klasse, was ihm den Spitznamen " Magnet" einträgt. Lebt nun mit den Eltern in Canaan.

C.J.Sciutto,
lebt mit Mutter und Stiefvater zusammen, mag diesen aber nicht, obwohl er von ihm mit Geschenken überschüttet wird.
Meistens hat er wegen seiner " Todesbezwinger" genannten Stunts eine Verletzung.

Jason Brax,
lebt abwechseln bei Vater oder Mutter, die sich gerade trenne, sich aber nicht einigen können. Er hat eine Freundin, Janelle, die Tochter von Officer Jaworsky.
Alles beginnt mit einem Hurricane und damit, dass Evans Oma den Sohn ihrer Arbeitskollegin, Ricky, bei sich einquartiert, weil in Rickys Zimmer das Fenster vom Sturm beschädigt wurde und unbewohnbar ist.

Evan ist nicht begeistert, genau wie C.J, Mitchell und Jason, aber Evans Oma will, dass Evan Ricky mitnimmt. Und so gehen die fünf gemeinsam in den Wald, um zu schauen, ob ihr geheimes Lager, das sie sich gebaut haben, noch ganz ist.
Hier fängt die eigentliche Geschichte an, denn im Wald ist alles kaputt, aber dafür findet Ricky etwas, das das Leben aller gewaltig verändert.
Das Cover zeigt einen Wald nach einem Hurricane.

Bewertung vom 22.02.2024
Blutrot / Die Áróra-Reihe Bd.2
Sigurðardóttir, Lilja

Blutrot / Die Áróra-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Im zweiten Buch der Dreier-Reihe der isländischen Autorin Lilja Sigurdardottir geht es um die Suche nach der anscheinend entführten Ehefrau von Flosi, einem gut situierten Geschäftsmann. Im Schreiben des oder der Entführer wird eine große Summe in Euro gefordert. Da das Geld auf einem ausländischen Konto liegt, bittet der Berater Flosis Arora, sich um den Transfer zu kümmern. Natürlich, ohne Einschaltung der Polizei.

Arora weiht allerdings mit Flosis Einverständnis Daniel, der Polizist ist, und den man schon aus "Höllenkalt" kennt, ein, worauf die Polizei sich sehr diskret des Falles annimmt.

Im Zuge des Geldtransfers wird klar, dass es sich bei dem Konto um ein Geldwäschekonto handelt, und das macht Flosi einigermaßen verdächtig. Aurora ist Fahnderin für Wirtschaftskriminalität und klarerweise interessiert.

Die Auflösung des Falles wird durch sich ständig neue Fakten sehr verwickelt und jeder ist kurz verdächtig, was das Lesen sehr spannend macht.

Das Buch ist großartig aufgebaut, die Handlung kann gut unabhängig von " Höllenkalt" gelesen werden, alles, was man wissen muss, findet sich in gut getarnten Rückblenden.

Ich kann das Buch nur empfehlen und freue mich schon auf Teil drei.

Ich habe mir die Farben der isländischen Flagge angeschaut und finde dabei sowohl das Blau von " Höllenkalt", das Rot von " Blutrot ", als auch das Weiß von " Schneeweiss " wieder. Eine schöne Idee mit großem Wiedererkennungswert.

Bewertung vom 08.02.2024
Die Halbwertszeit von Glück
Pelt, Louise

Die Halbwertszeit von Glück


ausgezeichnet

Louise Pelt hat mit " Halbwertszeit von Glück " ein wunderbares Buch geschrieben.
Der Handlungszeitraum dehnt sich von 1987, als es die DDR noch gab, bis ins Jahr 2019. Die Orte der Handlung sind ebenfalls weit voneinander entfernt. Irgendwo ein Wald in der DDR, Amsterdam, Paris, Los Angeles, New York, und einige Orte dazwischen.
Und die Personen zur Handlung sind ebenfalls ein kunterbuntes Völkchen.
Mylene, die vor der Hochzeit mit Frederic steht, Holly, die sich nichts mehr wünscht, als Drehbücher zu schreiben, Johanna, die den Tod ihrer Tochter nicht verkraften kann, Jennifer, die, schwanger und naiv, in den Westen flüchten möchte.
Mylene, Holly und Johanna sind die drei Hauptfiguren, deren Geschichten zuerst völlig unabhängig voneinander beschrieben werden und die sich im weiteren Verlauf annähern bis zum großartigen Finale.
Das Cover sieht man erst zum Ende hin richtig.

Bewertung vom 05.02.2024
Schneekinder
Langer, Andreas

Schneekinder


ausgezeichnet

"Schneekinder" ist ein absolut beeindruckender Roman für Kinder der Altersgruppe um 11 Jahre, der auch Erwachsene begeistert.

Ein Landstrich im winterlichen hohen Norden befindet sich im Krieg, Alte und Kinder dürfen zu Hause bleiben, die Väter und jungen Männer müssen zu den Soldaten und Frauen werden zu Hilfsdiensten eingeteilt.

Manche Kinder müssen sogar im Bergwerk arbeiten, denn der König braucht Kohle.

So auch Kjell, der Zwillingsbruder von Elin.

Im Berg gibt es ein Unglück, Kjell kann aufgrund einer Verletzung nicht rechtzeitig fliehen und gilt als tot. Aus dem Berg treten giftige schwarze Nebel aus, vor denen es zu fliehen gilt.

Und nun geht es in der Geschichte so richtig spannend los.

Man liest über die Flucht durch eine beeindruckende Landschaft, über Neid, Missgunst, Liebe, Vertrauen, Hass und Eifersucht.

Eine Gruppe Kinder in Begleitung eines hilflosen, alten Paares, das aber über viel Sachwissen verfügt, das die Kinder noch nicht haben können. Elin ist das älteste Mädchen und übernimmt die Führung.

Steinerne Wesen, deren Herzen zumindest nicht aus Stein bestehen.

Heiße Quellen, Trolle, Nymphen und andere Wesen.

Und ein junger Ochse, der brav und beständig die Schlitten der Fliehenden zieht.

Ein wunderschönes Cover lädt zum Zugreifen und Lesen ein.

Unterhaltung und so manche gefüllte Wissenslücke sind garantiert.

Bewertung vom 25.01.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


ausgezeichnet

In seinem Roman " Die Spiele" von Stephan Schmidt geht es um weit mehr als die Vergabe der Olympischen Spiele für 2032.
Das ist zwar der Grund für das Treffen der Verantwortlichen für die Vergabe. Doch im Hintergrund läuft eine Geschichte, die erzählt werden muss.
Der Journalist Thomas Gärtner ist auf eigene Kosten und Verantwortung nach Shanghai geflogen, das Visum hat er sich nicht ganz ordnungsgemäß beschafft und der Grund seiner Anwesenheit ist nur bedingt der Vergabe der Spiele geschuldet.
Er will sich mit Charles Murandi, einem IOC-Beauftragten für das Land Mosambik treffen. Die beiden Männer kennen sich schon viele Jahre und sind nach Gärtners Ansicht so etwas wie Freunde.
In einen früheren Lebensabschnitt war Murandi ein Madgerman, ein Mosambiker, der für sein Land in die DDR geschickt wurde, um dort zu helfen, die gewaltigen Schulden vom Mosambik an die DDR tilgen zu helfen. Das funktioniert, bis sich die DDR entschließt, die Grenzen zur BRD zu öffnen. Da wurden die inzwischen gut integrierten Mosambiker wieder heim geschickt. Ihr Geld bekamen sie nie ausbezahlt, obwohl die BRD eine Entschädigungszahlung angewiesen hatte.
Die Proteste der betrogenen "Madgemanes" waren der Grund der Kennenlernens der beiden Männer.
Nun, nach vielen Jahren sollen sie sich wieder treffen, Gärtner immer auf der Jagd nach heissen Themen und Beweisen dieser, Murandi mit auf verschlungenen Wegen erworbenem Doktortitel und angeblichen Beweispapieren.
Murandi wird tot in seinem Zimmer aufgefunden, Gärtner auf einem Überwachungsvideo erkannt und verhaftet.
Und nun rollt eine gewaltige Welle los.
Sowohl die relative Ohnmacht von Botschaften und Politikern anderer Länder, als auch das "regulierbare" Überwachungssystem Chinas, die Korruptheit in afrikanischen Ländern, das langsame Einsickern Chinas in afrikanische Strukturen, als auch durchaus menschliche Gefühle, alles wird nach und nach klarer und verständlicher, so wird die Spannung auf einem hohen Level gehalten.
Wie Puzzleteile baut der Autor seinen Roman zu einem kompakten Bild zusammen, durch Rückblenden wird immer klarer, was wann und wo und vor allem warum geschehen ist. Mehrere Schicksale sind plötzlich miteinander verwoben, ohne dass die Betroffenen davon wussten.
Ein absolut lesenswerte Roman.

Bewertung vom 18.01.2024
Reuter (eBook, ePUB)
Behmann, Jan C.

Reuter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein wirklich kleinformatiges Buch mit großem Inhalt.

Der Autor Jan. C. Behmann lässt seinen Protagonisten Reuter Erfahrungen machen. Viele und verschiedene.

Reuter, ein an sich unkomplizierter Mann in der Mitte seines Lebens, unabhängig und mit ausreichendem Verdienst , mit Wohnung, Auto und befreundet mit Alba, einer Malerin, einem ziemlich reichen Mann namens Mangold, und einem leider verstorbenen Freund, der ihm immer wieder fehlt. Reuter ist gebildet, belesen, unaufgeregt.

Eines Tages lernt er Tabea kennen, der Kaffeeautomat ist kaputt. Tabea flirtet ihn an und er lässt sich auf eine Beziehung "per Sie" ein.

Alba ist misstrauisch. Und sie hat Recht.

Reuter, der immer noch meint, verliebt zu sein, stürzt in ein tiefes seelisches Loch. Er will mit Hilfe eine Psychiater wieder heraus, aber der gut Mann erleidet einen Schlaganfall und fällt längere Zeit aus.

Reuter, der zudem seinen Job verloren hat, will nun nicht mehr.

Aber, er hat Freunde: Alba, Albas Verehrer Klemmberger und Mangold.

Alba hat ein Stipendium für Rio, dort verschwindet sie plötzlich.

Die Freunde suchen vor Ort, werden aber eben so wenig wie die Polizei fündig.

Reuter ist verzweifelt.

Jeder hat im Leben einmal Glück oder Unglück, nicht jeder stürzt in eine Depression deswegen. Man kann durchaus etwas tun, wenn man will.

Das Buch ist genial geschrieben, man wird durch Reuters Gedankengänge dadurch auf auch auf eigene Gedanken geführt., und Reuter denkt wirklich viel....

Ein Buch, das man nicht so nebenbei lesen sollte, da entgeht einem zu viel, was schade wäre.

Von mir gibt es 5 * und eine Leseempfehlung für alle, die sich gerne in die Gedankenwelt anderer versetzen lassen.

Das Cover macht klar, dass man auch in einer Sackgasse umkehren kann.

Bewertung vom 12.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Der nunmehr sechste Band der Oxen-Reihe Jens Henrik Jensen ist genau so spannend, wie sein Vorgänger.
Die Protagonisten sind bekannt, auch ihr Verhältnis zueinander hat sich kaum verändert.
Niels Oxen, höchstdekorierter dänischer Soldat, leider mit PTS belastet, versucht dem durch lange, weite Wanderungen entgegen zu wirken, was ihm den Beinamen Der Pilger einträgt. Aber er ist immer noch nicht zu unterschätzen.
Margarethe Franck, behindert wegen einer Beinprothese, clever und spontan, wird vom Chef des PET aufs Abstellgleis wegsuspendiert, was sie natürlich kaum bremsen kann.
Alex Mossmann, ihr ehemaliger Chef, ebenfalls im " Ruhestand", aber davon unbeeindruckt, engagiert Franck, bei der Aufdeckung finanzieller Ungereimtheiten zu helfen.
Und last, not least, Sally Finnsen, deren Bruder ebenfalls von einem der Katakomben-Monster getötet wurde. Sie will Gerechtigkeit für den Mord und gerät dadurch in Gefahr.
Insgesamt kann man sich der Spannung nicht entziehen, wenn man angebissen hat, auch ohne die Vorgänger-Bände zu kennen, da wichtige Infos gut in die Handlung einfließen.
MAn wartet schon auf Band 7.
Das Cover mit der winterlichen Landschaft ist wohl der Wanderung Oxens geschuldet.

Bewertung vom 08.01.2024
Erwarteter Todesfall (eBook, ePUB)
Baum, Beate

Erwarteter Todesfall (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Beate Baums neunte Folge ihrer Kirsten-Bertram-Krimi-Reihe hat mir ausnehmend gut gefallen.

Als Österreicherin, die noch nie in Dresden war, hat mir besonders die radfahrende Journalistin und Hobby-Kriminalistin Kirsten gefallen.Sie wirkt auf mich sehr resolut, realistisch und wahrheitsliebend.

Der neue Fall ist haarsträubend, ein pflegebedürftiger Rentner wird vergiftet aufgefunden. Verdächtig ist ein Pflegehelfer, der auch Musiker aus Leidenschaft ist, er war der Letzte, der den Rentner gesehen hat. Kirsten glaubt das aber gar nicht, sie hat einige Zeit davor nämlich eine Reportage über den jungen Musiker gemacht und dabei einen ganz anderen Eindruck von ihm bekommen.

Kirstens Mann Andreas arbeitet mittlerweile als freier Journalist und unterstützt Kirsten, die für die Redaktion zwar ohne Auftrag, aber in Sachen Wahrheit ermittelt, denn von der Pressestelle der Polizei kommt so gut wie gar nichts. Die Angehörigen des Toten wollen die Zeitung sogar verklagen, weil angeblich Interna ausgeplaudert wurden.

Kirsten läßt sich aber nicht bremsen und macht weiter, die ermittelnde Polizistin wird ebenfalls kalt gestellt und zum Schreibtischdienst verdonnert, weil sie mit Kirsten befreundet ist. Und dann wird die Arme auch noch von einem Auto angefahren und liegt nun im Krankenhaus.

Gemeinsam wird nun ermittelt, was das Zeug hält, wobei auch der Freund von Franziska, der Kommissarin, Dale einbezogen ist.

Ein sehr spannungsgeladener, ausgeglichener Krimi, der auch einiges aus dem Privatleben der ermittelnden Personen preisgibt und sie dadurch sehr menschlich erscheinen lässt.

Das Cover zeigt eine Dresdener Ansicht, was sonst, es ist ja ein Dresden-Krimi.