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Benutzername: 
Ennatz
Wohnort: 
Oberhausen

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2020
Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1
Ryan, Anthony

Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1


sehr gut

Toller Auftakt der neuen Reihe
Der neue Roman von Anthony Ryan erzählt die Geschichte von Vaelin al Sornas ,einem einstmals mächtigen Kämpfer, der erfährt, dass seine große Liebe Sherin in Gefahr ist und zu ihrer Rettung wieder in den Kampf ziehen muss.

"Das Lied des Wolfes" ist ein Fantasy-Roman nach meinem Geschmack. Eine epische Erzählung mit viel Schlachtengetümmel und gut gezeichneten Charakteren. Mein Lesevergnügen wäre noch größer gewesen, wenn ich die drei Rabenschatten-Bücher des Autors ebenfalls gelesen hätte, was ich aber auf jeden Fall nachholen werde. Auch ohne diese Vorkenntnisse war der Roman gut lesbar und vor allem verständlich. Dieser erste Band der neuen Reihe des Autors ist jedem Fantasy-Fan nur zu empfehlen. Ich bin bereits gespannt auf Band 2.

Bewertung vom 12.09.2020
Die Topeka Schule
Lerner, Ben

Die Topeka Schule


sehr gut

Lohnende, wenn auch nicht einfache, Lektüre
Der Roman erzählt die Geschichte der Familie Gordon und spielt im Mittleren Westen der USA in den späten 1990`er-Jahren. Sohn Adam ist ein beliebter Schüler und erfolgreicher Debattierer. Seine Eltern sind in einer psychiatrischen Einrichtung tätig. Dort ist auch der junge Darren in Behandlung, mit welchem sich Adam anfreundet. Die Situation eskaliert allerdings, als Adam den Jungen in seine Clique aufnimmt.

Der Roman ist für mich so etwas wie ein Sittenbild der USA Ende der 90`er-Jahre. Als Leser gewinnt man den Eindruck, dass viele der heutigen Entwicklungen im Land damals ihren Ursprung hatten. Der sprachlich brillante Autor Ben Lerner erzählt die Geschichte mithilfe von Perspektivwechseln, wodurch man ein gutes Bild der Empfindungen und Gedanken seiner Protagonisten bekommt. Diese Perspektivwechsel, welche zudem nicht immer chronologisch erfolgen, machen eine konzentrierte Lektüre erforderlich. Wer sich dieser "Herausforderung" stellt, wird mit einem wundervollen und klugen Roman belohnt.

Bewertung vom 04.09.2020
Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!


sehr gut

Sehr lustige Anekdotensammlung
Nach überfürsorglichen Helikopter-Eltern und nicht besonders schlauen Schülern widmen sich Lena Greiner und Carola Padtberg in ihrem neuen Buch nun den Lehrern. Wie in den vorangegangenen Büchern haben sie auch hier wieder eine Fülle von lustigen und manchmal unglaublichen Storys und Anekdoten zusammengetragen. Das Buch ist genauso kurzweilig wie seine Vorgänger und ich musste beim Lesen mitunter laut lachen. Das Buch ist das ideale Geschenk für Schülerinnen und Schüler (und natürlich für alle Lehrerinnen und Lehrer mit Humor). Ich kann das Werk nur empfehlen und bin schon gespannt, welcher (Berufs-)Gruppe sich die beiden Autorinnen demnächst widmen werden. Jedenfalls hoffe ich, das diese Reihe noch weiter fortgesetzt wird.

Bewertung vom 02.09.2020
Die verstummte Frau / Georgia Bd.10
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


ausgezeichnet

Gewohnt hohe Qualität
Im neuen Roman von Karin Slaughter wird die Gerichtsmedizinerin Sara Linton mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Es besteht der Verdacht, dass die Polizei von Grant County vor einigen Jahren die falsche Person für ein abscheuliches Verbrechen eingesperrt hat, während der wahre Serienvergewaltiger und -mörder weiter sein Unwesen treiben konnte. Zusammen mit ihrem Partner Will Trenton muss Sara tief in die damaligen Ereignisse eintauchen.

Der neue Fall von Sara und Will liefert wieder Unterhaltung auf höchstem Niveau. Besonders hat mir gefallen, wie die Autorin die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt und dabei die Spannung für den Leser hochhält. Wie gewohnt werden dabei auch die privaten Geschehnisse rund um die beiden Protagonisten nicht ausgespart, was den Lesegenuss noch steigert. Mich hat dieser Thriller bestens unterhalten und ich freue mich bereits auf den nächsten Roman mit diesem sympathischen Duo.

Bewertung vom 03.08.2020
Ozelot und Friesennerz
Matthiessen, Susanne

Ozelot und Friesennerz


sehr gut

Eine Sylter Kindheit
Susanne Matthiessen erzählt in ihrem Buch "Ozelot und Friesennerz" von ihrer Kindheit auf Sylt. Die anekdotenhaften Schilderungen bieten einen interessanten Einblick in das Inselleben der 60`er und 70`er-Jahre. Da die Eltern der Autorin ein gutgehendes Pelzgeschäft besaßen, kommt auch der Blick auf die wohlhabenden Urlauberinnen und Urlauber der damaligen Zeit nicht zu kurz.

Obwohl ich selber (von einer Klassenfahrt abgesehen) keine eigenen Erfahrungen mit der Insel habe und somit die Erzählung für mich keinen Wiedererkennungswert hatte oder gar nostalgische Urlaubsgefühle aufkommen konnten, hat mich das Buch gut unterhalten. Es ist kurzweilig, humorvoll und macht dem Leser zudem deutlich, welche Veränderungen die Insel in den letzten Jahren vollzogen hat. Insofern ist das Buch auch eine Mahnung, Sylt nicht zu einer reinen Ansammlung von Zweit- und Ferienwohnsitzen werden zu lassen, sondern auch den Einheimischen die Möglichkeit zu erhalten, sich Wohnen und Eigentum auf der Insel leisten zu können.

Bewertung vom 12.07.2020
Kostbare Tage
Haruf, Kent

Kostbare Tage


sehr gut

Erneuter Besuch in Holt
Ein heißer Sommer in Holt, Colorado. Dad Lewis hat gerade erfahren, dass es sein letzter sein wird, denn er ist unheilbar krank und ihm bleibt nicht mehr viel Zeit. Kent Haruf schildert in seinem Buch "Kostbare Tage" Dads letzten Sommer. Wie in seinen vorherigen Büchern schafft es der Autor auch hier wieder die Kleinstadt Holt und ihre Einwohner mit ihren großen und kleinen Problemen wunderbar lakonisch zu beschreiben. Diese Beschreibungen der alltäglichen Ereignisse, der Erinnerungen von Dad Lewis und die kleinen Geschichten der anderen Einwohner von Holt machen dieses Buch sehr lesenswert. Das Thema des Buches ist allerdings sehr traurig und ich hatte beim Lesen mitunter einen Kloß im Hals. Trotzdem ist das Buch aus meiner Sicht absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 30.06.2020
Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5
Minier, Bernard

Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5


gut

Im neuen Roman des französischen Autors Bernard Minier hat es Kommissar Martin Servaz mit zwei Mordermittlungen zu tun, die 25 Jahre auseinanderliegen und doch eng verbunden sind. Im Jahr 1993 werden zwei Studentinnen ermordet. Beide trugen Kommunionskleider. Die Frauen waren Fans des Schriftstellers Erik Lang, welcher auch bald für die Polizei der Hauptverdächtige ist. Da jedoch jemand anderes die Tat gesteht, wird der Fall geschlossen. 25 Jahre später wird die Ehefrau des Schriftstellers ermordet. Servaz, vor 25 Jahren als junger idealistischer Polizist im Ermittlungsteam, leitet nunmehr selbst die Ermittlungen.

Der Thriller hat mich durchaus gut unterhalten ohne allerdings vollends überzeugen zu können. Insbesondere die Ermittlungen vor 25 Jahren lesen sich äußerst spannend, während der zweite Teil des Buches leider etwas abfällt. Hier gelingt es dem Autor deutlich weniger die Spannung und das Tempo hochzuhalten. Zudem verzettelt er sich in einigen Rückblenden und Hinweisen auf die früheren Romane der Reihe, die nirgendwohin führen und den Eindruck machen, eher pflichtschuldig für die Fans der Reihe eingestreut zu sein. Dem Autor gelingt es auch durchaus, die Verbindung der beiden Taten geschickt zu konstruieren. Inwieweit diese Konstruktion allerdings glaubwürdig ist, mag jeder Leser selbst entscheiden. Fazit: Das Buch bietet einige spannende Lesestunden, ohne allerdings aus der Masse der Krimi- und Thrillerneuerscheinungen herauszustechen.