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papilionna

Bewertungen

Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2024
Himmelwärts
Köhler, Karen

Himmelwärts


ausgezeichnet

"Himmelwärts" ist eine herzzerreißende, philosophische Geschichte über Trauer, in der die Freundinnen Toni und YumYum eine Nacht im Garten verbringen, um Tonis verstorbene Mutter mit einem selbstgebastelten Radio anzufunken. Sie bekommen auch Antwort - allerdings nicht so wie gedacht.

Das Buch spielt komplett in einer Nacht, durch eingeschobene Tagebucheinträge erfährt man aber auch mehr über den Tod von Tonis Mutter und ihr Leben davor. Diese Szenen sind es auch, die mich mehrfach zu Tränen gerührt haben.
Es ist eine Geschichte, die nichts beschönigt. Auch wenn man gerade die schlimmste Zeit seines Lebens durchmacht, wird es gemeine Kinder geben, denen das egal zu sein scheint.
Dieser realistische Ansatz ist bitter und mitunter schwer zu lesen, aber ich mag es, wenn Lesern, auch wenn sie jung sind, reiner Wein eingeschenkt wird.

Trotzdem ist die Geschichte nicht nur traurig, sondern auch tröstlich und hoffnungsvoll. Die Illustrationen und Typographie ergänzen den Text perfekt und laden zum Verweilen und Sinnieren ein.

Bewertung vom 02.01.2024
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


gut

„Das Buch Eva“ startet stark und hat mich sofort abgeholt. Ein Nonnenkloster zu Zeiten der Renaissance, ein geheimnisvolles Manuskript und eine Protagonistin, die für die Klosterbibliothek zuständig ist; all das hat mich von Anfang an überzeugt. Dies in Verbindung mit dem wunderschönen Cover haben richtig Lust aufs Lesen gemacht.

Meg Clothiers Schreibstil ist eingängig und flüssig und vor allem die Protagonistin Beatrice ist sehr gut gezeichnet. Auch die anderen Charaktere heben sich gut voneinander ab.

Für eine Weile hat mir die Handlung auch Spaß gemacht, allerdings wurde mir die Geschichte irgendwann zu langatmig und etwas abgedreht, sodass ich mich ein bisschen dazu aufraffen musste weiterzulesen.
Vielleicht ist die religiöse Thematik einfach nicht so mein Fall, denn ich habe trotzdem Lust bekommen, mal wieder mehr historische Romane zu lesen.

Bewertung vom 06.12.2023
Der Spurenfinder Bd.1
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder Bd.1


ausgezeichnet

Zuerst einmal muss ich ein großes Lob an den Coverdesigner aussprechen - die Illustration, die Farbwahl, Kontraste und Schriftart sind einfach perfekt und passen gut zum Inhalt des Buchs.

Auch dieser hat mich positiv überrascht. Als langjährige Leserin der Werke Marc-Uwe Klings war ich gespannt auf diesen Roman, in dem er sich mit seinen Töchtern zusammen ins Fantasy-Genre begibt. Dies ist den dreien meiner Meinung nach fantastisch gelungen. Das Buch liest sich wie ein modernes Märchen, das in einer Fantasyversion des europäischen Mittelalters spielt.
Die Charaktere sind lebhaft, witzig und versprühen viel Charme. Die Handlung dreht sich um die klassische Auflösung eines mysteriösen Kriminalfalls, der allerdings mit übernatürlichen Elementen gespickt ist.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, was für Känguru-Vorbelastete vielleicht nicht suuuper optimal ist. Marc-Uwe Kling kann total gut in verschiedenen Stimmen lesen, aber manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, dass da gerade das Känguru mit mir redet. Das soll aber keine Kritik am Werk sein, das ist ja nur meine persönliche Erfahrung.

Bewertung vom 30.11.2023
Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1
Niemeitz, Merit

Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1


weniger gut

Bei Geheimgesellschaften im universitären Setting bin ich ja grundsätzlich am Start, aber zwischen "Starling Nights" und mir ist der Funke leider nicht übergesprungen. Es wird auch kein Kuss fallen.

Ich bin bis zum Schluss nicht richtig mit den Charakteren warm geworden, vor allem Cliff hat mir nicht viel gegeben. An der Protagonistin Mabel hat mir gefallen, dass nicht sie es ist, die in die Fänge der Geheimverbindung rutscht, sondern ihre beste Freundin. Mabel versucht sie daraus zu befreien, was für mich eine erfrischende Abwechslung zu anderen Romanen des Genres ist.

Dem Plot konnte ich leider nicht so viel abgewinnen, er war mir zu überzogen und theatralisch. Die Geheimgesellschaft konnte ich nicht richtig ernst nehmen und mir wurde die Handlung irgendwann zu abgedreht und langatmig, sodass es mir schwerfiel, bei der Sache zu bleiben.

Insgesamt konnte mich das Buch nicht richtig überzeugen und ich werde nicht zum zweiten Band greifen. Vielleicht mache ich erst einmal eine Pause vom Dark Academia-Genre...

Bewertung vom 27.11.2023
GUY'S GIRL
Noyes, Emma

GUY'S GIRL


gut

"Guy's Girl" ist eine feinfühlig erzählte Liebes- und Lebensgeschichte zweier Menschen, deren Probleme und Gefühle sie über Jahre davon abhalten, zueinanderzufinden. Ginny und Adrian sind dabei so authentisch erzählt und sensibel gezeichnete Charaktere, dass sie sich unfassbar real anfühlen.

Die Auseinandersetzung mit Ginnys Essstörung(en) ist schonungslos ehrlich und gewinnt über den Verlauf der Geschichte schleichend immer mehr an Bedeutung. Da die Autorin eigene Erfahrungen in diesem Roman verarbeitet hat, würde ich mir auch nie anmaßen, darüber zu urteilen oder es bewerten zu wollen.

Was ich allerdings beurteilen kann und will sind die auffallenden "Pick me"-vibes dieses Buchs. Schon beim Titel haben sich mir die Ohren aufgestellt, aber ich wollte nicht vorschnell urteilen. Dann heißt es im Text aber des Öfteren, dass Ginny lieber mit Männern befreundet sei, da Frauenfreundschaften kompliziert seien, dass sie einfach "eine von den Jungs" sei und so weiter.
Dies hätte eine Basis für Ginnys Charakterentwicklung sein können, und sie bildet im Roman ein paar wenige Beziehungen mit weiblichen Charakteren, aber eine wirklich kritische Auseinandersetzung mit den problematischen Aussagen findet nicht statt. Zumindest meine Freude mit dem Buch hat das geschmälert, andere mögen darüber aber anders denken.

Wer das Buch lesen möchte und Probleme mit dem Thema Essstörungen hat, sollte sich bewusst sein, dass diese im Buch wirklich sehr, sehr explizit beschrieben werden.

Bewertung vom 21.11.2023
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


gut

Ich hatte vor diesem Buch noch nichts von Karen Rose gelesen und habe auch einige Kapitel gebraucht, um mich mit ihrem Schreibstil anzufreunden. Nach der Lektüre ist mir aber klar, warum sie in der Krimi- und Thrillerszene so eine angesehene Autorin ist.
Die Geschichte ist gut aufgebaut, durch den Umfang des Buchs wird den Charakteren genug Raum geboten, Beziehungen zu bilden und sich charakterlich weiterzuentwickeln.

Der Fall selbst ist spannend und enthält einige Wendungen, die Auflösung habe ich aber schon vermutet, weshalb mich das weniger überrascht hat. Der moralische Zwiespalt des Therapeuten Sam Reeves ist aber sehr gut dargestellt und ich fand die Kapitel aus seiner Perspektive sehr ansprechend.
Generell war mir das Buch etwas zu langatmig. Die Handlung hätte gern mehr Schlag auf Schlag passieren können, dafür wurde sich aber wie gesagt Zeit für die Charaktere genommen.

Das Cover des Buchs finde ich persönlich etwas nichtssagend, aber für Fans der Autorin ist der groß aufgedruckte Name natürlich ein klares Signal.

Bewertung vom 20.11.2023
Atalanta
Saint, Jennifer

Atalanta


sehr gut

Ich weiß, dass viele schon vom Trend der Neuerzählungen griechischer Mythologie genervt sind, aber wenn es nach mir ginge, könnte es ewig so weitergehen. Ich kann gar nicht genug von Helden, Göttergestalten und Prophezeiungen bekommen.

Jennifer Saints "Elektra" war letztes Jahr eines meiner absoluten Lieblingsbücher, darum war ich auf "Atalanta" noch gespannter als so schon.
Die Autorin hat definitiv ein Talent dafür, starke, vielschichtige Frauenfiguren zu beschreiben, die sich in einer männerdominierten Welt ihren Platz schaffen. Sowohl Elektra als auch Atalanta haben ihre Fehler, aber folgen ihrer Mission.

Ein kleines Manko für mich war, dass sich die Handlung teilweise ein bisschen richtungslos anfühlt, was paradox klingt, da die Argonauten mit dem Goldenen Vlies ja ein konkretes Ziel vor Augen haben. Vor allem im letzten Drittel fühlt sich die Geschichte aber etwas runtererzählt an.

"Atalanta" ist trotzdem eine wertvolle, geschätzte Ergänzung meines Bücherregals und ich bin sehr gespannt, worüber die Autorin als nächstes schreibt.

Bewertung vom 17.11.2023
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


sehr gut

Ich persönlich bin kein Fan des cartoonhaften Illustrationsstils, der sich seit einigen Jahren durch die Romance-Landschaft zieht. Die ersten Male fand ich es noch erfrischend anders, aber langsam könnte mal wieder ein neuer Trend kommen.
Ich freue mich aber, dass das Cover des Originals übernommen wurde, das erhöht den Wiedererkennungswert dieser doch sehr bekannten Autorin.

Inhaltlich hat mich der Roman total abgeholt. Anfangs hatte ich meine Probleme, mit der Protagonistin Nora warm zu werden, aber im Verlauf der Geschichte ist sie mir, vor allem durch die Beziehung zu ihrer Schwester Libby, ans Herz gewachsen.

Ich finde sehr charmant, wie die Emily Henry in diesem Roman mit gängigen Tropes und Romance-Klischees spielt. Da beide Hauptcharaktere in der Literaturbranche arbeiten, wurde das Bewusstsein für diese Stereotype clever eingebaut.

Meiner Meinung nach hätte dem männlichen Protagonisten Charlie gern mehr Raum gegeben werden können. Er war mir direkt sympathisch und ich hätte gern noch mehr von ihm gelesen.

Bewertung vom 16.11.2023
Rosenfluch / The Romeo & Juliet Society Bd.1
Schoder, Sabine

Rosenfluch / The Romeo & Juliet Society Bd.1


sehr gut

Ich hatte einen schwierigen Start mit diesem Buch, da der Plot wirklich arg konstruiert wirkt. Ich habe schon vor Monaten angefangen es zu lesen, kam aber einfach nicht über die ersten 100 Seiten hinaus.

Joy ist eine ganz sympathische Protagonistin, auch wenn sie ein bisschen am Bella Swan-/Mary Sue-Syndrom leidet (alle lieben sie, sie ist unerklärlicherweise gut in allem was sie versucht). Viele der Nebencharaktere sind allerdings mindestens ein bisschen cringe. Schon als ich einige der Namen gelesen habe (Rhyme, Poetry, Stage oder Cut sind nur einige davon), hätte ich das Buch am liebsten weit hinten im Regal verschwinden lassen.
Andererseits bin ich einfach berechenbar und Akademie-/Internatsgeschichten mit schönen Covern bleiben bei mir nicht lang ungelesen.

Als die Handlung ihren Schauort erreicht hat, war ich dann auch ganz gefesselt von der Geschichte um den jahrhundertealten Fluch der Familien Capulet und Montague. Die nächsten zwei Bände werde ich dann auch definitiv lesen.

Bewertung vom 15.11.2023
Wilde Minze
LaCour, Nina

Wilde Minze


ausgezeichnet

Nina LaCour kenne ich bisher nur von ihren großartigen Jugendromanen. Dies ist ihr erster Erwachsenenroman und ich finde, dieser Sprung ist ihr gut gelungen.

"Wilde Minze" ist ein tiefgehender Roman über Liebe, Familien und Vergangenheitsbewältigung, aber was ihn deutlich von anderen Büchern abhebt, ist der fantastische Schreibstil der Autorin.
Nina LaCour hat ein Talent dafür, immersive Welten zu schaffen, die zwar das Alltägliche abbilden, aber durch ihre bildhaften Beschreibungen betören. Geschmäcker, Gerüche, die Natur - alles ergreift den Leser durch sinnliche Darstellungen, die man förmlich am eigenen Körper spürt. Dies macht diesen Roman zu einem wahren Fest der Sinneseindrücke.

Das Cover des Buchs finde ich schön gestaltet und in ansprechenden Farben gehalten. Ich bin froh, dass das Design der Originalausgabe beibehalten wurde. Auch die Übersetzung des Titels ergibt meiner Meinung nach Sinn und ist auf dem deutschsprachigen Markt sicher ansprechender.