BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 55 BewertungenBewertung vom 14.02.2021 | ||
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Kristina Hauff erzählt in "Unter Wasser Nacht" die Geschichte von Sophie, Thies, Inga und Bodo. Die beiden Paare kennen sich seit ihrer Studienzeit und sind gemeinsam auf einen Hof im Wendland gezogen, wo sie sich Garten, Scheune und einiges mehr teilen. Ihre Kinder, Jella und Lasse bei Inga und Bodo, Aaron bei Sophie und Thies, wachsen gemeinsam auf, spielen und lernen zusammen. Doch die Idylle wird getrübt von Aarons Aggressionen und Ausrastern: Er wird regelmäßig handgreiflich und kommt nur schwer mit anderen Kindern zurecht, egal was eine Eltern auch versuchen, der 11-Jährige bekommt von allen Seiten den Stempel "schwer erziehbar" aufgedrückt und droht, von der Schule verwiesen zu werden. Doch dann kehrt Aaron eines Abends nicht vom Spielen an Fluss zurück und wird zwei Tage später ertrunken aufgefunden: vollständig bekleidet, mit Wunden im Gesicht und einem seinen Eltern unbekannten Armband am Handgelenk. Auch ein Jahr später ist der Todesfall des Jungen nicht aufgeklärt und die Ermittlungen sollen eingestellt werden. Seine Eltern sind verzweifelt und wünschen sich nichts sehnlicher, als endlich Antworten auf ihre Fragen zu finden. Dann taucht eine Fremde im Ort auf und beginnt, sich mit den beiden Familien anzufreunden, aber auch Fragen zu stellen und alte Wunden wieder aufzureißen... |
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Bewertung vom 10.02.2021 | ||
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Die Erfindung des Dosenöffners Timur hat das Gefühl, festzustecken: In seinem Heimatort, in der Redaktion der Lokalzeitung, in seinem Leben. Nichts geht voran, nichts entwickelt sich in die richtige Richtung. Während seine Freunde Bilder von ihren Parties in der Hauptstadt und aufregenden Abenteuern in Australien posten, schreibt er über das Jubiläum des lokalen Kegelvereins und ähnlich spannende Themen. Sein Ziel ist es, endlich ein Volontariat zu bekommen und damit seine Karriere als Jounalist zu starten. Doch um auf sich aufmerksam zu machen, braucht Timur eine große Story, die sein Talent unter Beweis steht. So eine Story zu finden ist jedoch alles andere als einfach - bis er eine Seniorin names Annette kennen lernt, die behauptet, den Dosenöffner erfunden zu haben. Ist dies tatsächlich die Chance, auf die er gewartet hat? Stück für Stück entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. |
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Bewertung vom 29.12.2020 | ||
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Michael Landorff ist Journalist und Autor aus München. Seine Freude am Schreiben wird lediglich durch die schwachen Abverkäufe und unbefriedigenden Umsätze seiner Bücher getrübt. Auf einer Party der Münchner Schickeria ausgerichtet von dem erfolgreichen Geschäftsmann Gregory Winter, bei der der Autor sich mehr als fehl am Platz fühlt, klagt er seiner Freundin Melissa sein Leid. Kurzerhand entscheidet diese, mit ihrer Marketing-Agentur von nun an die Vermarktung von Michael und seinem neuen Buch zu übernehmen - inklusive neuem Pseudonym, neuer Vita und neuer Garderobe. Die nächsten Tage sind geprägt vom Aufbau einer neuen Persona, mit Shopping, Recherche und pressewirksamen Veranstaltungen, um Aufmerksamkeit für die neugeborene Autoren-Persönlichkeit und ihr bald erscheinendes Buch zu generieren. Doch kurz darauf wird eine der Besprechungen von Michael und Melissa von einem Kommissar unterbrochen: Beide sollen als Zeugen aussagen, denn auf der Party, auf der die beiden ihren Deal beschlossen haben, ist anschließend der Gastgeber zu Tode gekommen: Mord. |
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Bewertung vom 20.12.2020 | ||
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Wer Lola auf der Straße trifft könnte meinen, sie ist eine ganz normale alleinerziehende Latina, denn sie arbeitet hart, kleidet sich unauffällig und hilft in ihrer Nachbarschaft aus, wo sie nur kann. Doch wer Lola kennt, weiß dass sie viel mehr ist als das: Als Chefin einer Gang hat sie ihre Soldaten ständig um sich, die ihr Leben und ihre Geschäfte beschützen sollen. Doch auch sie selbst schreckt nicht davor zurück, sich die Hände schmutzig zu machen und das Messer zu benutzen, das sie immer in der Tasche hat. Ihre Kleidung ist nicht nur unauffällig, sondern auch zweckmäßig, sodass sie jederzeit flüchten, kämpfen oder in einer Menge untertauchen kann. Und das Geld, mit dem sie regelmäßig ihren Nachbarn aushilft, wenn am Ende des Monats mal wieder zu viele Rechnungen unbezahlt bleiben, stammt aus dem Drogenhandel. |
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Bewertung vom 29.10.2020 | ||
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In seinem Debütroman "Dunkler Raum" begleitet Peter Robert zwei Familien: Lutz Helsinger und seine Frau sind gerade aus einem typischen Problemviertel in ein ländlich gelegenes Internat gezogen. Dort wird Lutz als Hausmeister und seine Frau als Lehrerin arbeiten, während ihre Kinder dort zur Schule gehen können. Vorbei sind die Zeiten in der Hochhaussiedlung, die geprägt waren von Kriminalität, Armut und Besuchen des Jugendamts. Weniger Glück hat ihre Nachbarin von damals: Regina wohnt mit ihren Kindern weiterhin unter beengten Umständen, nagt am Hungertuch und muss kreativ werden, um ihre Kinder alleine durchzufüttern. Während ihr Sohn immer mal wieder mit der Polizei in Konflikt gerät, schwänzt ihre Tochter viel zu oft die Schule. Nachdem nun auch noch die befreundeten Nachbarn, deren Kinder einen guten Einfluss auf ihre eigenen Kindern ausgeübt hatten, weg gezogen sind, befürchtet Regina dass ihre Kinder immer weiter abrutschen werden. |
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Bewertung vom 26.09.2020 | ||
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Kalmann ist 34 Jahre alt und lebt in Raufarhövn, wo er als Haifischfänger und Sheriff bekannt ist. Sein Gammelhei und seine Mauser kennt jeder im Dorf. Haie zu fangen und Polarfüchse zu jagen hat er von seinem Großvater gelernt, die Mauser hat er von seinem leiblichen Vater geschenkt bekommen, einem Amerikaner. Mehr ist ihm von seinem Vater nicht geblieben, und so hütet er sie wie einen Schatz. Mit den Leuten im Dorf kommt Kalmann gut klar, auch wenn er manchmal lacht wenn niemand lacht, oder nicht weiß warum die anderen lachen. Er zieht sich dann in sein kleines Haus zurück, vor den Fernseher, wo er so viele Chips und Süßigkeiten essen kann wie er möchte - so lange ihn seine Mutter nicht erwischt. 0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 07.09.2020 | ||
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Solange sie sich erinnern kann, fährt Leyla jeden Sommer in das Dorf. Dort besucht sie die Familie ihres Vaters, hilft auf dem Hof, verbessert ihr Kurdisch und erzählt aus Deutschland. Von ihrer Mama, die typisch deutsch alles Praktische liebt. Von ihrer Schule, dem großen Gebäude mit Tafeln, Stiften, Heften. Und von den Geschäften, aus denen sie jedes Jahr Mixer und Mikrowellen, Babynahrung und Medikamente, Spielzeug und Bilderbücher mitbringen. Im Dorf gibt es viele dieser Dinge nicht: Leylas Großmutter lebt mit ihrer Familie in einer simplen Hütte aus Lehm, draußen laufen die Hühner über den Hof, im Garten wachsen Tomaten, Oliven, Orangen- und Zitronenbäume, Knoblauch, Wassermeleonen und noch vieles mehr. Gekocht und gebacken wir mit offenem Feuer, alle laufen barfuss herum und kleiden sich einfach und traditionell. Das Leben im Dorf ist also ganz anders als Leyla es aus Deutschland kennt, und trotzdem liebt sie die Sommer dort. Sie liebt den Staub auf ihren nackten Füßen, die freie Zeit mit den Cousinen und Cousins, das Tee Trinken mit den Erwachsenen und den Geschmack der Tomaten, die in Deutschland einfach nur nach Wasser schmecken. Doch die Sommer sind auch immer von einem gewissen Unwohlsein geprägt: Jede Einreise nach Syrien ist ein Drahtseilakt, jedes Mal fürchtet der Vater, dass sein Pass nicht akzeptiert wird. Wird Leyla nach ihren Sommerferien gefragt, erzählt sie, dass sie ihre Großeltern besucht - nie solle sie sagen dass sie nach Kurdistan geht, das hat ihr der Vater eingeprägt. Also erzählt Leyla von Reisen nach Syrien zu den Großeltern, und doch sprechen im Dorf alle von kurdischen Traditionen und kurdischer Geschichte - Leyla versteht nur nach und nach, warum dies so ist. Und je mehr sie versteht, desto mehr Angst hat sie, desto mehr Wut im Bauch und desto mehr Tränen schießen ihr in die Augen, wenn sie an ihre Familie in dem Dorf denkt. |
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Bewertung vom 27.08.2020 | ||
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Der Klappentext verspricht ein spannendes Buch "Für IT-Girls und -Boys!", das interessante Einblicke und überraschende Erkenntnisse aus der Welt der Technik und insbesondere der künstlichen Intelligenz bieten soll. Die einzelnen Kapitel sprechen dabei Themen wie Programmier-Sprachen, KI in verschiedenen Lebensbereichen und Ethik in der Programmierung an. Die fachlichen Exkurse bettet die Autorin in Anekdoten aus ihrem Alltag und Erfahrungen mit Freunden. |
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Bewertung vom 06.08.2020 | ||
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"Vegan! Das Goldene von GU" ergänzt die Reihe der goldenen Kochbücher, die bereits bei GU erschienen sind: Unter anderem findet man hier bereits umfangreiche Kochbücher für die Weihnachtszeit, für Fleischgerichte, vegetarische Gerichte oder das günstige Kochen. Ein veganes Kochbuch erscheint mir hier wie eine zeitgemäße und passende Ergänzung. |
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Bewertung vom 02.08.2020 | ||
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Der Journalist und Autor Garrett M. Graff erzählt in "Und auf einmal diese Stille: Die Oral History des 11. September" die Geschichte eines Tages, der sich in das kollektive Gedächtnis der westlichen Welt eingebrannt hat. Oder vielmehr lässt er erzählen, indem über 500 Augenzeugen, Überlebende, Feuerwehrleute, Polizisten und deren Angehörige zu Wort kommen. Sie sprechen über ihre Erlebnisse in den Türmen, im Pentagon, an Board der entführten Flugzeuge, in den Einrichtungen der Flugsicherung und des Militärs, in der politischen Zentrale der Vereinigten Staaten, in der Air Force One und an vielen anderen Orten in den USA, die am 11. September eine besondere Rolle spielten. Dabei stehen nicht die politischen Hintergründe im Fokus; stattdessen wirken die Berichte der Augenzeugen wie ein Vergrößerungsglas, das ihre Erfahrungen, ihren Kampf ums Überleben und um Fassung in den Vordergrund rückt. Es geht dabei vor allem um ihre Wahrnehmung, ihre Ängste, die unglaubliche Zerstörung im Herzen New Yorks, aber auch um die Panik, die an diesem Tag um sich griff und um ein Land, das sich plötzlich im Außnahmezustand befindet, sowie um die Hoffnung, und einen gewissen Trotz, der das Räumen der Trümmer begleitete. Die Geschichten, die die vielen verschiedenen Menschen erzählen gehen einem nah und sind von einer Menschlichkeit geprägt, die ich nicht erwartet hätte. Obwohl die meisten Zeitzeugen sich bei ihren Berichten auf den Ablauf des Tages und ihre eigenen Erlebnisse konzentrieren, sind ihre Erzählungen alles andere als nüchtern oder emotionslos. Der 11. September hat nicht nur viele Menschenleben gekostet und viele Angehörige in Trauer zurückgelassen, er hat auch vielen Überlebenden klar gemacht, dass ihnen eine Zukunft geschenkt wurde, die vielen anderen nicht vergönnt war. Das macht das Buch unglaublich inspirierend, ohne dass dafür fiktive Elemente notwendig werden. Allein die Geschichten der Überlebenden erlauben dem Leser einen neuen Blick auf das eigene Leben, aber auch einen neuen Blick auf die Geschichte und die kulturelle Identität der USA, die durch 9/11 geprägt wurde. |
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