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Benutzername: 
jutsi
Wohnort: 
Münsterland

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


ausgezeichnet

Ein Morgenritual, das Wärme spendet

„The Comfort Book“ von Matt Haig ist eins der wenigen Bücher, das ich bewerte, bevor ich es zu Ende gelesen habe. Und das nicht etwa, weil es mir nicht gefällt und ich es abgebrochen habe, sondern ganz im Gegenteil: Dieses Buch begleitet mich jeden Tag seitdem ich es habe!

Direkt das Cover hat mich sehr angesprochen. Es strahlt Ruhe und Wärme aus und wirkt sehr modern. Es passt meiner Meinung nach perfekt zum Titel, denn es verspricht „Comfort“ - Trost, wärmende Gedanken und ein kuscheliges Nest. Ich mag Matt Haigs unkomplizierten, persönlichen Schreibstil und finde das Buch einfach schön. Wie schon nach der Leseprobe geplant, habe ich dieses Buch in mein kleines Morgenritual eingebaut. Ich lese einen Abschnitt und starte dann mit guten Gedanken in den Tag.

Während es sich bei der Sammlung manchmal nur um einen einzelen kurzen Gedanken handelt, sind auch kurze Anekdoten und Erlebnisse beschrieben. Ich mag die Abwechslung. Je nachdem in welcher Lebensphase man sich gerade befindet, wird jeder sich von anderen Zeilen angesprochen fühlen oder sie anders interpretieren. Manche Seiten habe ich nach dem Frühstück schon „verdaut“, über andere denke ich beim Einschlafen noch nach. Ich denke man kann es auch immer wieder von vorne lesen und die Geschichten neu interpretieren. Auf jeden Fall werde ich es dieses Jahr auch bestimmt noch ein, zwei Mal verschenken. Eine klare Empfehlung von mir!

Bewertung vom 04.07.2021
Eine Geschichte, die uns verbindet
Musso, Guillaume

Eine Geschichte, die uns verbindet


sehr gut

Viele Plottwists zwischen Fiktion und Realität

„Eine Geschichte, die uns verbindet“ war mein erster Roman von Musso und ich habe nach dem Lesen ein paar Tage gebraucht um mir klar zu werden, was ich eigentlich genau davon halte. Die Geschichte dreht sich rund um Flora, deren Tochter beim Versteckenspielen in ihrer New Yorker Wohnung plötzlich verschwindet. Bei ihr verfestigt sich die Überzeugung nur eine Romanfigur zu sein und versucht ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Von da an verbandelt sich ihre Geschichte mit der des Schriftstellers Romain in Paris in einem ständigen Wechselspiel von Fiktion und Realität. Dieses Wechselspiel hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.

An dem Roman gemocht habe ich das Tempo und die Reduktion auf das Wesentliche. Die etwas über 300 Seiten hätten sich durch Layout und Satz bestimmt noch um ein Drittel reduzieren lassen. Dadurch war das Buch, eine sehr schnelle, unterhaltsame Lektüre. Gefallen haben mir auch die vielen Gedanken über das Schreiben und die Überschneidung von Realität und Fiktion, die in die Geschichte verwoben sind. Von der ersten Seite an habe ich versucht das Rätsel zu lösen, habe Theorien aufgestellt und wieder verworfen und mitgefiebert. Dabei habe ich zwar ab und an nah an der Lösung gekratzt, die Twists haben mich aber dennoch überrascht.

Trotzdem war das Buch für mich kein absolutes Lesehighlight, denn insgesamt war es mir einfach der ein oder andere Plottwist zu viel. Beim Lesen stellte ich ab und zu ein „ach, auch das noch“- Gefühl ein. Da ich mich aber gut unterhalten gefühlt habe, würde ich Musso auf jeden Fall beim nächsten Roman noch eine Chance geben und das Buch mit 3,5 Punkten bewerten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2021
Feel Good Ice Cream & Sweets
Pooth, Kerstin;Senor-Megias, Nina

Feel Good Ice Cream & Sweets


ausgezeichnet

Feel Good Icecream & Sweets ist ein schönes Buch für alle, die aufgrund von Unverträglichkeiten, veganem Lebensstil oder einfach aus Interesse nach „gesunden“ Rezepten für leckere Eiskreationen oder Süßigkeiten suchen. Alle Rezepte im Buch sind vegan und ohne raffinierten Zucker. Glutenfreie und histaminarme Rezepte sind außerdem gekennzeichnet, sodass man sich mit jeder Ernährungsbesonderheit im Buch sehr gut zurecht finden sollte.

Für die Herstellung der Rezepte braucht man teilweise Küchenequiment, das nicht jeder standardmäßig zuhause hat, wie z.B. eine Eismaschine oder einen Standmixer. Da das Buch sich rund ums Thema Eis dreht, finde ich das aber durchaus gerechtfertigt. Zutaten und Hilfsmittel werden zu Beginn des Buches ausführlich erklärt. Die meisten Zutaten sind inzwischen in einem gut sortieren Supermarkt auffindbar, für einige ist jedoch ein Besuch im Reformhaus nötig.

Mir hat im Buch vor allem die Kombination aus Eis und Süßigkeiten gefallen, die oft gut aufeinander abgestimmt und kombinierbar war. So lassen sich z.B. aus Eis und Cookies Eissandwiches herstellen. Die Einteilung in die 5 Kapitel Fruchtig, Cremig, Schokoladig, Nussig und Würzig ist sehr gelungen. So lassen sich sehr schnell Rezepte finden die perfekt zu den eigenen Bedürfnissen passen. Der Großteil der Rezepte ist sehr ansprechend und alle Rezepte, die ich getestet habe, haben einwandfrei funktioniert.

Hervorheben möchte ich auch noch die wunderschöne Food Fotografie des Buches. Auch wenn natürlich die Rezepte im Vordergrund stehen sollten, ist die Darstellung in Kochbüchern für mich ein wichtiger Faktor. Dieses Buch nehme ich immer wieder gerne zur Hand und lasse mich inspirieren!

Bewertung vom 14.05.2021
Der Morgen davor und das Leben danach
Napolitano, Ann

Der Morgen davor und das Leben danach


sehr gut

Wenn nichts mehr so ist, wie zuvor

„Was passiert ist, Edward, ist in deine Knochen eingebrannt. Es lebt unter deiner Haut. Es wird nicht weggehen.“

Der 12-Jährige Eddie überlebt als einziger Passagier einen Flugzeugabsturz und verliert dabei seine ganze Familie. Ein Unglück, das sein ganzes bisheriges Leben in ein Vorher und ein Nachher zerreißt. Die Tragödie legt sich auf Eddies Leben wie ein großer, betäubener Schleier und ist allgegenwärtig. Das Zitat am Anfang stammt von Edwards Psychologen und ich finde es beschreibt eindrücklich, welchen unglaublich großen Einfluss so ein Trauma auf das eigene Leben haben kann. Entscheidet ist jedoch, wie die Unterhaltung weitergeht: Edward wird nie wieder ohne das Unglück leben, aber er kann lernen mit dem Unglück zu leben.

Auf diesem Weg begleiten wir Edward in „Der Morgen davor und das Leben danach“. Dabei teilt die Autorin zwei verschiedene Zeitebenen: Den Morgen im Flugzeug und die Jahre danach, in denen Edward bei seiner Tante und seinem Onkel versucht, wieder Fuss zu fassen.

Die Ereignisse im Flugzeug werden dabei aus der Sichtweise verschiedener Passagiere beschrieben, die alle unterschiedliche Pläne für ihr Leben haben; es dreht sich um neues Leben und Schwangerschaft, Krankheit und Tod, Karriere, Spriritualität, Liebe und Anziehungskraft. Dadurch, dass von außen betrachtet schon klar ist, dass alle Pläne ins Leere laufen werden, entsteht eine beklemmende, angespannte Atmosphäre beim Lesen. Besonders interessant habe ich auch die Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung empfunden, denn die Passagiere interagieren natürlich miteinander und bewerten sich. Außerdem sind diese Abschnitte durch den starken Kontrast der technisch, sachlichen Schilderung des Absturzes und der emotionalen Reaktion der Passagiere gekennzeichnet.

Im Gegensatz zu der vielschichtigen Geschichte vor dem Absturz ist Edward in seinem neuen Leben zunächst wie betäubt und unfähig sich dem Erlebten und seinen Gefühlen zu stellen. Seine Tante Lacey und sein Onkel John versuchen ihn so gut es geht zu unterstützen, aber auch sie müssen sich in der neuen Rolle erst finden. Lacey, die selbst gerne Mutter geworden wäre, ist nun plötzlich mit ihrem Neffen konfrontiert. Das Thema Mutterschaft wird in dem Roman an vielen Stellen aufgearbeitet.

Das Buch vermittelt eindrücklich, dass Trauer und Traumaverarbeitung keine Aufgabe sind, die man schnell erledigen kann, sondern sich vielschichtig durch das ganze weitere Leben ziehen und immer neue Formen annehmen können. Sie sind wirklich „in die Knochen eingebrannt“. Wärend andere schon längst normal weiterleben, fängt für Edward die Trauerarbeit erst an.

Mich konnte die Autorin mit dem Buch und insbesondere dem Wechsel der Perspektive überzeugen. Auch wenn in erster Linie Edward von dem Unglück stark betroffen ist, zeigt es doch, dass jedes Unglück auch viele weitere Menschen trifft, beeinflusst und verändert.

Bewertung vom 11.05.2021
Der Junge, der das Universum verschlang
Dalton, Trent

Der Junge, der das Universum verschlang


sehr gut

Schnapp dir die Zeit, bevor sie dich schnappt!

Eli Bell, der Junge, der das Universum verschlang, hat eine bemerkenswerte Leidenschaft für Kleinigkeiten. Genau das trifft auch auf den Autor Trent Dalton zu und so entfaltet sich Elis Coming of Age Lebensgeschichte in vielen verschachtelten Sätzen voller Details und bildgewaltigen Symbolen mit häufigen Ausflügen und Umwegen über Anekdoten und Nebenschauplätze. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich auf den ersten 200 Seiten von diesem Stil ziemlich erschlagen gefühlt habe.

Elis Leben ist nicht einfach und von Armut und Kriminalität geprägt. Seine Mutter und ihr Partner dealen mit Heroin, sein bester Kumpel (und Babysitter) Slim ist ein alter, verurteilter Mörder, der seine Knastzeit abgegessen hat und sein Bruder August spricht nach einem Vorfall in der Kindheit nicht mehr. Eli & August, die beiden Bell Brüder, die von allen für etwas Besonderes gehalten werden, haben mich dann doch irgendwie gefesselt, sodass ich trotz anfänglich fehlender Begeisterung weitergelesen habe. Ab der Hälfte habe ich dann in dem Buch auch gefunden, was ich gesucht habe. Eine sensibel erzählte Lebensgeschichte, Brüder, die sich wortlos verstehen, Schmerz und Versöhnung, vielschichtige Beobachtungen, alles aus der Sicht eines Teenagers erzählt. Daher verzeihe ich der Geschichte auch, dass sie manchmal unglaubwürdig daher kommt.

Schnapp dir die Zeit, bevor sich dich schnappt! Wissen besteht aus Einzelheiten. Und Wissen ist Macht. Timing, Planung, Glück, Glaube. Diese Weisheiten gibt Slim Eli mit auf den Weg und ich finde sie beschreiben auch perfekt das ganze Buch. Eli nimmt sein Leben in die Hand und verfolgt seine Pläne, alle Details fest im Blick. Fazit: Für mich eine Liebe auf den zweiten Blick, aber auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.05.2021
Lächeln gefunden
Schoenwald, Sophie

Lächeln gefunden


ausgezeichnet

Zauberhafte Geschichte über die Kraft des Lächelns

„Lächeln gefunden“ ist ein zauberhaftes Kinderbuch über die (ansteckende) Kraft des Lächelns. Die Grundidee der Geschichte ist sehr süß und ganz einfach: Bär erwacht aus dem Winterschlaf und entdeckt ein Lächeln auf seinem Gesicht, das er vorher so nicht kannte. Daher macht er sich auf die Suche nach dem Besitzer des Lächelns. Dabei trifft er unterschiedliche Waldtiere und steckt diese mit seinem Lächeln an.

Für Kinder ist diese Geschichte wunderschön, weil sie deutlich macht, auf welche ganz unterschiedlichen Arten man anderen eine Freude machen kann. Die Idee, das man sein eigenes Glück teilen und so vermehren kann ist ein toller Grundgedanke. Außerdem bietet das Buch so Gesprächsaufhänger zu den Themen Freundschaft, Liebe, Streit und Co.

Das Buch ist dabei großflächig ganz zauberhaft und kindgerecht illustriert, mit simplen, aber ausdrucksstarken Illustrationen. Die Länge der Geschichte ist für Kinder ab ca. 3 Jahren gut geeignet, um sie von vorne bis hinten konzentriert zu lesen.

Am Ende des Buches ist noch eine Bärenmaske zum Ausschneiden auf stabiler Pappe eingeklebt. Ein schönes, kleines Extra zum Basteln über das sich Kinder sehr freuen und mit dem man die Geschichte direkt nachspielen kann.

Als einzigen Kritikpunkt könnte ich nennen, dass die Geschichte relativ eingängig ist. Bei kleinen Kindern ist das sogar ein Vorteil, größeren Kinder könnte sie jedoch dann irgendwann langweilig werden. Aber dies ist sicherlich Geschmackssache!

Fazit: Eine schöne, positive Geschichte, toll umgesetzt und dargestellt!

Bewertung vom 20.04.2021
So wie du mich kennst
Landsteiner, Anika

So wie du mich kennst


ausgezeichnet

Time heals nothing by itself – über Trauer und Vertrauen

Klara und Marie sind Schwestern und seit ihrer Kindheit eng miteinander verbunden, obwohl sie auf den ersten Blick so verschieden sind. Klara, die bodenständige, heimatverbundene Lokaljournalistin verliert ihre Schwester Marie, die es als Fotografin nach New York gezogen hat, bei einem Unfall. Sie bricht auf, um Maries Apartement aufzulösen und entdeckt dabei, dass Marie ihr trotz täglicher Telefonate offenbar auch viel verschwiegen hat.

Anika Landsteiner erzählt die Geschichte der beiden Schwestern in „So wie du mich kennst“ unglaublich eindringlich und mit viel Feingefühl. Ihre Worte transportieren das beklemmende Ohnmachtsgefühl der Trauer, die Wut, das Gefühl von Heimat und Verbundenheit, Kindheit und Familie so intensiv, dass ich den Roman kaum aus der Hand legen konnte. "Ich wusste genau, wann ich in welchen Gang schalten muss, um die Kurven so gleichmäßig wie möglich zu fahren" - genauso fühlt sich auch für mich Heimat an!

Der Roman wechselt zwischen Klaras und Maries Perspektive und so erleben wir als Leser wie wahnsinnig gut die beiden sich kennen, aber eben auch, was der anderen verborgen bleibt. „Man muss die richtigen Fragen stellen, um zu jemanden wirklich durchzudringen“ - diese Erkenntnis von Marie ist bei mir auch nach dem Lesen noch hängen geblieben. Wie oft hören wir einer Erklärung nur halb zu? Sehen nicht richtig hin? Wie schnell entsteht aus dem kleinen Weglassen eines kleinen Erlebnisses eine große Lüge?

Für mich hat in diesem Buch hinter dem wunderschönen, modernen Cover einfach alles gestimmt – vielschichtige Charaktere, komplexe Beziehungen und ein fesselnder Stil. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.04.2021
Reise mit zwei Unbekannten
Brisby, Zoe

Reise mit zwei Unbekannten


gut

"Museen, Reisen und Literatur" trifft auf "Technik, Whiskey und Tour de France" - das klingt nach einer spannenden Mischung mit Situationskomik! Mit diesen Schlagworten stellen sich die beiden Protagonisten aus Zoe Brisbys Roman „Reise mit zwei Unbekannten“ in der Mitfahrzentrale vor. Dabei ist Alex ist jung, depressiv und vorsichtig; Maxine alt, lebenslustig und aus dem Altenheim ausgebüxt. Die beiden machen sich gemeinsam auf den Weg nach Brüssel und was sie gemeinsam erleben hat sich für mich an vielen Stellen nach Roadtrip Movie angefühlt.

Eigentlich versprach das Buch alles, was ich gerne mag: Etwas verschrobene Charaktere, eine gemeinsame Reise, Humor, aber auch ernste Themen wie Depressionen, Alter, Einsamkeit und Alzheimer. Trotzdem ist bei mir der Funke beim Lesen nicht so richtig übergesprungen. Das hatte viele verschiedene Gründe. Zum einen bedient sich die Autorin häufig langen Dialogen. In einem Film mag das durchaus funktionieren, zum Lesen waren sie mir jedoch häufig zu langatmig und konstruiert. Auch das Stilmittel der Überziehung hat für mich nicht immer so richtig funktioniert. Ab und zu wurde es mir einfach zu klamaukig. Die kleinen Eigenheiten, die einen Charakter besonders machen, habe ich zu Beginn des Buches noch erfreut wahrgenommen (verdrehte Sprichwörter, eine Handtasche mit witzigen Gegenständen etc.), im Laufe der Geschichte war ich dann aber schon fast genervt von der Häufigkeit, mit der darauf explizit hingewiesen wurde. Zu häufig hatte ich das Gefühl, die Geschichte wird mir nun noch einmal erklärt. Den Umgang mit den ersteren Themen des Buches habe ich nicht als besonders feinfühlig empfunden, sondern oft als Bruch, der nicht so richtig zum Rest der Geschichte passt. „Man muss nur mal was erleben, dann wird man die Depression schon los “ Diese Message finde ich sehr fragwürdig.

So ist eine ganz schöne Liste mit Dingen zusammengekommen, die mich beim Lesen etwas gestört haben. Trotzdem habe ich mich beim Lesen zwischendurch gut unterhalten gefühlt, sodass ich am Ende das Fazit „ganz nett“ ziehen konnte. Ein Buch, das man ohne große Erwartungen an einem entspannten Tag im Urlaub lesen kann!

Bewertung vom 30.03.2021
Der Baum und der Vogel
Bickford-Smith, Coralie

Der Baum und der Vogel


ausgezeichnet

Wunderschönes Kunstwerk für Jung und Alt

„Der Baum und der Vogel“ von Coralie Bickford-Smith ist visuell und auch haptisch ein echtes Kunstwerk. Das wunderschöne Cover mit Prägung und der Leineneinband machen neugierig und laden zum Entdecken ein. Auf den ersten Blick lebt dieses Buch von den Illustrationen. Jede Doppelseite ist ein Kunstwerk für sich und unglaublich modern und detaillreich gestaltet. Dabei ist es beeindruckend, wie die Autorin komplexe Welten mit wenigen Farben aus grafischen Elementen gestaltet. Auf den ersten Seiten sind es Grüntöne, Weiß und Rot als Akzent. Der Wandel von Tag zu Nacht wird durch einen Farbwechsel mit Blau, Schwarz und Rot dargestellt.

Während ich beim ersten Durchblättern im Bann der Bilder war, hat mich die Geschichte beim zweiten Lesen gefesselt. Sie hat zartere, leisere Töne als die kräftigen Bilder und transportiert eine wunderschöne Botschaft. Zudem wird auch mit dem Zeichensatz gespielt, mal stehen die Sätze ruhig und geordnet, mal fließen sie, mal fliegen sie ganz leicht. „Der Baum und der Vogel“ handelt vom Ankommen & Loslassen, Heimat, Vertrauen, neu entdecken und Mut. In jeder Lebensphase kann man in diesem Buch neue Sichtweisen und Antworten finden. Ein wunderschönes Werk, das ich für Jung und Alt empfehlen kann, auch als Geschenk!