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BooknerdsbyKerstin

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Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2021
Vergeltung ist kein leichtes Spiel / Get Even Bd.2
McNeil, Gretchen

Vergeltung ist kein leichtes Spiel / Get Even Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem mich der erste Band von „Get Even“ schon absolut in seinen Bann gezogen hatte, musste ich natürlich auch unbedingt den Zweiten lesen. Dieser schließt nahtlos an den ersten Band an und eins verrate ich euch: er steht dem Auftakt in nichts nach.

Ich mag einfach die Leichtigkeit, die die Autorin in diese Geschichte legt. Dazu eben die Spannung, das Rätselraten und auch der Gossip kommt nicht zu kurz. Aber alles in perfekter Dosis aufeinander abgestimmt.

Nach den Ereignissen im ersten Band geht die Mördersuche weiter und ich war sofort wieder voll dabei und fieberte mit DGM mit. Die Verdächtigen wurden nacheinander wieder aufgelistet und einer nach dem anderen von der Liste gestrichen. Für mich war es ein riesiges Vergnügen wieder miträtseln zu können, wer sich denn hinter den Anschlägen auf DGM verbirgt. Natürlich hatte ich auch meine eigene Liste, die sich ständig geändert hat, weil wieder neue Informationen dazukamen. Echt genial gemacht.

Am Anfang geht alles noch langsamer voran, aber die Spannung steigert und steigert sich bis ein paar entsetzliche Dinge geschehen. Ich hatte ab da ja jemand im Verdacht, aber war schon etwas enttäuscht, dass es doch so einfach ist, da doch einiges auf ihn hinzudeuten scheint. Ihr lest richtig: scheint. Denn in „Get Even 2“ ist einfach nichts, wie es scheint. Meine Enttäuschung war umsonst. Und alles gipfelt in einem hoch dramatischen Finale mit etlichen Überraschungen und Wendungen. Ich war am Ende einfach mehr als glücklich, dass mich die Autorin bis zum Schluss hinter´s Licht führen konnte und ich keinerlei Ahnung hatte.

Deswegen bin ich auch so begeistert von dieser Dilogie. „Get Even“ ist wahrlich nichts Neues, aber es ist so genial gemacht. Ich mochte die Charaktere total, so zwielichtig mancher auch erscheinen mochte. Und dabei erfährt man doch ausreichend über jeden einzelnen, ohne dass es zu aufdringlich ist. Es ist wunderschön in die Story eingearbeitet, ohne das Wesentliche aus dem Auge zu lassen. Sprich, es gibt Drama, aber kein Unnötiges und alles wunderbar stimmig.

Ich habe zwischenzeitlich auch die Serie zum Buch angefangen. Ich kann euch nur raten, lasst es oder lest zumindest vorher die Bücher. Die sind deutlich besser.


Mein Fazit:



Auch mit „Get Even 2“ konnte mich Gretchen McNeill komplett begeistern. Eine perfekte Mischung aus Spannung, Detektivspiel, Rätselraten, Drama und natürlich Rache und Mord. Mit einer Leichtigkeit werden wir durch die Liste der Verdächtigen geführt und es wird immer spannender. Bis sich alles in einem hochdramatischen Finale gipfelt. Und ich hatte absolut keine Ahnung, bis zum Schluss. So liebe ich das und genau deswegen mag ich diese Reihe so sehr. Von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2021
Tödliche Bestimmung / Die Erwählten Bd.1
Roth, Veronica

Tödliche Bestimmung / Die Erwählten Bd.1


gut

Fantasy für Erwachsene kann ich ja nicht widerstehen und so wollte ich auch unbedingt „Die Erwählten“ von Veronica Roth lesen. Dann trudelten allerdings die ersten Meinungen ein und sie wurden und wurden nicht positiv. Deswegen ist das Buch in meiner Leseliste immer weiter nach unten gerutscht, bis ich mich jetzt endlich daran gewagt habe.
Am Ende kann ich sagen: schlecht war es nicht, nur verdammt langatmig. Und als Fantasy für Erwachsene würde ich es auch nicht bezeichnen. Von der Aufmachung geht es für mich eher in Richtung Jugendbuch. Für Erwachsene fehlte mir einfach das mehr. Dazu war es nicht düster genug, nicht direkt genug, nicht actionreich genug. Es fehlte sogar die prickelnde Liebesgeschichte. Was wir da erleben, ist in jedem Jugendbuch ausführlicher. Wenn man nicht mal Sexszenen beim Namen nennen kann und diese in 2 Sätzen umschreibt und abhandelt, hat das für mich nicht wirklich etwas mit einem Erwachsenenbuch zu tun. Aber gut, ich lese ja auch gerne Jugendbücher.
„Die Erwählten“ war mein erstes Buch von Veronica Roth und ihren Schreibstil mochte ich total. Vor allem hier. Er ist wunderbar melancholisch und düster. Schön passend zur Aufmachung, die auch neu ist. Der große Endkampf ist geschehen und wir erleben die fünf Helden 10 Jahre nach ihrem spektakulären Sieg über die dunkle Bedrohung. Alle sind seelisch kaputt von den damaligen Ereignissen, vor allem Sloane, aus deren Sicht das Buch auch erzählt wird. Mir hat das richtig gut gefallen und auch die Stimmung war für mich perfekt. Alles wird richtig genial erklärt und man glaubt der Prota einfach, dass sie einfach nicht mit damals abschließen kann. Gespickt wird alles immer mit Zeitungsberichten, Emails und anderen Dokumenten, die mehr Einsicht geben, was denn genau damals beim Kampf gegen den Dunklen geschehen ist. Was mir allerdings von Beginn an schon nicht gefallen hat: alle anderen Charaktere außer Sloane blieben sehr blass und man erfährt kaum etwas über sie. Deswegen hat mich emotional auch nichts erreicht, was in Bezug auf sie passiert ist.
Ich muss allerdings auch sagen, so gerne ich die Geschichte gelesen habe, wurde ich auch immer etwas ungeduldig, weil einfach nichts passiert ist. Als das Buch nach knapp 200 Seiten einen Wendepunkt erreichte, freute ich mich riesig, dass es jetzt losgeht. Und wurde leider enttäuscht. Wie im Klappentext erwähnt landen Sloane und ihre Freunde in einem Paralleluniversum und wir verlieren uns erstmal in Erklärungen und Beschreibungen. Ich fand alles interessant, aber dennoch habe ich Handlung erwartet und nicht 200 Seiten nichts. Vor allem, da dort ja auch die dunkle Bedrohung allgegenwärtig ist.
Es kommt dann zum Glück immer wieder Spannung auf und auch so einige Überraschungen und Wendungen. Vorhersehbar ist hier für mich gar nichts gewesen. Aber das ist immer nur kurzzeitig, dann verliert sich die Autorin wieder in langatmigen Beschreibungen oder die Handlung tritt einfach auf der Stelle. Das fand ich sehr unzufrieden umgesetzt, denn die Idee dahinter ist echt grandios. Nur fehlt es der Geschichte gewaltig an Spannung und Action. Und auch an Tiefe, denn so richtig von der Welt und den anderen Charakteren erfahren wir nicht viel und das ist auch eine Glanzleistung. Denn erzählt wird uns viel, nur für mich nicht das Wichtige.
Sloane konnte mich allerdings als Charakter überzeugen und Mox auch. Das war es aber auch schon. Von den anderen vier Erwählten erfährt man kaum etwas, so dass ich sie nicht wirklich einschätzen und greifen konnte. Sehr schade, denn das Potential ist definitiv da.
Von der Geschichte hat mir das Buch wirklich gefallen, auch wenn es für mich keine Erwachsenen Fantasy ist. Allerdings ist die Umsetzung doch sehr zäh und man braucht Geduld. Zum Glück ist dieser erste Band eher abgeschlossen, denn für mich ist die Fahrt hier vorbei.

Bewertung vom 17.01.2021
Flucht in die Tiefe / Water Rising Bd.1
Shah, London

Flucht in die Tiefe / Water Rising Bd.1


sehr gut

Allein die Stadt London ist bei mir ja immer ein Schlagwort, dass ich ein Buch darüber unbedingt lesen muss. Und London Shah bietet uns in „Water Rising“ mal eine ganz andere Perspektive auf London. In ihrem dystopischen Setting befindet sich die Stadt komplett unter Wasser. Und nicht nur diese. Eine Naturkatastrophe hat das Grundwasser so ansteigen lassen, dass alles überflutet wurde und nur noch das Leben unter Wasser möglich ist.
Der Einstieg fiel mir etwas schwerer, da ich mir die ganze Welt zunächst einfach nicht vorstellen konnte. Es war einfach so anders. London ist versunken und die Menschen, die die Katastrophe überlebt haben, leben nun in der versunkenen Stadt unter Wasser. Alles ist auf hoch technisiertem Standard und man kann seine Wohnung nur in Ubooten verlassen und so durch die Gegend fahren. Die Wohnungen und Häuser sind dafür wasserfrei, hochtechnisiert mit Hologrammen und Robotern ausgestattet, die das Leben einfacher machen. Für mich schwer vorstellbar, weil mir einfach nicht in den Kopf will, wie diese ganze Technik da unter Wasser funktioniert, wo die Alte Welt doch immer mehr zerfällt. Aber manches muss man einfach hinnehmen und die Fantasie spielen lassen.
Als ich mich an das Setting gewöhnt hatte, konnte mich die Story an sich noch richtig packen, vor allem dann ab der zweiten Hälfte, da geht es mal richtig ab. Aber auch die erste Hälfte hat es in sich. Wir lernen Leyla kennen, die mit ihren 16 Jahren auf sich alleine gestellt ist, da ihr Vater erst kürzlich verhaftet wurde. Unberechtigt und auch die Gründe sind sehr zweifelhaft. Jetzt liegt es an ihr und ihrem Großvater, ihn wieder zu befreien, aber die Behörden machen dicht. Somit wird die ganze Aufgabe gar nicht so leicht. Als sie erfährt, dass ihr Vater sich außerhalb Londons aufhält, gibt es für sie kein Halten mehr und das, obwohl sie von der Regierung darauf gedrillt wurde, die Schrecken der Tiefe zu fürchten. Und dann gibt es da ja noch eine ganz andere Bedrohung, die immer wieder zu Überfällen auf die Menschen führen und zu Terroranschlägen der besonderen Unterwasserart.
Alles in allem hat mir die Geschichte richtig gut gefallen. Sie war anders und gewöhnungsbedürftig, aber auch einnehmend und richtig actionreich. Ich habe nicht alles verstanden, was es so an technischen Spielereien gibt oder mir zumindest nicht vorstellen können, aber die Autorin hat einen herrlichen Stil, das alles zu beschreiben, so dass ich zumindest damit leben konnte.
Die Charaktere konnten mich leider noch nicht so ganz catchen, auch wenn sie bis zum Schluss immer wieder Punkte sammeln konnten. Leyla wächst in einer Welt nach der Katastrophe auf und glaubt alles, was die Regierung über die Gefahren der Unterwasserwelt, die Forschungen und die Terroranschläge bekanntgibt. So zieht sie recht naiv in die Welt außerhalb Londons, aber da kann man ihr keinen Vorwurf machen. Sie schlägt sich mit den neuen Gegebenheiten zumindest tapfer und legt eine kämpferische Natur an den Tag. Da hat mir Ari etwas besser gefallen, der junge Meeresbewohner, der Leyla auf ihrer Mission begleitet. Aber am Ende bilden sie ein unschlagbares Team, das voller Überraschungen steckt.
Und Überraschungen gibt es in der Geschichte auch zuhauf. Daran mangelt es wirklich nicht. Ich finde es nur etwas schade, dass wir kaum etwas vom Leben über Wasser erfahren. Und das, obwohl das Ziel der Regierung es ist, dort wieder anzusiedeln. Aber dafür erleben wir die prachtvolle und gefährliche Unterwasserwelt zu genüge. Und die zweite Hälfte des Buchs war an Spannung kaum zu überbieten, da bin ich einfach nur durch die Seiten geflogen. Was am Anfang vielleicht etwas zu viel Zeit einnimmt, macht die Autorin wieder wett, wenn Leyla endlich auf ihrer Mission ist. Obwohl da manches doch etwas sehr schnell ging. Und gerade das Ende verlangt dem Leser nochmal einiges ab und ich war echt geschockt. Ich hoffe, wir müssen nicht zu lange auf den zweiten Band warte, denn am liebsten würde ich direkt weiterlesen.

Bewertung vom 09.01.2021
Die Stadt der gläsernen Träume
Rottler, Linda

Die Stadt der gläsernen Träume


weniger gut

Bei „Die Stadt der gläsernen Träume“ hat mich das Cover bereits magisch angezogen und dazu fand ich den Klappentext großartig, der die Idee von der Suche nach verlorenen Träumen versprach. So musste ich das Debut von Linda Rottler unbedingt lesen.
Allerdings merkte ich doch recht schnell, dass diese Geschichte nicht meine ist, denn ich hatte massive Probleme mit der komplett wirren Umsetzung. Und auch wenn mir die Idee hinter der Geschichte gefallen hat, schwankte ich die meiste Zeit doch zwischen dem Gefühl, dieses Buch unbedingt abbrechen zu wollen, Langweile, Unverständnis und doch noch das Ende zu erfahren.
Kurz gesagt: „Die Stadt der gläsernen Träume“ ist ein sehr ungewöhnliches Werk. Man könnte auch sagen, es ist besonders und gewiss nicht für jedermann. Man muss diese Art der Umsetzung wohl mögen. Für mich war es viel zu mystisch und verwirrend.
Teilweise konnte ich den Gedankengängen der Autorin einfach nicht folgen. Hatte das Gefühl, dass mir die Geschichte entweder zu hoch ist oder sie wirklich komplett wirr ist. Für mich war sie definitiv nichts.
Und dabei ist die Idee wirklich mal was Neues. Nevya hat die besondere Gabe, ihre Träume zu leben. Sie kann ihre Träume beeinflussen und diese werden zu ihrem persönlichen Rückzugsort, der ihr Geborgenheit gibt. Bis sie eines Tages plötzlich nicht mehr träumen kann. Ihre Welt bricht zusammen, bis sie in einer Bar die mysteriöse Zed trifft und von ihrer besonderen Arbeit erfährt. Zed handelt mit Träumen und Nevya will diese unbedingt haben. Sie taucht ab in eine Welt voll Machtmissbrauch, Gier und Intrigen. Und muss dabei ihren eigenen Weg finden, sich selbst treu zu bleiben.
Müsste ich das Buch kurz beschreiben, würde ich einfach anstrengend und wirr sagen. Der Schreibstil der Autorin sagte mir schon nicht zu. Ich fand ihn teilweise recht holprig. Er wirkte nie richtig flüssig und konnte mich nie einnehmen. Dazu hat sie die Eigenschaft besonders mystisch und bildhaft Dinge und Gegebenheiten zu beschreiben, ohne für mich wirklich auf den Punkt zu kommen. Leider in einer Art, die es mir wirklich schwer machte, ihren Gedanken zu folgen. Mir war es zu viel des Guten. Und ich musste das Buch wirklich oft weglegen, damit sich mein Gehirn erholen kann.
Allerdings fand ich nicht nur die Umsetzung sehr anstrengen. Auch die Charaktere konnten gar nicht bei mir punkten. Nevya war mir von Anfang an unsympathisch. Auf mich machte sie den Eindruck einer kleinen verzogenen und naiven Göre, die nicht mit Widerworten klarkommt. Es gab zwar einige Charaktere, die ich interessant fand, wie Ryan und Ben, aber da man kaum Informationen zu den einzelnen Charakteren erhält, blieben sie für mich auch blass und konnten keinen Eindruck hinterlassen. Auch fand ich deren Handlungen nicht immer nachvollziehbar oder einfach viel zu schnell erledigt. Das war für mich schon sehr ausbaufähig.
Langeweile kam allerdings für mich nie direkt auf, das muss ich schon sagen. Eher so ein angeödetes Gefühl, wenn man etwas liest und gar nicht versteht, was man da eigentlich liest. Wenn ihr versteht, was ich meine. Ich war zwischendurch fasziniert von der Idee und dann meist sehr beschäftigt, zu verstehen, was mir die Autorin sagen will. Im Grunde ist diese Geschichte eine Vermischung von einem Mythos mit zwei verschiedenen Ansichten. Klingt komisch, aber für mich war es das ganze Buch. Am Ende kann ich immer noch nicht genau sagen, was ich da denn eigentlich gelesen oder warum ich es überhaupt beendet habe. Offensichtlich hat die Autorin es doch geschafft, mich derart zu verwirren, dass ich das Ende erfahren wollte.
Diese Geschichte wird sicher Leser finden, die ihr verfallen. Man muss schon einen ausgeprägten Sinn für das mystisch Mystische und verwirrende Wortspielereien haben. Für mich war es leider gar nichts.

Bewertung vom 05.01.2021
Jenseits der Schwarzen Treppe / Cassardim Bd.2
Dippel, Julia

Jenseits der Schwarzen Treppe / Cassardim Bd.2


ausgezeichnet

Dass ich Julia Dippel zu meiner Schreibgöttin erkoren habe, ist ja mittlerweile kein Geheimnis mehr. Ich bin ihren Geschichten absolut verfallen. Ursprünglich dachte ich, Izara kann nichts mehr toppen. Was ich hier gelitten habe. Und dann kam sie mit Cassardim daher. Dem Auftakt bin ich bereits verfallen, aber was sie uns hier mit Band 2 liefert. Der absolute Wahnsinn. Was habe ich gelitten und gezittert, um am Ende erst in Tränen auszubrechen und dann die wildesten Flüche auf die Autorin loszulassen, weil sie mit einem Satz mal wieder alles ändert.

Ja, ich habe mit Cassardim 2 mein erstes Highlight in 2021 gefunden und das zurecht. Von der ersten Seite an war ich gefangen und konnte mich gar nicht mehr von dem Buch lösen. Ich habe es verschlungen. Es gab einfach keinen Weg raus. Ich musste wissen, wie das alles endet. Und am Ende habe ich mir gewünscht, ich hätte es nie erfahren.

Dieses Mal verschlägt es Amaia und Noar hauptsächlich in sein Reich, in der Schwäche einem Todesurteil gleichkommt. Und Liebe wird als Schwäche angesehen. Und Noar ist alles andere als schwach. Auch Amaia muss Stärke beweisen, denn nicht nur ein Fürst trachtet nach ihrem Leben und sieht sie nicht als Goldene Erbin. Ein Kampf um Leben und Tod entbrandet, bei dem sich Amaia entscheiden muss, ob sie Noar wirklich voll vertrauen kann. Und dann wäre da ja noch das Chaos…

Julia Dippel lässt uns von Anfang bis Ende nicht zu Luft kommen. Sie schreibt nicht nur die herzzerreißendsten Liebesgeschichten mit den schönsten Liebesschwüren, die ich jemals gelesen habe. Nein, sie zerfetzt auch das Herz des Lesers gleich mehrfach. Was Amaia in Cassardim 2 ertragen und erleiden muss. Wie sie sich beweisen muss. Welche Enthüllungen sie und uns zerstören. Einfach nur WOW! Ich verrate euch dazu gar nichts, denn das müsst ihr einfach selbst erleben. Ich befand mich in einem Sog und wollte gar nicht mehr aufhören mit Lesen. Und dazu dieses grandiose Setting und diese hinterhältigen, fiesen Intriganten. Oh, was habe ich zwischendurch gehasst…

Es passt alles so perfekt zusammen. Es steckt voller Überraschungen. Und auch voller Humor neben all der Dramatik, denn wir kennen ja Amaias sarkastische Art. Und Pash, was liebe ich den Kerl. Und Zoey…und Flummel! Wie gerne hätte ich selbst einen Flummel, wobei ich mich auch mit einem Shendaiwelpen zufriedengeben würde.

In Cassardim 2 passt einfach alles für mich und es hat alles, was sich mein Fantasyherz wünscht. Starke Charaktere mit Ecken und Kanten, die auch ihre schwachen Momente ausleben und daran fast zerbrechen. Intrigen und Action. Enthüllungen und Überraschungen. Ein göttlicher Humor, der dir Tränen in die Augen treibt. Und eine Liebesgeschichte, die herzzerreißender und ergreifender nicht sein könnte. Cassardim 2 ist eine wahre Gefühlsachterbahn und ich habe jede einzelne Kurve, jeden Fall und jedes einzelne Schleudertrauma genossen. Chapeau, Frau Dippel!

Und übrigens: den Leser mit nur einem kurzen Satz in vollste Verzweiflung zu stürzen, gelingt auch nur dieser Frau. Was freue ich mich auf den nächsten Band, ich kann es kaum erwarten.


Mein Fazit:



Mit Cassardim 2 von Julia Dippel habe ich mein wohlverdientes erstes Highlight 2021 gefunden. Was eine Geschichte. Mein Herz wurde so oft gebrochen. Meine Augen füllten sich abwechselnd mit Lach- und Verzweiflungstränen. Cassardim ist einfach ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Eine Achterbahn, bei der man die Fahrt einfach nur genießt und am Ende wimmernd auf dem Boden liegt. Eben die perfekte Mischung aus einnehmenden Charakteren, die ordentlich was auf dem Kasten haben und doch so authentisch sind. Einer Handlung, die spannender und tragischer nicht sein könnte. Ein atemberaubendes Setting mit all seinen Wesen. Und einer Liebesgeschichte, für die es einfach keine Beschreibung gibt, weil sie zu schön ist, um wahr zu sein. Chapeau Frau Dippel, meine Schreibgöttin!

Bewertung vom 28.12.2020
Eiswächter / Chronos Academy Bd.1
Bachmann, Verena

Eiswächter / Chronos Academy Bd.1


sehr gut

Nachdem mich Verena Bachmann bereits mit ihrem Buch „The Witch Queen“ begeistern konnte, musste ich auch zu ihrer neuen Dilogie „Chronos Academy“ greifen. Außerdem liebe ich einfach Akademieromane. Hiermit konnte sie mich jetzt nicht ganz so umhauen, da mich die Geschichte nicht komplett begeistern konnte, aber es war ein mehr als vielversprechender Auftakt. Und das Finale muss ich unbedingt lesen. Vor allem nach diesem Ende.

Aber fangen wir doch mal von vorne an. Verena Bachmanns Stil war ich ja schon verfallen, auch wenn er hier deutlich jugendlicher und einfacher ist. Aber das dachte ich mir schon, da die Charaktere in „Chronos Academy“ alle um die 16 Jahre sind. Dennoch schreibt sie einfach sehr angenehm und man versinkt sofort in der Geschichte, ohne wieder auftauchen zu wollen.

Die Geschichte von Inori mochte ich im Großen und Ganzen, ich erzähle euch gleich, was mich etwas störte. Bisher verbrachte Inori ein recht beschauliches Leben, das mit ständigen Wohnortwechseln verbunden war. Bisher dachte sie, das würde an der Arbeit ihres Vater liegen, aber eines Nachts wurde sie eines besseren belehrt. Ihre unbekannte Großtante taucht auf und nimmt sie mit an die Chronos Academy, wie es ihr Erbe als Wächter der Zeit verlangt. Schnell lebt sie sich ein, doch es geschehen immer wieder dubiose Zwischenfälle. Und als Inori einen gerade so überlebt, bricht das Böse über die Akademie herein.

Was mir richtig gut gefallen hat, ist die Grundidee der Geschichte. Die Akademie selbst, die Wächter der Zeit und was ihre Aufgabe ist. Auch der Schulalltag, der uns so langsam in die Geschichte der Akademie einführt, finde ich echt gelungen. Weniger gefallen hat mir jetzt der Mittelteil, als die Geschichte sich mehr um die Teenagerproblemchen der Schüler dreht statt um das Internatsleben selbst. Es war zwar amüsant und nett zu lesen, aber für mich hat die Spannung unter den Partys, den Gefühlsduseleien und dem Gezicke doch sehr gelitten. Hier kamen wir doch etwas vom roten Faden ab. Etwas weniger davon und mehr Informationen zur Akademie hätten mir definitiv besser gefallen. Einiges vom Verlauf war auch recht offensichtlich gestaltet, aber dennoch amüsant zu lesen.
Zu den Charakteren kann ich gar nicht so viel sagen. Sie sind schön und ausreichend gezeichnet, um sich in sie hineinversetzen zu können. Und viele waren mir auf Anhieb echt sympathisch. Auch wenn es hier die typischen Schulzicken gibt. Alle kamen bei mir an, auch wenn sie mich emotional nicht wirklich berührt haben, aber das habe ich auch nicht erwartet, von daher bin ich vollstens zufrieden.

Das letzte Drittel allerdings…ich kam echt aus dem Staunen nicht mehr raus. Aus der netten, interessanten und amüsanten Geschichte wurde plötzlich ein actionreiches und rasantes Abenteuer. Für mich vollkommen überraschend und so genial umgesetzt. Ich habe es einfach verschlungen. Allein diese Ideen und dann dieses Ende. Da sind jetzt aber noch so einige Dinge offen, die ich unbedingt erfahren will.
Deswegen kann ich sagen, auch wenn mich der Auftakt noch nicht vollkommen begeistern konnte, schlug das letzte Drittel ein wie eine Bombe und ich sehne mich jetzt nach dem zweiten Band.

Mein Fazit:

Mit „Chronos Academy“ ist Verena Bachmann ein spritzig leichter Akademieroman gelungen, der bei mir urplötzlich einschlug wie eine Bombe. Die Grundidee der Zeitwächter hat mir riesig gefallen und das letzte Drittel war einfach grandios. Im Mittelteil plätscherte alles etwas für mich und der Fokus war zu sehr auf die Teenagerproblemchen verschoben, was die Spannung einbüßen ließ. Aber der Rest konnte mich dann wirklich begeistern. Und ich freue mich wahnsinnig auf den zweiten Band. Von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Bewertung vom 26.12.2020
Der Schlüssel der Magie - Die Diebin / The Founders Bd.1
Bennett, Robert Jackson

Der Schlüssel der Magie - Die Diebin / The Founders Bd.1


sehr gut

Eine junge Diebin, die so viel mehr ist. Ein Schlüssel, der deutlich mehr kann als er sollte. Ein Meister magischer Dinge. Und ein aristokratischer Sprössling, der nichts anderes als Gerechtigkeit will. Diese vier außergewöhnlichen Charaktere treffen in „Der Schlüssel der Magie“ aufeinander und lassen uns einen absolut fesselnden und eindrucksvollen Mix aus Fantasy und Science-Fiction erleben.

Wer mich kennt, weiß, dass ich mit SciFi eigentlich nichts anfangen kann, aber ich habe bei dem Begriff auch immer irgendwie das Weltall und Raumschiffe im Kopf. Das haben wir hier gar nicht. Der SciFi Anteil erstreckt sich auf die Magie selbst und besteht mehr aus Physik, Technik, Wissenschaft und anderem, das ich euch nicht verrate. Absolut neuartig und wirklich faszinierend für mich.
Dennoch habe ich richtig lange für das Buch gebraucht und über eine Woche an den 600 Seiten gelesen. Denn die Geschichte um Sancia ist richtig komplex und fordernd. Aber Robert Jackson Bennett hat eine absolut geniale Art, dem Leser – und speziell so Technikdeppen wie mir – diese spezielle Magie zu erklären und bildhaft in den Kopf zu setzen. Aber ich habe trotzdem immer wieder Pausen gebraucht, weil mein Hirn nicht mehr wollte.

Dennoch habe ich kurze Zeit später immer direkt weitergelesen, denn die Geschichte ist wirklich absolut genial, herrlich einnehmend und spannend. Und natürlich durfte auch Witz und Humor nicht fehlen.
Denn allein die Charaktere sind so grandios gezeichnet. Ich liebe wirklich alle davon. Ob die spitzzüngige Diebin Sancia oder den brummeligen Meister Orso, jeder hat seine Eigenart, die sie einfach nur liebenswürdig machen. Und mein ganz besonderer Liebling in diesem ersten Band ist Clef. Den müsst ihr aber selbst kennenlernen.

Sancia ist eine begnadete Diebin, die in einem Armutsviertel lebt und durch den Diebstahl von magischen Artefakten ihren Lebensunterhalt bestreitet. Als ihr neuer Auftrag sie direkt mitten in das feindlichste Gebiet führt, überschlagen sich die Ereignisse. Denn plötzlich trachtet ihr jemand nach dem Leben. Und dafür kommt nicht nur eine Person in Frage. Dass ihre Gegner über feinste technisch magische Waffen verfügen, macht es für sie natürlich nicht einfacher. Doch durch mehre glückliche Umstände landet sie in einem kleinen Team, das sich bestens mit diesen Artefakten auskennt. Und plötzlich heißt es nicht nur um´s eigene Überleben kämpfen.

Mehr kann ich euch gar nicht verraten, denn in „Der Schlüssel der Magie“ geschieht so unheimlich viel. Aber alles baut aufeinander auf und ich würde euch nur spoilern. Ich kann euch aber verraten, dass ich von Anfang an gefesselt und fasziniert von dieser einzigartigen Welt war. Auch wenn sie mich manchmal kurzzeitig dezent überforderte. Aber die Geschichte hat einfach alles, was ich an Fantasy liebe: einzigartige Magie, einnehmende Charaktere, eine Handlung, die spannender nicht sein könnte. Dunkle Machenschaften und ein heikler Plan. Dazu wird sie immer rasanter und blutiger je mehr wir uns dem Ende nähern.
Und eben dieser wundervoll bildhafte Erzählstil des Autors. Das Tempo wird durch die Beschreibungen zwar immer wieder rausgenommen, da die Magie wirklich sehr komplex ist. Aber hätte der Autor diese nicht in seiner Art erklärt, hätte sich die Welt mir nie erschlossen. Also alles perfekt gemacht.
Aber das Tempo der Geschichte ist generell eher ruhiger. Die Grundspannung ist immer da und steigert sich immer mehr, je mehr wir uns dem Ende nähern. Wirklich genial gemacht. Und vor allem überschlagen sich am Ende die Ergebnisse, es gibt Überraschungen und Enthüllungen, die ich gar nicht im Sinn hatte. Der Autor konnte mich schwer beeindrucken und ich kann euch dieses Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 21.12.2020
Cursed - Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit
Armentrout, Jennifer L.

Cursed - Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit


sehr gut

Als riesiger Fan von Jennifer L. Armentrout musste ich natürlich auch zu „Cursed“ greifen. Ich war unheimlich gespannt, da dieses Buch ja schon 2012 erschienen ist und jetzt endlich auch bei uns.

Ihren herrlichen Stil hatte sie damals schon. Bereits ab der ersten Seite hatte sie mich in ihren Bann gezogen und ich konnte gar nicht genug davon bekommen. In gewohnt einnehmendem und auch humorvoll sarkastischem Stil führt sie uns durch die Geschichte von Ember.

Und die hat es in sich und ist mehr als interessant. Denn Ember ist eigentlich tot. Gestorben bei einem Autounfall vor zwei Jahren. Allerdings hat ihre kleine Schwester eine beeindruckende Gabe und kann Totes zum Leben erwecken. Und dies tat sie unbewusst. Allerdings lebt seitdem Ember mit einem Fluch, denn sie kann nichts Lebendes anfassen, ohne es zu töten. Sie kämpfen sich gerade so durch´s Leben und haben es wahrlich nicht einfach. Da wird es auch nicht besser, als plötzlich Hayden auftaucht und ihr erzählt, ebenfalls eine Gabe zu haben und ihr helfen kann, ihre zu kontrollieren. Embers Leben wird ungewollt auf den Kopf gestellt und sie hegt immer mehr den Verdacht, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Als dann auch noch jemand nach ihrem Leben trachtet, wird es mal richtig spannend.

Die Grundidee von „Cursed“ finde ich grandios. Allerdings muss ich sagen, dass die Umsetzung für mich in der Tiefe etwas hapert. Im Grunde bin ich voll zufrieden mit diesem Einzelband. Es ist spannend, überraschend und actionreich. Und natürlich haut die Autorin auch am Ende wieder so etliche Wendungen und Enthüllungen raus, wie man es von ihr schon kennt.

ABER: für einen Einzelband ist mir gerade im Mittelteil der Fokus etwas zu sehr auf das Hin und Her in der Liebesgeschichte, die ja eh offensichtlich ist. Auch wenn sie wirklich gut umgesetzt ist, hatte ich gerade hier dann doch mehr Informationen zu den Gaben und alles, was damit zusammenhängt, erwartet. Denn das kommt leider doch etwas kurz. Wir erfahren nicht wirklich viel darüber, obwohl mich gerade auch dieser Aspekt mehr als interessiert. Ansonsten werden alle offenen Fragen geklärt und ich bin vollkommen zufrieden, aber hier fehlt mir einfach der Ticken zur vollen Punktzahl.

Dafür mochte ich die Charaktere total, auch wenn sie alle etwas blass blieben. Mit Ember hat man es zwar nicht immer leicht, da sie doch sehr sturköpfig und hitzig ist, aber das ist auch vollkommen nachvollziehbar in ihrer Situation. Dafür legt sie auch eine geniale Entwicklung hin. Auch Hayden konnte mich sofort faszinieren mit seiner dunklen Ausstrahlung und dem offensichtlichen Geheimnis, das ihn umgibt. Geheimnisse gibt es übrigens noch viel mehr und ich wusste wirklich lange nicht, welcher Charaktere denn jetzt auf welcher Seite steht. Genial.

Dennoch muss ich im Ganzen betrachtet sagen, dass der Geschichte etwas Raum fehlt, um voll einzuschlagen. Sie ist immer noch genial und man liest sie einfach so weg. Genial konstruiert und aufgelöst. Aber das mehr fehlt mir hier einfach. Mehr Informationen über das Außenrum, die Gaben und die Charaktere. Ja, ich bin eben ein Reihenfan, da gibt es automatisch immer mehr Details und Tiefe. Trotzdem kann ich „Cursed“ empfehlen. Mir hat das Buch große Freude bereitet und für so einige Lacher und Überraschungen gesorgt.


Mein Fazit:



Mit „Cursed“ hat Jennifer L. Armentrout einen einnehmenden, spannenden und überraschenden Einzelband hingelegt, der es endlich auch zu uns geschafft hat. Besondere Gaben, faszinierende Umstände und Action haben mich ans Buch gefesselt. Auch wenn ich mir mehr Details gewünscht hätte und etwas mehr Tiefe in den Charakteren, war ich am Ende mehr als zufrieden. Alles ist perfekt konstruiert, überraschend und ohne offene Fragen. Von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2020
Das dunkle Flüstern der Schneeflocken
Sigmarsdóttir, Sif

Das dunkle Flüstern der Schneeflocken


sehr gut

Nordic Noir lese ich unheimlich gerne, denn ich liebe einfach die atmosphärische und düstere Stimmung in skandinavischen Thrillern. Und die ist auch Sif Sigmarsdóttir in „Das dunkle Flüstern der Schneeflocken“ unheimlich genial gelungen. Das ganze Buch ist melancholisch, bedrückend und düster. Dazu in einem wunderschönen Setting, der Schneelandschaft Islands. Gemixt wird das alles mit dem aktuellen Bezug zu Social Media, hier Instagram, und das Leben in dieser Scheinwelt.

Wir erleben das Buch aus zwei Sichten: Hannah und Imogen. Hannah verschlägt es nach dem Tod ihrer Mutter nach Island zu ihrem Vater, zu dem ein angespanntes Verhältnis vorherrscht. Aber er bietet ihr ein Praktikum bei seiner Tageszeitung und damit kann sie ihrem größten Hobby nachgehen. Als dann auch noch ein Mord in dem beschaulichen Island geschieht, ist ihr Detektivgespür geweckt.
Imogen ist eine erfolgreiche Influencerin und arbeitet dazu in einer Marketingfirma. Für mich hat sie Charaktermäßig viel mehr zu bieten als Hannah. Denn sie wird nicht nur von ihrer Vergangenheit eingeholt, als es sie nach Island verschlägt, sie will auch ihr Leben in dieser Instagram Scheinwelt eigentlich nicht.

Die Geschichte finde ich absolut genial umgesetzt. Sehr einnehmend, sehr dramatisch, spannend und unheimlich atmosphärisch. Manchmal war es mir sogar etwas zu viel Drama, aber dennoch ist alles nachvollziehbar zusammengesetzt.
Wir erleben beide Sichtweisen nicht nur im jetzt, sondern erfahren auch die Hintergründe. Was die beiden Figuren bisher erleben und erleiden mussten und konnten uns so perfekt in sie hineinversetzten. Zumindest ging es mir so, auch wenn sie emotional selbst jetzt nichts so bei mir ankamen. Das ist aber auch weniger wichtig hier. Der Verlauf war teilweise allerdings recht vorhersehbar, das muss ich leider sagen und so war die Spannung nicht immer gegeben. Aber allein den Weg zu lesen, fand ich sehr interessant. Und das Ende offenbart noch die ein oder andere Überraschung.

Was mir sehr gut gefallen hat, war der Bezug zu Instagram. Die Kapitel beginnen mit einem beschriebenen Foto entweder von Imogens oder Hannahs Account mit Bildunterschrift. Dazu aber eben der Zusatz „Wie hätte diese eigentlich lauten sollen“. Dadurch vermittelt die Autorin wunderschön, dass Social Media nichts als eine Scheinwelt ist.

„Die Social Media wurden nicht erfunden, um andere Menschen am wahren Leben teilhaben zu lassen.“
Seite 68

Diese ganze Mischung aus Mord, Social Media, atmosphärisches Setting und Stimmung und Dramatik machen „Das dunkle Flüstern der Schneeflocken“ zu einem faszinierenden Werk für mich. Ich wollte einfach hinter die Geheimnisse kommen und habe tapfer mitgeraten, auch wenn ich am Ende den Mord nicht aufklären konnte. Vorhersehbar ist nämlich nicht alles, aber man ahnt schon vieles. Wirklich gelungen umgesetzt, wenn auch teils mit etwas zu viel Drama für mich. Ich kann es jedenfalls nur empfehlen.
Mein Fazit:



„Das dunkle Flüstern der Schneeflocken“ von Sif Sigmarsdóttir ist ein herrlich atmosphärischer, bedrückender und einnehmender Thriller. Realität und Fiktion werden hier auf moderne Art miteinander verknüpft. So hat jeder Charakter ein Geheimnis, das erst gelüftet werden muss und das sie zu ihren Taten antreibt. Alles wunderschön stimmig zueinander, wenn auch teils für mich mit etwas zu viel Dramatik. Dennoch mehr als gelungen. Wer Nordic Noir liebt, kommt hier voll auf seine Kosten.